[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spannen von Druckplatten (im weiteren
Platte genannt) für Rollenrotationsdruckmaschinen mit mindestens einer in eine Zylinderausnehmung
seitlich verschiebbar angeordneten, einen Endbereich der zu spannenden Platte untergreifenden
Spannleiste, deren Außenkontur eine der Zylinderkrümmung entsprechende Krüummung aufweist
und durch eine an einer umgebogenen Randklaue der zu spannenden Platte angreifende
Druckfläche begrenzt ist, und wobei zwischen den Druckflächen der Spannleisten und
einer radial gegen den Umfang des Zylinders hin verstellbaren Quetschleiste eine einlegbare,
elastische Leiste eingelegt ist.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE-OS 3 401 760 bekannt. Diese - bekannte
Vorrichtung besteht aus zwei in einer Zylinderausnehmung angeordneten, im Querschnitt
L-förmigen Spannleisten, die gegenläufig aufeinander zu bzw. voneinander weg bewegbar
sind. Die Außenkontur der beiden Spannleisten, d.h. die radial äußere Stirnseite der
einander zugewendeten, stehenden Schenkel, besitzt eine der Zylinderkrümmung entsprechende
Krümmung. Die einander zugewandten, radial äußeren Kanten der beiden Spannleisten
sind als Schnabelkanten mit gegenüber der Umfangskontur spitzwinklig abgewinkelten
Spannflächen ausgebildet, die einen nach außen konvergierenden Spannkanal begrenzen.
Die voneinander abgewandten, liegenden Schenkel der Spannleisten greifen in eine jeweils
zugeordnete, zylinderseitige Führungsnut ein, die einerseits durch den Boden der Ausnehmung
und andererseits durch im Bereich der Seitenflanken der Zylinderausnehmung vorgesehene,
von den liegenden Schenkeln der Spannleisten untergriffene Einsatzstücke begrenzt
sind, was eine kippsichere Lagerung sowie eine einfache Montage und Demontage der
Spannleisten ergibt. Die Einsatzstücke, deren Außenkontur ebenfalls der Zylinderkontur
entspricht, sind mit dem Zylinder verschraubt.
[0003] Die aufzuspannende Platte ist im Bereich ihrer Enden mit spitzwinklig abgewinkelten
Randklauen versehen, die die Spannflächen übergreifen. Zum Anpressen der Randklauen
an die jeweils zugeordnete Spannfläche ist eine in den Spannkanal eingelegte Leiste
vorgesehen, hier in Form einer Hartgummi- oder Kunststoffleiste, die gleichzeitig
als den Spannkanal nach radial innen abdichtende Dichtleiste wirkt, so daß der Spannkanal
nach dem Spannen der Platte mit einer Füllung ausgefüllt werden kann, was beim Tiefdruck
erforderlich ist. Die Spannleisten besitzen gegenüber den Einsatzstücken soviel Bewegungsspiel,
daß die zu spannende Platte mit ihren spitzwinklig abgebogenen Randklauen an den jeweils
zugeordneten Schnabelkanten eingehängt werden kann. Um dennoch einen durchgehenden
Schlitz zwischen der Rückseite der Spannleisten und der jeweils benachbarten zylinderfesten
Wandung zu vermeiden, ist eine gegenseitige Verzinkung vorgesehen. Zum Verschieben
der Spannleisten in Spannrichtung ist diesen jeweils eine zylinderseitig abgestützte,
radial an der Rückseite des stehenden Schenkel der Spannleisten angreifende, über
die ganze Zylinderbreite durchgehende Spannspindel zugeordnet, die einen unrunden
Querschnitt aufweist, so daß durch Verdrehen der Spannspindeln eine Verschiebung der
jeweils zugeordneten Spannleiste bewerkstelligt wird. Die durchgehenden Spannspindeln
sind auf ihrer ganzen Länge zylinderseitig abgestützt, so daß eine Durchbiegung unterbleibt.
Die Umfangskontur der beiden Spannleisten erreicht dadurch bei jedem Spannvorgang
automatisch dieselbe Stellung. Hierdurch ist sichergestellt, daß sich in der Spann-
- stellung keine Unstetigkeit des Zylinderumfangs ergibt. Die Spannspindeln sind im
Bereich eines Endes mit einem die Zylinderseite überragenden Kopf versehen, an dem
ein Schlüssel angesetzt werden kann, mit Hilfe dessen eine Verdrehung der Spannspindeln
möglich ist. Mittels einer speziellen Anordnung wird die entsprechende Spann-spindel
gegen unbeabsichtiges Verdrehen fixiert, so daß eine selbsttätige Rückstellung aus
der Spannstellung in die Entspannstellung nicht möglich ist. Zum Rückstellen der Spannleisten
in die Ausgangsstellung können beispielsweise an den einander zugewandten Flanken
der beiden Spannleisten abgestützte Federn angeordnet werden.
[0004] Bei der Anwendung dieser beschriebenen Vorrichtung zum Spannen von Platten ergaben
sich in der Praxis besonders drei gravierende Nachteile; erstens das manuelle Spannen
der Spannleisten mittels eines Schlüssels, zweitens das Verschließen des Spannkanals
- nach dem Spannen der Spannleisten - mit einer Spaltverschlußmasse und drittens,
daß Spannleiste und Einsatzstück verzinkt sind, was einem aufwendigen Fertigungsaufwand
entspricht.
[0005] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung obige Nachteile
zu vermeiden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Spannleiste mittels mindestens
zweier an ihrer Rückseite und der benachbarten zylinderfesten Wandung sich abstützenden
Hydraulikzylindern in Spannrichtung der Druckplatten verstellbar ist. Dasselbe gilt
für die Verstellbarkeit der Spannleiste entgegen der Spannrichtung der Druckplatte.
[0007] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß die einlegbare, elastische
Leiste,als Kunststoffrohr oder Schlauch - gefüllt mit Spaltverschlußmasse - mit öffnungen
radial in Richtung der Druckplatte ausgebildet ist.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Die Zeichnung zeigt einen radialen Schnitt durch die
erfindungsgemäße Vorrichtung mit 2 Spannleisten.
[0009] Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung entspricht in Ihrem Aufbau und in Ihrer.
Wirkungsweise im wesentlichen der Vorrichtung wie sie in der DE-OS 34 01 760 und eingangs
dieser Schrift beschrieben ist.
[0010] Sie besteht im wesentlichen aus den zwei in einer Zylinderausnehmung 1 - angeordneten,
bezüglich einer Radialebene symmetrisch ausgebildeten, im Querschnitt L-f örmigen
Spannleisten 2, bei denen die radial äußere Stirnseite der einander zugewandten, stehenden
Schenkel eine der Zylinderkrümmung entsprechende Krümmung aufweist. Die einander zugewandten,
radial äußeren Kanten der beiden Spannleisten sind als Schnabelkanten mit gegenüber
der Umfangskontur spitzwinklig abgewinkelten Spannflächen 3 ausgebildet, die einen
nach außen konvergierenden Spannkanal 4 begrenzen. Die voneinander abgewandten, liegenden
Schenkel der Spannleisten greifen in eine jeweils zugeordnete, zylinderseitige Führungsnut
ein, die einerseits durch einen Bereich der Seitenflanken der Zylinderausnehmung vorgesehene,
von den liegenden Schenkeln der Spannleisten untergriffene Einsatzstücke 5 begrenzt
sind. Diese Einsatzstücke deren Außenkonturen ebenfalls der Zylinderkontur entsprechen,
sind mit dem Zylinder verschraubt. Zwischen den Spannflächen 3 der Spannleisten 2,
den Spannleisten und einer radial gegen den Umfang des Zylinders zwischen den Spannleisten
verschiebbaren Quetschleiste 6 ist ein Kunststoffschlauch 7 ein deformierbares Rohr
oder ähnliches - gefüllt mit Spaltverschlußmasse - angeordnet, das auf seiner gesamten
Länge - entspricht der Zylinderlänge - mit öffnungen in Richtung der zu spannenden
Platte versehen ist. In die Einsatzstücke sind jeweils mindestens 2 handelsübliche
Hydraulikzylinder 8 einmal zum gegeneinander Pressen der Spannleisten und einmal zum
auseinander Pressen der Spannleisten eingearbeitet. Diese Hydraulikzylinder stützen
sich an ihrer Rückseite über die Einsatzstücke an der zylinderfesten Wandung ab.
[0011] Die aufzuspannende Platte 9 ist im Bereich ihrer Enden mit spitzwinklig abgewinkelten
Randklauen 10 versehen, die die Spannflächen übergreifen. Beim Anpressen der Randklauen
an die jeweils zugeordnete Spannfläche 3 wird der im Spannkanal 4 angeordnete Kunststoffschlauch
7 der mit Spaltverschlußmasse gefüllt ist, einerseits durch die Spannleisten 2 und
andererseits durch die Quetschleiste 6 derart verformt, daß die Spaltverschlußmasse
durch die öffnungen des Kunststoffrohrs hindurch gegen die Außenkontur des Zylinders
gepreßt wird. Oberhalb der Außenkontur im Spaltbereich befindet sich ein Formstück
12, das die obere Begrenzung für den Spaltverschluß bildet. Die Quetschleiste erfüllt
gleichzeitig noch eine 2. Funktion, und zwar stößt dieselbe beim Plattenwechsel -
also dann wenn eine neue Platte auf den Zylinder aufgespannt wird - den deformierten
Kunststoffschlauch 7 aus dem Zylinder hinaus.
1, Vorrichtung zum Spannen von Druckplatten 9 für Rollenrotationsdruckmaschinen mit
mindestens einer in einer Zylinderausnehmung 1 seitlich verschiebbar angeordneten,
einen Endbereich der zu spannenden Druckplatte untergreifenden Spannleiste 2, deren
Außenkontur eine der Zylinderkrümmung entsprechende Krümmung aufweist und durch eine
an einer umgebogenen Randklaue der zu spannenden Druckplatte angreifende Druckfläche
3 begrenzt ist, und wobei zwischen den Druckflächen der Spannleisten und einer radial
gegen den Umfang des Zylinders hin verstellbaren Quetschleiste 6 eine einlegbare,
elastische Leiste eingelegt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannleiste mittels
mindestens zweier an ihrer Rückseite und der benachbarten zylinderfesten Wandung sich
abstützenden Hydraulikzylindern 8 in Spannrichtung der Druckplatten verstellbar ist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannleiste mittels
mindestens zweier an ihrer Rückseite und der benachbarten zylinderfesten Wandung sich
abstützenden Hydraulikzylindern 8 entgegen der Spannrichtung der Druckplatten gegen
einen Anschlag 11 verstellbar ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einlegbare, elastische
Leiste als Kunststoffrohr 7 oder Schlauch 7 - gefüllt mit Spaltverschlußmasse - mit
öffnungen radial in Richtung der Druckplatte ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Quetschleiste 6 als
Anpreßelement für das Kunststoffrohr 7 oder den Schlauch 7 ausgebildet ist.