[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spenden von Etiketten von einem Etikettenband,
welches ein Trägerband und darauf haftende Haftetiketten aufweist, wobei der beim
Spendevorgang erforderliche Etikettenvorschub durch eine Bewegung um eine Etikettenablösekante
erreicht wird, um welche das Trägerband, von einer Vorratsrolle kommend und zu einer
Trägerbandaufwicklung führend, schlaufenförmig gelegt ist, und das Etikett zu einem
Etikettenübergabeorgan, z.B. einem beweglichen Sauger, welcher das abgelöste Etikett
auf das Etikettiergut überträgt, gespendet wird. Die Erfindung betrifft ferner eine
Vorrichtung zum Durchführen eines solchen Verfahrens.
[0002] Aus der DE - A 32 33 546 der Anmelderin ist ein Etikettiersystem zur Übergabe der
gespendeten Etiketten auf einen Etikettenhalter (Sauger) bekannt, wobei das Etikett
mit Hilfe einer gesteuerten beweglichen Spendekante vor diesen Etikettenhalter gebracht
und beim Zurückziehen der Spendekante von ihm übernommen wird. Nachteilig bei diesem
bekannten System ist, daß das Etikettenband mindestens zweimal schlaufenförmig umgelenkt
wird, und daß bei einer Relativbewegung zwischen Etikettenband und Spendekante hohe
Bandzugkräfte auftreten. Diese können zum Reißen des Etikettenbands führen. Besonders
an der Spendekante führt der Wechsel vom unbelasteten Bandteil vor der Spendekante
zum belasteten Bandteil nach der Spendekante infolge Reibung zu einer Aufwölbung des
Etikettenbands an der Spendekante und damit zu Schwierigkeiten bei der positionsgerechten
Übergabe der Etiketten auf den Etikettenhalter. Etikettierungsungenauigkeiten sind
die Folge. Ein weiterer Nachteil der mehrfachen Umlenkung wird besonders bei breiten
Etikettenbändern deutlich, bei denen der erforderliche stabile Aufbau des Systems
das Bandeinlegen sehr erschwert. Die relativ großen bewegten Massen begrenzen die
Taktfolge der Etikettierung nach oben, d.h. hohe Etikettiergeschwindigkeiten sind
nicht möglich. Hierzu trägt auch bei, daß bei den in Hochleistungs-Etikettiermaschinen
üblichen hohen Vorschubgeschwindigkeiten der Abschaltfehler bei einer - z.B. mittels
einer elektromagnetischen Kupplung erreichten - Unterbrechung eines kontinuierlichen
Antriebs zu groß wird. Alternativ muß bei Schaltantrieben hoher Genauigkeit, wie z.B.
bei Schrittmotoren, auf Grund von deren elektrischen Kennwerten ein solcher Antrieb
unverhältnismäßig groß dimensioniert werden, was hohe Kosten verursacht und bei Beschleunigungsvorgängen
einer hohen Energieverbrauch bewirkt.
[0003] Deshalb ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Spendevorrichtung
für Selbstklebeetiketten zu schaffen, welches bzw. welche mit einfachen Mitteln eine
hohe Arbeitsgeschwindigkeit bei guter Etikettierungsgenauigkeit ermöglicht.
