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EP 0 247 337 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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02.12.1987 Patentblatt 1987/49 |
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Anmeldetag: 07.04.1987 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE FR IT LI SE |
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Priorität: |
30.05.1986 DE 3618161
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Anmelder: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen
Aktiengesellschaft |
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63012 Offenbach (DE) |
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Erfinder: |
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- Fischer, Hermann
D-8900 Augsburg (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zur Vorbehandlung einer Druckträgerbahn |
(57) Um bei einem unter Zusatz einer Feuchtflüssigkeit erfolgenden Flachdruck eine unterschiedliche
Feuchtigkeitsverteilung in der Druckträgerbahn nach dem Druck zu vermeiden, wird auf
diese vor dem Druck eine dünne Schicht eines farblosen, bedruckbaren, wasserabstoßenden
Materials, beispielsweise ein Silikonlack, ein UV-Lack oder eine Imprägnierflüssigkeit
aufgetragen.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehandlung einer Druckträgerbahn vor
dem Aufbringen eines unter Zusatz von Feuchtflüssigkeit erfolgenden Flachdrucks durch
Zufuhr einer Flüssigkeit.
[0002] Bei Druckprodukten, die auf Rollenoffsetrotationsdruckmaschinen gedruckt werden,
zeigt sich immer wieder eine Wellenbildung am fertigen Produkt. Wenn hochwertige Kataloge,
Bücher oder Reproduktionen gedruckt werden sollen, bei denen eine Wellenbildung mit
Sicherheit vermieden werden soll, so muß der Druck auf einer Bogenoffsetrotationsdruckmaschine
durchgeführt werden. Wenn auch die genauen Ursachen der Wellenbildung noch nicht voll
geklärt sind, so ist doch eine Ursache darin zu sehen, daß der Einfluß der Feuchtigkeit
im Papier eine Rolle spielt. Dies zeigt sich, wenn im Falzapparat zu Bogen geschnittene
Druckexemplare längere Zeit liegen. Dann verschwindet die Wellenbildung.
[0003] Es kann also davon ausgegangen werden, daß die übliche Trocknung nach dem Druck der
Druckträgerbahn an den Außenseiten bzw. an den wenig oder überhaupt nicht bedruckten
Stellen mehr Feuchtigkeit entzieht als in der Mitte und daß die Feuchtigkeitsverteilung
über den Querschnitt der Druckträgerbahn einen maßgeblichen Einfluß auf die Wellenbildung
hat.
[0004] Aus der DE-PS 24 57 509 ist es bekannt, die Druckträgerbahn vor dem Offsetdruck mit
einer Feuchtflüssigkeit zu besprühen. Ziel dieser Maßnahme ist es, die über die Platten
zuzuführende Feuchtflüssigkeitsmenge zu vermindern. Hierdurch wird vermieden, daß
zuviel Feuchtflüssigkeit in das Farbwerk gelangt. Durch diese Maßnahme kann jedoch
die Feuchtflüssigkeitsverteilung in dem aus dem Falzapparat der Druckmaschine kommenden,
geschnittenen Druckexemplar nicht beeinflußt werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung
und eine zu dessen Durchführung geeignete Vorrichtung zu schaffen, mit dem die Druckträgerbahn
so behandelt werden kann, daß sich beim Druck und anschließenden Trocknen keine unterschiedliche
Feuchtigkeitsverteilung in der Bahn ergeben kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch Anwendung der Merkmale des Kennzeichens, des auf das Verfahren
gerichteten Anspruchs 1 und des auf die Vorrichtung gerichteten Anspruchs 4 gelöst.
Weitere Merkmale ergeben sich aus den zusätzlichen Unteransprüchen.
[0007] Auf der Zeichnung ist eine zur Durchführung des Verfahrens ausgestaltete Rollenoffsetrotationsdurckmaschine
dargestellt. Diese umfaßt zwei bekannte Offset-Schön- und -wiederdurckwerke 1, 2 von
denen nur die Zylinder schematisch dargestellt sind. Zwischen den Zylindern der beiden
Druckwerke 1, 2 wird eine Druckträgerbahn 3 beidseitig mit je zwei Farben bedruckt.
