[0001] Die Erfindung betrifft eine Gelenkhebel-, Schneid- und Umformpresse, bestehend aus
einem Einfach- oder Mehrfachpressenständer und einem oder mehreren, in der Regel geschlossenen,
rahmenförmig ausgebildeten Pressenstößel(n), wobei der (die) Stößel - jeweils zwischen
zwei mit ihren Gelenken zur Pressenmitte hin ausknickenden, symmetrisch gleichen Gelenkhebelsystemen
- einen am Stößel angeordneten Druckmittelzylinderantrieb aufweist, dessen Kolben
mit dem Ende seiner Kolbenstange mit dem pressenmittig im Stößel geführten Mehrgelenkträger
verbunden ist und an diesem mindestens zwei Lenker beweglich angeordnet sind, die
andernends an den Gelenkhebelsystemen angreifen, die ihrerseits einmal am Pressengestell
höhenverstellbar einstellbar und zum anderen im Stößel, zum Pressentisch gerichtet,
schwenkbar gelagert sind, wobei für den Druckmittelzylinderantrieb die Beziehung
gilt, daß der Hubweg des Kolbens gleich dem Weg des Mehrgelenkes, abzüglich des Hubweges
des Stößels ist.
[0002] Durch das Deutsche Patent 29 25 416 ist eine Kniehebel-Blechschneidepresse dieser
Art bekanntgeworden.
Sie hat sich in breitem Rahmen unter der Bezeichnung "Differenzwegpresse" in die Praxis
eingeführt, da nicht nur ihre Technik, die unter anderem eine wesentliche Verringerung
der Beschleunigungskräfte beinhaltet,
überzeugt, sondern auch zumindest ein ernstes Problem der Gewerbehygiene durch die
eingangs beschriebene Ausbildung reduziert wird.
[0003] Die diesem Patent zugrunde liegende Aufgabe basiert auf der Tatsache, daß Hydraulikflüssigkeit
grundsätzlich nicht vollständig inkompressibel ist und eine Volumendifferenz gleich
dem Produkt aus drucklosen Volumen x dem Arbeitsdruck und der Kompressionsziffer
( etwa 70 x 10⁻⁶) entsteht, die sich mit der Volumenreduzierung aus den vielfach gegebenen
fein dispergierten Lufteinschlüssen addiert. Dies hat zur Folge, daß bei plötzlicher
Entlastung, d.h. bei Trennung des zu schneidenden Materials durch den das Schnittwerkzeug
tragenden Stößel ein nicht unwesentliches Expansionsvolumen gegeben ist, das, zusammenwirkend
mit dem elastischen Dehungsverhalten aller durch Druck beaufschlagten Führungswege
der Hydraulikpresse durch Dehnung und Auffederung des Maschinengestelles, in Verbindung
mit der in diesem Augenblick unkontrollierbaren Reststößelbewegung, zu dem bekannten
Schnittschlaggeräusch, d.h. dem "Schneidknall" führt.
[0004] Das nach diesem Patent erzielte Ergebnis bedeutet, bei Anordnung des Druckmittelzylinderantriebes
am Stößel, daß der Hub des Druckmittelzylinderantriebes geringer ist als bei einer
vergleichbaren, nach dem Stand der Technik ausgebildeten Presse,
bei der sich die Hydraulikzylinder am Pressenständer abstützen.
[0005] Hierdurch wird das zu transportierende, am Ende des Arbeitsvorganges belastete Hydraulikflüssigkeitsvolumen
und damit das mögliche Expansionsvolumen wesentlich reduziert, mit dem Ergebnis,
daß das Schnittschlaggeräusch gemäß der Aufgabe in starkem Maße verringert wird.
[0006] Weitere Vorteile einer Ausbildung nach dem eingangs beschriebenen Patent sind u.a.
die Wiederholgenauigkeit des hydromechanischen Antriebes, die im unteren Totpunkt
lediglich eine Toleranz von +/- 0,01 mm beinhaltet, führen zwangsläufig zu der Aufgabe,
den Anwendungsbereich dieser Pressen zu verbreitern.
