[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und auf eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs l.
[0002] Um die im Müll bzw. Abfall enthaltenen Stoffe einer Wiederverwertung zuführen zu
können, bedarf es einer Trennung der Stoffe, wobei sich hierzu unter anderem das spezifische
Gewicht bzw. die Dichte der Stoffe als Trennungskriterium anbietet. In der Praxis
sind viele Verfahren zum Trennen bekannt, z.B. Windsichtung, Wurfsichtung, Flotation
und so weiter. Diese bekannten Verfahren sowie zugehörige Vorrichtungen zur Durchführung
dieser Verfahren sind verhältnismäßig aufwendig und sie beanspruchen auch einen verhältnismäßig
großen Raum, um eine definierte Trennung der Fraktionen herbeizuführen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Anspruchs l und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche l bzw. 2 gelöst.
[0004] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnen sich
durch einfache Maßnahmen aus, die eine definierte Trennung der Fraktionen ermöglichen.
Es bedarf keines Einsatzes von Flüssigkeit, wie es bei der Flotation, und auch keiner
Wurfstrecken, wie es bei der Windsichtung der Fall ist. Deshalb lassen sich die erfindungsgemäßen
Maßnahmen auch auf einem verhältnismäßig kleinen Raum verwirklichen. Gemäß der Erfindung
wird das zu trennende Material durch die Vibration auf dem Boden zu einem dünnen Flachstrom
verteilt, der durch die gerichtete Schwingung die Tendenz erhält, auf dem Siebboden
aufwärts in die vorgegebene Strömungsrichtung zu fließen. Der von unten durch den
Siebboden strömende dosierte Luftstrom bewirkt, daß beim Dünnerwerden der Materialflußschicht
die Luft letztere durchdringen kann und ein Luftpolster erzeugt. Wenn die dünne Materialschicht
in die Zone des Luftpolsters gelangt, werden die leichteren Materialteile abgehoben,
so daß sie leicht schweben, wodurch sie ihren Kontakt mit dem Siebboden verlieren
bzw. zumindest verringern. Infolgedessen wird auch der Bewegungstrieb für die leichteren
Materialteile verringert. Da die leichteren Materialteile durch nachströmendes Material
daran gehindert werden, zurückzuströmen, stellt sich eine seitliche Bewegungskomponente
ein, wodurch die leichteren Materialteile seitlich abgedrängt werden. Diese seitliche
Bewegungskomponente ist um so größer, je leichter die Materialteile sind. Infolgedessen
ergibt sich eine seitliche Ordnung der Materialteile nach dem Gewicht, so daß es möglich
ist, an den seitlich hintereinanderliegenden Auslaufstellen die Fraktionen zu entnehmen.
[0005] Bei der Erfindung kann man zwei Förderbewegungen unterscheiden, und zwar eine aktive
Förderbewegung, die durch die gerichtete Schwingung erzeugt wird und eine passive
Förderbewegung, die quer zur ersteren gerichtet ist. Auch bei der seitlichen Förderbewegung
wirkt noch die Neigung des Siebbodens. Deshalb richtet sich die Ordnung der Materialteile
nach einer gedachten Linie, die mit der aktiven Förderbewegung einen spitzen Winkel
einschließt, der entgegen der aktiven Förderbewegung offen ist.
[0006] Spezifisch schwere Materialteile lassen sich durch das erzeugte Luftkissen nicht
vom Siebboden abheben und werden demzufolge in Richtung der aktiven Förderbewegung
gefördert, wobei sich abhängig vom Gewicht die Ordnung ergibt.
[0007] Es hat sich gezeigt, daß nicht nur eine Trennung nach dem Gewicht der Materialteile
sondern auch nach dem spezifischen Gewicht bzw. der Wichte möglich ist. Infolgedessen
bedarf es keiner einheitlichen Teilchengröße für die Materialteile.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung eignen sich deshalb
vorteilhaft für die Trennung der Bestandteile von Müll bzw. Abfall.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch einfache Bauteile und somit
durch eine einfache Bauweise aus. Sie läßt sich außerdem nur durch geringen Energieaufwand
betreiben, da die Maßnahmen zur Trennung des Materials sehr einfach sind.
