[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Manipulator zum Ansetzen eines Gießrohres an
den Ausgußschieber einer Gießpfanne, bestehend aus einer Säule und einem auf der
Säule verstellbar angeordneten, im Sinne eines Andrückens des Gießrohres an den Ausgußschieber
beaufschlagbaren, in zwei zueinander senkrechten Ebenen verschwenkbaren Auslegerarm
zur Aufnahme des Gießrohres.
[0002] Um flüssigen Stahl nicht unkontrolliert aus einer Gießpfanne in einen nachgeordneten
Verteiler ausfließen zu lassen, wird an den Bodenausguß der Gießpfanne ein Gießrohr
angedrückt, das den flüssigen Stahl aus der Gießpfanne in den Verteiler leitet. Dieses
Gießrohr wird mit Hilfe eines Manipulators an einem entsprechenden Zentrieransatz
des Ausgußschiebers der Gießpfanne angesetzt und beim Öffnen des Ausgußschiebers mit
diesem vor den Bodenausguß bewegt. Der Manipulator muß folglich unter Aufrechterhaltung
der erforderlichen Andrückkraft die Bewegung des Ausgußschiebers und allfällige Gießpfannenbewegungen
mitmachen können. Zu diesem Zweck ist es bekannt (EP-A-0 160 593), für das Gießrohr
einen Auslegerarm vorzusehen, der auf einem entlang einer Säule verschiebbaren und
an einen Antrieb angeschlossenen Schlitten gelagert ist, so daß der erforderliche
Anpreßdruck des Gießrohres an den Ausgußschieber über den am Schlitten angreifenden
Antrieb unabhängig von Bewegungen des Auslegerarmes quer zur Säule aufrechterhalten
werden kann. Diese Querbewegungen des Auslegerarmes werden durch die Anlenkung des
Auslegerarmes am Schlitten über einen um eine vertikale Achse verschwenkbaren Lenker
sichergestellt. Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion ist, daß über den Auslegerarm
ein erhebliches Drehmoment auf den Schlitten ausgeübt wird, der demzufolge zu einem
Verkanten innerhalb der Schlittenführung neigt. Ein Verkanten des Schlittens innerhalb
der Schlittenführung beeinträchtigt aber die Kraftübertragung zwischen dem auf den
Schlitten wirkenden Antrieb und dem Gießrohr und verhindert das Aufrechterhalten einer
konstanten Andrückkraft des Gießrohres an den Ausgußschieber.
[0003] Ähnliche Nachteile treten bei einer anderen bekannten Konstruktion auf (AT-B-360
188), bei der die den Auslegerarm tragende Säule axial verschiebbar und drehbar in
einer Hülse gehalten ist und mittels eines Zylinders axial beaufschlagt werden kann,
weil über den Auslegerarm wiederum eine Drehmomentbelastung für die Säule erhalten
wird, was zu einer Zwängung der Säule in ihrer Lagerhülse führen kann.
[0004] Wird zur Höhenverstellung des Gießrohres der Auslegerarm um eine horizontale Achse
schwenkbar gelagert, und zwar auf einer an der Gießpfanne gehaltenen vertikalen Welle,
so kann wegen der schwenkbaren Lagerung des Gießarmes eine Drehmomentübertragung
vom Gießarm auf die vertikale Welle vermieden werden. Damit wird aber die horizontale
Bewegungsmöglichkeit des Auslegerarmes auf eine Drehbewegung beschränkt, was bei
einer Anordnung des Auslegerarmes an der Gießpfanne selbst in Kauf genommen werden
kann, nicht aber bei einem von der Gießpfanne getrennt aufzustellenden Manipulator.
[0005] Um einen zusätzlichen Freiheitsgrad für die Bewegung des Gießrohres über einen Auslegerarm,
der um eine horizontale Anlenkachse an einer um eine vertikale Achse drehbaren Säule
gelagert ist, zu schaffen, ist es schließlich bekannt (AT-B 364 103), den Auslegerarm
in zwei gegeneinander um eine vertikale Achse verschwenkbare Teile zu unterteilen.
