[0001] Die Erfindung betrifft eine Gefahrenmeldeanlage gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs
1, bei der eine Anzahl an zweiadrigen Meldelinien liegende Gefahrenmelder, welche
verschiedene elektrische Zustände annehmen können, mit einer Signalzentrale verbunden
ist, in welcher die von den einzelnen Gefahrenmeldern übermittelten Signale zur Gewinnung
differenzierter Störungs-, bzw. Alarmsignale ausgewertet werden.
[0002] Automatische Gefahrenmeldeanlagen haben die Aufgabe, Gefahren, z.B. Brände oder unbefugte
Eindringlinge, möglichst früh zu erkennen, um eine wirksame Bekämpfung zu ermöglichen.
Die in automatischen Gefahrenmeldeanlagen verwendeten Gefahrenmelder weisen mindestens
einen Sensor auf, der Gefahrenkenngrössen, z.B. erhöhte Temperatur, Gas- oder Rauchentwicklung,
Einbrecher etc., in einen elektrischen Messwert umwandelt. Die Gefahrenmelder enthalten
ferner mindestens ein schwellenwertbildendes Schaltelement zur Festlegung einer Alarmschwelle.
Wenn das Sensorausgangssignal diese Alarmschwelle überschreitet, wird ein in dem
Gefahrenmelder vorhandener elektrischer Wandler angesteuert und der elektrische Zustand
des Gefahrenmelders (Spannung, Strom, Impedanz) ändert sich sprunghaft. Diese Zustandsänderung
des Gefahrenmelders wird zur Signalzentrale übertragen und dort ausgewertet. Ein
Gefahrenmelder besitzt also im allgemeinen zwei Zustände, den Ruhezustand und den
Alarmzustand. Es sind jedoch auch Gefahrenmeldesysteme bekannt, bei denen die Melder
mit einer automatischen Ueberwachungsvorrichtung ausgestattet sind, die einen Defekt
anzeigen. Bei diesen Systemen können die Melder also einen dritten Zustand annehmen,
den sogenannten Störungszustand. Der Hauptvorteil solcher Gefahrenmeldeanlagen besteht
in der einfachen und sicheren Uebertragung der Signale.
[0003] An solche Gefahrenmeldeanlagen werden jedoch gegensätzliche Forderungen gestellt.
Einerseits sollen sie Gefahren in einem möglichst frühzeitigen Stadium melden, um
entsprechende Bekämpfungsmassnahmen auslösen zu können. Zu diesem Zweck werden hochempfindliche,
automatische Sensoren zur Erkennung von Gefahrenkenngrössen verwendet, z.B. Ionisations-Rauchmelder
oder passive Infrarotmelder etc. Andererseits sollen Gefahrenmeldeanlagen mit grösstmöglicher
Sicherheit arbeiten, d.h. sie sollen nur bei einer echten Gefahr alarmieren. Wenn
solche Gefahrenmelder mit höchstmöglicher Empfindlichkeit betrieben werden, so geschieht
es dennoch häufig, dass durch Störgrössen ein Alarmsignal ausgelöst wird, obwohl keine
Gefahrenursache vorliegt. Dies hat zur Folge, dass unnötigerweise aufwendige Gefahrenbekämpfungsmassnahmen
in Gang gesetzt werden, z.B. die Polizei oder die Feuerwehr aufgeboten wird.
[0004] Zur Ueberwindung dieses Nachteils sind daher Gefahrenmeldesysteme vorgeschlagen
worden, z.B. in der CH-PS 547ʹ532, bei denen durch einen zweiten Schwellenwertdetektor
mit einem niedrigeren Schwellenwert ein Vorwarnsignal abgegeben wird. Während der
Zeitspanne zwischen Vorwarnsignal und Alarmsignal kann kontrolliert werden, ob es
sich um eine echte Gefahr handelt oder ob eine Störung vorliegt. Dadurch kann ausserdem
erreicht werden, dass Gefahrenmelder, welche zu Fehlalarm neigen könnten, frühzeitig
erkannt und ausgetauscht werden können, da das Vorwarnsignal auch als Störungssignal
interpretiert werden kann.
[0005] Es wurden auch bereits Gefahrenmeldeanlagen vorgeschlagen, bei denen nach Ueberschreiten
der Alarmschwelle verschiedene Zeitverzögerungsschaltungen betätigt wurden, um vor
dem Auslösen eines Alarms kontrollieren zu können, ob eine echte Gefahrensituation
vorliegt. Es ist jedoch klar, dass diese Gefahrenmeldeanlagen der Forderung nach
einer frühzeitigen Alarmierung im Gefahrenfall nicht zu genügen vermögen.
