[0001] Die Erfindung betrifft ein insbesondere für den Aufbau eines Ziehwerkzeugs mit einem
Blechhalter und einer relativ dazu bewegbaren Umformkontur bestimmtes Hydraulikelement
mit einem innerhalb eines Arbeitszylinders axial bewegbar aufgenommenen Arbeitskolben,
der rückseitig mit Strömungsmitteldruck beaufschlagbar ist, ferner ein unter Verwendung
eines derartigen Hydraulikelements aufgebautes Ziehwerkzeug.
[0002] In der DE-OS 34 24 266 ist ein Ziehwerkzeug beschrieben, das ein aus mehreren mit
Druckmedium beaufschlagten Druckzylindern und in diesen axial bewegbar geführten Kolben
bestehendes Ziehkissen zum Abstützen eines Blechhalters und ein weiteres, einen in
Ziehrichtung bewegbar geführten Ziehstempel aufnehmendes Ziehkissen besitzt, das wenigstens
einen mit den Druckzylindern des der Blechhalterabstützung dienenden Ziehkissens über
Strömungswege verbundenen und mit beim Ziehvorgang aus diesen Druckzylindern verdrängtem
Druckmedium beaufschlagbaren Druckzylinder mit einem in diesem aufgenommenen Kolben
besitzt.
[0003] Es handelt sich bei dem vorbekannten Ziehwerkzeug somit darum, daß einem den bewegbaren
Ziehstempel abstützenden Druckzylinder mehrere weitere Druckzylinder zugeordnet sind,
auf denen sich der den Ziehstempel umschließende Blechhalter abstützt. Kennzeichnend
ist dabei, daß beim Niedergehen eines beispielsweise von einem Pressenstößel betätigten
Ziehringes aus den Druckzylindern des der Blechhalterabstützung dienenden Ziehkissens
abströmendes Druckmedium über geeignete Strömungswege in den Druckzylinder des weiteren
Ziehkissens, auf dem der vertikal bewegbare Ziehstempel aufgenommen ist, überströmt
und einen in diesem Druckzylinder geführten Kolben beaufschlagt, der seinerseits beim
Ziehvorgang den Ziehstempel entgegen der Bewegungsrichtung des Ziehringes und dementsprechend
des Blechhalters in Ziehrichtung antreibt. Diese Einrichtung ermöglicht somit die
Ausführung komplizierter Gegenzüge zu dem vom niedergehenden Ziehring vermittelten
Zug, desgleichen aber auch die Auflösung der angestrebten Ziehtiefe in je einen vom
niedergehenden Ziehring und einen vom hochfahrenden Ziehstempel bewirkten Teilzug.
[0004] Neben diesen ziehtechnischen Möglichkeiten besteht ein besonderer Vorteil bei der
vorbekannten Einrichtung aber auch in der Nutzung der Druckenergie des beim Niedergehen
des Ziehringes und des damit verbundenen Niedergehens des Blechhalters aus den der
Blechhalterabstützung dienenden Druckzylindern verdrängten Druckmediums zum Antrieb
des der Bewegung des Ziehringes entgegengesetzt betätigten Ziehstempels.
[0005] Die mit der vorbekannten Einrichtung verwirklichbare Ziehtechnologie hat sich bestens
bewährt. Verbesserungs bedürftig erscheint die vorbekannte Einrichtung jedoch im
Hinblick auf einen einfacheren und vor allem kostengünstigeren Aufbau.
[0006] Demgemäß besteht die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe in der Schaffung eines
insbesondere für den Aufbau eines Ziehwerkzeugs mit einem Blechhalter und einer relativ
dazu bewegbaren Umformkontur bestimmten Hydraulikelements, das die mit der vorbekannten
Einrichtung realisierbare Ziehtechnologie ermöglicht, aber sich durch einen wesentlich
einfacheren und kostengünstigeren Aufbau auszeichnet. Desgleichen soll im Rahmen der
Erfindung ein unter Verwendung eines derartigen Hydraulikelementes aufgebautes Ziehwerkzeug
geschaffen werden.
