[0001] Die Erfindung betrifft einen Sichter ensprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein Sichter entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1 ist beispielsweise durch
die US-A-4296864 bekannt. Der Sichtraum wird hierbei durch den Ringraum gebildet,
der zwischen den am austrittsseitigen Ende der Sichtluft-Zuführungsspirale angeordneten
ortsfesten Luftleitelementen und den Rotorschaufeln vorhanden ist. Das Sichtgut wird
auf die obere Stirnseite des Rotors aufgegeben, nach außen getragen und in den Sichtraum
umgelenkt, den es anschließend von oben nach unten durchwandert. Während das Grobgut
aus dem Sichtraum nach unten ausfällt, wird das Feingut von der Sichtluft mit in den
Rotor genommen und verläßt den Rotor zusammen mit der Sichtluft durch die obere oder
untere Stirnseite.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sichter entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruches 1 dahingehend weiterzuentwickeln, daß die Trennschärfe verbessert und
insbesondere ein Mitreißen von Grobgut durch die mit Feingut beladene Sichtluft vermieden
wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0005] Eingehende Untersuchungen des oben erwähnten bekannten Sichters ergaben, daß die
dort vielfach festzustellende mangelnde Trennschärfe, insbesondere die Gefahr eines
Mitreißens von Grobgut in den mit Feingut beladenen Luftstrom, durch eine nicht optimale
Luftverteilung über die Höhe des Sichtraumes bedingt ist. Da das Sichtgut von oben
in den Sichtraum eingeführt wird und bei seiner Abwärtsbewegung durch den Sichtraum
das Feingut zunehmend in den Rotor austritt, ergibt sich eine Verringerung der Gutbeladung
im unteren Bereich des Sichtraumes. Wird andererseits die Sichtluft durch die untere
Stirnseite des Rotors abgezogen, so hat die durch die Spirale zugeführte Sichtluft
das Bestreben, den Sichtraum vorwiegend im unteren Bereich zu durchsetzen. Auf diese
Weise ergeben sich im unteren Bereich des Sichtraumes erhöhte Strömungsgeschwindigkeiten,
die leicht zu einem Mitreißen von Grobgutteilchen in den Feingutraum führen.
[0006] Erfindungsgemäß wird daher die Spirale zur Zuführung der Sichtluft durch Trennwände
in wenigstens zwei übereinanderliegende Kanäle unterteilt, aus denen die Sichtluft
in unterschiedlicher Höhe in den Sichtraum einströmt. Damit wird vermieden, daß die
Sichtluft nur einen Teil der Höhe des Sichtraumes durchsetzt.
[0007] Erfindungsgemäß sind ferner die einzelnen Kanäle mit Elementen zur Einstellung der
Menge und/oder Ge schwindigkeit der durch die einzelnen Kanäle zugeführten Sichtluft
versehen. Auf diese Weise kann man die Menge und/oder die Geschwindigkeit der in die
einzelnen Höhenbereiche des Sichtraumes einströmenden Sichtluft den jeweiligen Verhältnissen,
insbesondere der Gutbeladung in den einzelnen Sichtraumbereichen optimal anpassen.
Wird auf diese Weise die Verteilung der Sichtluft in vertikaler Richtung vor Eintritt
in den Sichtraum kontrolliert und eingestellt, so wird insbesondere vermieden, daß
die Sichtluft verstärkt in den unteren Bereich des Sichtraumes einströmt und hier
zu einem unerwünschten Mitreißen von Grobgutteilchen in den Feingutraum führt, während
die Sichtung im oberen Bereich des Sichtraumes gleichzeitig verschlechtert wird.
Durch die erfindungsgemäße Einstellmöglichkeit läßt sich daher eine wesentliche Verbesserung
der Trennschärfe des Sichters erzielen.
[0008] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Ein Auführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigen
Fig.1 einen Vertikalschnitt durch den erfindungsgemäßen Sichter,
Fig.2 einen Schnitt längs der Linie II der Fig.1,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III der Fig.2.
[0010] Das Gehäuse des dargestellten Sichters enthält im oberen Bereich eine zur Zuführung
der Sichtluft dienende Spirale 1, die tangential in den Sichtraum 2 einmündet und
die durch zwei horizontale Trennwände 3, 4 in drei übereinanderliegende Kanäle 5,
6 und 7 unterteilt ist. Im Eintrittsbereich der Spirale (vergleiche Fig.2 und 3) sind
als verstellbare Klappen 8, 9, 10 ausgebildete Elemente zur Einstellung der den einzelnen
Kanälen 5, 6, 7 zugeführten Luftmenge vorgesehen. Die Betätigung der paarweise angeordneten
Klappen 8, 9, 10 erfolgt beispielsweise über Stellhebel 11 und Ketten 12, wobei die
Klappen 8, 9 und 10 unabhängig voneinander einstellbar sind.
