[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Verbundpulvern
aus Edelmetallen und Unedelmetalloxiden durch Zerstäuben einer aus Edel- und Unedelmetallsalzen
bestehenden wässrigen Lösung in einen heissen Reaktor.
[0002] Aus der DE-PS 29 29 630 ist ein Verfahren zur Herstellung von Silberpulver bekannt,
bei dem Silberpulver der Zusammensetzung Ag/CdO für elektrische Kontakte durch Einsprühen
einer wässrigen Lösung von Silber- und Cadmiumsalzen in einen heissen Reaktor hergestellt
und die entstehenden Pulverteilchen nach Reaktion mit der Reaktoratmosphäre in einem
Zentrifugalabscheider aus dem heissen Gasstrom abgetrennt und gesammelt werden.
[0003] Nachteilig ist hierbei, dass für Edelmetallpulver mit geringen Gehalten an Unedelmetalloxiden
eine starke Neigung zur Ausbildung festhaftender Wandbeläge besteht, die durch die
hohen Relativgeschwindigkeiten zwischen den Pulverteilchen und der Zentrifugenwand
entstehen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, hohe Gasgeschwindigkeiten im pulverbeladenen Strom
zu vermeiden und dadurch einen unerwünschten Belag an den Wänden der Sammelkammern
auszuschliessen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein Verfahren mit den in den Ansprüchen
angegebenen Merkmalen gelöst. Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist
Gegenstand von Unteransprüchen.
[0006] Für die Zerstäubung der wässrigen Lösung ist es wichtig, dass einmal ein feines Tropfenspektrum
entsteht, damit über ein ausreichendes Verhältnis von Tropfenoberfläche zu Volumen
die Verdampfung des Lösungsmittels sowie die anschliessende Reaktion mit der Reaktoratmosphäre
ausreichend rasch verläuft. Zum anderen muss die Lösung in der Zerstäuberdüse und
ihren Zuleitungen vor unzulässiger Erwärmung bewahrt werden, da eine Reihe von Salzen
bei erhöhter Temperatur durch z.B. Hydrolyseeffekte weniger löslich werden und aus
konzentrierten Lösungen ausfallen. Ein Sieden der Lösung ist unter allen Umständen
zu vermeiden, da die dabei entstehende Zweiphasenströmung die Düse praktisch verstopft.
Dies liegt daran, dass die maximale Austrittsgeschwindigkeit der Strömung aus der
Düse (Schallgeschwindigkeit) für eine Zweiphasenströmung niedriger ist, als für jede
der beiden Phasen, die sie enthält und daran, dass der Massestrom, der vom gasförmigen
Volumenstrom der Zweiphasenströmung repräsentiert wird, um drei Grössenordnungen kleiner
ist, als der eines gleich grossen flüssigen Volumenstromes. Ferner ist eine weitere
wichtige Anforderung an den Zerstäuberteil, dass alle mit der Reaktoratmosphäre in
Kontakt kommenden Flächen, auf Temperaturen oberhalb des Taupunktes gehalten werden
(was auch für die Oberfläche der Düse gilt), und dass alle vom Sprühnebel erreichten
Flächen, eine so hohe Temperatur aufweisen, dass auftreffende Tropfen aufgrund des
Leidenfrosteffektes (zwischen Flüssigkeit und heisser Unterlage Bildung einer Dampfschicht,
welche die Benetzung verhindert) sofort wieder von der Fläche abgeschleudert werden.
[0007] Als Zerstäuberdüsen für die Zerstäubung der Lösung sind sowohl Einstoff- als auch
Zweistoffdüsen verwendbar. Der Vorteil der Einstoffdüsen ist, dass kein Treibmedium
(üblicherweise Luft) die Strömungsgeschwindigkeit im Reaktorrohr erhöht und damit
die Aufenthaltszeit der Pulverteilchen in der heissen Zone verkürzt. Ausserdem ergeben
sich bei Wegfall eines Treibmediums keine Probleme hinsichtlich der Forderungen an
die Gaszusammensetzung und -geschwindigkeit im Gaswäscher. Zweistoffdüsen haben den
Vorteil der feineren Zerstäubung und weisen damit einen positiven Effekt auf die Kinetik
der Partikelausbildung auf.
