[0001] Die Erfindung betrifft einen Siebzylinder, der die Merkmale des Oberbegriffs des
Anspruches 1 aufweist.
[0002] Bei den bekannten Siebzylindern dieser Art (EP-A1-0176 610) wird der Innenkörper
durch ein dickwandiges Rohr gebildet, um die erforderliche Tragfähigkeit zu erreichen.
Die Nachteile eines solchen Rohres sind sein relativ großes Gewicht sowie die notwendige
mechanische Bearbeitung. Hinzu kommt, daß die Abfuhr des durch die Bespannung radial
nach innen eingetretenen Wassers Schwierigkeiten bereitet und zu einer Qualitätsverminderung
der mit Hilfe des Siebzylinders hergestellten Bahn führen kann. Zwar kann man das
dickwandige Rohr mit Löchern versehen. Das Bohren dieser Löcher ist aber sehr aufwendig.
Eine sehr gute Wasserabfuhr und ein relativ geringes Gewicht haben diejenigen bekannten
Siebzy linder (DE-A-28 08 716), bei denen der Innenkörper durch Stützwendeln gebildet
ist. Allerdings ist der Fertigungsaufwand dieser Siebzylinder ebenfalls beträchtlich.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Siebzylinder zu schaffen,
der sowohl gewichtsarm ist und eine gute Wasserabfuhr ergibt als auch einen geringeren
Fertigungsaufwand als die bekannten Konstruktionen hat. Diese Aufgabe löst ein Siebzylinder
mit den Merkmalen des Anspruches 1.
[0004] Ein aus einem Lochblech hergestellter Zylinder als Innenkörper ist sehr kostengünstig,
zumal handelsübliche Lochplatten mit gestanzten Löchern verwendet werden können.
Es brauchen deshalb diese Lockblechplatten nur auf die erforderliche Größe geschnitten,
in die zylindrische Form gebogen und längs ihrer Stoßfugen verschweißt zu werden.
Aber auch das Gewicht eines solchen Lochblechmantels ist gering. Hinzu kommt noch,
daß eine gute Wasserabfuhr durch die Löcher hindurch radial nach innen möglich ist.
Es bereitet auch keine Schwierigkeiten, einem solchen Innenkörper die erforderliche
zylindrische Form zu geben, weil ein solcher Blechmantel sich an die Zylinderform
der Tragringe anpaßt, die innen ausgedreht sein können, um eine exakte zylindrische
Form zu definieren. Zwar führt die Anpassungsfähigkeit des Blechmantels an die Innenkontur
der Tragringe dazu, daß diese ein relativ großes Trägheitsmoment haben müssen, um
die erforderliche Formstabilität des Siebzylinders zu erreichen. Wegen des relative
großen Unterschiedes zwischen dem Innendurchmesser und dem Außendurchmesser der Tragringe
läßt sich aber das hierzu erforderliche Trägheitsmoment schon mit relativ dünnen Tragringen
erreichen. Gemeinsam ergeben deshalb der den Innenkörper bildende Lochblechmantel
und die fest mit ihm verbundenen Tragringe eine Struktur hoher Steifigkeit, die sehr
kostengünstig an die Erfordernisse angepaßt werden kann und daher auch eine wirtschaftliche
Einzelfertigung erlaubt.
[0005] Es ist zwar bei Siebzylindern bekannt (DE-C-391 472, DE-A1-29 23 669) Lochbleche
zu verwenden. Bei diesen Siebzylindern dient das Lochblech jedoch zur Bildung des
als Sieb dienenden Mantels, der nur im Bereich seiner beiden Endabschnitte von je
einem Tragring getragen wird, die beide auf Rollen gelagert sind, um eine Welle zu
vermeiden. An der Innenseite des Lochbleches kann hierbei eine Wendel anliegen, die
jedoch nicht die Aufgabe der Abstützung des Mantels hat, sondern als Förderschnecke
dient.Weiterhin ist es bekannt (Zeitschrift "Wochenblatt für Papierfabrikation" Heft
13/1964, Seiten 392 bis 394) je nach Blechstärke und Verwendungszweck des Lochbleches
die Löcher durch Stanzen oder Bohren herzustellen.
[0006] In der Regel genügt eine Dicke des Lochbleches gemäß Anspruchs 4. Das Trägheitsmoment
der Tragringe wird dann zweckmäßigerweise gemäß Anspruch 7 gewählt.
[0007] Vorzugsweise sind die Tragringe auf den Innenkörper aufgeschrumpft. Das warme Aufziehen
der Tragringe auf den Blechmantel stellt nicht nur eine kostengünstige Verbindung
zwischen Mantel und Tragringen dar. Man erreicht hierdurch auch eine zwangläufige
Anpassung des Blechmantels an die Innenkontur der Tragringe.