[0004] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe bei dem eingangs genannten Verfahren dadurch
gelöst, daß jeweils beim Vorschub eines neuen Etiketts in Richtung zum Etikettenübergabeorgan
unter Blockierung des Trägerbandes an einer Stelle nach der Etikettenablösekante
letztere durch einen Linearantrieb in Etikettenvorschubrichtung bewegt wird, um einer
Teilvorschuß eines Etiketts zum Etikettenübergabeorgan durchzuführen, und daß anschließend
durch einen an einer Stelle nach der Etikettenablösekante angeordneten rotierenden
Antrieb das Etikett vor dem Etikettenübergabeorgan genau positioniert wird. Dadurch,
daß der größte Teil des Etikettenband-Vorschubs durch einen Linearantrieb mit hoher
spezifischer Leistung, typisch einen pneumatischen Arbeitszylinder, erzeugt wird,
ist das Verfahren sehr schnell. Beim Restvorschub zur genauen Positionierung wird
nur noch ein Bruchteil einer Etikettenlänge von der Vorratsspule abgezogen, und hierzu
ist der Einsatz eines leistungsschwachen, aber präzisen Antriebs möglich, nämlich
eines rotierenden Antriebs. Dabei erhält man die mit solchen rotierenden Antrieben
möglichen Positionierungsgenauigkeiten, wobei z.B. ein Schrittmotor normaler Dimensionierung
verwendet werden kann, der bei niedrigen Drehzahlen das erforderliche hohe Drehmoment
und die erforderliche Positioniergenauigkeit erbringt. Anschließend kann dann dieser
rotierende Antrieb mit Vorteil dazu verwendet werden, durch raschen Abzug des Trägerbandes
die Etikettenablösekante rasch in ihre Ausgangsstellung zurückzuziehen. Das dabei
sich vom Etikettenträgerband ablösende Etikett wird von einem bekannten Etikettenübergabeorgan,
z.B. einem beweglichen Sauger, übernommen und auf das Etikettiergut übergeben. -
Beim raschen Teilvorschub kann der rotierende Antrieb das Trägerband blockiert halter
- ggf. ist hierfür auch eine separate Bremse möglich -, und umgekehrt wird während
des raschen Abzugs des Trägerbands das Etikettenband vor der Etikettenablösekante
blockiert. Durch ein sinnvolles Zusammenspiel verschiedener, dem jeweiligen Bewegungsvorgang
optimal angepaßter Antriebsweisen erhält man also ein Verfahren, das z.B. im Vergleich
zum Verfahren nach der eingangs genannten DE - A 32 33 546, oder auch der DE - A 29
12 420 oder der NL - A 67 09681, eine wesentlich höhere Etikettiergeschwindigkeit
ermöglicht. Dabei ist auch sehr vorteilhaft, daß - außer an der Etikettenablösekante
- scharfe Umlenkungen des Etikettenbandes vermieden werden können und daß man eine
insgesamt sehr flache, raumsparende Bauweise einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
erhält, die es z.B. ermöglicht, bei einem Gegenstand, der an beiden Enden etikettiert
werden soll, zwei solche Vorrichtungen dicht nebeneinander auf engem Raum unterzubringen,
so daß beide Enden dieses Gegenstandes gleichzeitig etikettiert werden können.
[0005] Dadurch, daß beim raschen Vorschub die Bewegung der Etikettenablösekante gleichzeitg
Abzugsbewegung aus dem Etikettenvorrat ist, bleibt das Etikettenband an der Etikettenablösekante
eben, trotz der infolge Reibung vorhandenen Zugkraftunterschiede im Band vor und
nach dieser Kante. Dadurch wird eine positionsgenaue Übergabe an das Etikettenübergabeorgan
erreicht. Diese Wirkung kann durch eine zusätzlich eingebaute Bremse noch verbessert
werden.
[0006] Ein weiterer großer Vorteil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt darin, daß
die bewegten Massen gering sind, da die Etikettenablösekante nur eine geringe Masse
aufzuweisen braucht und auch ihre Führung massenarm ausgebildet werden kann. Außerdem
wird durch die einfache Bandführung das Einlegen des Etikettenbands sehr vereinfacht,
was sich besonders bei breiten Etikettenbändern sehr vorteilhaft auswirkt. Im wesentlichen
hat das eingelegte Etikettenband die Form einer langgestreckten Haarnadel, während
z.B. bei der Vorrichtung nach der DE - A 32 33 546 das Band nebeneinander drei Schlaufen
bildet.
[0007] Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus dem im folgenden beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten, in keiner Weise
als Einschränkung der Erfindung zu verstehenden Ausführungsbeispiel, sowie aus den
Unteransprüchen. Es zeigt:
Fig. 1 eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung in ihrer Ausgangsstellung
vor dem Vorschub des Etikettenbandes,
Fig. 2 die Vorrichtung der Fig. 1 nach dem Vorschub des Etikettenbandes durch die
Etikettenablösekante und den rotierenden Antrieb, wobei ein Etikett auf dem Etikettenübergabeorgan
angeordnet ist und das Etikettenband durch eine Bremse blockiert ist,
Fig. 3 die Vorrichtung der Fig. 1 bei zurückgezogener Etikettenablösekante und gelöster
Bremse des Etikettenbandes, wobei das Etikett vom Etikettenübergabeorgan auf das
Etikettiergut übertragen wird, und
Fig. 4 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens in seinem zeitlichen
Ablauf.
