(19)
(11) EP 0 247 444 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.12.1987  Patentblatt  1987/49

(21) Anmeldenummer: 87106991.0

(22) Anmeldetag:  14.05.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05D 15/06, E06B 3/50
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 30.05.1986 DE 8614640 U

(71) Anmelder: Hamacher, Walter
D-5100 Aachen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hamacher, Walter
    D-5100 Aachen (DE)

(74) Vertreter: König, Werner, Dipl.-Ing. 
Habsburgerallee 23-25
52064 Aachen
52064 Aachen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schiebetür mit Gehflügel


    (57) Eine Schiebetür hat mindestens einen, in mindestens einer Arretierposition festlegbaren Schiebeflügel (1) und einen über Drehangeln mit dem oder einem der Schiebeflügel (1) verbundenen schwenkbaren Gehflügel (19). Jeder Schiebeflügel (1) ist über zwei abrollende Stützkörper (5) auf einer Bodenschiene (6) abgestützt und über zwei Seitenführungsrollen (8) in einer Deckenschiene (9) geführt, in der mindestens ein nach unten vorspringender Gegenlagerabschnitt (11 ) vorgesehen ist, der unmittelbar über der oberen Abschlußebene einer Seitenführungsrolle (7) oder der darüberhinaus vorstehenden Halterung dieser Rolle angeordnet ist. Diese Halterung kann einen kugelförmigen Kopf (12) oder eine frei drehbar abgestützte Kugel haben.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebetür mit mindestens einem, in mindestens einer Arretierposition festlegbaren Schiebeflügel und einem über Drehangeln mit dem oder einem der Schiebeflügel verbundenen schwenkbaren Gehflügel, wobei jeder Schiebeflügel über zwei abrollende Stützkörper auf einer Bodenschiene abgestützt und über zwei Seitenführungsrollen in einer Deckenschiene geführt ist.

    [0002] Bei derartigen Schiebetüren, die im wesentlichen aus Glas, Holz oder anderen Materialien bestehen können, ist es bekannt, einen Gehflügel vorzusehen, der in der Art einer Tür durch Schwenken geöffnet werden kann. Dieser Gehflügel wird dann über Drehangeln von einem Schiebeflügel getragen, der sich auf einer Bodenschiene abstützt. Die Seitenführung des Schiebeflügels erfolgt über obere Seitenführungsrollen.

    [0003] Der Gehflügel stellt dabei immer eine unsymmetrische Belastung eines Schiebeflügels dar, die grundsätzlich zu einem Verkippen tendiert. Um dem entgegenzuwirken, wird bisher die Breite des Gehflügels kleiner ausgeführt als die Breite des tragenden Schiebeflügels. Auf diese Weise wird die Kippneigung reduziert. Daraus folgt aber zwangsläufig, daß eine solche Schiebetür dann Flügel unterschiedlicher Breite aufweist, wie dies optisch in der Regel nicht erwünscht ist.

    [0004] Bei den bisher bekannten Schiebetüren der eingangs erwähnten Art erfordert es die unsymmetrische Belastung des den Gehflügel tragenden Schiebeflügels, einen eventuell erforderlichen Türschließer für den Gehflügel im Boden unterhalb der Schiebetür in einem entsprechend großen Hohlraum unterzubringen. Es ist dann erforderlich, nach Verschieben von Gehflügel und tragendem Schiebeflügel die Verbindung zu dem im Boden angeordneten Türschließer herzustellen. Allein dies erfordert einen beträchtlichen Montageaufwand.

    [0005] Besondere Probleme ergeben sich bei den bekannten Schiebetüren der eingangs erwähnten Art aber dann, wenn sie nachträglich in ein bestehendes Gebäude eingesetzt werden sollen. Dann besteht häufig nicht mehr die Möglichkeit, einen Türschließer im Boden unterzubringen. Jedenfalls erfordert die Unterbringung eines Türschließers bei den bekannten Schiebetüren beträchtliche Vorarbeiten.

    [0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird nun darin gesehen, bei einer Schiebetür der eingangs erwähnten Art ein Verkippen des Schiebeflügels, der einen Gehflügel trägt, zuverlässig auszuschließen.

    [0007] Diese Aufgabe wird bei einer Schiebetür der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der Deckenschiene mindestens ein nach unten vorspringender Gegenlager abschnitt vorgesehen ist, der unmittelbar über der oberen Abschlußebene einer Seitenführungsrolle oder der darüber hinaus vorstehenden Halterung dieser Rolle angeordnet ist.

