[0001] Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf Akustikwände oder Akustikdecken und
betrifft die Schallschluckbeschichtung vor den Kopplungsöffnungen einer Absorberplatte
von Helmholtz-Resonatoren. - Akustikwände oder Akustikdecken werden dort eingesetzt,
wo eine Nachhallregulierung zur Verbesserung der Hörsamkeit oder zur Minderung von
Störschall benötigt wird. Physikalisch beruht das Schallschluckverrnögen von Akustikwänden
und -decken darauf, daß Schall- energie in Wärme umgewandelt wird, vergleichbar der
Bremsung eines Fahrzeuges. Gelochte oder geschlitzte Absorberplatten aus Gipskarton,
Metall oder Holzfasern sind im Abstand zur schallharten Fläche, beispielsweise der
Decke oder Wand eines Raumes, angeordnet. Dadurch bildet sich zwischen der schallharten
Fläche und der Luft in den Öffnungen der Absorberplatte ein akustisches Schwingungssystem,
das als Helmholtz-Resonator bezeichnet wird, und bei seiner Resonanzfrequenz ein hohes
Schallschluckvermögen aufweist. Aus Absorberplatten und Helmholtz-Resonatoren-Hohlraum
aufgebaute Akustikwände bzw. -decken weisen ein gutes Schallschluckvermögen im mittleren
Frequenzbereich auf. Oberhalb von etwa 1000 Hz fällt das Schallschluckvermögen jedoch
ab. Aus diesem Grunde werden die Absorberplatten oft mit einer porösen Schallschluckbeschichtung
versehen. Die vom Schallvorgang bewegten Luftteilchen werden hier durch Reibung an
Porenwänden wirksam abgebremst. Es versteht sich, daß die Schallschluckbeschichtung
optisch ansprechend gestaltet und unempfindlich sein muß. Sowohl aus fertigungstechnischen
Gründen als auch aus optischen i Gründen geht die Tendenz zu fugenlos verlegbaren
Schallschluckbeschichtungen. Eine derartige fugenlose Schallschluckbeschichtung eignet
sich auch dazu, aus einzelnen Absorberplatten bestehende Akustikwände oder Akustikdecken
mit sichtbaren und optisch nicht ansprechenden Plattenstoßfugen mit einer fugenlosen,
glatten und dadurch befriedigenden Oberfläche zu versehen.
[0002] Die aus der DE-OS 16 09 413 bekannte Schallschluckbeschichtung besteht aus einem
porigen Belag aus körnigem mineralischen Material sowie Bindemitteln. Der Porenbelag
wird im Spritzverfahren auf ein Gewebe aufgetragen, das als Haftvermittler und Zugarmierung
an der Vorderseite der Absorberplatte aufgespannt ist. Der Porenbelag hat eine große
Porosität und wird üblicherweise in einer Schichtdicke von 1 bis 10 mm aufgebracht.
Das Auftragen des Porenbelages stellt hohe fachliche Anforderungen an den Handwerker.
Es stellt sich nicht immer das angestrebte Schallschluckvermögen ein. Zunehmend als
Nachteil wird auch empfunden, daß die architektonischen Möglichkeiten durch die vorgegebene
große Oberflächenstruktur erheblich eingeschränkt sind. Ein weiterer schwerwiegender
Nachteil besteht darin, daß bei Verschmutzung und Alterung der Oberfläche eine Renovierung
durch Anstrich oder Farbauftrag nicht durchgeführt werden kann, weil dadurch die Porosität
beeinträchtigt und die Schallabsorption wesentlich vermindert oder gar ganz unterbunden
wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vorgefertigte Schallschluckbeschichtung
anzugehen, die auf Akustikdecken und Akustikwänden fugenlos verlegt werden kann und
eine architektonische Raumgestaltung ohne technisch bedingte Zwänge sowie mehrfache
Renovierung zuläßt.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Verwendung einer Tapetenbahn gelöst, mit
der Maßgabe, daß die Tapetenbahn zumindest im Bereich der Kopplungsöffnungen der Absorberplatte
luftdurchlässig porös ist. - Überraschenderweise bringt die erfindungsgemäß verwendete
Tapetenbahn in Verbindung mit dem abgedeckten Absorbersystem trotz geringer Oberflächenrauhigkeit
und trotz geringer Dicke ein ebenso gutes Schallschluckvermögen wie die bekannte Schallschluckbeschichtung
aus körnigem mineralischen Material. Die als Schallschluckbeschichtung verwendete
Tapetenbahn wird mit bekannten Klebstoffen auf die Unterlage aufgebracht. Es versteht
sich, daß die Tapetenbahn jedoch nicht flächig mit Klebstoff bestrichen werden darf,
da der Klebstoff eine luft- und schallundurchlässige Schicht bildet.