[0008] Ein typisches Kennzeichen für Edelmetallpulver mit relativ geringen Gehalten an Unedelmetalloxiden
ist die bereits erwähnte starke Neigung zur Ausbildung festhaftender Wandbeläge. Dieser
Nachteil wird durch niedrige Strömungsgeschwindigkeiten und Reduzierung unnötiger
Richtungsänderungen des pulverbeladenen Stromes vermieden. Entscheidend ist die Verwirklichung
dieser Voraussetzung im Bereich der Abtrennung der Edelmetallteilchen (Partikel) aus
der Reaktoratmosphäre. Die erwähnten konventionellen Zentrifugenabscheider arbeiten
zugunsten einer kompakten Bauweise und guten Abscheidegraden mit hohen Gasgeschwindigkeiten
und hohen Zentrifugalbeschleunigungen, was im Falle heisser Edelmetallpulver zu unausweichlichen
Verstopfungsproblemen führt.
[0009] Diese Nachteile werden vermieden durch die Pulverabtrennung in einer Sedimentationskammer,
in welcher eine Umlenkung der Gasströmung von abwärts nach aufwärts bei einer Geschwindigkeit
erfolgt, die für den größten Teil der Partikel unterhalb der Stokes'schen Sinkgeschwindigkeit
liegt und der Restgehalt an Edelmetallteilchen an mehreren Filterelementen abgefangen
wird. Als Filterelemente haben sich hierbei besonders gut gesinterte Metallfilze bewährt,
während keramische Filter dazu neigen, das Edelmetallpulver durch ihren Abrieb zu
verunreinigen. Die Metallfilze zeigen einen geringen Druckverlust auch bei relativ
hoher Pulverbeladung und lassen sich sehr leicht durch einen Druckluftpuls automatisch
in Abhängigkeit vom Druckverlust an den Filterelementen reinigen. Die leichte Reinigung
ist bei der hier gewählten metallischen Reaktorkammer besonders wichtig. Ein kleines
Gasvolumen des abreinigenden Preßluftpulses verändert den Druck in der Reaktor, kammer
nur unwesentlich und erlaubt damit eine dünnwandige Ausführung der Reaktorkammer.
[0010] Neben dem Ort der Pulverabscheidung ist als charakteristische Zone die Wand der Reaktorkammer
durch eine Ablagerung bzw. Aufwachsungen von Pulver gefährdet. Diese Zone befindet
sich etwa dort, wo der Sprühkegel der Düse die Wand schneidet. Verstärkt wird die
Bewegung der Pulverteilchen in Richtung auf die Wand durch eine Konvektionsbewegung
aufgrund der hohen Wärmeflüsse im Einsprühteil. Die Belegung der Reaktorwand an dieser
Stelle kann mit einer mechanischen Abreinigungsvorrichtung entfernt werden. Eine solche
Vorrichtung kann ein Schaber oder ähnliches sein; einfacher sind Unwuchtmotoren oder
elektropneumatische Klopfer. Die beste Wirkung wird mit letzteren erzielt, die in
axialer Richtung des Reaktorrohres arbeiten.
[0011] Bei Ausführung der Reaktorkammer aus dünnen Blechen muss unter allen Umständen ein
Auftreten von Differenzdrücken zwischen dem Reaktorinneren und der Aussenatmosphäre
vermieden werden, da aufgrund der geringen Festigkeit der metallischen Werkstoffe
bei den erforderlichen hohen Temperaturen von ca. 1000° C bereits bei geringen Differenzdrücken
eine Deformation der Reaktorkammer auftritt. Solche Differenzdrücke entstehen beispielsweise
dann, wenn bei vorgegebener Einsprühleistung die Gaserzeugungsrate konstant bleibt,
während aufgrund sich ändernder Strömungswiderstände in der Filtereinheit sich die
Absaugrate ändert. Besonders problematisch sind auch plötzliche Ausfälle bei der Lösungsförderung
aufgrund von Leitungsverstopfung, Überschreiten der maximal zulässigen Förderdrücke
oder andere, die zu einer plötzlichen Druckschwankung führen und über eine Regelung
der Förderleistung des Differenzdruckerzeugers nur sehr schwer ausgeglichen werden
können. Um die Wirksamkeit der Gaswäsche nicht zu mindern, darf der Druckausgleich
nicht direkt mit der Aussenatmosphäre erfolgen, sondern die Rohrleitung zum Druckausgleich
muss mit dem Volumen in Verbindung stehen, das annähernd Atmosphärendruck aufweist,
aber frei von Fremdgas ist. Wird ein Gaswäscher mit geringem Druckverlust gewählt,
so erfüllt das Volumen nach dem Differenzdruckerzeuger und vor dem Gaswäscher diese
Anforderungen.
[0012] Für die Reinigung der Abgase eignet sich unter bestimmten Bedingungen eine Gaswäsche.
Bei Verwendung von Silber als Edelmetallkomponente wird praktisch immer von Lösungen
des Silbernitrats ausgegangen, die aufgrund der Eigenschaften des Ag-Ions vollständig
chloridfrei sind. Somit kann der Gaswäscher aus Chromnickelstahl bestehen. Bekanntlich
tritt bei der thermischen Zersetzung von Nitraten NO (Stickstoffmonoxid) auf, das
wegen seiner geringen Löslichkeit in Wasser nur unzureichend ausgewaschen werden kann.
Dieses Problem wird hierbei dadurch gelöst, dass die Zersetzung der Lösung und der
gelösten Salze in dem vollständig geschlossenen Reaktor erfolgt, in welchem die durch
den Nitratzerfall in stöchiometrischer Menge entstehenden Gase NO
x und 0
2 (Sauerstoff) bei niedriger Temperatur wieder zum wasserlöslichen N0
2 (Stickstoffdioxid) rekombinieren können. Ausser den genannten Gasen befindet sich
im Abgas nur noch Wasserdampf, der durch Kondensation leicht daraus entfernt werden
kann. Somit tritt durch die Eintrittsebene des Gaswäschers nur NO und NO
2 und etwas Wasserdampf. Diese Gasmenge ist sehr gering und hat daher eine hohe Verweilzeit
im Gaswäscher. Während dieser Verweilzeit tritt Absorption des N0
2 in der Waschflüssigkeit auf. Dabei werden aus drei Molen N0
2 zwei Mole HNO
3 (Salpetersäure) und ein Mol N0, das heisst der Volumenstrom und damit die Strömungsgeschwindigkeit
wird in jeder Absorptionsstufe stark reduziert. Damit steht in der folgenden Absorptionsstufe
für die Reaktion des NO mit dem restlichen 0
2 wesentlich mehr Zeit zur Verfügung. Als Grenzwert geht die Strömungsgeschwindigkeit
der Abgase bei nahezu vollständiger Absorption gegen Null. Das heisst, es tritt kein
Abgas mehr aus dem Auslaßquerschnitt des Gaswäschers aus. Für die dort noch vorhandenen
Spuren an N0 geht die Verweilzeit gegen unendlich, so dass diese Spuren noch ausreichend
Zeit zur Oxidation und zur Absorption haben. Von entscheidender Bedeutung für oxidative
Absorption ist dabei der Umstand, dass die Oxidationsreaktion des NO mit 0
2 zweiter Ordnung bezüglich der NO-Konzentration ist und damit in Gegenwart von Fremdgasen
aufgrund der Konzentrationsabnahme im Verlauf der Wäsche sich stark verlangsamt. Bei
einer Versuchsführung haben sich die Konzentration des NO bei ausschliesslichem Vorliegen
von Zersetzungsprodukten der Nitrate nicht geändert, so dass die Umsetzungsrate bis
zur vollständigen Oxidation des NO konstant blieb.