[0008] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung.
Diese Vorrichtung befindet sich in ihrer Ausgangslage für einen nachfolgenden Etikettierzyklus.
[0009] Diese Etikettiervorrichtung verwendet ein Etikettenband 1 in Form eines - gewöhnlich
mit Silikonlack beschichteten und transparenten - Trägerbandes 1a, auf dem sich einzelne
bedruckte Haftklebeetiketten 1b befinden. Das Etikettenband 1 befindet sich auf einer
Vorratsrolle 2 und wird von dieser über eine Umlenkrolle 20 zu einem stationären Tisch
21 geführt, gegen den es durch eine einstellbare, kontinuierliche Bremse 3 gedrückt
wird. Diese Bremse 3 dient dazu, im Etikettenband eine entsprechende Spannung aufrecht
zu erhalten. Ein Signalgeber bzw. Sensor 4 dient dazu, die Lage der einzelnen Etiketten
1b auf dem Trägerband 1a zu erfassen. Er kann z.B. ein Mikroschalter sein, welcher
die Kanten der Etiketten erfaßt, oder ein fotoelektrischer Sensor, z.B. eine Lichtschranke,
die dann ein Signal abgibt, wenn sich das transparente Trägerband 1a in ihrem Spalt
befindet und Licht durchläßt. Sensoren dieser Art sind in großer Vielfalt bekannt.
[0010] Gegenüber dem Tisch 21 befindet sich ferner eine Feststellbremse 5, welche bei Betätigung
- vgl. Fig. 2 - das Etikettenband 1 gegen den Tisch 21 preßt und dadurch arretiert.
Die Feststellbremse 5 arbeitet pneumatisch, und die Pneumatik wird in üblicher Weise
elektrisch gesteuert.
[0011] In Fortsetzung des Tisches 21 und - bezogen auf Fig. 1 - links von diesem befindet
sich eine längsbewegliche Etikettenablösekante 6, um welche das Etikettenband 1 unter
Richtungsumkehr herumgeführt ist, wobei an dieser Ablösekante 6 der Spendevorgang
stattfindet, so daß sich unterhalb von ihr (bezogen auf Fig. 1) nur noch Trägerband
1a befindet. Letzteres ist, wie dargestellt, durch ein Abzugswalzenpaar 7, das von
einem Motor 7a angetrieben werden kann, zu einer Aufwickelrolle 8 geführt. Der Motor
7a hat im unbewegten Zustand eine hohe Haltekraft und kann z.B. ein Schrittmotor oder
ein Motor mit einer Kombination aus kupplung und Bremse sein, welcher im Ruhezustand
festgebremst ist und dessen Kupplung bei Betätigung eingeschaltet wird. Auch ein
Scheibenläufermotor kann hier mit Vorteil verwendet werden.
[0012] Links neben der längsbeweglichen Etikettenablösekante 6 befindet sich das - in Fig.
1 in Ruhestellung dargestellte - Etikettenübergabeorgan 9 mit seinem pneumatischen
Antrieb 9a. Das Etikettenübergabeorgan 9 kann z.B. ein durch Vakuum betätigter Sauger
sein, wie er dem Fachmann bei Etikettiervorrichtungen in vielfacher Weise geläufig
ist, so daß eine Detaildarstellung entbehrlich ist.
[0013] Zur Bewegung der längsbeweglichen Etikettenablösekante 6 dient ein Linearantrieb
10, der nur in Vorschubrichtung wirksam zu sein braucht. Der Linearantrieb 10 kann
z.B. ein elektrischer Linearmotor sein, oder ein pneumatischer oder hydraulischer
Arbeitszylinder. Typisch für solche Linearmotoren ist ihre hohe spezifische Leistung
und ihre rasche Beschleunigung. Da de Hub des Linearantriebs 10 bei unterschiedlichen
Etikettenformaten unterschiedlich groß sein muß, nämlich geringfügig kleiner als
die halbe Etikettenlänge, oder geringfügig kleiner als die halbe Etikettenteilung
(die Etikettenteilung ist der Abstand zwischen der Mitte zweier aufeinanderfolgender
Etiketten 1 auf dem Trägerband 1a), wird dieser Hub durch zwei einstellbare Anschläge
11 und 13 begrenzt, welche mit einem Verbindungselement 14 zusammenwirken, das den
Linearantrieb 10 mit der Etikettenablösekante 6 starr verbindet. Ferner sind zur Erfassung
der Lage dieses Verbindungselements 14 zwei Endschalter 16 und 17 in der dargestellten
Weise vorgesehen. Der Endschalter 17 erfaßt die in Fig. 1 dargestellte, zurückgezogene
Lage der Etikettenablösekante 6, während der Endschalter 16 die in Fig. 2 dargestellte,
vorgeschobene Lage der Etikettenablösekante 6 erfaßt.