[0010] Die Ausgestaltung nach Anspruch 3 ermöglicht eine verlustfreie Entnahme der Fraktionen.
Es ist auch möglich, die Stege als Umleitschikane oder mit dem Trennungsvorgang günstigt
beeinflussenden Umleitschikanen zu kombinieren, wodurch der Trennungsprozess verbessert
wird.
[0011] Aufgrund der Merkmale des Anspruchs 4 ist eine konzentrierte Abfüllung der Fraktionen
möglich.
[0012] Die Ansprüche 5 und 6 beziehen sich auf die Luftstromversorgung und umfassen ebenfalls
einfache Maßnahmen, wobei gemäß Anspruch 7 eine Staubabscheidung bzw. eine Gewinnung
einer weiteren leichten Fraktion möglich ist.
[0013] Die Ausgestaltungen nach den Ansprüchen 8 bis ll tragen ebenfalls zu einer einfachen
Bauweise der Vorrichtung bei, wobei zu den Merkmalen des Anspruchs ll hervorzuheben
ist, daß durch den Abstand der obersten Stelle der Leitwand die Schichtdicke im Bereich
der Auslaufstellen bestimmt ist.
[0014] Bei Versuchen wurden mit einem trapezförmigen Siebboden gemäß Anspruch l2 gute Ergebnisse
erzielt.
[0015] Die Materialzuführung durch ein Zuführungsrohr gemäß Anspruch l4 ermöglicht eine
saubere Betriebsweise, weil ein Rohr dicht in eine oberhalb des Siebbodens angeordnete
Haube eingeführt werden kann.
[0016] Sehr gute Ergebnisse werden ebenfalls erzielt, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung
in einer Aufbereitungsanlage für Haushalts-, Gewerbe- und anderen dgl. Abfällen nach
den bekannten Jetzer- und/oder Orfa-Systemen eingesetzt wird. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung eignet sich insbesondere zur Trennung der schweren Fraktion einer vorgeordneten
Trennvorrichtung. Sehr gute Ergebnisse werden erzielt, wenn die erfindungsgemäße Trennvorrichtung
vorgeordneten Trennvorrichtungen gemäß den deutschen Patentanmeldungen P 36 l4 325.l
und P 36 l4 324.3 nachgeordnet ist.
[0017] Granulierte Schwerstoffe entstehen z.B. beim bekannten Orfa-Verfahren in der in der
DE-PS 3l O5 597 mit den Bezugszeichen 23 bis 26 bezeichneten Trennvorrichtung. Bei
mitteleuropäischen Müllzusammensetzungen beträgt diese gemischte Schwerstoffraktion
ca. l4 bis l7%. Diese Fraktion wiederum setzt sich zusammen aus ca. 5O% Glas, ca.
lO bis l5% Metalle und ca. 4O bis 45% hochwertige Energiestoffe, wie Plastik-, Gummi-
und Holzteile. Nach dem in DE-PS 3l O5 597 beschriebenen Stand der Technik mußte diese
Schwerfraktion als Abfall-, Balast- oder Abfüllmaterial deponiert werden. Nachteilig
waren dabei folgende Aspekte:
a. Verlust von hochwertige Energie.
b. Verlust von Glas und Metallen (Bundmetallen).
c. Das Material konnte aufgrund seiner Zusammensetzung nicht verbrannt werden.
d. Transportkosten und in bestimmten Fällen sogar Deponiekosten.
[0018] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, diese Schwerfraktion in mehrere Grundstoffraktionen
aufzuteilen, wie Glas, Metalle, Grundmetalle, Plastik, Gummi und Leichtkorn (Holz
usw.), jedoch in mindestens drei Fraktionen, nämlich Glas, Metalle (Buntmetalle)
und einer Energiefraktion bestehnd aus Plastik, Gummi, Holz und anderen Energiestoffen.
Die Bestandteile dieser Schwerfraktion können somit gezielt weiterverwendet werden,
wobei die Energiefraktion sich insbesondere für die Energiegewinnung durch Verbrennung
eignet.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in einer Zeichnung vereinfacht dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:
Fig. l eine erfindungsgemäße ausgestaltete Vorrichtung zum Trennen festen heterogenen
Materials in der Draufsicht;
Fig. 2 die Vorrichtung in der Vorderansicht;
Fig. 3 den Schnitt III-III in Fig. l;
Fig. 4 eine Abfall-Aufbereitsanlage, in der die Vorrichtung gemäß Fig. l bis 3 integriert
ist;
Fig. 5 eine weitere Abfall-Aufbereitungsanlage, in der die Vorrichtung gemäß Fig.
l bis 3 integriert ist.
