[0001] Die Erfindung betrifft einen vorgefertigten Betonpfahl sowie ein Verfahren und eine
Vorrichtung zu seinem Einbringen ins Erdreich.
[0002] Für Pfahlgründungen bestanden früher zwei Alternativen: Entweder wurde am gewünschten
Ort im Erdreich ein Loch gebohrt, welches mit Ortbeton ausgefüllt wurde, oder es wurde
ein vorgefertigter Betonpfahl unter Verwendung einer Ramme in das Erdreich getrieben.
Die erste Alternative ist zeitraubend, die zweite Alternative ist mit hoher Geräuschbelästigung
verbunden.
[0003] Es wurde schon vorgeschlagen (Zeitschrift "Baumaschine und Technik", 9. Jahrgang,
1962, Seiten 253 ff.), einen vorgefertigten Betonpfahl ähnlich wie eine selbstschneidende
Schraube in das Erdreich hineinzuschrauben. Die hierfür notwendigen Kräfte werden
zum einen durch ständiges Ausüben eines axialen Druckes auf den Betonpfahl, was keinerlei
Geräusche erzeugt, zum Teil durch Drehen des Betonpfahles erzeugt, was mit nur geringer
Geräuschbelästigung verbunden ist. Anders gesagt: Beim Einscrauben eines Betonpfahles
wird die zum Hineindrücken des Pfahles in das Erdreich notwendige Kraft großenteils
aus einer Drehbewegung abgeleitet, wobei die Umsetzung in eine axiale Kraft durch
die wendelförmige Rippenanordnung erfolgt. Das Drehen des Pfahles um seine Längsachse
hat darüber hinaus die Wirkung, daß zwischen Pfahl und Erdreich nur die kleinere Gleitreibung
überwunden werden muß. Beim Einrammen von Pfählen muß dagegen bei jedem Schlag die
hohe Haftreibung zwischen der Außenfläche des Pfahles und dem Erdreich aufgebrochen
werden. Diese Haftreibung ist deshalb sehr groß, weil derjenige Teil des Erdreiches,
in welchen der Pfahl vordringt, in seitlicher Richtung verdrängt werden muß, so daß
in unmittelbarer Nachbarschaft des Pfahles das Erdreich stark komprimiert ist und
unter hoher Spannung steht. Soweit das Umsetzen der AntriebsDrehbewegung in eine axiale
Vorschubbewegung durch die wendelförmige Rippenanordnung nicht erbracht werden kann
(Beginn des Einbringens, wenn der Pfahl zunächst nur geringfügig ins Erdreich eingreift;
loses oder sehr weiches Erdreich), kann die benötigte axiale Vorschubkraft direkt
von einem auf das obere Ende des Betonpfahles arbeitenden Linearantrieb bereitgestellt
werden, zum Beispiel einem Hydraulikzylinder.
[0004] Das Einschrauben von Betonpfählen ist bezüglich der Geräuschentwicklung somit derjenigen
eingangs angesprochenen Alternative vergleichbar, bei welcher ein Loch gebohrt und
letzteres mit Ortbeton ausgegossen wird. Es läßt sich am Einsatzort jedoch viel schneller
praktizieren, insbesondere entfällt der maschinelle und zeitliche Aufwand, der zum
Entfernen des Bohrkleins, des Bohrers bzw. der rohrförmigen Schalung für den Pfahl
getrieben werden muß. Pfahlgründungen können somit in sehr rascher Zeit abgeschlossen
werden, wobei die ins Erdreich eingebrachten Pfähle sofort voll tragfähig sind. Bei
Bauarbeiten, die in der Nähe von Gebäuden oder Straßen durchzuführen sind, ergibt
sich so eine erhebliche Verkürzung der mit den Arbeiten einhergehenden Beeinträchtigungen.
Es können so auch Pfähle auch stark zur Vertikalen geneigt gegründet werden.
