[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Briefformulares
gemäss Oberbegriff des Anspruches 1 sowie ein Briefformular gemäss Oberbegriff des
Anspruches 6.
[0002] Briefformulare dieser Art, welche aus einem Bogen bestehen, der durch ein Blatt
oder mehrere aufeinanderliegende und miteinander verbundene Blätter gebildet werden
kann, sind z.B. aus der CH-PS 609.634 und der US-PS 3,482,780 bekannt. Bei solchen
Briefformularen wird die Innenseite des Bogens mit einer Information sowie einer
Versandadresse bedruckt. Anschliessend wird der Bogen ein- oder zweimal gefaltet
und die zwei bzw. drei Bogenteile werden entlang ihres Randes miteinander verklebt.
Die Beschriftung auf der Innenseite des Bogens wird dabei mit Ausnahme der Zustelladresse
abgedeckt. Letztere ist durch ein Fenster hindurch sichtbar. Das sich auf dem einen
Bogenteil befindliche Adressfeld mit der Adresse des Empfängers und das an einem
andern Bogenteil vorzusehende Fenster müssen daher derart angeordnet werden, dass
sie bei gefaltetem Bogen einander gegenüberliegen. Das hat zur Folge, dass man in
der Wahl der Anordnung von Adressfeld und Fenster nicht frei ist, vor allem dann nicht,
wenn durch bestehende Vorschriften der Ort festgelegt ist, an welchem bei einem Brief
die Zustelladresse zu erscheinen hat.
[0003] Im weiteren haben die bekannten zweiteiligen Briefformulare den Nachteil, dass zwischen
die gefalteten Bogenhälften keine Beilage eingelegt werden kann, da eine solche
das Adressfeld abdecken würde, es sei denn, die Beilage wäre so klein, dass sie das
Adressfeld nicht zu überdecken vermag und die Beilage würde zudem fixiert, damit
sie nicht vor das Adressfeld rutschen kann.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu schaffen, das auf einfache Weise die Herstellung von Briefformularen
erlaubt, bei denen eine grössere Freiheit bei der Anordnung von Adressfeld und Fenster
besteht als bei bekannten Briefformularen und bei denen die Gefahr eines ungewollten
Abdeckens der Zustelladresse durch eingelegte Beilagen nicht besteht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruches 1 gelöst.
[0006] Ein solches Briefformular zeichnet sich durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruches 6 aus.
[0007] Da erfindungsgemäss die Zustelladresse bzw. die Information über den Empfänger nicht
mehr auf den einen Bogenteil, sondern auf die Hinterseite des Fensters gedruckt wird
und somit das Adressfeld auf die Rückseite des Fensters zu liegen kommt, kann das
Vorsehen eines Adressfeldes an einem andern Bogenteil entfallen. Das Adressfeld ist
somit nicht mehr bestimmend für die Anordnung der auf der Innenseite des Bogens aufzudruckenden
Information.
[0008] Im weitern kann das Fenster an irgendeiner geeigneten bzw. an der vorgeschriebenen
Stelle angeordnet werden, ohne dass das ins Gewicht fallende Konsequenzen für die
Anordnung und Ausgestaltung der auf der Innenseite des Bogens aufzubringenden Bedruckung
(Text, Tabellen und dergleichen) hat. Die Zustelladresse bzw. die Empfängeridentifikation
kann durch eingelegte Beilagen nicht abgedeckt werden.
[0009] Durch das Aufbringen der Zustelladresse bzw. der Empfängeridentifikation auf der
Hinterseite des Fensters in Spiegelschrift wird sichergestellt, dass das Schriftbild
von der Vorderseite des Fensters her in gewöhnlicher Schrift erscheint und daher mühelos
gelesen werden kann.
[0010] Bevorzugte Weiterausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in den abhängigen
Ansprüchen umschrieben.
[0011] Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
beschrieben. Es zeigt rein schematisch:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Innenseite eines Bogens eines Briefformulares,
Fig. 2 in perspektivischer Ansicht den einmal gefalteten Bogen mit eingelegter Beilage
in halbgeöffnetem Zustand,
Fig. 3 in Schrägansicht das verschlossene Briefformular von vorn, und
Fig. 4 in Schrägansicht eine weitere Ausführungsform eines Briefformulars.
