[0001] Die Erfindung betrifft eine Hubvorrichtung mit zwei übereinander ausfahrbaren Gewindespindeln
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Durch die FR-PS 699 264, die US-PSn 2 151 421 und 1 518 490 sowie die AT-PS 176 649
und die DE-PS 459 923 sind Hubvorrichtungen bekannt. - Bei den meisten von ihnen,
sofern sie eine mehrfache Ausfahrlänge haben, liegen die Gewindespindeln in ausgefahrenem
Zustand frei und sind der Verschmutzung ausgesetzt; besitzen sie nach außen glattwandige
Mantel, so bedarf es zusätzlicher Antriebsübertragungs- oder Arretiermittel zu einer
der Spindeln. - Die den Gattungsbegriff des Hauptanspruches bestimmende DE-PS 29
20 133 und die entsprechende EP-PS 00 19 284 sehen Mäntel vor, die bei mehrfacher
Ausfahrlänge der Vorrichtung die Spindeln völlig umschließen und der Vorrichtung eine
zusätzliche Stabilität verleihen, wobei aber die Undrehbarkeit des äußeren Mantels,
der mit der Mutter der inneren Spindel verbunden ist, mit Hilfe einer seitlichen Gabel
bewirkt wird, die an einer festen zu den Spindeln parallelen Stange längsgeführt ist,
wie dies in ähnlicher Weise die US-PS 1 518 490 zeigt.
[0003] Diesem Stand der Technik gegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die gattungsmäßige
Vorrichtung, die eine Ausfahrhöhe oder -länge erlaubt, die bedeutend größer als die
Länge beider Spindeln zusammen ist, dahingehend zu verbessern, daß unter Beibehaltung
der Vorteile dieser Vorrichtung eine Platzersparnis im Raum neben dem die Spindeln
aufnehmenden Vorrichtungsteil und ein vereinfachter Aufbau der Gesamtvorrichtung erreicht
wird, was mit einfachen Mitteln erreicht werden soll.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einer gattungsmäßigen Vorrichtung
die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruches vor. - Die Merkmale der
Unteransprüche dienen der Verbesserung und Weiterentwicklung der Merkmale des Hauptanspruches.
[0005] Die Erfindung wendet sich von der allgemeinen, bei Hubvorrichtungen mit zwei übereinander
ausfahrbaren Gewindespindeln üblichen Technik der Anwendung querschnittsrunder Mäntel
und Rohre ab und benutzt den Mehrkantquerschnitt der Mäntel und des sie umgebenden
stationären Rohres als Mittel zur Erlangung der Drehfestigkeit von Vorrichtungsteilen,
wobei durch das teleskopartige Ineinandergleiten der Mäntel um das Gleiten dieser
Mäntel in dem stationären Rohr der Vorteil der zusätzlichen Versteifung gegenüber
solchen bekannten Vorrichtungen erreicht wird, bei denen die Spindeln alleine die
Festigkeit und die Ausfahrhöhe der Vorrichtung bestimmen.
[0006] Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt
und zwar zeigt
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erste Ausbildungsform,
Fig. 2 einen Horizontalschnitt nach der Linie II - II der Fig. 1,
Fig. 3 die Anordnung des Fußes des äußeren mehrkantigen Rohres an zwei parallelen
Schwenklagerstützen und
Fig. 4 die Anordnung des Fußes des äußeren Rohres mit Hilfe eines schellenartigen
Teils an einer vertikalen Platte oder Wand und
Fig. 5 bis 7 weitere Ausbildungen und Anordnungen von Teilen der Vorrichtung.
[0007] Bei der dargestellten Ausführungsform ist eine horizontale, stationäre Grundplatte
1 vorgesehen, auf der mit Hilfe eines Axiallagers 2 die innere Gewindespindel 3 gelagert
ist, die durch ein nicht dargestelltes Aggregat, beispielsweise bei 4, angetrieben
werden kann. Auf der Spindel 3 ist eine entsprechende Mutter 5 angeordnet, die über
Feder 6 und Nut 7 mit einem Tragstück 8 undrehbar verbunden ist, das seinerseits
mittels Schrauben 9 an einer Platte 10 befestigt ist, die ihrerseits einen Mantel,
den Außenmantel 11, trägt. Dieser gleitet in einem stationären Rohr 13, das untenstehend
noch näher erläutert wird.