[0011] Im Sichtergehäuse ist ein Rotor 13 angeordnet, der um eine vertikale Achse 14 drehbar
ist und über eine Welle 15 von einem auf dem Sichtergehäuse angeordneten, nicht veranschaulichten
Motor angetrieben wird.
[0012] Der Rotor 13 ist an seinem Umfang mit Rotorschaufeln 16 besetzt, die von Ringscheiben
17 getragen werden, die über Stege 18 mit einer die Welle 15 umgebenden Buchse 19
verbunden sind. Die Welle 15 ist am unteren Ende in einem Lager 20 gelagert, das von
radialen Streben 21 getragen wird. Die untere Stirnseite des Rotors 13 ist offen
ausgebildet und weist radial verlaufende Streben 22 auf.
[0013] Die obere Stirnseite des Rotors 13 wird durch einen Teller 23 gebildet, der an seiner
Oberseite radial angeordnete Verteilerleisten 24 trägt.
[0014] Zur Aufgabe des Sichtgutes auf den Teller 23 dient eine Luftförderrinne 25, an die
sich eine Verteilerglocke 26 anschließt, die die Welle 15 koaxial umgibt und deren
untere Öffnung 26a über dem Zentrum des Tellers 23 ausmündet.
[0015] Mit Abstand gegenüber dem Umfang des Tellers 23 ist ein Ablenkring 27 vorgesehen,
der das vom Teller 23 abgeworfene Sichtgut nach unten in den Sichtraum 2 umlenkt.
[0016] Im unteren Bereich ist das Sichtergehäuse mit einem Trichter 28 zur Abführung des
Grobgutes versehen. Weiterhin befindet sich unterhalb der offenen unteren Stirnseite
des Rotors 13 ein weiterer Trichter 29, an den beim dargestellten Ausführungsbeispiel
mehrere Anschlüsse 30 (beispielsweise vier gleichmäßig am Umfang verteilte Anschlüsse
30) angeschlossen sind.
[0017] Am austrittseitigen Ende der Spirale 1 zur Zuführung der Sichtluft sind Luftleitelemente
31 vorgesehen. Wie Fig.2 zeigt, sind diese Luftleitelemente 31 im Sinne der Strömungsrichtung
der etwa tangential in den Sichtraum 2 einströmenden Sichtluft geneigt.
[0018] Die Funktion des dargestellten Sichters ist folgendermaßen:
[0019] Das über die Luftförderrinne 25 und die Verteilerglocke 26 in gleichmäßiger Verteilung
auf das Zentrum des Tellers 23 aufgegebene Sichtgut wird durch die Bewegung des Rotors
13 nach außen gefördert und hierbei durch die Verteilerleisten 24 zusätzlich vergleichmäßigt.
Das Sichtgut wird mit mäßiger radialer Geschwindigkeitskomponente vom Teller 23 abgeworfen
und durch den Ablenkring 27 nach unten umgelenkt. Es durchsetzt dann in Form eines
gleichmäßigen Gutschleiers den Sichtraum 2 von oben nach unten.
[0020] Die Sichtluft wird über die Kanäle 5, 6 und 7 der Spirale 1 zugeführt, wobei durch
Einstellung der Klappen 8, 9 und 10 die Menge der in den einzelnen Höhenbereichen
des Sichtraumes 2 einströmenden Sichtluft den jeweiligen Verhältnissen optimal angepaßt
wird. Da im allgemeinen im oberen Bereich des Sichtraumes 2 eine größere Gutbeladung
vorhanden ist, ist es meist zweckmäßig, den oberen Kanal 5 mit einer größeren Luftmenge
als den unteren Kanal 7 zu betreiben.
[0021] Im Sichtraum 2 erfolgt die Trennung von Feingut und Grobgut. Während das Grobgut
nach unten ausfällt und durch den Trichter 28 abgeführt wird, gelangt das Feingut
zusammen mit der Sichtluft in das Innere des Rotors 13 und wird über die Anschlüsse
30 abgeführt. Die Luftleitelemente 31 am austrittseitigen Ende der Spirale 1 dienen
zur Aufrechterhaltung des Dralles der Luftströmung, während die Rotorschaufeln 16
vorwiegend die Aufgabe erfüllen, am Feingut anhaftende Grobgutteilchen am Eintritt
in das Innnere des Rotors 13 zu hindern.
[0022] Die über die Anschlüsse 30 abgeführte, mit Feingut beladene Sichtluft gelangt zu
einem oder mehreren äußeren Abscheidern, in denen das Feingut (Fertiggut) von der
Sichtluft getrennt wird. Die Sichtluft kann dann über einen äußeren Umluftventilator
erneut der Spirale 1 zugeführt werden (Umluftbetrieb). Stattdessen ist es jedoch auch
möglich, die vom Feingut befreite Sichtluft (eventuell nach weiterer Entstaubung)
zu verwerfen und die Sichtluft aus der Umgebung anzusaugen (einmaliger Durchgang der
Sichtluft durch den Sichter).
[0023] Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Varianten möglich. So kann man beispielsweise
die mit Feingut beladene Sichtluft auch durch die obere Stirnseite des Rotors abziehen.
