[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spülen von Leitungen für die Abgabe von
Flüssigkeiten, insbesondere Wasserrohrleitungen mit einer eingebauten Unterputz-Mischarmatur
mit zwei Zufuhrleitungen, mindestens einer Mischleitung und gegebenenfalls einem Thermostat.
[0002] Rohrleitungen, insbesondere Wasserrohrleitungen, müssen nach dem Installieren von
Verunreinigungen freigespült werden, z. B. Schneidespänen, Hanfresten, Lötmitteln
oder dergleichen, die sich bei den Leitungsverlegungsarbeiten gebildet haben. Ein
solches Freispülen macht dort keine Schwierigkeiten, wo die Rohrleitungen einen freien
Auslauf besitzen, an den gegebenenfalls anschließend Ventile oder dergleichen angeschlossen
werden können. Hingegen war ein solches Spülen von beispielsweise Stichleitungen von
einer bereits eingebauten Thermostat-Batterie zur Brausearmatur ohne Gefahr einer
Beschädigung des Thermostateinsatzes nicht möglich. Auch die Leitungen zur Thermostat-Batterie
bzw. Mischarmatur selber konnten nicht gefahrlos gespült werden. Im Falle von Unterputz-Einhebelmischern
konnte das Spülen ebenfalls nicht ohne Gefahr einer Beschädigung der Keramikkartusche
erfolgen.
[0003] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Bauart, ob nun jeweils für eine Thermostat-Mischbatterie oder
fur einen Einhebelmischer, die jeweils unter Putz angeordnet sind, zu schaffen, die
es ermöglicht, ohne die Gefahr einer Beschädigung des Thermostats oder der Keramikkartusche
ein einwandfreies Spülen der Zufuhrleitungen der jeweiligen Armatur bzw. von deren
Mischleitung, auch zur Brause, vorzunehmen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für das Spülen einer Unterputz-Mischarmatur mit
Thermostat gelöst durch eine Spülarmatur, die bei aus einer der Zufuhrleitungen ausgeschraubtem
Sieb- und Rückschlagventileinsatz oder dergleichen in den Sitz desselben einschraubbar
ist und nach Art eines Zweiwegeventils eine erste Spülstellung aufweist, in welcher
die Flüssigkeit aus der Zufuhrleitung durch die Spülarmatur ablaßbar ist, während
die Mischleitung geschlossen ist, und eine zweite Spülstellung aufweist, in welcher
bei geschlossener Spülarmatur die Mischleitung geöffnet ist und die Flüssigkeit aus
der Zufuhrleitung durch die Mischleitung ablaßbar ist.
[0005] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist dabei die Spülarmatur einen
in den Sitz des herausgeschraubten Siebeinsatzes einschraubbaren Schraubstopfen auf,
der eine zentrale Bohrung besitzt, in welcher ein zylindrischer, in seinem Durchmesser
dem Durchmesser des Sitzes des Siebeinsatzes im wesentlichen entsprechender Ventilkörper
koaxial, jeweils von den beiden Spülstellungen begrenzt, verlagerbar ist, derart,
daß der Ventilkörper in der ersten Spülstellung, in welcher er am weitesten in den
Sitz hinein verlagert worden ist, die Mischleitung verschließt, jedoch den Abfluß
aus der Zufuhrleitung durch ein den Ventilkörper verlängerndes Rohrstück, an dessen
Ende ein Ablaßventil angeordnet ist, dadurch gestattet, daß er eine koaxiale, in das
Rohrstück führende Sackbohrung aufweist, zu der die Flüssigkeit aus der Zufuhrleitung
durch Querbohrungen Zutritt hat.