[0008] Das Tragstück 8 trägt ein Axiallager 14, auf dem sich die äußere, nicht angetriebene
hohle Gewindespindel 15 abstützt, die ihrerseits an ihrer Innenseite eine Nut 16 aufweist,
in die die Feder 17 am oberen Ende der inneren Gewindespindel 3 eingreift. Somit wird
beim Drehen der inneren Gewindespindel 3 die äußere Gewindespindel 15 in Drehung versetzt
und kann sich längsverstellen.
[0009] Auf der äußeren Gewindespindel 15 ist eine ensprechende Mutter 18 angeordnet, die
ebenfalls drehfest und längsunverschieblich in einer Büchse 19 gehalten ist, die
über einen zylindrischen Abschnitt 19a die quadratische Stützplatte 20 trägt. Die
Büchse 19 ist mit einem inneren Mantel 21 bei 22 drehfest verbunden, der selbst undrehbar
ist.
[0010] Das undrehbare und längsunverschiebliche Rohr 13 hat, wie Fig. 2 erkennen läßt, quadratischen
Querschnitt; in ihm gleitet teleskopartig der äußere Mantel 11, mit dem die vorzugsweise
ebenfalls quadratischen Querschnitt aufweisende Platte 10 verbunden ist. In dem Mantel
11 gleitet teleskopartig der gleichfalls quadratische innere Mantel 21, der mit der
runden Büchse 19 an vier Stellen oder mit der ebenfalls quadratischen Büchse 19 anderweitig
verbunden ist; die Außenwand der Mutter 18 kann entsprechend gestaltet sein.
[0011] Der Fuß stationären Rohres 13 ist bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 dreiseitig
von einem Winkelstück 23 umschlossen, dessen vertikaler Schenkel 24 mit der Rohrwand
und dessen horizontaler Schenkel 25 mit Hilfe von Befestigungsmitteln 26 mit der
Grundplatte 1 verbunden ist. Die dem Beschauer der Fig. 1 zugekehrte Seite entbehrt
des Winkelstücks 23 wie auch das Rohr 13 auf Höhe des Schenkels 24 eine Öffnung 27
zum Durchtritt des Antriebsmittels für die innere Spindel 3 aufweist.
[0012] Beim Drehen der inneren Gewindespindel 3 wird deren Mutter 5 mit dem Tragstück 8
angehoben. Da die äußere Gewindespindel 15 über das Axiallager 14 sich auf dem nicht
drehbaren Tragstück 8 abstützt, wird auch die äußere Gewindespindel 15 gehoben.
Beim Drehen der inneren Spindel 3 wird gleichzeitig auch die äußere Spindel 15 über
die Nut und Feder 16, 17 gedreht und hierdurch die undrehbare Mutter 18 ebenfalls
gehoben, die ihrerseits die Stützplatte 20 anhebt.
[0013] Da der innere Mantel 21 aufgrund seiner quadratischen Querschnittsform und der gleichen
Form des stationären Rohres 13 und des inneren Mantels undrehbar ist, ist auch die
Mutter 18 undrehbar, kann sich jedoch an der äußeren Gewindespindel 15 auf- und abwärts
bewegen. Dieser Bewegung der Mutter 15 folgt der Mantel 21.
[0014] Die Beschreibung der dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung
läßt erkennen, daß die beiden Spindeln 3, 15 sich im eingefahrenen Zustand im wesentlichen
über die Höhe der Hubvorrichtung erstrecken, wobei zu berücksichtigen ist, daß die
Zeichnung eine verkürzte Darstellung der Vorrichtung wiedergibt.
