[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines aluminothermischen Glühkörpers
zur Erwärmung einer Schiene, einen nach diesem Verfahren hergestellten aluminothermischen
Glühkörper und eine aluminothermische Glühummantelung unter Verwendung eines solchen
aluminothermischen Glühkörpers. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur
Erwärmung einer aus Schienenkopf, Schienensteg und Schienenfuß bestehenden Schiene.
[0002] Entsprechend einem Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines
aluminothermischen Glühkörpers zur Erwärmung einer aus Schienenkopf, Schienensteg
und Schienenfuß bestehenden Schiene vorgesehen, gemäß dem man ein formbares, härtbares
Material aus einer teilchenförmigen aluminothermischen Mischung, einem hitzeabsorbierenden
Material, einem Alkalisilicat-Bindemittel und Wasser bereitet, das Material zu einem
Formkörper mit Begrenzungsflächen, die dem Schienenfuß, dem Schienensteg und dem Schienenkopf
angepaßt sind, formt und den Formkörper bei erhöhter Temperatur in einer CO₂-haltigen
Atmosphäre verfestigt.
[0003] Die aluminothermische Mischung kann Aluminium, z.B. in Schuppenform, mit einer Teilchengröße
< 1 mm, vorzugsweise 0,2 bis 0,6 mm, enthalten. Die aluminothermische Mischung kann
ferner Eisenoxid, etwa in Form von Zunder, d.h. in Form einer Mischung von Fe₂O₃ und
FeO, welcher vorzugsweise in Sauerstoff erhitzt worden ist, so daß der Anteil an
FeO 5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%, beträgt, ent halten. Die Teilchengröße
des Eisenoxids kann 0,1 bis 2 mm betragen, wobei kleinere Teilchen, d.h. solche mit
weniger als 0,2 mm Größe, die Geschwindigkeit der aluminothermischen Reaktion erhöhen.
Das formbare und härtbare Material kann Sand, z.B. Silicatsand oder Quarzsand, als
hitzeabsorbierendes Material enthalten. Der Sand kann eine Teilchengröße bis zu 3
mm, vorzugsweise 0,1 bis 1,0 mm, aufweisen.
[0004] Das Alkalisilicat-Bindemittel des formbaren, wärmehärtbaren Materials kann Natriumsilicat
sein. Die aluminothermische Mischung kann gegebenenfalls einen oder mehrere Booster
enthalten, wie Alkalinitrate, z.B. NaNO₃ oder KNO₃, sowie Peroxide, wie BaO₂. Es kann
jedoch davon ausgegangen werden, daß bei entsprechender Auswahl des Eisenoxids mit
genügend kleiner Teilchengröße Booster üblicherweise nicht notwendig sind.
[0005] Die Zubereitung des formbaren und härtbaren Materials kann durch Mischen der folgenden
Zubereitung mit Wasser erfolgen, wobei sich die Angaben auf Trockensubstanz beziehen:

[0006] Besteht der Glühkörper aus Aluminium, Eisenoxid, Quarzsand und Natriumsilicat, wie
oben beschrieben, kann das formbare und härtbare Material durch Vermischen des Aluminiums,
Eisenoxids und Quarzsand mit einer wäßrigen Lösung des Natriumsilicats und Wasser
erfolgen. Die Natriumsilicatlösung kann eine Konzentration von etwa 38 bis 48 Gew.-%,
vorzugsweise 42 bis 46 Gew.-%, haben. Das entspricht einer Lösung mit einem spezifischen
Gewicht von 1,5 g/cm³ und 48,5°Be. In diesem Falle kann das formbare und härtbare
Material folgende Zusammensetzung haben:

[0007] Die Formgebung des Materials zu einem Formkörper mit Begrenzungsflächen, die dem
Schienenfuß, dem Schienensteg und dem Schienenkopf angepaßt sind, kann in einer geeigneten
Form erfolgen, wobei der Formkörper in seiner dem Schienensteg zugewendeten Oberfläche
eine Ausnehmung aufweist, welche einen Einsatz aus hitzeisolierendem Material aufzunehmen
vermag.
[0008] Die Formgebung des Materials in die gewünschte Gestalt kann durch Einpressen (Einstampfen)
in eine Form erfolgen. Dies kann durch Kernschießen oder von Hand erfolgen.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren kann als Verfahrensschritt das Einfügen eines formbaren,
hitzehärtbaren, feuerfesten und hitzeisolierenden Gemisches in die Ausnehmung, um
einen hitzeisolierenden Einsatz zu bilden, beeinhalten.
