[0001] Die Erfindung betrifft eine Aussonderungseinrichtung einer Glas-Sortieranlage, die
zum Aussondern von Nicht-Glas oder von mit Nicht-Glas-Resten behafteten Glasteilen
dient.
[0002] Im Zuge des steigenden Umweltbewußtseins, wie auch der Energieeinsparung, ist man
allgemein bestrebt, gebrauchte Materialien wieder aufzuarbeiten. Dies ist auch bei
Glas der Fall, das einen wertvollen Abfallstoff darstellt, in den zu seiner Herstellung
schon verhältnismäßig viel Energie aufgewandt wurde. Glas und Glasabfälle werden
daher bereits in größerem Maße gesammelt, um es einer Wiederverwertung zuführen zu
können.
[0003] Dieses Altglas trifft in Form von Scherben und Flaschen in stark verunreinigtem und
mit anderen Materialien durchsetzten Zustand beim Glasverwerter ein. Es muß daher,
vor seiner Verwertung, von den Verunreinigungen befreit und im allemeinen auch nach
den verschiedenen Glassorten und Glasfarben sortiert werden. Die Erfindung betrifft
eine Entfernung von Verunreinigungen aus dem Glas beziehungsweise das Aussondern
von Nicht-Glas und mit Nicht-Glas-Resten behafteten Glasteilen aus dem Glasgemenge.
[0004] Außerordentlich störend wirken sich Keramik- und Tonanteile bei dem Altglasgemenge
aus, die sich auch immer wieder in größerem Maße in solchen Glasabfällen befinden.
Dies rührt daher, weil vom Verbraucher, der die Glasabfälle zu den Glas-Sammelstellen
bringt, irrtümlicherweise Keramik und Tonwaren gleichgestellt werden mit Glas und
Glaswaren. Verunreinigungen sind aber auch Metallanteile, sei es nun in Form von
aufgeklebten Metallfolien, von Überresten von Schraubverschlüssen oder auch von Bügelverschlüssen.
Andererseits finden sich bei derartigen Glasabfällen für die Wiederverwertung nicht
störende aufgeklebte Papieretiketten oder sonstige leicht brennbare organische Bestandteile.
[0005] Um diese störenden Materialien aus dem Glasgemenge zu entfernen, war bisher nur
die Möglichkeit gegeben, das über ein Förderband herangeführte Gemenge manuell zu
sortieren beziehungsweise die störenden Materialien auszusondern. Zwar wurden Versuche
zum maschinellen Sortieren des Glasgemenges durchgeführt, jedoch führten diese Versuche
nicht zum Erfolg. Dies einerseits, weil es nicht gelang, die störenden Bestandteile
gezielt aus dem Glasgemenge zu entfernen und andererseits, weil die eingesetzten
Sensoren nur bedingt fähig waren, Nicht-Glas von Glasbestandteilen zu unterscheiden.
[0006] Zum Erkennen von Glas beziehungsweise von Nicht-Glas bietet sich das Durchleuchten
der Materialien an, da sämtliche störenden Materialien undurchsichtig sind. Zu bedenken
ist allerdings, daß auch mit Papier beklebtes Glas nicht mehr durchsichtig ist, also
auch ausgeschieden wird, obwohl es, wie oben angeführt, die Glasverwertung nicht stört.
Gerade aber mit Papieretiketten etc. beklebte Gläser bilden einen Großteil des Glasgemenges,
so daß beim Versuch dieser maschinellen Aussonderung viel zu viel Glas zusammen mit
den tatsächlichen Verunreinigungen ausgeschieden wurde.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung anzugeben, die es ermöglicht,
die störenden Materialien auszusondern, ohne allzu viele brauchbare Glasbestandteile
dem Glasgemenge zu entnehmen. Erreicht wird dies nach der Erfindung durch eine zwischen
eine das Glasgemenge zuführende Zuführeinrichtung und eine wegführende Abführeinrichtung
eingefügte Rutsche, an deren Ende eine nach unten wegschwenkbare Klappe angeordnet
ist, sowie eine die Rutsche zwischen sich aufnehmende, quer zur Transportrichtung
des Glasgemenges angeordnete, die Klappenbewegung steuernde, Licht-Sende- und -Empfangsvorrichtung.