[0006] Ein anderer Nachteil bekannter Gefahrenmelder besteht darin, dass die meisten Gefahrenmelder
zwangsläufig einer Verschmutzung durch die Umwelt ausgesetzt sind. Daher besteht die
Gefahr, dass sich das Sensor-Ausgangssignal langsam verändert. Dies kann dazu führen,
dass die Melder entweder blockiert werden oder eine zunehmende Fehlalarmwahrscheinlichkeit
aufweisen. Es sind daher Gefahrenmelder vorgeschlagen worden, bei denen die Alarmschwelle
entsprechend der Drift des Sensorausgangssignals langsam nachgeführt wird. Dadurch
bleibt in gewissen Grenzen der Abstand zwischen Ruhewert und Alarmwert konstant,
wodurch sich die Einsatzdauer solcher Melder, insbesondere unter harten Umgebungsbedingungen,
verlängern lässt. Es bleibt jedoch die Schwierigkeit bestehen, in der Signalzentrale
die Grösse der Drift zu erkennen.
[0007] Zur Ueberwindung der genannten Nachteile wurde bereits vorgeschlagen, anstelle eines
Alarmsignals den der zu messenden Gefahrenkenngrösse analogen Messwert zur Signalzentrale
zu übertragen und die Entscheidung, ob es sich um eine echte Gefahr oder oder um
eine Störung handelt, in der Signalzentrale vornehmen zu lassen, da aus dem Vergleich
der Messgrössen verschiedener Gefahrenmelder eine wesentlich genauere Aussage gemacht
werden kann.
[0008] Bei dem in der DE-PS 2'533'382 vorgeschlagenen Verfahren zur Uebertragung von Messwerten
in einem Brandmeldesystem werden beispielsweise die von einzelnen, kettenförmig an
den Meldelinien liegenden Brandmeldern ermittelten Messwerte analog an eine Signalzentrale
übermittelt und dort zur Gewinnung differenzierter Störungs-, bzw. Alarmmeldungen
verknüpft, wobei zu Beginn sich wiederholender Abfragezyklen alle Brandmelder durch
eine Spannungsänderung von der Meldelinie abgetrennt und dann in vorgegebener Reihenfolge
wieder angeschaltet werden. Jeder einzelne Brandmelder schaltet nach einer seinem
Messwert entsprechenden Zeitverzögerung den jeweils nachfolgenden Brandmelder zusätzlich
an die Linienspannung an, und in der Signalzentrale wird aus der Zahl der vorhergehenden
Erhöhungen des Linienstroms die jeweilige Melderadresse und aus der Länge der betreffenden
Schaltverzögerung die Höhe der einzelnen Messwerte abgeleitet.
[0009] Es ist jedoch eine bekannte Tatsache, dass an die Uebertragungssicherheit umso höhere
Anforderungen zu stellen sind, je mehr Information übertragen werden soll. Die immer
mehr zunehmende elektromagnetische Verschmutzung unserer Umwelt bewirkt vor allem,
dass die Messwertübertragung zwischen Melder und Zentrale häufig gestört wird. Es
ist zwar mit verhältnismässig einfachen Mitteln möglich, Uebertragungsfehler zu erkennen,
jedoch ist dafür eine gewisse Zeit erforderlich, die aber gerade bei Gefahrenmeldeanlagen
nicht zur Verfügung steht.
[0010] Es besteht demnach ein Bedarf an Gefahrenmeldesystemen, welche es ermöglichen, mehr
Information vom Gefahrenmelder zur Signalzentrale zu übertragen, ohne die Nachteile
komplizierter Uebertragungssysteme in Kauf nehmen zu müssen. Die Gefahrenmeldesysteme,
bei denen maximal drei Zustände übertragen werden, zeichnen sich dagegen wegen der
Einfachheit der Uebertragung durch eine hohe Stabilität und Zuverlässigkeit der Uebertragung
aus.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Gefahrenmeldeanlage zu schaffen, welche
die vorstehend genannten Nachteile vermeidet, die es ermöglicht, zwei "Ereignis"-Schwellen
der Gefahrenmelder über längere Zeiträume veränderten Umweltbedingungen anzupassen,
den Ruhewert des Sensorausgangssignals zu überwachen und die es ermöglicht, durch
die Uebertragung von maximal drei Zuständen zwischen schnellen Signaländerungen (Brand,
Intrusion) und langsamen Aenderungen (Drift des Ruhewertes) zu unterscheiden.
