[0001] Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel, insbesondere einen Stuhl, mit mindestens einem
seitlich eines Sitzteiles stehenden, in Seitenansicht unterschiedlich gerichtete Trägerabschnitte
bildenden Profilträger, der zwischen einem oberen Endabschnitt und einem unteren Endabschnitt
einen von der vertikalen Lage abweichenden, gelenkig federnd an die Endabschnitte
anschließenden Zwischenabschnitt aufweist.
[0002] Derartige Sitzmöbel, die auch Hocker, Sessel, Zwei-oder Mehrsitzer sein können, werden
meist als sogenannte Freischwinger bezeichnet, bei welchen der Sitzteil aufgrund des
federnden, in der Regel durch zwei seitliche Profilträger gebildeten Sitzmöbel-Untergestelles
unter Last vertikal federnde Bewegungen, meist auf einem relativ großen Kreisbogenabschnitt,
ausführen kann. Die Profilträger, die meist metallische Rohrprofile sind, bedürfen
hierbei einer recht starken Dimensionierung, um auch Materialermüdungsbrüchen vorzubeugen
und eine relativ steil ansteigende Federkennlinie zu bewirken. Trotzdem neigen derartige
Sitzmöbel leicht zu einem Wipp- bzw. Schwingeffekt, der insbesondere bei ihrer Verwendung
in Reihenbestuhlungen unerwünscht ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel der genannten Art so auszubilden,
daß einerseits die Vorteile der als Freischwinger ausgebildeten Sitzmöbel gegeben
sind und andererseits trotzdem ein zu starker Schwingeffekt vermieden werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Sitzmöbel der eingangs beschriebenen Art gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, daß die beiden Endabschnitte des Profilträgers über ein gestrecktes
Versteifungsglied miteinander verbunden sind, das in Seitenansicht eine von der deckungsgleichen
Lage mit dem Zwischenabschnitt abweichende Lage aufweist. Der Profilträger ist also
innerhalb oder außerhalb mindestens eines Endes des Versteifungsgliedes in geringem
oder größerem Abstand von diesem Ende an ein Versteifungsglied angebunden, das annähernd
über die gesamte Höhe des Profilträgers reichen kann und zumindest den Zwischenabschnitt
hinsichtlich seiner federnden Schwenkbewegung je nach Lage des Versteifungsgliedes
und Anordnung von desssen Verbindungsstellen mehr oder weniger fesselt, so daß die
Federcharakteristik des Profilträgers nahezu beliebig beeinflußt werden kann.
Eine besonders gute Wirksamkeit ergibt sich, wenn das Versteifungsglied in Seitenansicht
auf das Sitzmöbel den Zwischenabschnitt bzw. dessen Mittelachse insbesondere X-förmig
etwa in Höhe des Sitzteiles kreuzt, so daß also wernigsten's ein unterer Teil des
Versteifungsgliedes mit dem in gleicher Höhe liegenden Teil des Profilträgers ein
in Seitenansicht beispielsweise annähernd gleichschenkliges Dreieck bildet, dessen
Spitze zweckmäßig etwa in Höhe der Unterseite des Sitzteiles, also geringfügig unterhalb
der Sitzfläche liegt. Von der oberen Befestigungsstelle kann dabei das Versteifungsglied
unter einem Winkel so nach unten gerichtet sein, daß es vollständig innerhalb des
bei der federnden Bewegung von dieser Befestigungsstelle durchlaufenen Kurven- bzw.
Kreisbogens liegt, wobei der Neigungswinkel des Versteifungsgliedes zwischen etwa
40°und 70° liegen kann.
[0005] Sofern eine verhältnismäßig weiche Federungscharakteristik des federnden Versteifungsgliedes
erwünscht ist, ohne daß dieses aus gehärtetem Federstahl hergestellt werden muß, ist
das Versteifungsglied zweckmäßig an mindestens einem Endabschnitt unmittelbar benachbart
zu dessen freiem Ende befestigt, wobei dann, wenn es an beiden Endabschnitten in dieser
Weise befestigt ist,eine maximale Länge des beispielsweise aus Baustahl, Kunststoff
oder dgl. bestehenden Versteifungsgliedes erzielt werden kann.
