[0001] Die Erfindung geht gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruches von der
DE-OS 34 32 663 aus.
[0002] Die bekannte Vorrichtung dient zum Einspritzen eines flüssigen Brennstoffes in den
Brennraum eines Dieselmotors, wobei dem Einspritzstrahl zur besseren Gemischbildung
eine Eigendrehung um die Strahlachse aufgeprägt ist. Diese Eigendrehung bzw. der Drall
des Einspritzstrahles wird durch zur Ventilachse geneigt angeordnete Kanäle bewirkt,
über die der Brennstoff bei geöffnetem Ventil aus einer im Ventilkörper ausgebildeten
Kammer der Austrittsöffnung zugeführt wird. In einem ersten Beispiel ist der Kanal
am Außenumfang eines dem Ventilkegel benachbarten zylindrischen Bundes schraubenlinienartig
angeordnet, wobei der Kanal mit einer den Brennstoff bevorratenden Ringkammer in Verbindung
steht. Die Ringkammer ist einerseits vom Schaft des Ventiles und andererseits von
der den Ventil-Bund aufnehmenden Bohrung im Ventilkörper begrenzt. In einem zweiten
Ausführungsbeispiel ist die den Brennstoff bevorratende Kammer als eine vom Ventil
im Ventilkörper radial beabstandete Ringkammer ausgebildet, von der aus der Brennstoff
bei geöffnetem Ventil über tangential angeordnete Kanäle der Austrittsöffnung zugeführt
wird. Für beide Beispiele gilt ein relativ ungehinderter Wärmezufluß zum Brennstoff
in der jeweiligen Vorratskammer der Vorrichtung.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Bauart für die Verwendung eines kryogenen, gasförmigen Brennstoffes, insbesondere
Wasserstoff, so zu gestalten, daß der wesentliche Teil des in der Vorrichtung bei
Betrieb bevorrateten kryogenen Brennstoffes wenig Wärme aufnehmen kann.
[0004] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des unabhängigen Patentanspruches
gelöst. Durch einen überwiegend mit Spiel im Ventilkörper angeordneten Schaft ist
eine Unterbrechung des Wärmeflusses vom Ventilkörper zu dem im hohlen Schaft des Ventils
bevorrateten Brennstoff erreicht, so das der kryogene Brennstoff mit unwesentlich
geänderter Dichte den Brennraum der Brennkraftmaschine zugeführt werden kann.
[0005] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung mit einfachen Mitteln ist im Anspruch
2 beschrieben. Mit den darin beschriebenen Mitteln kann kryogener Brennstoff aus der
Zulaufkammer über das Schaft-Spiel mit dem Ventilkörper zu der der Austrittsöffnung
benachbarten Überströmkammer fließen, wobei dieses im Bypass stattfindende Fließen
vor allem bei geöffnetem Ventil auftritt. Dies hat den Vorteil, daß der kryogene Brennstoff
im Bypass nur eine kurze Verweilzeit aufweist und somit einerseits wenig Wärme aufnimmt
und andererseits den hohlen Schaft des Ventiles von außen zusätzlich kühlt. Anspruch
3 beschreibt eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung, bei der das Ventil über den
Schaft durch eine gesonderte Hub-Betätigungseinrichtung intermittierend gesteuert
wird. Um den durch die große Masse der Betätigungseinrichtung begünstigten Wärmezufluß
zu dem hinter dem Ventil im hohlen Schaft befindlichen Brennstoffvorrat gering zu
halten, wird der Schaft nach einem Teilmerkmal des Anspruches 6 etwa bis zur Kupplung
mit der Hub-Betätigungseinrichtung hohl gestaltet. Damit ist bei radialer Brennstoffzuführung
auf etwa der halben Länge des Schaftes zur Vorratskammer im hohlen Schaft des Ventiles
zwischen der Zuführung und der Betätigungseinrichtung ein Kältepolster verwirklicht.
Mit der im Anspruch 4 beschriebenen Anordnung für den über den Ventilkörper hinaus
zur Kupplung mit der Hub-Betätigungseinrichtung verlängerten Schaft ist eine hermetische
Abdichtung nach außen zur Umgebung erreicht und damit eine bei kryogenen Brennstoffen
schwierig zu beherrschende Gleitdichtung vermieden. Im Anspruch 5 ist schließlich
eine Betätigungseinrichtung beschrieben, die im Durchmesser in vorteilhafter Weise
klein baut und den für die hermetische Abdichtung vorgesehenen Balg vor Beschädigungen
schützt.