[0007] Das Patent basiert dabei auf der US-PS 20 37 811 bzw. auf der GB-PS 8 04 352.
Bei diesen Ausbildungen bestimmt sich der Hubweg des feststehenden, am Gestell fixierten
Antriebszylinders und durch das aus dem Kniehebeltrieb und der Art der Lenker resultierende
Übersetzungsverhältnis in bekannter Weise.
[0008] Zur Ständerausbildung übergehend wird auf Mäkelt, Carl Hanser Verlag München 1961,
Seite 33, Abb. 23 verwiesen. ("Die mechanischen Pressen")
Durch diese Druckschrift werden die Belastungs- und Verformungsverhältnise am geschlossenen,
rechteckigen Zweiständerrahmen einer stehenden Presse erläutert. Es handelt sich um
ein statisch mehrfach unbestimmtes System, bei dem die Kraft P in der Mitte des Pressenfußes
(Tischmitte) und ihre Gegenkräfte

an den beiden Kurbelwellenlagern im Abstand W von der Ständerschwerpunktachse angreifen.
Die größte Durchbiegung tritt an der Tischmitte an der Wirkungsstelle D der Kraft
P auf.
[0009] Die aus deisem Beanspruchungsfall sich ergebenden Beziehungen für den Verlauf der
Biegelinie und die Bestimmung der Gestellauffederung sollen hier nicht im einzelnen
wiederholt werden, sondern lediglich stützte Länge die tatsächliche Gestellauffederung
in Verbindung mit der gegebenen Beanspruchung bestimmen.
[0010] Die Verwendung sogenannter "C-Gestelle" scheidet in aller Regel für Pressen nach
der eingangs gegebenen Definition aus, da deren Gestellauffederung bei hochbelastbaren
Pressen die Schnittgenauigkeit stark beeinflussen.
[0011] Dies berücksichtigend, ist es Aufgabe dieser Erfindung eine Gelenkhebel-, Schneid-
und Umformpresse nach der eingangs beschriebenen Art zu nennen, bei der der Arbeitsbereich
des Stößels unabhängig vom Stößelhub bei uneingeschränkter Aufrechterhaltung der Stößelführung
in relativ weiten Grenzen einstellbar ist, und bei der die Ständerkonstruktion die
Auffederung des Pressenständers auf ein gegen Null gehendes Maß im Interesse einer
hohen Schnittgenauigkeit minimiert, wobei insbesondere an Großpressen gedacht ist.
[0012] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe sieht vor, daß der Pressenständer ein
auch front- und stirnseitig partiell geschlossener Zweiständerrahmen ist.
daß der Arbeitsbereich des Stößels im Ständer durch synchron antreibbare Spindeln,
die durch in dem oberen Querträger des Ständers ausgebildete Gewindeführungen getragen
sind, und im weiteren in den an den beiseitig am Ständer vorgesehenen höheneinstellbaren
Führungstraversen ausgebildeten Spindellager enden, einstellbar ist, und
daß die Führungstraversen an ihrer Unterseite mit Lagern zur hängenden Anordnung der
mit dem Stößel verbindenden Gelenkhebelpaare versehen sind.
[0013] Durch den partiellen front- und stirnseitigen Verschluß des Zweiständerrahmens wird
die Möglichkeit der Auffederung weitestgehend eingeschränkt,
wobei die hierzu verwendeten Mittel später erörtert werden.
[0014] Die Einstellung des Arbeitsbereiches des Stößels erfolgt durch die durch den Ständer
getragenen Spindeln, die in aller Regel elektromotorisch-synchron angetrieben werden,
und die in an den Führungstraversen ausgebildeten Lagern enden.
Die an der Unterseite der Führungstraversen angeordnete zweite Lagerreihe dient zu
deren Verbindung über die Gelenkhebelpaare mit dem Stößel.
[0015] Der Antrieb des Stößels wird später beschrieben.
