[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Fördern und Verspritzen von
dickflüssigen Massen, wie beispielsweise Mörtel für Verputzzwecke mit einem Vorratsbehälter,
einer Förderleitung und zwei parallel zueinander angeordneten, voneinander distanzierten
Förderzylinder mit Förderkolben.
[0002] Einrichtungen dieser Art sind in vielen Ausführungsformen bekanntgeworden. Ihnen
allen ist gemeinsam, daß der Förderdruck mittels Schneckenpumpen erzeugt wird. Diese
Schneckenpumpen sind starken Verschleißerscheinungen unterworfen, bedingt durch die
Rauhigkeit des zu fördernden Materials. Die Erhaltungskosten für Einrichtungen dieser
Art sind daher entsprechend hoch.
[0003] Es ist darüberhinaus bereits eine Einrichtung dieser Art vorgeschlagen worden (AT-PS
288 165), bei welcher der Förderdruck mittels Förderzylindern und darin verschiebbaren
Kolben erzeugt wird. Die Kolben werden dabei mittels eines hydraulischen Antriebes
bewegt. Dieser Antrieb und die damit verbundene Steuerung sind außerordentlich aufwendig
und störanfällig und verteuern die Anschaffungskosten einer solchen Einrichtung ganz
erheblich.
[0004] Von einer Einrichtung mit Förderzylindern und Förderkolben ausgehend, hat sich die
Erfindung die Aufgabe gestellt, eine vereinfachte und robuste Konstruktion zu schaffen,
die eine gedrängte Bauweise erlaubt, um so die räumlichen Abmessungen der Einrichtung
möglichst gering zu halten, eingedenk des Umstandes, daß solche Einrichtungen einem
häufigen Ortswechsel unterworfen sind und daß solche Einrichtungen in Rohbauten
verwendet werden müssen, in welchen sie oft ohne mechanische Hilfs- und Hebemittel
von einem Stockwerk ins andere zu transportieren sind. Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt
die Erfindung nun vor, daß die Förderkolben über je eine Kolbenstange und eine Schubstange
mit einer Kurbelwelle verbunden sind, daß die zueinander fluchtend angeordneten Kurbelwellen
an diametralen Seiten eines Getriebekastens angeordnet sind, dessen in Achsrichtung
der Kurbelwellen gemessene Breite etwa dem gegenseitigen Abstand der Förderzylinder
entspricht und ein Antriebsmotor am Getriebekasten angeflanscht ist und Förderzylinder,
Getriebekasten und Antriebsmotor seitlich des Vorratsbehälters angeordnet sind und
Motor und Getriebekasten seitlich zwischen den Förderzylindern liegen.
[0005] Um die Erfindung zu veranschaulichen, wird ein Ausführungsbeispiel derselben anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Seitensicht;
Fig. 2 eine zweite Seitensicht von hinten gesehen;
Fig. 3 eine Draufsicht;
Fig. 4 eine Ansicht - Blickrichtung Pfeil A in Fig. 1;
Fig. 5 eine Untersicht.
[0006] Auf einem aus Profilrohren gefertigten Chassis 1 ist ein Vorratsbehälter 2 gelagert
mit einem schräggeneigten Boden 3 und einer vertikalen Stirnwand 4, die mit dem erwähnten
Boden einen spitzen Winkel einschließt, so daß der Vorratsbehälter 2 in Seitensicht
(Fig. 1 und Fig. 2) eine Keilform zeigt. Seitlich der erwähnten vertikalen Stirnwand
4 sind zwei Förderzylinder 5, 6 mit vertikalen Achsen stehend angeordnet, die voneinander
distanziert sind, wobei die die Mittelachsen der Förderzylinder 5 und 6 verbindenden
gedachten Ebene parallel zur Stirnwand 4 des Vorratsbehälters 2 liegt. Jeder dieser
Förderzylinder 5, 6 besitzt ein hier nicht gezeigtes Ein- und Auslaßventil, diese
Ventile sind zweckmäßigerweise als Kugelventile ausgebildet. In den Förderzylindern
5, 6 sind Förderkolben 7 verschiebbar gelagert, die jeweils mit einer Kolbenstange
8, 9 verbunden sind. Diese Kolbenstangen laufen durch Führungen 10, 11, die am oberen
Rand der Förderzylinder 5 und 6 befestigt sind, von diesem Rand jedoch einen Abstand
aufweisen, so daß hier Öffnungen 12 und 13 ausgespart sind, über welche der auf der
Seite der Kolbenstangen 8, 9 liegende Raum der Förderzylinder 5, 6 mit der Außenseite
verbunden ist.