[0014] Ein Steuergerät 15, typisch ein durch ein entsprechendes Programm gesteuerter Mikroprozessor,
hat einen Netzanschluß 15a und ist, wie dargestellt, durch - gestrichelt angedeutete
- Leitungen mit dem Sensor 4, dem rotierenden Antrieb 7a des Abzungswalzenpaares 7,
und den Endschaltern 16 und 17 verbunden, ebenso mit den entsprechenden (nicht dargestellten)
Steuerventilen der pneumatisch betätigten Geräte, also der Feststellbremse 5, des
Antriebs 9a für das Etikettenübergabeorgan 9, und des Linearantriebs 10. Das Steuergerät
15 steuert den erfindungsgemäßen zeitlichen Ablauf der Bewegungsvorgänge, wie er nachfolgend
beschrieben wird.
[0015] Die
Wirkungsweise der Vorrichtung nach Fig. 1 ist wie folgt: Zunächst wird durch das Steuergerät 15
der Motor 7a blockiert, so daß das Abzugswalzenpaar 7 steht und das Trägerband 1a
einklemmt und dabei blockiert. Nun wird der Linearantrieb 10 eingeschaltet und bewegt
die Etikettenablösekante 6 bis zum Anschlag 11 nach vorne. Der Anstoß gegen den Anschlag
11 kann dabei - ebenso wie der Anstoß gegen den Anschlag 13 - durch nicht dargestellte
kleine Stoßdämpfer gedämpft werden, welche zweckmäßig am Verbindungselement 14 angebracht
werden.
[0016] Bei Beginn der Hubbewegung befindet sich, wie dargestellt, ein Etikett 1b so auf
der Etikettenablösekante 6, daß es bündig mit deren vorderen Kante abschließt. Wie
in Fig. 4A dargestellt, hat ein solches Etikett die Länge D. Gemäß Fig. 4B wird nun
die Etikettenablösekante 6 um einen Hub vorgeschoben, welcher z.B. kleiner als D/2,
also geringfügig kleiner als die halbe Etikettenlänge D ist, wobei dieser Hub durch
den Abstand der Anschläge 11 und 13 bestimmt ist. Gemäß Fig. 4B wird hierdurch das
vorderste Etikett 1b vom Trägerband 1a abgelöst und unter den Sauger 9 geschoben,
hat aber noch nicht seine genaue, endgültige Position erreicht, sondern es fehlen
hierzu beispielsweise noch einige Millimeter.
[0017] Beim Ansprechen des Endschalters 16 wird nun durch das Steuergerät 15 der Motor
7a eingeschaltet, und das Abzugswalzenpaar 7 bewegt das Trägerband 1a mit geringer
Geschwindigkeit so lange vorwärts, bis der Sensor 4 dem Steuergerät 15 die richtige
Position des Etikettenbandes 1 anzeigt. Dieser Bewegungsvorgang ist in Fig. 4B durch
den Pfeil 22 angedeutet. An seinem Ende befindet sich gemäß Fig. 4C das Etikett 1b
genau unter dem Sauger 9, wie das auch in Fig. 2 dargestellt ist.
[0018] Zu diesem Zeitpunkt wird durch das Steuergerät 15 die Bremse 5 eingeschaltet und
preßt das Etikettenband 1 gegen Tisch 21. Alsdann wird der Linearantrieb 10 abgeschaltet,
indem z.B. bei einem Pneumatikzylinder dieser drucklos gemacht wird, und der Motor
7a wird auf schnellen Vorschub geschaltet, so daß das Abzugswalzenpaar 7 das Trägerband
1a so lange abzieht und der Aufwickelrolle 8 zuführt, bis die Etikettenablösekante
6 durch das Trägerband 1a wieder in ihre Ausgangslage zurückgezogen ist, also gegen
den Anschlag 13 anliegt, wobei der Endschalter 17 ein entsprechendes Signal abgibt.
