[0001] Die Erfindung betrifft Fettungsmittel auf Basis von Sulfobernsteinsäuremonoamiden
und Verwendung derselben zur Hydrophobierung von Leder und Pelzen sowie ein Verfahren
zu Hydrophobierung von Leder und Pelzen.
[0002] In der DE-OS 16 69 347 wird ein Verfahren zum Fetten von Leder unter Verwendung von
in Wasser emulgierbaren Sulfobernsteinsäureestern beschrieben, wobei jedoch keine
Wasserdichteeffekte der Leder erzielt werden.
[0003] Des weiteren sind aus DE-OS 34 19 405 Fettungsmittel zur Herstellung von Leder und
Pelzen bekannt, die Sulfobernsteinsäureester in Kombination mit bestimmten anionischen
und/oder nichtionischen Emulgatoren enthalten. Auch mit diesen Fettungsmitteln, die
in der Gerbflotte eingesetzt werden, wird eine Hydrophobierung der Leder und Pelze
nicht erzielt.
[0004] In der älteren deutschen Patentanmeldung P 35 07 241.5 wird ein Verfahren zur Herstellung
wasserdichter Leder und Pelze unter Verwendung von imprägnierenden und/oder hydrophobierenden
Fettungsmitteln mit einem Gehalt an Sulfobernsteinsäuremonoestersalzen mit C
12-24-Fettresten beschrieben. Mit diesen Fettungsmitteln werden Leder und Pelze im Anschluß
an die Nachgerbung in wäßriger Flotte behandelt und anschließend nach Absäuerung die
Fettungs mittel durch Zugabe von Chrom- und/oder Aluminiumsalzen fixiert. Die erhaltenen
Leder und Pelze zeichnen sich durch akzeptable Wasserdichte-Effekte aus.
[0005] Es wurde nun die überraschende Feststellung gemacht, daß Leder und Pelze, die mit
den erfindungsgemäßen Fettungsmitteln auf Basis von Sulfobernsteinsäuremonoamiden
behandelt wurden, gegenüber dem oben genannten Stand der Technik deutlich verbesserte
Hydrophierungseigenschaften besitzen.
[0006] Gegenstand der Erfindung sind daher Fettungsmittel auf Basis von Sulfobernsteinsäuremonoamiden
zur Hydrophobierung von Leder und Pelzen.
[0007] Bevorzugte Fettungsmittel enthalten Sulfobernsteinsäuremonoamide in Form ihrer Alkali-
und/oder Ammoniumsalze.
[0008] Besonders bevorzugt werden Salze der Sulfobernsteinsäuremonoamide mit ein oder zwei
12 - 24 C-Atome enthaltenden, vorzugsweise mit ein oder zwei 14 - 22 C-Atome enthaltenden
gerad- und/oder verzweigtkettigen, gesättigten und/oder ungesättigten Alkylresten
in den Aminkomponenten.
[0009] Die Sulfobernsteinsäuremonoamide werden in an sich bekannter Weise hergestellt,
indem äquimolare Mengen an Maleinsäureanhydrid und den entsprechenden primären und/oder
sekundären Alkylaminen bei etwa 50 bis 65 °C zur Reaktion gebracht werden. Im Anschluß
an eine von den Einsatzmengen abhängige Nachreaktionszeit bei etwa 90 bis 100 °C
wird das Reaktionsgemisch mit einer Maleinsäureanhydrid annähernd äquimolaren Menge
an Alkali- und/oder Ammonium hydrogensulfiten oder Alkali- und/oder Ammoniumsulfiten
bei etwa 80 bis 100 °C umgesetzt (siehe beispielsweise in Lindner: "Tenside, Textilhilfsmittel,
Waschrohstoffe", Bd. II, S. 755, Wissenschaftl. Verlagsges. mbH Stuttgart 1964). Die
eingesetzten primären und/oder sekundären Alkylamine besitzen 12 - 14 C-Atome, vorzugsweise
14 - 22 C-Atome in den gerad- und/oder verzweigtkettigen, gesättigen und/oder ungesättigten
Alkylresten. Bevorzugt kommen beispielsweise Talg- und/oder Behenylamin zum Einsatz.
