[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur festen Verbindung
von keramischen Formteilen mit Metallen, insbesondere mit einem aus Stahlguß bestehenden
metallischen Träger, wobei das keramische Formteil mit einem Werkstoff umgeben und
mit dem Metall thermisch verbunden wird.
[0002] Aus der EP-OS 01 64 537 ist ein Verfahren zur Herstellung einer festen Verbindung
von hochverschleißfesten Platten, insbesondere Keramikplatten,mit einem vor Verschleiß
zu schützendem Träger bekannt, wobei Preßmetall zwischen zwei Lötfolien eingebettet
und durch Erhitzen ein Mehrkomponentenwerkstoff zwischen den verschleißfesten Platten
und dem Träger gebildet wird. Auf diese Weise wird einerseits eine feste Verbindung
der hochverschleißfesten Platte, insbesondere Keramikplatte, mit dem Träger erreicht,
und andererseits werden hierdurch die Wärmedehnungsunterschiede zwischen der hochverschleißfesten
Platte und dem Träger kompensiert. Dieses bekannte Verfahren eignet sich daher besonders
für eine feste und sichere Verbindung von Keramikplatten mit der Wendel der Förderschnecke
einer Schneckenzentrifuge.
[0003] Ausgehend von diesem bekannten Verfahren besteht die Aufgabe der Erfindung darin,
eine feste Verbindung von keramischen Formteilen mit Metallen zu schaffen, die ohne
Beeinträchtigung von Material und Festigkeit auch verhältnismäßig hohe Temperaturwechselbeanspruchungen
aufnehmen kann.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß als Werkstoff ein Wärmedehnung aufnehmendes,
elastisches, feuerfestes Material verwendet wird, und daß die thermische Verbindung
des keramischen Formteils mit dem Metall und/oder metallischem Träger durch Umgießen
von flüssigem Metall erfolgt. Auf diese Weise gelingt es, wie die Praxis gezeigt hat,
durch geeignete Wahl des Werkstoffes eine feste und sichere Verbindung von Keramikplatten
mit Metallen zu erreichen und aufrechtzuerhalten, wenn die keramischen Formteile mit
den Metallen, insbesondere mit dem aus Stahlguß bestehenden metallischen Trägern,
sehr hohen Temperaturwechselbelastungen ausgesetzt werden.
[0005] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung wird das keramische Formteil im gesamten
Verbindungsbereich vom Werkstoff umgeben und durch Eingießen von flüssigem Metall
mit diesem oder mit dem metallischen Träger verbunden. Hierdurch wird ein allseitiger
Ausgleich der Temperaturwechselbelastungen zwischen dem keramischen Formteil und dem
metallischen Träger gewährleistet.
[0006] Gegebenenfalls kann jedoch auch eine ausreichend feste Verbindung von keramischen
Formteilen mit Metallen erreicht werden, wenn nur der Außenrand des keramischen Formteils
mit dem Werkstoff umgeben und mit der Metallschmelze umgossen wird. Als Werkstoffe
können hierbei sehr vorteilhaft keramische Fasern oder auch Fasern von Boriden, Karbiden
oder Aluminiumoxid in Form von Vliesen, Filzen oder geflochtenen Bändern verwendet
werden. Auch Werkstoffe aus Metall und oxidkeramischen Fasern sind besonders gut geeignet,
um die stark unterschiedlichen Wärmedehnungen zwischen dem keramischen Formteil und
dem Metall oder metallischen Träger aufzunehmen und zu kompensieren.
[0007] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Erläuterung von in den Zeichnungsfiguren schematisch dargestellten Vorrichtungen.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 eine Metall-Keramik-Verbindung gemäß der Erfindung im Querschnitt,
Fig. 2 die noch in einer Gußform befindliche Metall-Keramik-Verbindung gemäß Fig. 1 im Querschnitt,
Fig. 3 einen metallischen Träger mit konischer Ausnehmung und umgossenem Keramikformteil
gemäß der Erfindung im Querschnitt.