[0020] Die allgemein mit l bezeichnete Vorrichtung weist einen topfförmigen Behälter 2 auf,
dessen Boden durch einen feinmaschigen Siebboden 3 gebildet ist. Der Behälter 2 hat
die Querschnittsform eines Trapezes, dessen zueinander parallele Seiten mit 4 und
5 bezeichnet sind. Mit Ausnahme der langen Seite 5 gehen vom Siebboden 3 an dessen
Rand Seitenwände 6 aus, die im wesentlichen die Behälterform ausmachen.
[0021] Dem Behälter 2 sind vier Beine 7 zugeordnet, wodurch sich die Form eines Tisches
ergibt. Der im wesentlichen ebene Siebboden 3 ist geneigt angeordnet und zwar so,
daß sich im Bereich der in Fig. l linken oberen Ecke die mit A bezeichnete tiefste
Stelle und im Bereich der vorderen unteren Ecke die mit D bezeichnete höchste Stelle
befindet. Die Neigung des Siebbodens 3 erstreckt sich somit von D zu A, vgl. Pfeil
8.
[0022] Die lange Seite 5 ist durch drei senkrechte Stege 9 in vier Bereiche aufgeteilt,
die Auslauföffnungen ll bis l4 darstellen. Die Stege 9 sind so angeordnet, daß sie
mit ihren inneren spitzen Enden geringfügig auf den Siebboden 3 ragen, mit einem größeren
Teil ihrer Länge l jedoch die lange Seite 5 nach außen überragen und somit Leitwände
bilden. An der langen Seite 5 ist ein gebogenes Überlaufblech l5 angeordnet, das die
Auslauföffnungen ll bis l4 unterseitig begrenzt. Das Überlaufblech l5 hebt sich mit
seiner oberseitigen Krümmung um das Maß a (Fig. 3) von der Ebene des Siebbodens 3
ab und erstreckt sich mit seinem vorderen Ende senkrecht nach unten, wodurch eine
Schütte l6 gebildet ist. Die Schütte l6 ist vorzugsweise auch oberseitig und vorderseitig
durch Wände l7, l8 begrenzt, wodurch Verunreinigungen der Umgebung z.B. Staubentwicklung
im Betrieb vermieden wird. Die Stege 9 erstrecken sich in der Schütte l6 bis zu pyramiden-
oder kegelförmig verjüngten Abführungsstutzen l9, wodurch die Trennung der im Betrieb
der Vorrichtung durch die Auslaßöffnungen ll bis l4 austretenden Fraktionen gewährleistet
ist. Unterhalb der Abführungsstutzen l9 können geeignete Gefäße angeordnet sein, oder
es können auch weiterführende Fördereinrichtungen angeschlossen sein.
[0023] Unternalb des Siebbodens 3 ist ein trichterförmiges, d.h. pyramiden- oder kegelförmiges
Gehäuse 2l angeordnet, das sich im wesentlichen unter der gesamten Fläche des Siebbodens
3 erstreckt und an seiner Spitze einen Anschlußstutzen 22 für eine nicht dargestellte
Gebläseeinrichtung aufweist. Oberhalb des Siebbodens 3 ist ein vergleichbares, nämlich
ein pyramiden- oder kegelförmiges Gehäuse 23 angeordnet, das an seiner Spitze eine
Öffnung bzw. einen Anschlußstutzen 24 für eine Abführungs-Rohrleitung (in Fig. l
bis 3 nicht dargestellt) aufweist.
[0024] Die Materialzuführung wird durch ein Fallrohr 25 gebildet, das von einem waagerechten
Zuführungsrohr 26 ausgeht und im Bereich der tiefsten Stelle A des Siebbodens 3 oberhalb
des letzteren mündet. Das Fallrohr 25 ist durch das Gehäuse 23 hindurchgeführt.