[0005] Mit der zweiten eingangs angesprochenen Alternative, bei welcher vorgefertigte Betonpfähle
ins Erdreich eingerammt werden, hat das Einschrauben den Vorteil gemeinsam, daß die
Qualität jedes einzelnen Betonpfahles bei der Vorfertigung in einer Fabrik genauer
gesteuert und überwacht werden kann.
[0006] Beim Einschrauben von Betonpfählen mit einer Wendel-Rippenanordnung ins Erdreich
müssen oft sehr hohe Drehmomente vom Pfahl übertragen werden. Durch die vorliegende
Erfindung soll daher ein Betonpfahl gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 so weitergebildet
werden, daß er besonders gut zur Übertragung hoher Drehmomente von seinem oberen,
getriebenen Ende zu seinem unteren Ende befähigt ist.
[0007] Mit der erfindungsgemäßen Pfahlausbildung wird erreicht, daß auf das obere Pfahlende
ausgeübte große Drehmomente sicher im Pfahl nach unten weitergegeben werden, da derartige
Drehmomente dazu führen, daß sich der wendelförmige Armierungsteil zusammenzuziehen
(im Sinne einer Spiralfeder "aufzuziehen") sucht, wodurch das von ihm eingeschlossene
Betonvolumen auf Kompression belastet wird. Derartigen Kompressionsbelastungen kann
aber das Betonmaterial gut standhalten, so daß insgesamt eine sichere Drehmoment-Weitergabe
im Betonpfahl gewährleistet ist.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in nachgeordneten Ansprüchen angegeben.
[0009] Ein Betonpfahl gemäß Anspruch 2 enthält nur soviel an Armierung, wie zum Übertragen
des Drehmomentes an einer betrachteten Stelle des Pfahles notwendig ist. Damit läßt
sich der Pfahl insgesamt preisgünstig herstellen.
[0010] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 3 ermöglicht die Verwendung der Erfindung
auch in harten und steinigen Untergründen. In der Regel ist es ausreichend, wenn nur
die untersten Gänge der wendelförmigen Rippenanordnung mit einer ihren Rücken schützenden
verschleißfesten kappen- ähnlichen Schutzschiene versehen sind.
[0011] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 5 ist im Hinblick auf ein Freischneiden
von "Gewindegängen" im Erdreich und auch im Hinblick auf eine Arretierung des ins
Erdreich eingebrachten Pfahles in Winkelrichtung von Vorteil: In die Unterbrechungen
kann zunächst beim Einbringen des Pfahles in radialer Auswärtsrichtung elastisch verdrängtes
Erdreich wieder zurückfedern, wenn die auf den Pfahl ausgeübte Drehbewegung beendet
wird.
[0012] Der letztgenannte Vorteil wird auch durch die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch
6 erhalten.
[0013] Gemäß dem im Anspruch 7 angegebenen Vorschlag kann man einen insgesamt große Länge
aufweisenden Betonpfahl in mehreren axial hintereinander liegenden Segmenten nacheinander
in den Untergrund einbringen, was die Verwendung einer Einschraub-Vorrichtung mit
geringem Arbeitshub ermöglicht, die billiger herzustellen ist und sich leichter transportieren
läßt.
[0014] Die Weiterbildungen der Erfindung gemäß Anspruch 9 ist im Hinblick auf den Einsatz
der erfindungsgemäßen Lösung bei solchen Untergründen von Vorteil, bei welchen ein
bloßes Drehen des Betonpfahles zumindest in der ersten Phase seines Eindringens ins
Erdreich dazu führen würde, daß die Rippenanordnung das Erdreich ähnlich wie ein Fräser
zerkleinert, so daß keine Führung der Rippenanordnung im Erdreich erhalten würde.
[0015] Gemäß Anspruch 11 erhält man zugleich mit dem Einbringen des Betonpfahles in den
Untergrund eine Information darüber, wie fest der Pfahl tatsächlich im Untergrund
sitzt. Das gemessene Drehmoment ist nämlich bei Umfangsschmierung des Pfahles direkt
der Eindringkraft des Pfahles in den Untergrund zugeordnet, die ihrerseits wieder
die Belastbarkeit des Pfahles vorgibt; wird der Pfahl nicht am Umfang geschmiert,
so ist das gemessene Drehmoment repräsentativ für den Eindringwiderstand, wie gerade
dargelegt, in Kombination mit der Umfangs-Haftreibung zwischen Pfahl und Erdreich.