[0016] Zur weiteren Ausbildung des Ständers und der Führungstraversen wird vermerkt,
daß die höheneinstellbaren Führungstraversen mit einer Gleitplatte, die in einem an
einer den Ständer rückseitig abschließenden Trag- und Stützwand ausgebildeten Führungsbett
angeordnet ist, und mit einer Gleitplatte, die in einem an einer den Ständer frontseitig
abschließenden Trag- und Stützwand ausgebildeten Führungsbett angeordnet ist, verbunden
sind, wobei die Trag- und Stützwände starr - fest oder lösbar - mit dem Ständer verbunden
sind, und daß an den seitlichen Begrenzungen des Stößels Führungen zum korrespondierenden
Eingriff in die mit der Trag- und Stützwand lösbar aber starr verbundenen Seitenführungen
vorgesehen sind
und diese Seitenführungen im weiteren gegen die Ständersäulen durch Keilverbindungen
eine zusätzliche Lagesicherung aufweisen.
[0017] Der partielle front- und rückseitige Verschluß des Pressenständers, dessen statische
Bedeutung bereits erwähnt wurde,durch Trag- und Stützwände, ermöglicht die Ausbildung
von je einem vertikal verlaufenden Führungsbett in den Trag- und Stützwänden für
die Anordnung der den Führungstraversen starr zuzuordnenden Gleitplatten und erlaubt
eine mit der Einstellung des Arbeitsbereiches gleichzeitig erfolgende Miteinstellung
der wesentlichen Führungsmittel für den Stößel über den Arbeitsbereich. Die Seitenführungen
sind dabei unabhängig und, wie erwähnt, am Ständer angeordnet und lagegesichert.
[0018] Die Gelenkhebelausbildung und der Antrieb des Stößels sieht weiter vor,
daß die an den Gelenklagern angeordneten oberen Gelenkhebel in den Gelenken mit den
unteren Gelenkhebeln verbunden sind, die ihrerseits zu den unteren, am Boden des
Stößels befestigten Gelenklagern - zu den an den Führungstraversen unten ausgebildeten
Lagern gerichtet - angeschlossen sind, wobei die Gelenkhebel in bekannter Weise über
die Lenker dem pressenmittig geführten Mehrgelenkträger,
und im weiteren über die Kolbenstange dem dem Stößel angeschlossenen Durckmittelzylinderantrieb
verbunden sind.
[0019] Der pressenmittig geführte Mehrgelenkträger, der einerseits mit dem am Stößel angeschlossenen
Druckmittelzylinderantrieb und andererseits über die Lenker dem Gelenkhebelsystem
verbunden ist, wird, unabhängig vom Stößel, pressenmittig, und zwar in den bereits
erwähnten Gleitplatten geführt, so daß ein absolut exakter, von der Einstellung
des Arbeitsbereiches unabhängiger Gelenkhebelantrieb und damit sicherer Stößelantrieb
gewährleistet ist.
[0020] Zur Anordnung der zu den Gelenkhebelsystemen führenden Lenker ist festzuhalten,
daß die Lenker beider Gelenkhebelsysteme am zentralen Mehrgelenkträger in einem oder
einem mehrteilig gleichachsig zueinander gerichteten, oder aber in zwei parallel
ein- oder mehrteilig gleichachsig zueinander gerichteten Glenkzapfen enden, wobei
die Lenker bei zwei parallelen Gelenkzapfen fallweise gekreuzt sein können.
[0021] Die für den Regelfall zweckmäßigste Ausbildung ist eine in zwei parallel gleichachsig
zueinander gerichtete Anordnung der Lenker auf Gelenkzapfen bzw. Wellen,
die im Mehrgelenkträger gelagert sind. Die oberen, an den Führungstraversen angeordneten
Gelenkhebel sind gleichzahlig mit "n" Lenkern und mit "n-1" unteren Gelenkhebeln kombinierbar.
[0022] Es wird weiter vorgeschlagen, daß die oberen Gelenkhebel an ihren zur gelenkigen
Verbindung mit den Lenkern gerichteten Enden gabelförmig ausgebildet sind.
[0023] Zur Dimensionierung der rückwärtigen Trag- und Stützwand wird vorgeschlagen, daß
der Abstand der oberen Begrenzung des Pressentisches und der unteren Begrenzung der
rückseitigen Trag- und Stützwand ein geringes die Addition der Höhe des Werkzeuges
und des Hubes überschreitendes Maß aufweist.