[0012] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht ferner darin, eine Gefahrenmeldeanlage
zu schaffen, in welcher bei schnellen Signaländerungenin der Signalzentrale zwischen
dem Warnungs- und dem Alarmzustand unterschieden wird, wobei der Warnungzustand eine
geringere Gefahr kennzeichnet als der Alarmzustand.
[0013] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Gefahrenmeldeanlage
zu schaffen, die eine Wartungsmeldung abgibt, wenn die Drift des Ruhewertes einen
vorbestimmten ersten Wert überschreitet und die eine Störungsmeldung abgibt, wenn
das Ausgangssignal eines Sensors so weit vom Ruhewert abweicht, dass der Gefahrenmelder
funktionsunfähig wird.
[0014] Diese Aufgabe wird bei einer Gefahrenmeldeanlage der eingangs gennannten Art durch
die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung und Ausgestaltungen sind in den abhängigen Patentansprüchen definiert.
[0015] Die Erfindung wird an Hand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 ein Blockschaltbild einer Gefahrenmeldeanlage des Standes der Technik,
Figur 2 das Blockschaltbild einer erfindungsgemässen Gefahrenmeldeanlage,
Figur 3 die graphische Darstellung des Sensorausgangssignals eines in einer erfindungsgmässen
Gefahrenmeldeanlage verwendeten Gefahrenmelders,
Figur 4 die graphische Darstellung des Melderausgangssignals in Abhängigkeit von
der Zeit eines in einer erfindungsgemässen Gefahrenmeldeanlage verwendeten Gefahrenmelders,
Figur 5 das Blockschaltbild einer anderen Ausführungsform einer erfindungsgemässen
Gefahrenmeldeanlage,
Figur 6 die graphische Darstellung des Zählerausgangssignals als Funktion des Zählerstandes
eines in einem Melder einer erfindungsgemässen Gefahrenmeldeanlage verwendeten Zählers
und
Figur 7 das Schaltbild einer bevorzugten Ausführungsform eines in einer erfindungsgemässen
Gefahrenmeldeanlage verwendeten Ionisations-Rauchdetektors.
[0016] In Figur 1 ist ein Blockschaltbild einer Gefahrenmeldeanlage dargestellt, bei der
Gefahrenmelder M über eine Zwei-Draht-Leitung mit einer Signalzentrale Z verbunden
sind. Die Gefahrenmel der M können drei Arten von Zuständen einnehmen, welche zur
Signalzentrale Z übertragen werden und dort je nach Art der eingehenden Signale
ausgewertet werden.
[0017] Als Gefahrenmelder kommen sowohl Brandmelder als auch Einbruchmelder in Betracht.
Jeder Gefahrenmelder enthält einen Sensor S, der auf das zu detektierende Gefahrenkriterium
empfindlich reagiert. Er erzeugt ein elektrisches Signal, welches sich bei Anwesenheit
der betreffenden Gefahrenkenngrösse in der Regel stetig ändert. Dieses Signal wird
einem Schwellenwertdetektor TD zugeführt, welcher das Ueberschreiten der eingestellten
Schwelle an einen elektrischen Wandler T meldet. Dieser Wandler erzeugt ein Signal,
welches als Alarmkriterium zur Signalzentrale Z übertragen wird. Dieses Alarmkriterium
besteht in vielen Fällen aus einem gut detektierbaren Spannungssprung.
[0018] Mehrere Gefahrenmelder M sind über Zwei-Draht-Leitungen mit der Signalzentrale Z
verbunden, wobei den Meldern M zur besseren Identifizierung der Meldungen häufig Adressen
zugeordnet sind.
