[0001] Die Erfindung betrifft eine Fugenabdeckung von gestoßenen Kunststoff-Dämmplatten
eines Daches, insbesondere Steildaches, zur Verhinderung des Eindringens von Oberflächenwasser
bei gleichzeitiger Vermeidung von schädlichen Wasseransammlungen infolge Wasserdampfdiffusion.
[0002] Bei Dächern besteht die Gefahr während der Bauarbeiten, daß durch Regen Wasser über
die Stoßfugen in die Dämmschicht eindringt, welches den Wärmedämmwert herabsetzt un
bei angrenzenden Bauteilen zur unerwünschten Fäulnis bzw. zur Korrosion führen kann.
[0003] Aber auch nach der Eindeckung besteht durch Flugschnee bzw. durch Beschädigungen
in der Dachhaut die Möglichkeit zur Bildung von Oberflächenwasser. Andererseits ist
das einseitige Verschließen der Stöße zwischen den Kunststoffschaum-Dämmplatten nicht
möglich, da infolge des Dampfdruckes bei bestimmten Wetterlagen die Gefahr der Ansammlung
von Wasser besteht, welches ebenfalls die vorgenannten Schäden hervorrufen könnte.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher für insbesondere quaderähnliche, geneigte Kunststoffschaum-Dämmplatten
ein Mittel zu finden, welches das Eindringen von Oberflächenwasser in die Stoßfugen
verhindert und gleichzeitig einen solch geringen Wasserdampfdiffusions-Widerstand
besitzt. daß schädliche Wasseransammlungen nicht auftreten können, welche den Wärmedämmwert
wesentlich herabsetzen und zum Verfaulen bzw. Korrodieren der angrenzenden Bauteile
führen.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelost, daß ein oberflächenwasserundurchlässiger
Streifen mindestens auf einer Seite einer Fuge mit Dämmplatten des Daches fest verbunden
ist und daß Wege zur Abführung des Wasserdampfes vorhanden sind.
[0006] Durch das Verschließen der Stoßfugen der mit einer wasserundurchlässigen Folie (Alu-Folie)
abgedeckten Dämmplatten mit oder ohne Nut und Feder an der dem Wetter zugewendeten
Seite wird erreicht, daß schon bei geringen Dachneigungen vorzugsweise ) 20° anfallendes
Oberflächenwaser - ohne Schaden zu erzeugen -ablaufen kann wobei entstehender Wasserdampf
infolge des Dampfdruckgefälles am Durchströmen der oberflächenwasserdichten Schicht
nicht behindert wird.
[0007] Mit einer einfachen Fugenabdichtung ist es möglich ein während der Bau- und Betriebszeiten
voll funktionsfähiges Dach zu erstellen.
[0008] Die quer zur Fallinie liegenden. Fugen können einfach durch ein extrudiertes Profil
mit flachen Schenkeln abgedeckt werden. Der untere Schenkel verläuft parallel zur
Oberfläche einer ersten Wärmedämmplatte, wodurch das Oborflächenwasser über die Stoßfuge
hinweggeleitet wird, während der aus der Fuge kommende Dampf unterhalb des Schenkels
frei abziehen kann. Der obere Schenkel besitzt eine kleinere Neigung als die Dachneigung,
und wird in einem schräg zur Außenfläche in der Ecke beginnenden Schlitz der zweiten,
nach oben angrenzenden Dämmplatte gehalten. Die vorhandene Neigung ist dabei immer
noch groß genug, um eventuell anfallendes Wasser in Richtung der Traufe abzuleiten.
Um ein Herausziehen der Kunststoff- Platte zu vermeiden, werden im Bereich der zweiten
Dämmplatte am oberen Schenkel vorstehende Teile angebracht, die als Widerhaken wirken.
[0009] In einer anderen Ausführungsform wird über den Fugen - insbesondere in Richtung der
Fallinie - ein flacher Streifen aus flexibler Folie bzw. extrudierten Profil auf der
Oberfläche der wasserdichten Dämmplatten angebracht und vorzugsweise mit einem Selbstkleber
befestigt. Die erforderliche Dampfdurchlässigkeit, die in Form einer diffusionsäquivalenten
Luftschichtdicke s
d = µ.s. mit Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl µ und Probendicke s gemessen wird
(DIN 52 615 B11) wird durch eine diffusionsoffene Folie sd 1,8 m oder durch punktförmige
Befestigung an Erhebungen in Form von Rillen und Noppen bewerkstelligt., wobei leztere
ein Eindringen des Wasser nicht zu lassen, aber ein Entweichen des Dampfes erlauben.
[0010] Weiter ist es möglich die flexiblen Streifen mit einem Netzwerk oder wasserabweisenden
Fasern auszurüsten, die neben der Dampfdurchlässigkeit dem Streifen eine bestimmte
[0011] Festigkeit geben, so daß ein Reißen bei Verschiebungen der Dämmplatten infolge Temperaturänderung
und Schrumpfen nicht eintritt.