[0025] Der Vorrichtung l ist ein Vibrator zwecks Erzeugung von gerichteten Schwingungen
zugeordnet, die im Betrieb eine der Neigung (Pfeil 8) entgegengesetzt wirksame, aufwärts
gerichtete Förderbewegung (Pfeil 27) des zu trennenden Materials bewirken. Als Vibrator
kann ein Unwucht-Antrieb verwendet werden. Zur Begünstigung des Schwingungeffekts
ist der Behälter 2an vier Stellen elastisch aufgehängt, wozu Spiralfedern oder Gummi-Schwingelemente
28 dienen, die in die Beine 7 integriert sind.
[0026] Im Betrieb verteilt sich das durch das Fallrohr 25 auf den Siebboden 3 aufgegebene,
zu trennende heterogene Material zu einem dünnen Flachstrom, der sich aufgrund der
besonderen Vibration in Richtung der Förderbewegung 27 auf dem Siebboden 3 aufwärts,
d.h. zu D bzw. auch zu den Stellen B, C, bewegt. Zumindest im Bereich der dünneren
Materialflußschicht durchdringt der durch den Anschlußstutzen 22 zugeführte Gebläse-Luftstrom
die Materialschicht und bewirkt ein Luftpolster zwischen der Materialschicht und dem
Siebboden 3. Wenn die dünne Materialschicht in die Zone des Luftposters gelangt, werden
die leichten Materialteile abgehoben, so daß sie ihren Kontakt mit dem Siebboden 3
verringern, wodurch die Förderwirkung auf diese leichten Materialteile nachläßt bzw.
aufhört. Da diese leichten Materialteile durch nachfließendes Material daran gehindert
werden, zurückzufließen, werden sie quer zur Förderbewegung 27, d.h. seitlich, verdrängt
und zwar auch aufgrund der hier vorhandenen Neigung des Siebbodens 3, und zwar um
so mehr, je leichter sie sind. Es stellt sich somit eine Ordnung der Materialteile
ein, bei der das Gewicht der Materialteile entlang der langen Seite 5 mit der Neigung
des Siebbodens 3 an dieser Seite 5 abnimmt. An der obersten Auslausöffnung ll treten
Metalle, an der Auslauföffnung l2 Glas, an der Auslauföffnung l3 Gummi und Plastik
und an der tiefsten Auslauföffnung l4 Leichtkorn, z.B. Holz usw. aus. Durch den mit
dem Pfeil 29 bezeichneten Luftstrom wird Staub abgeführt. Die Vorrichtung l kann auch
so eingerichtet sein, daß mit dem Luftstrom 29 leichte blatt- und faserförmige Materialteile
abgeführt werden, die vom Staub in einer nachgeordneten Separiervorrichtung (in Fig.
l bis 3 nicht dargestellt) separiert werden können.
[0027] Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, entlang der Seite C-D Auslauföffnungen
vorzusehen, da sich je nach Form des Behälters 2 an dieser Seite vergleichbare Wirkungen
einstellen.
[0028] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist die Vorrichtung l in die Aufbereitungsanlage
für Müll bzw. Abfall integriert. Der Abfall gelangt von einem Abfall-Bunker 35 über
einen Förderer 36 zu einem Vorzerkleinerer 37, wo der Abfall auf eine Stückgröße vorzerkleinert
wird, die die nachfolgende Magnetscheidung und Windsichtung ermöglicht. Der vorzerkleinerte
Abfall fällt vom Vorzerkleinerer dabei auf einen Förderer 38, dem zwei Magnetscheider
39, 4l in Form einer Abhebevorrichtung und einer Rolle zugerodnet sind, zur Ausscheidung
von ferromagnetischen Materialien, die zunächst einem Bunker 42 und dann einer Presse
43 zwecks Paketierung und Lagerung des ferromagnetischen Materials zugeführt werden.
