(19)
(11) EP 0 246 472 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.11.1987  Patentblatt  1987/48

(21) Anmeldenummer: 87106241.0

(22) Anmeldetag:  29.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 13/70, H05B 37/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 12.05.1986 DE 3615953

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Wolf, Johann, Dipl.-Ing.
    D-8401 Pentling (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fernbedienungsstation


    (57) Fernbedienungsstation mit Begriffsfeldern und Bedienungs­tasten, die mittels eines Mediums auf eine Empfangssta­tion einwirkt. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß ein Display (2) über eine programmierbare Funktionseinheit mit Wahltasten (3, 4, 5) im Lauftastenschaltung derart zusammenarbeitet, daß die Betätigung einer WEITER-Taste (3) einen ersten Begriff aufruft und längere Betätigung Begriffe einer ersten hierarchischen Ebene durchlaufen läßt, daß die Betätigung einer STOP-Taste (4) eine näch­ste, hierarchisch niedrigere Befehlsebene aufruft, deren Begriffe durch die WEITER-Taste (3) aufgerufen werden können, daß die Betätigung einer ZURÜCKSETZ-Taste (5) zum ersten Begriff in der Hierarchisch obersten Befehls­ebene zurückgeführt und daß für die Fernbedienung im einzelnen Bedienungsglieder (6, 7, 8, 9) angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Fernbedienungssta­tion mit Begriffsfeldern und Bedienungstasten, die mittels eines Mediums auf eine Empfangsstation einwirkt.

    [0002] Derartige Fernbedienungsstationen sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Man steuert damit Fernsehgeräte, Stereoanlagen und Leuchten bzw. Lampen. Solche Geräte sind in der Regel tragbar und mit vielen Tasten und an­deren Bedienelementen versehen. Da auf den Geräten nur eine verhältnismäßig kleine Fläche zur Verfügung steht, kann der Funktionsumfang häufig nicht ausreichend dar­gestellt und erklärt werden. Einschlägige Bedienungsan­leitungen werden in der Regel nicht gern gelesen und sind in der Praxis häufig nicht zur Hand. Mit steigen­der Anzahl der Kanäle für verschiedene Geräte und durch eine Vielzahl von Adressen, also anzusprechenden Geräten, geht der Bezug zu einem einzelnen Anzusteuernden Gerät meist verloren. Davon abgesehen können solche Fernbe­dienungsstationen nachträglich nicht erweitert werden, da die Anzahl der Bedienelemente fest vorgegeben ist.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fern­bedienungsstation zu entwickeln, die zur Vermeidung der geschilderten Nachteile mit einer gemeinsamen Aus­wahleinrichtung für eine Verbindung zu einem von mehre­ren Geräten und mit wenigen Bedienungsgliedern für das ausgewählte Gerät auskommt.

    [0004] Die Lösung der geschilderten Aufgabe erfolgt durch eine Fernbedienungsstation mit den kennzeichnenden Merkmalen von Patentanspruch 1. Ein Display arbeitet danach über eine programmierbare Funktionseinheit mit Wahltasten in Lauftastenschaltung derart zusammen, daß die Betätigung einer WEITER-Taste einen ersten Begriff aufruft und längere Betätigung Begriffe einer ersten hierarchischen Ebene durchlaufen läßt. Die Betätigung einer STOP-Taste ruft eine nächste hierarchische niedrigere Befehlsebene auf, deren einzelne Begriffe durch die WEITER-Taste auf­gerufen werden können. Die Betätigung einer ZURÜCKSETZ-­Taste führt zum ersten Begriff in der hierarchisch ober­sten Ebene zurück. Ein bestimmtes anzusteuerndes Gerät, das unter der ausgewählten Adresse zugeordnet ist, kann dann durch gemeinsame Bedienungsglieder gesteuert wer­den.

    [0005] Die Bedienungsglieder können im einfachsten Fall eine EIN- und eine AUS-Taste sein, zu der gegebenenfalls Stellmittel für die Betriebsgröße, z. B. zum Dimmen einer Beleuchtungsanlage angeordnet sind.

    [0006] Es ist für die Bedienung günstig, wenn an der Fernbe­dienungsstation auch Empfänger für Zustandsmeldungen, die von einem anzusteuernden Gerät abgesetzt werden, und Anzeigevorrichtungen für diese Zustände angeord­net sind. Man kann dann an der Fernbedienungsstation leicht den Ausgangszustand des anzusteuernden Gerätes erkennen. Das ist besonders dann vorteilhaft, wenn der Zustand des zu steuernden Gerätes nicht infolge Sicht­verbindung ohnehin klar zu erkennen ist.

    [0007] Wenn die Funktionseinheit spezifische Signale zur Iden­tifikation von Ordnungsräumen verarbeiten kann, lassen sich die Handgriffe zur Anwahl eines zu steuernden Ge­rätes vereinfachen. Betritt dann eine Person mit der Handstation einen bestimmten Raum, beispielsweise ein be­stimmtes Zimmer, würde die Funktionseinheit der Fernbe­dienungsstation dann davon ausgehen, daß ohne besondere Vorwahl nur Geräte des bestimmten Zimmers in Auswahl stehen. Anderenfalls könnte insbesondere bei fehlender Sichtverbindung und bei einem geeigneten Übertragungs­medium bzw. bei Übertragungsketten im Programm der Funk­tionseinheit der Fernbedienungsstation davon ausgegangen werden, daß zunächst ein bestimmtes Gebäude, dann ein bestimmter Flur und schließlich bestimmte Räume auszu­wählen und auf dem Display anzuzeigen sind.

    [0008] Es ist also vorteilhaft, die Signale zur Identifikation von Ordnungsräumen nicht nur als Zustandsmeldung zu er­fassen, sondern auch die Auswertung dafür zu verwenden, Befehle zum Anwählen von Einrichtungen in einem bestimm­ten Ordnungsraum auf die Befehlsmenge zu vereinfachen, die auf der einschlägigen Befehlsebene dem Ordnungs­raum zugeordnet sind. Wenn beispielsweise in einem be­stimmten Zimmer nur eine ansteuerbare Leuchte vorhanden ist, kann in der Befehlsebene "Leuchten", in einem be­stimmten Zimmer auf einem bestimmten Flur, diese Leuch­te durch die Bedienungsglieder unmittelbar ohne vorher­gehende Auswahl gesteuert werden.

    [0009] Die Erfindung soll nun anhand eines in der Zeichnung grob schematisch wiedergegebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert werden:

    [0010] Die Fernbedienungsstation 1, die als Handsender aufge­baut oder als Installationsgerät zum Einsetzen in Unter­putzdosen ausgebildet sein kann, hat eine programmier­bare Funktionseinheit, die mit einem Display 2 zur An­zeige zusammenarbeitet. Die programmierbare Funktions­einheit wird über Wahltasten 3, 4, 5 betätigt. Es ist günstig, die Wahltasten insbesondere in Lauftastenschal­tung mit der Funktionseinheit zusammenarbeiten zu lassen. Im Ausführungsbeispiel ist die Wahltaste 3 eine WEITER-­Taste, die Wahltaste 4 eine STOP-Taste und die Wahltaste 5 eine RESETE-Taste.

    [0011] Die Betätigung der WEITER-Taste 3 ruft über die Funk­tionseinheit einen ersten Begriff auf und zeigt diesen auf dem Display 2 an. Eine längere Betätigung der WEI­TER-Taste 3 läßt Begriffe einer ersten hierarchischen Ebene durchlaufen, beispielsweise Stockwerksnummern, bzw. Flure. Die Betätigung der STOP-Taste 4 ruft eine nächste, hierarchische niedrigere Befehlsebene auf, beispielsweise die Befehlsebene Zimmer. Die einzelnen Begriffe dieser Befehlsebene, im Beispiel die einzelnen Zimmernummern oder die Namen der Zimmer, werden durch die WEITER-Taste 3 aufgerufen. Eine weitere Betätigung der STOP-Taste 4 führt im Beispiel zu den einzelnen an­steuerbaren Geräten in einem bestimmten Zimmer auf einem bestimmten Flur. Die Betätigung der ZURÜCKSETZ-Taste 5 führt zum ersten Begriff in der hierarchisch obersten Befehlsebene zurück, im Beispiel: zum ersten Flur bzw. Stockwerk.