[0007] Hinsichtlich des Hydraulikelementes ist die Erfindungsaufgabe dadurch gelöst, daß
bei dem Hydraulikelement nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 mit einem innerhalb
eines Arbeitszylinders axial bewegbar aufgenommenen Arbeitskolben, der rückseitig
mit Strömungsmitteldruck beaufschlagbar ist, koaxial zum Arbeitskolben ein Ringkolben
angeordnet ist, der sich rückseitig an einer auf die Rückseite des Arbeitskolbens
wirkenden Hydraulikmittelfüllung des Arbeitszylinders abstützt und der gegenläufig
zum Arbeitskolben betätigbar ist.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Hydraulkelement handelt es sich mithin darum, daß innerhalb
eines Arbeitszylinders zwei gegenläufig betätigbare Kolben in koaxialer Anordnung
aufgenommen sind, wobei die Einstellung mittels der Hydraulikmittelfüllung so getroffen
ist, daß sich der Ringkolben in seiner vollen Ausschub lage befindet, wenn der Arbeitskolben
in seiner zurückgezogenen Stellung steht, oder umgekehrt steht der Arbeitskolben
in seiner vollen Ausschublage, wenn sich der Ringkolben in seiner zurückgezogenen
Stellung befindet. Bei einer Bewegung des einen Kolbens aus seiner vollen Ausschublage
in Richtung auf seine zurückgezogene Stellung wird Strömungsdruckmittel der Hydraulikmittelfüllung
verdrängt, das den anderen Kolben des Arbeitszylinders rückseitig beaufschlagt und
dadurch der Bewegungsrichtung des erstgenannten Kolbens entgegengerichtet antreibt.
[0009] Das erfindungsgemäße Hydraulikelement zeichnet sich gegenüber dem eingangs erläuterten
Stande der Technik durch außerordentlich kompakte Bauweise aus.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Arbeitskolben des Hydraulikelementes
aus Differentialkolben mit einer seiner rückseitigen Beaufschlagung mit Strömungsmitteldruck
entgegengerichtet mit Strömungsmitteldruck beaufschlagbaren Differenzfläche ausgebildet,
so daß infolge Beaufschlagung dieser Differenzfläche mit Strömungsmitteldruck der
Arbeitskolben aus einer Vorschublage rückführt werden kann.
[0011] Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Hydraulikelements sieht
vor, daß der als Differentialkolben ausgebildete Arbeitskolben eine zentrale zylindrische
Mittelausnehmung aufweist, daß sich koaxial zum Arbeitszylinder von einer diesen
rückseitig abschließenden Grundplatte ein mit letzterer fest verbundener zylindrischer
Fortsatz forterstreckt, der einen in die zylindrische Mittelausnehmung des Arbeitskolbens
eingreifenden Kopf aufweist, und daß ein den zylindrischen Fortsatz konzentrisch umschließendes
Ringteil des Arbeitskolbens dessen Differenzfläche bildet, die entgegen der rückseitigen
Beaufschlagung des Arbeitskolbens mit Strömungsmitteldruck aus einem inneren Differenzraum
zwischen dem Ringteil und dem Kopf des zylindrischen Fortsatzes mit Strömungsmitteldruck
beaufschlagbar ist.
[0012] Eine Weiterbildung der zuletztgenannten Ausgestaltung sieht vor, daß die den Kopf
des sich von der Grundplatte forterstreckenden zylindrischen Fortsatzes aufnehmende
zentrale Ausnehmung des Arbeitskolbens auf der von der Grundplatte entfernten Seite
durch einen Kolbenboden abgeschlossen und letzterer über wenigstens einen Strömungskanal,
der sich vom rückseitigen Beaufschlagungsraum des Arbeitszylinders zu einem zwischen
dem Kolbenboden und dem Kopf des zylindrischen Fortsatzes gebildeten Beaufschlagungsraum
erstreckt, mit dem auf die Rückseite des Arbeitskolbens wirkenden Strömungsmitteldruck
beaufschlagbar ist.
[0013] Angesichts der Einbeziehung des Kolbenbodens in die rückseitige Beaufschlagungsfläche
des Arbeitskolbens ergibt sich eine extrem kompakte Bauweise. Die Beaufschlagungsflächen
des Arbeitskolbens und des koaxial zu diesem angeordneten Ringkolbens können dem jeweiligen
Bestimmungszweck des Hydraulikelementes entsprechend gewählt werden. Als vorteilhaft
hat sich jedoch erwiesen, wenn die in Arbeitsrichtung mit Strömungsmitteldruck beaufschlagbare
Fläche des Arbeitskolbens etwa gleich der rückseitigen Beaufschlagungsfläche des koaxial
zum Arbeitskolben im Arbeitszylinder aufgenommenen Ringzylinders ist. Dies führt dazu,
daß der Ringzylinder und der Arbeitszylinder gleiche Kräfte aufzunehmen vermögen
und dem Betrag nach gleiche, aber entgegengesetzt gerichtete Bewegungen ausführen.