[0006] Es ist denkbar, das obere und/oder das untere Ende des Versteifungsgliedes, beispielsweise
um eine etwa horizontale, in Sitzbreitenrichtung liegende Achse gelenkig mit dem Profilträger
zu verbinden, jedoch wird bei vereinfachtem Aufbau eine erhöhte Federwirkung erzielt,
wenn das Versteifungsglied am oberen und/oder am unteren Endabschnitt starr befestigt
ist. Die starre Befestigung kann durch Schrauben, Nieten, Kleben und bei geeigneten
Materialien durch Schweißen oder dgl. erfolgen. In jedem Fall ist eine sehr einfache
Befestigung dadurch möglich, daß das Versteifungsglied mit einem im Winkel zu ihm
liegenden, beispielsweise in eine Öffnung unmittelbar in der Wandung des Endabschnittes
eingreifenden Endzapfen befestigt ist, der in vorteilhafter Weise einteilig mit dem
Versteifungsglied ausgebildet, insbesondere durch eine Endabwinkelung gebildet ist.
[0007] Insbesondere,sofern das Versteifungsglied den Profilträger in einer federnd vorgespannten
Lage unter Zugbelastung sichert und dadurch dem Stuhlgestell eine oberhalb Null beginnende
Federcharakteristik verleiht, ist es denkbar, das Versteifungsglied durch ein reines,
beispielsweise biegeschlaffes Zugorgan, wie ein Seil zu bilden. Eine sehr vorteilhafte
Ausführungsform ergibt sich jedoch, wenn das Versteifungsglied bei unbelastetem Sitzmöbel
den Profilträger in im wesentlichen entspanntem Zustand sichert und als Stab ausgebildet
ist, der vorwiegend auf Druck belastet wird.
[0008] Das Versteifungsglied kann durch einen Profilstab mit beliebigem Querschnitt gebildet
sein, aber auch über seine Länge, vorzugsweise fließend, Querschnittserweiterungen
und Querschnittsverjüngungen aufweisen. Bei einer sehr einfachen Ausführungsform weist
das Versteifungsglied kreisrunde Querschnitte und/odereine glatte Oberfläche auf,
so daß es bei Berührung möglichst geringe Widerstände bietet.
[0009] Des weiteren ist es denkbar, das Versteifungsglied in Ausgangslage, also bei unbelastetem
Sitzmöbel,geringfügig auf Druck vorzuspannen oder vom geradlinigen Verlauf geringfügig
abweichend gekrümmt auszubilden, so daß es bei Druckbelastung nur in dieser vorgegebenen
Krümmungsrichtung noch geringfügig weiter gekrümmt wird. Die Anordnung ist dabei in
jedem Fall, also auch bei im Ausgangszustand geradlinig gestreckter Ausbildung zweckmäßig
so getroffen, daß das Versteifungsglied bei Belastung nur in einer einzigen Ebene
verformt wird, die zweckmäßig parallel zur Ebene des Profilträgers liegt bzw. im wesentlichen
vertikal steht.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung liegt der obere und/oder der untere Endabschnitt
des insbesondere Z-förmigen Profilträgers etwa parallel zur Stand-. ebene des Sitzmöbel,
so daß der untere Endabschnitt unmittelbar als die Standfläche des Sitzmöbels bildender
Standarm vorgesehen sein kann, während der obere Endabschnitt eine Armlehne bilden
kann. Das obere Ende des Versteifungsgliedes kann insbesondere in diesem Fall etwa
vertikal oberhalb der etwa in Höhe der Standebene liegenden Schwenkachse vorgesehen
sein, welche durch den übergang des Zwischenabschnittes in den unteren Endabschnitt
bestimmt ist. Bei einer anderen Ausführungsform ist der obere Endabschnitt nach oben,
insbesondere derart schräg nach hinten geneigt, daß er mit dem Zwischenabschnitt einen
sich nach hinten öffnenden Winkel von etwa 90° oder mehr einschließt. In diesem Fall
kann das obere Ende des Versteifungsgliedes entweder im Obergangsbereich zwischen
diesem Endabschnitt und dem Zwischenabschnitt an dem Profilträger befestigt sein oder
es kann in Seitenansicht im wesentlichen deckungsgleich zu diesem Endabschnitt liegen
und an diesem zwischen dem genannten Obergang und seinem vom Zwischenabschnitt abgekehrten
Ende befestigt sein.
[0011] Das obere Ende des Versteifungsgliedes liegt also vorteilhaft oberhalb des Sitzteiles,
wobei es in Seitenansicht im Bereich der zugehörigen Seitenkante der Rückenlehne enden
kann, so daß der obere, oberhalb des Sitzteiles liegende Endteil des Versteifungsgliedes
nach Art einer Seitenwange den Winkel zwischen Sitzteil und Rückenlehne überquert
und eine zusätzliche seitliche Begrenzung für die sitzende Person bildet.
[0012] Das Versteifungsglied kann in sehr einfacher Weise unmittelbar benachbart zur Außenseite
des zugehörigen Profilträgers angeordnet und gegenüber diesem ausschließlich im Bereich
seiner Enden gesichert sein. Es kann aber auch den Profilträger, insbesondere den
Zwischenabschnitt,im Bereich einer Durchgangsöffnung durchsetzen, so daß es zwischen
seinen Enden zusätzlich geführt ist oder es kann an der Innenseite des Profilträgers
zwischen diesem und dem Sitzteil angeordnet werden, so daß beispielsweise eine Traverse,
welche zwei seitliche Profilträger miteinander verbindet und unmittelbar unterhalb
des Sitzteiles liegt, zur Führung bzw. Anschlagbegrenzung des Versteifungsgliedes
herangezogen werden kann, das zwischen dem Profilträger und dem Sitzteil gegen seitliche
Ausbeulungen gesichert ist. Die Führung kann aber auch durch einen gesonderten Führungskopf
aus Kunststoff oder dgl. gebildet sein, welcher am Profilträger befestigt ist und
beispielsweise Formschlußglieder zur steckbaren oder ähnlichen Verbindung mit benachbarten
Sitzmöbeln einer Reihenbestuhlung aufweist.
[0013] Das Versteifungsglied kann im Verhältnis zu den Querschnitten des übrigen Stuhlgestelles
sehr schlanke Querschnitte, beispielsweise einen Durchmesser von etwa 8 mm aufweisen,
wobei es sowohl mit Massivquerschnitten als auch, beispielsweise nach Art eines Rohres,
mit Hohlquerschnitten versehen sein kann. Demgegenüber weist der Profilträger zweckmäßig
flache Querschnitte auf, die rechteckig, oval oder ähnlich sein können und deren größeres
Querschnittsmaß in Breitenrichtung des Sitzmöbels liegt. Durch das Versteifungsglied
können die Querschnitte der Profilträger ggf. schwächer gewählt werden, als bei einem
Sitzmöbel ohne ein solches Versteifungsglied.
[0014] Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen auch
aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils
für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform
der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein können. Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Sitzmöbel in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 das Sitzmöbel gemäß Fig. 1 in Seitenansicht von links,
Fig. 3 das Sitzmöbel gemäß den Fig. 1 und 2 in Vorderansicht,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform eines Sitzmöbels in einer Darstellung entsprechend
Fig. 2.
[0015] Wie die Fig. 1 bis 3 zeigen, weist ein erfindungsgemäßes Sitzmöbel 1 ein wenigstens
teilweise aus Metall, insbesondere Stahlrohr und/oder wenigstens teilweise aus Kunststoff,
Holz, insbesondere Schichtholz, oder dgl. bestehendes Stuhlgestell 2 auf, welches
einen Sitzkörper 3 trägt. Der zweckmäßig aus einer Platte geformte bzw. im wesentlichen
konstante Dicke aufweisende, in Seitenansicht annähernd winkelförmige Sitzkörper 3
bildet mit seinem unteren Schenkel einen Sitzteil 4 und mit seinem hinteren, nach
oben ragenden Schenkel eine Rückenlehne 5.
[0016] Das Stuhlgestell 2 ist im wesentlichen durch zwei seitlich des Sitzkör
pers 3 und unmittelbar benachbart zu diesem stehende Seitenteile 6 gebildet, die jeweils
einen annähernd Z-förmig gebogenen Profilträger 7 aufweisen.
[0017] Jeder der beiden gleich ausgebildeten Profilträger 7 bildet einen unteren, annähernd
horizontalen bzw. parallel zur Standfläche des Sitzmöbels 1 liegenden Endabschnitt
8, einen ebenso parallelen oberen, jedoch entgegengesetzt nach hinten gerichteten
Endabschnitt 9 und einen diese verbindenden, vom hinteren Ende des Endabschnittes
8 nach vorne geneigten Zwischenabschnitt 10, der im dargestellten Ausführungsbeispiel
unmittelbar über teilkreisförmige Abbiegungen in die Endabschnitte 8,9 übergeht, obwohl
auch denkbar ist, daß zwischen dem Zwischenabschnitt 10 und mindestens einem Endabschnitt
noch ein weiterer, gegenüber beiden diesen Abschnitten eine andere Winkellage einnehmender
Abschnitt vorgesehen ist. Die beiden Seitenteile 6 sind dadurch über eine Traverse
11 miteinander verbunden, daß diese Traverse 11 an den einander zugekehrten Innenseiten
der Profilträger 7, nämlich der Zwischenabschnitte 10 durch Schweißen oder dgl. starr
befestigt ist. Die Traverse 11 liegt im Bereich der hinteren Hälfte des Sitzteiles
4 unmittelbar unterhalb von diesem, so daß der Sitzkörper 3 durch Aufliegen auf der
Traverse 11 abgestützt sein kann und der Sitzteil 4 von der Traverse 11 frei nach
vorne und somit ggf. geringfügig federnd ausragt, wobei der Sitzkörper 3 durch einen
Formteil aus Holz, Kunststoff oder dgl. gebildet sein kann. Der Sitzkörper 3 kann
des weiteren im Bereich der Rückenlehne 5 zusätzlich gegenüber den Seitenteilen 6
bzw. den Profilträgern 7, vorzugsweise etwa in der Hälfte der Höhe der Rückenlehne
5 festgelegt sein, wobei die Rückenlehne 5 zweckmäßig im Bereich der hinteren Enden
der oberen Endabschnitte 9 befestigt ist und diese hinteren Enden in Seitenansicht
höchstens bis zur Rückseite der Rückenlehne 5 reichen.
[0018] Jedes Seitenteil 6 ist mit mindestens einem stabförmigen und vorzugsweise durchgehend
einteiligen, in seiner Längsrichtung federnd belastbaren Versteifungsglied 12 versehen,
das bei unbelastetem Sitzmöbel 1 wenigstens annähernd geradlinig gestreckt ist und
in Seitenansicht gemäß Fig. 2 mit dem Profilträger 7 zwei annähernd gleichschenklige
Dreiecke umschließt, die mit ihren Spitzen gegeneinander gerichtet sind und von denen
das obere kleiner als das untere ist. Das Versteifungsglied 12 ist mit seinen Enden
13,14 im wesentlichen starr am zugehörigen Profilträger 7 befestigt, wobei das untere
Ende 13 in Seitenansicht gemäß Fig. 2 im Bereich des vorderen Endes 15 des unterer
Endabschnittes 8 und zwar unmittelbar benachbart zu dessen Endfläche und das obere
Ende 14 im Bereich des hinteren Endes 16 des oberen Endabschnittes 9 ebenfalls unmittelbar
benachbart zu dessen Endfläche vorgesehen ist. Das untere Ende 13 des Versteifungsgliedes
12 liegt dadurch in Seitenansicht gemäß Fig. 2 nahezu vertikal unterhalb der Vorderkante
17 des Sitzteiles 4 bzw. gegenüber dieser nur geringfügig zurückversetzt. Das obere
Ende 14 des Versteifungsgliedes 12 liegt demgegenüber im Bereich der Rückseite des
Sitzmöbels 1 und zwar in Seitenansicht gemäß Fig. 2 zwischen der Vorderseite und der
Rückseite der Rückenlehne 5 etwa in der Hälfte von deren Höhe. Das Versteifungsglied
12 kreuzt in Seitenansicht den Zwischenabschnitt 10 unter einem von 90° abweichenden
Winkel in einer Höhe, die im Bereich der Traverse 11, also unmittelbar unterhalb des
Sitzteiles 4 liegt. Der oberhalb der Kreuzungsstelle liegende Teil des Versteifungsgliedes
12 begrenzt dadurch mit dem Sitzkör
per 3 ein annähernd rechtwinkliges bzw. gleichschenkliges Dreieck, wobei die Kreuzungsstelle
in der hinteren Hälfte bis im hinteren Drittel des Sitzteiles 4 liegt. Das vordere
Ende des oberen Endabschnittes 9 liegt in Seitenansicht gemäß Fig. 2 in einer Vertikalebene,
die etwa in der Mitte zwischen der Kreuzungsstelle und dem unteren Ende 13 des Versteifungsgliedes
12 vorgesehen ist.