    [0012] Für ein bestimmtes angewähltes Gerät, das vom Display 2 angezeigt ist, kann durch die Bedienglieder 6, 7, 8 und 9 ein gewähltes und auf dem Display 2 angezeigtes Gerät gesteuert werden. Beispielsweise kann das Bedienglied 6 als EIN-Taste, das Bedienglied 7 als AUS-Taste, das Bedienglied 8 zu Erhöhen einer Quantität bzw. Betriebs­größe des angewählten Gerätes und das Bedienglied 9 zum Absenken einer Quantität bzw. Betriebsgröße des ange­wählten Gerätes ausgelegt sein. Wenn das angewählte Ge­rät beispielsweise eine Treppenbeleuchtungsanlage ist, wird "Treppenlicht" vom Display 2 angezeigt und nach betätigen der EIN-Taste 6 auch der Zustand "EIN" wieder­gegeben. Bei einer entsprechend ausgelegten Treppenbe­leuchtungsanlage kann durch das Bedienglied 8 die Be­leuchtungsstärke erhöht und durch das Bedienglied 9 er­niedrigt werden.

    [0013] Ein strukturierter hierarchischer Aufbau der Anwahlein­richtung, also des Programms der Funktionseinheit in Verbindung mit den Wahltasten, ist nicht notwendig aber sehr günstig. Auch ohne eine Struktur könnten die Be­griffe einer bestimmten Menge in einer Reihenfolge auf­gerufen werden.

    [0014] Die geschilderte Fernbedienungsstation ermöglicht es nachträglich, zu bedienende Geräte aufzunehmen oder auch die Anzahl der anzusteuernden Geräte zu vermindern. Ohne eine programmierbare Funktionseinheit erfordert ein strukturierter Aufbau bei Fernbedienungsstationen nach dem Stand der Technik dagegen Redundanz und bewirkt nicht ausgenutzte Kanäle, wobei eine Erweiterung in der Regel eine aufgebaute Struktur stört, da zu wenig freie Funk­tionstasten vorhanden sind.

    [0015] Als Übertragungsmedium für die Befehle kommen insbeson­dere elektromagnetische oder optische Signale, insbe­sondere Funk und Infrarotlicht infrage, auch in Ketten­anordnung und mit Relaisstationen.


    Ansprüche

    1. Fernbedienungsstation mit Begriffsfeldern und Bedie­nungstasten, die mittels eines Mediums auf eine Empfangs­station einwirkt, dadurch gekennzeich­net, daß ein Display (2) über eine programmierbare Funktionseinheit mit Wahltasten (3, 4, 5) in Lauftasten­schaltung derart zusammenarbeitet, daß die Betätigung einer WEITER-Taste (3) einen ersten Begriff aufruft und längere Betätigung Begriffe einer ersten hierarchischen Ebene durchlaufen läßt, daß die Betätigung einer STOP-­Taste (4) eine nächste, hierarchisch niedrigere Befehls­ebene aufruft, deren Begriffe durch die WEITER-Taste (3) aufgerufen werden können, daß die Betätigung einer ZURÜCKSETZ-Taste (5) zum ersten Begriff in der hierar­chisch obersten Befehlsebene zurückführt und daß für die Fernbedienung im einzelnen Bedienungsglieder (6, 7, 8, 9) angeordnet sind.
     
    2. Fernbedienungsstation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bedienungsglieder eine EIN- (6), eine AUS-Taste (7) und gegebenenfalls Stellmittel für Betriebsgrößen angeordnet sind.
     
    3. Fernbedienungsstation nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch Empfänger für Zu­standsmeldungen und Anzeigen für Zustände angeordnet sind.
     
    4. Fernbedienungsstation nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionseinheit spezifische Signale zur Identifikation von Ordnungs­räumen verarbeiten kann.
     
    5. Fernbedienungsstation nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionseinheit die Auswertung der spezifischen Signale dafür verwendet, Befehle zum Auswählen von Einrichtungen im Ordnungsraum auf die Befehlsmenge zu vereinfachen, die auf der ein­schlägigen Befehlsebene dem Ordnungsraum zugeordnet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht