[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schubgestell für Frontarbeitsgeräte an Kraftfahrzeugen,
das die Schubkraft des Frontarbeitsgeräts unter dem Fahrzeug hindurch auf die Anhängerkupplung
des Fahrzeugs überträgt und vor der Fahrzeugvorderachse einerseits beidseitig der
Fahrzeuglängsachse am Fahrzeugchassis über Haken einhängbar sowie andererseits über
einen Querführungsstab bezüglich der Fahrzeuglängsachse zentrierbar ist.
[0002] Ein solches Schubgestell ist aus der DE-OS 31 49 436 bekannt. Dieses Schubgestell
eignet sich insbesondere für normale Personenkraftwagen, da einerseits nur sehr geringe
Verwindungskräfte auf das Fahrgestell einwirken und andererseits am Kraftfahrzeug
selbst praktisch keine Anschlußvorrichtungen benötigt werden. Es genügt nämlich eine
einzige Anschlußlasche für einen Querführungsstab an einem der Tragholme für die vordere
Stoßstange. An diesen Tragholmen wird auch der vordere Teil des Schubgestells über
Haken aufgehängt.
[0003] Die Aufhängung erfolgt über eine Seilzug und elektrische, pneumatische oder hydraulische
Motoren, mit denen das Frontarbeitsgerät einschließlich der Schubkupplung vor und
nach der Arbeit oder zur Überwindung von Hindernissen angehoben werden kann.
[0004] Das Schubgestell gemäß der genannten Druckschrift besitzt einen Rahmen mit zwei Längsholmen,
die vorne im Bereich des Seilzugs über eine Querstrebe miteinander verbunden sind.
An der Querstrebe, die mindestens so breit wie der Abstand zwischen den beiden Aufhängepunkten
des Rahmens an den Trageholmen der Stoßstange ist, befinden sich Umlenkrollen für
den Seilzug.
[0005] Im Betrieb, insbesondere im rauhen Winterbetrieb mit einer Schneepflugschar als Frontarbeitsgerät,
hat sich herausgestellt, daß der Seilzug störanfällig ist. Die Umlenkrollen können
vereisen und blockieren und der Seilzug oder Kettenzug kann durch mitgerissene Fremdkörper
beeinträchtigt werden. Weiter hat sich die starre Querstrebe, an der die Umlenkrollen
befestigt sind, als nachteilig erwiesen, da sie eine freie Längsbewegung des vorderen
Teils des Schubrahmens erschwert, die insbesondere dann erwünscht ist, wenn der Schubrahmen
mit einem Federelement oder einem Stoßdämpfer versehen ist, mit dem die Übertragung
harter Schläge auf die Anhängerkupplung verhindert werden soll.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das aus der DE-OS 31 49 436 bekannte
Schubgestell so zu verbessern, daß die vordere Aufhängung des Gestells am Fahrzeugchassis
auf störanfällige Seil- oder Kettenzüge verzichten kann und daß sich Stöbe und Schläge,
die vom Frontarbeitsgerät herrühren, nicht auf die vordere Aufhängung auswirken können.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Haken zum Einhängen des
Schubgestells vor der Fahrzeugvorderachse über Ketten, Seile oder dergleichen an
das freie Ende je eines einseitig am Schubgestell angelenkten Hebels angekoppelt
sind, der mit einem Kraftzylinder derart zusammenwirkt, daß der Hebel durch den Kraftzylinder
um seine waagerechte Gelenkachse schwenkbar ist.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind jeder Hebel sowie der in
ihm zugeordnete Kraftzylinder an einer Schwenklasche angelenkt, die ihrerseits um
eine senkrechte Schwenkachse beweglich am die Schubkraft übertragenden Gestellteil
befestigt ist.
[0009] Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungs beispiels mithilfe der
Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in Perspektive ein erfindungsgemäßes Schubgestell mit einer Schneepflugschar
als Frontarbeitsgerät.
Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht desselben Gestells.
Fig. 3 zeigt eine Aufsicht auf den vorderen Teil des Gestells mit angebauter Schneepflugschar.
[0010] Das die Schubkraft übertragende Gestellteil besteht aus drei teleskopartig ineinandergeschobenen
Rohren 1, 2, 3, die mithilfe von Bolzen 13 zusammengesteckt sind, wobei mehrere Durchstecklöcher
vorhanden sind, um das Gestellteil unterschiedlichen Fahrzeuglängen anpassen zu können.