[0012] Das in den Figuren dargestellte Briefformular 1 besteht aus einem Bogen 2, dessen
Innenseite mit 2a und dessen Aussenseite mit 2b bezeichnet ist. Der Bogen 2 besteht
aus zwei Hälften 3 und 4, welche durch eine querverlaufende Falzlinie 5 getrennt
sind. Beide Bogenhälften 3, 4 sind an den Seitenrändern 6, 7 mit eine Transportlochung
aufweisenden Randstreifen 8, 9 versehen (Fig. 1). Diese Randstreifen 8, 9 lassen sich
entlang von Trennlinien 10, 11 abtrennen. In einem Abstand von den Seitenrändern 6,
und 7 sowie 12 und 13 verläuft eine umlaufende Trennlinie 14. Letztere legt mit den
Seitenrändern 6, 7, 12, 13 einen umlaufenden Randabschnitt 15 fest. Der sich auf der
Bogenhälfte 3 befindliche Teil des Randabschnittes 15 trägt einen Klebstoffstreifen
16.
[0013] Die Bogenhälfte 4 ist mit einem Adressfenster 17 versehen, das durch eine Oeffnung
18 in der Bogenhälfte 4 gebildet ist. Diese Oeffnung 18 ist mittels einer Abdeckfolie
19 abgedeckt, deren Rückseite 19a und deren Vorderseite mit 19b bezeichnet ist. Auf
die Rückseite 19a der Abdeckfolie 19 ist in Spiegelschrift, d.h. in einer seitenverkehrten
Schrift, bei der rechts und links vertauscht sind, eine Zustelladresse 20 aufgebracht,
wie das aus Fig. 1 ersichtlich ist. Die Innenseite 2a des Bogens 2 ist im ausserhalb
des Fenster 17 liegenden Bereich mit einer Bedruckung 21, z.B. einem Text, Zahlen,
Tabellen und dergleichen, versehen. Dabei muss auf der Bogenhälfte 3 kein Adressfeld
vorgesehen werden, da sich dieses ja auf der Hinterseite 19a des Fensters 17 befindet.
[0014] Die Herstellung des vorstehend erläuterten Briefformulares 1 geht wie folgt vor
sich.
[0015] In einem elektronisch gesteuerten Drucker, z.B. einem Laser- oder Tintenstrahldrucker,
wird der ungefaltete Bogen, der auf der Aussenseite 2b und zum Teil auch auf der
Innenseite 2a bereits vorbedruckt sein kann, auf seiner Innenseite 2a mit der Bedruckung
21 versehen. Zudem wird auf die Rückseite der Abdeckfolie 19a, d.h. auf das Fenster
17, die Zustelladresse 20 in Spiegelschrift aufgebracht. Nach erfolgter Bedruckung
werden die gelochten Randstreifen 8, 9 weggetrennt. Anschliessend wird der Bogen
2 entlang der Faltlinie 5 gefaltet. Zwischen die aufeinandergefalteten Bogenhälften
3, 4 kann eine Beilage 22 eingelegt werden, wie das in Fig. 2 dargestellt ist. Mittels
des aufgetragenen Klebstoffstreifens 16 werden die beiden Bogenhälften 3, 4 entlang
ihrer Seitenränder 6, 7, 12, 13 miteinander verklebt. In Fig. 3 ist das verschlossene
und zum Verand bereite Briefformular 1 dargestellt.
[0016] Wie die Figuren 2 und 3 zeigen, ist die vorgängig in Spiegelschrift auf die Rückseite
19a der Abdeckfolie 19 aufgebrachte Zustelladresse 20 von der Vorderseite 19b der
Abdeckfolie 19 her gesehen richtig, d.h. nicht mehr seitenverkehrt. Die hinter dem
Fenster 17 liegende Beilage 22 verdeckt die Zustelladresse 20 nicht. Bei aufeinandergefalteten
Bogenhälften 3, 4 ist die Beschriftung 21 abgedeckt und von aussen her nicht einsehbar.
[0017] Zum Oeffnen des verschlossenene Briefformulares 1 wird der Randabschnitt 15 entlang
der Trennlinie 14 abgetrennt.
[0018] Die Abdeckfolie 19 kann durchsichtig oder undurchsichtig, z.B. milchig sein, wobei
sie jedoch auch im letztgenannten Fall die aufgebrachte Zustelladresse 20 erkennen
lässt. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Abdeckfolie 19 beim
Bedrucken an denjenigen Stellen, an denen die Zustelladresse 20 aufgedruckt wird,
durchsichtig bzw. durchscheinend wird.
[0019] Es versteht sich, dass das anhand der Figuren 1 bis 3 erläuterte Aufbringen der Zustelladresse
20 in Spiegelschrift auf die Rückseite der Abdeckfolie 19 auch bei Briefformularen
möglich ist, welche zweimal gefaltet werden.
