[0001] Die Erfindung betrifft eine Wellentypweiche zur Auskopplung eines höheren Wellentyps
bei geringer Kopplung des Grundwellentyps mit Hilfe von koaxialen Sonden oder Schlitzen,
welche radialsymmetrisch in mindestens einer in der Hohlleiterwandung eingelassenen,
quer zur Strahlungsrichtung verlaufenden Nut angeordnet sind.
[0002] Derartige Wellentypweichen sind grundsätzlich von Hornstrahlern mit integrierten
Modenkopplern für mindestens einen höheren Wellentyp zum Zweck der automatischen Nachführung
der Antenne auf eine sich bewegende und elektromagnetische Wellen aussendende Strahlungsquelle
bekannt.
[0003] In der DE-AS 24 60 552 ist ein Hornstrahler mit einer Anordnung zur Entnahme von
der Ablagemessung dienenden Wellentypen beschrieben, der in der Hornstrahlerwand sitzende
koaxiale Kopplungssonden, Kopplungsschleifen der Kopplungsschlitze aufweist, die radialsymmetrisch
in einer in der Hornstrahlerwand umlaufenden Nut angeordnet sind. Die Nuttiefe beträgt
hierbei eine Viertelwellenlänge und es wird vorausgesetzt, daß sich im Hornstrahler
vorzugsweise ein hybrider Grundwellentyp ausbreitet. Außerdem sind die Koppelelemente
bis in den Innenraum des Hornstrahlers durchgeführt.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur Auskopplung
des TM₀₁-bzw. TM₁₁-Wellentyps aus einem glattwandigen Hohlleiterabschnitt mit kreisförmigem
oder quadratischem Querschnitt für eine zirkular polarisierte Welle anzugeben, welche
eine sehr geringe Kopplung des Grundwellentyps aufweist und gleichzeitig die Verwendung
hoher Sendeleistungen erlaubt.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Koppelstelle des höheren Wellentyps in
einer Entfernung von etwa einem Viertel der Hohlleiterwellenlänge des betreffenden
höheren Wellentyps von der ersten Stufe eines an sich bekannten λ/4-Transformators,
welcher den Querschnitt des die Wellentypweiche enthaltenden Hohlleiterabschnittes
verringert, angeordnet ist, und daß die Auskopplung über eine radial umlaufende Nut
mit einer Nuttiefe im Bereich von 0,4<T/λ<0,7 und einer Nutbreite B im Bereich von
0,01<B/λ<0,05 erfolgt, wobei die an sich bekannten Koppelelemente paarweise gegenüberliegend
am Umfang der Außenwand der Nut angeordnet sind.
[0006] Vorteilhafterweise kann der λ/4-Transformator auch eine oder mehrere Nuten zur Verbesserung
des Stehwellenverhältnisses des Grundwellentyps aufweisen. Außerdem kann die Hohlleiterwandung
im Bereich der Koppelstelle mit einem sich verjüngenden Querschnitt verlaufen.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben. Es zeigt die einzige Figur einen schematisch vereinfachten
Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer Wellentypweiche nach der Erfingung.
[0008] Das Ausführungsbeispiel ist als Hohlleiterbauteil HL mit rundem Querschnitt ausgeführt,
welches mittels der Flansche F1, F2 in einen Leitungszug integriert werden kann. Der
Hohlleiterabschnitt reduziert den Querschnitt von einem Durchmesser D2 beim Flansch
F2, in dem neben der Grundwelle TE₁₁ auch der erste höhere Wellentyp TM₀₁ ausbreitungsfähig
ist, auf einen Durchmesser D1 beim Flansch F1, in dem nur noch der Grundwellentyp
existieren kann.
[0009] Die Übergangsstufe im Bereich der Koppelstelle K mit der umlaufenden Nut N ist so
ausgebildet, daß der Grundwellentyp TE₁₁ möglichst reflexionsfrei übertragen wird
und gleichzeitig der auszukoppelnde TM₀₁-Wellentyp phasenrichtig reflektiert wird
und eine stehende Welle bildet. Deshalb wurde zur Reflexion des höheren Wellentyps
TM₀₁ ein λ/4-Transformator
TR mit einer Stufe S im Abstand λ/4 von der Koppelstelle K vorgesehen.