Auch diese Kräfte sind wiederum charakteristisch für die spätere Belastbarkeit des
Pfahles. Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist man somit nicht an pauschale
Schätzungen und die Ergebnisse nicht exakt am Eindringungsort eines Pfahles durchgeführter
Probebohrungen gebunden.
[0016] Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
Figur 1: eine seitliche, teilweise geschnittene Ansicht eines vorgefertigten Betonpfahles
sowie einer Vorrichtung zum Hineindrehen dieses Pfahles in das Erdreicht;
Figur 2: ein schematisches Blockschaltbild der Hydraulikanlage der in Figur 1 gezeigten
Vorrichtung;
Figuren 3 bis 5: seitliche Ansichten abgewandelter Betonpfähle, welche in das Erdreich
hineingedreht werden können;
Figur 6: eine Aufsicht auf eine gemeinsame Kopfplatte, durch welche die von den oberen
Enden benachbarter Betonpfähle getragenen Formschlußmittel drehschlüssig verbunden
sind;
Figur 7: einen vergrößerten Teilschnitt durch eine der Rippen des in Figur 1 gezeigten
Betonpfahles; und
Figuren
8 und 9: transversale Schnitte durch Betonpfähle mit in Umfangsrichtung veränderlicher
Rippengeometrie.
[0017] In Figur 1 ist ein vorgefertigter Betonpfahl teilweise in einen Untergrund 12 hineingeschraubt
wiedergegeben. Die hierzu verwendete Vorrichtung, welche auf den Betonpfahl 10 eine
axiale Kraft ausübt und diesen zugleich um seine Längsachse dreht, ist in Figur insgesamt
mit 14 bezeichnet. Der Betonpfahl 10 hat eine auf seiner Außenfläche verlaufende wendelförmige
Rippe 16 und ist im Inneren mit einem wendelförmigen Armierungteil 18 versehen. Letzteres
ist in der Zeichnung so dargestellt, wie wenn es aus einem Band gefertigt wäre; in
der Praxis kann das Armierungsteil 18 in üblicher Weise aus gebogenen und sich überkreuzenden
Armierungseisen hergestellt sein, wie übliche Armierungen von Betonpfählen. Der Betonpfahl
10 kann zusätzlich zum Armierungsteil 18 weitere in der Zeichnung nicht wiedergegebene
Armierungsteile umfassen, welche in bekannter Weise in axialer Richtung verlaufende
und in Umfangsrichtung verlaufende Armierungseisen aufweisen.
[0018] Das obere Ende des Armierungsteiles 18 ist an einem käfig- ähnlichen Armierungskopf
20 festgeschweißt, der seinerseits fest mit einem Antriebsvierkant 22 verbunden ist.
[0019] Der Antriebsvierkant 22 findet in einer Antriebsöffnung 24 eines Antriebskranzes
26 formschlüssig Aufnahme. Letzterer ist drehbar und axial abgestützt zwischen zwei
Stirnplatten 28, 30 eines insgesamt mit 32 bezeichtneten Bohrkopfes angeordnet. Die
Stirnplatten 28, 30 sind durch eine vordere Endplatte 34 sowie eine hintere Endplatte
36 sowie durch Seitenplatten 38 auf Abstand gehalten und begrenzen zusammen mit den
letzteren eine Getriebekammer. In letzterer läuft ein mit dem Antriebskranz 26 kämmendes
Ritzel 40 um, welches auf der Welle eines umlaufenden Hydromotors 42 sitzt.
[0020] Der gesamt Bohrkopf 32 ist über Verlängerungen der Seitenplatten 38 auf einem Bohrmast
44 verfahrbar. Hierzu ist an der oberen Stirnplatte 28 die Kolbenstange 46 eines langen
hydraulischen Arbeitszylinders 48 angelenkt, dessen Gehäuse an einem auskragenden
Arm 50 des oberen Endes des Bohrmastes 44 abgestützt ist.