[0010] Das feuerfeste, hitzeisolierende Gemisch kann Sand und blättchenförmigen Vermiculit
sowie Alkalisilicat-Bindemittel enthalten und kann von Hand in die Ausnehmung eingebracht
werden. Die Teilchengröße und die Teilchengrößenverteilung des Sandes und des Vermiculits
kann die gleiche wie die des Sandes in dem formbaren und härtbaren Material des aluminothermischen
Glühkörpers sein. Durch Veränderung der Dicke des hitzeisolierenden Einsatzes kann
die Hitzeabgabe des Glühkörpers durch den Einsatz hindurch verändert werden.
[0011] Das hitzeisolierende Gemisch kann aus etwa 60 bis 80 Gew.-% des vorgenannten Quarzsandes
und etwa 20 bis 40 Gew.-% Vermiculit bestehen und kann in ähnlicher Weise durch Natriumsilicat
gebunden werden. Dabei kann das hitzeisolierende Gemisch z.B. etwa 6 bis 7 Gew.-%
einer Natriumsilicatlösung mit einem Gehalt von 1,5 g/cm³ enthalten.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner die folgenden Schritte umfassen:
[0013] Vorverfestigen und Vorhärten des Formkörpers vor dem Einbringen des hitzeisolierenden
Gemisches in die Ausnehmung, indem man den Formkörper einer CO₂-Atmosphäre aussetzt,
weiteres Verfestigen und Aushärten des Formkörpers und des hitzeisolierenden Einsatzes
nach dem Einbringen des hitzeisolierenden Gemisches in die Ausnehmung bei erhöhter
Temperatur innerhalb eines Bereiches von etwa 150 bis 250°C in einer CO₂-Atmosphäre
während mehr als einer Stunde.
[0014] Die Vorverfestigung und Vorhärtung kann bei Raumtemperatur erfolgen. Der CO₂-Druck
kann 0,1 bis 0,15 M.Pa betragen.
[0015] Die endgültige Verfestigung und Aushärtung kann bevorzugt innerhalb eines Temperaturbereiches
von 150 bis 200°C, insbesondere von 170 bis 200°C, z.B. bei 200°C während einer Zeitdauer
von 75 Minuten, erfolgen.
[0016] Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ferner in dem aluminothermischen
Glühkörper ein Einsatz aus einem aluminothermischen Zündgemisch angeordnet werden,
welches leichter entzündlich als das übrige aluminothermische Gemisch des Formkörpers
ist. Dieser Einsatz dient, nachdem er entzündet ist, dazu, die übrige aluminothermische
Mischung des Formkörpers zu entzünden. Dieser Einsatz kann sich in dem Formkörper
auf der gegenüberliegenden Seite des Einsatzes aus hitzeisolierendem Material befinden.
Somit dann das erfindungsgemäße Verfahren den Schritt der Ausgestaltung des Formkörpers
mit einer Ausnehmung für die Einfügung des Zündgemisches umfassen.
[0017] Das Zündgemisch kann z.B. aus einer Mischung von etwa 3 Gew.-Teilen des bereits beschriebenen
Eisenoxides und etwa 1 Gew.-Teil Aluminium bestehen und durch das ebenfalls bereits
beschriebene Natriumsilicat in ähnlichen Mengen, z.B. 6 bis 7 Gew.-%, gebunden sein.
Die Einfügung in die Ausnehmung erfolgt von Hand. Das Zündgemisch wird nach der Vorverfestigung
und ersten Härtung in CO₂ und vor der bei erhöhter Temperatur erfolgenden Endverfestigung
eingesetzt.
[0018] Die Erfindung betrifft ferner einen nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellten
aluminothermischen Glühkörper.
[0019] Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine aluminothermische Glühummantelung zum
Erwärmen einer aus Schienenkopf, Schienensteg und Schienenfuß bestehenden Schiene,
welche ein Paar aluminothermischer Glühkörper der beschriebenen Art zum Erwärmen der
gegenüberliegenden Seiten einer Schiene und eine aluminothermische Platte zum Abdecken
der Oberseite des Schienenkopfes zwischen den Glühkörpern umfaßt, wobei die aluminothermische
Platte die gleiche Zusammensetzung wie das aluminothermische Gemisch des Glühkörpers
aufweist. Die aluminothermische Platte kann ebenfalls einen Einsatz aus einem aluminothermischen
Zündgemisch aufweisen.
