[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung des Durchflusses des Abflußrohres
einer einem Kanalrohr, einem Regenbecken oder dergl. zum Abführen des Abwassers aus
ihm dienenden Düker-Anordnung und eine Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Düker-Anordnungen werden Kanalrohren, Regenbecken und dergl. von Abwasser-Kanalisationen
für kommunale Abwässer, ebenfalls Abwasser bildendes Regenwasser oder dergl. nachgeschaltet,
um an einem ständig mit Abwasser gefüllten Bereich des Abflußrohres der Düker-Anordnung
die diesen Bereich, d. h. eine Durchflußmeßstelle durchströmende Abwassermenge/Zeit
(= Durchfluß) mittels eines Durchflußmessers messen zu können, der die Fließgeschwindigkeit
des die Durchflußmeßstelle durchströmenden Abwassers fühlt. Derartige Durchflußmesser
können den Durchfluß mit guter Genauigkeit messen, so fern die Durchflußmeßstelle
voll mit Abwasser gefüllt ist. Der Durchflußmesser kann ein magnetisch-induktiver
Durchflußmesser, ein Ultraschall-Durchflußmesser oder ein sonstiger die Fließgeschwindigkeit
fühlender Durchflußmesser sein. Diese fließgeschwindigkeitsabhängigen Durchflußmesser,
von denen in der Abwassertechnik insbesondere die magnetisch-induktiven Durchflußmesser
Anwendung finden, werden an einem Abflußrohr der Düker-Anordnung angeordnet.
[0003] Wenn der Durchfluß des Abflußrohres bei Trockenwetter relativ klein wird, bleibt
es dennoch im Bereich der Durchflußmeßstelle ständig voll gefüllt, indem die Durchflußmeßstelle
in der Düker-Anordnung so tief liegt, daß dies der Fall ist. Bei geringen Durchflüssen
besteht jedoch die Gefahr der Verschlammung und Verstopfung des Abflußrohres, weil
die aus den niedrigen Durchflußmengen resultierenden Fließgeschwindigkeiten im Abflußrohr
das Absetzen von vom Abwasser mitgeführtem Schmutz, wie Schlamm, Sand oder dergl.,
zulassen. Dies kann sich nachteilig auf die Meßgenauigkeit des Durchflußmessers auswirken
und auch sonstige nachteilige Auswirkungen haben.
[0004] Der Durchflußmesser kann bspw. der Ermittlung von Abflußmengen für Kostenberechnungen
oder dergl. dienen und es ist schon deshalb genaue Durchflußmessung notwenig.
[0005] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten
Art zu schaffen, welches den Durchfluß eines Abflußrohres einer Düker-Anordnung in
einer Abwasserkanalisation verbessert.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Eine
erfindungsgemäße Anlage zur Durchfuhrung dieses Verfahrens ist in Anspruch 12 beschrieben.
[0007] Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren lassen sich im Abflußrohr abgelagerte Verunreinigungen,
wie Sand, Schlamm oder dergl., aber auch Papier oder sonstige gröbere Verunreinigungen
entfernen, indem sie fortgespült werden, sei es durch Überführen in einen Schwebezustand
im strömenden Abwasser oder sei es durch Abführen entlang der Wandung des Abflußrohres.
Auch wird durch das Spülwasser die momentane Fließgeschwindigkeit des Abwassers zumindest
örtlich erhöht. Durch das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich das Abflußrohr so sauber
halten, daß sich auch nach langen Trockenwetterperioden noch genaue Durchflußmessungen
ergeben.
[0008] Bevorzugt kann vorgesehen sein, mindestens eine Austrittsöffnung für Spülwasser
stromaufwärts vor der Durchflußmeßstelle anzuordnen, was deren Sauberhaltung besonders
gut erreichen läßt. Jedoch kann in manchen Fällen auch vorgesehen sein, daß mindestens
ein Spülwasserstrahl, oft zweckmäßig im Falle mehrere Spülwasserstrahlen alle Spülwasserstrahlen,
stromabwärts der Durchflußmeßstelle in das Abflußrohr eingeleitet wird bzw. werden,
wobei man diesen oder diese Spulwasserstrahlen vorzugsweise auf die Durchflußmeßstelle
zu richten kann, also entgegen der Strömungsrichtung des Abwassers. Hierdurch lassen
sich besonders starke Abwasserturbulenzen erzeugen.
[0009] Es ist im einfachsten Fall möglich, daß eine Bedienungsperson die Strahlreinigungsvorrichtung
von Hand bedient, also den mindestens einen Spülwasserstrahl an- und abstellt. Im
Falle mehrerer Austrittsöffnungen für Spülwasserstrahlen kann dabei vorgesehen sein,
daß alle Spülwasserstrahlen jeweils gemeinsam an- und abgestellt werden können oder
daß mindestens zwei Spülwasserstrahlen unabhãngig voneinander mittels einer entsprechenden
Mehrzahl von Absperrventilen an- und abgestellt werden können. Letzteres hat den
Vorteil, daß man die Spülwasserstrahlen auch in Sequenz oder zeitlicher Überlappung
an- und abstellen kann, was oft die Reinigungswirkung noch verbessern läßt oder ggfs.
auch Spülwasser einsparen läßt. Z. Bsp. kann bei nur schwacher Verschmutzung des
Abwasserrohres dieses mittels eines einzigen Spülwasserstrahles gereinigt werden und
bei stärkerer Verschmutzung können mehrere Spülwasserstrahlen an- und abgestellt
werden. Dasselbe kann anstelle von Hand mit besonderem Vorteil durch eine Zeitschalt-
oder Programmsteuereinrichtung selbsttätig erfolgen. Bspw. kann vorgesehen sein,
daß der oder die Spülwasserstrahlen in Abständen von einer oder mehreren Stunden jeweils
eine vorbestimmte Zeitdauer, bspw. eine Minute lang, zur Reinigung des Abflußrohres
angestellt werden, wobei im Falle mehrerer Austrittsöffnungen für Spülwasserstrahlen
diese unterschiedlichen Spülwasserstrahlen auch zeitlich zueinander versetzt an- und
abgestellt werden können.
[0010] Auch kann in vielen Fällen zweckmäßig vorgesehen sein, daß zur Ersparnis an Wasser
für die Strahlreinigungsvorrichtung diese nur bei Trockenwetter oder besonders zweckmäßig
nur dann in vorzugsweise regelmäßigen Zeitabständen eingeschaltet wird, wenn der vom
Durchflußmesser gemessene Durchfluß unter einem vorbestimmten Wert (Grenzwert) liegt,
welcher so vorgesehen ist, dass oberhalb ihm nicht die Gefahr von stärkeren Ablagerungen
von Sand und Schlamm im Abflußrohr infolge der hohen Fließgeschwindigkeiten im Abflußrohr
besteht.
[0011] Die Austrittsöffnung bzw. -öffnungen für das Spülwasser kann bzw. können durch eine
Düse bzw. Düsen oder auch auf andere Weise gebildet sein. Beispielsweise kann die
Austrittsöffnung oft zweckmäßig die Austrittsöffnung eines einfachen Leitungsrohres
für Spülwasser sein, das dann genauso ein Strahlrohr bildet, als wenn es austrittsseitig
mit einer Düse versehen ist, was natürlich ebenfalls möglich ist. Die Anfangsgeschwindigkeit
des einzelnen Spülwasserstrahls kann zweckmäßig größer, vorzugsweise viel größer sein
als die Fließgeschwindigkeit des Abwassers beim Nennwert des Durchflusses und abgestellter
Spülwasserzufuhr. Der Spülwasserstrahl kann zweckmäßig ein starker Strahl hohen Impulses
sein. Das für die Strahlreinigungsvorrichtung benötigte Spülwasser kann Grundwasser,
Flußwasser, Trinkwasser, Abwasser oder dergl. sein. Im Falle von Abwasser kann dies
von einer geeigneten Sammelstelle, ggfs. sogar aus der Düker-Anordnung mittels einer
Pumpe angesaugt und zu der Strahlreinigungsvorrichtung gepumpt werden. Durch Ein-
und Ausschalten dieser Pumpe kann entsprechend die Strahlreinigungsvorrichtung in
Betrieb und außer Betrieb gesetzt werden. Es kann auch mindestens ein Ventil zum
Öffnen und Absperren der Spülwasserleitung oder -leitungen der Strahlreinigungsvorrrichtung
vorgesehen sein. Wenn Trinkwasser verwendet wird, genügt im allgemeinen der hydraulische
Druck im Trinkwassernetz für das Einstrahlen dieses Trinkwassers in das Abflußrohr
mittels der Strahlreinigungsvorrichtung, so daß dann diese Strahlreinigungsvorrichtung
zu ihrem Einschalten und Ausschalten nur ein oder mehrere Absperrventile benötigt,
die von Hand oder selbsttätig geöffnet und abgesperrt werden können.
[0012] Die Strahlreinigungsvorrichtung weist mindestens eine Austrittsöffnung für den Austritt
eines Spülwasserstrahles in das Abflußrohr auf. Es ist oft zweckmäßig, die Austrittsöffnung
als Austrittsmündung eines gesonderten, am Abflußrohr fest angeordneten Strahlrohres
auszubilden, das an einem stromabwärtigen Ende eine Düse aufweist oder nicht, oder
mehrere Austrittsöffnungen an einem Mundstück mindestens einer am Abflußrohr fest
angeordneten Spülwasserleitung vorzusehen.
[0013] Bevorzugt kann vorgesehen sein, daß die Strahlreinigungsvorrichtung mindestens zwei
Austrittsöffnungen für Spülwasser aufweist, da hierdurch mit geringeren Spülwassermengen
größere Wirkungen als mit nur einem Strahl erzielbar sind. Besonders zweckmäßig ist
es, vorzusehen, daß die Strahlrichtung mindestens einer Austrittsöffnung schräg zur
Längsachse des Abflußrohres so gerichtet ist, daß diese Strahlrichtung auf das im
Abflußrohr befindliche Abwasser Schub in Richtung der Fließgeschwindigkeit dieses
Abwassers ausübt. Hierdurch läßt sich ggfs. das Abwasser in eine Drallströmung versetzen,
die besonders intensiv reinigend wirkt. Es ist jedoch auch möglich und oft zweckmäßig,
mindestens einen Spülwasserstrahl parallel zur Längsrichtung des Abflußrohres in dieses
einzuleiten, vorzugsweise entlang dem Boden des Abflußrohres.
[0014] Die oder jede Austrittsöffnung für das Spülwasser kann zweckmäßig einen lichten Austrittsquerschnitt
von 1 bis 2 Zoll haben und das Spülwasser unter einem Druck von 3 bis 10 bar in der
zu der oder den Austrittsöffnungen führenden Leitung bzw. Leitungen stehen.
[0015] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch drei Schächte einer Düker-Anordnung, deren Abflußrohr
eine Strahlreinigungsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel zugeordnet ist, die
ein einziges Absperrventil aufweist,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Abflußrohr nach Fig. 1, welcher eine
vorteilhafte Anordnung der Strahlrohre in näheren Einzelheiten zeigt, wobei jedoch
in diese Strahlrohre gesonderte Absperrventile eingesetzt sind,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Abflußrohr nach Fig. 2, gesehen entlang der Schnittlinie
3-3.
[0016] Die in Fig. 1 dargestellte Düker-Anordnung 9 weist einen Düker-Vorschacht 11, einen
Meß- und Drosselschacht 12 und einen Düker-Nachschacht 13 auf. Im Düker-Vorschacht
(Düker-Einlaufbauwerk) ist ein nach oben offener Kanal oder Gerinne 8 vorhanden, an
den oder das ein das in ihm strömende Abwasser empfangendes Abflußrohr 10 anschließt,
das in einen im Nachschacht 13 angeordneten, nach oben offenen Kanal oder Gerinne
8ʹ ausmündet, der bzw. das zu einem weiterführenden Kanalrohr 14ʹ führt. Diese Düker-Anordnung
9 ist an ein Kanalrohr 14 einer Abwasser-Kanalisation angeschlossen und dient dem
Ableiten des Abwassers zu einer weiterführenden Kanalisation, die bspw. zu einer Kläranlage,
einer sonstigen Regenrückhaltung oder dergl. führen kann.
[0017] Das gesamte Abwasser durchströmt die Düker-Anordnung 9 und damit das Abflußrohr 10
in Richtung des Pfeiles A. Das im Vorschacht 11 befindliche Gerinne 8 führt verhältnismäßig
steil nach unten und der im Meß- und Drosselschacht 12 und Nachschacht 13 befindliche
Bereich 28 des Abflußrohres 10 und das Gerinne 8ʹ führen mit relativ geringer Steigung
schräg nach oben. Der minimale Wasserstand in der Düker-Anordnung 9 ist durch die
punktierte Linie 15 angedeutet. Bei ihm findet gerade kein Durchfluß mehr statt. Wenn
dieser unterste Wasserstand infolge Anstiegs des Wasserstandes im vorgeschalteten
Regenbecken oder dergl. überschritten wird, wird das Abflußrohr 10 von Abwasser in
Pfeilrichtung A durchströmt, dessen Fließgeschwindigkeit mittels eines magnetischinduktiven
Durchflußmessers 16 gemessen wird, der an der dargestellten Stelle des Abflußrohres
10 den Durchfluß mißt, wo dieses stets voll mit Abwasser gefüllt ist, wobei sich diese
Stelle zwischen zwei Drosselschiebern 17, 18 befindet.
[0018] Am und nahe am untersten ständig mit Abwasser voll gefüllten Längsbereich 20 des
Abflußrohres 10 stromaufwärts des Drosselschiebers 17 und Durchflußmessers 16 münden
drei Strahlrohre 21, 22, 23 einer Strahlreinigungsvorrichtung 29 gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung in das Abflußrohr 10. Wie besonders deutlich aus Fig. 2 und 3 zu ersehen
ist, handelt es sich bei diesen Strahlrohren um gerade, kreiszylindrische starre Rohre,
deren die Austrittsöffnungen für Spülwasser bildenden Austrittsmündungen 24, 25,
26 bundig mit der Innenwand der Umfangswandung des Abflußrohres 10 sind, wie man es
besonders deutlich für die Mündung 25 in Fig. 2 sieht, welche Mündungen also nicht
in den Innenraum des Abflußrohres 10 vorstehen und so keine Strömungshindernisse im
Abflußrohr 10 bilden.
[0019] Die Strahlrohre 21-23 sind schräg zur Längsrichtung des Abflußrohres in ihrem Bereich
wie dargestellt geneigt so angeordnet, daß die aus ihnen gemäß den Pfeilen B ausströmenden
starken Spülwasserstrahlen auf das im Abflußrohr 10 befindliche Abwasser solchen Schub
oder Impuls ausuben, der in vektorieller Zerlegung jeweils auch eine in Fließrichtung
des Abwassers gerichtete vektorielle Komponente v
F aufweist, so daß die starken Spülwasserstrahlen auf das Abwasser Schub in dessen
Fließrichtung ausüben und so auch Treibstrahlen für das Abwasser sind, die sein Strömen
in der Fließrichtung (Pfeil A) unterstützen.
[0020] Das Strahlrohr 22 mündet an der tiefsten Stelle in das Abflußrohr 10 ein und die
beiden anderen Strahlrohre 21, 23 münden auch in die untere Umfangshälfte des Abflußrohres
ein, sind jedoch von der tiefsten Stelle des Abflußrohres aus gesehen um ca. 30 bis
45° in Umfangsrichtung des runden Abflußrohres 10 nach links und rechts wie dargestellt
winkelversetzt angeordnet und die Austrittsöffnungen sind auch in Längsrichtung des
Abflußrohres 10 wie dargestellt zueinander versetzt, so daß die Austrittsöffnung 24
sich noch im steilen abwärts gerichteten Bereich 27 und die Austrittsöffnung 26 im
flachen ansteigenden Bereich 28 des Abflußrohres 10 befindet.
[0021] Die Neigung der Strahlrichtung B des einzelnen Strahlrohres 21,22,23 zur Längsachse
des betreffenden Bereiches des Abflußrohres 10 beträgt in diesem Ausführungsbeispiel
ca. 40 bis 50°. Dieser Winkel kann auch größer oder kleiner sein. Die Strahlrichtungen
dieser Strahlrohre 21, 22, 23 können auf die Längsachse des Abflußrohres 10 ungefähr
zu gerichtet sein oder oft besonders günstig auch im Abstand an dieser Längsachse
vorbeiführen Besonders günstig ist es, wenn die aus diesen Strahlrohren 21, 22, 23
ausströmenden Wasserstrahlen im Abflußrohr eine Drallströmung in Richtung auf das
stromabwärtige Ende des Abflußrohres zu erzeugen, doch können auch andere Strömungsverläufe
vorgesehen sein. Wesentlich ist, daß die Spülwasserstrahlen im Abflußrohr 10 die Abführung
von in ihm angesammelten Schlamm und sonstigen Verunreinigungen in Fließrichtung A
des Abwassers 10 bewirken. Hierzu genügt es, wenn diese Spülwasserstrahlen die betreffenden
Verunreinigungen vom Boden des Abflußrohres aufwirbeln und zum Schweben im sie dann
fortschwemmendenAbwasser bringen und durch die Spülwasserstrahlen wird auch bei
niedrigen Fließgeschwindigkeiten des Abwassers hierfür ausreichender Abfluß von Abwasser
aus dem Abflußrohr bewirkt. Die Spülwasserstrahlen können auch gröbere Verunreinigungen,
wie Äste oder dergl. direkt fortspülen. Die Spülwasserstrahlen können auch die Reinigung
des Abflußrohres 10 noch weiter begünstigende starke Turbulenzen erzeugen und auch
an.der Rohrwandung mehrfach "reflektiert" werden und so auch im Falle der dargestellten
Strahlrichtungen zum Boden des Abflußrohres umgelenkt werden. Man kann ggfs. auch
mindestens ein Strahlrohr direkt auf den Boden des Abflußrohres richten.
[0022] Um das Abflußrohr 10 zu reinigen, genügen relativ kurze Spülzeiten von bspw. einer
oder wenigen Minuten, ggfs. sogar von weniger als einer Minute. Nach jeder Spülzeit
kann dann eine mehr oder weniger lange Zeit nicht gespült werden, bspw. eine Stunde
oder mehrere Stunden oder auch noch länger. Auch braucht, wie erwähnt, nicht unbedingt
auch bei Regenwetter gespült zu werden, da hier die Fließgeschwindigkeit im Abflußrohr
10 meist so groß ist, daß sich keine störenden Schlammmengen und andere Verunreinigungen
in ihm ansammeln können In diesem Fall genügt es dann, das Spülen nur während Trockenwetterperioden
vorzunehmen.
[0023] In diesem Ausführungsbeispiel sind die Austrittsöffnungen 24, 25, 26 am niedrigsten
und nahe dem niedrigsten Bereich 20 des Abflußrohres 10 angeordnet.
[0024] Um die Durchflußmeßstelle 30 des Abflußrohres 10 besonders gut sauber zu halten,
kann auch vorgesehen sein, daß mindestens ein Strahlrohr in geringem Abstand von dieser
Durchflußmeßstelle vor oder hinter ihr angeordnet und auf sie zugerichtet ist.
[0025] Auch kann mindestens ein Strahlrohr an der oberen Umfangshälfte des Abflußrohres
10 angeordnet sein und dann vorzugsweise seine Strahlrichtung in Fließrichtung des
Abwassers schräg nach unten gerichtet sein, wie es als Beispiel für ein Strahlrohr
21ʹ in Fig. 2 strichpunktiert eingezeichnet ist.
[0026] Wenn eine besondere intensive Drallströmung durch das Spülwasser bewirkt werden soll,
kann auch vorgesehen sein, daß mindestens ein Strahlrohr das Spülwasser so in das
Abflußrohr 10 einstrahlt, daß die Einströmgeschwindigkeit des Spülwassers eine wesentliche
Geschwindigkeitskomponente aufweist, die tangential zur Innenumfangswandung des Abflußrohres
10 gerichtet ist und eine andere Geschwindigkeitskomponente verläuft entlang einer
Mantellinie des Abflußrohres vorzugsweise in Fließrichtung des Abwassers.
[0027] Auch kann es in manchen Fällen vorteilhaft sein, mindestens einen Spülwasserstrahl
parallel zum Boden entlang diesem in das Abflußrohr einzustrahlen, wobei er vorzugsweise
durch eine Breitschlitzdüse eingeleitet werden kann, so daß ein breiter Bodenbereich
mit diesem Spülwasserstrahl beaufschlagt wird.
[0028] In diesem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind die Strahlrohre 21, 22, 23 an eine
gemeinsame Druckwasser-Zuleitung 31 angeschlossen. In diese Zuleitung ist ein Absperrventil
32 eingesetzt, das durch ein Stellglied 33 geöffnet und geschlossen werden kann. Dieses
wird von einer Zeitschaltvorrichtung oder Programmsteuervorrichtung 34 zum Öffnen
und Sperren angesteuert. Bspw. kann vorgesehen sein, daß das Absperrventil 32 in Abständen
von einer Stunde jeweils eine Minute lang zum Einleiten von Spülwasserstrahlen durch
die Strahlrohre 21, 22, 23 in das Abflußrohr 10 geöffnet wird.
[0029] In die Leitung zum Stellglied 33 ist ein Ein-Aus-Schalter 35 zwischengeschaltet,
der durch ein Stellglied 36 immer dann geöffnet wird, solange das Durchflußmeßgerät
16 fühlt, daß der Durchfluß oberhalb eines vorbestimmten Grenzwertes liegt, oberhalb
dem sich im Abflußrohr nicht in störendem Umfange Verunreinigungen, wie Sand, Schlamm
oder dergl. absetzen können. Solange dieser Grenzwert des Durchflusses unterschritten
ist, ist der Schalter 35 geschlossen und es findet in den vorbestimnten Zeitabständen
jeweils selbsttätig kurzzeitiges Spülen des Abflußrohres 10 mittels der Spülwasserstrahlen
statt.
[0030] Anstatt des gemeinsamen Ventiles 32 nach Fig. 1 können auch mindestens zwei der Strahlrohre
21, 22, 23 vorzugsweise jedem Strahlrohr 21, 22, 23 je ein eigenes durch ein Stellglied
33a, 33b, 33c zu öffnendes und abzusperrendes Ventil 32a, 32b, 32c, bspw. je ein Magnetventil
zugeordnet sein und man kann dann diese Ventile 32a, 32b und 32c relativ zueinander
auch zeitlich unterschiedlich öffnen und absperren, sei es von Hand oder vorzugsweise
mittels einer Zeitschalt- oder Programmsteuereinrichtung 34ʹ, die getrennte Ausgänge
zum unabhängig voneinander möglichen Ansteuern der Stellglieder 33a, 33b und 33c aufweist.