[0024] Die Ausbildung einer Presse mit zwei Stößeln sieht vor, daß in einem im Form eines
Hochständers ausgebildeten Doppelständers zwei in Boxerstellung gegenläufig arbeitende
Stößel angeordnet sind, wobei bei vertikaler Ausrichtung des Doppelständers der von
unten arbeitende Stößel, bei sonst gleicher Ausbildung wie der obere Stößel, um ein
geringes, den erforderlichen Durchtritt durch den Pressentisch berücksichtigendes
Maß verlängert ist.
[0025] Die in Boxerstellung gegenläufig arbeitenden Stößel erfordern eine besondere Sorgfalt
der Steuerung.
[0026] Es ist vorgesehen, daß der obere und untere Druckmittelzylinderantrieb für die Stößel
hydromechanisch über ein Regelesteuerorgan miteinander verbunden sind, wobei dem
Regelsteuerorgan digital programmierbare und überwachende Ultraschallwegaufnehmer
zuordnungsbar sind.
[0027] Um den Pressentisch in einer normalen Arbeitslage zu halten, ist der Doppelständer
beidseitig mit Aufstandspratzen für dessen partielle Unterfluranordnung versehen.
[0028] Eine nach diesen Grundsätzen ausgebildete Gelenkhebel-, Schneid- und Umformpresse
erfüllt in vollem Umfang die Forderungen der Aufgabenstellung.
[0029] Die Erfindung wird durch die beigefügte schematische Darstellung einer beispielsweisen
Ausführung näher erläutert.
Figur 1 zeigt die Ausbildung des Stößels in Verbindung mit dem Ständer in einem Schnitt
II-II aus Figur 2.
Figur 2 zeigt den durch den Seitenriß führenden Schnitt I-I aus Figur 1.
Figur 3 zeigt einen Schnitt III-III durch Figur 2.
Figur 4 zeigt eine zweiseitige, achsparallele Lenkeranordnung am zentralen Mehrgelenkträger.
Figur 5 zeigt eine einachsige Lenkeranordnung am zentralen Mehrgelenkträger.
Figur 6 zeigt eine zweiseitige, achsparallele Lenkeranordnung am zentralen Mehrgelenkträger
bei sich kreuzenden Lenkern.
Figur 7 zeigt eine mit zwei gegenläufig angetriebenen Stößeln ausgerüstete Presse.
Vorbemerkung
[0030] Der besseren Übersicht halber wurden den Positionsziffern eine durch Punkt getrennte
Vorsatzziffer zugeordnet, die die Baugruppe als solche klassifiziert.
[0031] Es betreffen die Vorsatzziffern
1. die Ausbildung des Ständers und Tisches einschließlich der mit dem Ständer fest
verbundenen bzw. lösbar fest verbundenen Führungsteile;
2. den Stößel einschließlich der diesem verbundenen höhenverstellbaren Führungen
und der Antriebselemente;
3. eine Ausbildung nach Figur 7 und zwar das Doppelgestell und seine Ergänzungen sowie
ein Regelsteuerorgan.
[0032] Die Positionierung der Antriebselemente wird in Figur 7 durch die bereits eingeführten
Positionen mit der Vorsatzziffer 2. ergänzt.
[0033] Eine nach den Vorsatzziffern gegliederte Stückliste ist der Beschreibung angeschlossen.
[0034] Der Pressenständer 1.1 ist nach unten durch eine Grundplatte 1.2 abgeschlossen, wobei
den beiden seitlichen Randbegrenzungen der Grundplatte 1.2 anschließend und jeweils
nach innen gerichtet, die Ständersäulen 1.3 aufbauen und der Ständer 1.1 durch den
verbindenden oberen, als Kastenträger ausgebildeten Querträger 1.4 in sich geschlossen
ist.
[0035] Zwischen den Ständersäulen 1.3 ist im Fußbereich die Tischunterkonstruktion 1.5 ausgebildet,
die durch die aufliegende Pressentischplatte 1.6 nach oben abgegrenzt ist.