Zwischen dem nicht dargestellten Ständer für die Rolle mit der unbedruckten Druckträgerbahn
und dem ersten Druckwerk 1 sind oberhalb und unterhalb der Druckträgerbahn 3 je eine
insgesamt mit 4 bzw. 5 bezeichnete Lackauftragsvorrichtung angeordnet. Jede Lackauftragsvorrichtung
umfaßt eine Wanne 6 bzw. 7, eine darin partiell eintauchende Schöpfwalze 8 bzw. 9,
eine mit dieser zusammenwirkende Dosierwalze 10 bzw. 11 und eine Übertragwalze 12
bzw. 13. Die Übertragwalzen 12, 13 stehen in Kontakt mit je einem Auftragzylinder
14 bzw. 15. Die Auftragzylinder 14, 15 sind gegen die Druckträgerbahn 3 anstellbar.
[0008] Zwischen den Lackauftragsvorrichtungen 4, 5 und dem ersten Druckwerk 1 ist weiterhin
ein insgesamt mit 16 bezeichneter Ultraviolett-Trockner angeordnet. Dieser umfaßt
beiderseits der Druckträgerbahn mehrere Reflektoren 17, 18 in denen je eine Ultraviolettlampe
19, 20 angeordnet ist.
[0009] Die dargestellte Maschine ist zur Verarbeitung eines durch Ultraviolett-Bestrahlung
trocknenden Lackes bestimmt. Dieser Lack wird den Wannen 6, 7 zugeführt und durch
die Lackauftragsvorrichtungen 4, 5 beiderseitig auf die Druckträgerbahn 3 vor dem
ersten Druckwerk 1 aufgebracht. Nach dem Aufbringen des Lackes durchläuft die Druckträgerbahn
den Ultraviolett-Trockner 16, in dem der Lack durch Einwirkung der Ultraviolettstrahlen
zu einem Film verfestigt wird.
[0010] Läuft anschließend die Druckträgerbahn 3 in das erste Druckwerk 1 ein, so kann sie
in üblicher Weise bedruckt werden. Die aufgebrachte Lackschicht verhindert jedoch
ein Eindringen der Feuchtflüssigkeit in die Druckträgerbahn. Die Feuchtigkeitsverteilung
innerhalb der Druckträgerbahn wird daher in den Druckwerken nicht mehr verändert.
[0011] Anstelle eines durch Ultraviolett-Bestrahlung trocknenden Lackes kann auch ein Silikonlack
oder eine Imprägnierflüssigkeit, wie z. B. eine Alaunlösung, Verwendung finden. Handelt
es sich um eine schnell trocknende Flüssigkeit, so kann auf die Anordnung eines Trockners
zwischen den Lackauftragsvorrichtungen und dem ersten Druckwerk verzichtet werden.
1. Verfahren zur Vorbehandlung einer Druckträgerbahn vor dem Aufbringen eines unter
Zusatz von Feuchtflüssigkeit erfolgenden Flachdrucks durch Zufuhr einer Flüssigkeit,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Druckträgerbahn eine dünne Schicht eines farblosen, bedruckbaren, wasserabstoßenden
Materials aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Silikonlack verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Imprägnierflüssigkeit, beispielsweise eine Alaunlösung, verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein durch Ultraviolett-Bestrahlung trocknender Lack verwendet und die Druckträgerbahn
anschließend durch einen Ultraviolett-Trockner geführt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß beiderseits der Druckträgerbahn (3) vor dem ersten Druckwerk (1) je eine Lackauftragsvorrichtung
(4, 5) mit je einem an der Druckträgerbahn anliegenden Auftragzylinder (14, 15) vorgesehen
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Lackauftragsvorrichtung (4, 5) und dem ersten Druckwerk (1) beiderseits
der Druckträgerbahn (3) ein Ultraviolett-Trockner (16) angeordnet ist.
