(19)
(11) EP 0 248 186 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.12.1987  Patentblatt  1987/50

(21) Anmeldenummer: 87105786.5

(22) Anmeldetag:  18.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D21F 1/60
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 03.06.1986 DE 3618672

(71) Anmelder: Chr. Wandel GmbH + Co.
D-7410 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Lüttich, Gerhard, Dipl.-Ing.
    D-7410 Reutlingen-Sickenhausen (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Bartels, Held und Partner 
Lange Strasse 51
70174 Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Siebzylinder


    (57) Bei einem Siebzylinder mit einem konzentrisch zur Längsachse seiner Welle (1) angeordneten, rohrförmigen Innenkörper (7) ist dieser im Bereich seiner beiden Enden zumindest indirekt auf der Welle (1) abgestützt. Auf der Außenfläche des Innen­körpers (7) sind in axialer Richtung im Abstand voneinander ringscheibenförmige Tragringe (9) fest angeordnet, mit denen der den Innenkörper (1) konzentrisch im Abstand umgebende Träger (10) für die Bespannung verbunden ist. Der Innenkörper (7) besteht aus einem mit Löchern (8) versehenen Blech.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Siebzylinder, der die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruches 1 aufweist.

    [0002] Bei den bekannten Siebzylindern dieser Art (EP-A1-0176 610) wird der Innenkörper durch ein dickwandiges Rohr gebildet, um die er­forderliche Tragfähigkeit zu erreichen. Die Nachteile eines sol­chen Rohres sind sein relativ großes Gewicht sowie die notwendige mechanische Bearbeitung. Hinzu kommt, daß die Abfuhr des durch die Bespannung radial nach innen eingetretenen Wassers Schwierig­keiten bereitet und zu einer Qualitätsverminderung der mit Hilfe des Siebzylinders hergestellten Bahn führen kann. Zwar kann man das dickwandige Rohr mit Löchern versehen. Das Bohren dieser Löcher ist aber sehr aufwendig. Eine sehr gute Wasserabfuhr und ein relativ geringes Gewicht haben diejenigen bekannten Siebzy­ linder (DE-A-28 08 716), bei denen der Innenkörper durch Stütz­wendeln gebildet ist. Allerdings ist der Fertigungsaufwand dieser Siebzylinder ebenfalls beträchtlich.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Siebzylin­der zu schaffen, der sowohl gewichtsarm ist und eine gute Wasser­abfuhr ergibt als auch einen geringeren Fertigungsaufwand als die bekannten Konstruktionen hat. Diese Aufgabe löst ein Siebzylinder mit den Merkmalen des Anspruches 1.

    [0004] Ein aus einem Lochblech hergestellter Zylinder als Innenkörper ist sehr kostengünstig, zumal handelsübliche Lochplatten mit ge­stanzten Löchern verwendet werden können. Es brauchen deshalb diese Lockblechplatten nur auf die erforderliche Größe geschnit­ten, in die zylindrische Form gebogen und längs ihrer Stoßfugen verschweißt zu werden. Aber auch das Gewicht eines solchen Loch­blechmantels ist gering. Hinzu kommt noch, daß eine gute Wasser­abfuhr durch die Löcher hindurch radial nach innen möglich ist. Es bereitet auch keine Schwierigkeiten, einem solchen Innenkörper die erforderliche zylindrische Form zu geben, weil ein solcher Blechmantel sich an die Zylinderform der Tragringe anpaßt, die innen ausgedreht sein können, um eine exakte zylindrische Form zu definieren. Zwar führt die Anpassungsfähigkeit des Blechmantels an die Innenkontur der Tragringe dazu, daß diese ein relativ gro­ßes Trägheitsmoment haben müssen, um die erforderliche Formstabi­lität des Siebzylinders zu erreichen. Wegen des relative großen Unterschiedes zwischen dem Innendurchmesser und dem Außendurch­messer der Tragringe läßt sich aber das hierzu erforderliche Trägheitsmoment schon mit relativ dünnen Tragringen erreichen. Gemeinsam ergeben deshalb der den Innenkörper bildende Lochblech­mantel und die fest mit ihm verbundenen Tragringe eine Struktur hoher Steifigkeit, die sehr kostengünstig an die Erfordernisse angepaßt werden kann und daher auch eine wirtschaftliche Einzel­fertigung erlaubt.

    [0005] Es ist zwar bei Siebzylindern bekannt (DE-C-391 472, DE-A1-29 23 669) Lochbleche zu verwenden. Bei diesen Siebzylindern dient das Lochblech jedoch zur Bildung des als Sieb dienenden Mantels, der nur im Bereich seiner beiden Endabschnitte von je einem Tragring getragen wird, die beide auf Rollen gelagert sind, um eine Welle zu ver­meiden. An der Innenseite des Lochbleches kann hierbei eine Wendel anliegen, die jedoch nicht die Aufgabe der Abstützung des Mantels hat, sondern als Förderschnecke dient.Weiterhin ist es bekannt (Zeitschrift "Wochenblatt für Papierfabrikation" Heft 13/1964, Seiten 392 bis 394) je nach Blechstärke und Verwendungszweck des Lochbleches die Löcher durch Stanzen oder Bohren herzustellen.

    [0006] In der Regel genügt eine Dicke des Lochbleches gemäß Anspruchs 4. Das Trägheitsmoment der Tragringe wird dann zweckmäßigerweise ge­mäß Anspruch 7 gewählt.

    [0007] Vorzugsweise sind die Tragringe auf den Innenkörper aufge­schrumpft. Das warme Aufziehen der Tragringe auf den Blechmantel stellt nicht nur eine kostengünstige Verbindung zwischen Mantel und Tragringen dar. Man erreicht hierdurch auch eine zwangläufige Anpassung des Blechmantels an die Innenkontur der Tragringe.

    [0008] Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dar­gstellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert. Es zei­gen:

    Fig. 1 eine unvollständige, teilweise in Längsrichtung ge­schnitten dargestellte Ansicht des Ausführungsbei­spiels,

    Fig. 2 eine unvollständig dargestellte, von der Linie II-­III der Figur 1 aus gesehene Ansicht des Innenkör­pers.



    [0009] Ein Siebzylinder, wie er beispielsweise für Kartonmaschinen, Pap­penmaschinen, Eindicker oder Stoffänger benötigt wird, weist eine Welle 1 auf, welche in dem von der axialen Länge des Siebzylin­ ders bestimmten Abstand je eine Stirnscheibe 2 trägt, die im Aus­führungsbeispiel aus einem auf der Welle 1 festgelegten Nabenkör­per 3, radial von diesem nach außen abstehenden Tragarmen sowie einen den Nabenkörper 3 konzentrisch im Abstand umgebenden Außen­ring 4 besteht. An der Innenseite des Außenringes 4 ist nahe des­sen Innenrandes ein konzentrisch zum Nabenkörper angeordneter Zentrierring 5 mittels Schrauben 6 festgelegt.

    [0010] Die Außenmantelfläche der beiden Zentrierringe 5, von denen nur der eine dargestellt ist, dient als Auflagefläche für einen In­nenkörper 7, der als Blechmantel ausgeführt und mit den beiden

    [0011] Zentrierringen 5 fest verbunden ist. Der Innenkörper 7 wird in der Weise hergestellt, daß er aus handelsüblichen, ebenen Loch­blechtafeln, deren Löcher 8 gestanzt sind, gebogen wird. Die Stoßfuge oder die Stoßfugen der Tafel oder Tafeln werden ver­schweißt. Eine weitere Bearbeitung ist nicht erforderlich. Im Ausführungsbeispiel beträgt die Dicke des Bleches etwa 4 mm. Der Lochdurchmesser ist so gewählt, daß die offene Fläche etwa 25 % beträgt.

    [0012] Auf den Innenkörper 7 sind in axialer Richtung im Abstand vonein­ander hochkant angeordnete Tragringe 9 warm aufgezogen, die zuvor innen ausgedreht worden sind. Durch das Aufschrumpfen dieser Tragringe 9 auf den Innenkörer 7 erhält man zum einen eine feste Verbindung zwischen den Tragringen 9 und dem Innenkörper 7. Zum anderen wird eine Anlage des Innenkörpers 7 an der Innenkontur der Tragringe 9 erzwungen, wodurch der Innenkörper 7 eine exakte zylindrische Form erhält. Das Trägheitsmoment der Tragringe 9 ist etwa 200 mal so groß wie dasjenige eines Abschnittes des Innen­körpers 7 mit einer axialen Länge, welche dem Abstand zwischen zwei benachbarten Tragringen 9 entspricht.

    [0013] An ihrem äußeren Umfang sind die Tragringe 9 mit Profilstäben 10 verbunden, die gleichmäßig über den Umfang der Tragringe 9 ver­teilt angeordnet sind und im Ausführungsbeispiel parallel zur Längsachse der Wele 1 verlaufen. Die Enden der Profilstäbe 10 greifen in Nuten der Außenringe 4 ein und sind mit letzteren ebenfalls verbunden. Die durch die Profilstäbe gebildete Garnie­rung trägt die aus einem Sieb bestehende Bespannung 11. Selbst­verständlich könnte die Garnierung auch in anderer bekannter Weise ausgeführt sein.

    [0014] Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch die nur allein aus der Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind als wei­tere Ausgestaltungen Bestandteile der Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht in den An­sprüchen erwähnt sind.


    Ansprüche

    1. Siebzylinder mit einem konzentrisch zur Längsachse seiner Welle angeordneten, rohrförmigen Innenkörper, der im Be­reich seiner beiden Enden zumindest indirekt auf der Welle abge­stützt ist und auf dessen Außenmantelfläche in axialer Richtung im Abstand voneinander ringscheibenförmige Tragringe fest ange­ordnet sind, mit denen der den Innenkörper konzentrisch im Ab­stand umgebende Träger für die Bespannung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenkörper (7) aus einem mit Löchern (8) versehenen Blech besteht.
     
    2. Siebzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Blech ein gestanztes Lochblech ist.
     
    3. Siebzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Innenkörper (7) aus wenigstens einer in eine hohlzylindrische Form gebogenen Platte besteht, die längs der Stoßfuge oder der Stoßfugen verschweißt ist.
     
    4. Siebzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke des Innenkörpers (7) höchstens 6 mm beträgt und vorzugsweise im Bereich von 4 mm liegt.
     
    5. Siebzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragringe (9) innen ausgedreht sind.
     
    6. Siebzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragringe (9) auf den Innenkörper (7) aufgeschrumpft sind.
     
    7. Siebzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägheitsmoment jedes Tragringes (9) mehr als 100 mal größer, vorzugsweise mindestens 200 mal größer ist als das Trägheitsmoment eines Abschnittes des Innenkörpers (7) mit einer dem axialen Abstand zwischen zwei benachbarten Trage­ringen (9) entsprechenden axialen Länge.
     




    Zeichnung