[0005] In weiterer Ausgestaltung lehrt die Erfindung, daß die Tapetenbahn auf einem die
Absorberplatte abdeckenden Stapelfaservlies oder Stapelfasergewebe aus Glasseide,
Mineralwolle oder Kunstfasern angeordnet ist. Die poröse Zwischenschicht aus Vlies
oder Gewebe verbessert die Schallabsorption und die Festigkeit im Bereich der Kopplungsöffnungen
der Absorberplatte und verhindert insbesondere, daß diese Öffnungen durch die Tapetenbahn
hindurch sichtbar sind. Der zur Verklebung der Tapetenbahn mit dem Stapelfaservlies
oder Stapelfasergewebe erforderliche Klebstoff darf keine luftundurchlässige, die
Perforation der Tapetenbahn abdichtende Schicht darstellen, sondern muß so dünn
'aufgetragen werden, daß er nur auf den einzelnen Fasern des Stapelfaservlies oder
Stapelfasergewebes haftet und zwischen diesen Fasern offene Poren verbleiben oder
es muß ein Klebstoff verwendet werden, der selbst luftdurchlässig porig ist.
[0006] Das störende Sichtbarwerden der Kopplungsöffnungen durch die Tapetenbahn hindurch
läßt sich auch vermeiden, wenn die Absorberplatte auf ihrer an den Helmholtz-Resonatoren-Hohlraum
angrenzenden Seite ein abdeckendes Stapelfaservlies oder Stapelfasergewebe aus Glasseide,
Mineralwolle oder Kunstfasern aufweist. Zur Verbesserung der Festig-
keit der Schallschluckbeschichtung empfiehlt die Erfindung in diesem Fall, daß zwischen
der Tapetenbahn und der Absorberplatte ein Gitter angeordnet ist, das einerseits als
Zugarmierung der Übertragung von Kräften auf die Tapetenbahn wirkt, die durch Längenänderungen
und Fugenbewegungen der Absorberplatten entstehen. Gitter meint im Rahmen der Erfindung
sowohl ebene Gitterplatten mit ausgestanzten Durchbrüchen als auch weitmaschige Gittergewebe.
Das auf der Absorberplatte angeordnete Stapelfaservlies oder Stapelfasergewebe soll
vorzugsweise eine Dicke von 0,1 bis 4 mm aufweisen. Dieser Parameterbereich gilt für
die Anordnung des Vlieses bzw. Gewebes zwischen der Absorberplatte und der Tapetenbahn.