[0020] Die Erfindung erstreckt sich ferner auf ein Verfahren zum Erwärmen einer aus Schienenkopf,
Schienensteg und Schienenfuß bestehenden Schiene mittels eines aluminothermischen
Glühkörpers der oben beschriebenen Art, wobei man den aluminothermischen Glühkörper
an der Seite der Schiene anbringt, sodann den Glühkörper entzündet und ihn abbrennen
läßt, bis die Schiene auf die gewünschte Temperatur erwärmt ist.
[0021] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bringt man vorzugsweise zwei Glühkörper einander
gegenüber an gegenüberliegenden Seiten der Schiene an und entzündet sie gleichzeitig,
z.B. durch Entzünden der aluminothermischen Zündeinsätze mit BaO₂ enthaltenden pyrotechnischen
Mitteln. Man läßt dann die Glühkörper abbrennen, bis die Schiene auf die gewünschte
Temperatur erwärmt ist. Danach kann dann eine Zwischengußschweißung durch Eingießen
geschmolzenen Metalls zwischen die erwärmten Schienenenden oder eine Reparatur- oder
Auftragsschweißung an den erwärmten Teilen der Schiene erfolgen.
[0022] Die Glühkörper können Bestandteil einer Glühummantelung der beschriebenen Art sein,
und die Platte aus aluminothermischem Material kann zum Umhüllen und Erwärmen der
Oberfläche des Schienenkopfes verwendet werden. Die Platte aus aluminothermischem
Material kann anstelle der Glühkörper oder zusätzlich zu diesen verwendet werden,
die Oberseite der Schiene nach dem Schweißen wieder zu erwärmen, um das Schweißmetall
und das umgebende Metall zur Ausbildung einer gewünschten Struktur anzulassen.
[0023] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Unterseite des Schienenfußes isoliert
werden, indem man eine Platte aus isolierendem Material unter dem Schienenfuß während
des Erwärmens, aber vor dem Schweißen und während des Schweißens anordnet.
[0024] In der allgemeinsten Form betrifft das erfindungsgemäße Verfahren die Herstellung
eines thermischen Heizelementes für die Erwärmung eines metallischen Gegenstandes,
mit dem Kennzeichen, daß man ein formbares und härtbares Material aus einer teilchenförmigen
aluminothermischen Mischung, einem hitzeabsorbierenden Material, einem Alkalisilicat-Bindemittel
und Wasser bereitet, wobei die thermische Mischung wenigstens ein Metall aus der
Gruppe, bestehend aus Aluminium und Magnesium, und wenigstens ein Übergangsmetalloxid
enthält, sodann das Material zu einem Formkörper mit Begrenzungsflächen, die dem Schienenfuß,
dem Schienensteg und dem Schienenkopf angepaßt sind, formt und den Formkörper bei
erhöhter Temperatur in einer CO₂ enthaltenden Atmosphäre verfestigt.
[0025] Das Übergangsmetalloxid kann Eisenoxid oder Manganoxid sein.
[0026] Die Erfindung soll nun in Form eines Ausführungsbeispiels an Hand der folgenden Abbildungen
näher erläutert werden. Dabei zeigen Abbildung 1 eine dreidimensionale auseinandergezogene
Darstellung einer Glühummantelung mit erfindungsgemäßen Glühkörpern und Abbildung
2 eine dreidimensionale Teilansicht in teilweise auseinandergezogener Darstellung
einer Glühummantelung mit erfindungsgemäßen Glühkörpern, die an einer Eisenbahnschiene
angeordnet sind.
[0027] Bezug nehmend auf die Abbildungen weist entsprechend einem Aspekt der Erfindung eine
aluminothermische Glühummantelung 10, hergestellt aus formbarem und härtbarem Material,
ein Paar aluminothermischer Formkörper 12 auf, die erfindungsgemäß so geformt sind,
daß sie Berührungsflächen 14, 16 und 18 aufweisen, die dem Schienenfuß 22, dem Schienensteg
24 und dem Schienenkopf 26 der Schiene 20 (Abbildung 2) entsprechen, sowie eine aluminothermische
Platte 13 zur Abdeckung der Fahrfläche 27 der Schiene 20, wobei die Schiene 20 zwischen
den Blökken 12 dargestellt ist.