Mit einer solchen Konstruktion ist wiederum der Nachteil verbunden, daß durch die
Andrückkraft des Gießrohres an den Ausgußschieber ein das Schwenklager zwischen den
beiden Teilen des Auslegerarmes um eine Querachse belastendes Drehmoment aufgenommen
werden muß und daß die gelenkige Unterteilung des Auslegerarmes einen zusätzlichen
Konstruktionsaufwand mit sich bringt. Außerdem ist nur eine Handverstellung des
Gießrohres möglich.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und einen
Manipulator der eingangs geschilderten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern,
daß eine Handverstellung des Auslegerarmes vermieden und eine vorbestimmte Andrückkraft
des Gießrohres an den Ausgußschieber der Gießpfanne sichergestellt werden kann, ohne
die horizontale Bewegung des Gießrohres durch den Ausgußschieber zu behindern.
[0007] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Säule um eine horizontale
Achse schwenkbar auf einem um eine vertikale Achse verdrehbaren Fuß und der Auslegerarm
um eine zur Schwenkachse der Säule parallele Achse drehbar auf der Säule gelagert
und über eine je einen Schwenkzylinder im Sinne eines Andrückens des Gießrohres an
den Ausgußschieber mit einem gleichen Drehmoment beaufschlagbar sind.
[0008] Mit der Schwenklagerung des Auslegerarmes auf der Säule und der Säule auf einem Fuß
um parallele, horizontale Achsen wird jede Beeinträchtigung der Kraftübertragung auf
den Auslegerarm durch ein Verkanten oder eine Querbelastung einer Führung vermieden,
weil über die Schwenklagerung der Säule und des Auslegerarmes keine Drehmomente abgetragen
werden. Die Drehmomentabtragung erfolgt vielmehr über die beiden Schwenkzylinder,
über die auch die Kräfte zum Andrücken des Gießrohres an den Ausgußschieber der Gießpfanne
aufgebracht werden. Die Schwenklagerung sowohl der Säule als auch des Auslegerarmes
erlaubt außerdem eine Gießrohrbewegung in vertikaler und in horizontaler Richtung,
wobei durch die drehbare Lagerung des die Säule aufnehmenden Fußes Bewegungen in
drei Koordinatenachsen möglich sind.
[0009] Beim Andrücken des Gießrohres an den Ausgußschieber der Gießpfanne summieren sich
die Drehmomente zufolge der Beaufschlagung der beiden Schwenkzylinder, wobei sichergestellt
werden muß, daß keines dieser Drehmomente das andere so weit übersteigt, daß sich
eine Relativverdrehung zwischen Säule und Auslegerarm ergeben kann, weil mit einer
Relativverdrehung von Säule und Auslegerarm zwangsläufig eine Verlagerung des Gießrohres
verbunden ist. Es muß daher dafür Sorge getragen werden, daß die Säule und der Auslegerarm
über die Schwenkzylinder mit einem gleichen Drehmoment belastet werden, wenn das
Gießrohr an den Ausgußschieber angedrückt gehalten werden soll.
[0010] Trotz der Aufrechterhaltung einer vorgegebenen Andrückkraft des Gießrohres an den
Ausgußschieber bleibt die Beweglichkeit quer zur Andrückrichtung erhalten, wenn für
eine entsprechende Ausgleichsbewegung zumindest eines der beiden Schwenkzylinder
gesorgt wird, was im einfachsten Fall mit Hilfe eines Druckbegrenzungsventiles durchgeführt
werden kann. Die Gießrohrverstellung quer zur Andrückrichtung muß in einem solchen
Fall allerdings den Beaufschlagungsdruck der Schwenkzylinder überwinden, wenn nicht
für eine entsprechende Steuerung der Zylinder gesorgt wird.
[0011] Soll eine freie Beweglichkeit des Gießrohres quer zur Andrückrichtung sichergestellt
werden, so können die beiden über eine Steuereinrichtung beidseitig beaufschlagbaren
Schwenkzylinder in weiterer Ausbildung der Erfindung bei einer Drehmomentbelastung
der Säule und des Auslegerarmes im Sinne eines Andrückens des Gießrohres an den Ausgußschieber
druckseitig durch eine Überströmleitung verbunden sein, so daß bei einer Verlagerung
des Gießrohres sich die Kolben der Schwenkzylinder entsprechend verlagern können und
sich ein Druckmittelausgleich zwischen den Zylindern ergibt. Die hiefür benötigte
Kraft ist vergleichsweise klein, weil es lediglich gilt, die Strömungswiderstände
und die Reibungswiderstände zu überwinden.
[0012] Um trotz dieser Überströmleitung die beiden Schwenkzylinder voneinander unabhängig
oder gegensinnig beaufschlagen zu können, was beispielsweise beim Anfahren einer bestimmten
Gießrohrposition erforderlich ist, kann die Überströmleitung ein Absperrorgan aufweisen.
Beim Absperren der Überströmleitung können ja die beiden Schwenkzylinder voneinander
unabhängig betätigt werden.
[0013] Wird zwischen den beiden Schwenkzylindern auf der der Überströmleitung jeweils gegenüberliegenden
Kolbenseite eine Verbindungsleitung vorgesehen, so wird nicht nur die gegensinnige,
freie Verschiebbarkeit der im Andrücksinn des Gießrohres an den Ausgußschieber beaufschlagten
Schwenkzylinder erleichtert, sondern auch eine einfache Steuerung bei einer gleichsinnigen
Beaufschlagung der beiden Schwenkzylinder zum Anheben bzw. Absenken des Gießrohres
sichergestellt. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, die Überströmleitung und die
Verbindungsleitung zwischen den beiden Schwenkzylindern über je eine absperrbare Anschlußleitung
mittels der Steuereinrichtung wahlweise abwechselnd an eine Druckmittelleitung und
an eine Rückleitung anzuschließen. Je nachdem, ob die Anschlußleitung der Verbindungsleitung
oder der Überströmleitung mit der Druckmittelleitung verbunden wird, werden beide
Schwenkzylinder im Sinne eines Absenkens oder eines Anhebens des Gießrohres beaufschlagt.
[0014] Die Zusammenschaltung der beiden Schwenkzylinder einerseits über die Überströmleitung
und anderseits über die Verbin dungsleitung ermöglicht außerdem eine gegensinnige
Beaufschlagung der beiden Schwenkzylinder mit einer vergleichsweise einfachen Steuereinrichtung,
weil das bei der Beaufschlagung des einen Schwenkzylinders aus diesem Zylinder austretende
Druckmittel zur Beaufschlagung des anderen Schwenkzylinders verwendet werden kann.
Hiefür kann die Überströmleitung zu beiden Seiten des Absperrorganes mit je einer
Druckleitung verbunden sein, wobei diese Druckleitungen mittels der Steuereinrichtung
abwechselnd wahlweise an die Druckmittelleitung und an die Rückleitung anschließbar
sind. Über die beiden Druckleitungen kann somit bei geschlossenem Absperrorgan wahlweise
einer der beiden Schwenkzylinder beaufschlagt und der jeweils andere Schwenkzylinder
mit dem aus dem beaufschlagten Schwenkzylinder austretenden Druckmittel gegensinnig
betätigt werden, wenn die Anschlußleitung der Verbindungsleitung gesperrt wird, so
daß das Druckmittel aus der Verbindungsleitung nicht abfließen kann. Das Druckmittel
aus dem Schwenkzylinder, der über den von der Druckmittelleitung beaufschlagten Schwenkzylinder
betätigt wird, kann über die zwischen diesem Schwenkzylinder und dem Absperrorgan
an die Überströmleitung angeschlossene Druckleitung abgeführt werden, die ja in diesem
Fall mit der Rückleitung verbunden ist.
[0015] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar
wird ein erfindungsgemäßer Manipulator zum Ansetzen eines Gießrohres an den Ausgußschieber
einer Gießpfanne in einem schematischen Blockschaltbild gezeigt.
[0016] Der dargestellte Manipulator besteht im wesentlichen aus einer auf einem Fuß 1 um
eine horizontale Achse 2 schwenkbar gelagerten Säule 3, an der ein Auslegerarm 4
angelenkt ist, und zwar mit einer zur Schwenkachse 2 der Säule 3 parallelen Drehachse
5. Zur Verstellung der Säule 3 gegenüber dem Fuß 1 und des Auslegerarmes 4 gegenüber
der Säule 3 ist je ein Schwenkzylinder 6 vorgesehen. Diese beiden Schwenkzylinder
6 können über eine Steuereinrichtung 7 beaufschlagt werden.
[0017] Die Säule 3 mit dem Auslegerarm 4 kann über den Fuß 1 um eine vertikale Achse verdreht
werden. Zu diesem Zweck ist der Fuß 1 drehbar gelagert und mit einem Drehantrieb 8
versehen. Zusätzlich kann der Auslegerarm 4 um seine Längsachse gedreht werden,
und zwar über einen Drehantrieb 9. Das in einem Aufnahmering 10 des Auslegerarmes
4 gehaltene Gießrohr 11 kann somit nicht nur in drei Koordiantenachsen bewegt, sondern
auch zusätzlich um die Auslegerarmachse verdreht werden.
[0018] Die beiden Schwenkzylinder 6 sind bei einer Drehmomentbelastung der Säule 3 und
des Auslegerarmes 4 im Sinne eines Andrückens des Gießrohres 11 an den Ausgußschieber
einer nicht dargestellten Gießpfanne druckseitig durch eine Überströmleitung 12 miteinander
verbunden, die durch ein Absperrorgan 13 gesperrt werden kann. Auf der der Überströmleitung
12 jeweils gegenüberliegenden Kolbenseite der Schwenkzylinder 6 ist zwischen den Schwenkzylindern
6 eine Verbindungsleitung 14 vorgesehen. Die Überströmleitung 12 und die Verbindungsleitung
14 sind über je eine Anschlußleitung 15a bzw. 15b an ein Umschaltventil 16 angeschlossen,
das die Anschlußleitungen 15a und 15b wahlweise absperrt oder abwechselnd mit einer
Druckmittelleitung 17 und einer Rückleitung 18 für das Druckmittel verbindet. Zum
Einstellen eines bestimmten Beaufschlagungsdruckes ist ein Druckbegrenzungsventil
19 zwischengeschaltet.
[0019] Die Steuereinrichtung 7 weist neben dem Umschaltventil 16 ein parallel an die Druckmittelleitung
17 und an die Rückleitung 18 angeschlossenes Umschaltventil 20 auf, das über je eine
Druckleitung 21a bzw. 21b zu beiden Seiten des Absperrorganes 13 an die Überströmleitung
12 zwischen den beiden Schwenkzylinder 6 angeschlossen ist und die Druck leitungen
21b, 21b wahlweise sperrt oder abwechselnd mit der Druckmittelleitung 17 und der Rückleitung
18 verbindet.
[0020] Soll für den Gießvorgang das Gießrohr 11 an den Ausgußschieber der Gießpfanne angedrückt
gehalten werden, so muß das Umschaltventil 16 aus der gezeichneten Sperrstellung in
die Stellung 1 umgeschaltet werden, so daß das Druckmittel von der Druckmittelleitung
17 über die eine Anschlußleitung 15a in die Überströmleitung 12 gelangen und beide
Schwenkzylinder 6 im Sinne eines Andrückens des Gießrohres 11 an den Ausgußschieber
beaufschlagen kann. Damit dabei keine Gießrohrverlagerung quer zur Andrückkraft auftreten
kann, müssen die beiden über die Schwenkzylinder 6 aufgebrachten Drehmomente einander
entsprechen, weil bei einem Festhalten des Gießrohres 11 das zwischen der Säule 3
und dem Auslegerarm 4 wirksame Drehmoment dem Drehmoment entgegengerichtet ist, das
über den am Fuß 1 abgestützten Schwenkzylinder 6 auf die Säule 3 ausgeübt wird, und
die beiden Drehmomente im Gleichgewicht sein müssen, wenn keine Verlagerung des Gießrohres
11 quer zur Andrückkraft durch die Schwenkzylinder 6 auftreten soll.
[0021] Trotz der Druckbeaufschlagung beider Schwenkzylinder 6 bleibt die Bewegungsmöglichkeit
des Gießrohres 11 bei einem äußeren Kraftangriff, beispielsweise durch die Bewegung
des Ausgußschiebers, erhalten, weil die Kolben der Schwenkzylinder 6 frei verschiebbar
bleiben. Über die die Schwenkzylinder 6 beidseitig verbindenden Leitungen 12 und
14 kann ja ein entsprechender Druckmittelausgleich erfolgen, wenn der Auslegerarm
4 von außen bewegt wird und damit die Kolben der Schwenkzylinder 6 verschoben werden.
[0022] Soll das Gießrohr 11 vor dem Andrücken an den Ausgußschieber positioniert werden,
so sind sowohl Vor- und Rückwärtsbewegungen des Auslegerarmes als auch Heb- und Schwenkbewegung
notwendig. Besonders einfache Steuerungsverhältnisse er geben sich für das Anheben
des Gießrohres 11, weil für diesen Fall die Beaufschlagung der Schwenkzylinder 6 im
Sinne des Andrückens des Gießrohres 11 an den Ausgußschieber erfolgen muß. Es ist
demnach das Umschaltventil 16 in die Schaltstellung 1 umzuschalten. Das aus den Schwenkzylindern
6 rückfließende Druckmittel gelangt über die Verbindungsleitung 14 und die zugehörige
Anschlußleitung 15b zum Umschaltventil 16 und von dort in die Rückleitung 18 für das
Druckmittel. Die Abwärtsbewegung für das Gießrohr 11 verlangt eine gegensinnige Beaufschlagung
der Schwenzylinder 6, so daß das Umschaltventil 16 in die Stellung 2 gebracht werden
muß, in der die Verbindungsleitung 14 über die Anschlußleitung 15b mit der Druckmittelleitung
17 verbunden ist. Der Druckmittelrückfluß erfolgt dann über die Überströmleitung
12 und die Anschlußleitung 15a.
[0023] Für die Vorwärtsbewegung des Auslegerarmes 4 ist es notwendig, die beiden Schwenkzylinder
6 gegensinnig zu beaufschlagen. Zu diesem Zweck muß die Überströmleitung 12 gesperrt
werden, indem das Absperrorgang 13 in die Sperrstellung geschaltet wird. Bei dieser
Schaltstellung des Absperrorganes 13 kann der mit dem Schwenkzylinder 6 für den Auslegerarm
4 verbundene Ast der Überströmleitung 12 über das Umschaltventil 20 an die Druckmittelleitung
17 angeschlossen werden. Das Umschaltventil 20 muß zu diesem Zweck die Schaltstellung
2 einnehmen. Das aus dem Schwenkzylinder 6 für den Auslegerarm 4 über die Verbindungsleitung
14 ausfließende Druckmittel kann aufgrund der Sperrung der Druckleitung 15b durch
das Umschaltventil 16 nicht in die Rückleitung 18 abfließen und beaufschlagt daher
den Schwenkzylinder 6 für die Säule 3 gegensinnig, wobei der Rückflußweg für das
aus diesem Schwenkzylinder herausgedrückte Druckmittel über die Druckleitung 21b
gesichert wird. Die Rückwärtsbewegung des Auslegerarmes 4 erfolgt durch eine Umschaltung
des Umschaltventiles 20 in die Stellung 1, in der die Druckleitung 21b mit der Druckmittelleitung
17 und die Druckleitung 21a mit der Rückleitung 18 für das Druckmittel verbunden sind,
wobei durch das aus dem Schwenkzylinder 6 für die Säule 3 austretende Druckmittel
der Schwenkzylinder 6 für den Auslegerarm 4 über die Verbindungsleitung 14 beaufschlagt
wird und das diesem Schwenkzylinder entströmende Druckmittel über den einen Ast der
Überströmleitung 12 und die angeschlossene Druckleitung 21a abfließen kann.
