(19)
(11) EP 0 247 404 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.12.1987  Patentblatt  1987/49

(21) Anmeldenummer: 87106619.7

(22) Anmeldetag:  07.05.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D04B 15/44
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 28.05.1986 DE 3617991

(71) Anmelder: H. Stoll GmbH & Co.
D-72760 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Goller, Ernst
    D-7410 Reutlingen (DE)
  • Walker, Fritz
    D-7406 Kusterdingen (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Rudolf, Dipl.-Ing. 
Hindenburgstrasse 65
D-72762 Reutlingen
D-72762 Reutlingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fadenspannungs-Reguliereinrichtung für Strickmaschinen


    (57) Bei der Fadenspannungs-Reguliereinrichtung für Strickma­schinen, bei welcher der Faden (25) einen Fadenspannungs­messer (24) und eine in Abhängigkeit von der Anzeige des Fadenspannungsmessers automatisch einstellbare Fadenbrem­se (20) durchläuft, ist in Fadendurchlaufrichtung unmit­telbar vor der automatisch einstellbaren Fadenbremse (20) eine Fadenfördervorrichtung, insbesondere ein Fadenspei­cherfournisseur (13), angeordnet, mit welcher die dem Faden auf seinem Weg von der Garnspule bis zur Fadenbrem­se auferlegte Spannung aufgehoben wird. Zwischen der Fadenbremse (20) und dem in Fadendurchlaufrichtung nach­geordneten Fadenspannungsmesser (24) ist ein an sich be­kannter Fadenaufholspanner (21) angeordnet, wobei die automatisch einstellbare Bremse (20) die diesem Fadenauf­holspanner üblicherweise zugeordnete Fadenbremse bildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenspannungs-Regulierein­richtung für einen von einer Garnspule über Fadenleit­organe, Fadenspanner und Fadenbruchmelder zum Verarbei­tungsbereich einer Strickmaschine geführten Faden, mit einem Fadenspannungsmesser und einer in Abhängigkeit von der Anzeige des Fadenspannungsmessers automatisch ein­stellbaren Fadenbremse.

    [0002] Eine Reguliereinrichtung der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der US-PS 45 23 440 bekannt. Dort wird eine Fadenbremse mittels eines Elektromotors in ihrer Bremswirkung verstellt, wobei der Motor in Abhängigkeit von der Anzeige eines Fadenspannungsmessers entweder in der einen Drehrichtung zur Verstärkung der Bremswirkung oder in der anderen Drehrichtung zur Verminderung der Bremswirkung betrieben wird. Durch diese Bremswirkungs­regelung soll erreicht werden, daß für gleiche Gestrick­ stücke auch immer gleiche Fadenlängen verarbeitet werden, so daß auch gleiche Gestrickabmessungen gewährleistet wer­den können.
    Es hat sich bei diesen Fadenspannungs-Reguliereinrichtun­gen aber herausgestellt, daß durch die vielen Fadenleit­organe und Fadenüberwachungsvorrichtungen, über welche ein Faden von einer Garnspule bis in den Arbeitsbereich einer Strickmaschine geleitet werden muß, starke Fadenspannung­schwankungen auftreten. Diese dauernden Fadenspannungs­schwankungen führen auch zu einer dauernden Anzeigetätig­keit des Fadenspannungsmessers, wenn man dessen Empfind­lichkeit nicht so stark herabsetzt, daß die angestrebte Wirkung der Einrichtung verlorengeht. Betreibt man den Fadenspannungsmesser in einem wünschenswerten Empfindlich­keitsbereich, muß die Fadenspannung an der Fadenbremse praktisch dauernd ausreguliert werden.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fadenspan­nungs-Reguliereinrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sie eine sicherere und genauere Nachregu­lierung der Bremskraft der einstellbaren Fadenbremse gewährleistet.