Er ist jedoch auch geeignet, wenn das Vlies
bzw. Gewebe auf der dem Helmholtz-Resonator zugewandten Seite der Absorberplatte angeordnet
ist. Bewährt haben sich Stapelfaservliese oder Stapelfasergewebe mit einem äußeren
(akustischen) Strömungswiderstand nach DIN 52 213 von 10 bis 1000 NS/m
3. Es sind alle gebräuchlichen Arten von Tapeten einsetzbar. Tapetenbahnen aus luftdurchlässigem
Material können erfindungsgemäß verwendet werden mit der Maßgabe, daß der äußere (akustische)
Strömungswiderstand des , Materials W = 10 bis 1200 Ns/m
3 beträgt. Tapetenbahn aus luftdurchlässigem Material meint insbesondere Gewebe und
Vliese mit kalanderter Oberfläche aus hydrophoben Materialien, die auch als Membranen
bezeichnet werden und sich durch wasserabweisende Eigenschaften auszeichnen. Im Rahmen
der Erfindung liegt es aber auch, Tapetenbahnen konventioneller Machart, also Papiertapeten,
Textiltapeten, Prägetapeten auf Basis von Kunststoffmaterialien oder Metallfolien,
zu verwenden. Unter schalltechnischem Gesichtspunkt sind besonders solche Tapetenbahnen
zu empfehlen, die einer Wellpappe gleichende Struktur aufweisen sowie Tapetenbahnen
mit rippenförmig oder wellenförmig strukturierter Stützschicht an deren Vorderseite
eine ebene Dekorschicht angeordnet ist. Von Hause aus sind die Tapetenbahnen konventioneller
Machart luftundurchlässig. Derartige, aus luftundurchlässigem Material bestehende
Tapetenbahnen lassen sich jedoch gemäß der Erfindung mit der Maßgabe verwenden, daß
sie nadelfreie Luftdurchtrittsöffnungen aufweisen und daß der Flächenanteil der Luftdurchtrittsöffnungen
an der Gesamtoberfläche der Tapetenbahn mindestens 0,5% ist. Überraschenderweise wirken
erfindungsgemäß mit nadelfreien Luftdurchtrittsöffnungen versehene Tapetenbahnen nicht
als Schallreflektoren, wie z. B. starre Abdeckplatten oder Farbanstriche, sondern
zeigen im Gegenteil eine schallschluckende Wirkung im Bereich aller Frequenzen. Überraschenderweise
können die Luftdurchtrittsöffnungen fernerhin so klein gehalten werden, daß sie praktisch
nicht auffallen. Die Geometrie der Luftdurchtrittsöffnungen ist beliebig. Nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung sind die Luftdurchtrittsöffnungen lochförmig ausgebildet
und weisen einen Lochdurchmesser von 0,1 bis 2 mm, vor- zugsweise jedoch 0,2 bis 2
mm, auf. Die Abstände zwischen den Luft- ! durchtrittsöffnungen werden zweckmäßigerweise
im Bereich von 1 bis 4 mm gewählt. Nach einer anderen Ausführungsform sind die Luftdurchtrittsöffnungen
schlitzförmig ausgeführt.
[0007] Die Absorberplatte mit Kopplungsöffnungen muß auf den Helmholtz-Resonator abgestimmt
sein. Bewährt hat sich die aus der Praxis bekannte ebene Lochplatte, die als Gipskartonlochplatte,
Gipsfaserlochplatte, Holzspanlochplatte, Metallochplatte oder Kunststofflochplatte
ausgebildet
i sein kann und auf einem Lattenrost oder Metallprofilrost befestigt und mit Abstand
zur schallharten Begrenzungsfläche angeordnet ist. Im Rahmen der Erfindung liegt es
auch, daß die Absorberplatte als ebene Lochplatte mit daran angeformten rückwärtigen
Abstandshaltern ausgebildet ist. Eine mit rückwärtig angeformten Abstandshaltern ausgebildete
Absorberplatte kann auf die schallharte Fläche unmittelbar aufgesetzt werden. Ein
