[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenspannungs-Reguliereinrichtung für einen von einer
Garnspule über Fadenleitorgane, Fadenspanner und Fadenbruchmelder zum Verarbeitungsbereich
einer Strickmaschine geführten Faden, mit einem Fadenspannungsmesser und einer in
Abhängigkeit von der Anzeige des Fadenspannungsmessers automatisch einstellbaren
Fadenbremse.
[0002] Eine Reguliereinrichtung der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der US-PS
45 23 440 bekannt. Dort wird eine Fadenbremse mittels eines Elektromotors in ihrer
Bremswirkung verstellt, wobei der Motor in Abhängigkeit von der Anzeige eines Fadenspannungsmessers
entweder in der einen Drehrichtung zur Verstärkung der Bremswirkung oder in der anderen
Drehrichtung zur Verminderung der Bremswirkung betrieben wird. Durch diese Bremswirkungsregelung
soll erreicht werden, daß für gleiche Gestrick stücke auch immer gleiche Fadenlängen
verarbeitet werden, so daß auch gleiche Gestrickabmessungen gewährleistet werden
können.
Es hat sich bei diesen Fadenspannungs-Reguliereinrichtungen aber herausgestellt,
daß durch die vielen Fadenleitorgane und Fadenüberwachungsvorrichtungen, über welche
ein Faden von einer Garnspule bis in den Arbeitsbereich einer Strickmaschine geleitet
werden muß, starke Fadenspannungschwankungen auftreten. Diese dauernden Fadenspannungsschwankungen
führen auch zu einer dauernden Anzeigetätigkeit des Fadenspannungsmessers, wenn man
dessen Empfindlichkeit nicht so stark herabsetzt, daß die angestrebte Wirkung der
Einrichtung verlorengeht. Betreibt man den Fadenspannungsmesser in einem wünschenswerten
Empfindlichkeitsbereich, muß die Fadenspannung an der Fadenbremse praktisch dauernd
ausreguliert werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fadenspannungs-Reguliereinrichtung
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sie eine sicherere und genauere Nachregulierung
der Bremskraft der einstellbaren Fadenbremse gewährleistet.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird bei der genannten Fadenspannungs-Reguliereinrichtung
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in Fadendurchlaufrichtung unmittelbar vor der
automatisch einstellbaren Fadenbremse eine die dem Faden auf seinem Weg von der Garnspule
bis zur Fadenbremse auferlegten Spannung aufhebende Fadenfördervorrichtung angeordnet
ist und daß zwischen der Fadenbremse und dem in Fadendurchlaufrichtung nachgeordneten
Fadenspannungsmesser ein an sich bekannter Fadenaufholspanner angeordnet ist. Vor
teilhafterweise kann als Fadenfördervorrichtung ein auch an sich bekannter Fadenspeicherfournisseur
vorgesehen sein.
[0005] Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Fadenspannungs-Reguliereinrichtung machen
sich also auf den Faden auf seinem Weg von der Garnspule bis zur Fadenbremse einwirkende
Widerstände nicht bemerkbar, weil diese Widerstände durch die Zwangsförderung des
Fadens überwunden werden und die Fadenfördervorrichtung den Faden in Anpassung an
die Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine praktisch spannungsfrei der Fadenbremse zuleitet.
Dies bedeutet, daß am Fadenspannungsmesser nur noch die Spannungsänderungen erfaßt
werden müssen, die der Faden auf seinem Weg von der gesteuerten Fadenbremse bis zur
Verarbeitungsstelle der Strickmaschine erfährt. Der Einsatz eines Fadenspeicherfournisseurs
hat dabei den Vorteil, daß die Fadenfördervorrichtung wegen der gespeicherten Fadenlänge
nicht so genau ein- und abgeschaltet werden muß wie ohne Fadenspeicher.
[0006] Vorteilhafterweise kann die automatisch einstellbare Bremse gleichzeitig die Fadenbremse
bilden, die der dem Fadenspannungsmesser vorgeschaltete Fadenaufholspanner ohnehin
aufweisen muß, damit beim Fadenaufholvorgang tatsächlich nur Faden aufgeholt und
nicht Faden aus dem Fadenspeicher nachgezogen wird.
[0007] Die Fadenspannungs-Reguliereinrichtung gemäß der Erfindung eignet sich insbesondere
zum Einsatz an Flachstrickmaschinen, wobei die automatisch einstellbare Fadenbremse
dem im Bereich eines Nadelbettendes angeordneten seitlichen Fadenaufholspanner zugeordnet
wird. Alle erfindungswesent lichen Teile der Fadenspannungs-Reguliereinrichtung,
nämlich die Fadenfördervorrichtung, der Fadenspannungsmesser und die dem bekannten
Fadenaufholspanner zugeordnete, automatisch einstellbare Fadenbremse lassen sich dabei
auf einem gemeinsamen Anbauteil anordnen, mit welchem auch ältere Flachstrickmaschinen
nachgerüstet werden können.
[0008] Es hat sich herausgestellt, daß die Ansprechempfindlichkeit der Reguliereinrichtung
merklich erhöht werden kann, wenn auch die Reibung des Fadens beim Durchlauf des Fadenspannungsmessers
stark reduziert wird, indem er im Bereich des Fadenspannungsmessers über stationäre
und über beweglich gelagerte Fadenleitrollen geführt wird, die in jeder Stellung
der beweglichen Teile des Fadenspannungsmessers die Fadenspannung, die der Faden im
Fadenspannungsmesser erfährt, praktisch konstant halten.