Durch diesen raschen Abzugsvorgang wird das Trägerband 1a vollends von dem Etikett
1b abgezogen, das sich auf dem Sauger 9 befindet und durch Vakuum an diesem festgehalten
wird.
[0019] Zur Erzielung eines gleichmäßig ebenen Anliegens des Trägerbandes 1a an der Etikettenablösekante
6 erfolgt diese Abzugsbewegung mit Vorteil gegen eine Bremskraft, z.B., wie dargestellt,
gegen die Kraft einer Feder 25 mit flacher Federkennlinie, oder gegen die Kraft eines
- nicht dargestellten - einseitig wirkenden Dämpfzylinders. (Naturgemäß befindet
sich die Feder 25 bei Fig. 1 nicht im Spalt zwischen dem Sauger 9 und dem Etikettiergut
12, sondern z.B. vor oder hinter diesem Spalt.)
[0020] Befindet sich die Etikettenablösekante 6 wieder in ihrer Ausgangslage, wie sie in
Fig. 3 und in Fig. 4D dargestellt ist, so kann der als Etikettenübergabeorgan dienende
Sauger 9 das Etikett auf das Etikettiergut 12 übergeben, wie das die Fig. 3 und 4D
ebenfalls zeigen.
[0021] Anschließend wird durch das Steuergerät 15 der Sauger 9 mittels seines Antriebs 9a
wieder in seine Ruhelage zurückgefahren, und danach kann der beschriebene Zyklus von
neuem beginnen. Durch den Rückhub, also die Abzugsbewegung, der Etikettenblösekante
6 kommt dabei jeweils wieder ein Etikett 1b so auf diese zu liegen, daß dessen Vorderkante
bündig mit dem linken Ende der Etikettenablösekante 6 abschließt, und dies kann durch
Einstellen des Anschlags 13 justiert werden.
[0022] Wie die Fig. 1 - 3 zeigen, wird das Etikettenband 1 nur an der Umlenkrolle 20 umgelenkt,
z.B, um 45°, und dann an der Etikettenablösekante 6 um 180°, so daß das Etikettenband
1 beim Einlegen in die Maschine etwa die Form einer langgestreckten Haarnadel einnimmt.
Dadurch ist es sehr leicht einzulegen, und die gesamte erfindungsgemäße Etikettiervorrichtung
hat einen extrem flachen Aufbau, so daß auch zwei solche Vorrichtung Rücken au Rücken
verwendet werden können. Z.B. könnte man sich eine Spiegelebene durch die Längsachse
des Linearantriebs 10 denken, an welcher der obere Teil der Fig. 1 gespiegelt würde,
und man hätte dann zwei Etikettiervorrichtungen, welche das Etikettiergut 12 von
oben und von unten etikettieren könnten. Wichtig ist auch, daß durch die Erfindung
die Bildung von "Blasen" im Etikettierband 1 im Bereich der Etikettenablösekante 6
vermieden und dadurch die Etikettiergenauigkeit erhöht wird. Außerdem ergibt sich
durch die Erfindung ein geringer Hub der Etikettenablösekante 6 für die Übergabe der
Etiketten 1b, was die Arbeitsgschwindigkeit ebenfalls erhöht, und außerdem - infolge
der geringen Dicke der Etikettenablösekante 6 - ein sehr geringer Hub des Etikettenübergabeorgans
9, besonders im Vergleich zur Vorrichtung nach der DE - A 32 33 546.
[0023] Naturgemäß sind im Rahmen des Grundgedankens der vorliegenden Erfindung zahlreiche
Abwandlungen und Modifikationen möglich.