[0007] Zwischen den beiden Förderzylindern 5 und 6 und seitlich derselben ist ein Getriebekasten
14 mit einem Getriebe auf dem Chassis 1 gelagert, das an zwei diametralen Seiten
Wellenausgänge besitzt, die mit Kurbelwellen 15 und 16 verbunden sind. Die erwähnten
diametral zueinander liegenden und die Wellenausgänge aufweisenden Seiten des Getriebekastens
14 liegen im wesentlichen parallel zu den beiden Seitenwänden 17 und 18 des Vorratsbehälters
2, welche den gegen die Stirnseite geneigten Boden 3 zwischen sich einschließen. Mit
den Kurbelwellen 15 und 16 sind jeweils Schubstangen 19 und 20 verbunden, die an den
freien Enden der vertikalen Kolbenstangen 8 bzw. 9 angelenkt sind.
[0008] Im Bereich des Getriebekastens 14 ist das Chassis 1 von einer Radachse 21 getragen.
Auf der Oberseite des Getriebekastens 14 ist ein elektrischer Antriebsmotor 22 mit
vertikaler Achse angeflanscht, der das im Getriebekasten 14 gelagerte Getriebe und
damit die Kurbelwellen 15 und 16 antreibt.
[0009] Im unteren Bereich des Vorratsbehälters 2, dort wo die den Förderzylindern 5 und
6 benachbarte Stirnwand 4 und der schräg geneigte Boden 3 zusammenlaufen, sind randseitig
zwei Ansaugkanäle 23 und 24 angeschlossen, jeder dieser Ansaugkanäle fuhrt zu einem
der unmittelbar benachbarten Förderzylinder 5 und 6. Oberhalb der Eintrittsmündungen
dieser Ansaugkanäle 23 und 24 liegt im Vorratsbehälter 2 eine Förderschnecke 25,
deren Achse parallel zur Stirnwand 4 des Vorratsbehälters 2 verläuft und diese Förderschnecke
25 besitzt zwei in Achsrichtung nebeneinanderliegende Schnecken 25ʹ und 25ʺ mit einander
entgegengesetzten Steigungen. Die Welle oder Achse der Förderschnecke 25 ist auf einer
Seite des Vorratsbehälters 2 durch dessen Seitenwand 18 geführt und trägt hier ein
Ritzel 26, das über eine Kette 27 mit einem Kettenrad 28 verbunden ist, das seinerseits
an der einen Kurbelwelle 16 befestigt ist.
[0010] Die Druckseiten der beiden Förderzylinder 5 und 6 sind über eine gemeinsame Leitung
29 miteinander verbunden, die zu einem Schlauchanschluß 30 führt, wobei diese Leitung
29 und der erwähnte Anschluß 30 unterhalb des Vorratsbehälters 2 verlaufen.
[0011] An der Stirnseite 31 des Vorratsbehälters, die den Förderzylindern 5 und 6 abgewandt
ist, sind zwei in einer horizontalen Ebene um 180° verschwenkbare Holme 32 angelenkt.
Ebenso sind zwei in vertikalen Ebenen verschwenkbare Tragholme 33 an der Seite des
Getriebekastens 14 vorgesehen.
[0012] Auf dem Chassis 1 sind ferner ein Schaltkasten und Kontrollgeräte angeordnet, die
zur Steuerung und Überwachung des ordnungsgemäßen Betriebes dienen, die hier jedoch
der Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellt sind. Zweckmäßigerweise ist mit der
Druckleitung 29, die zum Schlauchanschluß 30 führt, ein Membranschalter verbunden,
der im Steuerkreis des Antriebsmotors 22 liegt. Außer der Förderschnecke 25 unmittelbar
oberhalb der Eintrittsöffnung für die Ansaugkanäle 23, 24 kann im Vorratsbehälter
2 noch eine Haspel drehbar angeordnet sein, deren Drehbewegung ebenfalls von einer
Kurbelwelle ableitbar ist, wie dies im Zusammenhang mit der Förderschnecke 25 erläutert
wurde.
[0013] Im betriebsmäßigen Einsatz wird in den Vorratsbehälter 2 angefeuchteter Mörtel eingefüllt,
am Schlauchanschluß 30 ist ein Förderschlauch angeschlossen mit einem verriegelbaren
Spritzmundstück. Der eingeschaltete Antriebsmotor 22 treibt über das Getriebe im Getriebekasten
14 die Kurbelwellen 15 und 16 an, die ihrerseits über die Schubstangen 19 und 20
die Förderkolben in den Förderzylindern 5 und 6 wechselweise bewegen.
[0014] Über die Förderschnecke 25 mit ihren beiden zueinander gegenläufigen Schnecken 25ʹ
und 25ʺ wird der Mörtel den Ansaugkanälen 23 und 24 zugeführt, über die Förderzylinder
und die Förderkolben verdichtet und in die Leitung 29 gepreßt. Steigt der Druck in
der Leitung 29 über ein zulässiges Maß an, so wird über den erwähnten Membranschalter,
der hier nicht dargestellt ist und der im Steuerkreis des Motors 22 liegt, letzterer
abgeschaltet. Werden die Förderkolben undicht, so daß Mörtel in den Zylinderraum
dringen kann, der obehralb der Förderkolben liegt, so kann dieser Mörtel über die
Öffnungen 12 bzw. 13 nach außen abfließen.
[0015] Die beschriebene Konstruktion gestattet eine außerordentlich gedrängte Bauweise,
das Chassis 1 ist in jenem Bereich durch die Radachse 21 abgestützt, wo das größte
Gewicht (Antriebsmotor 22 und Getriebe) angeordnet ist. Die Bauhöhe ist gering, so
daß die Einrichtung ohne weiteres unter Mörtelsilos gestellt werden kann. Die ausschwenkbaren
Tragholme 32 und 33 gestatten einen einfachen Transport durch zwei Arbeiter, wenn
die Einrichtung über Stockwerke zu transportieren ist. In der Ebene kann die Einrichtung
dank der Radachse 21 und der Tragholme 32 nach Art eines Schubkarrens verfahren werden.
[0016] Grundsätzlich ist es auch möglich, die Förderzylinder liegend anzuordnen, so daß
ihre Längsachsen horizontal sind. Die Funktion der Einrichtung wird dadurch zwar
nicht beeintröchtigt, die Boulänge jedoch nicht unerheblich vergrößert, was die Handhabung
der Einrichtung jedoch erschweren würde, vor allem in Bauten, die zahlreiche Ecken,
Winkel, schmale Gänge und dgl. aufweisen.
[0017] Um den Förderdruck und die Fördermenge den jeweiligen Mörtelarten und Mörtelkonsistenzen
optimal anzupassen, kann der Antriebsmotor 22 und/oder das Getriebe regelbar sein.
An der Unterseite des Vorratsbehälters 2 kann auch noch ein Haken 34 angeschweißt
sein, an welchem ein Luftkompressor anhängbar ist, der für den Betrieb der Einrichtung
dient.
[0018] Ergänzend wird vermerkt, daß die bewegten Teile (Kurbelwellen, Schubstangen, Kolbenstangen)
durch Schutzhauben abdeckbar sind, die jedoch hier der Übersichtlichkeit wegen nicht
dargestellt wurden. Vermerkt wird ferner noch, daß bei der Darstellung der Untersicht
nach fig. 5 die Chassisteile weggelassen worden sind, ebenfalls aus Gründen der Übersichtlichkeit
der Darstellung. Da das Gewicht des Getriebekastens einschließlich des darin befindlichen
Getriebes erheblich größer ist als das des Antriebsmotors, besitzt die Einrichtung
auch einem tiefliegenden Schwerpunkt, was ihre Handhabung erleichtert. Zweckmäßigerweise
sind die vertikal stehenden Förderzylinder 5 und 6 seitlich gegenüber dem Getriebekasten
abgestützt. Die dazu dienenden Streben sind hier nicht dargestellt.