    [0004] Die gestellte Aufgabe wird bei der genannten Fadenspan­nungs-Reguliereinrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in Fadendurchlaufrichtung unmittelbar vor der automa­tisch einstellbaren Fadenbremse eine die dem Faden auf seinem Weg von der Garnspule bis zur Fadenbremse auferleg­ten Spannung aufhebende Fadenfördervorrichtung angeordnet ist und daß zwischen der Fadenbremse und dem in Faden­durchlaufrichtung nachgeordneten Fadenspannungsmesser ein an sich bekannter Fadenaufholspanner angeordnet ist. Vor­ teilhafterweise kann als Fadenfördervorrichtung ein auch an sich bekannter Fadenspeicherfournisseur vorgesehen sein.

    [0005] Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Fadenspannungs-Regu­liereinrichtung machen sich also auf den Faden auf seinem Weg von der Garnspule bis zur Fadenbremse einwirkende Widerstände nicht bemerkbar, weil diese Widerstände durch die Zwangsförderung des Fadens überwunden werden und die Fadenfördervorrichtung den Faden in Anpassung an die Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine praktisch spannungs­frei der Fadenbremse zuleitet. Dies bedeutet, daß am Fadenspannungsmesser nur noch die Spannungsänderungen er­faßt werden müssen, die der Faden auf seinem Weg von der gesteuerten Fadenbremse bis zur Verarbeitungsstelle der Strickmaschine erfährt. Der Einsatz eines Fadenspeicher­fournisseurs hat dabei den Vorteil, daß die Fadenförder­vorrichtung wegen der gespeicherten Fadenlänge nicht so genau ein- und abgeschaltet werden muß wie ohne Fadenspei­cher.

    [0006] Vorteilhafterweise kann die automatisch einstellbare Bremse gleichzeitig die Fadenbremse bilden, die der dem Fadenspannungsmesser vorgeschaltete Fadenaufholspanner ohnehin aufweisen muß, damit beim Fadenaufholvorgang tat­sächlich nur Faden aufgeholt und nicht Faden aus dem Fadenspeicher nachgezogen wird.

    [0007] Die Fadenspannungs-Reguliereinrichtung gemäß der Erfindung eignet sich insbesondere zum Einsatz an Flachstrickmaschi­nen, wobei die automatisch einstellbare Fadenbremse dem im Bereich eines Nadelbettendes angeordneten seitlichen Fadenaufholspanner zugeordnet wird. Alle erfindungswesent­ lichen Teile der Fadenspannungs-Reguliereinrichtung, näm­lich die Fadenfördervorrichtung, der Fadenspannungsmesser und die dem bekannten Fadenaufholspanner zugeordnete, automatisch einstellbare Fadenbremse lassen sich dabei auf einem gemeinsamen Anbauteil anordnen, mit welchem auch ältere Flachstrickmaschinen nachgerüstet werden können.

    [0008] Es hat sich herausgestellt, daß die Ansprechempfindlich­keit der Reguliereinrichtung merklich erhöht werden kann, wenn auch die Reibung des Fadens beim Durchlauf des Faden­spannungsmessers stark reduziert wird, indem er im Bereich des Fadenspannungsmessers über stationäre und über beweg­lich gelagerte Fadenleitrollen geführt wird, die in jeder Stellung der beweglichen Teile des Fadenspannungsmessers die Fadenspannung, die der Faden im Fadenspannungsmesser erfährt, praktisch konstant halten.

    [0009] In der beiliegenden Zeichnung ist die Anordnung einer erfindungsgemäß ausgebildeten Fadenspannungs-Regulierein­richtung an einer Flachstrickmaschine mehr oder weniger stark schematisiert dargestellt.

    [0010] Die in der Zeichnung dargestellte Fadenspannungs-Regulier­einrichtung weist einen gemeinsamen Träger 10 auf, der am Maschinenrahmen 11 einer Flachstrickmaschine im Bereich des Endes eines der Nadelbetten 12 befestigbar ist. Am Träger 10 ist ein Fadenspeicherfournisseur 13 befestigt, der beispielsweise eine elektromotorisch antreibbare Fadenspeichertrommel 14 aufweist, auf welche eine bestimm­te Fadenlänge in einzelnen Windungen als Vorrat gehalten ist, die - kontinuierlich oder in Intervallen - über ver­schiedene Fadenleitorgane 15 und mindestens eine Faden­überwachungsvorrichtung 16 von einer auf einem Spulentisch 17 der Flachstrickmaschine angeordneten Fadenspule 18 ab­gezogen worden it. Von der Speichertrommel 14 des Faden­speicherfournisseurs 13 läßt sich der gespeicherte Faden praktisch widerstandsfrei über eine richtungssteuernde Fadenleitöse 19 nach unten abziehen, wo er in eine Faden­bremse 20 eines in bekannter Weise mit einem Schwenkarm 21 versehenen Fadenaufholspanners gelangt. Die Bremswirkung der Fadenbremse 20 läßt sich mittels eine Elektromotors 22 der in beiden Drehrichtungen betrieben werden kann, verändern.