[0019] In Figur 2 ist ein Blockschaltbild eines in einer erfindungsgemässen Gefahrenmeldeanlage
verwendbaren Gefahrenmelders M gezeigt. Der Ausgang des Sensors S ist mit einem ersten
Schwellenwertdetektor TD1, welcher eine obere "Ereignis"-Schwelle S1 für das Sensorausgangssignal
und mit einem zweiten Schwellenwertdetektor TD2, welcher eine untere "Ereignis"-Schwelle
S2 für das Sensorausgangssignal festlegt, verbunden, wobei die Schwellenwertdetektoren
TD1 und TD2 Eingänge besitzen, über welche die Schwellen S1 und S2 verändert werden
können. Die Schwellenwertdetektoren TD1 und TD2 sind ferner so miteinander verknüpft,
dass der Abstand zwischen den Schwellen S1 und S2 immer konstant bleibt, d.h. eine
Umschaltung von S1 bewirkt immer eine gleichgrosse, gleichgerichtete Aenderung von
S2. Die Melder M werden bei der Fertigung im Werk so abgeglichen, dass der Ruhewert
des Sensorsignals praktisch in der Mitte zwischen den beiden Schwellen S1 und S2
liegt.
[0020] Der Ausgang des Sensors S ist ferner mit einem ersten Wandler T0 verbunden, der ein
Signal erzeugt, wenn sich das Sensorausgangssignal zwischen den Schwellen S1 und
S2 befindet. Dieses Signal kennzeichnet den Normalzustand des Melders. Der erste Schwellenwertdetektor
TD1 ist mit einem zweiten Wandler T1 verbunden, welcher ein Signal an die Signalzentrale
Z überrmittelt, wenn das Melderausgangssignal die obere Schwelle S1 überschreitet
und der zweite Schwellenwertdetektor TD2 ist mit einem dritten Wandler T2 verbunden,
der ein Signal an die Signalzentrale Z übermittelt, wenn das Melderausgangssignal
die untere Schwelle S2 unterschreitet. Die von den Wandlern T1 und T2 zur Signalzentrale
Z übermittelten Signale sind so ausgebildet, dass sie sich deutlich voneinander und
von dem Signal unterscheiden, welches vom ersten Wandler T0 übermittelt wird. Die
drei Zustände, welche an die Signalzentrale Z übermittelt werden, werden mit Z0 (Normalzustand),
Z1 (Ueberschreitung der oberen "Ereignis"-Schwelle S1) und Z2 (Unterschreitung der
unteren "Ereignis"-Schwelle S2) bezeichnet.
[0021] Die Ausgänge der Schwellenwertdetektoren sind ausser mit den Wandlern T1 und T2 mit
Schaltern C1 und C2 derart verbunden, dass jede Ansteuerung des ersten Schalters C1
eine Erhöhung der Schwellenwerte und jede Ansteuerung des zweiten Schalters C2 eine
Erniedrigung der Schwellenwerte um einen bestimmten Betrag bewirkt, wobei die beiden
Schwellenwertdetektoren TD1 und TD2 funktionell so miteinander verbunden sind, dass
die Beträge der Aenderungen gleichgross und gleichgerichtet sind.
[0022] Die Wirkungsweise des Gefahrenmelders gemäss vorliegender Erfindung wird im folgenden
an Hand der Figuren 3 und 4 näher erläutert.
[0023] Figur 3 zeigt den Verlauf des Sensorausgangssignals, sowie die jeweilige Lage der
Schwellen S1 und S2. Figur 4 zeigt von den Wandlern T0, T1 und T2 erzeugte Signale,
welche zur Signalzentrale Z übermittelt werden.
[0024] Bei Inbetriebnahme der Gefahrenmeldeanlage befindet sich das Sensorausgangssignal
annähernd in der Mitte zwischen den beiden Schwellen S1 und S2. In diesem Fall wird
der erste Wandler T0 angesteuert, d.h. zur Signalzentrale Z wird das Signal Z0 des
Wandlers T0 übertragen, was bedeutet, dass sich der Melder im Normalzustand befindet.
Es sei zunächst angenommen, dass sich das Sensorausgangssignal allmählich erhöhe,
so wie das in der Figur 3 dargestellt ist.
[0025] Zum Zeitpunkt t=t1 erreicht das Sensorausgangssignal die obere Schwelle S1, was vom
ersten Schwellenwertdetektor TD1 detektiert wird und über den ersten Schalter C1 eine
Erhöhung der oberen Schwelle S1 und der unteren Schwelle S2 um einen vorgegebenen
Betrag bewirkt. Gleichzeitig wird der zweite Wandler T1 angesteuert, wodurch ein
Signal Zl an die Signalzentrale Z übermittelt wird.
[0026] Nach Umschaltung der beiden Schwellen S1 und S2 durch den ersten Schalter C1 befindet
sich das Sensorausgangssignal wieder zwischen den beiden Schwellen S1 und S2, so dass
wieder das Signal des ersten Wandlers T0 übertragen wird, d.h. in der Signalzentrale
wird wieder der "Normalzustand" registriert. Bei weiterem Anstieg des Sensorausgangssignals
wiederholt sich der gleiche Vorgang zum Zeitpunkt t=t2.