[0008] Bei der Einrichtung nach der Erfindung wird das zu sortierende Glasgemenge über
eine Rutsche geleitet, wobei die einzelnenn Bestandteile dieses Gemenges vereinzelt
werden. Hiedurch ist es möglich, die Bestandteile dieses Gemenges mittels der Licht-Sende-
und -Empfangsvorrichtung zu identifizieren, also zu klassifizieren nach Glas- und
sonstigen Bestandteilen. Befindet sich hierbei Nicht-Glas im Gemenge, wird über die
Licht-Sende- und -Empfangsvorrichtung die Klappe so gesteuert, daß nach einer der
Materialgeschwindigkeit auf der Rutsche entsprechenden Zeitspanne die Klappe geöffnet
wird, dieser Nicht-Glas-Bestandteil also aus dem Glasgemenge entfernt wird. Selbstverständlich
werden beim Öffnen der Klappe auch Glasbestandteile aus dem Glasgemenge entfernt,
jedoch nur in einem in der Praxis bedeutungslosen Maße. Sollten sich bei diesem ausgeschiedenen
Gemenge noch beachtliche Glasbestandteile befinden, so kann die Aussonderung ohne
Schwierigkeiten nochmals wiederholt werden.
[0009] Das Erkennen von Nicht-Glas durch die Licht-Sende- und -Empfangsvorrichtung kann
durch die Wahl der Licht-Wellenlänge beeinflußt werden. Nach der Erfindung ist hierzu
nicht nur der sichtbare Anteil des Lichts, sondern auch der Ultraviolett-Anteil wie
auch der Infrarot-Anteil zu verwerten. So kann es für manche Sortieraufgaben zweckmäßig
sein, den Ultraviolett-Anteil zwischen 300 nm und 380 nm, der im wesentlichen also
dem Bereich UV-A entspricht, eingesetzt werden, insbesondere um Spezialgläser voneinander
zu trennen. Gerade aber für das übliche Altglas empfiehlt sich eine Wellenlänge, die
im nahen Infrarot liegt, da diese Wellenlänge wohl aufgeklebte Papieretiketten, nicht
aber Metallanteile durchdringt. Dadurch passieren mit Papier beklebte Glasanteile
die Aussonderungseinrichtung nach der Erfindung, nicht aber mit Metall behaftete Glasanteile.
Besonders gute Ergebnisse lassen sich unter Verwendung von Laserlicht erzielen, insbesondere
dann, wenn die Lichtempfangsvorrichtung aus einer Mehrzahl von nebeneinander angeordneten
Lichtwandlern gebildet ist und das Laserlicht durch Glasfasern über diese Lichtwandler
geführt wird. Als Lichtwandler kommen sowohl Fotozellen, Fotoelemente, Fotodioden
wie auch Fotowiderstände in Frage, jeweils für den angewendeten Frequenzbereich.
[0010] Um eine gegenseitige Beeinflussung der Lichtwandler zu vermeiden, werden sie zweckmäßigerweise
im Grund von lichtabschattenden Röhren angeordnet.
[0011] Tatsächlich haben mit einer derartigen Einrichtung durchgeführte Versuche gezeigt,
daß es mit ihr möglich ist, sehr exakt und mit lediglich geringen Glasanteilen Nicht-Glas
aus einem Glasgemenge zu trennen, so daß das so sortierte Glas unschwer einer Wiederverwertung
zugeführt werden kann.
[0012] Auf der Zeichnung ist schematisch eine derartige Aussonderungseinrichtung dargestellt,
und zwar zeigen:
Fig. 1 eine Anordnungsskizze und
Fig. 2 die Draufsicht auf eine Lichtempfangsvorrichtung.