    [0008] Dabei übernimmt eine Seitenführungsrolle, nämlich die, die am weitesten vom Gehflügel entfernt angeordnet ist, nicht nur eine Seitenführungsfunktion, sondern stützt sich in der gewünschten Arretierposition an dem Gegenlagerabschnitt ab. Sie verhindert dabei, daß dieser Schiebeflügel eine Kippbewegung entsprechend seiner asymmetrischen Belastung ausführen kann. Der Gegenlagerabschnitt hat dabei zweckmäßigerweise eine ebene Fläche, die allmählich zu ihren Enden hin abfällt.

    [0009] Da Kippbewegungen des tragenden Schiebeflügels auf diese Weise ausgeschlossen werden, ist die asymmetrische Belastung dieses Schiebeflügels nicht mehr kritisch. Es besteht deshalb kein Erfordernis mehr, den Gehflügel schmaler auszubilden als den tragenden Schiebeflügel. Besondere Veranlassung zur Gewichtsreduzierung des Gehflügels sind nicht mehr gegeben.

    [0010] Überdies ist ein solcher Gegenlagerabschnitt in einfacher Weise auch in bestehende Schiebetüren nachträglich einbaubar.

    [0011] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann die erfindungsgemäße Schiebetür so ausgebildet sein, daß die Halterung der Seitenführungsrolle einen nach oben über die Seitenführung srolle vorstehenden kugelförmigen Kopf hat. Dadurch wird das Zusammenarbeiten mit dem Gegenlagerabschnitt verbessert.

    [0012] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann die erfindungsgemäße Schiebetür so ausgebildet sein, daß die Halterung der Seitenführungsrolle eine frei drehbar abgestützte Kugel hat. Das Verfahren des Schiebeflügels kann somit auch im Bereich des Gegenlagerabschnitts weiter erleichtert werden.

    [0013] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann die erfindungsgemäße Schiebetür so ausgebildet sein, daß an dem den Gehflügel tragenden Schiebeflügel ein zur Arretierung dienender Bodenstecker vorgesehen ist. Ein solcher Bodenstecker, für den eine Bohrung oder Hülse im Bodenbereich vorgesehen sein kann, ermöglicht es, die Schiebetür in einer Position oder aber auch in mehreren Positionen mit einfachen Mitteln zu arretieren.

    [0014] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann die erfindungsgemäße Schiebetür so ausgebildet sein, daß an dem den Gehflügel tragenden Schiebeflügel ein den Gehflügel parallel zum Schiebeflügel arretierender Halter vorgesehen ist. Zum Verfahren der Schiebetür ist es zweckmäßig und einfach, den Gehflügel parallel zum tragenden Schiebeflügel zu arretieren.

    [0015] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann die erfindungsgemäße Schiebetür so ausgebildet sein, daß der Halter in eine Öffnung in einer unteren Befestigungsschiene des Gehflügels eingreift.

    [0016] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann die erfindungsgemäße Schiebetür so ausgebildet sein, daß auf dem Gehflügel ein Türschließer sitzt, der über eine Drehangel mit dem Schiebeflügel verbunden ist.

    [0017] Das beträchtliche Gewicht eines Türschließers, bei dem es sich um jeden marktüblichen Türschließer handeln kann, kann bei dieser Schiebetür ohne Kippbewegungen des Schiebeflügels aufgenommen werden. Der Türschließer kann also am Gehflügel festgelegt werden. Dies führt zu erheblichen Montageerleichterungen.

    [0018] Schließlich sieht ein weiterer Vorschlag vor, daß die erfindungsgemäße Schiebetür so ausgebildet sein kann, daß der Türschließer mit der oberen Drehangel des Schiebeflügels verbunden ist.

    [0019] Bei dieser Anordnung steht der Türschließer am wenigsten im Wege. Er ist dabei für Montage und Wartung leicht zugänglich.

    [0020] Im folgenden Teil der Beschreibung wird eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schiebetür anhand von Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schiebetür mit einem Schiebeflügel und einem Gehflügel und

    Fig. 2 einen Haltezapfen für eine Seitenführungsrolle.



    [0021] Die in den Figuren dargestellte Schiebetür hat einen Schiebeflügel 1 mit einer Glasscheibe 2, einer unteren Befestigungsschiene 3 und einer oberen Befestigungsschiene 4. Nahe den Enden der unteren Befestigungsschiene 3 ist jeweils ein kugelförmiger Stützkörper 5 abgestützt. Diese Stützkörper 5 stützen sich auf einer Bodenschiene 6 ab.

    [0022] Nahe den beide Enden der oberen Befestigungsschiene 4 des Schiebeflügels 1 ist jeweils ein Haltezapfen 7 angeordnet. Auf jedem dieser Haltezapfen 7 sitzt eine Seitenführungsrolle 8. Die Seitenführungsrollen 8 laufen in einer annähernd umgekehrt U-förmigen Deckenschiene 9 und stützen den Schiebeflügel 1 in seiner senkrechten Position ab.