[0006] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung in einem halben Längsschnitt dargestellten
Ausführungsbeispiels beschrieben.
[0007] Eine Vorrichtung 1 zum dossierten Zuführen von kryogenem, gasförmigem Wasserstoff
in den Brennraum einer nicht gezeigten Brennkraftmaschine umfaßt in einem Ventilkörper
2 ein über einen Schaft 3 geführtes Ventil 4, das eine im Ventilkörper 2 angeordnete
Austrittsöffnung 5 intermittierend steuert. Die intermittierende Steuerung des Ventiles
4 wird durch eine gesonderte Hub-Betätigungseinrichtung 6 bewirkt, die am Schaft
3 des Ventiles 4 angreift. Im Ventilkörper 2 ist der Schaft 3 in einem dem Ventil
4 abgewandten Endbereich durch eine Buchse 7 geführt. Im Hinblick auf den kryogenen
Brennstoff kann diese aus Teflongraphit oder Teflonbronze gebildet sein.
[0008] Wie aus der Fig. hervorgeht, ist der Schaft 3 zwischen dem Ventil 4 und der Kupplungsstelle
mit der Hub-Betätigungseinrichtung 6 hohl gestaltet. Der hohle Schaft 3 dient in der
Vorrichtung 1 als Vorratskammer 8 für den kryogenen Wasserstoff, der über die Austrittsöffnung
5 in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingeführt werden soll. Für die Zuführung
des kryogenen Wasserstoffes ist der Buchse 7 ventilseitig benachbart im Ventilkörper
2 eine mit einem Brennstoffanschluß 9 in Verbindung stehende Zulaufkammer 10 angeordnet.
Die Zulaufkammer 10 steht über Öffnungen 11 im Schaft 3 mit der Vorratskammer 8 in
brennstofführender Verbindung. Weiter sind im Schaft 3 dem Ventil 4 nahe benachbart
Kanäle 12 angeordnet. Die Kanäle 12 verbinden die Vorratskammer 8 mit einer im Ventilkörper
2 zum Schaft 3 konzentrischen Überströmkammer 13. Die Überströmkammer 13 schließt
unmittelbar an die Austrittsöffnung 5 bzw. den Ventilsitz 14 an. Die Kanäle 12 sind
zur Erzielung eines mit Drall behafteten Einspritzstrahles zur Ventilachse 15 schräg
und/oder in Umfangsrichtung des Schaftes 3 etwa tangential angeordnet. Weiter steht
die Zulaufkammer 10 über einen zwischen Schaft 3 und Ventilkörper 2 gebildeten Spalt
16 mit der Überströmkammer 13 in brennstofführender Verbindung.
[0009] Auf der von der Buchse 7 vom Ventil 4 abgewandten Seite ist der Schaft 3 über den
Ventilkörper 2 hinaus verlängert zur Verbindung mit der gesonderten Hub-Betätigungseinrichtung
6. Wie aus der Zeichnung weiter hervorgeht, ist der Schaft 3 etwa bis zur Kupplungstelle
mit der Hub-Betätigungseinrichtung 6 hohl gestaltet. Weiter ist am Schaft 3 in seinem
der Hub-Betätigungseinrichtung 6 zugewandten Endbereich ein vom Ventilkörper 2 axial
beabstandeter Verbindungsflansch 17 brennstoffdicht angeordnet. Zur Erzielung einer
brennstoffdichten Anordnung ist zwischen dem Verbindungsflansch 17 und dem freien
Ende des Ventilkörpers 2 ein axial nachgiebiger Balg 18 angeordnet, der an beiden
Enden mit dem jeweiligen Bauteil in brennstoffdichter Verbindung steht.
[0010] Die Hub-Betätigungseinrichtung 6 umfaßt einen das Ventil 4 über den Schaft 3 in Öffnungsrichtung
bewegenden Hubantrieb 10 sowie eine Schließfeder 20. Die Schließfeder 20 ist in einem
einerseits mit dem Ventilkörper 2 verbundenen und andererseits den Hubantrieb 19 tragenden
Gehäuse 21 angeordnet und einenends gegen das Gehäuse 21 abgestützt. Andernends stützt
sich die Schließfeder 20 auf einem radial auswärts gerichteten Flansch 22 einer über
den Verbindungsflansch 17 am Schaft 3 angeordneten, hutförmigen Büchse 23 ab. Über
das Gehäuse 21 bildet die Hub-Betätigungseinrichtung 6 mit dem Ventilkörper 2 eine
Baueinheit.