[0010] Die erfindungsgemäßen Fettungsmittel können Sulfobernsteinsäuremonoamide als einzige
Komponente enthalten.
[0011] Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Fettungsmittel jedoch als weitere Komponenten
an sich bekannte hydrophobierende und/oder imprägnierende Fettungsmittel und/oder
Neutralöle.
[0012] Geeignete hydrophobierende und/oder imprägnierende Fettungsmittel sind beispielsweise
oxidierte und/oder sulfoxidierte C
16-30-Kohlenwasserstoffe und/oder C
32-40-Wachse, Alkylphosphate mit 12 bis 24 C-Atomen im gerad- und/oder verzweigtkettigten,
gesättigten und/oder ungesättigten Alkylrest, Polycarbonsäurepartialester, beispielsweise
Citronensäurepartialalkylester mit 16 - 24 C-Atomen in den gerad- und/oder verzweigtkettigen,
gesättigten und/oder ungesättigten Veresterungskomponenten und/oder Partialester
von Polyalkoholen beispielsweise Sorbitan-, Glycerin- und/oder Pentaerythritfettsäureester
mit 12 bis 24 C-Atomen in den gerad- und/oder verzweigtkettigen, gesättigten und/oder
ungesättigten Alkylketten der Fettsäurekomponente.
[0013] Als Neutralöle, die in Fettungsmitteln auf Basis von Sulfobernsteinsäuremonoamiden
enthalten sind, eignen sich insbesondere tierische und/oder pflanzliche Fette und
Öle wie Klauenöl, Fischöl, Talge, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Palmöl und/oder Kokosöl,
chlorierte und/oder nicht chlorierte Fettsäuremethylester, beispielsweise chlorierter
Talgfettsäuremthylester, langkettige Kohlenwasserstoffe und/oder Chlorparaffine.
[0014] Im Rahmen der Erfindung können Fettungsmittel auf Basis von Sulfobernsteinsäuremonoamiden
auch durch Sulfatierung, Sulfonierung, Sulfitierung, Sulfochlorierung oder Phosphatierung
von Fetten und/oder Ölen hergestellte Fettstoffe sowie deren Mischungen enthalten.
Der Anteil dieser Fettstoffe in Sulfobernsteinsäuremonoamid-haltigen Fettungsmitteln
kann bis zu etwa 40 Gew.-% - bezogen auf Aktivsubstanz - betragen. Leder und Pelze,
die mit solchen Fettungsmittelgemischen behandelt werden, zeichnen sich im Vergleich
zu Leder und Pelzen, die mit Sulfobernsteinsäuremonoamid-haltigen Fettungsmitteln
ohne sulfatierte, sulfonierte, sulfitierte, sulfochlorierte und/oder phosphatierte
Fettstoffe behandelt werden, durch gegebenenfalls weniger gute Hydrophobierungseigenschaften,
jedoch durch sehr hohe Weichheit aus.
[0015] In den erfindungsgemäßen Fettungsmitteln, die neben Sulfobernsteinsäuremonoamiden
weitere Komponenten enthalten (Fettungsmittelgemische) liegt der Anteil an Sulfobernsteinsäuremonoamiden
mit ein oder zwei 12 bis 24 C-Atomen enthaltenden, vorzugsweise 14 bis 22 C-Atomen
enthaltenden gerad- und/oder verzweigtkettigen, gesättigten und/oder ungesättigten
Alkylresten in den Aminkomponenten zwischen etwa 10 und etwa 60 Gewichtsprozent,
vorzugsweise zwischen etwa 20 und etwa 50 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf Aktivsubstanz.