    [0023] Die Deckenschiene 9 hat eine Basiswand 10 mit einem nach unten vorspringenden Gegenlagerabschnitt 11. Dieser bildet in seinem zentralen Bereich eine ebene Gegenlagerfläche, die zu beiden Enden allmählich zur Innenfläche der Basiswand 10 zurückgeführt ist.

    [0024] Bei der in Fig. 1 am weitesten rechts liegenden Seitenführungsrolle 8 steht der Haltezapfen 7 über diese Rolle nach oben hin vor. Er hat hier einen kugelförmigen Kopf 12. Dieser Kopf 12 kommt an der ebenen Fläche des Gegenlagerabschnitts 11 zur Anlage oder liegt nur geringfügig darunter.

    [0025] An der unteren Befestigungsschiene 3 ist ferner ein Bodenstecker 13 festgelegt, der angehoben und in eine nicht dargestellte Führung sbohrung eingebracht werden kann. Ferner ist an der unteren Befestigungsschiene 3 ein auf und ab bewegbarer Halter 14 mit einem hakenförmigen Ende 15 vorgesehen.

    [0026] An den in Fig. 1 links dargestellten Enden der unteren Befestigungsschiene 3 sowie der oberen Befestigungsschiene 4 ist in üblicher Weise jeweils eine Drehangel 17, 18 befestigt.

    [0027] Die untere Drehangel 17 und die obere Drehangel 18 tragen einen Gehflügel 19, der beschaffen und bemessen sein kann wie der Schiebeflügel 1, allerdings keine Stützkörper 5 und keine Seitenführungsrollen 8 trägt.

    [0028] Auch der Gehflügel 19 hat eine untere Befestigungsschiene 20 sowie eine obere Befestigungsschiene 21. An dem einen Ende der unteren Befestigungsschiene 20 sitzt eine Drehangel 22, die mit der unteren Drehangel 17 des Schiebeflügels 1 scharnierend verbunden ist.

    [0029] Oberhalb der Drehangel 22 ist an der oberen Befestigungsschiene 21 ein Türschließer 23 üblicher Bauart festgelegt, der mit der oberen Drehangel 18 des Schiebeflügels 1 in üblicher Weise zusammenarbeitet.

    [0030] Nahe dem in Fig. 1 links dargestellten Ende der unteren Befestigungsschiene 20 ist diese in üblicher Weise mit einem Bodenschloß 24 und mit einem durchgehenden Langloch 25 versehen. In dieses Langloch 25 kann das hakenförmige Ende 15 des Halters 14 eingreifen, wenn der Gehflügel 19 in eine Lage parallel zum Schiebeflügel 1 verschwenkt ist.


    Ansprüche

    1. Schiebetür mit mindestens einem, in mindestens einer Arretierposition festlegbaren Schiebeflügel und einem über Drehangeln mit dem oder einem der Schiebeflügel verbundenen schwenkbaren Gehflügel, wobei jeder Schiebeflügel über zwei abrollende Stützkörper auf einer Bodenschiene abgestützt und über zwei Seitenführungsrollen in einer Deckenschiene geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Deckenschiene (9) mindestens ein nach unten vorspringender Gegenlagerabschnitt (11) vorgesehen ist, der unmittelbar über der oberen Abschlußebene einer Seitenführungsrolle (8) oder der darüber hinaus vorstehenden Halterung dieser Rolle angeordnet ist.
     
    2. Schiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung der Seitenführungsrolle (8) einen nach oben über die Seitenführungsrolle (8) vorstehenden kugelförmigen Kopf (12) hat.
     
    3. Schiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung der Seitenführungsrolle (8) eine frei drehbar abgestützte Kugel hat.
     
    4. Schiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem den Gehflügel (19) tragenden Schiebeflügel (1) ein zur Arretierung dienender Bodenstecker (13) vorgesehen ist.
     
    5. Schiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem den Gehflügel (19) tragenden Schiebeflügel (1) ein den Gehflügel (19) parallel zum Schieberflügel (1) arretierender Halter (14) vorgesehen ist.
     
    6. Schiebetür nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (14) in eine Öffnung in einer unteren Befestigungsschiene (20) des Gehflügels (19) eingreift.
     
    7. Schiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Gehflügel (19) ein Türschließer (23) sitzt, der über eine Drehangel (!8) mit dem Schiebeflügel (1) verbunden ist.
     
    8. Schiebetür nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Türschließer (23) mit der oberen Drehangel (18) des Schiebeflügels (1) verbunden ist.
     




    Zeichnung