[0011] Beim Betrieb der Brennkraftmaschine tritt der mit Druck über den Brennstoffanschluß
9 zugeführte kryogene Wasserstoff über Öffnungen 11 dem im hohlen Schaft 3 gebildeten
Vorratsraum 8 zu. Bei öffnendem Ventil 4 tritt der Wasserstoff aus der Vorratskammer
8 über die Kanäle 12 mit Drall in die Überströmkammer 13 ein und von ihr über die
Austrittsöffnung 5 in den Brennraum der Brennkraftmaschine. Der Spalt 16 zwischen
dem Schaft 3 und dem Ventilkörper 2 bewirkt zum einen ganz allgemein eine Unterbrechung
des Wärmeflusses zu dem im hohlen Schaft 3 bzw. im Vorratsraum 8 befindlichen kryogenen
Brennstoff. Zum anderen bewirkt der Spalt 16 einen Brennstofftransport von der Zulaufkammer
10 zur Überströmkammer 13 mit dem Effekt einer großflächigen Kühlung des Schaftes
3 an seiner Außenfläche. Der aus der Vorratskammer 8 über die Kanäle 12 und die Überströmkammer
13 der Austrittsöffnung 5 zuströmende Wasserstoff übt eine Sogwirkung auf den im Spalt
16 befindlichen Wasserstoff aus, so daß der zur Vorratskammer 8 durch den Spalt 16
im Bypass befindliche Wasserstoff rasch erneuert wird und damit eine gute Kühlung
des Schaftes 3 bewirkt.
1. Vorrichtung zum dosierten Zuführen eines Brennstoffes, insbesondere in den Brennraum
einer Brennkraftmaschine,
- mit einem in einem Ventilkörper (2) geführten und über einen Schaft (3) betätigbaren
Ventil (4),
- das eine im Ventilkörper angeordnete Austrittsöffnung (5) intermittierend steuert,
- wobei der Brennstoff bei öffnendem Ventil aus einer der Austrittsöffnung stromauf
angeordneten Vorratskammer über Kanäle der Austrittsöffnung zugeführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Vorratskammer (8) in einem hohlen Schaft (3) des Ventils (4) ausgebildet
ist, und
- daß im Schaft Kanäle (12) angeordnet sind,
- die die Vorratskammer (8) mit einer im Ventilkörper (2) angeordneten Überströmkammer
(13) verbinden,
- die der Austrittsöffnung (5) bzw. dem Ventilsitz (14) benachbart ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- daß der Schaft (3) in einem dem Ventil (4) abgewandten Endbereich des Ventilkörpers
(2) geführt ist,
- daß der Führung (Buchse 7) ventilseitig benachbart im Ventilkörper eine mit einem
Brennstoffanschluß (9) in Verbindung stehende Zulaufkammer (10) angeordnet ist,
- die einerseits über Öffnungen (11) im Schaft (3) mit der Vorratskammer (8), und
- andererseits über einen zwischen Schaft (3) und Ventilkörper (2) gebildeten Spalt
(16) mit der Überströmkammer (13) in brennstofführender Verbindung steht.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
- daß der Schaft (3) über den Ventilkörper (2) hinaus verlängert ist zur Verbindung
mit einer gesonderten Hub-Betätigungseinrichtung (6),
- die mit dem Ventilkörper (2) eine Baueinheit bildet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
- daß am Schaft (3) in seinem der Hub-Betätigungseinrichtung (6) zugewandten Endbereich
ein vom Ventilkörper (2) axial beabstandeter Verbindungsflansch (17) brennstoffdicht
angeordnet ist,
- der weiter mit dem Ventilkörper über einen axial nachgiebigen Balg (18) in brennstoffdichter
Verbindung steht.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Hub-Betätigungseinrichtung (6) einen das Ventil (4) über den Schaft (3)
in Öffnungsrichtung bewegenden Hubantrieb (19) und eine Schließfeder (20) umfaßt,
- die in einem einerseits mit dem Ventilkörper (2) verbundenen und andererseits den
Hubantrieb tragenden Gehäuse (21) angeordnet ist, und
- auf einen radial auswärts gerichteten Flansch (22) einer über den Verbindungsflansch
(17) am Schaft (3) angeordneten, hutförmigen Büchse (23) einwirkt.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 - 5, dadurch gekennzeichnet,
- daß der Schaft (3) im Ventilkörper (2) über eine Buchse (7) aus Teflongraphit oder
Teflonbronze geführt und
- etwa bis zur Kupplungsstelle mit dem Hubantrieb (19) hohl gestaltet ist.