[0006] In der ersten Spülstellung verschließt somit der Ventilkörper die Mischleitung und
gestattet ausschließlich ein Spülen der Zufuhrleitung durch die Spülarmatur hindurch
nach außen, während in der zweiten Spülstellung bei geschlossener Armatur der Ventilkörper
derart weit zuruckgezogen worden ist, daß das durch die Zufuhrleitung zuströmende
Wasser, das nun keinerlei Schmutzstoffe mehr mit sich führen kann, ungehinderten Zutritt
zur Mischleitung, gegebenenfalls einschließlich einer Brauseleitung, hat. Der in der
Mischleitung angeordnete Thermostat kann dabei nicht mehr beschädigt werden.
[0007] Eine weitere Lösung der Erfindungsaufgabe, speziell für eine Unterputz-Mischarmatur
in Einhebelbauweise mit Keramikkartusche oder dergleichen ist gekennzeichnet durch
einen anstelle der abgeschraubten Keramikkartusche aufschraubbaren Spülkopf mit einer
zwischenliegenden, elastischen Dichtmembrane, die unter dem Einfluß des Flüssigkeitsdrucks
in den Zufuhrleitungen vom Armaturenkörper in einen abgegrenzten Hohlraum des Spülkopfs
hinein abhebbar ist, und durch zwei im Spülkopf angeordnete, die Dichtmembrane gegen
die beiden Ausflußöffnungen im Armaturenkörper drückende, von außerhalb des Spülkopfs
im Schließsinne und im Öffnungssinne wechselseitig betätigbare Stellelemente, zweckmäßig
in Form von Stellschrauben. Das Lösen einer der Stellschrauben führt zu einem entsprechenden
Abheben der Dichtmembrane, derart, daß das Wasser aus der jeweiligen Zufuhrleitung
durch den Ventilkörper aus der Ausflußöffnung hinaus und in den Raum zwischen Armaturenkörper
und Dichtmembrane hinein und damit zur Mischleitung fließen kann, so daß ein einwandfreies
Spülen bewirkt wird. Ein anschließendes Anziehen der Stellschraube schließt die entsprechende
Ausflußöffnung wieder, so daß mittels der anderen Stellschraube die andere Ausflußöffnung
im Armaturenkörper in entsprechender Weise für Spülzwecke geöffnet werden kann.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Die Erfindung und vorteilhafte Ausgestaltungen derselben sind im folgenden anhand
von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0010] Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine für den Einbau unter Putz bestimmte Thermostat-Mischbatterie
mit zwei Spülarmaturen in jeweils unterschiedlicher Spülstellung, im Schnitt;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Figur 1 links dargestellte Spüleinrichtung in vergrößertem
Maßstab und im Schnitt;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die in Figur 2 rechts dargestellte Spüleinrichtung in vergrößertem
Maßstab und im Schnitt;
Fig. 4 eine Untersicht der Spülarmatur in Pfeilrichtung A in Fig. 2;
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform nach der Erfindung;
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Figur 5.
[0011] In Figur 1 ist eine Mischbatterie 1 mit einem Thermostat 2 gezeigt, wie sie für den
Einbau unter Putz und für den Anschluß an Kalt- und Warmwasserrohrleitungen verwendet
wird. Jeweils in den Pfeilrichtungen B und C tritt das warme bzw. kalte Wasser aus
nichtgezeigten, zu spülenden Rohrleitungen in die Zufuhrleitungen bzw. Anschlußstutzen
3 und 4 ein, die sich über Sacklöcher 5 und 6 für den Einsatz von Schmutzsieben mit
jeweils eingeschraubtem Rückschlagventil, die im vorliegenden Fall herausgenommen
worden sind, und Leitungen 7 und 8 zum Thermostat 2 fortsetzen, über den sie Anschluß
an eine Mischleitung 9 für den Auslaß von temperiertem Wasser bzw. für die Zufuhr
desselben zu einer nichtgezeigten Brauseleitung besitzen.