[0013] In Fällen, in denen aufgrund technischer Erfordernisse, wie beispielsweise Verwendung
einer Zweistoffdüse, grosser Luftbedarf zur Reinigung der Filterkerzen oder Auftreten
nichtkondensierbarer Gase wie CO
2 (Kohlendioxid) aus Hilfsstoffen zur Lösungsbereitung eine so grosse Gasmenge den
Gaswäscher verlässt, dass die Verweilzeit darin für eine ausreichende Entfernung des
NO nicht genügt, kann die Gasreinigung in anderer Weise erfolgen. Kernpunkt dieser
Gasreinigung ist die Zugabe von N0
2 oder einer seiner Vorläuferverbindungen wie z.B. gasförmiges HNO
3, das wasserlöslich ist und in einer schnellen Gasreaktion mit NO zu HNO
2 (salpetrige Säure) weiterreagiert. In Gegenwart eines Oxidationsmittels wie z.B.
H
20
2 (Wasserstoffperoxid) läuft die Reaktion rasch weiter zur HN0
3, das auf diese Weise in beträchlicher Konzentration aufgefangen werden kann und in
einem Teilstrom zur Anreicherung des Abgastromes mit der je nach Oxidationsgrad des
Abgases optimalen N0
2-Menge eingesetzt wird, während der Hauptstrom beispielsweise zur Auflösung der einzusprühenden
Verbindungen (Metalle oder Oxide) verwendet wird.
[0014] Vorteilhaft ist hierbei, dass die aufgefangene Menge an Salpetersäure (HN0
3) gerade so groß ist wie die zur Lösungsbereitung erforderliche. Dadurch entstehen
keine Probleme hinsichtlich der Entsorgung bei der Herstellung von Verbundpulvern.
[0015] Folgend ist ein Ausführungsbeispiel eines Reaktors beschrieben und durch eine Skizze
erläutert:
Die Figur zeigt einen Reaktor mit einer gasdichten Reaktorkammer 5, 6 die in einem
nicht näher gezeigten Gestell angeordnet ist. Die Reaktorkammer 5, 6 ist oben mit
einem Deckel 17 nach aussen gasdicht verschlossen, in dessen Mitte eine Zerstäuberdüse
3 angeordnet ist und die durch eine Leitung 18 über eine Pumpe 2 mit einem, eine aus
Edel- und Unedelmetallsalzen bestehenden wässrigen Lösung enthaltenden Behälter 1
verbunden ist. Auf dem Deckel 17 sind elektromagnetisch betätigbare Klopfer 14 angeordnet,
welche bei deren Auslösung die an den Wänden von Reaktorkammer 5, 6 und Deckel 17
abgeschiedenen Pulverteilchen durch die Klopfimpulse löst und entfernt. Die Reaktorkammer
5, 6 mit ihrem Deckel 17 bestehen aus einer hochwarmfesten Legierung und ist auf ihrer
Aussenseite mit einer elektrischen Heizung 4 versehen. Zur Kühlung ist die Zerstäuberdüse
3 von Wasser umströmt (siehe Pfeil). Zum Ausgleich eventuell auftretender Differenzdrücke
zwischen dem Inneren der Reaktorkammer 5, 6 und der Aussenatmosphäre sind darin Druckausgleichs-
oder Rückschlagklappen 13 vorgesehen.
An der Reaktorkammer 5, 6 ist unten ein Heißgasfilter 7 angeflanscht, in dessen Inneren
eine Sedimentationskammer 15 und Filterkerzen 8 angeordnet sind. Am daran angeflanschten
kegelförmigen Sammelteil 19 sind seitliche Klopfer 14 und ein zur Aufnahme der Pulverpartikel
vorgesehener Auffangbehälter 9 angeordnet. Das über dem im Sammelteil 19 vorgesehenen
ringförmigen Auslaß 16 zu den Filterkerzen 18 strömende Abgas, gelangt über mit Rückschlagklappen
13 und Wasserstrahlpumpe 10 versehene Leitungen 20 in einen Gaswäscher 12 und wird
nach erfolgter Reinigung über ein Abluftrohr 11 abgeführt.