[0015] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 weist das Rohr 13 an seinem der Stützplatte 20
abgekehrten Fußende 13a eine Tragplatte 28 auf, die der Öffnung 27 des Rohres 13
benachbart ist und den Antriebsmotor 29 für die innere Spindel 3 trägt. Die beiden
sich gegenüberliegenden Seitenwände 30, 31, die im rechten Winkel zu der Öffnung 27
und der Motorachse gelegen sind, weisen koaxiale Lagerzapfen 32 auf, die im Lager
von Stützgabeln 33 gehalten sind, deren Grundplatte 34 ortsfest angeordnet ist. Die
Hubvorrichtung kann um 90° geschwenkt werden, so daß die Teile 13, 28, 29 die Lage
13ʹ, 28ʹ, 29ʹ einnehmen und das Rohr 13 und die Mäntel 11, 21 dennoch undrehbar bleiben.
[0016] In Fig. 4 ist eine weitere Befestigung des Rohres 13 dargestellt, das mittels einer
Schelle 35 an einer Wand oder Platte 36 lösbar angebracht ist.
[0017] Die Erfindung bietet die Möglichkeit, mehrere Vorrichtungen dicht beieinander und
vorzugsweise lösbar miteinander verbunden aufzustellen, wo die benachbarten Wände
aneinandergrenzender Hubvorrichtungen mit ihren Rohren aneinanderliegen und somit
in Baukastenweise beliebig viele Rohre in gewünschter Aufstellung zusammengestellt
werden können.
[0018] Im Gegensatz zur Ausführung in Fig. 1 und 3 kann der Antriebsmotor für die innere
Spindel 3 auch gleichachsig mit dieser Spindel und damit in Längsrichtung der Vorrichtung
angeordnet werden. So kann die Vorrichtung auch in einem schmalen Schacht Platz finden.
[0019] Bei der Anordnung des äußeren Mehrkantrohres 13 mit zwei axial gegenüberliegenden
Schwenkzapfen 32 nach Fig. 3 und entsprechender Form und Größe der Stützgabeln 33
kann die Hubvorrichtung um 270° oder sogar 360° geschwenkt werden, was mit Hilfe eines
an einem der Lagerzapfen angreifenden Schwenkmotors erfolgen kann.
[0020] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 wird die Spindel 3 von einer runden Mutter 5
umfaßt, die über Feder 6 und Nut 7 mit einem runden Tragstück 8 undrehbar verbunden
ist. Dieses ist z. B. durch Verbindungsmittel mit dem querschnittsrunden rohrartigen
Mantel 21 verbunden, der seinerseits in dem mehreckigen äußeren Mantel 11 längsverschieblich
ist. Dieser gleitet in dem stationären Rohr 13, das mit seinen horizontalen Schenkeln
25 auf einer Stützfläche aufsitzt.
[0021] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist die Feder-Nut-Verbindung zwischen den Teilen
5 und 8 notwendig, um die beiden Teile undrehbar, jedoch verschieblich gegeneinander
zu halten. Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 kann dies entfallen, da der mehreckige
Querschnitt dieser Teile bereits die dargestellte Wirkung und Funktion hervorbringt.
- Um die Undrehbarkeit der runden Mutter 18 und des runden Mantels 21 zu gewährleisten,
weisen die tangentialen Berührungsflächen Nut und Feder in bekannter Weise bei einer
der Stellen 44 auf.
[0022] Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 findet wiederum eine innere Gewindespindel 3
mit Gewinde 3a und eine äußere Gewindespindel 15 mit Gewinde 15a Anwendung. Beide
Spindeln sind wiederum über eine Nut 16 und eine Feder 17 miteinander drehfest, jedoch
gegeneinander längsverschieblich verbunden. Hier wird jedoch die Nut 16 durch eine
längsgeschlitzte Büchse 50 gebildet, die in die hohle Gewindespindel 15 eingeklebt
oder anderweitig in dieser befestigt ist. - In das Gewinde 15a der Spindel 15 greift
das Innengewinde der runden Mutter 18 ein, die von der runden Büchse 19 umschlossen
ist. An der Außenseite derselben ist wiederum eine Feder 51 angeordnet, die in den
die Nut dieser Feder darstellenden Längsschlitz 52 einer Büchse 53 eingreift, die
an der Innenseite des querschnittsrunden rohrförmigen Innenmantels 21 befestigt ist.
