(19)
(11) EP 0 248 193 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.12.1987  Patentblatt  1987/50

(21) Anmeldenummer: 87105944.0

(22) Anmeldetag:  23.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04D 3/36, E04D 13/16, E04B 1/68
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR LI NL

(30) Priorität: 03.05.1986 DE 3615107

(71) Anmelder: Correcta GmbH
D-34526 Bad Wildungen (DE)

(72) Erfinder:
  • Strasser, Josef
    D-3593 Edertal-Affoldern (DE)
  • Schmitz, Wolfgang
    D-5000 Köln 60 (DE)

(74) Vertreter: Müller, Heinz-Gerd (DE) et al
In der Schlade 18
D-51467 Bergisch-Gladbach
D-51467 Bergisch-Gladbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fugenabdeckung


    (57) Für ein Steildach 1 mit durchgehender, gestoßener Wärmedämmschicht aus Kunststoffschaum-Dämmplatten 2 werden zur Oberflächenwasserableitung über den Fugen 4, wasserdampfdurchlässige Streifen 6, 7 aus Kunststoff, insbesondere abgewinkelte Streifen, gefordert, die mindestens einseitig mit den Dämmplatten 2 verankert sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Fugenabdeckung von gestoßenen Kunststoff-Dämmplatten eines Daches, insbesondere Steildaches, zur Verhinderung des Eindringens von Oberflächenwasser bei gleichzeitiger Vermeidung von schädlichen Wasseransammlungen infolge Wasserdampfdiffusion.

    [0002] Bei Dächern besteht die Gefahr während der Bauarbeiten, daß durch Regen Wasser über die Stoßfugen in die Dämmschicht eindringt, welches den Wärmedämmwert herabsetzt un bei angrenzenden Bauteilen zur unerwünschten Fäulnis bzw. zur Korrosion führen kann.

    [0003] Aber auch nach der Eindeckung besteht durch Flugschnee bzw. durch Beschädigungen in der Dachhaut die Möglichkeit zur Bildung von Oberflächenwasser. Andererseits ist das einseitige Verschließen der Stöße zwischen den Kunststoffschaum-Dämmplatten nicht möglich, da infolge des Dampfdruckes bei bestimmten Wetterlagen die Gefahr der Ansammlung von Wasser besteht, welches ebenfalls die vorgenannten Schäden hervorrufen könnte.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher für insbesondere quaderähnliche, geneigte Kunststoffschaum-Dämmplatten ein Mittel zu finden, welches das Eindringen von Oberflächenwasser in die Stoßfugen verhindert und gleichzeitig einen solch geringen Wasserdampfdiffusions-Widerstand besitzt. daß schädliche Wasseransammlungen nicht auftreten können, welche den Wärmedämmwert wesentlich herabsetzen und zum Verfaulen bzw. Korrodieren der angrenzenden Bauteile führen.

    [0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelost, daß ein oberflächenwasserundurchlässiger Streifen mindestens auf einer Seite einer Fuge mit Dämmplatten des Daches fest verbunden ist und daß Wege zur Abführung des Wasserdampfes vorhanden sind.

    [0006] Durch das Verschließen der Stoßfugen der mit einer wasserundurchlässigen Folie (Alu-Folie) abgedeckten Dämmplatten mit oder ohne Nut und Feder an der dem Wetter zugewendeten Seite wird erreicht, daß schon bei geringen Dachneigungen vorzugsweise ) 20° anfallendes Oberflächenwaser - ohne Schaden zu erzeugen -ablaufen kann wobei entstehender Wasserdampf infolge des Dampfdruckgefälles am Durchströmen der oberflächenwasserdichten Schicht nicht behindert wird.

    [0007] Mit einer einfachen Fugenabdichtung ist es möglich ein während der Bau- und Betriebszeiten voll funktionsfähiges Dach zu erstellen.

    [0008] Die quer zur Fallinie liegenden. Fugen können einfach durch ein extrudiertes Profil mit flachen Schenkeln abgedeckt werden. Der untere Schenkel verläuft parallel zur Oberfläche einer ersten Wärmedämmplatte, wodurch das Oborflächenwasser über die Stoßfuge hinweggeleitet wird, während der aus der Fuge kommende Dampf unterhalb des Schenkels frei abziehen kann. Der obere Schenkel besitzt eine kleinere Neigung als die Dachneigung, und wird in einem schräg zur Außenfläche in der Ecke beginnenden Schlitz der zweiten, nach oben angrenzenden Dämmplatte gehalten. Die vorhandene Neigung ist dabei immer noch groß genug, um eventuell anfallendes Wasser in Richtung der Traufe abzuleiten. Um ein Herausziehen der Kunststoff- Platte zu vermeiden, werden im Bereich der zweiten Dämmplatte am oberen Schenkel vorstehende Teile angebracht, die als Widerhaken wirken.

    [0009] In einer anderen Ausführungsform wird über den Fugen - insbesondere in Richtung der Fallinie - ein flacher Streifen aus flexibler Folie bzw. extrudierten Profil auf der Oberfläche der wasserdichten Dämmplatten angebracht und vorzugsweise mit einem Selbstkleber befestigt. Die erforderliche Dampfdurchlässigkeit, die in Form einer diffusionsäquivalenten Luftschichtdicke sd = µ.s. mit Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl µ und Probendicke s gemessen wird (DIN 52 615 B11) wird durch eine diffusionsoffene Folie sd 1,8 m oder durch punktförmige Befestigung an Erhebungen in Form von Rillen und Noppen bewerkstelligt., wobei leztere ein Eindringen des Wasser nicht zu lassen, aber ein Entweichen des Dampfes erlauben.

    [0010] Weiter ist es möglich die flexiblen Streifen mit einem Netzwerk oder wasserabweisenden Fasern auszurüsten, die neben der Dampfdurchlässigkeit dem Streifen eine bestimmte

    [0011] Festigkeit geben, so daß ein Reißen bei Verschiebungen der Dämmplatten infolge Temperaturänderung und Schrumpfen nicht eintritt.

    [0012] Im Beispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 Draufsicht auf ein Steildach

    Fig. 2 Schnitt durch ein Steildach

    Fig. 3 Prespektivansicht, eines abgewinkelten Streifen

    Fig. 4 Perspektivansicht eines flexiblen Bandes



    [0013] In Fig. 1 wird ein Steildach 1 in der Draufsicht gezeigt bei dem die quer angeordneten Dämmplatten 2 aus Polyurethanschaum quer zur Fallinie 3 Fugen 4 bzw. in Richtung der Fallinie 3 besetzte Fugen 5 besitzen, Über den durchgehenden Fugen 4 sind als Streifen abgewinkelte Kunststoff-Platten 6 angeordnet. Die versetzten Fugen 5 werden dagegen durch Streifen in Form von flexiblen Bändern 7 abgedeckt die oben unter und unten über den KunststoffPlatten 6 enden.

    [0014] In Fig. 2 ist ein Schnitt durch das Steildach 1 gezeichnet indem in der Nut 8 der unteren Dämmplatte 9 die Feder 10 der oberen Dämmplatten 11. Die Dämmplatten 9, 11 aus Polyurethan sind jeweils oben mit einer Alufolie 12 abgedeckt. Die abgewinkelte Kunststoff-Platte 6 liegt mit einem Schenkel 13 insbesondere über Krümmung 14, auf der Alufolie 12, während der andere Schenkel 15 der gegenüber der Fallinie 3 ein um 25° geringeres Gefälle aufweist, in einem Schlitz 16 sitzt, der in einen erweiterten Raum 17 endet, um dort ein vorstehendes Teil 18 aufzunehmen.

    [0015] In Fig. 3 ist eine abgewinkelte Kunststoffplatte 6 perspektivisch dargestellt. Sie besteht aus einem ersten Schenkel 13 der am Ende zwecks besserer Anlage eine leichte Krümmung 14 nach unten besitzt und einem zweiten Schenkel 15 der mit der gedachten Verlängerung des ersten Schenkels einen Winkel von 25° bildet und zwecks Widerstand gegen Herausziehen in einem vorstehenden Teil 18 in Form eines rechtwinklig angeordneten Schenkels endet.

    [0016] In Fig. 4 ist ein flexibles Band 7 im Bereich der Auflage mit selbstklebender Fläche 19 in den Randbereichen von einem Drittel der Gesamtbreite versehen, welche bis zum Ausbau mit Ölpapier 20 abgedeckt sind. Ferner sind im rechten Randbereich als Erhebung 21 schräglaufende Rillen 21 für den Abzug des Dampfes vorgesehen.


    Ansprüche

    1. Fugenabdeckung von gestoßenen Kunststoffschaum-Dämmplatten eines Daches, insbesondere Steildaches, zur Verhinderung des Eindringen von Oberflächenwasser bei gleichzeitiger Vermeidung von schädlichen Wasseransammlungen infolge Wasserdampfdiffusion dadurch gekennzeichnet, daß ein Oberflächenwasser undurchlässiger, flächiger Streifen (6,7) mindestens auf einer Seite einer Fuge (4,5) mit Dämmplatten (2) des Daches (1) fest verbunden ist und daß Wege zur Abführung des Wasserdampfes vorhanden sind.
     
    2. Fugenabdeckung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß als Streifen eine abgewinkelte Kunststoff-Platte (6) dient bei der ein Schenkel (13) auf der unteren - gesehen in Fallrichtung - Dämmplatte 9 aufliegt und bei der der andere Schenkel 15 unter einem Winkel von 12-40°, insbesondere ovn 20-30°, zur Oberfläche der oberen Dämmplatte (11) in einen entsprechend geneigten Schlitz (16) dieser Dämmplatte (11) eingreift.
     
    3. Fugenabdeckung nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß der obere Schenkel (15) vorstehende Teile (18) als Ausziehsperre besitzt.
     
    4. Fugenabdeckung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der flache Streifen (7) aus Kunststoff unterseitig entlang eines oder beider Ränder mit einer selbstklebenden Fläche 19 ausgerüstet ist.
     
    5. Fugenabdeckung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß der flache Streifen (7) eine diffusions- äquivalente Luftschichtdicke sd = µ.s von 0,09-0,25 m besitzt, wobei µ die Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl und s die Probendicke ist.
     
    6. Fugenabdeckung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß der flache Streifen (7) unterseitig Erhebungen 21 besitzt.
     
    7. Fugenabdeckung nach Ansprüchen 4-6 dadurch gekennzeichnet, daß der flache Streifen (7) ein flexibles Band ist welches zusätzliche Verstärkungen besitzt.
     




    Zeichnung