In diesem Falle wird an der oberen Stirnseite des Rotors statt eines geschlossenen
Tellers 23 zweckmäßig ein System von sternförmig angeordneten Kanälen vorgesehen,
die lediglich an ihrem inneren und äußeren Ende offen sind und durch die das zentral
über die Verteilerglocke 26 zugeführte Sichtgut dem Sichtraum 2 zugeleitet wird.
[0024] Während ferner bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Spirale 1 in drei übereinander
angeord nete Kanäle 5, 6 und 7 unterteilt ist, so ist es im Rahmen der Erfindung
selbstverständlich auch möglich, nur zwei oder mehr als drei Kanäle vorzusehen.
[0025] Eine weitere Variante ist in Fig.2 gestrichelt angedeutet. Hierbei weist die Spirale
1 noch eine zweite Lufteintrittsöffnung 32 auf, die am Umfang um etwa 180° gegenüber
der anderen Lufteintrittsöffnung 33 versetzt ist. Auch im Bereich dieser zweiten
Lufteintrittsöffnung 32 sind Elemente (z.B. Klappen) zur Einstellung der durch die
einzelnen Kanäle zugeführten Luftmenge vorgesehen. Durch solche zusätzlichen Lufteintrittsöffnungen
wird die Aufrechterhaltung des Dralles begünstigt, mit dem die Sichtluft in den Sichtraum
2 eintritt.
[0026] Durch die erfindungsgemäße Einstellmöglichkeit wird nicht nur eine wesentliche Verbesserung
der Trennschärfe des Sichters erzielt, sondern es wird auch der spezifische Luftbedarf
des Sichters insgesamt verringert, was eine beachtliche Energieeinsparung ermöglicht.
1. Sichter, enthaltend
a) ein Sichtergehäuse mit einer tangential in den Sichtraum (2) einmündenden, mit
Luftleitelementen (31) versehenen Spirale (1) zur Zuführung der Sichtluft, einem
Trichter (28) zur Abführung des Grobgutes sowie wenigstens einem Anschluß (30) zur
Abführung der mit Feingut beladenen Sichtluft,
b) einen um eine vertikale Achse (14) drehbaren Rotor (13), der an seinem Umfang mit
Rotorschaufeln (16) besetzt ist und im Bereich einer Stirnseite eine Öffnung zum
Austritt der mit Feingut beladenen Sichtluft aufweist,
c) Einrichtungen (25, 26, 27) zur Aufgabe des Sichtgutes auf die obere Stirnseite
des Rotors (13) sowie zur Umlenkung des vom Rotor nach außen geführten Sichtgutes,
so daß das Sichtgut den zwischen den ortsfesten Luftleitelementen (31) und den Rotorschaufeln
(16) gebildeten ringförmigen Sichtraum (2) von oben nach unten durchsetzt, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
d) die Spirale (1) zur Zuführung der Sichtluft ist durch Trennwände (3, 4) in wenigstens
zwei übereinanderliegende Kanäle (5, 6, 7) unterteilt, aus denen die Sichtluft in
unterschiedlicher Höhe in den Sichtraum (2) einströmt,
e) die einzelnen Kanäle (5, 6, 7) sind mit Elementen (8, 9, 10) zur Einstellung der
Menge und/oder Geschwindigkeit der durch die einzelnen Kanäle (5, 6, 7) zugeführten
Sichtluft versehen.
2. Sichter nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente zur Einstellung
der durch die einzelnen Kanäle (5, 6, 7) zugeführten Luftmenge durch vorzugsweise
im Eintrittsbereich der Spirale (1) angeordnete, verstellbare Klappen (8, 9, 10) gebildet
werden.
3. Sichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spirale (1) mehrere über
den Umfang verteilte Lufteintrittsöffnungen (32, 33) aufweist, wobei im Bereich jeder
Lufteintrittsöffnung Elemente (8, 9, 10) zur Einstellung der durch die einzelnen
Kanäle (5, 6, 7) zugeführten Luftmenge vorgesehen sind.
4. Sichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur zentralen Aufgabe des
Sichtgutes auf die obere Stirnseite des Rotors (13) eine koaxial zur Antriebswelle
(15) des Rotors (13) angeordnete Verteilerglocke (26) vorgesehen ist, in die eine
Luftförderrinne (25) einmündet.
5. Sichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Stirnseite des
Rotors (13) offen ist und im unteren Bereich des Sichtergehäuses wenigstens ein Anschluß
(30) zur Abführung der mit Feingut beladenen Sichtluft vorgesehen ist.
6. Sichter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Stirnseite des Rotors
(13) durch einen zur Verteilung des Sichtgutes dienenden Teller (23) gebildet wird,
der an seiner Oberseite vorzugsweise radial angeordnete Verteilerleisten (24) trägt.
7. Sichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (15) des Rotors
(13) an ihrem unteren Ende in einem von radialen Streben (21) getragenen Lager (20)
gelagert ist.