[0029] Dem Ende des Förderers 38 ist ein Windsichter in Form einer Absaugeinheit 44 mit
kombinierter Siebvorrichtung 45 zugeordnet, in der der zugeführte Abfall in erste
drei Fraktionen getrennt wird, nämlich eine Feinfraktion 46, eine Schwerfraktion 47
und eine Leichtfraktion 48. Die Schwerfraktion 47 wird einem Zerkleinerer 49 und die
Leichtfraktion 48 einem Zerkleinerer 5O zugeführt zwecks Nachzerkleinerung auf eine
Stückgröße von etwa 6 mm insbesondere für die Schwerfraktion 47. Danach werden die
drei ersten Fraktionen 46 bis 48 zusammengeführt und einem Auffangbehälter 52 übergeben,
von dem der soweit behandelte Abfall in eine Trocknungs- und Sterilisationseinheit
53 gelangt. Anschließend durchläuft der getrocknete Abfall eine weitere Trennvorrichtung
54, eine Ozonbehandlungseinrichtung 55 und eine weitere Trennvorrichtung 56. Die Aufbereitungsanlage
ist soweit in der DE-PS 3l O5 597 beschrieben und dargestellt, worauf Bezug genommen
wird. Die Schwerfraktion der Trennvorrichtung 56 wird durch das Zuführungsrohr 26
der Vorrichtung l zugeführt. Aus dieser Schwerfraktion werden in der schon beschriebenen
Weise Metalle, Glas, Plastik sowie Gummi und Leichtkorn wie Holz usw. aussortiert
und Sammelbehältern 57 bis 6O zugeführt.
[0030] Die Leichtfraktion der Trennvorrichtung 26 wird mittels Luftseparatoren 6l bzw. Abscheidern
und einem Filter 63 in eine weitere grobe und feine blatt- bzw. faserförmige Fraktion
und Staub getrennt, die in Auffangbehältern deponiert werden können. Der von der Vorrichtung
l kommende, staubenthaltende Luftstrom wird ebenfalls dem Filter 63 zwecks Abscheidung
zugeführt.
[0031] Es ist bei der vorbeschriebenen Aufbereitungsanlage auch möglich, im Bereich der
Absaugeinheit 44 bei 66 und 67 und unmittelbar vor dem Zerkleinerer 5l eine blatt-
oder faserförmige Leichtfraktion abzuzweigen und diese direkt oder nach einem weiteren
Zerkleinerer 68 direkt der Papierherstellung oder ggf. nach Brikettierung bzw. Pellettierung
als Brennmaterial der Energieerzeugung zuzuführen. Eine solche Abwandlung der Aufbereitungsanlage
ist in der deutschen Patentanmeldung P 36 l4 325.l der Anmelderin beschrieben und
dargestellt, worauf Bezug genommen wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung l eignet
sich für eine solche Aufbereitungsanlage deshalb besonders gut, weil sie sich insbesondere
zum Trennen einer Schwerfraktion eignet.
[0032] Das vierte Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 unterscheidet sich vom vorbeschriebenen
zweiten Ausführungsbeispiel dadurch, daß die Trennvorrichtung 56 durch eine in der
Patentanmeldung P 36 l4 324.3 der Anmelderin beschriebene Trennvorrichtung 7l ersetzt
ist. Auch auf diese Patentanmeldung P 36 l4 324.3 wird Bezug genommen.
[0033] Die Trennvorrichtung 7l weist einen Behälter 72 zur Aufnahme des soweit vorbehandelten,
zu trennenden Materials auf, dem ein eine die Absonderung der spezifischen schweren
Materialteile nach unten und der spezifisch leichten Materialteile nach oben hervorrufende
Vibration erzeugender Vibrator zugeordnet ist, und dem in unterschiedlichen Höhen
wenigstens zwei Entnahmevorrichtungen 73, 74 zwecks Entnahme einer leichten und einer
schweren Fraktion zugeordnet sind. Es kann auch eine mittlere Entnahmevorrichtung
75 zur Entnahme einer Grenzfraktion vorgesehen sein, die der Materialzführung für
die Trennvorrichtung 7l wieder zugeführt werden kann. Bei diesem Ausführungsbeispiel
wird die Schwerfraktion der Trennvorrichtung 7l der erfindungsgemäßen Trennvorrichtng
l zwecks Fraktionierung in die gewünschten, vorbeschriebenen Materialien zugeführt.
Die Leichtfraktion der Trennvorrichtung 7l wird mittels einem Luftseparator 75 bzw.