[0036] Die Ständersäulen 1.3 sind in ihrem oberen Bereich - und zwar bündig mit deren Höhe
- durch die rückwärtige Trag- und Stützwand 1.7 verbunden. An dieser Platte ist ein
vertikal verlaufendes Führungsbett 1.7.1 für die Aufnahme der rückwärtigen Gleitplatte
2.5 ausgebildet. Die Trag- und Stützwand 1.7 ist relativ stark dimensioniert, nach
rückwärts verrippt,und greift zwischen den Ständersäulen 1.3, nach unten gerichtet,
etwa über die Höhe des Einstell- und Arbeitsbereiches des Stößels 2.1. Frontseitig
ist der Stößel 2.1 ebenfalls durch eine im Abstand zur oberen Ständerbegrenzung lösbar
angeordnete weitere, in ihrer Höhe geringer gehaltene Trag- und Stützwand 1.8, die
ihrerseits mit einem eingelassenen Führungsbett 1.8.1 für die stirnseitige Gleitplatte
2.6 versehen ist, abgegrenzt.
[0037] Der rückseitigen Trag- und Stützwand 1.7 sind die beidseitig des Stößels 2.1 angeordneten
Seitenfürhungen 1.9 verschraubt und verstiftet und zusätzlich mit den Ständern 1.3
durch Keile 1.10 in ihrer Lage gesichert.
Im oberen Querträger 1.4 sind die Gewindeführungen 1.11 für die Spindeln 2.2 zur Grundeinstellung
des Stößels 2.1 ausgebildet, wobei in aller Regel die Gewindespindeln motorisch synchron
antreibbar sind.
[0038] Zur Ausbildung und Grundeinstellung des einen geschlossenen Rahmen bildenden Stößels
2.1 wird vermerkt, daß die Spindeln 2.2 beidseitig in je an einer höhenverstellbaren
Führungstraverse 2.4 ausgebildeten Traglager 2.3 eingreifen, während an der Unterseite
der beidseitigen Führungstraversen die Lagerungen 2.3.1 für die Aufhängung der Gelenkhebelsysteme
vorgesehen sind.
Die Führungstraversen 2.4 sind mit den im Führungsbett 1.7.1 und 1.8.1 einbringbaren
Gleitplatten 2.5 und 2.6 verbunden, wobei diese Verbindung in aller Regel eine Schraub-
oder Stiftverbindung ist.
[0039] Der durch den aus Kolben 2.13 und Kolbenstange 2.14 bestehende Druckmittelzylinderantrieb
2.12 greift mit der Kolbenstange 2.14 in den zentralen Mehrgelenkträger 2.7 ein,
dem die Lenker 2.8 durch Gelenkzapfen 2.17 verbunden sind.
[0040] Auf dem zu den höheneinstellbaren Führungstraversen 2.4 gerichteten Stößelboden sind
in Reihen Gelenklager 2.9 vorgesehen, welche die an den Führungstraversen 2.4 bzw.
den mit ihnen verbundenen Lagerungen 2.3.1 angeordnete Gelenkhebelsysteme aufnehmen.
Die Gelenkhebelsysteme bestehen aus den den Führungstraversen 2.4 zugeordneten oberen
Gelenkhebeln 2.10 und den an den unteren Reihengelenklagern 2.9 angelenkten Gelenkhebeln
2.11.
Sie sind durch die Gelenkhebel 2.15 verbunden, wobei an den jeweils überstehenden
Enden der oberen Gelenkhebel 2.10 die Lenker 2.8 über Gabelgelenke 2.16 angreifen.
[0041] Die Gelenkhebelsysteme knicken nach innen, d.h. aufeinander zu.
An der Rückfront des Ständers 1.1, d.h an der rückseitigen Trag- und Stützwand 1.7
kann ein Traggestell zur Aufnahme eines Druckmittelbehälters (Hydraulikflüssigkeit)
vorgesehen werden.