[0012] Im Beispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 Draufsicht auf ein Steildach
Fig. 2 Schnitt durch ein Steildach
Fig. 3 Prespektivansicht, eines abgewinkelten Streifen
Fig. 4 Perspektivansicht eines flexiblen Bandes
[0013] In Fig. 1 wird ein Steildach 1 in der Draufsicht gezeigt bei dem die quer angeordneten
Dämmplatten 2 aus Polyurethanschaum quer zur Fallinie 3 Fugen 4 bzw. in Richtung der
Fallinie 3 besetzte Fugen 5 besitzen, Über den durchgehenden Fugen 4 sind als Streifen
abgewinkelte Kunststoff-Platten 6 angeordnet. Die versetzten Fugen 5 werden dagegen
durch Streifen in Form von flexiblen Bändern 7 abgedeckt die oben unter und unten
über den KunststoffPlatten 6 enden.
[0014] In Fig. 2 ist ein Schnitt durch das Steildach 1 gezeichnet indem in der Nut 8 der
unteren Dämmplatte 9 die Feder 10 der oberen Dämmplatten 11. Die Dämmplatten 9, 11
aus Polyurethan sind jeweils oben mit einer Alufolie 12 abgedeckt. Die abgewinkelte
Kunststoff-Platte 6 liegt mit einem Schenkel 13 insbesondere über Krümmung 14, auf
der Alufolie 12, während der andere Schenkel 15 der gegenüber der Fallinie 3 ein um
25° geringeres Gefälle aufweist, in einem Schlitz 16 sitzt, der in einen erweiterten
Raum 17 endet, um dort ein vorstehendes Teil 18 aufzunehmen.
[0015] In Fig. 3 ist eine abgewinkelte Kunststoffplatte 6 perspektivisch dargestellt. Sie
besteht aus einem ersten Schenkel 13 der am Ende zwecks besserer Anlage eine leichte
Krümmung 14 nach unten besitzt und einem zweiten Schenkel 15 der mit der gedachten
Verlängerung des ersten Schenkels einen Winkel von 25° bildet und zwecks Widerstand
gegen Herausziehen in einem vorstehenden Teil 18 in Form eines rechtwinklig angeordneten
Schenkels endet.
[0016] In Fig. 4 ist ein flexibles Band 7 im Bereich der Auflage mit selbstklebender Fläche
19 in den Randbereichen von einem Drittel der Gesamtbreite versehen, welche bis zum
Ausbau mit Ölpapier 20 abgedeckt sind. Ferner sind im rechten Randbereich als Erhebung
21 schräglaufende Rillen 21 für den Abzug des Dampfes vorgesehen.
1. Fugenabdeckung von gestoßenen Kunststoffschaum-Dämmplatten eines Daches, insbesondere
Steildaches, zur Verhinderung des Eindringen von Oberflächenwasser bei gleichzeitiger
Vermeidung von schädlichen Wasseransammlungen infolge Wasserdampfdiffusion dadurch
gekennzeichnet, daß ein Oberflächenwasser undurchlässiger, flächiger Streifen (6,7)
mindestens auf einer Seite einer Fuge (4,5) mit Dämmplatten (2) des Daches (1) fest
verbunden ist und daß Wege zur Abführung des Wasserdampfes vorhanden sind.
2. Fugenabdeckung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß als Streifen eine abgewinkelte
Kunststoff-Platte (6) dient bei der ein Schenkel (13) auf der unteren - gesehen in
Fallrichtung - Dämmplatte 9 aufliegt und bei der der andere Schenkel 15 unter einem
Winkel von 12-40°, insbesondere ovn 20-30°, zur Oberfläche der oberen Dämmplatte (11)
in einen entsprechend geneigten Schlitz (16) dieser Dämmplatte (11) eingreift.
3. Fugenabdeckung nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß der obere Schenkel (15)
vorstehende Teile (18) als Ausziehsperre besitzt.
4. Fugenabdeckung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der flache Streifen
(7) aus Kunststoff unterseitig entlang eines oder beider Ränder mit einer selbstklebenden
Fläche 19 ausgerüstet ist.
5. Fugenabdeckung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß der flache Streifen
(7) eine diffusions- äquivalente Luftschichtdicke sd = µ.s von 0,09-0,25 m besitzt,
wobei µ die Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl und s die Probendicke ist.
6. Fugenabdeckung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß der flache Streifen
(7) unterseitig Erhebungen 21 besitzt.
7. Fugenabdeckung nach Ansprüchen 4-6 dadurch gekennzeichnet, daß der flache Streifen
(7) ein flexibles Band ist welches zusätzliche Verstärkungen besitzt.