Lattenrost ist dann nicht erforderlich. Die an der Lochplatte angeformten Abstandshalter
definieren den Helmholtz-Resonatoren-Hohlraum. Aus Stabilisierungsgründen empfiehlt
es sich, die angeformten Abstandshalter als parallele oder sich überkreuzende Rippen
auszubilden. Absorberplatten mit angeformten Abstandshaltern bestehen vorzugsweise
aus geschäumten oder ungeschäumten Kunststoffen. Pappe, Gips oder andere Materialien
sind jedoch ebenfalls möglich. Auch liegt es im Rahmen der Erfindung, die Lochplatte
mit rückwärtig angeformten Rippen aus einem porösen schallabsorbierenden Material
auszubilden, das zweckmäßigerweise einen akustischen Strömungswiderstand von 20 bis
1800 Ns/m
3 besitzt. Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Absorberplatte
als Wellplatte mit sinusförmigen oder trapezförmigen Wellen ausgebildet ist. Zweckmäßigerweise
wird die als Wellplatte ausgebildete Absorberplatte an der Vorderseite mit einem Gitter
oder einer Lochplatte abgedeckt. Aufgrund der guten Beweglichkeit von rückwärtig gerippten
Platten, insbesondere aber von Wellplatten, ergeben sich besondere architektonische
Gestaltungsmöglichkeiten. Überraschenderweise bleibt die aus Wellplatte bzw. dünnwan-
! diger gerippter Platte und Tapetenbahn gebildete Akustikwand auch in schalltechnischer
Hinsicht nicht hinter Akustikwänden zurück, die eine als Gipskartonlochplatte ausgebildete
Absorberplatte aufweisen.
[0008] Gegenüber der bekannten im Spritzverfahren aufgetragenen porenförmigen Schallschluckbeschichtung
aus mineralischen Stoffen weist die erfindungsgemäße Verwendung einer Tapetenbahn
eine Reihe von Vorteilen auf. Da die erfindungsgemäße Schallschluckbeschichtung fabrikmäßig
vorgefertigt ist, ist die Reproduzierbarkeit der Schallschluckwirkung sehr groß. Das
Aufbringen der Tapetenbahn auf die Absorberplatte ist rasch und sauber möglich. Eine
besondere Verarbeitungstechnik mit speziellem Knowhow ist dazu nicht erforderlich.
Alle Arbeiten können von einem Handwerker der Sparte "Trockenbauer" ausgeführt werden.
Eine zweite Handwerkersparte, der sogenannte "Putzer", bei dessen Arbeit sehr viel
Schmutz durch das zur Herstellung der porenförmigen Schallschluckbeschichtung erforderliche
Spritzverfahren entsteht, wird nicht benötigt. Fernerhin ergibt sich eine freie Gestaltungsmöglichkeit
in bezug auf die Oberfläche, in bezug auf die Materialien sowie Farbe und Formen.
Als besonderer Vorteil ergibt sich die Möglichkeit durch Abziehen einer unansehnlich
gewordenen Tapetenbahn und Aufbringen einer neuen Bahn eine vollständige Renovierung
des betreffenden Raumes durch übliches Neutapezieren ohne Einbuße der akustischen
Raumeigenschaften und ohne Raumverschmutzung durchzuführen.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 eine erfindungsgemäß ausgeführte Akustikwand, wobei die Tapetenbahn auf einem
Stapelfaservlies oder Stapelfasergewebe angeordnet ist,
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der die Absorberplatte auf
ihrer der Tapetenbahn abgewandten Seite ein Stapelfaservlies oder Stapelfasergewebe
trägt, und ;
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der die Absorberplatte als
Wellplatte ausgebildet ist.