[0027] Angenommen das Sensorausgangssignal würde sich dann allmählich verringern und würde
zum Zeitpunkt t=t3 die untere Schwelle S2 erreichen. Dies wird vom zweiten Schwellenwertdetektor
TD2 detektiert und bewirkt über den zweiten Schalter C2 eine gleichgrosse Erniedrigung
der Schwellen S1 und S2. Diesmal wird kurzzeitig der dritte Wandler T2 aktiviert
und dessen Signal zur Zentrale gesandt. Bei weiterer Verringerung des Sensorausgangssignals
wiederholt sich der gleiche Vorgang zum Zeitpunkt t=t4. Das Sensorsignal liegt jetzt
wieder im ursprünglichen Bereich, d.h. die beiden Schwellen S1 und S2 sind wieder
in ihre Ausgangslagen zurückgekehrt, und das Sensorausgangssignal liegt dazwischen.
[0028] In der Signalzentrale lässt sich durch selektive Erkennung der Signale Z0, Z1 und
Z2 der Wandler T0, T1 und T2 leicht feststellen, ob sich das Sensorausgangssignal
nach oben oder nach unten bewegt hat. Geht man davon aus, dass die zeitliche Entwicklung
eines Gefahrensignals um Grössenordnungen schneller erfolgt als die durch Umwelteinflüsse,
wie Staub oder Schmutz, bedingten Aenderungen des Ruhewertes, so können durch diese
Eigenschaft der Gefahrenmelder M in der Signalzentrale Z folgende Informationen erarbeitet
werden:
[0029] Treffen nur selten, d.h. in Abständen von >Tagen Signale ein und ist die Differenz
der Zahl der Signale der Wandler T1 und T2 im Mittel gleich Null, so bedeutet dies,
dass das Sensorsignal langsam um den Ruhewert herum schwankt. Der Melder M befindet
sich im Normalzustand.
[0030] Treffen ebenfalls nur selten, d.h. in der Grössenordnung von >Tagen, Wandlersignale
in der Signalzentrale ein, aber es überwiegt die Zahl des einen oder anderen Wandlersignals,
so dass die Differenz der Zahl der Signale der Wandler T1 und T2 von Null verschieden
ist, so bedeutet dies, dass sich der Ruhewert des Sensorausgangssignals unter dem
Einfluss von Umweltfaktoren langsam in eine bestimmte Richtung verschiebt. Durch Festlegung
bestimmter Toleranzbereiche lassen sich auf einfache Weise Kriterien für die Notwendigkeit
einer Revision ableiten. Die Grösse der Toleranzbereiche wird so festgelegt, dass
ein Wartungssignal abgegeben wird, bevor das Sensorausgangssignal so stark abgedriftet
ist, dass der Melder funktionsunfähig wird. Durch die automatische Nachführung der
"Ereignis"-Schwellen der Melder M wird die Ansprechempfindlichkeit konstant gehalten.
[0031] Durch Bildung der Differenz der Zahl der Signale des zweiten Wandlers T1 und des
dritten Wandlers T2 lässt sich also in der Signalzentrale Z stets die Lage des Sensorsignals
und die Richtung der Veränderung feststellen. Insbesondere kann eine Störungsmeldung
ausgelöst werden, wenn die Differenz der Signale der beiden Wandler T1 und T2 zugunsten
der Signale aus T2 einen bestimmten Wert überschritten hat, so dass der Gefahrenmelder
nicht mehr funktionsfähig ist.
[0032] Durch die automatische Nachführung der Schwellenwerte wird die Melderempfindlichkeit
konstant gehalten, d.h. der Melder funktioniert auch noch, nachdem eine Wartungsanforderung
signalisiert wurde. Verringern sich die Zeitabstände zwischen den Signalen des zweiten
Wandlers T1 aber derart, dass daraus auf einen schnellen Anstieg des Sensorsignals
geschlossen werden muss, so bedeutet dies eine wachsende Gefahr. Durch geeignete Auswertung
in der Signalzentrale lassen sich Alarm- und Warnungskriterien definieren.