[0014] Selbstverständlich kann im Rahmen der Erfindung ein Hydraulikelement auch wenigstens
zwei achsparallel zueinander angeordnete Arbeitszylinder mit je einem Arbeitskolben
und einem dazu koaxialen Ringkolben besitzen und die Arbeitszylinder können in einem
gemeinsamen Zylinderblock aufgenommen sein.
[0015] Das unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Hydraulikelementes zu schaffende Ziehwerkzeug
ist dadurch gekennzeichnet, daß der Ziehstempel des Ziehwerkzeugs auf dem Arbeitskolben
des Hydraulikelementes aufgenommen ist, während sich der den Ziehstempel umschließende
Blechhalter auf dem koaxial zum Arbeitskolben angeordneten Ringkolben abstützt.
[0016] Die Kompaktbauweise des eingesetzten Hydraulikelementes führt mithin auch zu einem
äußerst kompakten und vorteilhaften Aufbau des Ziehwerkzeugs. Zweckmäßigerweise kann
bei dem Ziehwerkzeug der auf dem Ringkolben aufgenommene Blechhalter einen Führungsabschnitt
besitzen, der den Arbeitszylinder bzw. einen letzteren aufnehmenden Zylinderblock
umgreift, so daß eine präzise Führung des Blechhalters gewährleistet ist.
[0017] Eine Ausgestaltung des Ziehwerkzeugs sieht vor, daß ein Blechhalter sich auf den
Ringkolben von zwei achsparallel im Abstand voneinander angeordneten Arbeitszylindern
abstützt, auf deren gegenläufig zu den Ringkolben betätigbaren Arbeitskolben je ein
Ziehstempel angeordnet ist. Ein derartiger Werkzeugaufbau empfiehlt sich insbesondere
bei einem Werkzeug zum Ziehen von Doppelbeckenspülen.
[0018] Bei einem derartigen Werkzeug hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Blechhalter
auf einer an den Arbeitszylindern bzw. einem letztere aufnehmenden Zylinderblock geführten
und sich auf den Ringkolben abstützenden Druckverteilungsplatte aufgenommen ist, durch
die sich koaxial mit den Arbeitszylindern Durchführungen für die Arbeitskolben hindurcherstrecken,
auf denen die Ziehstempel des Werkzeugs aufgenommen sind.
[0019] Anhand der beigefügten Zeichnung sollen nachstehend eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Hydraulikelementes und zwei unter Verwendung erfindungsgemäßer Hydraulikelemente
aufgebaute Ziehwerkzeuge erläutert werden. In schematischen Ansichten zeigen:
Fig. 1 ein Hydraulikelement mit zwei in einem Arbeitszylinder koaxial zueinander
angeordneten und gegenläufig betätigbaren Kolben in zwei verschiedene Betriebsstellungen
veranschaulichenden Halbschnittansichten,
Fig. 2 in zwei verschiedene Betriebsstellungen veranschaulichenden Halbschnittansichten
ein unter Verwendung eines Hydraulikelements nach Fig. 1 aufgebautes Ziehwerkzeug,
Fig. 3 in einer Ansicht wie in Fig. 2 ein Ziehwerkzeug zum Ziehen einer Doppelbeckenspüle
mit einem zwei im Abstand voneinander achsparallel angeordnete, zu einem in einer
seitlichen Ansicht gezeigten Zylinderblock zusammengefaßte Arbeitszylinder aufweisenden
Hydraulikelement und
Fig. 4 das Werkzeug nach Fig. 3 in einer teilweisen Schnittansicht entsprechend der
Schnittlinie IV-IV in Fig. 3.
[0020] Das in Fig. 1 für sich allein gezeigte Hydraulikelement 10 besitzt einen Arbeitszylinder
11 aus einer Grundplatte 12 und einer auf dieser aufgenommenen Zylinderhülse 13, in
der in koaxialer Anordnung zueinander ein zentraler Arbeitskolben 14 und ein diesen
umschließender Ringkolben 15 gegenläufig axial bewegbar aufgenommen sind. Der Ringzylinder
15 ist mittels in Ringnuten der Zylinderhülse 13 angeordneter O-Ringdichtungen 16
und der zentrale Arbeitskolben 14 gegenüber dem Ringkolben durch in Ringnuten des
Ringkolbens aufgenommene O-Ringdichtungen 17 abgedichtet.