1. Verfahren zum Spenden von Etiketten von einem Etikettenband, welches ein Trägerband
und darauf haftende Haftetiketten aufweist,
wobei der beim Spendevorgang erforderliche Etikettenvorschub durch eine Bewegung um
eine Etikettenablösekante erreicht wird, um welche das Trägerband, von einer Vorratsrolle
kommend und zu einer Trägerbandaufwicklung führend, schlaufenförmig gelegt ist,
und das Etikett zu einem Etikettenübergabeorgan, z.B. einem beweglichen Sauger, welcher
das abgelöste Etikett auf das Etikettiergut überträgt, gespendet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils beim Vorschub eines neuen Etiketts in Richtung
zum Etikettenübergabeorgan unter Blockierung des Trägerbandes an einer Stelle nach
der Etikettenablösekante letztere durch einen Linearantrieb in Etikettenvorschubrichtung
bewegt wird, um einen Teilvorschub eines Etiketts zum Etikettenübergabeorgan durchzuführen,
und daß anschließend durch einen an einer Stelle nach der Etikettenablösekante angeordneten
rotierenden Antrieb das Etikett vor dem Etikettenübergabeorgan genau positioniert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach erreichter genauer
Positionierung das Etikettenband vor der Etikettenablösekante blockiert und letztere,
vorzugsweise mittels des genannten rotierenden Antriebs, durch in Richtung zur Trägerbandaufwicklung
erfolgendes Abziehen des Trägerbandes in ihre Ausgangsstellung zurückgezogen wird,
wobei diese Abzugsbewegung vorzugsweise entgegen der Kraft eines einseitig wirkenden
Dämpfers und/oder einer Feder mit flacher Federcharakteristik erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Etikettenablösekante
beim Teilvorschub durch den Linearantrieb etwas weniger als eine halbe Etikettenlänge,
oder etwas weniger als eine halbe Etikettenteilung, in Etikettenvorschubrichtung bewegt
wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichent,
daß die Vorschubbewegung des Linearantriebs durch einen Anschlag begrenzt wird, welcher
bevorzugt auf verschiedene Etikettenlängen einstellbar ist.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Linearantrieb nur in Vorschubrichtung wirkend ausgebildet ist.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Verlauf des Etikettenbandes eine Feststellbremse
(5) zur Betätigung während des Rückzugs der Etikettenablösekante (6) sowie ein Sensor
(4) für die jeweilige Etikettenlage vorgesehen sind,
daß die Etikettenablösekante (6) dazu ausgebildet ist, das Trägerband (1a) in Gegenrichtung
umzulenken,
und daß die Etikettenablösekante (6) mit einem Linearantrieb (10) verbunden ist, welcher
einen schnellen Vorschub der Etikettenablösekante (6) ermöglicht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichent, daß das in Gegenrichtung umgelenkte
Trägerband (1a) in einem rotierenden Antrieb (7, 7a) geführt ist, welcher bei Stillstand
das Trägerband (1a) blockiert und im Betrieb eine genaue Positionierung, vorzugsweise
mit geringer Geschwindigkeit, sowie eine im Vergleich zur Positioniergeschwindigkeit
schnelle Abzugsbewegung des umgelenkten Trägerbands (1a) ermöglicht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichent, daß der Linearantrieb
(10) als Arbeitszylinder, bevorzugt als pneumatisch arbeitender Arbeitszylinder, oder
als elektrischer Linearmotor ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6 - 8, dadurch gekennzeichnet,
daß ein verstellbarer Anschlag (11, 13) zur Begrenzung des Förderhubs und/oder zur
Begrenzung des Rückhubs des Linearantriebs (10) vorgesehen ist, und daß vorzugsweise
ein Endlagen-Stoßdämpfer zur Dämpfung des Förderhubs und/oder des Rückhubs des Linearantriebs
(10) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6 - 9, dadurch gekennzeichent,
daß mindestens ein Sensor (16, 17) zur Endlagenerkennung des Linearantriebs (10) vorgesehen
ist.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6 - 10, da durch gekennzeichent,
daß der rotierende Antrieb (7, 7a) für das Trägerband (1a) als Schrittmotor, oder
als Scheibenläufermotor, oder als mit einer Schaltkupplung versehener Motor, ausgebildet
ist.
12. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6 - 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zu ihrer Steuerung ein Mikroprozessor (15) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6 - 12, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Vorratsrolle (2) und der Etikettenablösekante (6) eine ständig wirkende
Bremse (3) zur Aufrechterhaltung der im Etikettenband (1) erforderlichen Bandspannung
vorgesehen ist.