[0033] In Figur 5 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Gefahrenmeldeanlage
in Form eines Blockdiagramms dargestellt. Der Ausgang eines Sensors S ist wie bei
der Ausführungsform gemäss Figur 2 mit zwei Schwellenwertdetektoren TD1 und TD2 und
einem ersten Wandler T0 verbunden, welcher den Normalzustand des Melders M zur Signalzentrale
Z übermittelt. An Stelle der beiden Schalter C1 und C2 wird ein Vorwärts/Rückwärts-Zähler
C verwendet. Dieser Zähler C besitzt getrennte Eingänge für Vorwärts- (1) und Rückwärts-Zählen
(2). Der Ausgang des ersten Schwellenwertdetektors TD1 ist mit dem "Vorwärts"-Eingang
1 des Zählers C und einem zweiten Wandler T1 verbunden. Der Ausgang des zweiten Schwellenwertdetektors
TD2 ist mit dem "Rückwärts"Eingang 2 des Zählers C und einem dritten Wandler T2 verbunden.
Der Ausgang des Zählers C ist mit dem dafür vorgesehenen Eingang des zweiten Schwellenwertdetektors
TD2 verbunden. Die beiden Schwellenwertdetektoren TD1 und TD2 sind funktionell so
miteinander verbunden, dass bei jedem Zählvorgang des Zählers C die beiden Schwellen
S1 und S2 jeweils um einen bestimmten gleichgrossen Wert nach unten oder oben geschaltet
werden. Der Zähler C ist so beschaltet, dass jedem Zählerstand eine bestimmte Ausgangsspannung
entspricht. Beim Einschalten befindet sich der Zähler in der Mittelstelltung, was
der Ausgangsstellung der Schwellen S1 und S2 der Schwellenwertdetektoren TD1 und TD2
ent spricht.
[0034] In Figur 6 ist die Zählerausgangsspannung als Funktion des Zählerstandes am Beispiel
eines zwanzigstufigen Zählers graphisch dargestellt. In der Ausgangslage befindet
sich der Zählerstand bei Null, die Zählerausgangsspannung entspricht dem Ruhewert
des Schwellenwertdetektors TD2 in Figur 5. Steigt das Sensorausgangssignal an, so
wird bei Erreichen der oberen Schwelle S1 der Zählerstand um Eins erhöht. Entsprechend
wird die Zählerausgangsspannung um einen bestimmten Betrag erhöht. Unterschreitet
das Sensorausgangssignal die untere Schwelle S2, so spielt sich der umgekehrte Vorgang
ab, der Zählerstand verringert sich um Eins, und entsprechend wird die Zählerausgangsspannung
um einen gleichgrossen Betrag wie bei der vorangehenden Erhöhung erniedrigt. Hierdurch
werden die Schwellen S1 und S2 bei entsprechender Aenderung des Sensorausgangssignals
automatisch nachgeführt.
[0035] In Figur 7 ist eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Gefahrenmeldeanlage
in Form eines Blockdiagramms dargestellt, bei der als Gefahrenmelder M ein Ionisationsrauchdetektor
verwendet wird, welcher über Speiseleitungen L1 und L2 mit einer Signalzentrale Z
verbunden ist. In dem Brandmelder M liegt eine Messionisationskammer MK mit einer
als Widerstandselement dienenden Referenzkammer RK und einem Widerstand R2 in Reihe
an Nullpotential. Parallel zu Mess- und Referenzkammer MK, RK liegt in Reihe zu dem
einstellbaren Widerstand R2 ein Widerstand R1. Der gemeinsame Verbindungspunkt von
Messkammer MK und Referenzkammer RK ist mit der Gate-Elektrode G eines Feldeffekttransistors
FET verbunden. Der Feldeffekttransistor FET arbeitet als Impedanzwandler zur Transformation
des hochohmigen Messkammerpotentials. Die Drainelektrode D des Feldeffekttransistors
FET ist über die Diode D1 direkt mit der ersten Speiseleitung Ll verbunden. Die Source-Elektrode
S des Feldeffekttransistors FET ist mit den Eingängen zweier Komparatoren K1 und K2
verbunden, wobei die Ausgangsspannung des Feldeffekttransistors FET, d.h. die Spannung
über dem Widerstand R3, durch Veränderung des Wider standes R2 im Werk so abgeglichen
wird, dass sie sich in der Mitte zwischen den beiden Schwellen S1 und S2 der Komparatoren
K1 und K2 befindet. Die Schwellen S1 und S2 werden durch den durch die Widerstände
R4 und R5 gebildeten Spannungsteiler und die Ausgangssignale des Zählers C bestimmt.