[0021] Von der zu der Grundplatte 12 hinweisenden Seite erstreckt sich in den zentralen
Arbeitszylinder 14 eine zylindrische Mittelausnehmung 18 hinein, die auf der von der
Grundplatte entfernten Seite von einem Kolbenboden 19 abgeschlossen ist. In die zylindrische
Mittelausnehmung des Arbeitskolbens greift ein kolbenförmig ausgebildeter Kopf 20
eines zylindrischen Fortsatzes 21 ein, der sich koaxial zum Arbeitskolben von der
Grundplatte des Arbeitszylinders forterstreckt und einen kleineren Durchmesser als
der in die Mittelausnehmung 18 des Arbeitskolbens eingreifende Kopf 20 aufweist.
Abgedichtet ist der Kopf 20 dieses zylindrischen Fortsatzes 21 gegenüber den die zylindrische
Mittelausnehmung begrenzenden Wandungen durch in Ringnuten des Kopfs augenommene O-Ringdichtungen
22.
[0022] Die der Grundplatte 12 zugewandte Offenseite der zylindrischen Mittelausnehmung 18
des Arbeitskolbens 14 ist durch ein mittels eines Gewindes 24 eingeschraubtes Ringteil
25 abgeschlossen, das seinerseits den zylindrischen Fortsatz 21 konzentrisch umschließt
und gegenüber diesem mittels in Ringnuten eingelassener O-Ringdichtungen 26 strömungsmitteldicht
abgedichtet ist. Zwischen dem Ringteil 25 und dem kolbenartig ausgebildeten Kopf 20
des Fortsatzes 21 ist eine ringförmige Beaufschlagungskammer 28 gebildet, die über
einen sich durch die Grundplatte und den zylindrischen Fortsatz erstreckenden Kanal
29,30 mit Strömungsdruckmittel beaufschlagbar ist.
[0023] Der Beaufschlagungsraum 32 zwischen der Rückseite des Arbeitskolbens 14 und der Grundplatte
12 ist mit dem Raum 34 zwischen dem Kolbenboden 19 des Arbeitskolbens und der von
der Grundplatte entfernten Seite des Kopfs 20 des Fortsatzes über einen Strömungskanal
35 verbunden, der sich durch den Arbeitskolben hindurcherstreckt.
[0024] Bestimmungsgemäß sind der zentrale Arbeitskolben 14 und der diesen konzentrisch umschließende
Ringkolben 15 im Arbeitszylinder gegenläufig axial beweglich. Demgemäß besitzt der
Arbeitszylinder 11 eine Hydraulikmittelfüllung, die rückseitig auf den Ringkolben
15 wirkt und sowohl die der Grundplatte 12 zugewandte Rückseite des zentralen Arbeitskolbens
14 als auch die dem Kopf 20 des zylindrischen Fortsatzes 21 gegenüberliegende Seite
des Kolbenbodens 19 beaufschlagt. Die rückseitigen Beaufschlagungsflächen des Arbeitskolbens
14 sind bei dem veranschaulichten Hydraulikelement 10 flächengleich mit der Rückseite
des Ringkolbens 15. Wenn der Strömungskanal 35 z.B. durch einen Stopfen geschlossen
ist, entspricht die Kraft (Umformkraft), die auf den Arbeitskolben 14 einwirkt, der
Blechhaltekraft, mit welcher der Ringkolben axial bewegt wird. Im Hinblick auf das
zu verformende Material oder auf eine spezifische Ziehform kann es notwendig sein,
die Umformkraft größer oder kleiner zu machen als die Blechhaltekraft. Wesentlich
größer ist z.B. die Umformkraft, wenn bei offenem Strömungskanal 35 zusätzlich der
Kolbenboden 19 aus dem Raum 34 heraus beaufschlagt wird. Die Anordnung ist so getroffen,
daß der Arbeitskolben 14 in seiner durch Auflaufen des in die zylindrische Mittelausnehmung
18 eingeschraubten Ringteils 15 auf einen Anschlag 36 des zylindrischen Fortsatzes
begrenzten Endlage steht, wenn der Ringkolben 15 sich in seiner vollständig eingezogenen
Lage befindet und mit seiner Rückseite auf der den Arbeitszylinder abschließenden
Grundplatte 12 aufsteht. Dies zeigt die rechte Hälfte von Fig. 1. Umgekehrt steht
der Arbeitskolben 14 mit seiner Rückseite auf der Grundplatte 12 auf, wenn der Ringkolben
15 sich in seiner maximalen Ausschubstellung befindet, in der ein ringförmiger Anschlag
37 des Ringkolbens auf eine als Anschlag 38 wirkende Ringschulter der Zylinderhülse
13 aufgelaufen ist.
[0025] Eine Axialverschiebung des Ringkolbens 15 aus seiner vollen Ausschublage in Richtung
auf die Grundplatte 12 des Arbeitszylinders führt mithin infolge Verdrängung des
die Rückseite des Ringkolbens beaufschlagenden Hydraulikmittels zu einer entsprechenden
Beaufschlagung der Rückseite des Arbeitskolbens 14 und des Kolbenbodens 19 und mithin
zu einer Verschiebung des Arbeitskolbens in eine von der Grundplatte entfernte Lage.
Rückgestellt werden kann der Arbeitskolben 14 aus der von der Grundplatte 12 des
Arbeitszylinders entfernten Lage durch Beaufschlagung der zu dem Kopf 20 des zylindrischen
Fortsatzes 21 hinweisenden Differenzfläche 39 des Ringteils 25 mit Strömungsdruckmittel
über die sich durch die Grundplatte und den zylindrischen Fortsatz erstreckenden
Strömungskanäle 29, 30.
[0026] Fig. 2 zeigt ein unter Verwendung eines Hydraulikelementes 10 gemäß Fig. 1 aufgebautes
Ziehwerkzeug 40 zum Herstellen topfartiger Ziehteile 41. Bei diesem Ziehwerkzeug ist
auf dem zentralen Arbeitskolben 14 ein Ziehstempel 43 fest aufgenommen, der von einem
sich auf dem den Arbeitskolben konzentrisch umschließenden Ringkolben 15 abstützenden
Blechhalter 43 umschlossen ist. Dieser Blechhalter besitzt einen sich in Richtung
auf die Grundplatte 12 des Arbeitszylinders forterstreckenden und die Zylinderhülse
13 umschließenden Führungsabschnitt 44.
[0027] In der linken Halbschnittansicht von Fig. 2 stehen der Blechhalter 43 und der Ziehstempel
42 in einer den Beginn eines Ziehvorganges kennzeichnenden Ausgangslage, in der eine
Platine 45 auf dem Blechhalter aufgenommen ist. In dieser Betriebsstellung befindet
sich der den Blechhalter 43 abstützende Ringkolben 15 in seiner maximalen Ausschublage,
während der den Ziehstmepel 42 aufnehmende Arbeitskolben 14 in seiner zurückgezogenen
Lage steht. Wenn nun der Ziehring 46 eines in der rechten Halbschnittansicht von
Fig. 2 veranschaulichten Werkzeugoberteils 47 auf den Blechhalter 43 niedergeht, beginnt
der Ziehvorgang in der Weise, daß unter gleichzeitiger Einspannung der Platine 45
zwischen dem Ziehring 46 und dem Blechhalter 43 der Blechhalter und damit der letzteren
abstützende Ringkolben 15 in Richtung auf die Grundplatte 12 des Arbeitszylinders
verfahren werden, was dazu führt, daß der den Ziehstempel 14 aufnehmende Arbeitskolben
14 durch das vom niedergehenden Ringkolben 15 verdrängte Strömungsdruckmittel beaufschlagt
und mithin entgegen der Bewegung des Ringkolbens angetrieben wird. Demgemäß erfährt
der Ziehstempel 42 entgegen der Bewegungsrichtung des Blechhalters 43 eine Antriebsbewegung,
so daß der Ziehvorgang in einen vom Blechhalter ausgeführten Teilhub und eine entgegengerichteten
Teilhub des Ziehstempels aufgelöst ist.
[0028] Die rechte Halbschnittansicht von Fig. 2 veranschaulicht die Betriebsstellung am
Ende des Ziehvorganges, in der das topfartige Tiefziehteil 41 ausgebildet und ein
umlaufender Randflansch des Ziehteils noch zwischen dem Ziehring 46 und dem Blechhalter
43 aufgenommen ist. In dieser Betriebsstellung steht der den Blechhalter 43 abstützende
Ringkolben 15 auf der Grundplatte 12 des Arbeitszylinders auf, während der den Ziehstempel
42 aufnehmende Arbeitskolben 14 sich in der durch den Anschlag 35 des zylindrischen
Fortsatzes 21 begrenzten maximalen Ausschublage befindet. Die Antriebsbewegung des
Arbeitskolbens 14 wird dabei durch gleichzeitige Beaufschlagung der der Grundplatte
zugewandten Rückseite des Arbeitskolbens und des Kolbenbodens 19 über den sich durch
den Arbeitskolben hindurcherstreckenden Überströmkanal 35 bewirkt. Eine Rückstellung
des Ziehwerkzeugs in seine Ausgangslage erfolgt bei gleichzeitigem Hochfahren des
Werkzeugoberteils 47, indem die von der Grundplatte 12 des Arbeitszylinders entfernten
Seite des in die zentrale Mittelausnehmung 18 eingeschraubten Ringteils 25 über die
sich durch die Grundplatte und den zylindrischen Fortsatz erstreckenden Strömungskanäle
29, 30 mit Strömungsdruckmittel beaufschlagt wird.
[0029] Eine Änderung des konstruktionsbedingt vorgegebenen Verhältnisses von Blechhaltekraft
zu Umformkraft kann bei dem erfindungsgemäßen Hydraulikelement 10 ein einfacher Weise
dadurch erreicht werden, daß während des Ziehvorganges die von der Grundplatte 12
des Arbeitszylilnders entfernte Differenzfläche 39 des in die Mittelausnehmung 18
des Arbeitskolbens 14 eingeschraubten Ringteils 25 in gesteuerter Weise mit Strömungsmitteldruck
beaufschlagt wird.
[0030] Dies kann dadurch bewirkt werden, daß der beim Ziehvorgang erforderliche Abfluß
des hydraulischen Mediums aus der Beaufschlagungskammer 28 mittels eines Drosselventils
mehr oder weniger gebremst wird.
[0031] Bei dem in den Fig. 3 und 4 veranschaulichten Werkzeug 50 handelt es sich um ein
Ziehwerkzeug zum Herstellen von Doppelbeckenspülen. Demgemäß sind im Abstand voneinander
zwei Arbeitszylinder 51, 52 achsparallel zueinander angeordnet und in einem auf einer
Grundplatte 53 aufgenommenen Zylinderblock 54 zusammengefaßt. In jedem dieser Arbeitszylinder
ist in der oben in Verbindung mit Fig. 1 erläuterten Weise ein innerer Arbeitskolben
55, 56 und ein gegenläufig dazu bewegbarer Ringkolben 57,58 aufgenommen. Die Ringkolben
der beiden Arbeitszylinder stützen eine Druckverteilungsplatte 60 ab, die einen den
Zylinderblock 54 umgreifenden Führungsabschnitt 61 besitzt und auf der oberseitig
der Blechhalter 62 aufgenommen ist. Durch Ausnehmungen in der Druckverteilungsplatte
60 erstrecken sich die zentralen Arbeitskolben 55, 56 der Arbeitszylinder hindurch,
auf denen die den Beckenformen entsprechenden Ziehstempel 63, 54 aufgenommen sind.
[0032] In der linken Halbschnittansicht von Fig.3 ist das Werkzeug in seiner Ausgangslage
gezeigt, in der Zieh stempel und Blechhalter in einer Ebene stehen. Die den Blechhalter
62 über die Druckverteilungsplatte 60 abstützenden Ringkolben 57, 58 stehen in dieser
Betriebsstellung in ihrer maximalen Ausschublage, während die Arbeitskolben 55, 56
auf denen die Ziehstempel 63, 64 aufgenommen sind, in ihren unteren Endstellungen
stehen. Wenn dann durch Niedergehen eines Ziehringes 65, wie in der rechten Halbschnittansicht
von Fig. 3 veranschaulicht, der Blechhalter 62 abgesenkt wird, verdrängen die den
Blechhalter abstützenden Ringkolben 57, 58 Strömungsdurckmittel in den Arbeitszylindern,
das dann zu einer entsprechenden rückseitigen Beaufschlagung der zentralen Arbeitskolben
55, 56 und damit zum Antrieb der auf den Arbeitszylindern aufgenommenen Ziehstempel
63, 64 entgegen der Bewegungsrichtung des Blechhalters führt.