[0042] Wie bereits erwähnt, jedoch anders formuliert, soll der Abstand zwischen der unteren
Begrenzung der rückseiten Trag- und Stützwand 1.7 und der oberen Begrenzung des
Pressentisches 1.6 lediglich der Werkzeughöhe plus dem Hub des Stößels 2.1 entsprechen,
d.h. also, so gering als möglich sein, um in Verbindung mit der Stößelausbildung
und der Anordnung der Gelenkhebel im Stößel 2.1,
eine Minimierung der Auffederung des Ständers 1.1 zu erreichen, wobei durch die allseitige
Führung des Stößels 2.1, bestehend aus den beidseitig angeordneten,nachstellbaren
Seitenführungen 1.9, der in der Trag- und Stützwand 1.7 geführten Gleitplatte 2.5
sowie der in der stirnseitigen Trag- und Stützplatte 1.8 geführten Gleitplatte 2.6
in Verbindung mit der ebenfalls von den beiden Gleitplatten 2.5 und 2.6 übernommenen
Führung des durch die Kolbenstange 2.14 angetriebenen zentralen Mehrgelenkträgers
2.7 ein gegen Null führendes Maß der Gestellauffederung erreicht wird.
[0043] In Ergänzung hierzu muß auf das verwendete, ansich bekannte Antriebssystem verwiesen
werden, das vorsieht, daß der Hubweg des Antriebes, d.h. des mit dem Stößel verbundenen
Druckmittelzylinderantriebes 2.12, gleich dem Weg des Verbindungsgelenkes, d.h. des
zentralen Mehrgelenkträgers 2.7, abzüglich des Hubweges des Stößels 2.1 ist.
Hieraus resultiert eine Verringerung der erforderlichen Hydraulikflüssigkeit und
deren Bedienungsvolumen bei Entlastung, das sich in einer wesentlichen Verringerung
des Schnittschlaggeräusches niederschlägt.
[0044] Zu den Figuren 4 bis 6 wird auf die Legende verwiesen, wobei die Positionierung
der einzelnen Teile durch die Positionen aus der zweier Gruppe erfolgt.
[0045] Es ergibt sich damit folgende Positionierung:
2.7 Mehrgelenkträger , 2.8 Lenker, 2.10 obere Gelenkhebel, 2.11 untere Gelenkhebel
, 2.15 Gelenke, 2.16 Gabelgelenk für Angriff des Lenkers 2.8 an den oberen Gelenkhebeln
2.10
[0046] Bei der Doppelpresse gemäß Figur 7 sind die Druckmittelzylinderantriebe 2.12 gegenüberliegend,
d.h. oben und unten, in dem Stößel 2.1 angeordnet, wobei die weitere Stößelausbildung
für oben und unten jeweils den Figuren 1 bis 3 und den hierzu gegebenen Aussagen entspricht.
[0047] Abweichend hiervon ist der untere Pressenstößel 2.1 verlängert, um die Dicke des
Pressentisches 3.2 bei Durchtritt des Stößels 2.1 zur OT-Lage berücksichtigen zu
können.
Das Doppelgestell 3.1 wird in einer Maschinengrube auf Aufstandspratzen 3.3 befestigt,
so daß sich eine normale Tischhöhe ergibt.
[0048] Für die hydromechanische Verbindung des oberen und unteren Druckmittelzylinderantriebes
ist ein Regelsteuerorgan 3.4 vorgesehen.
