[0001] Aus der US-PS 4 144 123 ist bekannt, bei der Herstellung von Papier als Entwässerungs-
und Retentionsmittel vernetzte, mit Ethylenimin gepfropfte Polyamidoamine einzusetzen.
Als Vernetzungsmittel kommen α , ω-Dichlorhydrinether von Polyalkylenoxiden mit 8
bis 100 Alkylenoxid-Einheiten in Betracht. Die Vernetzung wird soweit geführt, daß
die dabei entstehenden Produkte noch wasserlöslich sind.
[0002] Aus der US-PS 4 421 602 ist die Verwendung einer anderen Klasse von kationische Gruppen
aufweisenden Polymeren als Retentions-, Entwässerungs- und Flockungsmitteln bei der
Herstellung von Papier bekannt. Diese Polymerisate werden dadurch erhalten, daß man
zunächst N-Vinylformamid polymerisiert und das dabei anfallende Poly-N-Vinylformamid
partiell hydrolysiert, so daß es außer N-Formylamino-Gruppen noch freie Amino-Gruppen
enthält. Verwendet man die oben beschriebenen Aminoethylgruppen aufweisenden Kondensationsprodukte
bzw. die hydrolysierten Poly-N-Vinylformamide als Entwässerungs- und Retentionsmittel
bei der Herstellung von Papier, so werden diese Produkte aufgrund ihrer positiven
Ladung von den negativ geladenen Oberflächen der festen Partikeln im Papierstoff adsorbiert
und erleichtern dadurch die Bindung der ursprünglich negativ geladenen Teilchen aneinander.
Als Folge davon beobachtet man eine erhöhte Entwässerungsgeschwindigkeit und Retention.
[0003] Anionische Polyacrylamide werden in der Praxis in gewissem Umfang als Retentions-
und Entwässerungsmittel bei der Herstellung von Papier eingesetzt. Es ist jedoch
erforderlich, einen kationischen Zusatzstoff mitzuverwenden, der eine Fixierung des
nichtionischen Polymerisats auf den negativgeladenen Oberflächen der Teilchen bewirkt.
Geeignete kationische Zusatzstoffe, die in der Praxis für diesen Zweck eingesetzt
werden, sind beispielsweise Aluminiumsalze oder kationische Stärken.
[0004] Nichtionische wasserlösliche Polymerisate, wie hochmolekulare Polyacrylamide, werden
in der Praxis nicht allein, sondern nur in Kombination mit anderen Zusätzen bei der
Herstellung von Papier verwendet (vgl. EP-PS 17 353). Solche nichtionischen Produkte
können nur über vergleichsweise schwache Wasserstoffbrückenbindungen an die negativ
geladenen Teilchen des Papierstoffs adsorbiert werden. Die Wirksamkeit der nichtionischen
Produkte ist deshalb gering, wird jedoch lange nicht in dem Maße von gelösten oder
kolloidal im Papierstoff verteilten anionischen Verbindungen vermindert, wie dies
beim Einsatz kationischer Polymerisate der Fall ist. Die im Papierstoff anwesenden
anionischen Verbindungen reichern sich aufgrund der in den letzten Jahren immer stärker
eingeengten Wasserkreisläufe der Papierfabriken im zurückgeführten Wasser an und stören
die Wirksamkeit kationischer polymerer Hilfsmittel bei der Entwässerung des Papierstoffs
und die Retention.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Entwässerungs-, Retentionsmittel-
und Flockungsmittel für den Papierherstellungsprozeß zur Verfügung zu stellen, das
wirksamer ist als bekannte nichtionische Hilfsmittel und dessen Wirksamkeit von anionischen
Störstoffen nicht nachteilig beeinflußt wird.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Verfahren zur Herstellung von
Papier, Pappe und Karton durch Entwässern eines Papierstoffs in Gegenwart von Entwässerungs-,
Retentions- und Flockungsmitteln unter Blattbildung, wenn man als Entwässerungs-,
Retentions- und Flockungsmittel hochmolekulare, wasserlösliche Polymerisate von N-Vinylamiden
einsetzt.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Papierstoff entwässert, für dessen Herstellung
sämtliche Faserqualitäten, entweder allein oder in Mischung untereinander in Betracht
kommen. Für die Herstellung des Papierstoffs wird in der Praxis Wasser verwendet,
das zumindest teilweise oder vollständig von der Papiermaschine zurückgeführt wird.
Es handelt sich hierbei entweder um geklärtes oder ungeklärtes Siebwasser sowie um
Mischungen solcher Wasserqualitäten. Das zurückgeführte Wasser enthält mehr oder weniger
größere Mengen an sog. Störstoffen, die bekanntlich die Wirksamkeit von kationischen
Entwässerungs- und Retentionsmitteln stark beeinträchtigen. Der Gehalt des Papierstoffs
an solchen Störstoffen wird üblicherweise mit dem Summenparameter chemischer Sauerstoffbedarf
(CSB-Wert) charakterisiert. Mit diesem Summenparameter werden auch phenolische Verbindungen
erfaßt, die per se nicht unbedingt stören, aber als Abbauprodukte von Lignin immer
als Begleitsubstanzen von Störstoffen auftreten. Die CSB-Werte betragen 300 bis 30
000, vorzugsweise 1 000 bis 20 000 mg Sauerstoff/kg der wäßrigen Phase des Papierstoffs.
[0008] Als Faserstoffe kommen sämtliche Qualitäten in Betracht, z.B. Holzstoff, gebleichter
und ungebleichter Zellstoff sowie Papierstoffe aus allen Einjahrespflanzen. Zu Holzstoff
gehören beispielsweise Holzschliff, thermomechanischer Stoff (TMP), chemo-thermomechanischer
Stoff (CTMP), Druckschliff, Halbzellstoff, Hochausbeutezellstoff und Refiner Mechanical
Pulp (RMP). Als Zellstoffe kommen beispielsweise Sulfat-, Sulfit- und Natronzellstoffe
in Betracht. Vorzugsweise verwendet man die ungebleichten Zellstoffe, die auch als
ungebleichter Kraftzellstoff bezeichnet werden. Geeignete 1-Jahrespflanzen zur Herstellung
von Papierstoffen sind beispielsweise Reis, Weizen, Zuckerrohr und Kenaf.
[0009] Es wurde überraschenderweise gefunden, daß man einen Störstoffe enthaltenden Papierstoff
mit hochmolekularen, wasserlöslichen Polymerisaten von N-Vinylamiden vorteilhaft entwässern
und eine erhöhte Retention und Flockung von Faser- und Füllstoffen erzielen kann.
Geeignete Polymerisate von offenkettigen Amiden werden durch Homo- oder Copolymerisation
von Verbindungen der Formel

in der R¹ - H, CH₃, C₂H₅ und R²=H, CH₃, C₂H₅ bedeuten, erhalten. Geeignet sind beispielsweise
die Homo- oder Copolymerisate von N-Vinylformamid, N-Vinylacetamid, N-Methyl-N-Vinylformamid,
N-Methyl-N-Vinylacetamid, N-Ethyl-N-Vinylformamid, N-Ethyl-N-Vinylacetamid und N-Vinylpropionamid.
Als Comonomere eignen sich beispielsweise Acrylamid, Methacrylamid, Acrylnitril, Methacrylnitril,
Acrylsäureester von 1-wertigen C₁- bis C₁₈-Alkoholen, Methacrylsäureester von einwertigen
C₁- bis C₁₈-Alkohlen, Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinylmethylether,
Vinylethylether, Vinyl-n-butylether und Vinylisobutylether. Die Copolymerisate von
Verbindungen der Formel I enthalten mindestens 50, vorzugsweise 80 bis 99 Gew.-% einer
Verbindung der Formel I einpolymerisiert. Die Homo- und Copolymerisate liegen in nicht
hydrolysierter Form vor und enthalten daher keine Aminogruppen. Sie haben einen K-Wert
von mindestens 130 (bestimmt nach H. Fikentscher in 5 gew.-%iger Kochsalzlösung bei
25°C und einer Polymerkonzentration von 0,1 Gew.-%). Vorzugsweise liegt der K-Wert
der Homo- und Copolymerisate in dem Bereich von 160 bis 250.
[0010] Als Entwässerungs-, Retentions- und Flockungsmittel können auch Polymerisate von
cyclischen N-Vinylamiden der Formel

in der X= -CH₂-, -CH₂-CH₂-, CH₂-CH₂-CH₂-, -O- und -O-CH₂- sowie R³= H,C₁- bis C₃-Alkyl
und Phenyl bedeuten, eingesetzt werden. Bei den Verbindungen der Formel II handelt
es sich um Homo- oder Copolymerisate von N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylpiperidon, N-Vinylcaprolactam,
N-Vinyl-3-Methylpyrrolidon, N-Vinyl-5-Methylpyrrolidon, N-Vinyl-5-Phenylpyrrolidon,
N-Vinyl-3-Benzylpyrrolidon, N-Vinyl-4-Methylpiperidon, N-Vinyl-2-Oxazolidon, N-Vinyl-5-Methyl-2-Oxazolidon,
N-Vinyl-5-Ethyl-2-Oxazolidon, N-Vinyl-5-Phenyl-2-Oxazolidon, N-Vinyl-4-Methyl-2-Oxazolidon,
N-Vinyl-3-Oxazid-2-on und N-Vinylmorpholinon. Die Polymerisate haben einen K-Wert
von mindestens 130 (bestimmt nach H. Fikentscher in 5 %iger Kochsalzlösung bei 25°C
und einer Polymerkonzentration von 0,1 Gew.-%). Vorzugsweise liegt der K-Wert dieser
Polymerisate in dem Bereich von 160 bis 250. Als Comonomere zur Herstellung der Copolymerisate
kommen beispielsweise Acrylamid, Methacrylamid, Acrylnitril, Methacrylnitril, Acrylsäureester
von 1-wertigen C₁- bis C₁₈-Alkoholen sowie die entsprechenden Methacrylsäureester
in Betracht.
[0011] Man kann auch Copolymerisate herstellen, die zwei oder mehrere Comonomere einpolymerisiert
enthalten. Die Copolymerisate enthalten mindestens 50 Gew.-% an Verbindungen der Formel
II einpolymerisiert, vorzugsweise 80 bis 99 Gew.-%. Besondere Bedeutung haben Copolymerisate
aus Verbindungen der Formel I und der Formel II. Diese Comonomeren können in jedem
beliebigen Verhältnis miteinander copolymerisiert und bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden. Besonders hervorzuheben sind die Copolymerisate aus N-Vinylformamid
und N-Vinylpyrrolidon und Copolymerisate aus N-Vinylformamid und N-Vinylcaprolactam.
[0012] Bezogen auf trockenen Papierstoff werden die als Entwässerungs-, Retentions- und
Flockungsmittel wirksamen Homo- und Copolymerisate in einer Menge von 0,002 bis 0,1,
vorzugsweise 0,005 bis 0,05 Gew.-% verwendet. Die Polymerisate werden - ebenso wie
bei der Anwendung anderer hochmolekularer wasserlöslicher Polymerisate üblich - in
sehr verdünnter Lösung zum Papierstoff gegeben. Die Konzentration in der wäßrigen
Lösung liegt im allgemeinen zwischen 0,001 bis 0,1 Gew.-%.
[0013] Die N-Vinylamide einpolymerisiert enthaltenden hochmolekularen Verbindungen entfalten
ihre Wirksamkeit als Entwässerungs-, Retentions- und Flockungsmittel in Gegenwart
von Störstoffen, die als Begleitsubstanzen phenolische Gruppen enthaltende Oligomere
und/oder Polymere aus den Inhaltsstoffen des Holzes enthalten, die bei der Papierherstellung
in eingeengten oder geschlossenen Wasserkreisläufen immer vorhanden sind. Sofern der
zu entwässernde Papierstoff keine phenolische Gruppierungen aufweisende Oligomere
oder Polymere enthält, kann man dem Papierstoff vor der Entwässerung solche Verbindungen
zusetzen, ohne daß es dadurch zu einer Beeinträchtigung der Wirksamkeit der erfindungsgemäß
einzusetzenden Polymeren kommt. Im Gegenteil, Polymerisate von N-Vinylamiden und phenolische
Gruppen aufweisende Oligomere oder Polymere ergeben eine synergistische Wirkung bei
der Entwässerung, Retention und Flockung. Bei den phenolische Gruppen enthaltenden
Verbindungen handelt es sich entweder um synthetische Phenolharze oder um Phenolgruppen
enthaltende natürliche Oligomere und/oder Polymere. Man kann auch Mischungen der natürlichen
und synthetischen Produkte verwenden. Synthetische Produkte sind beispielsweise Phenolharze,
die durch Kondensation aus Phenol und Aldehyden, wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd,
n-Butyraldehyd und Isobutyraldehyd erhältlich sind. Insbesondere kommen solche Phenolharze
in Betracht, die durch Kondensation von Phenol und Formaldehyd entstehen. Es eignen
sich dabei sowohl die Harze vom Resol- oder Novolak-Typ. Unter Harzen vom Resol-Typ
werden bekanntlich Phenol-Formaldehyd-Harze verstanden, die durch Kondensation von
Phenol mit Formaldehyd in alkalischem Medium entstehen. Nicht härtbare Phenolharze
bzw. Harze vom Novolak-Typ werden durch Kondensation von Phenol mit Formaldehyd in
Gegenwart von Säuren hergestellt. Die Anwendung der Harze vom Resol- bzw. Novolak-Typ
erfolgt vorzugsweise in Form alkalisch wäßriger Lösungen. Der pH-Wert der Lösungen
beträgt 9 bis 14. Phenolharze vom Novolak- oder Resol-Typ werden beispielsweise in
Ullmanns Encyklopädie der Technischen Chemie, 4. Auflage, Verlag Chemie, Weinheim
1979, Band 18, Seiten 245 - 257 beschrieben. Die in Betracht kommenden Phenolharze
sind vorzugsweise wasserlöslich oder in Wasser dispergierbar. Bezogen auf trockenen
Papierstoff werden die Phenolharze in einer Menge von 0,02 bis 1, vorzugsweise 0,05
bis 0,4 Gew.-% zugesetzt.
[0014] Phenolgruppen enthaltende natürliche Oligomere bzw. Polymere sind die bekannten Holzextrakte,
Ligninabbauprodukte aus der Sulfatzellstoffherstellung, das sogenannte Kraft-Lignin,
und Huminsäuren oder deren Salze. Die Holzextrakte enthalten Ligninabbauprodukte,
d.h. phenolische Oligomere. Die genaue Zusammensetzung der Naturprodukte ist nicht
bekannt und hängt stark von den Arbeitsbedinungen bei der Gewinnung der Extrakte ab.
Obwohl diese natürlichen phenolische Gruppen enthaltenden Oligomere oder Polymere
- Ligninabbauprodukte, Huminsäuren und Holzextrakte - die häufig aufgrund ihrer nichtphenolischen
Begleitsubstanzen die Wirksamkeit der üblichen kationischen Retentionsmittel stark
beeinträchtigen, erhöhen sie unerwarteterweise die Wirksamkeit der gemäß Erfindung
einzusetzenden Poly-N-Vinylamide als Entwässerung-, Retentions- und Flockungsmittel
bei der Herstellung von Papier. Hierbei ist gleichgültig, ob die phenolischen Verbindungen
separat dem Papierstoff zugesetzt werden oder ob der zu entwässernde Papierstoff die
phenolischen Verbindungen bereits von der Herstellung des Faserstoffs oder der Zurückführung
von Siebwasser aus dem Papierherstellungsprozeß enthält. Alle, insbesondere die ungebleichten
Faserstoffe, besitzen aufgrund ihres Ligningehaltes phenolische Gruppierungen an ihrer
Oberfläche, die umso zahlreicher sind, je weniger gebleicht wurde. Die Anwesenheit
von phenolischen Verbindungen im Papierstoff fördert vor allem die entwässerungsbeschleunigenden
Eigenschaften der Poly-N-Vinylamide. Gegenüber den bekannten Verfahren zur Herstellung
von Papier, Pappe und Karton liegt ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahren in der Unempfindlichkeit gegen die Anwesenheit von Störstoffen. Bei der
Herstellung von holzfreien weißen Papieren wird außerdem die Weiße des Papiers durch
die Entwässerungs- und Retentionsmittel im Vergleich zu den entsprechenden kationischen
Produkten kaum beeinträchtigt.
[0015] Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile. Die Angaben in Prozent
beziehen sich auf das Gewicht der Stoffe.
[0016] Bestimmung der Entwässerungszeit: 1 l der zu prüfenden Faserstoffaufschlämmung wird
jeweils in einem Schopper-Riegler-Testgerät entwässert. Die Zeit, die für verschiedene
Auslaufvolumina ermittelt wird, wird als Kriterium für die Entwässerungsgeschwindigkeit
der jeweils untersuchten Stoffsuspension gewertet. Die Entwässerungszeiten wurden
nach einem Durchlauf von 500 bzw. 600 ml Wasser ermittelt.
[0017] Optische Durchlässigkeit des Siebwassers: sie wurde mit Hilfe eines Photometers
bestimmt und ist ein Maß für die Retention von Fein- und Füllstoffen. Sie wird in
Prozent angegeben. Je höher der Wert für die optische Durchlässigkeit ist, desto besser
ist die Retention.
[0018] Die Ladungsdichte wurde nach D. Horn, Polyethyleneimine - Physico Chemical Properties
and Application, (IUPAC) Polymeric Amins and Ammoniumsalts, Pergamon Press Oxford
and New York, 1980, Seite 333 - 355 bestimmt.
[0019] Der K-Wert der Polymerisate wurde nach H. Fikentscher, Zellulose-Chemie
13, 48-64 und 71-74 (1932) in 5 %iger wäßriger Kochsalzlösung bei einer Temperatur von
25°C und einer Polymerkonzentration von 0,1 Gew.-% gemessen; dabei bedeutet K = k
. 10³.
[0020] Folgende Einsatzstoffe wurden verwendet:
Zum Vergleich mit dem Stand der Technik dienten die Polymeren I bis V.
Polymer I: Handelsübliches kationisches Copolymerisat aus 60 % Acrylamid und 40 % Dietyhlaminoethylacrylatsulfat,
K-Wert des Copolymeren 220
Polymer II: Homopolymerisat des Acrylamids mit einem K-Wert von 210
Polymer III: Handelsübliches kationisches Polyamidoamin mit einer Ladungsdichte von 7 mVal pro
g und einer Viskosität von 500 mPas in 40 %iger wäßriger Lösung bei 20°C.
Polymer IV: Polyamidoamin aus Adipinsäure und Diethylentriamin, gepfropft mit Ethylenimin und
vernetzt mit α, ω -Dichlorpolyethylenglykolether mit 9 Ethylenoxideinheiten (kationisches
Entwässerungs- und Retentionsmittel gemäß US-PS 4 144 123, Beispiel 3)
Polymer V: partiell hydrolysiertes Poly-N-Vinylformamid, hergestellt gemäß US-PS 4 421 602
durch Erhitzen von Poly-N-Vinylformamid mit Salzsäure, sa daß 40 % der Formylgruppen
abgespalten sind, K-Wert des Copolymeren 175.
[0021] Erfindungsgemäß zu verwendende Polymere VI - XIV.
Polymer VI: Poly-N-Vinylformamid, K-Wert 175
Polymer VII: Poly-N-Vinylformamid, K-Wert 190
Polymer VIII: Poly-N-Vinylformamid, K-Wert 227
Polymer IX: Poly-N-Vinylpyrrolidon, K-Wert 140
Polymer X: Poly-N-Vinylpyrrolidon, K-Wert 152
Polymer XI: Poly-N-Vinylpyrrolidon, K-Wert 165
Polymer XII: Poly-N-Vinylpyrrolidon, K-Wert 179
Polymer XIII: Poly-N-Methyl-N-Vinylformamid, K-Wert 197
Polymer XIV: Copolymerisat aus N-Vinylformamid und N-Vinylpyrrolidon im Gewichtsverhältnis 1:1,
K-Wert des Copolymerisats 185
Phenolderivate
[0022]
Phenol I: Handelsübliches Resol aus 1 mol Phenol und 2,6 mol Formaldehyd, Viskosität von 160
mPas in 48 %iger wäßriger Lösung bei einem Alkaligehalt von 8,5 %, pH-Wert 12,6.
Phenol II: Handelsüblicher Novolak mit einer Erweichungstemperatur von 109 - 111°C in 46 %iger
wäßriger Lösung, pH-Wert 12.
Phenol III: Handelsübliche Huminsäure in Form des Natriumsalzes, pH-Wert 9,0
Phenol IV: Handelsübliches Lignin aus dem Kraft-Zellstoffprozeß, gelöst in verdünnter Natronlauge.
Beispiel 1
[0023] Man stellt eine Pulpe mit einer Stoffdichte von 2 g/l aus unbedrucktem Zeitungspapier
mitteleuropäischer Herkunft her und gibt zum Stoff zusätzlich noch 0,2 g/l Kaolin.
Der Papierstoff hat einen pH-Wert von 7,3. Man bestimmt zunächst die Entwässerungsgeschwindigkeit
für den so hergestellten Stoff (vgl. (a) in Tabelle 1). Danach setzt man (b) zu einem
Teil des Papierstoffs 0,1 %, bezogen auf trockenen Faserstoff, Phenol I zu und bestimmt
wiederum die Entwässerungsgeschwindigkeit und die optische Durchlässigkeit des Siebwassers.
Eine andere Probe des so hergestellten Stoffs wird dann gemäß (c) mit 0,02 % Polymer
VII versetzt und die Entwässerungswirkung und die optische Durchlässigkeit des Siebwassers
beurteilt. Eine weitere Stoffprobe wird (d) zunächst mit 0,1 % Phenol I und danach
mit 0,02 % Polymer VII versetzt und in Schopper-Riegler-Gerät auf Entwässerungsgeschwindigkeit
geprüft. Die angegebenen Zusatzmengen beziehen sich immer auf trockenen Papierstoff.
Dabei werden folgende Resultate ermittelt:

[0024] Die Ergebnisse zeigen deutlich, daß weder das Phenol I noch das Polymer VII für sich
allein eine Erhöhung der Entwässerungsbeschleunigung bewirken, dagegen in Kombination
gemäß (d) die Entwässerungsgeschwindigkeit und die optische Durchlässigkeit des Siebwassers
drastisch erhöhen.
Beispiel 2
[0025] Für dieses Beispiel wird ein Papierstoff verwendet, der aus 75 Teilen Holzschliff,
25 Teilen gebleichtem Sulfatzellstoff und 20 Teilen Kaolin besteht und dem 0,5 % Aluminiumsulfat
zugegeben werden. Die Stoffdichte wird auf 6 g/l eingestellt, der pH-Wert beträgt
6. Folgende Test werden durchgeführt:
(a) Bestimmung der Entwässerungsgeschwindigkeit und der optischen Durchlässigkeit
des Siebwassers des oben beschriebenen Stoffs, der keinen weiteren Zusatz enthält,
(b) Zusatz von 0,1 % Phenol I zu dem Stoff gemäß (a),
(c) Zusatz von 0,02 % Polymer VII zu dem Stoff gemäß (a)
(d) Zusatz von 0,1 % Phenol I und danach 0,02 % Polymer VII zu dem Stoff gemäß (a).
Die Ergebnisse für die Entwässerung und optische Durchlässigkeit des Siebwassers
sind in Tabelle 2 angegeben, die angegebene Menge an Zusätzen bezieht sich - wie auch
in den folgenden Beispielen - immer auf trockenen Faserstoff.

[0026] Man erkennt deutlich die synergistische Wirkung vom Phenol I und Polymer VII auf
die Entwässerungsgeschwindkeit und die Retention gemäß Test (d).
Beispiel 3
[0027] Man stellt einen Papierstoff aus 80 Teilen gebleichtem Sulfitzellstoff und 20 Teilen
Kaolin her und stellt die Stoffdichte auf einen Wert von 2 g/l ein. Der pH-Wert des
Stoffs beträgt 7,5, der CSB 440 mg O₂/kg. Um die Retentionswirkung zu ermitteln, werden
jeweils mit Hilfe des Rapid-Köthen-Gerätes Blätter gebildet und deren Flächengewicht
und Füllstoffgehalt bestimmt. Je höher diese beiden Werte sind, desto besser ist
die Retention. Wie der Tabelle 3 zu entnehmen ist, werden 2 Versuchsreihen durchgeführt,
wobei (a) dem oben angegebenen Papierstoff 0 - 0,04 %, bezogen auf trockenen Faserstoff,
des Polymer VII zugesetzt wird und (b) bei der man dem Papierstoff zunächst Phenol
I in einer Menge von 0,1 % und danach die in der Tabelle angegebenen Mengen an Polymer
VII zusetzt.

[0028] Man stellt zunächst einen Papierstoff in entsalztem Wasser aus Holzschliff mit einer
Stoffdichte von 2 g/l unter Verwendung von 200 ml Fichtenholzextrakt/l Papierstoff
her. Der Papierstoff hat einen pH-Wert von 5. Der Fichtenholzextrakt wird durch 2
stündiges Auskochen von 3 kg Fichtenholzschnitzeln in 30 l entsalztem Wasser erhalten
und hat einen CSB-Wert von 3 400 mg O₂/kg. Danach werden die in Tabelle 4 angegebenen
Tests durchgeführt, wobei man (a) zunächst in Abwesenheit von zusätzlichen Phenol
enthaltenden Verbindungen entwässert und dann (b) nach Zusatz von 0,1 % Phenol II
zum Papierstoff die Entwässerung und Durchlässigkeit des Siebwassers bestimmt.

[0029] Wie aus Tabelle 4 hervorgeht, ist Poly-N-Vinylformamid in Anwesenheit großer Mengen
an Fichtenholzextrakt ein wirksameres Entwässerungsmittel als ein im Handel erhältliches
sehr wirksames kationisches Polyacrylamid. Die Wirksamkeit an Poly-N-Vinylformamid
tritt besonders nach Zugabe von Phenolharz zum Papierstoff in Erscheinung.
Beispiel 5
[0030] Der in Beispiel 4 beschriebene Fichtenholzextrakt enthaltende Papierstoff wird gemäß
den Varianten (a) bis (d) getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 zusammengefaßt.
Wie daraus zu ersehen ist, hat Poly-N-Vinylformamid, insbesondere nach Zusatz von
Phenol I gegenüber dem hochmolekularen nichtionischen Polyacrylamid eine bessere
Entwässerungs- und Retentionswirkung.

Beispiel 6
[0031] Man verwendet den in Beispiel 4 angegebenen Papierstoff und führt die in Tabelle
6 angegebenen Untersuchungen (a) bis (g) durch.

[0032] Der Test (g) ist ein Beispiel gemäß Erfindung und zeigt, daß Poly-N-Vinylformamid
nach Zugabe einer phenolischen Verbindung ein wirksames Entwässerungs- und Retentionsmittel
ist.
Beispiel 7
[0033] Man bereitet zunächst einen Stoff aus 75 Teilen Holzschliff, 25 Teilen gebleichtem
Sulfatzellstoff, 20 Teilen Kaolin, 0,5 % Aluminiumsulfat und stellt die Stoffdichte
auf 2 g/l ein. Der pH-Wert des Stoffs beträgt 6. Zunächst wird die Entwässerungszeit
und optische Durchlässigkeit des Siebwassers für diesen Stoff und die in der Tabelle
(b) bis (d) angegebenen Polymeren untersucht, danach wird eine weitere Versuchsreihe
durchgeführt, in der man zunächst zu dem oben beschriebenen Stoff 0,1 % Phenol I
und danach anschließend die in der Tabelle und (b) bis (d) angegebenen Mengen an Polymeren
zusetzt.

[0034] Man erkennt daraus, daß verschiedene Poly-N-Vinylamide in Gegenwart von Phenolderivaten
ähnliche synergistische Effekte bei der Entwässerung und Retention zeigen.
Beispiel 8
[0035] Ein Papierstoff aus unbedrucktem Zeitungspapier mitteleuropäischer Herkunft vom
pH 6 mit 0,5 % Aluminiumsulfat und einer Stoffdichte von 2 g/l wird unter den in Tabelle
8 angegebenen Bedingungen (a) bis (d) entwässert.

[0036] Der Test (d) ist ein Beispiel gemäß Erfindung und zeigt, daß auch natürliche Phenolgruppen
enthaltende Verbindungen mit Poly-N-Vinylformamid eine synergistische Wirkung bei
der Entwässerung und Retention während der Papierherstellung geben.
Beispiel 9
[0037] Man verwendet einen Papierstoff aus unbedrucktem Zeitungspapier mitteleuropäischer
Herkunft. Die Stoffdichte wird auf 2 g/l und der pH-Wert des Papierstoffs auf 7,1
eingestellt. Danach werden die aus Tabelle 9 ersichtlichen Prüfungen durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 9 angegeben.

[0038] Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, wird durch zugabe von Huminsäure (Phenol III)
die Wirksamkeit des kationischen Retentionsmittels reduziert, während die Wirksamkeit
des Poly-N-Vinylformamids überraschenderweise gesteigert wird.
Beispiel 10
[0039] Von einem Stoff aus ungebleichtem Sulfatzellstoff vom Mahlgrad 53 SR (Schopper-Riegler),
der unter Zusatz von 0,5 % Aluminiumsulfat auf eine Stoffdichte von 2 g/l und einen
pH-Wert von 6 eingestellt wird, führt man die aus Tabelle 10 ersichtlichen Untersuchungen
(a) bis (c) durch. Der CSB der wäßrigen Phase beträgt 820 mg O₂/kg.

[0040] Dieses Beispiel zeigt, daß Poly-N-Vinylformamid (b) und Poly-N-Vinylpyrrolidon (c)
gegenüber einem Acrylamid-Homopolymerisat (a) eine unerwartet gute Entwässerungswirkung
und Retention ergeben.
Beispiel 11
[0041] Entwässerungszeit und optische Durchlässigkeit des Siebwassers werden an einem Papierstoff
geprüft, der zu 100 % aus Halbzellstoff besteht und auf eine Stoffdichte von 2 g/l
eingestellt wird. Der pH-Wert des Stoffs beträgt 8,2. Es handelt sich bei diesem Stoffmodell
um eine stark Störstoffe enthaltende Pulpe, deren wäßrige Phase einen CSB von 1 100
mg O₂/kg besitzt. Ein unter anderen Bedingungen hochwirksames stark kationisches Polymer
wirkt unter diesen Bedinungen praktisch nicht mehr (Werte der Testreihe (b) sind Vergleichsbeispiele),
während Poly-N-Vinylformamid gemäß Testreihe (a) ein unter diesen Bedingungen wirksames
Entwässerungs- und Retentionsmittel ist.

Beispiel 12
[0042] Man stellt einen Papierstoff aus Holzschliff her, wobei die Stoffdichte 2 g/l und
der pH-Wert 5 beträgt. Aufgrund des Gehalts an natürlichen, Phenolgruppen enthaltenden
Verbindungen an den Faseroberflächen sind die Poly-N-Vinylamide in diesem Stoffmodell
wirksame Entwässerungs- und Retentionsmittel. Die Wirksamkeit der Polymeren nimmt
mit steigendem Molekulargewicht zu.

Beispiel 13
[0043] Die Untersuchungen werden an einer Pulpe durchgeführt, die aus 100 Teilen unbedrucktem
Zeitungspapier mitteleuropäischer Herkunft, 20 Teilen Kaolin, 0,5 % Alaun und 0,1
% Phenol I besteht. Die Stoffdichte wird auf 2 g/l der pH-Wert auf 6,0 eingestellt.

[0044] Wie die Ergebnisse zeigen, steigt die Entwässerungs- und Retentionswirkung der Polymerisate
mit steigendem Molekulargewicht an.
Beispiel 14
[0045] Die Untersuchungen (a) bis (e) werden an einem Papierstoff durchgeführt, der aus
30 Teilen gebleichtem Sulfatzellstoff, 70 Teilen gebleichtem Buchensulfitzellstoff
und 30 Teilen Kaolin besteht. Die Stoffdichte wird auf 2 g/l eingestellt, der pH-Wert
der Pulpe beträgt 7,2, der Mahlgrad 45 Schopper-Riegler, und der CSB der wäßrigen
Phase 420 mg O₂/kg. Der Stoff wird jeweils unter den in Tabelle 14 angegebenen Bedingungen
in einem Rapid-Köthen-Gerät entwässert, wobei man Blätter vom Flächengewicht 60 g/m²
erhält. Der Füllstoffgehalt der Papierblätter gilt als Maß für die Retention. Die
Weiße der Papierblätter wurde mit Hilfe eines Elrepho-Gerätes gemessen. Die Untersuchungen
(c), (d) und (e) sind Beispiele gemäß Erfindung.

[0046] Aus diesen Ergebnissen ist ersichtlich, daß die Kombination von Poly-N-Vinylformamid
mit einem Phenolharz als Retentionsmittel bei der Herstellung von holzfreiem Papier
gegenüber einem hochwirksamen handelsüblichen Retentionsmittel schon bei geringerer
Zugabemenge des erfindungsgemäß zu verwendenden Polymerisats eine bessere Retention
gibt und daß Papierblätter mit einer geringeren Abtrübung der Weiße erhalten werden.
Beispiel 15
[0047] Um die Flockungs- und Klärwirkung der erfindungsgemäß zu verwendenden Polymerisate
zu demonstrieren, wird als Modellsubstanz ein Abwasser hergestellt, das 1,25 g/l
eines hochgemahlenen thermomechanischen Holzstoffs (TMP) enthält und einen pH-Wert
von 6 hat. Bei den Testreihen (a) bis (c) wird jeweils 1 l dieses Abwassers in einen
1 l-fassenden Meßzylinder gefüllt und mit 0,02 bzw. 0,04 % des jeweiligen Polymeren
versetzt (man beurteilt die Flockengröße (visuell) mit den Noten 0 = keine Flocken
bis 5 = sehr große Flocken) und mißt die Zeit, in der die Grenze zwischen Suspension
und Überstand von 1 000 ml auf 900 ml wandert in Sekunden und bestimmt die Klarheit
des Überstandes in Prozent. Dabei erhält man folgende Ergebnisse:

[0048] Die Testreihen (b) und (c) sind Beispiele gemäß Erfindung.
Beispiel 16
[0049] Wie im Beispiel 15 beschrieben, bestimmt man die Flockungs- und Klärwirkung der
in Tabelle 16 unter (a) bis (d) angegebenen Produkte an einem dafür hergestellten
Abwasser, das durch so intensive Mahlung von gemischtem Altpapier erhalten wird, das
nur noch ein schleimiger, wenig Fasern enthaltender Brei übrigbleibt. Der pH-Wert
des künstlich hergestellten Abwassers wird auf 6 eingestellt.

[0050] Wie die Untersuchungen zeigen, wirkt nur Poly-N-Vinylformamid allein und zusätzlich
noch in Kombination mit einem Phenolharz als Flockungsmittel zufriedenstellend. (Die
Untersuchungen (c) und (d) sind Beispiele gemäß Erfindung).
1. Verfahren zur Herstellung von Papier, Pappe und Karton durch Entwässern eines
Papierstoffs in Gegenwart von Entwässerungs-, Retentions- und Flockungsmitteln unter
Blattbildung, dadurch gekennzeichnet, daß man als Entwässerungs-, Retentions- und Flockungsmittel hochmolekulare, wasserlösliche
Polymerisate von N-Vinylamiden einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man Polymerisate von offenkettigen Amiden der Formel

einsetzt, in der
R¹, R² = H, CH₃ und C₂H₅
bedeuten.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man Polymerisate von cyclischen N-Vinylamiden der Formel

einsetzt, in der X = -CH₂-, -CH₂-CH₂-, -CH₂-CH₂-CH₂-, -O- und -O-CH₂- und
R³ = H, C₁- bis C₃-Alkyl, Phenyl
bedeuten.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Entwässerungs-, Retentions- und Flockungsmittel Homo- oder Copolymerisate
von N-Vinylformamid, N-Vinylacetamid, N-Methyl-N-vinylformamid, N-Methyl-N-vinylacetamid,
N-Ethyl-N-vinylformamid, N-Ethyl-N-vinylacetamid und N-Vinylpropionamid einsetzt,
wobei die Polymerisate frei von Aminoalkylgruppen sind und einen K-Wert von mindestens
130 (bestimmt nach H. Fikentscher in 5 gew.-%iger Kochsalzlösung bei 25°C und einer
Polymerkonzentration von 0,1 Gew.-%) haben.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Entwässerungs-, Retentions- und Flockungsmittel Homo- oder Copolymerisate
von N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylpiperidon, N-Vinylcaprolactam, N-Vinyl-3-methylpyrrolidon,
N-Vinyl-5-methylpyrrolidon, N-Vinyl-5-phenylpyrrolidon, N-Vinyl-3-benzylpyrrolidon,
N-Vinyl-4-methylpiperidon, N-Vinyl-2-oxazolidon, N-Vinyl-5-methyl-2-oxazolidon, N-Vinyl-5-ethyl-2-oxazolidon,
N-Vinyl-5-phenyl-2-oxazolidon, N-Vinyl-4-methyl-2-oxazolidon, N-Vinyl-3-oxazolid-2-on
und N-Vinylmorpholinon einsetzt, wobei der K-Wert der Polymerisate mindestens 130
(bestimmt nach H. Fikentscher in 5 gew.-%iger Kochsalzlösung bei 25°C und einer Polymerkonzentration
von 0,1 Gew.-%) beträgt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Copolymerisate als offenkettigen und cyclischen N-Vinylamiden einsetzt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Copolymerisate aus N-Vinylformamid und N-Vinylpyrrolidon oder aus N-Vinylformamid
und N-Vinylcaprolactam einsetzt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Entwässerung des Papierstoffs in Gegenwart von 0,02 bis 1,0 Gew.-%,
bezogen auf trockenen Papierstoff, eines synthetischen Phenolharzes oder Phenolgruppen
enthaltenden natürlichen Oligomeren und/oder Polymeren durchführt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als synthetische Phenolharze Kondensationsprodukte aus Phenol und Formaldehyd
vom Resol- oder Novolak-Typ einsetzt.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als Phenolgruppen enthaltende natürliche Oligomere und/oder Polymere Verbindungen
vom Lignin- oder Huminsäure-Typ einsetzt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man als Phenolgruppen enthaltende natürliche Oligomere und/oder Polymere einen
Holzextrakt einsetzt.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man als Papierstoff ungebleichten Sulfatzellstoff, Halbzellstoff und/oder Holzstoff
einsetzt.