[0021] Der Bohrmast 44 selbst ist über angelenkte Streben 52, 54 mit einem nicht dargestellten
Fahrzeug verbunden und kann durch letzteres von einem Einsatzort zum anderen transportiert
werden. Durch Verfahren der Streben 52, 54 kann der Bohrmast 44 auch in seiner Neigung
eingestellt werden.
[0022] Wie aus Figur 2 ersichtlich, ist mit der Kolbenstange 46 oder einem starr zusammen
mit dieser bewegten Teil ein linearer Stellungsgeber 56 mechanisch gekoppelt. Ähnlich
wird die Drehung des Antriebskranzes 26 durch einen an die Welle des Hydromotors 42
mechanisch angekoppelten Winkelgeber 58 erfaßt, welcher durch ein vielgängiges Potentiometer
oder eine Stroboskopscheibe mit nachgeschaltetem Zähler gebildet sein kann.
[0023] Der Stellungsgeber 56 und der Winkelgeber 58 sind ebenso mit Eingängen einer Steuereinheit
60 verbunden wie ein Bedienungsfeld 62, welches neben einem Eingabefeld 64 für allgemeine
Arbeitsparameter einen Einstellknopf 66 für die Steigung der Rippe 16 sowie einen
Einstellknopf 68 für die Länge des Betonpfahles aufweist. Die Einstellknöpfe 66 und
68 sind nur zur Heraushebung der zugeordneten Eingabegröße getrennt herausgezeichnet;
es versteht sich, daß man diese Größen im Bedarfsfalle genauso über das allgemeine
Eingabefeld, welches neben Steuertasten ein alphanumerisches Tastenfeld umfassen kann,
eingeben kann. Zu den dort eingegebenen allgemeinen Arbeitsparamemetern gehört insbesondere
die im Hinblick auf die Bodenfestigkeit gewählte Soll-Geschwindigkeit, mit welcher
der Betonpfahl 10 in den Untergrund 12 hineingeschraubt werden soll.
[0024] Durch die Steuereinheit 60 werden zwei 4/3-Magnetventile 70, 72 gesteuert, über welche
der Hydromotor 42 bzw. der Arbeitszylinder 48 für den Antrieb in beiden Arbeitsrichtungen
mit einer von einer nicht gezeigten Hydraulikpumpe her kommenden Druckleitung 74 bzw.
einer zu einem nicht gezeigten Druckmittelsumpf führenden Rücklaufleitung 76 verbindbar
sind.
[0025] Wie aus Figur 2 ersichtlich, ist in die eine Zuleitung zum Hydromotor 42 eine einstellbare
Drossel 78 eingefügt, welche durch einen Servomotor 80 verstellt wird. Ähnlich ist
in die zum hinteren Arbeitsraum des Arbeitszylinders 48 führende Zuleitung eine einstellbare
Drossel 82 eingefügt, welche durch einen Servomotor 84 verstellt wird.
[0026] Die beiden Servomotoren 80 und 84 werden von der Steuereinheit 60 her derart erregt,
daß die dem oberen Ende des Betonpfahles aufgeprägte wendelförmige Bewegung die gleiche
Steigung hat wie die Rippe 16.
[0027] Dabei arbeitet die Steuereinheit 60 vorzugsweise so, daß sie zunächst die der Soll-Geschwindigkeit
entsprechende Vorschubgeschwindigkeit an der Kolbenstange 46 einzustellen sucht. Die
Drehgeschwindigkeit des Hydromotors 42 wird dagegen in Abhängigkeit vom über den Stellungsgeber
56 gemessenen zurückgelegten Ist-Weg der Kolbenstange 46 geregelt.
[0028] Durch diese Zwangssynchronisierung von Axialbewegung und Drehbewegung des Betonpfahles
10 ist gewährleistet, daß dieser in den Untergrund 12 hineingeschraubt wird und keine
Freiräume um den Betonpfahl herum geschaffen werden.