1. Einrichtung zum Fördern und Verspritzen von dickflüssigen Massen, wie beispielsweise
Mörtel für Verputzzwecke mit einem Vorratsbehälter (2), einer Förderleitung (29)
und zwei parallel zueinander angeordneten, voneinander distanzierten Förderzylinder
(5, 6) mit Förderkolben, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderkolben über je eine
Kolbenstange (8, 9) und eine Schubstange (19, 20) mit einer Kurbelwelle (15, 16) verbunden
sind, daß die zueinander fluchtend angeordneten Kurbelwellen (15, 16) an diametralen
Seiten eines Getriebekastens (14) angeordnet sind, dessen in Achsrichtung der Kurbelwellen
gemessene Breite (b) etwa dem gegenseitigen Abstand der Förderzylinder (5, 6) entspricht
und ein Antriebsmotor (22) am Getriebekasten (14) angeflanscht ist und Förderzylinder
(5, 6),Getriebekasten (14) und Antriebsmotor (22) seitlich des Vorratsbehälters (2)
angeordnet sind und Motor (22) und Getriebekasten (14) seitlich zwischen den Förderzylindern
(5, 6) liegen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderzylinder (5,
6) stehend und seitlich einer vertikalen Begrenzungswand (4) des Vorratsbehälters
(2) angeordnet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (22) oberhalb
des Getriebekastens (14) vorgesehen ist und die Kurbelwellen (15, 16) in der Höhe
der aus dem Bodenbereich des Vorratsbehälters (2) zu den Förderzylindern (5, 6) führenden
Ansaugkanälen (23, 24) liegen.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine die Druckseiten der
Förderzylinder (5, 6) verbindende Leitung (29)unterhalb des Vorratsbehälters (2)
zu einem seitlich desselben liegenden Schlauchanschluß (30) führt.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je eine Führung (10, 11)
für die Kolbenstange (8, 9) des Förderkolbens oberhalb des Förderzylinders (5, 6)
und mit Abstand von demselben vorge sehen ist, und der auf der Seite der Kolbenstange
(8, 9) liegende Raum des Förderzylinders (5, 6) durch eine zwischen dem oberen Rand
des Förderzylinders (5, 6) und der Führung (10, 11) für die Kolbenstange vorgesehenen
Öffnung (12, 13) mit der Außenseite verbunden ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (10, 11) für
die Kolbenstange (8, 9) mit dem oberen Rand des Förderzylinders (5, 6) verbunden
ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Eintrittsmündungen
der Ansaugkanäle (23, 24) eine Förderschnecke (25) mit zur gedachten VErbindungsebene
der Förderzylinder (5, 6) parallelen Achse im Vorratsbehälter (2) vorgesehen ist,
und die Förderschnecke zwei Schnecken (25ʹ, 25ʺ) mit einander entgegengesetzten Steigungen
aufweist und die durch die Begrenzungswand des Vorratsbehälters (2) hindurchgeführte
Welle der Förderschnecke (25) über einen Riemen- oder Kettentrieb (27) mit einer der
Kurbelwellen verbunden ist.
8. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Boden (3) des Vorratsbehälters (2) gegen die gedachte Verbindungsebene der Förderzylinder
(5, 6) geneigt ist und mit dieser einen spitzen Winkel einschließt.
9. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Stirnseite (31)
das Vorratsbehälters (2), die den Förderzylindern (5, 6) abgewandt ist, und am Getriebekasten
(14) in horizontale Lagen schwenkbare, je paarweise vorgesehene Tragholme (32, 33)
vorgesehen sind.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Förderzylinder
(5, 6), Vorratsbehälter (2), Getriebekasten (14) und Antriebsmotor (22) auf einem
mindestens eine Radachse (21) aufweisenden Chassis (1) angeordnet sind.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Radachse (21) im
Bereich des Getriebekastens (14) und parallel zu den Achsen der Kurbelwellen (15,
16) liegt.
12. Einrichtung nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (22)
und/oder das vom Getriebekasten (14) aufgenommene Getriebe regelbar sind.
13. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der die Druckseiten
der Förderzylinder (5, 6) verbindenden und zum Schlauchanschluß (30) führenden Leitung
(29) ein Membranschalter angeordnet ist, der im Steuerkreis des Antriebsmotors (22)
liegt.