[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mikrowellenfilter, das mehrere Hohlraumresonatoren
besitzt, die über Koppelöffnungen in ihren parallel zur Wellenausbreitungsrichtung
verlaufenden Seitenwandungen miteinander gekoppelt sind.
[0002] Ein derartiges Mikrowellenfilter ist aus der DE-OS 26 43 094 bekannt. Bei diesem
Mikrowellenfilter sind alle miteinander gekoppelten zylindrischen Hohlraumresonatoren
im TE 011 Wellenmode betrieben, um eine möglichst hohe Filtergüte zu erreichen.
Die Hohlraumresonatoren des bekannten Mikrowellenfilters sind in einer recht komplizierten
Konstellation zusammengefügt, damit zur Erzielung einer elliptischen Filtercharakteristik
neben den Kopplungen der in Energieflußrichtung aneinandergereihten Hohlraumresonatoren
zusätzlich noch positive oder negative Überkopplungen zwischen anderen Hohlraumresonatoren
realisiert werden können.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Mikrowellenfilter der eingangs
genannten Art anzugeben, das aus einer einfachen, platzsparenden Hohlraumresonator-Konstruktion
besteht, die eine möglichst große Vielzahl von Kopplungen zwischen den einzelnen
Hohlraumresonatoren zuläßt.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0005] Zweckmäßige Ausführungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0006] Durch die Anordnung der Hohlraumresonatoren nach Art einer dichtesten Zylinderpackung
gibt es eine größtmögliche Zahl von Berührungszonen, die für Kopplungen ausnutzbar
sind. Außerdem führt die Hohlraumresonatorkonstellation nach der /erfindung zu einem
raumsparenden kompakten Mikrowellenfilter.
[0007] An Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen wird nachfolgend
die Erfindung näher beschrieben.
Fig. 1 und 2 zeigen zwei verschiedene Konstellationen von Hohlraumresonatoren und
Fig. 3 zeigt Wellenmoden, die in den Hohlraumresonatoren existieren.
[0008] Der Fig. 1 ist ein Mikrowellenfilter zu entnehmen, das aus sechs zylindrischen Hohlraumresonatoren
H1 ... H6 mit runden Querschnitten besteht. Die Hohlraumresonatoren sind nach Art
einer dichtesten Zylinderpackung angeordnet, wobei jeder Hohlraumresonator mit seiner
Seitenwand an die Seitenwände mehrerer anderer Hohlraumresonatoren angrenzt. Durch
diese Konstellation der Hohlraumresonatoren H1 ... H6 entsteht eine größtmögliche
Zahl von gegenseitigen Seitenwandungs-Berührungen. Über Koppelöffnungen (z.B. Löcher,
Schlitze) in den Seitenwandungs-Berührungszonen kann nun eine Vielzahl von elektromagnetischen
Kopplungen zwischen benachbarten Hohlraumresonatoren realisiert werden.
[0009] Beim in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen Kopplungen (mit dem Symbol
gekennzeichnet in den Seitenwandungs-Berührungszonen zwischen den in Energieflußrichtung
angeordneten Hohlraumresonatoren H1 ... H6, beginnend mit dem einen Signaleingang
E aufweisenden Hohl raumresonator H6. Außer diesen Haptkopplungen der in Energieflußrichtung
aneinandergereihten Hohlraumresonatoren gibt es zusätzlich noch Nebenkopplungen (mit
dem Symbol x gekennzeichnet) zwischen dem zentralen Hohlraumresonator H1 und den ihm
benachbarten Hohlraumresonatoren H3, H4, H5 und H6.
[0010] Eine gegenüber dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel leicht abgewandelte
Konstellation der Hohlraumresonatoren H1 ... H6 zeigt die Fig. 2. Hier sind Nebenkopplungen
zwischen einem zentral angeordneten Hohlraumresonator H4 und dessen nicht in Energieflußrichtung
benachbarten Hohlraumresonatoren H1, H2 und H6 und eine Nebenkopplung zwischen dem
Signaleingangs-Hohlraumresonator H1 und dem Signalausgangs-Hohlraumresonator H6 eingerichtet.
[0011] Die Anordnung der Hohlraumresonatoren nach Art einer dichtesten Zylinderpackung
läßt eine große Vielzahl von Variationen bei der Zusammenstellung der miteinander
zu koppelnden Hohlraumresonatoren zu. Außerdem kann ein Mikrowellenfilter, das nach
der beschriebenen Art aufgebaut ist, mit wenig Aufwand um zusätzliche Hohlraumresonatoren
zu einer komplexeren Filterstruktur erweitert werden.
[0012] Die oben angesprochenen Nebenkopplungen zwischen benachbarten, aber nicht in Energieflußrichtung
aufeinanderfolgenden Hohlraumresonatoren können entweder als positive oder als negative
Kopplungen realisiert werden. An Hand der Fig. 3 soll verdeutlicht werden, wie zwei
benachbarte Hohlraumresonatoren entweder positiv oder negativ gekoppelt werden können.
Dazu ist in einem der beiden benachbarten Hohlraumresonatoren, von denen die Fig.
3 einen Längsschnitt parallel zur Wellenausbreitungsrichtung z zeigt, der TE 011-Wellenmode
und in dem anderen Hohlraumresonator der TE 012-Wellenmode existent. In einem Bereich
der beiden mit ihren Seitenwandungen aneinandergrenzenden Hohlraumresonatoren verlau
fen die magnetischen Feldlinien des TE 011- und des TE 012-Wellenmodes in gleiche
Richtung parallel zueinander. Eine dort angeordnete Koppelöffnung K1 ermöglicht eine
positive Kopplung zwischen den Hohlraumresonatoren. In einem anderen Bereich der beiden
Hohlraumresonatoren verlaufen die magnetischen Feldlinien des TE 011- und des TE
012-Wellenmodes in entgegengesetzte Richtungen. Eine dort in der Seitenwandung vorhandene
Koppelöffnung K2 ermöglicht eine negative Kopplung.
[0013] Würde man z.B. ein Mikrowellenfilter gemäß Fig. 1 mit positiven Hauptkopplungen
der in Energieflußrichtung aneinandergereihten Hohlraumresonatoren H1 ... H6 und
mit negativen Nebenkopplungen zwischen den Hohlraumresonatoren H1, H4 und den Hohlraumresonatoren
H1, H6 verwirklichen, so erhielte man eine elliptische Filtercharakteristik mit 2
Paar echten Nullstellen sechster Ordnung mit einer Filtergüte von 15.000 bei 12 GHz.
1. Mikrowellenfilter, das mehrere Hohlraumresonatoren besitzt, die über Koppelöffnungen
in ihren parallel zur Wellenausbreitungsrichtung verlaufenden Seitenwandungen miteinander
gekoppelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß alle das Filter bildenden Hohlraumresonatoren (H1 ... H6) nach Art einer dichtesten
Zylinderpackung angeordnet sind, so daß jeder einzelne Hohlraumresonator mit einer
größtmöglichen Zahl der vorhandenen Hohlraumresonatoren in Berührung steht und jeder
Hohlraumresonator mit jedem seiner benachbarten Hohlraumresonatoren in den Seitenwandungs-Berührungszonen
gekoppelt werden kann.
2. Mikrowellenfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem oder mehreren der Hohlraumresonatoren ein Wellenmode existiert, dessen
Feldverlauf so orientiert ist, daß er mit einem in benachbarten Hohlraumresonatoren
existierenden anderen Wellenmode entweder eine positive Kopplung eingeht, wenn die
Kopplung (K1) an einer Stelle in den sich berührenden Seitenwandungen erfolgt, wo
die Feldlinien beider Wellenmoden in gleiche Richtung verlaufen, oder eine negative
Kopplung eingeht, wenn die Kopplung (K2) an einer Stelle erfolgt, wo die Feldlinien
der beiden Wellenmoden in entgegengesetzte Richtungen verlaufen.
3. Mikrowellenfilter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Wellenmode vom Typ TE 011 und der andere Wellenmode vom Typ TE 012
ist.
4. Mikrowellenfilter nach einer der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle in Energieflußrichtung zwischen einem Signaleingangs-Hohlraumresonator
(H1) und einem Signalausgangs-Hohlraumresonator (H6) aufeinanderfolgenden Hohlraumresonatoren
(H2 ... H5) positiv miteinander gekoppelt sind und daß zwischen benachbarten Hohlraumresonatoren,
die nicht in Energieflußrichtung direkt aufeinanderfolgen, negative Kopplungen bestehen.