[0016] Die erfindungsgemäßen Fettungsmittel liegen beispielsweise in Form von Pasten, wäßrigen
Emulsionen oder Mikroemulsionen vor.
[0017] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Hydrophobierung von Leder und
Pelzen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß gegebenenfalls gefärbte Leder und Pelze
a) mit Fettungsmitteln auf Basis von Sulfobernsteinsäuremonoamiden behandelt
und anschließend folgende an sich bekannte Maßnahmen durchgeführt werden:
b) gewünschtenfalls Behandlung mit Polyacrylat-Gerbstoffen,
c) Absäuerung bis zu einem pH-Wert zwischen etwa 3,8 und etwa 4,2 und
d) Fixierung der Fettungsmittel zu a) durch Zugabe polyvalenter Metallsalze.
[0018] Erfindungsgemäß werden Leder und Pelze insbesondere mit Fettungsmitteln in Form ihrer
Alkali- und/oder Ammoniumsalze behandelt.
[0019] Die Behandlung mit Salzen der Sulfobernsteinsäuremonoamide, die ein oder zwei 12
- 24 C-Atome enthaltende, vorzugsweise ein oder zwei 14 - 22 C-Atome enthaltende
gerad- und/oder verzweigtkettige, gesättigte und/oder ungesättigte Alkylketten in
den Aminkomponenten enthalten, ist besonders bevorzugt.
[0020] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können Leder und Pelze mit Sulfobernsteinsäuremonoamiden
alleine gefettet werden.
[0021] Eine bevorzugte Ausführungsform stellt jedoch die Behandlung der Leder und Pelze
mit Fettungsmitteln dar, die die erfindungsgemäßen Sulfobernsteinsäuremonoamide in
Kombination mit hydrophobierenden und/oder imprägnierenden Fettungsmitteln und/oder
Neutralölen enthalten.
[0022] Geeignete hydrophobierende und/oder imprägnierende Fettungsmittel sind beispielsweise
oxidierte und/oder sulfoxidierte C
16-30-Kohlenwasserstoffe und/oder C
32-40-Wachse, Alkylphosphate mit 12 bis 24 C-Atomen in den gerad- und/oder verzweigtkettigen,gesättigten
und/oder ungesättigten Alkylresten, Polycarbonsäurepartialester, beispielsweise Citronensäurepartialalkylester
mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen in den gerad- und/oder verzweigtkettigten,gesättigten
und/oder unge sättigten Veresterungskomponenten und/oder Partialester von Polyalkoholen
beispielsweise Sorbitan-, Glycerin- und/oder Pentaerythritfettsäureester mit 12 bis
24 Kohlenstoffatomen in den gerad- und/oder verzweigtkettigen, gesättigten und/oder
ungesättigten Fettsäureresten.
[0023] Als Neutralölkomponente in den Fettungsmitteln des erfindungsgemäßen Verfahrens
eignen sich insbesondere tierische und/oder pflanzliche Fette und Öle beispielsweise
Klauenöl, Fischöl, Talge, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Palmöl und/oder Kokosöl, chlorierte
und/oder nicht chlorierte Fettsäuremethylester, beispielsweise chlorierter Talgfettsäuremethylester,
langkettige Kohlenwasserstoffe und/oder Chlorparaffine.
[0024] Als weitere Bestandteile können die Fettungsmittel des erfindungsgemäßen Verfahrens
durch Sulfatierung, Sulfonierung, Sulfitierung, Sulfochlorierung oder Phosphatierung
von Fetten und/oder Ölen hergestellte Fettstoffe sowie deren Mischungen enthalten.