Als Beispiel ist ein Zähler C mit fünf Stellungen gezeichnet.
[0036] Die Ausgangsspannung des Zählers C ergibt sich aus dem Zählerstand und den sich
durch die Spannungsteiler der Widerstände R6 bis R10 mit dem Widerstand R11 ergebenden
Wert. Die Dioden D2 bis D6 dienen der Entkoppelung der Zählerausgangssignale. Bei
Ueber-, bzw. Unterschreitung der Schwellen S1, bzw. S2 durch das Ausgangssignal des
Feldeffekttransistors FET werden die Vorwärts-, bzw. Rückwärts-Zähleingänge des Zählers
C angesteuert.
[0037] Beim Einschalten befindet sich der Zähler C in der Mittelstellung, was der Ausgangsstellung
der Schwellen S1 und S2 der Komparatoren K1 und K2 entspricht. Der Zähler C ist so
beschaltet, dass eine Rückstellung erfolgt, wenn die Spannung am "Reset"-Eingang
auf einen bestimmten Wert reduziert wird. Hierbei stellt sich der Zähler automatisch
auf die Mittelstellung.
[0038] Solange sich Ausgangssignal des Feldeffekttransistors FET zwischen den Schwellen
S1 und S2 der Komparatoren bewegt, sind die Transistoren TR1 und TR2 gesperrt, und
am Melderausgang liegt die Spannung Ub.
[0039] Dringt Rauch in die Messkammer des Ionisationsrauchdetektors ein, so bewirkt dies
in bekannter Weise einen Anstieg der Messkammerspannung und damit der Spannung über
dem Widerstand R3. Wird die Schwelle S1 des Komparators K1 erreicht, so schaltet der
Zähler von 0 auf +1 und erhöht die Spannung über R11 um einen bestimmten Betrag.
Gleichzeitig erhöhen sich die Schwellenspannungen der Komparatoren K1 und K2.
[0040] Beim Ueberschreiten der Schwelle S1 wird der Transistor TR1, der im Ruhezustand gesperrt
ist, leitend und schaltet die Zener diode ZD1 ein. Da der Melder keine Strombegrenzung
aufweist, bricht die Spannung Ub auf die Zenerspannung UZ1 zusammen, was in der Zentrale
als Signalisation des Zustandes Z1 interpretiert wird.
[0041] Sinkt durch irgendwelche Umwelteinflüsse die Sensorausgangsspannung unter die untere
Schwelle S2 des Komparators K2, so erniedrigt sich der Zählerstand um Eins, was eine
entsprechende Herabsetzung der Schwellen S1 und S2 bewirkt. Gleichzeitig steuert
der Komparator K2 den im Ruhezustand gesperrten Transistor TR2 an, der die Zenerdiode
ZD2 einschaltet. Dies bewirkt wiederum ein Zusammenbrechen von Ub auf die Zenerspannung
UZ2, was in der Zentrale als Signalisation des Zustandes Z2 interpretiert wird.
[0042] Die Diode D1 und der Kondensator C3 stabilisieren während der Spannungszusammenbrüche
die Betriebsspannung von Sensor, Komparator und Zähler. Da das Sensorsignal nach
jedem Zählvorgang wieder zwischen den Schwellen liegt, wird nur kurzzeitig einer der
Zustände Z1 oder Z2 übertragen.
[0043] In der Signalzentrale befinden sich Detektoren, welche sowohl die Art als auch die
Häufigkeit der eingehenden Zustandsmeldungen registrieren.
[0044] Die beschriebenen vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemässen Gefahrenmeldeanlage
kommen besonders dann zum Tragen, wenn die Melder über eine Adresse verfügen, so dass
in der Signalzentrale Z die Herkunft der Signale erkannt und einem bestimmten Melder
zugeordnet werden können.
[0045] In diesem Fall wird in der Signalzentrale Z ein Speicher pro Melder M vorgesehen,
in welchem der jeweilige Zählerstand der Melder-Zähler C ersichtlich ist. Hierdurch
besteht die Möglichkeit der individuellen Fernüberwachung der Melder.
[0046] Abwandlungen der beschriebenen Gefahrenmeldemeldeanlage sind im Rahmen der Erfindung
gemäss den Patentansprüchen möglich und dem Fachmann geläufig.