[0009] Wie Fig. 1 zeigt, besteht die Metall-Keramik-Verbindung gemäß der Erfindung aus einem
im Querschnitt konisch ausgebildeten keramischen Formteil (10) und einem metallischen
Träger (11), die miteinander über einen, den Außenrand des keramischen Formteils (10)
umgebenden Werkstoff (12), der aus einem Wärmedehnung aufnehmenden, elastischen, feuerfesten
Material besteht, form- und kraftschlüssig verbunden sind. Die Herstellung dieser
Metall-Keramik-Verbindung erfolgt, wie Fig. 2 zeigt, derart, daß das keramische Formteil
(10) außen mit dem Werkstoff (12) umspannt von oben mittig in eine Gießform eingelegt
und anschließend mit flüssigem Metall (11) umgossen wird. Das abgekühlte und erstarrte
Metall (11) bildet hierbei gleichzeitig den Träger des keramischen Formteils (10).
Beim Abkühlen der Metallschmelze (11) in der Gußform (13) erfolgt eine Schrumpfung
durch die auch der zwischen der Metallschmelze (11) und dem keramischen Formteil (10)
befindliche Werkstoff (12) mehr oder weniger stark zusammengepreßt wird. Auf diese
Weise wird sehr vorteilhaft neben einer formschlüssigen Metall-Keramik-Verbindung
auch eine kraftschlüssige Verbindung durch Schrumpfsitz des im metallischen Träger
(11) befindlichen keramischen Formteils (10) bewirkt. Durch die im Querschnitt konische
Ausbildung des keramischen Formteils (10) können auch bei unsymmetrischen thermischen
Belastungen während des Schrumpfvorganges ungleichmäßige Erstarrungsdrücke gedämpft
und ausgeglichen werden. Ein weiterer Vorteil dieser konischen Ausbildung des keramischen
Formteils (10) besteht darin, daß sich das keramische Formteil (10) auch bei hohen
thermischen und mechanischen Belastungen nie lösen und aus dem metallischen Träger
(11) herausfallen kann. Sobald die Metallschmelze (11) in der Gußform (13) erstarrt
und abgekühlt ist, wird diese Metall-Keramik-Verbindung gemäß der Erfindung aus der
Gußform (13) nach oben herausgenommen und kann als solche, mit der oben freiliegenden
Keramikfläche gemäß Fig. 1 bei Maschinen und Anlagen an besonders korrosions- und
abrasionsgefährdeten Stellen mit Vorteil eingesetzt werden. Gegebenenfalls kann es
auch zweckmäßig sein, wie in den Fig. 1 und 2 gestrichelt angedeutet ist, das keramische
Formteil (10) im gesamten Verbindungsbereich, d. h. auch zwischen der unteren Seite
(14) und dem Träger (11) einen Werkstoff (15) anzuordnen. Dies insbesondere dann,
wenn diese erfindungsgemäß ausgebildete Metall-Keramik-Verbindung einer besonders
hohen Temperaturwechselbelastung ausgesetzt wird. Als Werkstoffe kommen hierbei vor
allem keramische Fasern oder Fasern von Boriden, Karbiden oder Aluminiumoxiden in
Betracht, die sehr hohe und stark schwankende, unterschiedliche Wärmedehnungen zwischen
dem keramischen Formteil (10) und dem Metallträger (11) aufnehmen können, und zwar
ohne Beeinträchtigung der festen Verbindung und der zu verbindenden Materialien. Auch
die Dicke des Werkstoffes (12) kann in Abhängigkeit der unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwischen dem metallischen Träger (11) und dem keramischen Formteil (10) jeweils so
dimensioniert und abgestimmt werden, daß auch bei extremen thermischen und mechanischen
Belastungen eine feste Verbindung des keramischen Formteils (10) mit dem metallischen
Träger (11) gewährleistet ist. Zum Ein- oder Umgießen der keramischen Formkörper (10)
können Hartmetalle oder auch Weichmetalle, insbesondere Aluminiumlegierungen mit hohen
Wärmeausdehnungskoeffizienten herangezogen werden. Wesentlich hierbei ist jedoch die
Wahl des jeweiligen Werkstoffes hinsichtlich der Zusammensetzung und der Anordnung
zwischen dem keramischen Formteil (10) und dem metallischen Träger (11).