Der Anteil dieser Fettstoffe kann in Sulfobernsteinsäuremonoamid-haltigen Fettungsmitteln
bis zu etwa 40 Gew.-% - bezogen auf Aktivsubstanz - betragen. Leder und Pelze, die
mit solchen Fettungsmittelgemischen behandelt werden, zeichnen sich im Vergleich
zu Leder und Pelzen, die mit Sulfobernsteinsäuremonoamid-haltigen Fettungsmitteln
ohne sulfatierte, sulfonierte, sulfitierte, sulfochlorierte und/oder phosphatierte
Fettstoffe behandelt werden, durch gegebenenfalls weniger gute Hydrophobierungseigenschaften,
jedoch durch sehr hohe Weichheit aus.
[0025] In den für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Fettungsmitteln, die neben Sulfobernsteinsäuremonoamiden
weitere Komponenten enthalten (Fettungsmittelgemische) liegt der Anteil an Sulfobernsteinsäuremonoamiden
zwischen etwa 10 und etwa 60 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen etwa 20 und etwa
50 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf Aktivsubstanz.
[0026] Die für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Fettungsmittel liegen beispielsweise
in Form von Pasten, wäßrigen Emulsionen oder Mikroemulsionen vor.
[0027] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden gegebenenfalls gefärbte Leder und Pelze
in wäßriger Flotte bei etwa 35 bis 70 °C, vorzugsweise bei etwa 40 bis 55 °C mit Fettungsmitteln
auf Basis von Sulfobernsteinsäure monoamiden gefettet. In Abhängigkeit von den zu
behandelnden Leder- und Pelztypen werden etwa 3 bis 15 Gewichtsprozent - bezogen auf
Aktivsubstanz sowie auf Falz- oder Fellgewicht - an Fettungsmitteln eingesetzt.
Der pH- Wert der Lickerflotte liegt zwischen etwa 4 und 8, vorzugsweise zwischen etwa
4 und 6. Der Lickerfettung kann sich eine an sich bekannte Behandlung mit einem Polyacrylatgerbstoff
anschließen, bevor mit Säure, beispielsweise Ameisensäre ein pH-Wert zwischen etwa
3,8 und 4,2 eingestellt wird. Danach werden die Fettungsmittel auf Basis von Sulfobernsteinsäuremonoamiden
in an sich bekannter Weise mit polyvalenten Metallsalzen, insbesondere mit Aluminium-,
Chrom-, Titan- und/oder Zirkonsalzen in wäßriger Form fixiert. Die Einsatzmengen
der Salze liegen zwischen etwa ein und zehn Gewichtsprozent bezogen auf Falz- oder
Fellgewicht.
[0028] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens können Leder und Pelze mit Fettungsmitteln
auf Basis von Sulfobernsteinsäuremonoamiden behandelt werden, indem alle Fettungsmittelbestandteile
zusammen der Flotte zugesetzt werden. In manchen Fällen erweist es sich jedoch als
vorteilhaft, die einzelnen Fettungsmittelbestandteile nacheinander der Flotte zuzusetzen.
In Abhängigkeit vom Anteil der hydrophobierenden und/oder imprägnierenden Fettungsmittel
wird eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Wasserdichtigkeit erzielt.
[0029] Die Verwendung von Fettungsmitteln auf Basis von Sulfobernsteinsäuremonoamiden zur
Hydrophobierung von Leder und Pelzen ist ein weiterer Gegenstand der Erfindung.
[0030] Vorzugsweise verwendete Fettungsmittel enthalten Sulfobernsteinsäuremonoamide in
Form ihrer Alkali- und/oder Ammoniumsalze.
[0031] Fettungsmittel, die Salze der Sulfobernsteinsäuremonoamide mit ein oder zwei 12 bis
24 C-Atome, vorzugsweise mit ein oder zwei 14 bis 22 C-Atome enthaltenden gerad- und/oder
verzweigtkettigen, gesättigten und/oder ungesättigten Alkylresten in den Aminkomponenten
enthalten, werden besonders bevorzugt verwendet.
[0032] Im Rahmen der Erfindung können Fettungsmittel, die als einzige Komponente Sulfobernsteinsäuremonoamide
enthalten, verwendet werden.
[0033] Vorzugsweise werden jedoch Fettungsmittel verwendet, die neben Sulfobernsteinsäuremonoamiden
als weitere Komponenten hydrophobierende und/oder imprägnierende Fettungsmittel und/oder
Neutralöle enthalten.
[0034] Geeignete hydrophobierende und/oder imprägnierende Fettungsmittel sind beispielsweise
oxidierte und/oder sulfoxidierte C
16-30-Kohlenwasserstoffe und/oder C
32-40-Wachse, Alkylphosphate mit 12 bis 24 C-Atomen in den gerad- und/oder verzweigtkettigen,gesättigten
und/oder ungesättigten Alkylresten, Polycarbonsäurepartialester wie Citronensäurepartialalkylester
mit 12 bis 24 C-Atomen in den gerad- und/oder verzweigtkettigen,gesättigten und/oder
ungesättigten Veresterungskomponenten und/oder Partialester von Polyalkoholen beispielsweise
Sorbitan-, Glycerin- und/oder Pentaerythritfettsäureester mit 12 bis 24 C-Atomen in
den gerad- und/oder verzweigtkettigen, gesättigten und/oder ungesättigten Fettsäureresten.
[0035] Als Neutralöle eignen sich insbesondere tierische und/oder pflanzliche Fette und
Öle beispielsweise Klauenöl, Fischöl, Talge, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Palmöl und/oder
Kokosöl, chlorierte und/oder nicht chlorierte Fettsäuremethylester wie chlorierter
Talgfettsäuremethylester, langkettige Kohlenwasserstoffe und /oder Chlorparaffine.
[0036] Als weitere Bestandteile können die erfindungsgemäß zu verwendenden Fettungsmittel
durch Sulfatierung, Sulfonierung, Sulfitierung, Sulfochlorierung oder Phosphatierung
von Fetten und/oder Ölen hergestellte Fettstoffe sowie deren Mischungen enthalten.
Der Anteil dieser Fettstoffe in Sulfobernsteinsäuremonoamid-haltigen Fettungsmitteln
kann bis zu etwa 40 Gew.-% - bezogen auf Aktivsubstanz - betragen. Leder und Pelze,
die mit solchen Fettungsmittelgemischen behandelt werden, zeichnen sich im Vergleich
zu Leder und Pelzen, die mit Sulfobernsteinsäuremonoamid-haltigen Fettungsmitteln
ohne sulfatierte, sulfonierte, sulfitierte, sulfochlorierte und/oder phosphatierte
Fettstoffe behandelt werden, durch gegebenenfalls weniger gute Hydrophobierungseigenschaften,
jedoch durch sehr hohe Weichheit aus.
[0037] In den erfindungsgemäß zu verwendenden Fettungsmitteln, die neben Sulfobernsteinsäuremonoamiden
weitere Komponenten enthalten, liegt der Anteil an Sulfobernsteinsäuremonoamiden
zwischen etwa 10 und etwa 60 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen etwa 20 und etwa
50 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf Aktivsubstanz.
[0038] Die erfindungsgemäß zu verwendenden Fettungsmittel liegen beispielsweise in Form
von Pasten, wäßrigen Emulsionen oder Mikroemulsionen vor.
[0039] Die erfindungsgemäßen Fettungsmittel werden von Leder und Pelzen gut aufgenommen
und verteilen sich sehr gleichmäßig über den gesamten Lederquerschnitt. Des weiteren
wird mit diesen eine ausgeprägte Wasserdichtigkeit der Leder und Pelze erzielt. Im
Vergleich zu Leder und Pelzen, die mit Fettungsmitteln enthaltend Sulfobernsteinsäureester
gefettet werden, weisen Leder und Pelze, die mit den erfindungsgemäßen Fettungsmitteln
behandelt wurden, einen deutlich verzögerten Wasserdurchtritt sowie eine verringerte
Wasseraufnahme auf. Die Färbung der mit den erfindungsgemäßen Fettungsmitteln behandelten
Leder und Pelze ist im Vergleich zu Leder und Pelzen, die mit Fettungsmitteln enthaltend
Sulfobernsteinsäuremonoester behandelt wurden, gleichmäßiger und brillanter.
Beispiele
[0040] JZ = Jodzahl, AZ = Aminzahl, AS = Aktivsubstanz, Min. = Minuten, h = Stunden.
Die Angabe "%" bedeutet "Gewichtsprozent".
Beispiel 1
Herstellung von N-C14-18-Alkyl-sulfobernsteinsäuremonoamid, Natriumsalz
[0041] In einem beheizbaren 2 1-Dreihalskolben, versehen mit Rührer, Thermometer und heizbarem
Tropftrichter wurden 98,1 g(1 Mol) Maleinsäureanhydrid vorgelegt und bei 55 bis 60
°C geschmolzen. Nach vollständigem Schmelzen wurden 270 g (1 Mol) Talgamin (Tropfpunkt:
30 °C) unter langsamem Rühren so schnell zugetropft, daß eine Reaktionstemperatur
von 55 bis 60 °C nicht überschritten wurde. Anschließend ließ man noch eine halbe
Stunde bei 95 bis 100 °C nachreagieren und gab dann zu dem Halbamid 126 g (1 Mol)
wasserfreies Natriumsulfit, das in 900 g Wasser gelöst worden war. Nach zweistündigem
Rühren bei 85 bis 90 °C wurde eine gut fließende Dispersion mit etwa 35 % Aktivsubstanz
erhalten.
[0042] C-Kette des zugrundeliegenden Talgamins: ca. 5 % C₁₄, ca. 30 % C₁₆, ca. 65 % C₁₈.
[0043] Weitere Kennzahlen des eingesetzten Talgamins:
JZ = 43,5 AZ = 207,8
Beispiel 2
Herstellung von N-C16-22-Alkyl-sulfobernsteinsäuremonoamid Natriumsalz
[0044] Die Herstellung erfolgte analog Beispiel 1.
[0045] C-Kette des zugrundeliegenden Behenylamins: 15 % C₁₆, 31 % C₁₈, 10 % C₂₀, 40 % C₂₂.
[0046] Weitere Kennzahlen des eingesetzten Behenylamins:
JZ = 1, AZ = 188.
Beispiel 3
Herstellung von N-C14-18-Alkyl-sulfobernsteinsäuremonoamid, Ammoniumsalz
[0047] Analog Beispiel 1 wurde aus 98,1 g (1 Mol) Maleinsäureanhydrid und 270 g (1 Mol)
Talgamin das entsprechende Monoamid hergestellt. Anschließend wurde das Monoamid bei
20 bis 40 °C in eine wäßrige Ammoniumhydrogensulfithaltige Lösung, hergestellt durch
Einleiten von 64 g (1 Mol) Schwefeldioxid in eine Lösung aus 700 g Wasser und 200
g 20 %iger Ammoniaklösung (ca. 1,1 Mol Ammoniak) bei 20 °C, gegeben. Nach einstündigem
Rühren bei 40 °C und zweistündigem Rühren bei 80 °C wurde eine gut fließende Dispersion
mit etwa 35 Gew.-% Aktivsubstanz erhalten.
Anwendungsbeispiele
[0048] Rindoberleder: In üblicher Weise, jedoch ohne Zusätze anionischer Tenside werden
chromgegerbte Rind-wet-blue - pH 3,8, Falzstärke 1,8 mm - wie folgt weiterbehandelt:

Anschließend wird jeweils ein Fettungsmittel A - F der Flotte zugesetzt.

Prüfung im Penetrometer bei 20°C
[0049]

[0050] Die Leder A und C wiesen im Vergleich zu den Ledern B und E einen deutlich verzögerten
Wasserdurchtritt und eine verringerte Wasseraufnahme auf.