1. Gefahrenmeldeanlage mit einer Anzahl über zweiadrige Meldelinien mit einer Signalzentrale
verbundenen Gefahrenmeldern, welche mindestens einen Sensor, der in Abhängikeit von
einer Gefahrenkenngrösse ein elektrisches Signal abgibt, mindestens einen Schwellenwertdetektor,
welcher ein Ausgangssignal abgibt, wenn das Sensorausgangssignal einen vorbestimmten
Wert überschreitet und mindestens einen Wandler, der das Ausgangssignal des Schwellenwertdetektors
über die Meldelinien an die Signalzentrale übermittelt, in der die Signale ausgewertet
werden, enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass in den Gefahrenmeldern (M) ein erster
Schwellenwertdetektor (TD1), welcher eine oberhalb des Ruhewertes des Sensorausgangssignals
befindliche obere Ereignis-Schwelle (S1) für das Sensorausgangssignal festlegt und
ein zweiter Schwellenwertdektor (TD2), welcher eine unterhalb des Ruhewertes des Sensorausgangssignals
befindliche untere Ereignis-Schwelle (S2) für das Sensorausgangssignal festlegt,
vorgesehen sind, dass ferner ein erster Wandler (T0) vorgesehen ist, der funktionell
so mit dem Sensor (S) verbunden ist, dass er ein Signal (Z0) an die Signalzentrale
übermittelt, wenn sich das Sensorausgangssignal zwischen den beiden Schwellen (S1,
S2) befindet, dass ferner Wandler (T1, T2) vorgesehen sind, welche Signale (Z1, Z2)
an die Signalzentrale (Z) übermitteln, wenn das Sensorausgangssignal die obere Schwelle
(S1) oder die untere Schwelle (S2) erreicht und dass Schaltelemente (C1, C2) vorgesehen
sind, welche gleichzeitig eine gleichgerichtete und gleichgrosse Aenderung der Schwellen
(S1, S2) in der Weise bewirken, dass sich das Sensorausgangssignal wieder zwischen
den Schwellen (S1, S2) befindet und dass in der Signalzentrale (Z) Schaltelemente
vorgesehen sind, welche aus der zeitlichen Aufeinanderfolge von Signalen (Z0, Z1,
Z2) und aus der Differenz der Anzahl der Signale (Z1, Z2) ermitteln, ob sich die Melder
(M) im Normalzustand, Warnungszustand, Alarmzustand, Wartungszustand oder Störungszustand
befinden.
2. Gefahrenmeldeanlage gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
in den Gefahrenmeldern (M) vorgesehenen Schaltelemente (C1, C2) als Zähler (C) ausgebildet
sind.
3. Gefahrenmeldeanlage gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
in den Gefahrenmeldern (M) vorgesehenen Schaltelemente (C1, C2) als Vorwärts-/Rückwärts-Zähler
(C) ausgebildet sind.
4. Gefahrenmeldeanlage gemäss einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass in den Gefahrenmeldern (M) Adressspeicher vorgesehen sind, die ein Adressignal
abgeben, welches in der Signalzentrale (Z) eine Identifizierung der die Signale (Z0,
Z1, Z2) abgebenden Gefahrenmelder ermöglicht.
5. Gefahrenmeldeanlage gemäss einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass in der Signalzentrale (Z) je Gefahrenmelder (M) ein Zähler mit einer dem Gefahrenmelder
(M) entsprechenden Adresse vorgesehen ist, dessen Zählerstand mit dem Zählerstand
des Zählers (C) im Gefahrenmelder (M) übereinstimmt, so dass die jeweilige Lage der
Schwellen (S1, S2) in der Signalzentrale feststellbar ist.
6. Gefahrenmeldeanlage gemäss einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass in der Signalzentrale (Z) Anzeigevorrichtungen für die Melderzustände Normal,
Warnung, Alarm, Wartung und Störung vorgesehen sind.
7. Gefahrenmeldeanlage gemäss Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der
Signalzentrale (Z) Schaltelemente vorgesehen sind, welche bei Anzeige eines Alarmzustandes
alle anderen Anzeigen unterdrücken.
8. Gefahrenmeldeanlage gemäss einem der Patentansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Gefahrenmelder (M) Brandmelder, vorzugsweise Rauchmelder, insbesondere Ionisationsrauchdetektoren,
sind.
9. Gefahrenmeldeanlage gemäss einem der Patentansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Gefahrenmelder (M) Intrusionsmelder, vorzugsweise PIR-Intrusionsdetektoren,
sind.