[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bildröhre mit darauf befestigter Ablenkeinheit
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Ablenkeinheit für eine Bildröhre sitzt auf dem Bildröhrenhals und liegt am Konus
der Bildröhre an. Nach dem Aufbringen der Ablenkeinheit auf die Bildröhre muß sie
bezüglich der Bildröhre genau justiert werden, damit ein einwandfreies Bild erhalten
wird. Danach muß die Ablenkeinheit an der Bildröhre so befestigt werden, daß sie sich
nicht mehr verschieben kann. Bei der Befestigung der Ablenkeinheit auf der Bildröhre
darf kein zu hoher Druck und keine zu hohe Temperatur zur Einwirkung auf die Bildröhre
kommen, da dies zu einer Beschädigung der Bildröhre führen kann.
[0003] Wie es beispielsweise in der DE-OS 24 08 673 beschrieben ist, kann die Ablenkeinheit
auf der Bildröhre mechanisch oder durch Kleben befestigt werden. So kann die Ablenkeinheit
auf der Bildröhre beispielsweise mit einer durch eine Schraube anziehbaren Schelle
befestigt werden. Bei gelockerter Schraube kann die Ablenkeinheit auf dem Bildröhrenhals
verschoben werden und nach dem Justieren kann durch Anziehen der Schraube die Ablenkeinheit
festgesetzt werden. Allerdings darf dabei kein zu hoher Druck ausgeübt werden, damit
ein Springen des Bildröhrenhalses vermieden wird. Wenn die Ablenkeinheit auf dem
Bildröhrenhals durch Kleben befestigt wird, so muß ein geeigneter Kleber zwischen
Ablenkeinheit und Bildröhre eingebracht werden. Dies ist schwierig und erfordert meist
besondere Kanäle, um den Kleber einzubringen. Ein kalthärtender Kleber hat zwar den
Vorteil, daß die Temperatureinwirkung auf die Bildröhre gering ist, aber den Nachteil,
daß einerseits der Justiervorgang bis zum Erhärten des Klebers beendet sein muß, andererseits
die Ablenkeinheit bis zum Erhärten des Klebers in ihrer Lage gehalten werden muß.
[0004] Bei Verwendung eines durch Wärme erweichbaren Klebers darf die Erweichungstemperatur
nicht zu hoch liegen, damit eine Beeinträchtigung der Bildröhre vermieden wird. Andererseits
darf sich beim Betrieb der Bildröhre diese nicht so weit erhitzen, daß der Kleber
erweicht und sich die Ablenkeinheit verschiebt.
[0005] Da mit allen diesen Mitteln offenbar keine befriedigende Befestigung der Ablenkeinheit
auf der Bildröhre erzielt werden kann, wird in der DE-OS 24 08 673 vorgeschlagen,
die Bildröhre an ihrem Konus mit Rippen oder Aufrauhungen zu versehen, durch die eine
Verschiebung der justierten Ablenkeinheit vermieden werden soll. Dies bedingt aber
zusätzlich eine besondere Ausbildung des Bildröhrenkörpers bzw. eine zusätzliche
Bearbeitung desselben.
[0006] Nach der DE-AS 23 42 052 sollen zwischen Ablenkeinheit und Bildröhre einzelne, in
Längsrichtung verlaufende Streifen aus thermoplastischem Material eingekittet werden,
die beide Teile miteinander verbinden. Hierzu wird ein Heißkleber mit einer Schmelztemperatur
von etwa 150°C verwendet. Die Bildröhre muß beim Einbringen des Heißklebers aber auf
50°C gehalten werden. Auch muß die Ablenkeinheit mit entsprechenden Kanälen versehen
sein, in die der Heißkleber eingebracht werden kann.
[0007] Aus der DE-OS 25 51 288 ist es weiter bekannt, eine Ablenkeinheit auf einer Bildröhre
in der Weise zu befestigen, daß zunächst auf dem Konus der Bildröhre mittels eines
Klebers ein Ring befestigt wird, der vier hohle Ansätze besitzt. Die Ablenkeinheit
ist auf ihrem Umfang mit radial nach außen stehenden Fahnen versehen und wird mit
diesen in hohle Ausformungen eines zweiten ringförmigen Kunststoffteils eingesetzt
und beide Teile werden dann zusammen auf die Zapfen des ersten, aufgeklebten ringförmigen
Teils aufgesetzt und durch Einfüllen eines Klebers miteinander verbunden. Diese Ausführungsform
bedingt mehrere kompliziert geformte Teile, die miteinander verbunden werden müssen.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ablenkeinheit auf einer Bildröhre mit wenigen
einfachen Teilen schnell und sicher zu befestigen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen 2 bis 6 hervor.
[0010] Gemäß der Erfindung wird auf dem Bildröhrenhals zunächst ein Ring aus thermoplastischem
Material befestigt. Die Befestigung kann durch Kleben erfolgen, beispielsweise mittels
eines sogenannten doppelseitigen Klebebandes. Es kann hierzu auch ein kalthärtender
Kleber verwendet werden, da die Befestigung des Ringes unabhängig von der Justierung
der Ablenkeinheit ist.
[0011] Die Ablenkeinheit selbst hat einen an ihrem Spulenkörper angeformten rohrförmigen
Ansatz aus dem gleichen thermoplastischen Material, aus dem der auf dem Röhrenhals
befestigte Ring besteht. Es handelt sich vorzugsweise um einen amorphen oder teilkristallinen
Thermoplasten. Die Ablenkeinheit wird nun über den Röhrenhals geschoben, bis der rohrförmige
Ansatz über dem auf dem Röhrenhals befestigten Ring zu liegen kommt. Die Ablenkeinheit
kann nun in einer Justiervorrichtung in Längsrichtung verschoben und auch gedreht
werden, bis sie ihre optimale Lage eingenommen hat. Nun wird durch einen kurzen Schweißvorgang,
vorzugsweise durch Punktschweißen, der auf dem Röhrenhals sitzende Ring mit dem rohrförmigen
Ansatz des Spulenkörpers der Ablenkeinheit verschweißt, wodurch sofort ein fester
Sitz der Ablenkeinheit gegenüber der Bildröhre erzielt ist.
[0012] Die Erfindung wird nun anhand von einem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch Teile von Hals und Konus einer Bildröhre sowie die darauf angeordnete
Ablenkeinheit, teilweise im Schnitt und
Fig. 2 zur Verdeutlichung der Einzelheiten eine vergrößerte Darstellung der im Kreis
A von Fig. 1 dargestellten Teile.
[0013] Von der Bildröhre 1 sind in Fig. 1 nur Teile vom Bildröhrenhals 2 und vom Bildröhrenkonus
3 dargestellt. Die Ablenkeinheit 4 sitzt teilweise auf dem Bildröhrenhals 2 und liegt
teilweise am Bildröhrenkonus 3 an. Der Spulenkörper 5 der Ablenkeinheit 4 hat einen
rohrförmigen Ansatz 6, der aus thermopolastischem Material besteht. Bei dem Material
handelt es sich vorzugsweise um einen amorphen oder teilkristallinen Thermoplasten.
Unter diesem ist auf dem Bildröhrenhals 2 ein Ring 7 aus dem gleichen thermoplastischen
Material wie der Ansatz 6 befestigt, und zwar vorzugsweise durch Kleben.
[0014] Es wird also zuerst der Ring 7 aus thermoplastischem Matrial auf dem Röhrenhals 2
durch Kleben befestigt. Hierzu kann beispielsweise ein kalthärtender Kleber verwendet
werden oder auch ein dopelseitiges Klebeband. Die Ablenkeinheit 4 wird dann auf die
Bildröhre so aufgeschoben, daß der rohrförmige Ansatz 6 des Spulenkörpers 5 der Ablenkeinheit
4 auf dem Ring 7 zu liegen kommt. Nun wird in einer geeigneten Justiervorrichtung
die Ablenkeinheit 4 in Längsrichtung verschoben oder um ihre Achse bezüglich der Bildröhre
gedreht, bis ihre optimale Lage erreicht ist. Dann werden durch einen kurzen Schweißprozeß
der Ansatz 6 mit dem Ring 7 verbunden, so daß die Ablenkeinheit 4 nunmehr in ihrer
Lage bezüglich der Bildröhre 1 festgelegt ist. Zum Toleranzausgleich kann der rohrförmige
Ansatz 6 in Richtung der Rohrachse geschlitzt sein.