[0009] In der beiliegenden Zeichnung ist die Anordnung einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Fadenspannungs-Reguliereinrichtung an einer Flachstrickmaschine mehr oder weniger
stark schematisiert dargestellt.
[0010] Die in der Zeichnung dargestellte Fadenspannungs-Reguliereinrichtung weist einen
gemeinsamen Träger 10 auf, der am Maschinenrahmen 11 einer Flachstrickmaschine im
Bereich des Endes eines der Nadelbetten 12 befestigbar ist. Am Träger 10 ist ein Fadenspeicherfournisseur
13 befestigt, der beispielsweise eine elektromotorisch antreibbare Fadenspeichertrommel
14 aufweist, auf welche eine bestimmte Fadenlänge in einzelnen Windungen als Vorrat
gehalten ist, die - kontinuierlich oder in Intervallen - über verschiedene Fadenleitorgane
15 und mindestens eine Fadenüberwachungsvorrichtung 16 von einer auf einem Spulentisch
17 der Flachstrickmaschine angeordneten Fadenspule 18 abgezogen worden it. Von der
Speichertrommel 14 des Fadenspeicherfournisseurs 13 läßt sich der gespeicherte Faden
praktisch widerstandsfrei über eine richtungssteuernde Fadenleitöse 19 nach unten
abziehen, wo er in eine Fadenbremse 20 eines in bekannter Weise mit einem Schwenkarm
21 versehenen Fadenaufholspanners gelangt. Die Bremswirkung der Fadenbremse 20 läßt
sich mittels eine Elektromotors 22 der in beiden Drehrichtungen betrieben werden kann,
verändern.
[0011] Nach dem Fadenaufholspanner mit dem Schwenkarm 21 durchläuft der Faden 25 auf seinem
Weg zu einem Fadenführer 23 und weiter zur nicht näher bezeichneten Arbeitsstelle
der Flachstrickmaschine einen Fadenspannungsmesser 24 passender Bauart. Im Fadenspannungsmesser
wird der Faden 25 über stationäre Fadenleitrollen 26 und über mindestens eine unter
der Fadenspannung bewegliche Fadenleitrolle 27 geleitet. Der Fadenspannungsmesser
24 liefert von der gemessenen Spannung des Fadens 25 abhängige Steuersignale, mit
denen der Elektromotor 22 der automatisch einstellbaren Fadenbremse 20 entweder in
der einen Richtung zur Verstärkung der Bremswirkung oder in der anderen Richtung
zur Verminderung der Bremswirkung betätigt wird.
[0012] Am Fadenspannungsmesser 24 wird also nur die Spannung wirksam, die der Faden 25 durch
die Verarbeitung des Fadens an der Verarbeitungsstelle der Strickmaschine und durch
die Fadenführung über die Fadenbremse 20 und nachgeschaltete Fadenleitorgane erfährt.
1. Fadenspannungs-Reguliereinrichtung für einen von einer Garnspule über Fadenleitorgane,
Fadenspanner und Fadenbruchmelder zum Verarbeitungsbereich einer Strickmaschine
geführten Faden, mit einem Fadenspannungsmesser und einer in Abhängigkeit von der
Anzeige des Fadenspannungsmessers automatisch einstellbaren Fadenbremse, dadurch
gekennzeichnet, daß in Fadendurchlaufrichtung unmittelbar vor der automatisch einstellbaren
Fadenbremse (20) eine die dem Faden (25) auf seinem Weg von der Garnspule (18) bis
zur Fadenbremse (20) auferlegte Spannung aufhebende Fadenfördervorrichtung (13) angeordnet
ist und daß zwischen der Fadenbremse (20) und dem in Fadendurchlaufrichtung nachgeordneten
Fadenspannungsmesser (24) ein an sich bekannter Fadenaufholspanner (Schwenkhebel
21) angeordnet ist.
2. Fadenspannungs-Reguliereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Fadenfördervorrichtung ein auch an sich bekannter Fadenspeicherfournisseur (13)
vorgesehen ist.
3. Fadenspannungs-Reguliereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die automatisch einstellbare Bremse (20) gleichzeitig die dem an sich bekannten
Fadenaufholspanner (21) üblicherweise zugeordnete Fadenbremse bildet.
4. Fadenspannungs-Reguliereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, für eine Flachstrickmaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß der vor dem Fadenspannungsmesser (24) angeordnete Fadenaufholspanner
(21) ein im Endbereich eines Nadelbettes (12) angeordneter seitlicher Fadenaufholspanner
ist.
5. Fadenspannungs-Reguliereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der vom Fadenaufholspanner (21) kommende Faden (25) den Fadenspannungsmesser
(24) über stationär und über beweglich gelagerte Fadenleitrollen (26, 27) durchläuft.
6. Fadenspannungs-Reguliereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die automatisch einstellbare Fadenbremse (20) eine bekannte, durch einen nach
beiden Drehrichtungen abhängig von der Anzeige des Fadenspannungsmessers (24) gesteuert
bewegbaren Elektromotor (22) verstellbare Fadenbremse ist.