[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mikrowellenfilter, bestehend aus mindestens
zwei Hohlraumresonatoren, in denen jeweils mindestens ein TE- oder TM-Wellenmode
existiert, wobei über eine zwischen zwei benachbarten Hohlraumresonatoren vorhandene
Koppelblende eine Kopplung zwischen den Wellenmoden beider Hohlraumresonatoren erfolgt.
[0002] Ein derartiges Mikrowellenfilter ist z.B. aus der DE-PS 21 22 337 oder der IEEE TRANSACTIONS
ON MICROWAVE THEORY AND TECHNIQUES, VOL. MIT-32, No. 11, Nov. 1984, S. 1449-1454 bekannt.
Die Resonanzkreise der hier zugrunde liegenden Mikrowellenfilter sind durch TE- und/oder
TM-Wellenmoden realisiert, die in den einzelnen Hohlraumresonatoren in Resonanz schwingen.
Die Charakteristik eines solchen Mikrowellenfilters hängt davon ab, welche orthogonal
zueinander polarisierten Wellenmoden in den einzelnen Hohlraumresonatoren existieren
und welche dieser Wellenmoden miteinander gekoppelt sind. Dabei kommen Kopplungen
zwischen den in jedem einzelnen Hohlraumresonatoren existierenden Wellenmoden und
Kopplungen zwischen Wellenmoden in verschiedenen Hohlraumresonatoren in Frage. Hohlraumresonator
übergreifende Wellenmode-Kopplungen erfolgen über Koppelblenden mit darin vorhandenen
Koppelöffnungen.
[0003] Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, ein Mikrowellenfilter der eingangs genannten
Art anzugeben, das gegenüber dem Stand der Technik weitere Möglichkeiten bietet zur
Realisierung von Filtercharakteristika.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0005] Zweckmäßige Ausführungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0006] Bei den aus der DE-PS 21 22 337 bzw. aus der IEEE TRANSACTIONS ON MICROWAVE THEORY
AND TECHNIQUES hervorgehenden Mikrowellenfiltern finden Hohlraumresonator übergreifende
Kopplungen nur zwischen gleichpolarisierten TE-Wellenmoden bzw. zwischen gleichpolarisierten
TM-Wellenmoden statt. Eine Vielzahl weiterer Filtercharakteristika läßt sich realisieren,
wenn wie beim Anmeldungsgegenstand auch TM-Wellenmoden in einem Hohlraumresonator
mit TE-Wellenmoden eines anderen Hohlraumresonators gekoppelt werden.
[0007] An Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels soll nun die Erfindung
näher erläutert werden.
Fig 1. zeigt ein Mikrowellenfilter mit zwei Hohlraumresonatoren und
Fig. 2a, 2b zeigen einen TMO1p- und einen TE11n-Wellenmode.
[0008] Das in Fig. 1 dargestellte Mikrowellenfilter besteht aus zwei zylindrischen Hohlraumresonatoren
HR1 und HR2, von denen der erste Hohlraumresonator HR1 einen Eingang E zum Einkoppeln
eines Mikrowellensignals und der zweite Hohlraumresonator HR2 einen Ausgang A zum
Auskoppeln eines Signals besitzt. Auf die verschiedensten bekannten Möglichkeiten,
Mikrowellensignale ein- und auszukoppeln, soll hier nicht näher eingegangen werden.
[0009] Das dargestellte Mikrowellenfilter besitzt insgesamt fünf Resonanzkreise R1 ... R5,
von denen die Resonanzkreise R1 und R2 im ersten Hohlraumresonator HR1 und die Resonanzkreise
R3 und R4 im zweiten Hohlraumresonator HR2 durch TE11n-Wellenmoden (n=1, 2, 3 ...)
realisiert sind, welche die durch die Pfeile in Fig. 1 angedeutete Polarisationsrichtungen
haben. Der Verlaufsrichtung der E-Feldlinien des in Fig. 2b dargestellten TE11n-Wellenmodes
entspricht seiner Polarisationsrichtung. Der fünfte Resonanzkreis R5 des filters ist
durch einen TMO1p-Wellenmodus
(p = 0, 1, 2 ...) realisiert, der orthogonal zu den TE11n-Wellenmoden polarisiert
ist. Den TMO1p-Wellenmode zeigt die Fig. 2a. Seine E-Feldlinien verlaufen in Wellenausbreitungsrichtung,
der Polarisationsrichtung (s. Pfeil R5) dieses TMO1p-Wellenmodes.
[0010] Die in jedem einzelnen Hohlraumresonator vorhandenen orthogonal zueinander polarisierten
Wellenmoden können durch Diskontinuitätskoppelglieder, z.B. Abstimmschrauben, welche
in bekannter Weise indie Hohlraumwand eingelassen sind, gekoppelt werden.