[0051] Die Färbung der Leder A und C war im Vergleich zu den Ledern B und E gleichmäßiger
und brillanter. Bei einem optischen Vergleich erhielten die Leder A, C, D und F die
Stufe 5 und die Leder B und E die Stufe 4 in einer 6-stufigen Bewertungsskala. In
dieser bedeutet Stufe 1 schlechte Färbung und Stufe 6 ausgezeichnete Färbung.
1. Fettungsmittel auf Basis von Sulfobernsteinsäuremonoamiden zur Hydrophobierung
von Leder und Pelzen.
2. Fettungsmittel nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettungsmittel
Sulfobernsteinsäuremonoamide in Form ihrer Alkali- und/oder Ammoniumsalze enthalten.
3. Fettungsmittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettungsmittel
Sulfobernsteinsäuremonoamide mit ein oder zwei 12 - 24 C-Atome enthaltenden, vorzugsweise
mit ein oder zwei 14 - 22 C-Atome enthaltenden gerad- und/oder verzweigtkettigen,
gesättigten und/oder ungesättigten Alkylresten in den Aminkomponenten enthalten.
4. Fettungsmittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettungsmittel
Sulfobernsteinsäuremonoamide in Kombination mit an sich bekannten hydrophobierenden
und/oder imprägnierenden Fettungsmitteln und/oder Neutralölen enthalten.
5. Fettungsmittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in Fettungsmittelgemischen
der Anteil der Sulfobernsteinsäuremonoamide zwischen etwa 10 und etwa 60 Gewichtsprozent,
vorzugsweise zwischen etwa 20 und etwa 50 Gewichtsprozent - jeweils bezogen auf Aktivsubstanz
- liegt.
6. Verfahren zur Hydrophobierung von Leder und Pelzen, dadurch gekennzeichnet, daß
gewünschtenfalls gefärbte Leder und Pelze
a) mit Fettungsmitteln auf Basis von Sulfobernsteinsäuremonoamiden behandelt
und anschließend folgende an sich bekannte Maßnahmen durchgeführt werden:
b) gewünschtenfalls Behandlung mit Polyacrylatgerbstoffen,
c) Absäuerung bis zu einem pH-Wert zwischen etwa 3,8 und 4,2,
d) Fixierung der Fettungsmittel zu a) durch Zugabe polyvalenter Metallsalze.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Leder und Pelze mit Fettungsmitteln
enthaltend Sulfobernsteinsäuremonoamide in Form ihrer Alkali- und/oder Ammoniumsalze
behandelt werden.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß Leder und Pelze
mit Fettungsmitteln enthaltend Sulfobernsteinsäuremonoamide mit ein oder zwei 12
- 24 C-Atome enthaltenden, vorzugsweise mit ein oder zwei 14 - 22 C-Atome enthaltenden
gerad- und/oder verzweigkettigen, gesättigten und/oder ungesättigten Alkylresten in
den Aminkomponenten behandelt werden.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Leder und Pelze
mit Fettungsmitteln enthaltend Sulfobernsteinsäuremonoamide in Kombination mit an
sich bekannten hydrophobierenden und/oder imprägnierenden Fettungsmitteln und/oder
Neutralölen behandelt werden.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Leder und
Pelze mit Fettungsmittelgemischen behandelt werden, in denen in der Anteil an Sulfobernsteinsäuremonoamiden
zwischen etwa 10 und etwa 60 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen etwa 20 und und
etwa 50 Gewichtsprozent - jeweils bezogen auf Aktivsubstanz - liegt.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettungsmittel
mit Aluminium-, Chrom-, Titan- und/oder Zirkon-Salzen fixiert werden.
12. Verwendung von Fettungsmitteln auf Basis von Sulfobernsteinsäuremonoamiden nach
den Ansprüchen 1 bis 5 zur Hydrophobierung von Leder und Pelzen.