Es können dann diese Strahlrohre auch in zeitlichen Abständen, bspw. in Sequenz, oder
in sich überlappenden Zeitabständen oder auf sonstige Weise zu unterschiedlichen
Zeiten geöffnet und abgesperrt werden oder gewünschtenfalls auch gemeinsam.
[0031] Das Abflußrohr 28 der Düker-Anordnung 9 kann sich ggfs. auch vom Rohr 14 bis zum
Rohr 14ʹ erstrecken.
[0032] Es gibt auch Düker-Anordnungen, deren niedrigster Bereich durch ein längeres horizontales
Abflußrohrstück gebildet ist, wobei der Durchflußmesser an diesem horizontalen Rohrstück
angeordnet sein kann. In diesem Fall ist es besonders zweckmäßig, die Strahlrohre
oder mindestens ein Strahlrohr stromaufwärts dieses Durchflußmeßgerätes am oder nahe
am stromaufwärtigen Beginn dieses horizontalen Rohrabschnittes anzuordnen.
1. Verfahren zur Verbesserung des Durchflusses von Abwasser durch ein Abflußrohr
einer Düker-Anordnung, die einem Kanalrohr, Regenbecken oder dergl. einer Abwasser-Kanalisation
zum Abführen von Abwasser aus ihm nachgeordnet ist, welchem Abflußrohr ein Durchflußmesser
zur Messung der es durchströmenden Abwassermenge/Zeit zugeordnet ist, wobei der Bereich
der Durchflußmeßstelle des Abflußrohres ständig voll mit Abwasser gefüllt ist, dessen
Fließgeschwindigkeit der Durchflußmesser zur Ermittlung des Durchflusses fühlt, dadurch
gekennzeichnet, daß in einen mit Abwasser ständig voll gefüllten Innenraumbereich
des Abflußrohres zum Fortschwemmen von in ihm angesammelten Verunreinigungen Spülwasser
in mindestens einem Strahl zeitweise eingeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oder mindestens ein
Spülwasserstrahl, vorzugsweise alle Spülwasserstrahlen, in solcher Richtung in das
Abflußrohr eingeleitet wird bzw. werden, daß er oder sie auf das im Abflußrohr befindliche
Abwasser Schub in stromabwärtiger Richtung ausübt bzw. ausüben und/oder daß der Spülwasserstrahl
oder mindestens ein Spülwasserstrahl, vorzugsweise alle Spülwasserstrahlen, so in
das Abflußrohr eingeleitet wird bzw. werden, daß eine Drallströmung bewirkt wird,
und/oder daß der Spülwasserstrahl oder mindestens ein Spülwasserstrahl, vorzugsweise
alle Spülwasserstrahlen, stromaufwärts der Durchflußmeßstelle in das Abflußrohr eingeleitet
wird bzw. werden, und/oder daß der Spülwasserstrahl oder mindestens ein Spülwasserstrahl,
vorzugsweise alle Spülwasserstrahlen, am untersten Längsbereich und/oder nahe des
untersten Längsbereiches des Abflußrohres in dieses Abflußrohr eingeleitet wird bzw.