[0008] Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargstellten Ausführungsbeispiels
im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine unvollständige, teilweise in Längsrichtung geschnitten dargestellte Ansicht
des Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 eine unvollständig dargestellte, von der Linie II-III der Figur 1 aus gesehene
Ansicht des Innenkörpers.
[0009] Ein Siebzylinder, wie er beispielsweise für Kartonmaschinen, Pappenmaschinen, Eindicker
oder Stoffänger benötigt wird, weist eine Welle 1 auf, welche in dem von der axialen
Länge des Siebzylin ders bestimmten Abstand je eine Stirnscheibe 2 trägt, die im
Ausführungsbeispiel aus einem auf der Welle 1 festgelegten Nabenkörper 3, radial
von diesem nach außen abstehenden Tragarmen sowie einen den Nabenkörper 3 konzentrisch
im Abstand umgebenden Außenring 4 besteht. An der Innenseite des Außenringes 4 ist
nahe dessen Innenrandes ein konzentrisch zum Nabenkörper angeordneter Zentrierring
5 mittels Schrauben 6 festgelegt.
[0010] Die Außenmantelfläche der beiden Zentrierringe 5, von denen nur der eine dargestellt
ist, dient als Auflagefläche für einen Innenkörper 7, der als Blechmantel ausgeführt
und mit den beiden
[0011] Zentrierringen 5 fest verbunden ist. Der Innenkörper 7 wird in der Weise hergestellt,
daß er aus handelsüblichen, ebenen Lochblechtafeln, deren Löcher 8 gestanzt sind,
gebogen wird. Die Stoßfuge oder die Stoßfugen der Tafel oder Tafeln werden verschweißt.
Eine weitere Bearbeitung ist nicht erforderlich. Im Ausführungsbeispiel beträgt die
Dicke des Bleches etwa 4 mm. Der Lochdurchmesser ist so gewählt, daß die offene Fläche
etwa 25 % beträgt.
[0012] Auf den Innenkörper 7 sind in axialer Richtung im Abstand voneinander hochkant angeordnete
Tragringe 9 warm aufgezogen, die zuvor innen ausgedreht worden sind. Durch das Aufschrumpfen
dieser Tragringe 9 auf den Innenkörer 7 erhält man zum einen eine feste Verbindung
zwischen den Tragringen 9 und dem Innenkörper 7. Zum anderen wird eine Anlage des
Innenkörpers 7 an der Innenkontur der Tragringe 9 erzwungen, wodurch der Innenkörper
7 eine exakte zylindrische Form erhält. Das Trägheitsmoment der Tragringe 9 ist etwa
200 mal so groß wie dasjenige eines Abschnittes des Innenkörpers 7 mit einer axialen
Länge, welche dem Abstand zwischen zwei benachbarten Tragringen 9 entspricht.
[0013] An ihrem äußeren Umfang sind die Tragringe 9 mit Profilstäben 10 verbunden, die gleichmäßig
über den Umfang der Tragringe 9 verteilt angeordnet sind und im Ausführungsbeispiel
parallel zur Längsachse der Wele 1 verlaufen. Die Enden der Profilstäbe 10 greifen
in Nuten der Außenringe 4 ein und sind mit letzteren ebenfalls verbunden. Die durch
die Profilstäbe gebildete Garnierung trägt die aus einem Sieb bestehende Bespannung
11. Selbstverständlich könnte die Garnierung auch in anderer bekannter Weise ausgeführt
sein.
[0014] Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch die nur allein aus der
Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der
Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht in den
Ansprüchen erwähnt sind.
1. Siebzylinder mit einem konzentrisch zur Längsachse seiner Welle angeordneten, rohrförmigen
Innenkörper, der im Bereich seiner beiden Enden zumindest indirekt auf der Welle
abgestützt ist und auf dessen Außenmantelfläche in axialer Richtung im Abstand voneinander
ringscheibenförmige Tragringe fest angeordnet sind, mit denen der den Innenkörper
konzentrisch im Abstand umgebende Träger für die Bespannung verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Innenkörper (7) aus einem mit Löchern (8) versehenen Blech
besteht.
2. Siebzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Blech ein gestanztes
Lochblech ist.
3. Siebzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenkörper
(7) aus wenigstens einer in eine hohlzylindrische Form gebogenen Platte besteht, die
längs der Stoßfuge oder der Stoßfugen verschweißt ist.
4. Siebzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wanddicke des Innenkörpers (7) höchstens 6 mm beträgt und vorzugsweise im Bereich
von 4 mm liegt.
5. Siebzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tragringe (9) innen ausgedreht sind.
6. Siebzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tragringe (9) auf den Innenkörper (7) aufgeschrumpft sind.
7. Siebzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Trägheitsmoment jedes Tragringes (9) mehr als 100 mal größer, vorzugsweise mindestens
200 mal größer ist als das Trägheitsmoment eines Abschnittes des Innenkörpers (7)
mit einer dem axialen Abstand zwischen zwei benachbarten Trageringen (9) entsprechenden
axialen Länge.