[0012] Erfindungsgemäß ist nun eine Spülarmatur 10 vorgesehen, die bei aus dem Sackloch
5 ausgeschraubtem Einsatz in den Sitz bzw. das Gewinde 12 desselben einschraubbar
ist und nach Art eines Zweiwegeventils zwei Spülstellungen aufweisen kann. Zur Vereinfachung
der Darstellung sind die nichtgezeigten Siebeinsätze aus beiden Gewinden 12 und 13
der Sacklöcher 5 bzw. 6 ausgeschraubt und zwei gleiche Spülarmaturen 10 und 11 eingesetzt
worden, um die beiden Spülstellungen näher zu erläutern. Die linke Spülarmatur 10
weist dabei eine erste Spülstellung auf, in welcher das Wasser aus der Zufuhrleitung
3 durch die Spülarmatur 10 ablaßbar ist, während die Mischleitung 9 geschlossen ist,
wohingegen die zweite Spülarmatur 11 die zweite Spülstellung erläutert, in welcher
bei geschlossener Spülarmatur 11 die Mischleitung 9 geöffnet ist. Es sei betont, daß
selbstverständlich eine einzige Spülarmatur 10 oder 11 ausreicht, um die beiden Zufuhrleitungen
3 und 4 nacheinander zu spülen.
[0013] Bei der gezeigten Ausführungsform besitzen die Spülarmaturen 10, 11 jeweils einen
in die Sitze bzw. Gewinde 12, 13 der herausgeschraubten, nichtgezeigten Siebeinsätze
einschraubbaren Schraubstopfen 14, der eine zentrale Bohrung 15 aufweist, in welcher
ein zylindrischer, in seinem Durchmesser dem Durchmesser des Sitzes bzw. Sacklochs
5 bzw. 6 der Siebeinsätze im wesentlichen entsprechender Ventilkörper 16 koaxial,
jeweils von den beiden Spülstellungen begrenzt, verlagerbar ist. In der ersten Spülstellung,
die von der Spülarmatur 10 gezeigt wird, ist der Ventilkörper 16 in einer Stellung,
in welcher er am weitesten in das Sackloch 5 hinein verlagert worden ist und dabei
die Mischleitung 9 verschließt, jedoch den Abfluß aus der Zufuhrleitung 3 durch ein
den Ventilkörper 16 verlängerndes Rohrstück 17 dadurch gestattet, daß er eine koaxiale,
in das Rohrstück 17 führende Sackbohrung 18 aufweist, zu der das Wasser aus der Zufuhrleitung
3 durch zwei senkrecht zueinander stehende Querbohrungen 19 Zutritt hat. Wie man leicht
entnimmt, kann das in Pfeilrichtung B aus der nichtgezeigten, zu spülenden Wasserrohrleitung
in die Zufuhrleitung 3 eintretende, gegebenenfalls Fremdkörper mit sich führende Wasser
durch die Querbohrungen 19 in die koaxiale Sackbohrung 18 des Ventilkörpers 16 eintreten
und das den Ventilkörper 16 verlängernde Rohrstück 17 der Spülarmatur 10 durchfließen
und durch ein in Offenstellung befindliches Kugelventil 20, gegebenenfalls in einen
nichtgezeigten Schlauch oder dergleichen hinein, in Pfeilrichtung B austreten.
[0014] Zur Verbesserung der Abdichtung zwischen Ventilkörper 16 und der Wandung 21 des Sackloches
5 ist eine O-Ringdichtung 22 am Ventilkörper 16 vorgesehen. Es versteht sich dabei,
daß der Ventilkörper 16 nur soweit in Pfeilrichtung E in den Schraubstopfen 14 hineingeschoben
wird, daß einerseits die erwähnte Abdichtung und andererseits der Durchtritt des Wassers
aus der Zufuhrleitung 3 in die Sackbohrung 18 durch die Querbohrungen 19 gewährleistet
ist.
[0015] Nach Beendigung des Spülvorganges der nichtgezeigten Rohrleitung durch die Zufuhrleitung
3 könnte dem nunmehr sauberen Spülwasser der Weg zur Mischleitung 9 über die Leitung
7 freigegeben werden, nämlich dadurch, daß man den Ventilkörper 16 in die zweite Spülstellung
bewegt.
[0016] Im vorliegenden Fall wird diese zweite Spülstellung anhand der in Figur 1 rechts
angeordneten Spülarmatur 11 dargestellt. Zur Vereinfachung sind Teile dieser zweiten
Spülarmatur 11 mit gleichen Bezugszeichen versehen worden.
[0017] Das Kugelventil 20 bzw. Ablaßventil ist in diesem Falle geschlossen, da davon ausgegangen
wird, daß bereits ein Spülvorgang in der ersten Spülstellung, die weiter oben anhand
der Spülarmatur 10 erläutert wurde, auch für die in Pfeilrichtung C zur Zufuhrleitung
4 fördernde, nichtgezeigte Wasserrohrleitung stattgefunden hat. Der Ventilkörper
16 befindet sich dabei in der gezeigten, zurückgezogenen Stellung, in welcher dem
Spülwasser der Weg über die Zufuhrleitung 7, den Sitz des herausgeschraubten, nichtgzeigten
Siebeinsatzes bzw. das Sackloch 6 und die Leitung 8 zur Mischleitung 9 freigegeben
wird. Auf diese Weise läßt sich auch die Mischleitung bzw. angeschlossene Brauseleitung
spülen, ohne daß der Thermostat 2 beschädigt werden kann, da zu diesem ja nur sauberes
Wasser Zutritt hat, nachdem die vorgeschalteten Leitungen ja bereits gespült und damit
gesäubert wurden.
[0018] Anschließend läßt sich die jeweilige Spülarmatur 10 bzw. 11 durch Herausschrauben
des Schraubstopfens 14 mittels eines an ihm vorgesehenen, in Form einer Sechskantmutter
oder dergleichen ausgebildeten Ansatzes 23 wieder aus ihrem mittels einer Ringdichtung
24 abdichtenden Sitz an der Mischbatterie 1 herausnehmen, woraufhin die nichtgezeigten
Siebeinsätze wieder eingeschraubt werden können, die dafür sorgen, daß während des
Betriebs der Mischarmatur 1 Fremdkörper, die möglicherweise aus dem städtischen Versorgungsnetz
oder dergleichen herangeführt werden, keinen Zutritt zum Thermostat 2 und zur Mischleitung
9 erhalten.
[0019] In den Figuren 2 und 3 sind weitere Einzelheiten der beiden gleichartigen Spülarmaturen
10 und 11 gezeigt, die verdeutlichen, wie bei der gezeigten Ausführungsform die Verlagerung
des Ventilkörpers 16 relativ gegenüber dem Schraubstopfen 14 zustande kommt.
[0020] Wie man leicht entnimmt, befindet sich die Spülarmatur 10 gemäß Figur 2 in der gleichen
Arbeitsstellung, in der sie sich in Figur 1 befindet. Demnach nimmt die Spülarmatur
10 mit dem Ventilkörper 16 mit seiner Radialdichtung in Form des O-Dichtrings 22 zwischen
dem geschlossenen Ende 25 des Ventilkörpers 16 und den Querbohrungen 19 eine Lage
ein, die in Einbaustellung an der Armatur 1 der ersten Spülstellung entspricht, wie
sie weiter oben erläutert wurde. Um nun die koaxiale Verlagerung des Ventilkörpers
16 in Pfeilrichtung E in diese erste Spülstellung zu begrenzen, ist in der gezeigten
Weise in der Wandung des Schraubstopfens 14, hier in der Wand der Sechskantmutter
23, eine diese durchbrechende Madenschraube 26 vorgesehen, welche in eine entsprechende,
axiale Nut 27 an der zylindrischen Außenfläche 28 des Ventilkörpers 16 hineinragt.
Um nun eine unwillkürliche Verlagerung des Ventilkörpers 16 in dem Schraubstopfen
14 zu vermeiden, die beispielsweise unter dem Einfluß des Wasserdrucks geschehen könnte,
weist die Nut 27 an ihren Enden sich rechtwinklig anschließende Rastnuten 29 und 30
auf, in welche das Ende 31 der Madenschraube 26 bei entsprechender Drehung des Ventilkörpers
16 nach Erreichen der jeweiligen Spülstellung einrastbar ist. Im Falle der Spülarmatur
10 gemäß Figur 2 ist dies die erste Spülstellung.
[0021] Um die anhand der Spülarmatur 11 in Figur 3 gezeigte zweite Spülstellung zu erreichen,
muß die Spülarmatur 10 bzw. der Ventilkörper 16 mittels des am Ventilkörper 16 mit
Schrauben 32 drehfest und abgedichtet mit Hilfe der Rindichtung 32ʹ befestigten Rohrstücks
17 gedreht werden, bis das Ende 31 der Madenschraube 26 sich wieder am oberen Anfang
der Nuten 27 befindet. Sodann braucht am Rohrstück 17 lediglich in Pfeilrichtung F
(Figur 3) gezogen zu werden, bis das andere, in diesem Falle untere Ende der Nut 27
am Ende 31 der Madenschraube 26 zur Anlage kommt. Anschließend wird erneut durch Drehung
in gleicher Richtung eine Verriegelung des Endes 31 in der Rastnut 30 erzielt, wie
anhand der Spülarmatur 11 in Figur 3 gezeigt ist. Die Enden der Rastnuten können dabei
in der gezeigten Weise auch noch axial verlaufende Erweiterungen 33 aufweisen, in
denen eine nochmalige Verriegelung auf kurzer Strecke stattfindet, um auch ein unwillkürliches
Herausdrehen des Endes 31 der Madenschraube 26 aus der jeweiligen Rastnut 29, 30 zu
verhindern.
[0022] Bei diesen Verlagerungen des Ventilkörpers 16 zwischen seinen beiden Spülstellungen
sorgt eine in einer Ringnut 60 des Schraubstopfens 14 angeordnete O-Ringdichtung 59
für eine gute Abdichtung zwischen Ventilkörper 16 und Schraubstopfen 14.
[0023] Die jeweiligen Kugelventile 20 sind in den Figuren 2 und 3 der Übersichtlichkeit
halber weggelassen worden.
[0024] Figur 4 zeigt eine Untersicht der Spülarmatur in Pfeilrichtung A in Figur 2.
[0025] In den Figuren 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung gezeigt, die
ebenfalls für das Spülen von nichtgezeigten Wasserrohrleitungen mit einer aus den
Zeichnungen hervorgehenden, eingebauten Unterputz-Mischarmatur 40 in Einhebelbauweise
mit Keramikkartusche, mit zwei Zufuhrleitungen 41 und 42 und mindestens einer Mischleitung
43 geeignet ist. Die Keramikkartusche mit dem die Ventilstellung bestimmenden Einhebel
sind von der Mischarmatur 40 bereits abgeschraubt worden. Erfindungsgemäß ist nun
ein aufschraubbarer Spülkopf 44 vorgesehen, der sich mittels der beiden Befestigungsschrauben
45 und 46 an die Stelle der Keramikkartusche mit Einhebelmechanik auf die Armatur
40 aufschrauben läßt. Der Spülkopf 44 ist ein zylindrisches Teil, zweckmäßig aus Kunststoff,
und sitzt passend innerhalb des vorstehenden Randes 47 der Armatur 40 auf einer zwischenliegenden,
elastischen Dichtmembrane 48, die unter dem Einfluß des Flüssigkeitsdrucks in den
Zufuhrleitungen 41 , 42 vom Armaturenkörper in einen angrenzenden Hohlraum 50 des
Spülkopfs 44 hinein abhebbar ist, und zwar infolge ihrer Elastizität bzw. Dehnfähigkeit.
Ferner sind zwei im Spülkopf 44 angeordnete, die Dichtmembrane 48 gegen die beiden
Ausflußöffnungen 51 und 52 im Armaturenkörper 49 drückende Stellschrauben 53 und 54
vorgesehen. Diese beiden Stellschrauben 53 und 54 lassen sich von außerhalb des Spülkopfs
44, beispielsweise in der gezeigten Art mittels üblicher Schlitzschraubenköpfe 55
und 56, im Schließsinne (siehe Stellschraube 53) und im Öffnungssinne (siehe Stellschraube
54) wechselseitig betätigen, wobei in der gezeigten Weise die Ausflußöffnung 51 geschlossen,
die Ausflußöffnung 52 hingegen geöffnet wird. Der Wasserdruck in der Zufuhrleitung
42 hebt somit durch die Ausflußöffnung 52 hindurch die Dichtmembrane 48, auf die unmittelbare
Umgebung der Ausflußöffnung 52 begrenzt, derart an, daß sich in der gezeigten Weise
ein gewölbter, die Ausflußöffnung 52 und die Mischleitung 43 verbindender Durchflußraum
bildet, so daß das Spülwasser mit gegebenenfalls vorhandenen Fremdkörpern Zutritt
zur Mischleitung 43 erhält. Nach ausreichendem Spülen läßt sich die Stellschraube
54 wieder in Richtung auf die Ausflußöffnung 52 in den Spülkopf 44 hineinschrauben,
so daß sie die Dichtmembrane 48 gegen diese Ausflußöffnung 52 preßt und diese verschließt.
Anschließend läßt sich die Stellschraube 53 herausdrehen, woraufhin in gleicher Weise
die Zufuhrleitung 41 nebst zugehöriger, nichtgezeigter Wasserrohrleitung gespült werden
kann.
[0026] Zur Vermeidung von Beschädigungen der Dichtmembrane 48 sind die Enden 57 und 58 der
Stellschrauben 53 und 54 als im Durchmesser vergrößerte Druckstücke ausgebildet, die
in der gezeigten Weise zur Dichtmembrane 48 hin ballig abgerundet sind. Diese Druckstücke
sitzen verdrehbar an den Stellschrauben 53 und 54, so daß kein Scheuern an der Dichtmembrane
48 und damit keine Beschädigung derselben aus diesem Grunde auftreten kann.
[0027] Werden beide Stellschrauben 53 und 54 festgezogen, derart, daß die beiden Ausflußleitungen
51 und 52 dicht verschlossen sind, dann kann auch in der vorgeschriebenen Weise ein
sogenanntes Abdrücken des Armaturenkörpers 40 erfolgen, ob nun bereits im Herstellerwerk
oder seitens des Installateurs nach dem Einbau derselben zwecks Dichtheitsprüfung
der eingebauten Leitungen.
[0028] Es wird darauf hingewiesen, daß sich die erfindungsgemäße Mischarmatur in der erläuterten
Weise nicht nur nach Neuinstallationsmaßnahmen einsetzen läßt, sondern auch vorteilhaft
bei Sanierungsmaßnahmen für vorhandene Wasserleitungssysteme, bei denen es darum
geht, Rost und Rostschlamm, Kalkpartikel und Verunreinigungen sonstiger Art zu entfernen,
die sich im Laufe längerer Zeiträume gebildet und abgelagert haben können.
1. Vorrichtung zum Spülen von Leitungen für die Abgabe von Flüssigkeiten, insbesondere
Wasserrohrleitungen mit einer eingebauten Unterputz-Mischarmatur mit zwei Zufuhrleitungen,
mindestens einer Mischleitung und gegebenenfalls einem Thermostat, gekennzeichnet durch eine Spülarmatur (10, 11), die bei aus einer der Zufuhrleitungen (3, 5, 7; 4, 6,
8) ausgeschraubtem Sieb- und Rückschlagventileinsatz oder dergleichen in den Sitz
desselben einschraubbar ist und nach Art eines Zweiwegeventils eine erste Spülstellung
aufweist, in welcher die Flüssigkeit aus der Zufuhrleitung (3, 4) durch die Spülarmatur
(10) ablaßbar ist, während die Mischleitung (9) geschlossen ist, und eine zweite Spülstellung
aufweist, in welcher bei geschlossener Spülarmatur (11) die Mischleitung (9) geöffnet
ist und die Flüssigkeit aus der Zufuhrleitung durch die Mischleitung (9) ablaßbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülarmatur (10, 11) einen in den Sitz (12, 13) des herausgeschraubten Siebeinsatzes
einschraubbaren Schraubstopfen (14) aufweist, der eine zentrale Bohrung (15) besitzt,
in welcher ein zylindrischer, in seinem Durchmesser dem Durchmesser des Sitzes (5,
6) des Siebeinsatzes im wesentlichen entsprechender Ventilkörper (16) koaxial, jeweils
von den beiden Spülstellungen begrenzt, verlagerbar ist, derart, daß der Ventilkörper
(16) in der ersten Spülstellung, in welcher er am weitesten in den Sitz (5) hinein
verlagert worden ist, die Mischleitung verschließt, jedoch den Abfluß aus der Zufuhrleitung
(3) durch ein den Ventilkörper (16) verlängerndes Rohrstück (17), an dessen Ende ein
Ablaßventil angeordnet ist, dadurch gestattet, daß er eine koaxiale, in das Rohrstück
(17) führende Sackbohrung (18) aufweist, zu der die Flüssigkeit aus der Zufuhrleitung
(3) durch Querbohrungen (19) Zutritt hat.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem geschlossenen Ende (25) des Ventilkörpers (16) und den Querbohrungen
eine Radialdichtung angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die koaxiale Verlagerung des Ventilkörpers (16) in seinen beiden Spülstellungen
von einer in der Wandung des Schraubstopfens (14) angeordneten und diese durchbrechenden
Madenschraube (26) begrenzt ist, welche in eine entsprechende, axiale Nut (27) an
der zylindrischen Außenfläche (28) des Ventilkörpers (16) hineinragt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (27) an ihren Enden sich rechtwinklig anschließende Rastnuten (29, 30)
aufweist, in welche das Ende (31) der Madenschraube (26) bei entsprechender Drehung
des Ventilkörpers (16) nach Erreichen der jeweiligen Spülstellung einrastbar ist.
6. Vorrichtung zum Spülen von Leitungen für die Abgabe von Flüssigkeiten, insbesondere
Wasserrohrleitungen mit einer eingebauten Unterputz-Mischarmatur in Einhebelbauweise
mit Keramikkartusche oder dergleichen, mit zwei Zufuhrleitungen und mindestens einer
Mischleitung, gekennzeichnet durch einen anstelle der abgeschraubten Keramikkartusche aufschraubbaren Spülkopf (44)
mit einer zwischenliegenden, elastischen Dichtmembrane (48), die unter dem Einfluß
des Flüssigkeitsdrucks in den Zufuhrleitungen (41, 42) vom Armaturenkörper (49) in
einen angrenzenden Hohlraum (50) des Spülkopfs (22) hinein begrenzt abhebbar ist,
und durch zwei im Spülkopf (44) angeordnete, die Dichtmembrane (48) gegen die beiden
Ausflußöffnungen (51, 52) im Armaturenkörper (49) drückende, von außerhalb des Spülkopfs
(44) im Schließsinne und im Öffnungssinne wechselseitig betätigbare Stellschrauben
(53, 54).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (57, 58) der Stellschrauben (53, 54) ballig abgerundet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Spülkopf (44) aus Kunststoff besteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (57, 58) der Stellschrauben (53, 54) als im Durchmesser vergrößerte,
drehbar an den Stellschrauben (53, 54) angeordnete Druckstücke ausgebildet sind.