Abscheider und einem Filter 76 in eine blatt- bzw. faserförmige Leichtfraktion und
Staub getrennt, wobei zur Deponierung dieser Materialien ebenfalls Sammelbehälter
vorgesehen sind. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel wird der Staub enthaltende Luftstrom
29 der erfindungsgemäßen Vorrichtung l dem Filter 76 bzw. Staubabscheider zwecks Abscheidung
zugeführt.
1. Verfahren zum Trennen von Bestandteilen einer heterogenen Menge aus festem Material,
bei dem das Material ggf. zerkleinert, getrocknet und danach in Fraktionen getrennt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material auf einem im wesentlichen ebenen, geneigt angeordneten Siebboden
(3) einer Vibration unterworfen wird, die eine der Neigung (8) im wesentlichen entgegengesetzte
Bewegungskomponente (27) für das Material hervorruft,
daß das Material von einem den Siebboden (3) aufwärts durchquerenden, den Kontakt
der Materialteile mit dem Siebboden (3) vermindernden Luftstrom (29) durchströmt
wird,
und daß die Fraktionen entlang einer mit der Förderrichtung (27) einen entgegen letzterer
offenen, spitzen Winkel (w) einschließenden Linie (5) angeordneten Auslaufstellen
(ll bis l4) entnommen werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch l,
gekennzeichnet durch
einen Behälter (2) mit einem im wesentlichen ebenen, geneigt angeordneten Siebboden
(3) zur Aufnahme des Materials, dem ein eine der Neigung (8) im wesentlichen entgegengesetzte
Bewegungskomponente (27) für das Material hervorrufender Vibrator,
eine Vorrichtung zur Erzeugung eines den Siebboden (3) aufwärts durchströmenden Luftstroms
(29)
und Auslaufstellen (ll bis l4) entlang einer mit der Förderrichtung (27) einen entgegen
letzterer offenen, spitzen Winkel (w) einschließenden Linie (5) zugeordnet sind.
3. Vorichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslaufstellen (ll bis l4) durch im wesentlichen senkrechte Stege (9) vorneinander
getrennt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3
dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb der Auslaufstellen (ll, l4) trichterförmige Abführungsstutzen (l9)
oder Auffangschalen mit einem jeweils zu einer Abführungsöffnung (l9) geneigten Boden
angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb des Siebbodens (3) ein sich im wesentlichen unter dessen gesamter Fläche
erstreckendes trichterförmiges Gehäuse (2l) angeordnet ist, an dessen Spitze ein Gebläseanschluß
(22) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb des Siebbodens (3) ein sich im wesentlichen über seine gesamte Fläche
erstreckendes, domförmiges Gehäuse (23) angeordnet ist, an dessen Spitze eine Öffnung
oder ein Anschlußstutzen (24) für eine Luftstrom-Abführungsleitung vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abführungsleitung mit einem Filter oder Staubabscheider (63; 76) verbunden
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Behälter (2) Beine (7), im wesentlichen in Form eines Tisches, zugeordnet
sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Beinen (7) elastische Elemente zwecks Ermöglichung bzw. Förderung der Vibration
angeordnet sind.
lO. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß an die Auslaufstellen (ll bis l4) durch schüttenförmige, insbesondere gebogene
Leitwände (l5) anschließen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis ll,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslaufkante der Auslaufstellen (ll bis l4) in einem Abstand (a) oberhalb
des Siebbodens (3) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis l2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Siebboden (3) eine trapezförmige Form aufweist, wobei die Förderrichtung (27)
von einer Ecke (A) der kurzen (4) der beiden parallelen Seiten (4, 5) zur gegenüberliegenden
Ecke (D) der langen Seite (5) gerichtet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis l2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialzuführung (25) an der tiefsten Stelle (A) des Siebbodens (3) angeordnet
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis l2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialzuführung durch ein Zuführungsrohr insbesondere ein Fallrohr (25)
gebildet ist.
15. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis l4 in einer Aufbereitungsanlage
für Haushalts-, Gewerbe- und anderen dgl. Abfällen im Aufbereitsungsprozess hinter
einer Trocknungsvorrichtung (53), insbesondere hinter einer vorgeordneten Trennvorrichtung
(56; 7l) zwecks Trennung der Schwerfraktion bzw. des Schwerstoffgranulats der vorgegeordneten
Trennvorrichtung (56; 7l).