Positionsliste
[0049]
1 Ständer und Tisch einschließlich der mit dem Ständer fest verbundenen bzw. lösbar-fest-verbundenen
Führungsteile
1.1 Ständer
1.2 Grundplatte
1.3 Ständersäulen
1.4 oberer Querträger
1.5 Tischunterkonstruktion
1.6 Pressentischplatte
1.7 Trag- und Stützwand, rückwärtig
1.7.1 Führungsbett für die rückwärtige Gleitplatte 2.5
1.8 frontseitige Trag- und Stützwand
1.8.1 Führungsbett für die stirnseitige Gleitplatte 2.6
1.9 Seitenführungen
1.10 lagegesicherte Keile
1.11 Gewindeführung für die Spindeln 2.2
2 Stößel einschließlich der diesem verbundenen höhenverstellbaren Führungen und der
Antriebselemente
2.1 Stößel
2.2 Spindeln für die Grundeinstellung (Höhe)
2.3 Spindellager
2.3.1 Lagerung für die Aufhängung der Gelenkhebelsysteme
2.4 höheneinstellbare Führungstraversen
2.5 rückwärtige Gleitplatte
2.6 vordere Gleitplatte
2.7 zentraler Mehrgelenkträger
2.8 Lenker
2.9 Reihengelenklager am Stößelboden
2.10 obere, an den Führungstraversen 2.4 angeordnete Gelenkhebel
2.11 untere, an den Reihengelenklagerns 2.9 angelenkte Gelenkhebel
2.12 Druckmittelzylinderantrieb
2.13 Kolben
2.14 Kolbenstange, eingreifend in die Mehrgelenkträger 2.7
2.15 Gelenke
2.16 Gabelgelenke
2.17 Gelenkzapfen, angeordnet im Mehrgelenkträger 2.7
3.1 Doppelgestell
3.2 Pressentisch
3.3 Aufstandspratzen
3.4 Regelsteuerorgan für die hydromechanische Verbindung von oberem und unterem Druckmittelzylinderantrieb
1. Gelenkhebel-, Schneid- und Umformpresse, bestehend aus einem Einfach- oder Mehrfachpressenständer
(1.1/3.1) und einem oder mehreren, in der Regel geschlossenen, rahmenförmig ausgebildeten
Pressenstößel(n) (2.1), wobei der (die) Stößel (2.1) - jeweils zwischen zwei mit
ihren Gelenken (2.15) zur Pressenmitte hin ausknickenden, symmetrisch gleichen Gelenkhebelsysteme
(2.10/2.11) - einen am Stößel (2.1) angeordneten Druckmittelzylinderantrieb (2.12)
aufweist, dessen Kolben (2.13) mit dem Ende seiner Kolbenstange (2.15) mit dem pressenmittig
im Stößel (2.1) geführten Mehrgelenkträger (2.7) verbunden ist und an diesem mindestens
zwei Lenker (2.8) beweglich angeordnet sind, die andernends an den Gelenkhebelsysteme
(2.10/2.11) angreifen, die ihrerseits einmal am Pressengestell (1.1) höhenverstellbar
einstellbar und zum anderen im Stößel (2.1), zum Pressentisch (1.6) gerichtet, schwenkbar
gelagert sind, wobei für den Druckmittelzylinderantrieb (2.12) die Beziehung gilt,
daß der Hubweg des Kolbens (2.13) gleich dem Weg des Mehrgelenkes (2.7), abzüglich
des Hubweges des Stößels (2.1) ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Pressenständer (1.1) ein auch front- und stirnseitig partiell geschlossener
Zweiständerrahmen ist,
daß der Arbeitsbereich des Stößels (2.1) im Ständer (1.1) durch synchron antreibbare
Spindeln (2.2), die durch in dem oberen Querträger (1.4) des Ständers (1.1) ausgebildete
Gewindeführungen (1.11) getragen sind, und im weiteren in den an den beidseitig am
Ständer (1.1) vorgesehenen höheneinstellbaren Führungstraversen (2.4) ausgebildeten
Spindellager (2.3) enden, einstellbar ist, und
daß die Führungstraversen (2.4) an ihrer Unterseite mit Lagern (2.3.1) zur hängenden
Anordnung der mit dem Stößel (2.1) verbindenden Gelenkhebelpaare (2.10/2.11) versehen
sind.
2. Gelenkhebel-,Schneid- und Umformpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die höheneinstellbaren Führungstraversen (2.4) mit einer Gleitplatte (2.5), die in
einem an einer den Ständer (1.1) rückseitig abschließenden Trag- und Stützwand (1.7)
ausgebildeten Führungsbett (1.7.1) angeordnet ist, und mit einer Gleitplatte (2.6),
die in einem an einer den Ständer (1.1) frontseitig abschließenden Trag- und Stützwand
(1.8) ausgebildeten Führungsbett (1.8.1) angeordnet ist, verbunden sind,
wobei die Trag- und Stützwände (1.7/1.8) starr - fest oder lösbar - mit dem Ständer
(1.1) verbunden sind, und
daß an den seitlichen Begrenzungen des Stößels (2.1) Führungen zum korrespondierenden
Eingriff in die mit der Trag- und Stützwand (1.7) lösbar aber starr verbundenen Seitenführungen
(1.9) vorgesehen sind und diese Seitenführungen (1.9) im weiteren gegen die Ständersäulen
(1.3) durch Keilverbindungen (1.10) eine zusätzliche Lagesicherung aufweisen.