    [0011] Nach dem Fadenaufholspanner mit dem Schwenkarm 21 durch­läuft der Faden 25 auf seinem Weg zu einem Fadenführer 23 und weiter zur nicht näher bezeichneten Arbeitsstelle der Flachstrickmaschine einen Fadenspannungsmesser 24 passen­der Bauart. Im Fadenspannungsmesser wird der Faden 25 über stationäre Fadenleitrollen 26 und über mindestens eine unter der Fadenspannung bewegliche Fadenleitrolle 27 ge­leitet. Der Fadenspannungsmesser 24 liefert von der gemes­senen Spannung des Fadens 25 abhängige Steuersignale, mit denen der Elektromotor 22 der automatisch einstellbaren Fadenbremse 20 entweder in der einen Richtung zur Verstär­kung der Bremswirkung oder in der anderen Richtung zur Verminderung der Bremswirkung betätigt wird.

    [0012] Am Fadenspannungsmesser 24 wird also nur die Spannung wirksam, die der Faden 25 durch die Verarbeitung des Fadens an der Verarbeitungsstelle der Strickmaschine und durch die Fadenführung über die Fadenbremse 20 und nach­geschaltete Fadenleitorgane erfährt.


    Ansprüche

    1. Fadenspannungs-Reguliereinrichtung für einen von einer Garnspule über Fadenleitorgane, Fadenspanner und Faden­bruchmelder zum Verarbeitungsbereich einer Strickma­schine geführten Faden, mit einem Fadenspannungsmesser und einer in Abhängigkeit von der Anzeige des Faden­spannungsmessers automatisch einstellbaren Fadenbremse, dadurch gekennzeichnet, daß in Fadendurchlaufrichtung unmittelbar vor der automatisch einstellbaren Faden­bremse (20) eine die dem Faden (25) auf seinem Weg von der Garnspule (18) bis zur Fadenbremse (20) auferlegte Spannung aufhebende Fadenfördervorrichtung (13) ange­ordnet ist und daß zwischen der Fadenbremse (20) und dem in Fadendurchlaufrichtung nachgeordneten Faden­spannungsmesser (24) ein an sich bekannter Fadenaufhol­spanner (Schwenkhebel 21) angeordnet ist.
     
    2. Fadenspannungs-Reguliereinrichtung nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, daß als Fadenfördervorrichtung ein auch an sich bekannter Fadenspeicherfournisseur (13) vorgesehen ist.
     
    3. Fadenspannungs-Reguliereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die automatisch ein­stellbare Bremse (20) gleichzeitig die dem an sich be­kannten Fadenaufholspanner (21) üblicherweise zugeord­nete Fadenbremse bildet.
     
    4. Fadenspannungs-Reguliereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, für eine Flachstrickmaschine, da­durch gekennzeichnet, daß der vor dem Fadenspannungs­messer (24) angeordnete Fadenaufholspanner (21) ein im Endbereich eines Nadelbettes (12) angeordneter seitli­cher Fadenaufholspanner ist.
     
    5. Fadenspannungs-Reguliereinrichtung nach einem der An­sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Fadenaufholspanner (21) kommende Faden (25) den Faden­spannungsmesser (24) über stationär und über beweglich gelagerte Fadenleitrollen (26, 27) durchläuft.
     
    6. Fadenspannungs-Reguliereinrichtung nach einem der An­sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die auto­matisch einstellbare Fadenbremse (20) eine bekannte, durch einen nach beiden Drehrichtungen abhängig von der Anzeige des Fadenspannungsmessers (24) gesteuert beweg­baren Elektromotor (22) verstellbare Fadenbremse ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht