[0001] Die Erfindung betrifft ein Kühl- und Schmiersystem eines Verbrennungsmotors mit einer
Pumpe, einem Kühlkreislauf und einem Schmierkreislauf.
[0002] Bei einem bekannten Kühl- und Schmiersystem (US-A-3 162 998) ist ein Verbrennungsmotor
mit einem Ölkühler versehen, in dem Schmierflüssigkeit gekühlt wird und von wo aus
sie einem Ladeluftkühler zugeführt wird, um die für die Verbrennung benötigte Luft
abzukühlen. Diese Anordnung hat jedoch zur Folge, daß stets die gesamte Flüssigkeitsmenge,
die zur Abkühlung der Ladeluft benötigt wird, stets auch durch den Ölkühler geführt
werden muß. Daraus ergibt sich der Nachteil, daß der Ölkühler relativ groß auszubilden
ist.
[0003] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird darin gesehen, ein Kühl- und Schmiersystem
eines Verbrennungsmotors zu schaffen, das eine möglichst kleine Ausbildung bzw. optimale
Auslastung eines Wärmetauschers ergibt.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst worden,
wobei diese Lehre durch die Merkmale, die in den weiteren Patentansprüchen enthalten
sind, fortentwickelt wird.
[0005] Auf diese Weise kann die Größe des Volumenstromes sowohl durch den Kühlkreislauf
als auch durch den Schmierkreislauf unabhängig voneinander bemessen werden, so daß
den Komponenten, z. B. einem Wärmetauscher in dem Kühlkreislauf nur der wirklich
erforderliche Volumenstrom zugeführt wird.
[0006] Durch die Merkmale der weiteren Ansprüche wird erreicht, daß sowohl einem zweistufigen
Wärmetauscher als auch einer gegebenenfalls in einer Fahrerkabine eines Fahrzeuges
vorgesehenen Heizung nur soviel Flüssigkeit zugeführt wird, wie es zum einen seitens
des Schmierkreislaufs zulässig ist und zum anderen für eine Aufwärmung eines Raumes,
etwa der Fahrerkabine erforderlich ist.
[0007] In der Zeichnung mit nur einer einzigen Figur ist ein nachfolgend näher beschriebenes
Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
[0008] Ein Verbrennungsmotor 10 mit innerer Verbrennung ist mit einem Zylinderkopf 12, einem
Motorblock 14, einem Sammelbehälter 16 für Flüssigkeit, insbesondere für Öl, und
mit einer Pumpe 18 ausgestattet. Der im folgenden benutzte Begriff "Flüssigkeit"
schließt sowohl Kühlflüssigkeit als auch Schmierflüssigkeit ein. In dem Motorblock
14 ist eine Vielzahl von Zylindern 20 vorgesehen, von denen einer gezeigt ist, und
in denen sich jeweils ein Kolben 22 hin- und herbewegt, die über Pleuelstangen 24
mit einer Kurbelwelle 26 verbunden sind. Der Zylinderkopf 12 weist Einlässe 28 und
nicht gezeigte Auslässe, Ventile 30, Ventilsitze 32 und über eine Nockenwelle 35 angetriebene
Kipphebel 34 auf.
[0009] Die Pumpe 18 saugt aus dem Sammelbehälter 16 Flüssigkeit an und pumpt sie zu einer
Hauptgallerie 36, von wo aus sie über einen Kühl- und einen Schmierkreislauf, die
zueinander parallel geschaltet sind, zurück zum Sammelbehälter 16 fließt.
[0010] Im einzelnen fließt die Flüssigkeit von der Hauptgallerie 36 aus über eine Leitung
38 einem Filter 40 zu. Dieser Filter 40 wird über eine Umgehungsleitung 42 umgangen,
wenn er verstopft ist, und ein Druckregelventil 44 daraufhin öffnet. Die Flüssigkeit
kann unter bestimmten Druckverhältnissen auch über ein weiteres Druckregelventil
46 und eine Leitung 48 dem Sammelbehälter 16 zugeführt werden. Schließlich verläuft
auch eine Leitung 50 zu einer Schmiergallerie 52, die in den Motorblock 14 eingearbeitet
ist.
[0011] Die Schmiergallerie 52 führt Flüssigkeit einem herkömmlichen Schmierkreislauf des
Verbrennungsmotors 10 zu, der insbesondere Hauptlagerschmierkanäle 54 und Sprühdüsen
56 enthält. Von der Schmiergallerie 52 führt auch eine Leitung 58 zu einer Schmiergallerie
60 in dem Zylinderkopf 12, die Flüssigkeit den Lagern der Kipphebel 34 und der Nockenwelle
35 zuleitet. Die in dem Zylinderkopf 12 verbrauchte Flüssigkeit sammelt sich in einer
Gallerie 62 an und fließt von dort aus über eine Leitung 64 wieder dem Sammelbehälter
16 zu.
[0012] Der Kühlkreislauf des Verbrennungsmotors 10 enthält eine Leitung 100, die Flüssigkeit
von der Hauptgallerie 36 zu einer Gallerie 102 in der Nähe des oberen Bereichs der
Zylinder 20 führt. Von dort fließt die Flüssigkeit zu ringförmigen Kühlnuten 104,
über die der obere Bereich der Zylinder 20 gekühlt wird, und dann weiter zu einer
Gallerie 106.
[0013] Eine Leitung 108 leitet Flüssigkeit von der Gallerie 102 zu einer Gallerie 110 in
dem Zylinderkopf 12. Von dieser Gallerie 110 fließt die Flüssigkeit durch Ringnuten
112, die um die Ventilsitze 32 der Auslaßventile angeordnet sind, weiter zu einer
Gallerie 114 in dem Zylinderkopf 12, aus der sie über Leitungen 116 oder 118 wieder
abfließt. Mittels der Leitung 116 wird die erhitzte Flüssigkeit von dem Verbrennungsmotor
10 über ein Steuerventil 120 einer Heizung 122 in einem Raum 123, insbesondere in
einer Fahrerkabine eines Ackerschleppers, und von diesem über eine Leitung 124 dem
Sammelbehälter 16 zugeführt. Vorzugsweise ist eine Steuereinrichtung 121 für das Steuerventil
120 in dem Raum 123 vorgesehen, so daß die Menge der heißen Flüssigkeit, die der
Heizung 122 zugeführt wird, von einer Bedienungsperson eingestellt werden kann. Die
Leitung 118 führt Flüssigkeit von der Gallerie 114 in dem Zylinderkopf 12 zu der Gallerie
106 in dem Motorblock 14, von wo aus sie über eine Leitung 126 einem temperaturgesteuerten
thermostatisch arbeitenden Ventil 128 zufließt. Dieses Ventil 128 wird vorzugsweise
in Abhängigkeit von der Flüssigkeitstemperatur in der Schmiergallerie 52 gesteuert,
die mittels eines Gebergliedes 130 erfaßt wird. Das Geberglied 130 ist in der Art
eines Temperatursensors ausgebildet, der in dem Motorblock 14 untergebracht und der
Flüssigkeit in der Schmiergallerie 52 ausgesetzt ist. Das Ventil 128 führt heiße Flüssigkeit
von der Leitung 126 entweder dem Sammelbehälter 16 über eine Umgehungsleitung 131
oder einem Wärmetauscher 134 über eine Leitung 132 zu. Der Wärmetauscher 134 enthält
hintereinander geschaltete erste und zweite Stufen 134a und 134b, einen ersten Ausgang
136, einen zweiten Ausgang 138 und einen Abfluß 139. Der erste Ausgang 136 enthält
nur Flüssigkeit, die der ersten Stufe 134a entnommen ist. Der zweite Ausgang 138
hingegen nimmt Flüssigkeit auf, die durch beide Stufen 134a und 134b geflossen ist.
Dementsprechend wird die Flüssigkeit, die nur durch die erste Stufe 134a geflossen
ist und an dem ersten Ausgang 136 austritt, heißer sein, als Flüssigkeit, die an
dem zweiten Ausgang 138 austritt. So kann in einem bestimmten Falle die Flüssigkeit
in der Leitung 132 ca. 140° Celsius, an dem ersten Ausgang 136 ca. 110° Celsius und
an dem zweiten Ausgang 138 ca. 60° Celsius betragen. Vorzugsweise ist der Wärmetauscher
134 derart ausgebildet, daß er zu dem ersten Ausgang 136 einen größeren Volumenstrom
zuläßt, als zu dem zweiten Ausgang 138. Demgemäß wird das zusätzliche Volumen des
Wärmetauschers 134, das erforderlich ist, um die Flüssigkeit auf die geringste Temperatur
an dem zweiten Ausgang 138 herabzukühlen, nicht von der gesamten dem Wärmetauscher
134 zufließenden Flüssigkeitsmenge durchflossen, und die Durchflußmenge durch den
zweiten Ausgang 138 beträgt nur ungefähr die Hälfte der aus dem ersten, heißeren
Ausgang 136 austretenden Flüssigkeitsmenge. In einer Leitung 140 wird die gekühlte
Flüssigkeit von dem ersten Ausgang 136 des Wärmetauschers 134 dem Sammelbehälter
16 zugeführt. Über eine weitere Leitung 142 wird Flüssigkeit dem zweiten Ausgang 138
entnommen und an einen Ladeluftkühler 144 abgegeben, von wo aus sie über eine Leitung
146 ebenfalls zum Sammelbehälter 16 fließt. Selbstverständlich ist ein derartiger
Ladeluftkühler 144 nur vorgesehen, wenn die Ansaugluft abgekühlt wird; hingegen werden
der zweite Ausgang 138, die Leitung 142 und die Leitung 146 nicht benötigt, wenn es
sich um einen Verbrennungsmotor 10 ohne Ladeluftkühler 144 und mit natürlicher Ansaugung
handelt.
[0014] In dem Fall, daß der Verbrennungsmotor 10 mit einem nicht gezeigten Turbolader ausgerüstet
ist, kann eine zusätzliche, ebenfalls nicht gezeigte Schmierleitung vorgesehen werden,
um Flüssigkeit zum Schmieren von dem Filter 40 aus dem Turbolader und von diesem zurück
in den Sammelbehälter 16 zu leiten.
1. Kühl- und Schmiersystem eines Verbrennungsmotors (10) mit einer Pumpe (18), einem
Kühlkreislauf und einem Schmierkreislauf, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühl- und
der Schmierkreislauf der Pumpe (18) parallel nachgeschaltet sind.
2. Kühl- und Schmiersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlkreislauf
über eine Heizung (122) für eine Raumheizung verläuft.
3. Kühl- und Schmiersystem nach Anspruch 1 oder 2 mit einem Ladeluftkühler (144) und
einem Sammelbehälter (16), dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlkreislauf einen zweistufigen
Wärmetauscher (134) enthält, wobei ein Ausgang (136) der ersten Stufe (134a) mit
dem Sammelbehälter (16) und der zweiten Stufe (134b) und ein Ausgang (138) der zweiten
Stufe (134b) mit dem Ladeluftkühler (144) verbunden ist.
4. Kühl- und Schmiersystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem zweistufigen
Wärmetauscher (134) ein Ventil (128) mit einer Leitung (131) zu dem Sammelbehälter
(16) vorgeschaltet ist, das einen Flüssigkeitsstrom sowohl zu dem zweistufigen Wärmetauscher
(134) als auch zu dem Sammelbehälter (16) in einem bestimmbaren Verhältnis zuläßt.
5. Kühl- und Schmiersystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schmierkreislauf
ein Geberglied (130) und an dem Ventil (128) ein diesem zugeordnetes Nehmerglied
vorgesehen sind, über die das Verhältnis geregelt wird.
6. Kühl- und Schmiersystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Geberglied
(130) dem Nehmerglied Signale zuführt, deren Wert in Abhängigkeit zu einer im Schmierkreislauf
gemessenen Temperatur steht.
7. Kühl- und Schmiersystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sowohl der Kühlkreislauf als auch der Schmierkreislauf einlaßseitig
mit der Pumpe (18) und auslaßseitig mit dem Sammelbehälter (16) in Verbindung stehen.
8. Kühl- und Schmiersystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, wobei
der Verbrennungsmotor (10) in einem Fahrzeug, insbesondere in einem Ackerschlepper
vorgesehen ist.