Dieses Gestellteil erstreckt sich von der Anhängerkupplung 7 eines Kraftfahrzeugs
unter diesem hindurch bis zu einer Schneepflugschar 11 vor dem Kraftfahrzeug. Statt
der Schneepflugschar, die starr mit dem vorderen Gestellteil 1 koppelbar ist, könnte
auch eine Kehrmaschine, Schneeschleuder oder ein anderes Frontarbeitsgerät angekoppelt
werden.
[0011] Das Fahrzeug ist in den Figuren nur schematisch angedeutet, und zwar durch seine
Rädar 21, die vordere Radachse 20, die hintere Radachse 22 sowie durch die erwähnte
Anhängerkupplung 7 und durch Abschnitte der beiden Tragholme 6, an denen die vordere
Stoßstange befestigt ist.
[0012] Am hinteren Ende des Schubgestells ist ein federnder Stoßdämpfer 15 angebracht,
der sich der Verschiebung eines Parallelogramms 16 widersetzt. Dieses Parallelogramm
ist einerseits mit dem üblichen Koppelelement 14 für die kugelförmige Anhängerkupplung
7 und andererseits über eine Hülse 23 mit dem Ende des Schubgestellteils 3 verbunden.
Die Hülse sitzt in Drehrichtung lose auf diesem Ende und kann mithilfe eines Stößels
17 in der Koppelstellung arretiert werden. Das Parallelogramm kann auch in Hinblick
auf ein gefahrenloses Über fahren des Gestells mit dem Fahrzeug flach auf dem Boden
liegen. In der Betriebsstellung braucht das Parallelogramm nicht unbedingt senkrecht
zu stehen, sondern die Gestellteile 1 bis 3 können auch leicht schräge bezüglich der
Fahrzeugachse unter dem Fahrzeug hindurch verlaufen. Dies ist insbesondere von Vorteil,
wenn das Fahrzeugchassis in der Mitte durch einen Getriebetunnel eine verringerte
Bodenfreiheit besitzt.
[0013] Das vordere Gestellteil 1 ist im Bereich vor der Fahrzeugvorderachse mit einem Lagerbock
12 in einer von mehreren möglichen Stellungen verschraubt. Über diesen Lagerbock
erfolgt die vordere Aufhängung des Gestells am Chassis, und zwar einerseits über einen
Querführungsstab 4, der in seiner Länge einstellbar ist und über einen Bolzen 18 an
eine Lasche 5 am Fahrzeugchassis 6 angekoppelt werden kann, und andererseits über
zwei Ketten 8, die über Haken in die Tragholme 6 für die vordere Stoßstange eingehängt
werden können. Die Ketten 8 sind nur kurz und verbinden die Haken mit dem freien Ende
je eines Hebels 10, der an einer Schwenklasche 19 über eine waagerechte Schwenkachse
angelenkt ist. Die Schwenklasche ihrerseits ist über eine senkrechte Schwenkachse
24 am Lagerbock 12 angelenkt, so daß die Hebel 10 sowohl nach oben und unten als
auch nach vorne und hinten bewegt werden können. Die erstgenannte Bewegung wird durch
je einen Kraftzylinder 9 bewirkt, der zwischen der Lasche 19 und dem Hebel 10 eingefügt
ist, während die zweitgenannte Bewegung frei erfolgt. In Fig. 3 ist einer dieser Arme
10 in vier verschiedenen Stellungen C, D, E und F dargestellt. In der Stellung C
liegt der Arm parallel zur Fahrzeugachse, wodurch der Raumbedarf für das Gestell im
Depot verringert wird. Die Stellung E ist die normale Betriebsstellung und die Stellungen
D und F können sich im Betrieb kurzzeitig ergeben, falls harte Schläge auf das Arbeitsgerät
ausgeübt werden und der Stoßdämpfer 15 wirksam wird.