[0010] Zum grundsätzlichen Aufbau gehören Helmholtz-Resonatoren-Hohlräume 1 sowie eine Absorberplatte
2 mit Schallschluckbeschichtung 3 (Fig. 1). Die Absorberplatte 2 ist auf einem Lattenrost
oder Metallrost 4 befestigt und im Abstand L zu einer schallharten Fläche 5, beispielsweise
der Wand oder der Decke des Raumes, angeordnet. Die Absorberplatte 2 ist als Gipskartonplatte
mit Kopplungsöffnungen 6 und einem Lochanteil von 20% ausgeführt. Zwischen der schallharten
Fläche 5 und der Absorberplatte 2 ist ein Hohlraum gebildet. Die in dem Hohlraum befindliche
Luft bildet als Feder zusammen mit der Luft in den Durchbrüchen der Absorberplatte
als Masse ein als Helmholtz-Resonator bezeichnetes akustisches Schwingungssystem,
welches bei seiner Resonanz- frequenz ein hohes Absorptionsvermögen zeigt und die
Schallschluckfähigkeit der Absorberplatte 2 wirksam verbessert. Vor den Kopplungsöffnungen
6 der Absorberplatte 2 ist eine Schallschluckbeschichtung 3 angeordnet. Erfindungsgemäß
wird als Schallschluckbeschichtung eine Tapetenbahn verwendet, mit der Maßgabe, daß
die Tapetenbahn zumindest im Bereich der Kopplungsöffnungen luftdurchlässig porös
ist. Nach der hier dargestellten bevorzugten Ausführungsform ist die Tapetenbahn '
3 auf einer die Absorberplatte 2 abdeckenden porösen Zwischenschicht 7 angeordnet,
wobei die poröse Zwischenschicht 7 als Stapelfaservlies oder Stapelfasergewebe aus
Glasseide, Mineralwolle oder Kunstfasern ausgeführt sein kann. Die poröse Zwischenschicht
7 verhindert, daß dis Kopplungsöffnung der Absorberplatte durch die Tapetenbahn hindurch
sichtbar werden. Bei der Ausführung gemäß Fig. 2 erfüllt die Zwischenschicht fernerhin
folgende Aufgaben:
- Zugarmierung und Festigkeitserhöhung,
- Spannungsausgleichsschicht zur Verhinderung der Übertragung von Kräften auf die
Tapetenbahn durch Längenänderungen und Fugenbewegungen der Absorberplatten,
- Ausgleichsschicht und Übertragungsschicht von Schalldruckschwankungen zwischen den
Poren der Tapetenbahn und den Kopplungsöffnungen der Absorberplatte in Richtung der
Flächenebene.
[0011] Vorzugsweise weist das Stapelfaservlies oder Stapelfasergewebe eine Dicke von 0,1
bis 4 mm auf. Bewährt haben sich Stapelfaservliese oder Stapelfasergewebe mit einem
äußeren Strömungswiderstand nach DIN 52 213 von 10 bis 1000 Ns/rn
3.
[0012] Als Tapetenbahn 3 sind alle gebräuchlichen Arten von Tapeten einsetzbar. In Frage
kommen beispielsweise gewebte oder genadelte Bahnen mit kalanderter Oberfläche, die
als Membran gebräuchlich sind und häufig aus hydrophoben Materialien bestehen. Im
Falle dieser oder ähnlicher luftdurchlässiger Materialien soll der akustische Strömungswiderstand
der Tapetenbahn 10 bis 1000 Ns/m
3 betragen. Im Rahmen der Erfindung liegt es aber auch, Tapetenbahnen aus luftundurchläs-
sigen Materialien, z. B. Papiertapeten, Textiltapeten mit rückwärtiger Papierbeschichtung,
Prägetapeten auf Basis von Kunststoffmaterialien oder Metallfolien, einzusetzen. In
schalltechnischer Hinsicht besonders zu empfehlen sind solche Tapetenbahnen, die einer
Wellpappe gleichende Struktur aufweisen. Vorteilhaft ist auch die Verwendung einer
Tapetenbahn, die eine rippenförmige oder wellenförmige Struktur aufweist, an deren
Vorderseite eine ebene Dekorschicht angeordnet ist. Eine Tapetenbahn aus luftundurchlässigem
Material ist gemäß der Erfindung verwendbar, mit der Maßgabe, daß die Tapetenbahn
nadelfeine Luftdurchtrittsöffnungen 8 aufweist und daß der Flächenanteil der Luftdurchtrittsöffnungen
an der Gesamtoberfläche der Tapetenbahn mindestens 0,5% ist. Die Luftdurchtrittsöffnungen
8 können überraschenderweise so klein gehalten werden, daß sie optisch nicht auffallen.