[0015] Aus Fig. 2, die einen vergrößerten Ausschnitt der im Kreis A von Fig. 1 dargestellten
Teile zeigt, ist zusätzlich die Klebschicht 8 erkennbar, mit der der Ring 7 auf dem
Bildröhrenhals 2 befestigt ist und eine Schweißstelle 9, mit der der Ansatz 6 und
der Ring 7 miteinander verbunden sind.
[0016] Das thermoplastische Material, aus dem der rohrförmige Ansatz 6 und der Ring 7 bestehen,
kann einen verhältnismäßig hohen Schmelzpunkt haben, weil zum Verschweißen der beiden
Teile nur eine kurzzeitige Erwärmung erforderlich ist, die keinen nachteiligen Einfluß
auf die Bildröhre ausübt. Das Verschweißen bei 9 von Fig. 2 kann beispielsweise durch
Eindrücken eines erhitzten Stempels an mehreren Stellen des Umfanges erzielt werden.
[0017] Um auch ein Justieren der Ablenkeinheit durch Kippen bezüglich der Achse der Bildröhre
zu ermöglichen, hat der Ring 7 vorzugsweise eine in Richtung der Röhrenachse bzw.
des Röhrenhalses gewölbte Oberfläche. Dies ist insbesondere aus Fig. 2 gut ersichtlich.
[0018] Wie aus den Figuren erkennbar ist, werden bei der Erfindung nur wenige und einfach
aufgebaute Teile zur Befestigung der Ablenkeinheit auf der Bildröhre benötigt. Zum
Justieren läßt sich die Ablenkeinheit nach allen Richtungen hin bewegen und nach dem
Verschweißen der beiden Teile aus thermoplastischem Material können Bildröhre und
Ablenkeinheit gleich aus der Justierhalterung genommen werden, da das thermoplastische
Material infolge seines hohen Schmelzpunktes sich sehr schnell verfestigt. Trotzdem
ist keine unzulässig hohe thermische Einwirkung auf die Bildröhre vorhanden, da nur
eine kurzzeitige und örtliche Erwärmung erforderlich ist und die Verschweißung auf
der von der Bildröhre abgewandten Oberfläche des Ringes 7 stattfindet.
[0019] Infolge des verhältnismäßig hohen Schmelzpunktes des thermoplastischen Materials
ist eine Verschiebung der Ablenkeinheit durch Erwärmung während des Betriebes der
Bildröhre nicht zu befürchten.
1. Bildröhre mit darauf befestigter Ablenkeinheit, bei der auf der Bildröhre ein Ring
befestigt ist, an dem die Ablenkeinheit mittels eines thermoplastischen Materials
befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Bildröhrenhals (2) ein Ring (7) aus thermoplastischem Material befestigt
ist, daß der Spulenkörper (5) der Ablenkeinheit (4) auf dem zum Röhrenhals (2) gerichteten
Ende einen rohrförmigen Ansatz (6) aus dem gleichen thermoplastischen Material wie
der auf dem Röhrenhals (2) befestigte Ring (7) hat und daß Ring (7) und rohrförmiger
Ansatz (6) miteinander stoffschlüssig verbunden sind.
2. Bildröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (7) auf dem Röhrenhals
(2) durch einen Kleber (8) befestigt ist.
3. Bildröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (7) auf dem Röhrenhals
(2) durch ein doppelseitiges Klebeband befestigt ist.
4. Bildröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (7) eine gewölbte
Oberfläche hat.
5. Bildröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (7) und der rohrförmige
Ansatz (6) durch Punktschweißen (9) miteinander verbunden sind.
6. Bildröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige
Ansatz (6) in Richtung der Rohrachse geschlitzt ist.