3. Gelenkhebel-, Schneid- und Umformpresse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die an den Gelenklagern (2.3.1) angeordneten oberen Gelenkhebel (2.10) in den Gelenken
(2.15) mit den unteren Gelenkhebeln (2.11) verbunden sind, die ihrerseits zu den unteren,
am Boden des Stößels (2.1) befestigten Gelenklagern (2.9) - zu den an den Führungstraversen
(2.4) unten ausgebildeten Lagern (2.3.1) gerichtet - angeschlossen sind, wobei die
Gelenkhebel (2.10) oder (2.11) oder die Gelenke (2.15) in bekannter Weise über die
Lenker (2.8) dem pressenmittig geführten Mehrgelenkträger (2.7),
und im weiteren über die Kolbenstange (2.14) dem dem Stößel (2.1) angeschlossenen
Druckmittelzylinderantrieb (2.12) verbunden sind.
4. Gelenkhebel-, Schneid- und Umformpresse nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lenker (2.8) beider Gelenkhebelsysteme (2.10/2.11) am zentralen Mehrgelenkträger
(2.7) in einem oder einem mehrteilig gleichachsig zueinander gerichteten, oder aber
in zwei parallel ein- oder mehrteilig gleichachsig zueinander gerichteten Gelenkzapfen
(2.17) enden, wobei die Lenker (2.8) bei zwei parallelen Gelenkzapfen fallweise gekreuzt
sein können.
5. Gelenkhebel- Schneid- und Umformpresse nach den Ansprüchen 1,3 und 4, dadurch
gekennzeichnet,
daß die oberen Gelenkhebel (2.10) gleichzahlig mit "n" Lenkern (2,8) und mit "n-1" unteren
Gelenkhebeln (2.11) kombinierbar sind.
6. Gelenkhebel-, Schneid- und Umformpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die oberen Gelenkhebel (2.10) an ihren zur gelenkigen Verbindung mit den Lenkern
(2.8) gerichteten Enden gabelförmig ausgebildet sind.
7. Gelenkhebel-, Schneid- und Umformpresse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der oberen Begrenzung des Pressentisches (1.6) und der unteren Begrenzung
der rückseitigen Trag- und Stützwand (1.7) ein geringes die Addition der Höhe des
Werkzeuges und des Hubes überschreitendes Maß aufweist.
8. Gelenkhebel-, Schneid- und Umformpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem in Form eines Hochständers ausgebildeten Doppelständers (3.1) zwei in Boxerstellung
gegenläufig arbeitende Stößel (2.1) angeordnet sind.
9. Gelenkhebel-, Schneid- und Umformpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß bei vertikaler Ausrichtung des Doppelständers (3.1) der von unten arbeitende Stößel
(2.1) bei sonst gleicher Ausbildung wie der obere Stößel (2.1) um ein geringes, den
erforderlichen Durchtritt durch den Pressentisch (3.2) berücksichtigendes Maß verlängert
ist.
10. Gelenkhebel-, Schneid- und Umformpresse nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch
gekennzeichnet,
daß der obere und untere Druckmittelzylinderantrieb (2.12) für die Stößel (2.1) hydro-mechanisch
über ein Regelsteuerorgan (3.4) miteinander verbunden sind,
wobei dem Regelsteuerorgan (3.4) digital programmierbare und überwachende Ultraschallwegaufnehmer
zuordnungsbar sind.
11. Gelenkhebel-, Schneid- und Umformpresse nach den Ansprüchen 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet,
daß der Doppelständer (3.1) beidseitig mit Aufstandspratzen (3.3) für dessen partielle
Unterfluranordnung versehen ist.