[0013] Über eine Zuführvorrichtung 1 wird Glasgemenge einer Rutsche 2 zugeleitet, auf der
es über eine Klappe 3 zu einer wegführenden Abführeinrichtung 4 rutscht. Umfangen
wird die Rutsche 2 von einer Licht-Sende- und -Empfangsvorrichtung 5, 6. Um einer
Verfälschung der Aussage vorzubeugen, kann es zweckmäßig sein, die Licht-Sendevorrichtung
unterhalb der Rutsche 2 und die Licht-Empfangsvorrichtung oberhalb von ihr anzuordnen.
Die Rutsche 2 weist einen durchsichtigen Teil 7 auf, der von Licht der Licht-Sende-
und -Empfangsvorrichtung 5, 6 durchstrahlt wird. Der Licht-m
Epfangsteil besteht, wie Fig. 2 zeigt, aus einer Mehrzahl von Lichtwandlern 8, die so
neben und hintereinander angeordnet sind, daß mit Sicherheit die unter- beziehungsweise
oberhalb vorbeirutschenden Bestandteile des Glasgemenges erfaßt werden.
[0014] Das über die Zuführeinrichtung 1 herangeführte Glasgemenge rutscht auf der Rutsche
2 vereinzelt in Richtung auf die Abführeinrichtung 4 und passiert hierbei die Licht-Sende-
und Empfangsvorrichtung 5, 6. Befindet sich Nicht-Glas unter dem zugeführten Glasgemenge,
so wird mit einer der Rutschgeschwindigkeit des Glasgemenges entsprechenden Verzögerungszeit
schlagartig die Klappe 3, beispielsweise durch einen Elektromagneten, geöffnet, so
daß dieser Nicht-Glas-Bestandteil in einen Abfallbehälter 9 fallen oder einer nochmaligen
Sortierung zugeleitet werden kann. Glasanteile hingegen rutschen auf der Rutsche 2
über die Klappe 3 hinweg und gelangen in die wegführende Abführeinrichtung 4 zur
weiteren Verwendung.
1. Aussonderungseinrichtung einer Glas-Sortieranlage, die zum Aussondern von Nicht-Glas
oder von mit Nicht-Glas-Resten behafteten Glasteilen dient,
gekennzeichnet
durch eine zwischen eine das Glasgemenge zuführende Zuführeinrichtung (1) und eine
wegführende Abführeinrichtung (4) eingefügte Rutsche (2), an deren Ende eine nach
unten wegschwenkbare Klape (3) angeordnet ist sowie eine die Rutsche (2) zwischen
sich aufnehmende, quer zur Transportrichtung des Glasgemenges angeordnete, die Klappenbewegung
steuernde Licht-Sende- und -Empfangsvorrichtung (5, 6).
2. Aussonderungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wellenlänge des Lichts der Licht-Sende- und Empfangsvorrichtung zwischen 300
nm und 3000 nm liegt.
3. Aussonderungseinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wellenlänge des Lichts der Licht-Sende- und Empfangsvorrichtung, insbesondere
zum Aussondern von mit Papieretiketten beklebtem Altglas, im nahen Infrarot liegt.
4. Aussonderungseinrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Lichtwelle Laserlicht eingesetzt ist.
5. Aussonderungseinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Glasfasern zur Lichtführung von der Licht-Sendevorrichtung bis über die Licht-Empfangsvorrichtung
vorgesehen sind.
6. Aussonderungseinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Licht-Empfangsvorrichtung aus einer Mehrzahl von nebeneinander angeordneten
Lichtwandlern (8) gebildet ist.
7. Aussonderungseinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtwandler (8) am Grunde von lichtabschattenden Röhren angeordnet sind.
8. Aussonderungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Rutsche (2) ein das Glasgemenge transportierender Vibrator angebracht
ist.