werden, und/oder daß der Spülwasserstrahl oder mindestens ein Spülwasserstrahl, vorzugsweise
alle Spülwasserstrahlen in die untere Umfangshälfte des Abflußrohres eingeleitet
wird bzw. werden, vorzugsweise in schräg aufwärts führender Richtung bzw. Richtungen,
und/oder daß mindestens zwei Spülwasserstrahlen, vorzugsweise alle Spülwasserstrahlen
in Umfangsrichtung des Abflußrohres winkelversetzt zueinander und/oder in Längsrichtung
des Abflußrohres versetzt zueinander in das Abflußrohr eingeleitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spülwasserstrahl
oder mindestens ein Spülwasserstrahl in einen stromaufwärts des untersten Längsbereiches
des Abflußrohres befindlichen, abwärts führenden Abschnitt des Abflußrohres eingeleitet
wird bzw. werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Einleiten des Spülwassers in das Abflußrohr zeitprogrammiert ein- und ausgeschaltet
wird, vorzugsweise periodisch wiederholt wird, und/oder daß Spülwasserstrahlen zeitlich
zueinander versetzt an unterschiedlichen Stellen in das Abflußrohr eingeleitet werden,
und/oder daß das zeitprogrammierte Einleiten von Spülwasser in das Abflußrohr nur
dann stattfindet, solange der vom Durchflußmesser gemessene Durchfluß durch das Abflußrohr
unter einem vorbestimmten Wert liegt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
als Spülwasser Trinkwasser, Flußwasser, Grundwasser oder Abwasser verwendet wird.
6. Anlage mit einem gedükerten Abflußrohr zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Abflußrohr (10) eine
Strahlreinigungsvorrichtung (29) zugeordnet ist, die mindestens eine dem Einleiten
von Spülwasser in mindestens einem Spülwasserstrahl in einen ständig mit Abwasser
voll gefüllten Bereich des Abflußrohres dienende Austrittsöffnung (24, 25, 26) für
Spülwasser aufweist.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Spülwasserstrahl oder mindestens
ein Spülwasserstrahl, mittels eines Strahlrohres (21, 22, 23), das am Abflußrohr
(10) fest angeordnet ist, in das Abflußrohr (10) einleitbar ist und/oder daß mindestens
eine Austrittsöffnung für Spülwasser in der unteren Hälfte des betreffenden lichten
Querschnittes des Abflußrohres angeordnet ist.
8. Anlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung
oder mindestens eine Austrittsöffnung für Spülwasser, vorzugsweise alle Austrittsöffnungen
(24, 25, 26) stromaufwärts der Durchflußmeßstelle (30) des Abflußrohres (10) angeordnet
ist bzw. sind, vorzugsweise an und/oder in der Nähe des untersten Längsbereiches (20)
des Abflußrohres, und/oder daß die Austrittsöffnung oder mindestens eine Austrittsöffnung
für Spülwasser, vorzugsweise alle Austrittsöffnungen (24, 25, 26) an der Wandung des
Abflußrohres angeordnet ist bzw. sind, und/oder daß die Strahlrichtung der Austrittsöffnung
oder mindestens einer Austrittsöffnung für Spülwasser, vorzugsweise aller Austrittsöffnungen
(24, 25, 26) schräg zur Längsrichtung des Abflußrohres (10) geneigt angeordnet ist
bzw. sind, vorzugsweise derart, daß eine vektorielle Komponente (vF) der Strahl richtung (B) mindestens eines aus der Austrittsöffnung ausströmenden
Spülwasserstrahles in Fließrichtung (A) des Abwassers gerichtet ist.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlreinigungsvorrichtung
eine Abwasserpumpe zum Ansaugen von Abwasser und Fördern dieses Abwassers als Spülwasser
zu dem mindestens einen Strahlrohr aufweist und/oder daß sie eine Programmsteuer-
oder Zeitschalteinrichtung (34; 34ʹ) zum Öffnen und Absperren der Zufuhr von Spülwasser
zu der oder den Austrittsöffnungen (24, 25, 26) aufweist.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß den Zuleitungen
(21, 22, 23) zu mindestens zwei Austrittsöffnungen (24, 25, 26) für Spülwasser gesonderte
Absperrventile (32a, 32b, 32c) zugeordnet sind, vorzugsweise zumindest zwei Absperrventile
(32a, 32b, 32c) programmiert zeitlich zueinander versetzt geöffnet und abgesperrt
werden.