[0028] Die Blöcke 12 haben Ausnehmungen 28 in der Fläche 16, welche an den Schienensteg
24 der Schiene 20 angrenzen, wobei die Ausnehmungen 28 Einsätze 30 aus hitzeisolierendem
Material aufweisen.
[0029] Die Einsätze 30 sind in solchen Bereichen der Formkörper 12 der aluminothermischen
Ummantelung 10 angeordnet, daß sie bei Gebrauch (Abbildung 2) sich gegenüber dem
Schienensteg 24 der Schiene 20 befinden und dadurch den Schienensteg 24 gegen übermäßige
Wärme der Glühkörper 12 isolieren.
[0030] Die Glühkörper 12 und die Platte 13 weisen außerdem Ausnehmungen 32 auf, welche Einsätze
aus Zündgemisch 34 enthalten.
[0031] Das zur Herstellung des aluminothermischen Glühkörpers 12 und der Platte 13 verwendete
formbare und härtbare Material kann folgende Zusammensetzung haben (auf Trockengewicht
bezogen):

[0032] Das schuppenförmige Aluminum hat eine Teilchengröße von 0,2 bis 0,6 mm. Der Zunder
ist ein Gemisch aus Fe₂O₃ und FeO und wurde in Sauerstoff bis zu einem FeO-Anteil
von 18 Gew.-% erhitzt. Er weist eine Teilchengröße von etwa 0,1 bis 2 mm auf. Der
Quarzsand hat eine Teilchengröße von 0,1 bis 1 mm.
[0033] Das hitzeisolierende Material der Einsätze 30 kann eine Mischung folgender Zusammensetzung
sein (auf Trockengewicht bezogen):

[0034] Als Quarzsand wird der bereits beschriebene verwendet. Teilchengröße und Teilchengrößenverteilung
des Vermiculits entsprechen derjenigen des Sandes.
[0035] Die Zündmischung der Einsätze 34 kann folgende Zusammensetzung haben (auf Trockengewicht
bezogen):

[0036] Das Aluminium und der Zunder entsprechen den bereits genannten Produkten.
[0037] Zur Herstellung der Glühkörper 12 und der Platte 13 der aluminothermischen Glühummantelung
10 wird das formbare und härtbare Material gemischt, in einer Form geformt und verfestigt.
[0038] Um das formbare und härtbare Material zu mischen, werden Zunder, Aluminium und Sand
in einem Mischer, z.B. während 4 Minuten, gemischt. In den Mischer werden Natriumsilicat,
z.B. in Form einer wäßrigen Lösung mit 44 Gew.-% Natriumsilicat, und 3 Gew.-% zusätzliches
Wasser gegeben. Nach weiteren 4 Minuten Mischzeit ist das Material bereit zur Formgebung.
[0039] Dieses formbare härtbare Material wird nun zur Formgebung in eine geeignete Form
gepreßt (gestampft). Dies kann durch Kernschießen oder von Hand geschehen. Die Formen
sind entsprechend zur Bildung der Ausnehmungen 32 und 28 in den Glühkörpern und Platten
gestaltet. In diese Ausnehmungen werden das Zündgemisch des Zündeinsatzes 34 und das
Isoliermaterial der Einsätze 30 eingefügt. Sie werden damit integrale Bestandteile
der Glühkörper 12.
[0040] In gleicher Weise werden Zunder und Aluminium der Zündmischung in einem Mischer z.B.
4 Minuten gemischt. Danach wird Natriumsilicat in Form einer Lösung wie oben beschrieben
zugegeben. Es wird noch einmal 4 Minuten gemischt. Nach der Vorverfestigung des Glühkörpers
12 mit CO₂ wird die Zündmischung von Hand in die Ausnehmungen 32 der Glühkörper 12
und der Platte 13 eingefüllt, um die Einsätze 34 zu bilden.
[0041] Die isolierenden Einsätze 30 werden in gleicher Weise durch Vermischen des Sandes
und des Vermiculits, Zugabe des Silicates in Form der gleichen Lösung, Einfüllen des
Gemisches in die hierfür vorgesehenen Ausnehmungen 28 der in CO₂ vorverfestigten
Glühkörper 12 von Hand und Formen der Einsätze 30 hergestellt.
[0042] Die Vorverfestigung der Formkörper 12 erfolgt dadurch, daß man sie einem CO₂-Druck
von etwa 0,1 bis 0,15 M.Pa bei Raumtemperatur für etwa 5 Sekunden aussetzt.
[0043] Um die Teile der Glühummantelung vollends auszuhärten und zu verfestigen, werden
sie auf eine Temperatur von wenigstens 150°C, z.B. 200°C, etwa 75 Minuten lang erhitzt.
[0044] Es sollte beim Gebrauch beachtet werden, daß die Temperatur, die beim Abbrennen der
Teile der Ummantelung erreicht wird, der Dicke der Bestandteile, d.h. der Glühkörper
12 und der Platte 13, der Ummantelung 10 direkt entspricht. So brennt eine Ummantelung,
deren Bestandteile eine Dicke von etwa 20 mm aufweisen, unter Erzielung einer Temperatur
von etwa 350°C in der Schiene 20. Eine Ummantelung mit einer Dicke von etwa 50 mm
brennt dagegen unter Erzielung einer Temperatur von etwa 700°C in der Schiene 20.
Diese Dicke ist in den Abbildungen mit "A" bezeichnet.
[0045] Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Ummantelung zum Aufheizen einer
Eisenbahnschiene 20 für die Reparatur- oder Auftragsschweißung der Schiene 20 verwendet
werden, wobei ein Paar der Glühkörper 12 der Ummantelung 10 im Bereich der Schweißstelle
36 an gegenüberliegenden Seiten der Schiene 20 angelegt werden. Die Glühkörper 12
werden in ihrer Lage an der Schiene 20 durch in den Abbildungen nicht gezeigte Seitenplatten
oder Klammern gesichert. Die Glühkörper 12 werden gleichzeitig mittels brennenden,
BaO₂ enthaltenden pyrotechnischen Anzündern an den Einsätzen 34 des Zündgemisches
entzündet. Man läßt die Glühkörper so lange brennen, bis die gewünschte Temperatur
der Schiene erreicht ist.
[0046] Bei der Schienenverbindungsschweißung kann die Glühummantelung 10 in ähnlicher Weise
benutzt werden, um die Enden der benachbarten Schienen, welche durch einen Zwischenguß
von geschmolzenem Metall verschweißt werden sollen, vorzuheizen, um eine Verbindungsschweißung
36 zu erhalten.
[0047] Im praktischen Betrieb, bei Reparaturschweißungen, ermöglichen Glühkörper 12 mit
einer Dicke "A" von etwa 30 mm und einer Länge "B" von etwa 220 mm, wenn sie an eine
typische Schiene 20 angelegt werden, eine Temperatur von etwa 430°C an der Oberseite
27 des Schienenkopfes etwa 6 Minuten nach der Zündung zu erreichen. Falls erwünscht,
kann diese Temperatur z.B. mit einem geeigneten Thermoelement gemessen werden.
[0048] Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man eine
Platte aus hitzeisolierendem Material 38 unter den Schienenfuß 22 der Schiene 20 im
Bereich der Schweißstelle vor dem Erhitzen und Verschweißen der Schiene 20 legen.
[0049] Bei der Reparaturschweißung bauen sich, wenn die gewünschte Temperatur erreicht
ist, durch die Schweißverfahren Schwächungszonen auf, wie sie z.B. angrenzend an die
Schweißstelle 36 bei 40 gezeigt sind, während die Glühkörper 12 die Schiene 20 im
Bereich der Schwächungszonen auf der gewünschten Temperatur halten. Nach der Reparaturschweißung
fällt die Temperatur der Oberseite 27 des Schienenkopfes in 2 bis 5 Minuten auf etwa
400°C.
[0050] Nach der Reparaturschweißung, während die Schiene noch heiß ist und die Glühkörper
12 sich noch an der Schiene 20 befinden, wird die Fahrfläche der Schiene 20 mittels
der Platte 13 wieder aufgeheizt, wobei die Platte 13 eine dicke "A" von etwa 35 mm
und eine Länge "B" von etwa 200 mm hat, um das Gefüge des Schweißmetalls und des angrenzenden
Metalls anzulassen, wobei die Platte 13 in gleicher Weise mit einem pyrotechnischen,
BaO₂ enthaltenden Anzünder, der den Einsatz 34 entzündet, in Brand gesetzt wird.
[0051] Bei dem hier beschriebenen Beispiel wird die aluminothermische Platte 13 auf die
Oberfläche 27 der Auftragsschweißung etwa 12 Minuten nach Zündung der Glühkörper 12
aufgelegt und gezündet. Die Platte 13 brennt ab und erhöht die Temperatur der Oberfläche
der Schiene 20 von etwa 400°C auf etwa 675°C. Man läßt die Platte 13 und die Glühkörper
12 ausbrennen und anschließend abkühlen.
[0052] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf die Abbildungen in Verbindung mit einer
speziellen Anwendung beschrieben. Jedoch erstreckt sich die Erfindung, wie oben ausgeführt,
weiter und allgemeiner auf ein Verfahren zur Durchführung von Schweißarbeiten, wobei
das zu schweißende Objekt im Bereich der Schweißstelle in gewünschtem Umfang mittels
eines oder mehrerer aluminothermischer Glühkörper erhitzt wird, und wobei nach Durchführung
der Schweißung der Gegenstand in gewünschtem Umfang unter Verwendung aluminothermischer
Glühkörper wieder aufgeheizt wird.
[0053] Natürlich erstreckt sich das der Erfindung zugrunde liegende Prinzip über aluminothermische
Glühkörper hinaus und kann unter Verwendung ähnlicher thermischer Elemente angewendet
werden. Dabei können die thermischen Elemente anstelle des oder zusätzlich zum Aluminium
andere Metalle wie Magnesium, zusammen mit anderen Metalloxiden anstelle von Eisenoxid,
wie Manganoxid oder andere Übergangsmetalloxide enthalten. Im Hinblick auf Kosten
und Verfügbarkeit sind Eisenoxid und Aluminium jedoch bevorzugt. Wenn auch die Erfindung
mit Blick auf Eisenbahnschienen beschrieben worden ist, können das Verfahren oder
die Glühkörper gemäß der Erfindung auch zum Schweißen anderer Objekte, bei denen
ähnliche Anforderungen zu erfüllen sind, eingesetzt werden, z.B. beim Ausgleichsglühlen,
wobei die Glühkörper und die hitzeisolierenden Einsätze angemessen profiliert, dimensioniert
und plaziert werden müssen.
[0054] Abschließend soll festgestellt werden, daß man, statt die Einsätze 30 und/oder 34
in den Glühkörper 12 und die Platte 13 nach der Vorverfestigung des Glühkörpers und
der Platte in CO₂ und vor der endgültigen Verfestigung und Aushärtung durch Erhitzen
einzusetzen, die Einsätze 30 und 34 auch separat formen und durch Erhitzen aushärten
kann. Sie werden dann in der Form in den Grünling des Glühkörpers 12 oder der Platte
13 vor dem endgültigen Aushärten des Glühkörpers 12 oder der Platte 13 in CO₂ eingepreßt.
1. Verfahren zur Herstellung eines aluminothermischen Glühkörpers zum Erwärmen einer
Schiene, die aus Schienenkopf, Schienensteg und Schienenfuß besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein formbares, härtbares Material aus einer teilchenförmigen aluminothermischen
Mischung, einem hitzeabsorbierenden Material, einem Alkalisilicat-Bindemittel und
Wasser bereitet, das Material zu einem Formkörper mit Begrenzungsflächen, die dem
Schienenfuß, dem Schienensteg und dem Schienenkopf angepaßt sind, formt und den Formkörper
bei erhöhter Temperatur in einer CO₂ enthaltenden Atmosphäre verfestigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das formbare, härtbare
Material durch Vermischen einer Zubereitung, bestehend aus
Aluminium 25 bis 30 Gew.-Teile
Eisenoxid 27 bis 31 Gew.-Teile
Quarzsand als hitzeabsorbierendes Material 32 bis 38 Gew.-Teile
Natriumsilicat 2,3 bis 3,4 Gew.-Teile
bezogen auf Trockensubstanz, mit Wasser bereitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Formen des Materials
zu einem Formkörper mit Begrenzungsflächen, die dem Schienenfuß, dem Schienensteg
und dem Schienenkopf angepaßt sind, in einer geeigneten Form erfolgt, wobei der Formkörper
in seiner dem Schienensteg zugewendeten Oberfläche eine Ausnehmung aufweist, welche
einen Einsatz aus hitzeisolierendem Material aufzunehmen vermag.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Formen des Materials
zu dem Formkörper durch Einpressen in eine Form erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß man ein formbares,
hitzehärtbares, feuerfestes, hitzeisolierendes Gemisch in die Ausnehmung einbringt,
um einen hitzeisolierenden Einsatz zu erhalten.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das hitzeisolierende Gemisch
Sand und blättchenförmigen Vermiculit umfaßt und ein Alkalisilicat-Bindemittel enthält
und von Hand in die Ausnehmung eingebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man den Formkörper vor dem
Einbringen des hitzeisolierenden Gemisches in die Ausnehmung zunächst vorverfestigt
und vorhärtet, indem man den Formkörper einer CO₂ enthaltenden Atmosphäre aussetzt,
und den Formkörper nach dem Einbringen des hitzeisolierenden Gemisches in die Ausnehmung
bei erhöhten Temperaturen im Bereich von 150 bis 250°C in einer CO₂ enthaltenden Atmosphäre
während eines Zeitraumes von mehr als 1 Stunde weiter verfestigt und aushärtet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Vorverfestigung
und Vorhärtung bei Raumtemperatur und einem CO₂-Druck von 0,1 bis 1,15 M.Pa vornimmt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die endgültige Verfestigung
und Aushärtung in einem Temperaturbereich von etwa 150 bis 200°C vornimmt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die endgültige Verfestigung
und Aushärtung in einem Temperaturbereich von etwa 170 bis 200°C vornimmt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
man in dem aluminothermischen Glühkörper wenigstens einen Einsatz anordnet, der aus
einem aluminothermischen Zündmittelgemisch besteht, das leichter als das übrige aluminothermische
Gemisch des aluminothermischen Glühkörpers entzündbar ist.
12. Aluminothermischer Glühkörper, hergestellt nach einem Verfahren der vorhergehenden
Ansprüche.
13. Aluminothermische Glühummantelung zum Erwärmen einer aus Schienenkopf, Schienensteg
und Schienenfuß bestehenden Schiene, welche ein Paar aluminothermischer Glühkörper
zum Erwärmen der gegenüberliegenden Seiten einer Schiene und eine aluminothermische
Platte zum Abdecken der Oberseite des Schienenkopfes zwischen den Glühkörpern umfaßt,
wobei die aluminothermische Platte die gleiche Zusammensetzung wie das aluminothermische
Gemisch der Glühkörper aufweist.
14. Verfahren zum Erwärmen einer aus Schienenkopf, Schienensteg und Schienenfuß bestehenden
Schiene mittels eines aluminothermischen Glühkörpers nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß man den aluminothermischen Glühkörper an der Seite der Schiene anbringt, den Glühkörper
entzündet und den Glühkörper abbrennen läßt, bis die Schiene auf die gewünschte Temperatur
erwärmt ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß man zwei Glühkörper einander
gegenüber an gegenüberliegenden Seiten der Schiene anbringt und gleichzeitig entzündet.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Glühkörper Bestandteil
einer Ummantelung nach Anspruch 13 sind und die Platte aus aluminothermischem Material
verwendet wird, um die Oberfläche des Schienenkopfes zu umhüllen und zu erwärmen.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß man
unter der Unterseite des Schienenfußes eine Platte aus isolierendem Material anordnet.
18. Verfahren zur Herstellung eines thermischen Heizelementes zur Erwärmung eines
metallischen Gegenstandes, dadurch gekennzeichnet, daß man ein formbares, härtbares
Material aus einer teilchenförmigen aluminothermischen Mischung, einem hitzeabsorbierenden
Material, einem Alkalisilicat-Bindemittel und Wasser bereitet, wobei die thermische
Mischung wenigstens ein Metall aus der Gruppe, bestehend aus Aluminium und Magnesium,
und wenigstens ein Übergangsmetalloxid enthält, sodann das Material zu einem Formkörper
mit Begrenzungsflächen, die dem Schienenfuß, dem Schienensteg und dem Schienenkopf
angepaßt sind, formt, und den Formkörper bei erhöhter Temperatur in einer CO₂ enthaltenden
Atmosphäre verfestigt.