1. Verfahren zur Herstellung von Verbundpulvern aus Edelmetallen und Unedelmetalloxiden
durch Zerstäuben einer aus Edel und Unedelmetallsalzen bestehenden wässrigen Lösung
in einen heissen Reaktor für die Verwendung bei elektrischen Kontakten mit guter Funkenlöschung,
geringer Schweißneigung und geringem Abbrand, dadurch gekennzeichnet, dass das Zerstäuben
(3) ohne Fremdgas erfolgt und der zur Förderung der Reaktoratmosphäre benötigte Differenzdruck
zwischen dem Reaktorinneren und der Aussenatmosphäre von einer Wasserstrahlpumpe (10)
erzeugt wird und die Abtrennung der entstehenden Verbundpulver in einem Heißgasfilter
(7) oberhalb des Taupunktes des Abgases und die Reinigung des Abgases nach Auskondensation
des Wasserdampfes in einem Gaswäscher (12) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lösung mit einer Einstoffdüse
(3) zerstäubt wird, deren mittlerer Tropfendurchmesser ca. 40 µm ist.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck für
die Zerstäubung der Lösung durch eine oszillierende Verdrängerpumpe (2) und eines
Pulsationsdämpfers erzeugt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck für
die Zerstäubung der Lösung durch ein über dem Lösungsvorrat druckbeaufschlagtes Gaspolster
erzeugt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Lösung
mit einer Zweistoffdüse (3) zerstäubt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5, bestehend
aus einer gasdichten Reaktorkammer aus hochwarmfesten Legierungen, welche durch eine
Rohrleitung mit einem Differenzdruckerzeuger und dem Gaswäscher verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, dass die Reaktorkammer (5, 6) auf dem Heißgasfilter (7) aufgeflanscht
ist, so dass die entstandenen Pulverpartikel schwerkraftunterstützt direkt in einen
Auffangbehälter (9) gelangen und dass die Reaktorkammer (5, 6) über Rückschlagklappen
(13) mit dem Gaswäscher (12) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass am oberen Ende der Reaktorkammer
(5, 6) und am unteren Ende des Heißgasfilters (7) wenigstens ein elektropneumatisch
betätigbarer Klopfer (14) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückschlagklappen
(13) eine Abweichung des Druckes in der Reaktorkammer (5, 6) von der Aussenatmosphäre
auf + 10 mbar begrenzen.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Temperatur der Wand einer im Heißgasfilter (7) angeordneten Sedimentationskammer (15)
zwischen 100° und 400° C gehalten wird, wobei der Gasstrom aus der Reaktorkammer (5,
6) ohne Umlenkung von oben in die Sedimentationskammer (15) und von dort nach einer
Umlenkung von 180° über einen torusförmigen Auslaß (16) zu den Filterelementen (8)
des Heißgasfilters (7) geführt werden.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Filterelemente (8) des Heißgasfilters (7) im torusförmigen Auslaß (16) der Sedimentationskammer
(15) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
als Filterelemente (8) Filterkerzen oder Filtertüllen aus Metallfilz, Sintermetall
oder poröser Keramikmasse verwendet werden.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Filterelemente (8) durch Druckluftpulse von der Reingasseite her abgereinigt werden,
wobei die Abreinigung bedarfsgesteuert in Abhängigkeit vom Filtrationswiderstand erfolgt.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Erzeugung des Differenzdruckes durch einen temperaturfesten Ventilator, Verdichter
oder einer Wasserstrahlpumpe (10) mitgeschlossenem Kreislauf im feuchten Abgasstrom
oberhalb des Taupunktes oder nach Auskondensation des Wasserdampfes oder durch einen
druckluftbetriebenen Ejektor nach dem Gaswäscher (12) oder durch den bei der Verdampfung
der Sprühlösung in der Verdampfungszone (5) erzeugten Überdruck erfolgt.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Gaswäscher (12) ein mit niedrigem Druckverlust arbeitender Sprühturm mit im Kreislauf
geführtem Wasser ist.