[0019] Jedes der beiden gleich ausgebildeten und in Seitenansicht gemäß Fig. 2 ebenso wie
die Profilträger 7 untereinander deckungsgleich zueinander liegenden Versteifungsglieder
12 weist am unteren und oberen Ende jeweils einen etwa rechtwinklig zu ihm liegenden,
kurzen und gegen den zugehörigen Profilträger 7 gerichteten Endzapfen 18 bzw. 19 auf,
der in einfacher Weise durch eine entsprechende Abwinkelung des Versteifungsgliedes
12 gebildet sein kann. In der zugehörigen Seitenfläche des Profilträgers 7 ist für
jeden Endzapfen 18 bzw. 19 eine eng an diesen angepaßte Bohrung vorgesehen, in welche
der zugehörige Endzapfen 18 bzw. 19 eingesteckt und beispielsweise durch Schweißung
von der Innenseite her so gesichert ist, daß das Versteifungsglied 12 in Vorderansicht
gemäß Fig. 3 zwischen seinen Endzapfen 18,19 mit geringem konstantem Spaltabstand
berührungsfrei benachbart zum zugehörigen Profilträger 7 liegt. Der obere Endzapfen
19 kann so verlängert sein, daß er den oberen Endabschnitt 9 des Profilträgers 7 durchsetzt,
also über dessen Innenseite vorsteht und zur Lagesicherung der Rückenlehne 5 dient,
wobei er diese Rückenlehne 5 hintergreifen oder in eine entsprechende öffnung an der
Seitenkante der Rückenlehne 5 eingreifen kann, so daß auf zusätzliche Befestigungsmittel
zur Befestigung der Rückenlehne 5 verzichtet werden kann.
[0020] Jeder Profilträger 7 weist zweckmäßig Profilquerschnitte auf, die wenigstens angenähert
flachrechteckig oder flachoval sind und deren größere Querschnittserstreckung in Breitenrichtung
des Sitzmöbels 1, also horizontal liegt, wobei die größere Querschnittserstreckung
zweckmäßig etwa doppelt so groß wie die rechtwinklig dazu liegende kleinere Querschnittserstreckung
ist. Die mittleren Krümmungsradien der teilkreisförmig gekrümmten Obergangsabschnitte
zwischen dem Zwischenabschnitt 10 und den Endabschnitten 8,9 können verhältnismäßig
klein gewählt werden und zwischen den beiden genannten Querschnittsmaßen der Profilträger
liegen. Das größte Querschnittsmaß des Versteifungsgliedes 12 kann demgegenüber wesentlich
kleiner gewählt werden, nämlich beispielsweise nur etwa ein Sechstel des größten Querschnittsmaßes
des Profilträgers 7 aufweisen. Der untere Endabschnitt 8 des Profilträgers 7 kann
in Seitenansicht gemäß Fig. 2 zwischen seinen Enden geringfügig nach oben gewölbt
sein, so daß sichergestellt ist, daß er nur im Bereich dieser Enden auf dem Boden
aufsteht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind am vorderen und hinteren Ende
jedes unteren Endabschnittes 8 Standklötze in Form von Profilklötzen aus Kunststoff
oder dgl. angeordnet, von denen der vordere die vordere Endfläche des Endabschnittes
8 abdeckt. Auch der obere Endabschnitt 9 kann an der Oberseite mit einer annähernd
über seine Länge durchgehenden, polsterartigen Abdeckung versehen sein, die zweckmäßig
die hintere Endfläche des oberen Endabschnittes 9 abdeckt und bis über den gekrümmten
Obergangsbereich zwischen dem vorderen Ende des Endabschnittes 9 und dem Zwischenabschnitt
10 reichen kann, so daß eine gepolsterte Armlehne gebildet ist.