(Fig. 7). Beide drehfeste Verbindungen mit Hilfe von geschlitzten Rohren oder Büchsen
und in dem Schlitz gleitenden Federn sind zwischen dem inneren runden Mantel 21 und
dem äußeren runden Mantel 11 sowie zwischen diesem und dem stationären runden Rohr
13 vorgesehen. (Vgl. die geschlitzten Büchsen 54, 55 und die Feder 56, 57).
1. Hubvorrichtung mit zwei teleskopartig ineinander angeordneten und übereinander
ausfahrbaren Gewindespindeln (3, 15) und mit diesen zusammenwirkenden, an den drehbaren
Gewindespindeln längsverstellbaren undrehbaren Muttern (5, 18), wobei die erste Gewindespindel
(3) als innere Spindel angetrieben ist, der Antreib der zweiten Gewindespindel (15)
als äußere Spindel über eine Gleitführung (16, 17) durch die erste Gewindespindel
(3) erfolgt, die zweite Gewindespindel (15) sich auf der Mutter (5) der ersten Gewindespindel
(3) abstützt und die Mutter (18) der zweiten Gewindespindel (15) eine heb- und senkbare
Stützplatte (20) am Kopf der Vorrichtung trägt, die beiden Spindeln (3, 15) durch
eine Nut- und Federführung (16, 17) oder eine Mehrkantringführung an der Innenseite
der äusseren (15) und an der Außenseite der inneren (3) Spindel gegeneinander axial
verschiebbar und drehfest miteinander verbunden sind und zwischen der Mutter (18)
der äußeren Spindel (15) und der Stützplatte (20) ein getrennter zylindrischer Abschnitt
(19a) angeordnet ist, wobei die Mutter (18) der äußeren Spindel (15) einen undrehbaren
inneren Mantel (21) trägt, der teleskopartig in einem mit der Mutter (5) der inneren
Spindel (3) verbundenen äußeren Mantel (11) verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit der Mutter (5) der inneren Spindel (3) verbundene äußere Mantel (11) in
einem stationären Rohr (13) mit einem Durchlaß (27) für den Antrieb der inneren Spindel
teleskopartig und undrehbar verschieblich ist und der mit der Mutter (18) der äußeren
Spindel (15) verbundene innere Mantel (21) ebenfalls teleskopartig und undrehbar in
dem Mantel (11) gleitet.
2. Hubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Mantel (11)
und das stationäre Rohr (13) mehrkantig ausgebildet sind, wobei die entsprechenden
Mantel- bzw. Rohrflächen aneinandergleiten.
3. Hubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Mantel (11)
und das stationäre Rohr (13) runden Querschnitt aufweisen und über Feder (57) und
Nut drehfest und teleskopartig gegeneinander längsverschieblich miteinander verbunden
sind.
4. Hubvorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder- und
Nutverbindungen mindestens teilweise durch eine mit der Außenseite oder Innenseite
des einen Teils (19) verbundene Feder (Längsleiste 5) und einen Längsschlitz (51)
einer an der Innenseite oder der Außenseite des zweiten Teils (21) befestigten Büchse
gebildet ist.
5. Hubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die undrehbare, jedoch
längs der äußeren Spindel (15) verstellbare Mutter (18) einen dem Innenquerschnitt
des inneren Mantels (21) entsprechenden Außenquerschnitt besitzt.
6. Hubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das undrehbare Rohr
(13) und die Mäntel (11, 21) quadratischen Querschnitt aufweisen.
7. Hubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die Mäntel (11,
21) aufnehmende Rohr (13) auf seiner Unterlage schwenkbar gelagert ist.
8. Hubvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende des
schwenkbaren Rohres (13) eine Konsole oder Tragplatte (28) aufweist, auf der der Antriebsmotor
(29) für die innere Spindel (3) angeordnet ist.
9. Hubvorrichtung nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das äußere Mehrkantrohr (13) an zwei koaxial gegenüberliegenden Wänden je einen
Lagerzapfen trägt, um deren gemeinsame Achse das Mehrkantrohr (13) und der daran angeflanschte
Motor schwenkbar sind.
10. Hubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Mantel
(11) und das undrehbare Rohr (13) mehreckigen Querschnitt, der innere Mantel (21)
und die mit diesem verbundene Mutter (18) das Tragstück (8) der äußeren Spindel (15)
runden Querschnitt aufweisen.