[0014] In Fig. 2, die eine Schnittansicht auf das Schubgestell von vorne, d.h. vor dem Lagerbock
12, zeigt, sind zwei verschie dene Stellungen A und B der Hebel 10 zu erkennen, die
durch die Kraftzylinder 9 bewirkt werden. Die Stellung A wird für das Überfahren des
Schubgestells vor dem Ankoppeln an das Fahrzeug gewählt. Das Frontarbeitsgerät steht
dabei auf dem Boden auf, und die Gestellteile 1 bis 3 befinden sich in der Nähe des
Bodens, während die freien Enden der Hebel 10 leicht nach oben gerichtet sind, ohne
das Überfahren mit dem Fahrzeug zu stören. Die Ketten 8 sind in eines von mehreren
Löchern am freien Ende der Hebel 10 eingehängt und somit an die Fahrzeugbreite bzw.
den Abstand der Tragholme der vorderen Stoßstange 6 des Fahrzeugs angepaßt. Da die
freien Enden der Hebel nach oben zeigen, können die am Ende der kurze Kette 8 befindlichen
Haken leicht in die Tragholme 6 eingehängt werden, nachdem zuvor das hintere Ende
des Gestells in die Anhängerkupplung 7 eingehängt worden ist. Nun wird der Querführungsstab
4 an eine vorbereitete Lasche 5 des Chassis mithilfe eines Bolzens 18 angekoppelt.
[0015] Für die Fahrt zum Einsatzort werden die Kraftzylinder mit Druck beaufschlagt, so
daß sie die Hebel 10 absenken und damit das Schubgestell und das Arbeitsgerät vom
Boden abheben. In dieser Lage drückt ein definierter Bereich der Gestellteile 1 bis
3 von unten gegen das Chassis. Für den Schneeräumbetrieb wird der Druck aus den Kraftzylindern
9 entlastet, so daß das Frontarbeitsgerät durch die Schwerkraft auf den Boden absinkt.
[0016] Durch die erfindungsgemäße vordere Aufhängung des Schubgestells am Fahrzeugchassis
wird einerseits verhindert, daß Schubkräfte bei plötzlichen Stößen auf die vordere
Aufhängung und das Chassis übertragen werden. In diesem Fall schwenken vielmehr die
Hebel 10 mit den Laschen 19 um die Schwenkachsen 24. Mithilfe der Kraftzylinder läßt
sich auch im harten Winterbetrieb eine störungsfreie Vertikalbewegung des Schubrahmens
bezüglich des Fahrzeugchassis erreichen, und zwar nicht nur während des Koppelvorgangs,
sondern auch später im Betrieb, z.B. zum Überfahren eines festen Hindernisses. Die
Pflugschar selbst benötigt hierzu also keine eigenen hydraulischen Hubvorrichtungen.
[0017] Die Erfindung ist nicht in allen Einzelheiten auf die dargestellte bevorzugte Ausführungsform
beschränkt. So könnten die Arbeitszylinder pneumatisch oder hydraulisch betätigt werden,
und statt der Ketten 8 könnten kurze Seilstücke oder auch starre Verbindungselemente
Verwendung finden. Außerdem könnte die vordere Aufhängung der Ketten 8 und des Querführungsstabs
an anderen Chassisteilen als den Tragholmen der Stoßstange erfolgen.
1. Schubgestell für Frontarbeitsgeräte an Kraftfahrzeugen, das die Schubkraft des
Frontarbeitsgeräts unter dem Fahrzeug hindurch auf die Anhängerkupplung des Fahrzeugs
überträgt und vor der Fahrzeugvorderachse einerseits beidseitig der Fahrzeuglängsachse
am Fahrzeugchassis über Haken einhängbar sowie andererseits über einen Querführungsstab
bezüglich der Fahrzeuglängsachse zentrierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Haken über Ketten, Seile oder dergleichen (8) an das freie Ende je eines
einseitig am Schubgestell (1, 2, 3) angelenkten Hebels (10) angekoppelt sind, der
mit einem Kraftzylinder (9) derart zusammenwirkt, daß der Hebel durch den Kraftzylinder
um seine waagerechte Gelenkachse schwenkbar ist.
2. Schubgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Hebel (10) sowie
der ihm zugeordnete Kraftzylinder (9) an einer Schwenklasche (19) angelenkt ist, die
ihrerseits um eine senkrechte Schwenkachse (24) beweglich am die Schubkraft übertragenden
Gestellteil (1, 2, 3) befestigt ist.
3. Schubgestell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es über ein Koppelelement
(14) an die Anhängerkupp lung des Fahrzeugs ankoppelbar ist und daß dieses Koppelelement
um eine zur Fahrzeugachse parallele Achse schwenkbar und in mindestens zwei Schwenkstellungen
arretierbar ist, von denen eine ein Überfahren des Schubgestells mit dem Fahrzeug
zuläßt und die andere eine Koppelstellung ist, in der die Achse des Schubgestells
neben der Achse des Fahrzeugs unter diesem hindurch verläuft.