[0021] In Fig. 4 sind für einander entsprechende Teil die gleichen Bezugszeichen wie in
den Fig. 1 bis 3, jedoch mit dem Index "a" verwendet. Während der Stuhl gemäß den
Fig. 1 bis 3 als Armlehnenstuhl ausgebildet ist, ist das Sitzmöbel 1a gemäß Fig. 4
als armlehnenloser Stuhl mit Rückenlehne ausgebildet. Der obere Endabschnitt 9a jedes
Profilträgers 7a des Stuhlgestelles 2a nimmt eine von der zum Endabschnitt 8a parallelen
bzw. von der horizontalen Lage abweichende, insbesondere zum Versteifungsglied 12a
parallele Lage ein, wobei er schräg nach oben und hinten geneigt ist, derart, daß
der obere Endteil des Versteifungsgliedes 12a in Seitenansicht gemäß Fig. 4 deckungsgleich
zu diesem Endabschnitt 9a liegt und annähernd über dessen gesamte Länge reicht. Das
Versteifungsglied 12a kreuzt also den Profilträger 7a bzw. den Zwischenabschnitt 10a
nicht, sondern liegt ab dem übergangsabschnitt zwischen dem Endabschnitt 9a und dem
Zwischenabschnitt 10a unmittelbar benachbart neben dem Endabschnitt 9a. Der obere
Endzapfen 19a, der auch im Bereich dieses Obergangsabschnittes vorgesehen sein könnte,
liegt wie im Falle der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 oberhalb des Sitzteiles
4a im Bereich der Rückenlehne 5a. Dadurch daß die Querschnittserstreckung des Versteifungsgliedes
12a kleiner als die kleinere Querschnittserstreckung des Profilträgers 7a ist, kann
der obere Endteil des Versteifungsgliedes 12a in Seitenansicht gemäß Fig. 4 zwischen
den Ebenen der Vorderseite und der Rückseite des Endabschnittes 9a liegen, wobei es
auch denkbar ist, daß dieser obere Endteil innerhalb des Endabschnittes 9a liegt.
[0022] Der vor der Traverse 11 liegende Teil des Sitzteiles 4 kann auch mit einer oder mehreren
nebeneinanderliegenden, frei nach vorne ausragenden Federzungen federnd unterstützt
sein, die wenigstens mit ihren vorderen Enden an der Unterseite des Sitzteiles 4 abgestützt
sind. Diese Federzungen sind zweckmäßig an der Traverse 11 befestigt, die in diesem
Fall durch ein geschlitztes Rohr gebildet sein kann, in welches die Federzungen mit
an ihren hinteren Enden durch Biegung hergestellten Befestigungsköpfen derart eingreifen,
daß sie benachbart zu ihren Befestigungsköpfen den über die Länge des Rohres durchgehenden
und an ihre Dicke angepaßten Schlitz verdrehgesichert durchsetzen. Zwischen benachbarten
Federzungen bzw. benachbart zu diesen können auf den Außenumfang der geschlitzten
Traverse eng an diesen Außenumfang angepaßte Rohrabschnitte gesteckt sein, die einerseits
Distanzglieder für die Federzungen und andererseits Sicherungsschellen für das geschlitzte
Rohr bilden, so daß dieses trotz des durchgehenden Längsschlitzes nicht versehentlich
aufgebogen werden kann. In diesem Fall ist der Sitzkörper 3 zweckmäßig um eine horizontale,
beispielsweise unterhalb des Sitzteiles 4 im Bereich der Oberseite der Traverse 11
liegende Querachse schwenkbar bzw. pendelnd gelagert und durch die Federzungen gegen
zu weit gehende Kippbewegungen nach vorne und/oder hinten gesichert. Diese erfindungs
- wesentliche Ausführungsform ist auch bei anderen als den beschriebenen Sitzmöbeln
denkbar, also insbesondere auch bei solchen, die keine Versteifungsglieder aufweisen.
Die genannte Querachse kann auch mit der Mittelachse der beispielsweise durch ein
zylindrisches Rohr gebildeten Traverse 11 zusammenfallen, so daß diese ein Drehlager
für den Sitzkörper 3 dadurch bildet, daß sie von schellenartigen, an der Unterseite
des Sitzteiles 4 befestigten Lagerschalen wenigstens auf einem Teil ihres Umfanges
umfasst wird. Des weiteren kann das jeweilige Ende 13 bzw. 14 bzw. der jeweilige Endzapfen
18 bzw. 19 in ein gesondertes Endstück aus Kunststoff, Stahl oder dgl. eingreifen,
das am freien Ende des zugehörigen Endabschnittes 8 bzw. 9 beispielsweise dadurch
befestigt ist, daß es einen in diesen formschlüssig einsteckbaren Schaftabschnitt
und einen über die Endfläche vorstehenden Kopfabschnitt für den Eingriff des jeweiligen
Endzapfens 18 bzw. 19 aufweist.
1. Sitzmöbel, insbesondere Stuhl mit mindestens einem seitlich eines Sitzteiles (4a)
stehenden, in Seitenansicht (Fig. 2) unterschiedlich gerichtete Trägerabschnitte bildenden
Profilträger (7), der zwischen einem oberen Endabschnitt (9) und einem unteren Endabschnitt
(8) einen von der vertikalen Lage abweichenden, gelenkig federnd an mindestens einen
Endabschnitt (8) anschließenden Zwischenabschnitt (10) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Endabschnitte (8, 9) des Profilträgers (7) über ein im wesentlichen
gestrecktes Versteifungsglied (12) miteinander verbunden sind, das in Seitenansicht
(Fig. 2) eine von der deckungsgleichen Lage mit dem Zwischenabschnitt (10) abweichende
Lage aufweist.
2. Sitzmöbel, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Versteifungsglied
(12) in Seitenansicht (Fig. 2) den Zwischenabschnitt (10) insbesondere X-förmig etwa
in Höhe des Sitzteiles (4) kreuzt und vorzugsweise an der Außenseite des Zwischenabschnittes
(10) mit geringem Spaltabstand liegt.
3. Sitzmöbel, insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Versteifungsglied (12) an mindestens einem Endabschnitt (8, 9) unmittelbar benachbart
zu dessen freiem Ende (15, 16) bzw. an mindestens einem Endabschnitt (8, 9) starr,
insbesondere durch Schweißen, befestigt ist und/oder daß das Versteifungsglied (12)
an mindestens einem Endabschnitt (8, 9) mit einem im Winkel zu ihm liegenden, vorzugsweise
in eine Öffnung des Endabschnittes (8, 9) eingreifenden Endzapfen (18, 19) befestigt
ist.
4. Sitzmöbel, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Versteifungsglied (12) ein Druck- und/oder Zugstab ist, insbesondere über
seine Länge durchgehend gleiche, beispielsweise kreisrunde, Querschnitte aufweist
und vorzugsweise zwischen seinen Enden durchgehend geradlinig ist.
5. Sitzmöbel, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Versteifungsglied (12) in Seitenansicht (Fig. 2) unter einem Neigungswinkel
schräg argeordnet ist, daß insbesondere der Neigungswinkel des Versteifungsgliedes
(12) und des Zwischenabschnittes (10) gegenüber der Standebene des Sitzmöbels etwa
gleich ist und/cder jeweils annähernd 55° beträgt, und daß vorzugsweise das obere
Ende (14) des Versteifungsgliedes (12) oberhalb des Sitzteiles (4) liegt.
6. Sitzmöbel, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der obere und/oder der untere Endabschnitt (8, 9) des insbesondere Z-förmigen
Profilträgers (7) etwa parallel zur Standebene des Sitzmöbels (1) liegt und daß vorzugsweise
der nach hinten gerichtete obere Endabschnitt (9) kürzer und/oder der untere, nach
vorne gerichtete Endabschnitt geringfügig nach oben gekrümmt ist.
7. Sitzmöbel, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Endabschnitt (9a) insbesondere schräg nach oben gerichtet ist, und daß
vorzugsweise ein oberer Endteil des Versteifungsgliedes (12a) in Seitenansicht (Fig.
4) im wesentlichen deckungsgleich zu diesem Endabschnitt (9a) liegt.
8. Sitzmöbel, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das obere Ende (14) des Versteifungsgliedes (12) in Seitenansicht (Fig. 2) im
Bereich der zugehörigen Seitenkante der Rückenlehne (5), insbesondere zwischen deren
Vorder- und Rückseite, liegt und/oder daß das untere Ende (13) des Versteifungsgliedes
(12) in Seitenansicht (Fig. 2) etwa lotrecht unterhalb der Vorderkante (17) des Sitzteiles
(4) liegt.
9. Sitzmöbel, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Versteifungsglied (12) zwischen seinen Enden (13, 14) gegenüber dem Profilträger
(7), insbesondere beweglich, gesichert ist, vorzugsweise mit Spiel eine am Profilträger
angeordnete Führung durchsetzt.
10. Sitzmöbel, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der insbesondere annähernd flach rechteckige bzw. ovale Querschnitt des Profilträgers
(7) in Breitenrichtung des Sitzmöbels (1) sein größtes Querschnittsmaß aufweist, und
daß vorzugsweise der Querschnitt des Versteifungsgliedes (12) mehrfach kleiner als
der des Profilträgers (7) ist.