[0029] Die Nachführung der Drehzahl des Hydromotors 42 an den Ist-Hub der Kolbenstange 46
erfolgt vorzugsweise zumindest so lange, bis einige Gänge der Rippe 16 im Untergrund
gefaßt haben und durch bloßes Weiterdrehen des Betonpfahles 10 aufgrund der Abstützung
der Rippen die zum Verdrängen des Erdreiches notwendige axiale Kraft bereitgestellt
werden kann. In diesem Fall kann die Arbeitsweise der Steuereinheit 60 dann so abgewandelt
werden, daß sie zunächst in erster Linie die Drehgeschwindigkeit des Hydromotors 42
gemäß der gewünschten Vorschubgeschwindigkeit für den Betonpfahl 10 einstellt, während
der Arbeitszylinder 48 gerade soweit mit Druckmittel beaufschlagt wird, wie dies zum
Erbringen etwaiger Reste der axialen Vorschubkraft notwendig ist (gemäß dem Zurückbleiben
der Ist-Stellung der Kolbenstange 46 verglichen mit einer Soll-Stellung, welche sich
aus dem Gesamt-Drehwinkel des Betonpfahles 10 unter Berücksichtigung der Steigung
der Rippe 16 ergibt).
[0030] Für eine Pfahlgründung wird unter Verwendung des oben beschriebenen Betonpfahles
und der oben beschriebenen Vorrichtung zunächst in einer Fabrik der Betonpfahl hergestellt,
wobei man den Antriebsvierkant 22, das Armierungsteil 18, den Armierungskopf 20 sowie
weitere Armierungsbestandteile in bekannter Weise vorfertigt und durch Verschweißen
fest miteinander verbindet. Die so erhaltene Einheit wird in eine Form mit einer Innenkontur
eingebracht, wie sie der gewünschten Außenkontur des Betonpfahles 10 entspricht. In
diese Form wird dann der Beton eingegossen, und wenn eine ausreichende Eigenfestigkeit
des Betons erhalten worden ist, kann der Betonpfahl 10 ausgeformt werden. Dies kann
bei Verwendung einer geteilten Form durch Abnehmen des Formdekkels und Entnehmen des
fertigen Pfahles erfolgen; bei Verwendung einer einteiligen Form, bei welcher die
Forminnenfläche dann mit einem Trennmittel überzogen wird, auch durch Herausschrauben
des fertigen Betonpfahles 10.
[0031] Die so hergestellten Betonpfähle können massive Pfähle sein, man kann unter Verwendung
einer umlaufenden Form aber auch hohle Schleuderbeton-Pfähle herstellen. Es versteht
sich ferner, daß man beim Herstellen der Betonpfähle 10 auch die Armierung unter Spannung
setzen kann, so daß man vorgespannte Betonpfähle erhält.
[0032] Die so hergestellten, in der Praxis zwischen 10 und 20 Meter langen Betonpfähle werden
auf einem Fahrzeug zur Baustelle gefahren. Dort wird dann jeweils ein Pfahl mit einem
Hebezeug, wie es üblicherweise an Bohrvorrichtungen zum Handhaben von Bohrrohren vorgesehen
ist, bei hochgefahrenem Bohrkopf 32 unter diesen gestellt und im wesentlichen vertikal
ausgerichtet. Dann wird der Bohrkopf 32 abgesenkt, so daß der Antriebsvierkant 22
in den Antriebskranz 26 eingeführt wird. Nun kann das Hebezeug gelöst werden.
[0033] Der Hydromotor 42 und der Arbeitszylinder 48 werden nunmehr bei zunächst vertikaler
Pfahlausrichtung so lange in Gang gesetzt, bis sich die Pfahlspitze so weit in den
Untergrund hineingearbeitet hat, daß sie in seitlicher Richtung nicht mehr ausweicht.
Nunmehr wird durch Verstellen der Streben 52, 54 der Bohrmast 44 in diejenige Richtung
geneigt, in welcher der Betonpfahl 10 in den Untergrund hineingeschraubt werden soll.
Anschließend werden der Hydromotor 42 und der Arbeitszylinder 48 über die Steuereinheit
60 gesteuert wieder mit Druckmittel versorgt, und der Betonpfahl 10 wird in der oben
schon genauer beschriebenen Art und Weise rasch in den Untergrund 12 hineingeschraubt.
In der Praxis kann ein etwa 12 Meter langer Pfahl in insgesamt 6 Minuten (Hauptzeit)
in einen mittelschweren Untergrund hineingeschraubt werden, so daß man bei Pfahlgründungen
mit eng benachbarten Pfählen auf eine Leistung von rund zehn Pfählen pro Stunde kommt.
[0034] Figur 3 zeigt einen abgewandelten Betonpfahl 10, bei welchem sich die wendelförmige
Rippe 16 nur über einen Teil seiner axialen Länge erstreckt. Ein derartiger Pfahl
wird verwendet, wenn die oberste Schicht des Erdreiches sehr hart ist und durch Rammen
überwunden werden muß. Man erhält dann aber die mit dem Hineindrehen eines Betonpfahles
in den Untergrund verbundenen Vorteile immer noch während der zweiten Phase des Einbringens
in den Untergrund, wodurch sich immer noch erhebliche Zeiteinsparungen und eine erhebliche
Verminderung der Geräuschbelästigung ergeben.
[0035] Umgekehrt kann man auch nur den unteren Pfahlabschnitt mit einer wendelförmigen Rippe
versehen, wobei man dann den beim oberen Pfahlabscnitt verbleibenden leeren Gewindegang
im Untergrund mit Flüssigbeton verfüllen kann, wenn dies notwendig sein sollte.
[0036] Der in Figur 4 gezeigte Betonpfahl unterscheidet sich von den vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispielen zum einen dadurch, daß er eine Schneidspitze 86 aufweist, welche
sjch durch harte Schichten des Untergrundes hindurcharbeiten kann.
[0037] Außerdem hat man eine zweigängige Rippenanordnung bestehend aus zwei um 180 Grad
in Umfangsrichtung gegeneinander versetzte Rippen 16a und 16b, wobei diese Rippen
zudem sehr breit und ballig sind. Beim in Figur 4 gezeigten Ausführungsbeispiel entspricht
die Breite des Fußes der Rippen der halben Wendelsteigung, so daß die beiden ineinandergeschachtelten
Rippen 16a und 16b einander berühren. Das Rippenprofil ist kreisförmig. Ein derartige
Umfangskontur aufweisender Betonpfahl eignet sich besonders gut für den Einsatz in
elastisch nachgiebigem Untergrund, welcher in die durch die Rippen vorgegebenen Rücksprünge
zurückfedern kann.
[0038] Der in Figur 5 gezeigte Betonpfahl unterscheidet sich von den vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispielen zu einen dadurch, daß sein Hauptkörper leicht kegelförmig ausgebildet
ist, sich zum unteren Ende hin verjüngt. Damit leisten auch die oberen Abschnitte
der Rippe 16 noch eine radiale Verdrängungsarbeit, wenn sie in die von den unteren
Rippenabschnitten schon geschnittenen Vertiefungen des Untergrundes eintreten.
[0039] Zudem hat der Betonpfahl 10 nach Figur 5 eine Spitze, bei welcher ausklappbare halbkegelförmige
Schneidwerkzeuge 88, 90 vorgesehen sind. Letztere sind auf einen am unteren Pfahlende
angeformten kegelstumpfförmigen Sitz 92 auflegbar, so daß sie die in Figur 5 gestrichelt
eingezeichnete geschlossene Kegelspitze 94 bilden. Im vom Sitz 92 abgeklappten Zustand,
der in Figur 5 durch ausgezogene Linien wiedergegeben ist, erzeugen die Schneidwerkzeuge
88, 90 einen Freiraum 96, welcher sich je nach dem Zeitpunkt, zu welchem die Schneidwerkzeuge
ausgefahren werden, über einen kleineren oder größeren Teil des unteren Endes des
Betonpfahles erstreckt.
[0040] Der Freiraum 96 kann über einen axialen Durchgangskanal 98 des Betonpfahles mit Flüssigbeton
ausgefüllt werden und - falls gewünscht - durch Druckbeaufschlagung zu einer vergrößerten
Zwiebel aufgeweitet werden.
[0041] Die Ausführungsbeispiele nach den Figuren 4 und 5 unterscheiden sich von den vorhergehend
beschriebenen Ausführungsbeispielen ferner durch die Drehmoment übertragende Verbindung
zwischen dem oberen Pfahlende und dem Bohrkopf 32.
[0042] Der Betonpfahl nach Figur 4 hat am oberen Ende einen transversalen Durchgang 100,
in welchen ein Stahlbolzen 102 hineingesteckt ist. Letzterer-arbeitet mit komplementären
Nuten in der inneren Umfangsfläche eines entsprechend abgewandelten Antriebskranzes
zusammen. Beim in Figur 5 gezeigten Betonpfahl ist an das obere Ende des Pfahles selbst
ein große Kantenlänge aufweisender Vierkant 104 angeformt.
[0043] Es versteht sich, daß weitere Abwandlungen der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele
dadurch erhalten werden können, daß man die beschriebenen Pfahl-Hauptteile, Spitzen
und Formschlußmittel in anderer Kombination zusammensetzt.
[0044] Wie aus Figur 6 ersichtlich, kann man die Antriebsvierkante 22 benachbarter Betonpfähle
10, welche gleich weit in den Untergrund 12 hineingeschraubt wurden, durch eine gemeinsame
Kopfplatte 108 fest verbinden, welche Ausnehmungen 110 aufweist, in welchen jeweils
ein Antriebsvierkant 22 formschlüssig Aufnahme findet.
[0045] Wie aus Figur 7 ersichtlich, kann man einen Armierungsabschnitt 112 des Betonpfahles
10 teilweise in die Rippe 16 hineinziehen, um die dynamische Festigkeit der Rippe
16 zu erhöhen. Zusätzlich kann man an dem radial außen liegenden Ende dieses Armierungsabschnittes
112 eine wendelförmige Schutzschiene 114 befestigen, die mit einer außenliegenden
auftraggeschweißten Verschleißschicht 116 versehen ist. Da die Schutzschiene 114 an
dem Armierungsabschnitt 112 schon vor dem Gießen des Pfahles befestigt ist, geht ihre
Außenfläche bündig in die Außenfläche des Betons über. Die Schutzschiene 114 erleichtert
das Schneiden von Gewindegängen im Untergrund und braucht in der Regel nur im unteren
Abschnitt des Betonpfahles vorgesehen zu werden, da der dort gelegene Teil der Rippe
16 den größten Teil der Schneid- und Verdrängungsarbeit leisten muß und sich am längsten
im Eingriff mit dem Untergrund befindet.
[0046] Wie in Figur 8 am Beispiel einer im wesentlichen dreieckigen Querschnitt aufweisenden
Rippe 16 gezeigt, kann man die Rippe 16 unterbrechen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
sind für jeden Gang der Rippe 16 zwei einander diametral gegenüberliegende Durchbrechungen
118 vorgesehen. Diese Durchbrechungen sind beim Hineinschrauben des Betonpfahles 10
in den Untergrund 12 insofern von Bedeutung, als sie zusätzliche Schneidkanten darstellen.
In die Durchbrechungen 118 kann aber nach Beendigung des Hineinschraubens auch Material
des Untergrundes hineinfedern, so daß der Betonpfahl 10 in Drehrrichtung zusätzlich
arretiert wird.