[0020] Bei einem Briefformular 101 dieser Art (Fig. 4) weist der Bogen 102 zwei in einem
Abstand voneinander verlaufende Falzlinien 103, 104 auf, durch die der Bogen 102 in
drei Abschnitte 105, 106, 107 unterteilt wird, nämlich einen mittleren Teil 106 und
zwei äussere Teile 105, 107. Das Fenster 17 mit der Zustelladresse 20, welche in Spiegelschrift
auf die Rückseite der Abdeckfolie 19 des Fensters 17 aufgebracht ist, wird dabei in
einem der äusseren Teile 107 angeordnet. Der Bogen 102 wird nun so gefaltet, dass
der Bogenteil 107 mit dem Fenster 17 über den andern äussern Bogenteil 105, gelegt
wird, so dass das Fenster 17 auf die unbeschriftete Rückseite 105a dieses andern äussern
Bogenteils 105 zu liegen kommt. Die Bogenteile 105, 106, 107 werden entlang ihrer
Seitenränder miteinander verklebt.
[0021] Der Bogen 2, 102 kann aus einem Blatt oder mehreren aufeinanderliegenden, miteinander
verbundenen Blättern bestehen.
1. Verfahren zum Herstellen eines Briefformulars, das aus einem auf seiner Innenseite
beschriftbaren Bogen besteht, der zum Verschliessen mindestens einmal gefaltet wird
und dessen eine Teil mit einem Fenster versehen ist, durch das eine Beschriftung sichtbar
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschriftung (20) in Spiegelschrift auf das
Fenster (17) auf dessen innenliegenden Seite (19a) aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fenster (17) durch
eine abgedeckte Oeffnung (18) im einen Bogentel (4) gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oeffnung (18) mittels
einer durchsichtigen oder undurchsichtigen Abdeckung (19) abgedeckt wird, die von
der Vorderseite (19b) her die auf deren Rückseite (19a) angebrachte Beschriftung (20)
erkennen lässt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem
Verschliessen zwischen die gefalteten Bogenteile (3, 4) eine Beilage (22) eingelegt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Fenster
(17) auf einem ersten äusseren Bogenteil (107) eines aus drei Bogenteilen (105, 106,
107), die entlang paralleler Faltlinien (103, 104) miteinander verbunden sind, bestehenden
Bogens (102) an geordnet wird und dass der das Fenster (17) tragende Bogenteil (107)
beim Falten über den zweiten äussern Bogenteil (105) gelegt wird, so dass das Fenster
(17) auf die aussenliegende Seite (105a) des zweiten äussern Bogenteils (105) zu
liegen kommt.
6. Briefformular, bestehend aus einem auf seiner Innenseite beschriftbaren, mindestens
einmal entlang einer Faltlinie faltbaren Bogen, dessen eine Teil mit einem eine Beschriftung
sichtbar werden lassenden Fenster versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die
Beschriftung (20) in Spiegelschrift auf das Fenster (17) auf dessen innenliegenden
Seite (19a) aufgebracht ist.
7. Briefformular nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fenster (17) durch
eine Oeffnung (18) in einen Bogenteil (4) gebildet ist, die mittels einer Abdeckung
(19) abgedeckt ist.
8. Briefformular nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (19)
durchsichtig oder undurchsichtig ist und von der Vorderseite (19b) her die auf deren
Rückseite (19a) angebrachte Beschriftung (20) erkennen lässt.
9. Briefformular nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
die zu faltenden Bogenteile (3, 4) eine Beilage (22) eingelegt ist.
10. Briefformular nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zum
Verschliessen des gefalteten Bogens (2) entlang des Randes (6, 12, 7) wenigstens des
einen Bogenteiles (3) Klebstoff (16) aufgetragen ist.
11. Briefformular nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Bogen (2) mit
einer umlaufenden, in einem Abstand von seinem Rand (6, 7, 12, 13) verlaufenden Trennlinie
(14) versehen ist, wobei der Klebstoffauftrag (16) im durch die Trennlinie (14) begrenzten
Randabschnitt (15) aufgebracht ist.
12. Briefformular nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
das Fenster (17) auf einem ersten äusseren Bogenteil (107) eines aus drei Bogenteilen
(105, 106, 107), die entlang paralleler Faltlinien (103, 104) miteinander verbunden
sind, bestehenden Bogens (102) angeordnet ist, so dass das Fenster (17) beim Falten
des Bogens (102) auf die aussenliegende Seite (105a) des zweiten äusseren Bogenteils
(105) zu liegen kommt.