Eine bevorzugte und im Ausführungsbeispiel dargestellte Schallschluckbeschichtung
weist lochförmig ausgebildete Luftdurchtrittsöffnungen 8 mit einem Lochdurchmesser
von 0,1 bis 2 mm, vorzugsweise 0,2 bis 2 mm, auf. Der Abstand zwischen den Luftdurchtrittsöffnungen
beträgt zweckmäßigerweise 1 bis 4 mm.
[0013] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführung ist ein Stapelfaservlies oder Stapelfasergewebe
9 aus Glasseide, Mineralwolle oder Kunstfasern auf der Unterseite der Absorberplatte
2 angeordnet, die an den Helmholtz-Resonatoren-Hohlraum 1 angrenzt. Diese poröse Schicht
verhindert, daß ! die Kopplungsöffnungen 6 der Absorberplatte 2 durch die Tapetenbahn
3 hindurch sichtbar werden. Zur Verbesserung der Festigkeit der Schallschluckbeschichtung
ist zwischen der Tapetenbahn 3 und der Absorberplatte 2 ein Gitter 10 angeordnet.
Das Gitter kann wie in Fig. 2 dargestellt ein Gewebegitter sein. Ebensogut kann das
Gitter auch als ebene Gitterplatte mit ausgestanzten Durchbrüchen ausgebildet sein.
Dieses Gitter 10 wirkt als Zugarmierung und verhindert, daß sich Kräfte infolge Längendehnungen
und Fugenbewegungen der Absorberplatte 2 auf die Tapetenbahn 3 übertragen. Von besonderer
Bedeutung ist auch, daß die Tapetenbahn 3 auf das Gitter 10 mit üblichen Klebstoffen
aufgeklebt werden kann, ohne daß sich zwischen der Tapetenbahn 3 und der Absorberplatte
2 eine luft- und schallundurchlässige durchgehende Klebstoffschicht bildet. Der Klebstoff
wird bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführung der Erfindung in bekannter Weise,
beispielsweise durch Rollen, auf das Gitter 10 aufgetragen. Die Maschenweite des Gitters
10 und Gitterdicke ist dabei so eingerichtet, daß überschüssiger Klebstoff die poröse
Oberfläche der Tapetenbahn 3 nicht blockiert. Es versteht sich, daß die Gittergeometrie
andererseits auch so eingerichtet ist, daß die Tapetenbahn 3 gleichmäßig auf der Unterlage
aufliegt. Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß ein sehr großer Flächenanteil der Tapetenbahn 3 aktiv an der Schallabsorption
teilnimmt.
[0014] Bei der in Fig. 3 dargestellten Akustikwand ist die Absorberplatte 2 als Wellplatte
mit trapezförmigen Wellen 11 ausgebildet. Die Kopplungsöffnungen 6 sind in äquidistanten
Abständen an den von der Tapetenbahn 3 abgewandten Stirnflächen 12 der Wellplatte
angeordnet. Zwischen der Absorberplatte 2 und der Tapetenbahn 3 ist wiederum ein Stützgitter
10 zur Verbesserung der Festigkeit oder ggf. ein Stapelfaservlies bzw. Stapelfasergewebe
angeordnet. Aufgrund der großen Beweglichkeit der Wellplatte ergeben sich besondere
architektonische Gestaltungsmöglichkeiten, z. B. ist die Anpassung an bogenförmige
Begrenzungswände ohne weiteres möglich.
1. Verwendung einer Tapetenbahn als Schallschluckbeschichtung vor den Kopplungsöffnungen
einer von der Tapetenbahn vollständig überdeckten Absorberplatte von Helmholtz-Resonatoren
einer Akustikwand oder Akustikdecke mit t der Maßgabe, daß die Tapetenbahn (3) zumindest
im Bereich der Kopplungsöffnungen (6) luftdurchlässig porös ist.
2. Verwendung einer Tapetenbahn nach Anspruch 1 mit der Maßgabe, daß die Tapetenbahn
(3) auf einem die Absorberplatte (2) abdeckenden Stapelfaservlies oder Stapelfasergewebe
(7) aus Glasseide, Mineralwolle oder Kunstfasern angeordnet ist.
3. Verwendung einer Tapetenbahn nach Anspruch 1 mit der Maßgabe, daß die Absorberplatte
(2) auf ihrer an den Helmholtz-Resonator-Hohlraum (1) angrenzenden Seite ein abdeckendes
Stapelfaservlies oder Stapelfasergewebe (9) aus Glasseide, Mineralwolle oder Kunstfasern
aufweist.
4. Verwendung einer Tapetenbahn nach Anspruch 1 oder 3 mit der Maßgabe, daß zwischen
der Tapetenbahn (3) und der Absorberplatte (2) ein Gitter (10) angeordnet ist.
5. Verwendung einer Tapetenbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit der Maßgabe,
daß das Stapelfaservlies oder Stapelfasergewebe (7) eine Dicke von 0,1 bis 4 mm aufweist.
6. Verwendung einer Tapetenbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit der Maßgabe,
daß das Stapelfaservlies oder Stapelfasergewebe (7) einen äußeren Strömungswiderstand
nach DIN 52 213 von W = 10 bis 1000 Ns/m3 aufweist.
7. Verwendung einer Tapetenbahn aus luftdurchlässigem Material nach einem der Ansprüche
1 bis 6 mit der Maßgabe, daß der äußere Strömungswiderstand der Tapetenbahn W = 10
bis 1200 Ns/m3 beträgt.
8. Verwendung einer Tapetenbahn aus luftundurchlässigem Material nach einem der Ansprüche
1 bis 6 mit der Maßgabe, daß die Tapetenbahn (3) nadelfeine Luftdurchtrittsöffnungen
(8) aufweist und daß der Flächenanteil der Luftdurchtrittsöffnungen (8) an der Gesamtoberfläche
der Tapetenbahn (3) mindestens 0,5% ist.
9. Verwendung einer Tapetenbahn nach Anspruch 8 mit der Maßgabe, daß die Luftdurchtrittsöffnungen
(8) lochförmig ausgebildet sind und einen Lochdurchmesser von 0,1 bis 2 mm, vorzugsweise
von 0,2 bis 2 mm, aufweisen.
10. Verwendung einer Tapetenbahn nach Anspruch 8 oder 9 mit der ! Maßgabe, daß die
Luftdurchtrittsöffnungen Abstände von 1 bis 4 mm 1 aufweisen.
11. Verwendung einer Tapetenbahn nach Anspruch 8 mit der Maßgabe, daß die Luftdurchtrittsöffnungen
schlitzförmig ausgeführt sind.
12. Verwendung einer Tapetenbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 10 mit der Maßgabe,
daß die Tapetenbahn (3) eine Struktur aufweist, die Wellpappe gleicht.
13. Verwendung einer Tapetenbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 11 mit der Maßgabe,
daß die Tapetenbahn (3) eine rippenförmig oder wellenförmig strukturierte Stützschicht
aufweist, an deren Vorderseite eine ebene Dekorschicht angeordnet ist.
14. Verwendung einer Tapetenbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 13 mit der Maßgabe,
daß die Absorberplatte (2) als ebene Lochplatte ausgebildet ist.
15. Verwendung einer Tapetenbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 13 mit der Maßgabe,
daß die Absorberplatte (2) als gelochte Wellplatte mit sinusförmigen oder trapezförmigen
Wellen (11) ausgebildet ist.