[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Brikettierpresse zur Herstellung länglicher
Briketts aus zu verpressendem Pressgut. Wenn als Pressgut reine oder unreine Holzabfälle
verwendet werden, so erhält man zu Feuerungszwecken verwendbare Briketts. Verwendet
man als Pressgut Metallabfälle, so lassen sich die Briketts als Barren zum Einschmelzen
verwenden. Verwendet man als Pressgut Viehfutter, so dienen die Briketts Futterzwecken.
Natürlich sind noch ungezählte andere Verwendungszwecke möglich.
[0002] Bei den bekannten Brikettierpressen, mit denen Presslinge für die vorgenannten Verwendungszwecke
hergestellt werden, erfolgt das Pressen in einem zylindrischen Behälter, in welchen
das Pressgut von der Stirnseite her eingefüllt wird und wo es dann in der Längsrichtung
verdichtet wird, worauf es in der Längsrichtung ausgestossen wird. Das hat zwei wesentliche
Nachteile: der eine besteht darin, dass die Verdichtung des Pressgutes oft sehr inhomogen
ist, dies besonders dann, wenn die Verdichtung in einem rohrförmigen Pressraum von
beiden Enden her erfolgt, weil dann in der Mitte oft die Verdichtung wesentlich geringer
ist als an den Enden. Bei andern Pressen, bei denen die Verdichtung nur dadurch bewirkt
wird, dass das Pressgut durch ein konisches Rohr gepresst wird, entsteht eine grosse
Oberflächenreibung, was je nach dem zu verpressendem Gut zu Wärmeschäden führen kann,
ein Nachteil, der auch bei zylindrischem Pressraum auftreten kann, wenn die Ausstossgeschwindigkeit
nicht hinreichend klein gehalten wird. All diese Nachteile weist nun die erfindungsgemässe
Presse nicht mehr auf, da sie durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 aufgeführten
Merkmale gekennzeichnet ist. Dadurch, dass das Ausstossen des erzeugten Briketts nicht
in der Pressstellung der Matrize erfolgt, sondern in einer daneben liegenden Stellung,
in welcher das Brikett nur noch in der Matrize liegt und nicht mehr vom Pressstempel
festgehalten wird, wird für das Ausstossen wesentlich weniger Kraft benötigt, sodass
auch die unter Umständen sehr schädliche Oberflächenreibung nicht mehr entsteht.
[0003] Nachfolgend wird anhand der beiliegenden Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
beschrieben. In der Zeichnung zeigt
die Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung der für die Erfindung wesentlichen Teile
der Brikettierpresse, wobei die ganze Anlage zum bessern Verständnis in zwei voneinander
getrennte Teile zerlegt ist.
Die Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch den geschlossenen Pressraum.
[0004] Die in der Fig. 1 dargestellte Brikettierpresse weist einen Maschinensockel 1 auf.
Auf diesem ist eine Matrizeneinheit 2 angeordnet, welche aus der in der Richtung des
Pfeiles 2a hin und her schiebbaren Matrize 2b und zugehörigen Führungsmitteln 2c sowie
in der Zeichnung nicht dargestellten Antriebsmitteln zum Verschieben der Matrize gebildet
wird. Die Matrize weist, wie aus der Fig. 2 ersichtlich ist, eine horizontale Rinne
2d auf. Oberhalb der Matrize 2b ist die Trägerplatte 3
. für den den Füllraum 4a begrenzenden Schacht 4 angebracht. In diesem Schacht 4 ist
ein Stempel 5 vertikal verschiebbar angeordnet, der durch Verschiebeorgane, die in
der Zeichnung nur schematisch dargestellt und mit 6 bezeichnet sind, aufwärts und
abwärts verschoben werden kann. Bei diesem Verschiebeorgan kann es sich um pneumatisch
oder hydraulisch oder hydropneumatisch oder auch anderswie betätigbare Organe handeln,
wobei es jedoch nötig ist, dass diese Mittel so dimensioniert sind, dass sie den Stempel
5 nicht nur aufwärts und abwärts verschieben, sondern dass sie ihn auch mit solcher
Kraft nach unten pressen können, dass das in der Rinne 2d vorhandene Pressgut verdichtet
werden kann.
[0005] Der durch die Rinne 2d und den Stempel 5 begrenzte, im Querschnitt 8-eckige, prismatische
Pressraum wird an seinen beiden Stirnseiten durch je einen pneumatisch oder hydrauslisch
betätigbaren Verdichtungsstempel 7a bzw. 8a begrenzt, von welchem in der Zeichnung
auch die Zylinder und ihre Befestigungen sichtbar sind. Die Zylinder sind als Ganzes
mit 7 bzw. 8 bezeichnet.
[0006] Ein weiterer Pressstempel, der zum Ausstossen des fertigen Presslings oder Briketts
aus der Matrize dient und dessen Verschieberichtung parallel zur Längsachse der Verdichtungsstempel
angeordnet ist, ist, wie man aus der Fig. 1 der Zeichnung gut ersehen kann, neben
einem der Verdichtungszylinder 7 bzw. 8 angeordnet. Hier ist in der Zeichnung nicht
der Stempel selbst sondern nur sein Zylinder sichtbar, der mit 9 bezeichnet ist.
[0007] Dabei ist selbstverständlich die Matrize 2b so zwischen ihren beiden Endstellungen
verschiebbar, dass sich die den Pressraum unten begrenzende Rinne 2d in der einen
Endstellung der Matrize zwischen den beiden Verdichtungsstempeln 7a und 8a der Druckzylinder
7 bzw. 8 und in der andern Endstellung im Arbeitbereich des Stempels des Ausstosszylinders
9 befindet.
[0008] An den Schacht 4 ist der Silo 10 zur Lagerung des zu verpressenden Materials angebaut.
Der Silo weist als Boden einen sich nach oben erstreckenden, drehbaren Kegel 11 auf,
der motorisch antreibbar ist. Eine Oeffnung 12 verbindet den Silo 10 mit dem durch
eine Türe 4b verschlossene Kontrollöffnung versehenen Füllraum 4a, solange sich der
Stempel 5 in der in der Fig. 1 dargestellten Lage befindet. Wenn sich hingegen der
Stempel 5 im untern Teil des Füllraumes 4a befindet, schliesst er diese Oeffnung 12
ab. Solange nun die Oeffnung 12 offen ist, kann Pressgut aus dem Silo 10 in den Füllraum
4a rieseln. Dieses Hineinrieseln oder Rutschen wird noch dadurch erleichtert, dass
der Kegel 11 motorisch in Drehung versetzt wird. Wenn der Füllraum 4a bis an die Oberkante
der Oeffnung 12 gefüllt ist, hört der Materialzufluss von selbst auf. Dann wird der
Stempel 5 nach unten gefahren, wobei die Steuerung manuell oder automatisch erfolgen
kann. Falls die Steuerung manuell erfolgt, ist im Schacht 4 ein Kontrollfenster vorzusehen,
um den Füllstand des Füllraumes 4a zu überwachen. Bei automatischer Steuerung kann
eine optische oder mechanische Füllraumüberwachung zur Auslösung der Stempelbewegung
vorhanden sein oder ein Zeitschalter, der sich entsprechend der von der Art des Pressgutes
abhängigen Füllzeit des Füllraumes einstellen lässt. Wenn nun der Stempel 5 durch
die Verschiebeorgane 6 nach unten verschoben wird, presst er das im Füllraum 4a vorhandene
Pressgut in die Rinne 2d der Matrize 2b und drückt es dort zusammen, was eine gleichmässige
Vorverdichtung der ganzen Presscharge zur Folge hat. Wenn der Pressstempel 5 seine
untere Endlage erreicht hat, wie das in der Fig. 2 dargestellt ist, bleibt er dort
stehen und die beiden seitlich angeordneten Verdichterstempel 7a und 8a beginnen sich
gegeneinander zu bewegen und verdichten so das im Pressraum vorhandene P
yessgut bis auf die benötigte Dichte, wobei die Endstellung der Pressatempel durch
die Länge der zu erzeugenden Briketts vorgegeben oder durch den maximalen Druck, mit
welchem die Verfestigung zu erfolgen hat, begrenzt wird.
[0009] Sobald die axiale verdichtung des Pressgutes, also die Erzeugung des Briketts beendigt
ist, werden die beiden Verdichterstempel 7a und 8a in ihre Ausgangslage zurückgezogen
und der vertikal verschiebbare Stempel 5 wird soweit angehoben, dass er sich nicht
mehr im Bereich der Rinne 2d befindet, jedoch die Oeffnung 12 noch geschlossen hält.
Nun wird durch die in der Matrizeneinheit 2 angordneten Verschiebemittel die Matrize
2b in die andere Endlage verschoben, in welcher sich die Rinne 2d mit dem in ihr befindlichen
Brikett im Verschiebeweg des Ausstossstempels des Zylinders 9 befindet. In dieser
Stellung, in welcher das Brikett nicht mehr durch den Stempel 5 festgehalten wird,
sondern nur noch mit den verhältnismässig schmalen Seitenflächen in der Rinne 2b eingeklemmt
ist, genügt zum Ausstossen des Briketts eine verhältnismässig kleine Kraft, die dann
zu klein ist, um auf das Pressgut schädliche Wirkungen ausüben zu können. Selbstverständlich
wäre es auch möglich, die Ausstossvorrichtung anders anzuordnen, beispielsweise so,
dass sie das Brikett vertikal nach oben verschiebt. Dazu müsste der Boden der Rinne
2d vertikal verschiebbar ausgebildet sein. Eine andere Möglichkeit für die weitere
Ausgestaltung der erfindungsgemässen Presse könnte auch darin bestehe, die Matrize
2b mit einem elastischen Abschnitt zu versehen, der an der Ausstossstelle ein Aufweiten
der Rinne 2d ermöglicht und zur Vermeidung des Aufweitens an der Pressstelle durch
ein entsprechendes Widerlager abgestützt wird.
[0010] Nach dem Ausstossen des Briketts wird zuerst der Ausstossstempel des Zylinders 9
in seine Bereitschaftsstellung zurückgezogen und dann wird die Matrize 2b wieder in
die Füllstellung zurückgeschoben, der Stempel 5 wird angehoben und der eingangs beschriebene
Füllvorgang kann beginnen, worauf sich der Press- und der Ausstossvorgang wiederholt.
1. Zur Herstellung länglicher Briketts aus zu verpressendem Pressgut dienende Brikettierpresse
mit einem Pressraum, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressraum durch eine im wesentlichen
horizontale Rinne (2d) in einer quer zur Rinnen-Längsrichtung horizontal verschiebbaren
Matrize (2b), einen zum Vorverdichten dienenden, vertikal verschiebbaren Stempel (5)
und durch an beiden Stirnseiten des durch Matrize und Stempel gebildeten Raumes angeordnete
Verdichterstempel (7a,8a) begrenzt wird, wobei Mittel vorhanden sind, um bei hochgezogenem
Stempel die Rinne (2d) mit dem Pressgut zu füllen und Mittel, um bei hochgezogenem
Stempel (5) die Matrize (2b) quer zur Rinnenlängsrichtung in eine zum Ausstossen des
Briketts dienende Stellung zu verschieben, sowie einen Ausstosser (9), um das Brikett
aus der Matrize auszustossen.
2. Brikettierpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausstosser einen
in der Rinnenlängsrichtung verschiebbaren Stempel aufweist.
3. Brikettierpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausstosser einen
vertikal verschiebbaren Stempel aufweist.
4. Brikettierpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrize einen
elastischen Abschnitt aufweist sowie ein den elastischen Teil beim Pressen abstützendes
Widerlager.
5. Brikettierpresse nach einem der Ansprüch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Matrize (2b) und der Stempel (5) einen im Querschnitt 8-eckigen Raum begrenzen.
6. Brikettierpresse nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Mittel zum Füllen der Rinne durch einen den Boden eines Pressgut-Silos (10) bildenden
rotierenden Beschickungskegel (11) und eine seitliche Offnung (12) am untern Ende
des Silos gebildet wird.