[0011] Kopplungen der Wellenmoden des einen Hohlraumresonators HR1 mit Wellenmoden des anderen
Hohlraumresonators HR2 finden über eine zwischen den beiden benachbarten Hohlraumresonatoren
angeordnete Koppelblende KB statt. In der Koppelblende KB ist außermittig eine schlitzförmige
Koppelöffnung K1 angeordnet. Und zwar liegt diese Koppelöffnung an einer Stelle,
wo die magnetischen Feldlinien bzw. Komponenten des TE11n- Wellenmodes des Resonanzkreises
R1 im ersten Hohlraumresonator HR1 und die magnetischen Feldlinien des TMO1p-Wellenmodes
des Resonanzkreises R5 im zweiten Hohlraumresonator HR2 parallel zueinander verlaufen.
Somit erfolgt über die Koppelöffnung K1 eine Kopplung dieser beiden Wellenmoden. Durch
die so angeordnete Koppelöffnung K1 wird außerdem der TE11n-Wellenmode des Resonanzkreises
R1 des ersten Hohlraumresonators HR1 noch mit dem gleichpolarisierten TE11n-Wellenmode
des Resonanzkreises R4 im zweiten Hohlraumresonator HR2 gekoppelt.
[0012] Desgleichen kann über eine weitere außermittig der Koppelblende KB angeordnete Koppelöffnung
K2, die gegenüber der Koppelblende K1 um 90° verschoben ist, eine Kopplung zwischen
dem TE11n-Wellenmode des Resonanzkreises R2 im ersten Hohlraumresonator HR1 und dem
TMO1p-Wellenmode des Resonanzkreises R5 und auch dem TE11n-Wellenmode des Resonanzkreises
R3 im zweiten Hohlraumresonator HR2 bewirkt werden. Wie die vorangehenden Ausführungen
zeigen, erreicht man also mit einer sehr einfachen Koppelöffnungsstruktur eine große
Vielzahl von Kopplungen zwischen verschieden gearteten bzw. unterschiedlich polarisierten
Wellenmoden benachbarter Hohlraumresonatoren.
[0013] Von der Wahl der Dimensionierung und der Lage der Koppelöffnung hängt es ab, bei
welcher Frequenz eine Wellenmoden-Kopplung stattfindet und wie groß der Kopplungsgrad
ist.
[0014] Beim vorangehend beschriebenen Ausführungsbeipiel bestand das Mikrowellenfilter aus
nur zwei Hohlraumresonatoren. Natürlich können auch Filter aus mehr als nur zwei
Hohlraumresonatoren aufgebaut werden, wobei in jedem einzelnen Hohlraumresonator
ein (single-mode) zwei (dual-mode) oder drei Wellenmoden (triple-mode) existieren,
die je nach gewünschter Filtercharakteristik miteinander zu koppeln sind.
1. Mikrowellenfilter, bestehend aus mindestens zwei Hohlraumresonatoren, in denen
jeweils mindestens ein TE- oder TM-Wellenmode existiert, wobei über eine zwischen
zwei benachbarten Hohlraumresonatoren vorhandene Koppelblende eine Kopplung zwischen
den Wellenmoden beider Hohlraumresonatoren erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kopplung zwischen einem TE-Wellenmode in dem einen der beiden benachbarten
Hohlraumresonatoren (HR1, HR2) und einem TM-Wellenmode in dem anderen Hohlraumresonator
stattfindet.
2. Mikrowellenfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Koppelblende (KB) mindestens eine Koppelöffnung (K1, K2) dort angeordnet
ist, wo die magnetischen Feldlinien des TE- und des TM-Wellenmodes in der Blendenebene
in etwa parallel zueinander verlaufen.
3. Mikrowellenfilter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß über die Koppelöffnung (K1, K2) in der Koppelblende (KB) ebenfalls eine Kopplung
zwischen dem TE-Wellenmode in dem einen Hohlraumresonator (HR1) und einem diesem
gleichpolarisierten in dem anderen Hohlraumresonator (HR2) neben dem TM-Wellenmode
existierenden TE-Wellenmode stattfindet.
4. Mikrowellenfilter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem einen der beiden Hohlraumresonatoren (HR1, HR2) zwei orthogonal zueinander
polarisierte TE-Wellenmoden und in dem anderen Hohlraumresonator ebenfalls zwei orthogonal
zueinander polarisierte TE-Wellenmoden und ein zu diesen beiden orthogonal polarisierter
TM-Wellentyp existieren, daß über eine erste Koppelöffnung (K1) in der Koppelblende
(KB) der erste TE-Wellenmode des einen Hohlraumresona tors (HR1) mit dem ihm gleichpolarisierten
TE-Wellenmode und dem TM-Wellenmode des anderen Hohlraumresonators (HR2) gekoppelt
ist und daß über eine zweite Koppelöffnung (K2) der zweite TE-Wellenmode des einen
Hohlraumresonators (HR1) mit dem diesem gleichpolarisierten TE-Wellenmode und dem
TM-Wellenmode des anderen Hohlraumresonators (HR2) gekoppelt ist.