[0047] Der in Figur 8 gezeigte Betonpfahl 10 hat einen innenliegenden axialen Durchgang
120, über welchen ein Schmiermittel vom oberen Pfahlende zur Pfahlspitze und von dort
zum Pfahlumfang gepreßt werden kann. Ein derartiger mittiger Durchgang verringert
das Flächenträgheitsmoment des Pfahles und damit sein Vermögen zur Drehmomentübertragung
nicht nennenswert; auch die statische Belastbarkeit in axialer Richtung wird nur geringfügig
erniedrigt. Der Durchgang 120 wird nach völligem Einbringen des Betonpfahles 10 in
den Untergrund mit Beton ausgegossen.
[0048] Den letztgenannten Vorteil erhält man auch bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur
9, bei welchem die Rippe 16 einen in axialer Aufsicht gesehen gewellten Rand 120 hat.
1. Vorgefertigter Betonpfahl zum Einbringen ins Erdreich, welcher durch eine Armierung
verstärkt ist und zumindest auf einem Teil seiner Außenfläche mit einer wendelförmigen
Rippenanordnung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Armierung ein wendelförmiges
Armierungsteil (18) aufweist, dessen Drehsinn demjenigen der Rippenanordnung (16)
entgegengesetzt ist.
2. Betonpfahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Belastbarkeit
der Armierung vom oberen zum unteren Pfahlende im wesentlichen kontinuierlich abnimmt.
3. Betonpfahl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Abschnitt
des Rückens der Rippenanordnung (16) eine verschleißfeste Schutzschiene (114) trägt.
4. Betonpfahl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschiene (114)
mit der Armierung (112) fest verbunden ist.
5. Betonpfahl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippenanordnung
(16) Unterbrechungen (118) aufweist.
6. Betonpfahl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der außenliegende
Rand (120) der Rippenanordnung (16) in axialer Sicht gewellt ist.
7. Betonpfahl nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß bei seinem
oberen Ende Formschlußmittel vorgesehen sind, über welche ein weiteres Pfahlsegment
ankuppelbar ist, welches hierzu komplementäre Formschlußmittel am unteren Ende und
vorzugsweise gleiche Formschlußmittel am oberen Ende aufweist.
8. Verfahren zum Einschrauben von Betonpfählen nach Anspruch 7 ins Erdreich, dadurch
gekennzeichnet, daß die Formschlußteile benachbarter ins Erdreich eingebrachter Betonpfähle
in einer gemeinsamen Kopfplatte drehschlüssig festgelegt werden.
9. Vorrichtung zum Einschrauben eines Betonpfahles nach einem der Ansprüche 1 bis
7 ins Erdreich, gekennzeichnet durch einen Drehantrieb (26, 40, 42), dessen Abtriebsteil
(26) mit einem mit dem oberen Pfahlende (22) zusammenarbeitenden treibenden Formschlußteil
(24) versehen ist; durch einen Linearantrieb (48), dessen Abtriebsteil (46) direkt
oder mittelbar über den Drehantrieb auf das obere Ende des Betonpfahles (10) arbeitet;
durch einen dem Drehantrieb (26, 40, 42) zugeordneten Winkelgeber (58) sowie einen
dem Linearantrieb (48) zugeordneten linearen Stellungsgeber (56); und durch eine Steuereinheit
(60), welche in Abhängigkeit von den Ausgangssignalen von Winkelgeber (58) und Stellungsgeber
(46) sowie von Steuersignalen, welche der Steigung der Rippenanordnung (16) und einer
Soll-Einbringgeschwindigkeit für den Betonpfahl (10) entsprechen, den Drehantrieb
(26, 40, 42) sowie den Linearantrieb (48) steuert.
10. Vorrichtung an Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb (26, 40,
42) und der Linearantrieb (48) hydraulische Motoren sind, und die Steuereinheit (60)
auf Servodrosseln (78 bis 84) arbeitet, die in eine der Anschlußleitungen des betrachteten
Antriebes geschaltet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen FÜhler
für das zum Eindrehen des Betonpfahles notwendige Drehmoment aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal des
Drehmomentfühlers zur Vorgabe der Soll-Einbringgeschwindigkeit verwendet wird.