[0010] Die Auskopplung des höheren Wellentyps TM₀₁ erfolgt über eine radial umlaufende Nut
N, die im Verhältnis zu ihrer Tiefe T eine sehr geringe Breite B aufweist. Die Tiefe
T ist im Gegensatz zur üblichen Dimensionierung im Bereich von 0,4<T/λ<0,7 gewählt
worden, wobei λ die Hohlleiterwellenlänge des auszukoppelnden höheren Wellentyps ist.
Die Breite B der Nut N wird im Bereich 0,01<B/λ<0,05 festgelegt. Durch Variation des
Tiefen/Breiten-Verhältnisses kann im jeweiligen Anwendungsfall die Entkopplung des
Grundwellentyps im Hinblick auf die Kopplung des höheren Wellentyps optimiert werden.
[0011] Die Entnahme des höheren Wellentyps aus der Nut N erfolgt im Bereich der außenliegenden
Schmalseite A der Nut mit Hilfe von paarweise gegenüberliegenden Koppelelementen
E bekannter Bauart. Die Koppelelemente werden dann in bekannter Art mittels eines
geeigneten Netzwerkes NW, das in der Figur nicht dargestellt ist, zusammengefaßt.
[0012] Die erfindungsgemäße Art der Auskopplung eines höheren Wellentyps kann ohne eine
Einschränkung auch bei einem Hohlleiterabschnitt mit quadratischem Querschnitt angewendet
werden. Der Quadratische Hohlleiterabschnitt weist dann an der Koppelstelle wiederum
einen gestuften λ/4-Transformator
TR auf, der die Reflexionsebene für den aus einer radial umlaufenden Nut N auszukoppelnden
höheren Wellentyp TM₁₁
□ bildet.
[0013] Je nach Anwendungsfall kann der λ/4-Transformator auch durch einen linear konisch
bzw. pyramisch oder kontinuierlich gekrümmten Wandverlauf im Bereich der Koppelstelle
ausgeführt sein. Es ist auch denkbar, im Bereich der Koppelstelle noch eine oder mehrere
Nuten zur Verbesserung der Anpassung des Grundwellentyps vorzusehen.
[0014] Die erfindungsgemäßen Vorteile sind besonders darin zu sehen, daß hiermit eine Wellentypweiche
geschaffen wurde, die sich durch erheblich verbesserte elektrische Eigenschaften
sowohl hinsichtlich der Auskopplung als auch bezüglich der Verwendbarkeit bei der
Übertragung hoher Leistungen auszeichnet. Durch die Ausbildung der Wellentypweiche
als Hohlleiterabschnitt können alle Vorteile der Austauschbarkeit modulartiger Baugruppen
in einem System genutzt werden.
[0015] Bei einem Labormuster konnten folgende Meßwerte bei zirkularer Polarisation erzielt
werden: Bandbeite: 12 %; Entkopplung vom Grundwellentyp: -27 dB; Rückflußdämpfung:
-30 dB; Kopplung des höheren Wellentyps: -6 dB.
1. Wellentypweiche zur Auskopplung eines höheren Wellentyps bei geringer Kopplung
des Grundwellentyps mit Hilfe von koaxialen Sonden oder Schlitzen, welche radialsymmetrisch
in mindestens einer in der Hohlleiterwandung eingelassenen, quer zur Strahlungsrichtung
verlaufenden Nut angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelstelle (K) des höheren Wellentyps (TM₀₁°/TM₁₁□) in einer Entfernung von etwa einem Viertel der Hohlleiterwellenläge (λTM01/TM11/4) des betreffenden höheren Wellentyps von der ersten Stufe (S) eines an sich bekannten
λ/4-Transofrmators (TR), welcher den Querschnitt des die Wellentypweiche enthaltenden Hohlleiterabschnittes
(HL) verringert, angeordnet ist, und daß die Auskopplung über eine radial umlaufende
Nut (N) mit einer Nuttiefe (T) im Bereich von 0,4<T/λ<0,7 und einer Nutbreite B
im Bereich von 0,01<B/λ<0,05 erfolgt, wobei die an sich bekannten Koppelelemente (E)
paarweise gegenüberliegend am Umfang der Außenwand (A) der Nut (N) angeordnet sind.
2. Wellentypweiche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der λ/4-Transformator (TR) eine oder mehrere Nuten (NT) in der Wandung des Hohlleiterabschnittes (HL) zum Zweck
der Verbesserung der Anpassung des Grundwellentyps aufweist.
3. Wellentypweiche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Querschnitt des Hohlleiterabschnittes (HL) im Bereich der Koppelstelle
verjüngt.