[0024] Zum Festhalten einer bestimmten Gießrohrposition muß neben den Umschaltventilen 16
und 20 auch das Absperrorgan 13 in die Sperrstellung gebracht werden, damit die sonst
vorhandene Verschiebemöglichkeit der beiden Kolben der Schwenkzylinder 6 unterbunden
wird.
[0025] Mit Hilfe der Steuereinrichtung 7 kann somit das Gießrohr beliebig bewegt und an
den Ausgußschieber einer Gießpfanne angedrückt werden. Es braucht wohl nicht erwähnt
zu werden, daß die Steuereinrichtung 7 nur prinzipiell dargestellt ist und in verschiedener
Weise abgewandelt werden kann, weil es ja nur darauf ankommt, bestimmte Schaltverbindungen
herzustellen, und nicht auf die Schaltelemente durch die diese Schaltverbindungen
erreicht werden.
1. Manipulator zum Ansetzen eines Gießrohres (11) an den Ausgußschieber einer Gießpfanne,
bestehend aus einer Säule (3) und einem auf der Säule (3) verstellbar angeordneten,
im Sinne eines Andrückens des Gießrohres (11) an den Ausgußschieber beaufschlagbaren,
in zwei zueinander senkrechten Ebenen verschwenkbaren Auslegerarm (4) zur Aufnahme
des Gießrohres (11), dadurch gekennzeichnet, daß die Säule (3) um eine horizontale
Achse (2) schwenkbar auf einem um eine vertikale Achse verdrehbaren Fuß (1) und der
Auslegerarm (4) um eine zur Schwenkachse (2) der Säule (3) parallele Achse (5) drehbar
auf der Säule (3) gelagert und über je einen Schwenkzylinder (6) im Sinne eines Andrückens
des Gießrohres (11) an den Ausgußschieber mit einem gleichen Drehmoment beaufschlagbar
sind.
2. Manipulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden über eine Steuereinrichtung
(7) beidseitig beaufschlagbaren Schwenkzylinder (6) bei einer Drehmomentbelastung
der Säule (3) und des Auslegrarmes (4) im Sinne eines Andrückens des Gießrohres (11)
an den Ausgußschieber druckseitig durch eine Überströmleitung (12) verbunden sind.
3. Manipulator nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Überströmleitung
(12) ein Absperrorgan (13) aufweist.
4. Manipulator nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden
Schwenkzylindern (6) auf der der Überströmleitung (12) jeweils gegenüberliegenden
Kolbenseite eine Verbindungsleitung (14) vorgesehen ist.
5. Manipulator nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Überströmleitung (12)
und die Verbindungsleitung (14) zwischen den beiden Schwenkzylindern (6) über je eine
absperrbare Anschlußleitung (15a, 15b) mittels der Steuereinrichtung (7) wahlweise
abwechselnd an eine Druckmittelleitung (17) und an eine Rückleitung (18) für das
Druckmittel anschließbar sind.
6. Manipulator nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Überströmleitung
(12) zu beiden Seiten des Absperrorganes (13) mit je einer Druckleitung (21a, 21b)
verbunden ist und daß diese Druckleitungen (21a, 21b) mittels der Steuereinrichtung
(7) abwechselnd wahlweise an die Druckmitteleitung (17) und an die Rückleitung (18)
anschließbar sind.