[0010] Schließlich kann, wie Fig. 3 zeigt, auch sehr vorteilhaft ein im Querschnitt konisch
ausgebildetes keramisches Formteil (16) in eine entsprechende Ausnehmung (17) eines
metallischen Trägers (18) aus Stahlguß eingebettet werden. Zum Zwecke einer festen
Verbindung des keramischen Formteils (16) mit dem Träger (18) ist zwischen dem Außenrand
(19) des keramischen Formteils (16) und dem metallischen Träger (18) ein Spalt (20)
für die Aufnahme des Werkstoffes (21) und der Metallschmelze (22) vorgesehen. Die
Verbindung des keramischen Formteils (16) mit dem Träger (18) erfolgt hierbei durch
Eingießen von flüssigem Metall in den zwischem dem Werkstoff (21) und dem Träger (18)
befindlichen Spalt. Diese in Fig. 3 dargestellte Metall-Keramik-Verbindung gemäß der
Erfindung eignet sich besonders als Verschleißschutz bei Schubrostkühlern, insbesondere
im Kühlgutaufnahmebereich, wo die Rostkühlerplatten einer besonders hohen Abrasions-
und Tempeaturwechselbelastung ausgesetzt sind.
[0011] Der Gegenstand der Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungsfiguren dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt. So können die keramischen Formteile beispielsweise
auch mit gerade verlaufenden Rändern und auch sonst beliebig ausgebildet sein. Dasselbe
gilt auch für die metallischen Träger der keramischen Formteile.
1. Verfahren zur festen Verbindung von keramischen Formteilen mit Metallen, insbesondere
mit einem aus Stahlguß bestehenden metallischen Träger, wobei das keramische Formteil
mit einem Werkstoff umgeben und mit dem Metall thermisch verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Werkstoff (12, 15, 21) ein Wärmedehnung aufnehmendes, elastisches, feuerfestes
Material verwendet wird, und daß die thermische Verbindung des keramischen Formteils
(10, 16) mit dem Metall und/oder metallischem Träger (18) durch Umgießen von flüssigem
Metall (11, 22) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das keramische Formteil (10) im gesamten Verbindungsbereich vom Werkstoff (12,
15) umgeben und durch Eingießen von flüssigem Metall (11) mit diesem oder mit dem
metallischen Träger (18) verbunden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenrand des keramischen Formteils (16) mit dem Werkstoff (21) umgeben
und mit der Metallschmelze (22) umgossen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Werkstoff (12, 15, 21) ein Vlies aus keramischen Fasern verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung des keramischen Formteils (10, 16) mit dem Metall (11, 22) ein
aus Metall und oxidkeramischen Fasern bestehender Werkstoff (12, 21) verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Werkstoff (12, 15, 21) Fasern von Boriden, Karbiden oder Aluminiumoxid verwendet
werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 6, gekennzeichnet durch einen metallischen Träger (11, 18), in dem ein keramisches Formteil (10, 16) eingebettet
ist, wobei im Verbindungsbereich zwischen dem metallischen Träger und dem keramischen
Formteil ein Wärmedehnung aufnehmender, elastischer, feuerfester Werkstoff (12, 15,
21) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Außenrand (19) des keramischen Formteils (16) und dem metallischen
Träger (18) ein Spalt (20) für die Aufnahme des Werkstoffes (21) und der Metallschmelze
(22) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der metallische Träger aus der erstarrten Metallschmelze (11) besteht.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das keramische Formteil (16) im Querschnitt konisch ausgebildet und in eine
entsprechende Ausnehmung (17) im metallischen Träger (18) eingebettet ist.