1. Hydraulikelement mit einem innerhalb eines Arbeitszylinders axial bewegbar aufgenommenen
Arbeitskolben, der rückseitig mit Strömungsmitteldruck beaufschlagbar ist, insbesondere
für den Aufbau eines Ziehwerkzeugs mit einem Blechhalter und einer relativ dazu bewegbaren
Umformkontur,
gekennzeichnet durch
einen koaxial zum Arbeitskolben (14, 55, 56) angeordneten Ringkolben (15, 57, 58),
der sich rückseitig an einer auf die Rückseite des Arbeitskolbens wirkenden Hydraulikmittelfüllung
des Arbeitszylinders (11, 51, 52) abstützt und der gegenläufig zum Arbeitskolben
betätigbar ist.
2. Hydraulikelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskolben
(14) ein Differentialkolben mit einer seiner rückseitigen Beaufschlagung mit Strömungsmitteldruck
entgegengerichtet mit Strömungsmitteldruck beaufschlagbaren Differenzfläche (39)
ist.
3. Hydraulikelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der als Differentialkolben
ausgebildete Arbeitskolben (14) eine zentrale zylindrische Mittelausnehmung (18)
aufweist, daß sich koaxial zum Arbeitszylinder von einer diesen rückseitig abschließenden
Grundplatte (12) ein mit letzterer fest verbundener zylindrischer Fortsatz (21) forterstreckt,
der einen in die zentrale Mittelausnehmung des Arbeitskolbens eingreifenden Kopf (20)
aufweist, und daß ein den Fortsatz konzentrisch umschließendes Ringteil (25) des Arbeitskolbens
dessen Differenzfläche (39) bildet, die entgegen der rückseitigen Beaufschlagung des
Arbeitskolbens mit Strömungsmitteldruck aus einem inneren Differenzraum (28) zwischen
dem Ringteil und dem Kopf des Fortsatzes mit Strömungsmitteldruck beaufschlagbar ist.
4. Hydraulikelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den Kopf (20)
des sich von der Grundplatte (12) forterstreckenden zylindrischen Fortsatzes (21)
aufnehmende zentrale Mittelausnehmung (18) des Arbeitkolbens (14) auf der von der
Grundplatte entfernten Seite durch einen Kolbenboden (19) abgeschlossen und letzterer
über wenigstens einen Strömungskanal (35), der sich von dem rückseitigen Beaufschlagungsraum
(32) des Arbeitszylinders zu einem zwischen dem Kolbenboden und dem Kopf (20) des
Fortsatzes gebildeten Beaufschlagungsraum (34) erstreckt, mit dem auf die Rückseite
des Arbeitskolbens wirkenden Strömungsmitteldruck beaufschlagbar ist.
5. Hydraulikelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die in Arbeitsrichtung mit Strömungsmitteldruck beaufschlagbare Fläche des Arbeitskolbens
(14) etwa gleich der rück seitigen Beaufschlagungsfläche des koaxial zum Arbeitskolben
im Arbeitszylinder aufgenommenen Ringzylinders (15) ist.
6. Hydraulikelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens zwei Arbeitszylinder (51,52) mit je einem Arbeitskolben (55,56) und einem
dazu koaxialen Ringkolben (57,58) achsparallel zueinander angeordnet sind.
7. Hydraulikelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die achsparallel
zueinander angeordneten Arbeitszylinder (51,52) in einem Zylinderblock (54) aufgenommen
sind.
8. Unter Verwendung wenigstens einen Hydraulikelements nach einem der Ansprüche 1
bis 7 aufgebautes Ziehwerkzeug mit einem Blechhalter und zumindest einem gegenläufig
zum Blechhalter bewegbaren Ziehstempel,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ziehstempel (42, 63,64) auf dem Arbeitskolben (14, 55, 56) des Hydraulikelements
aufgenommen ist, während sich der den Ziehstempel umschließende Blechhalter (43,62)
auf dem koaxial zum Arbeitskolben angeordneten Ringkolben (15, 57, 58) abstützt.
9. Ziehwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der auf dem Ringkolben
(15. 55, 56) aufgenommene Blechhalter (43, 62) einen Führungsabschnitt (44,61) aufweist,
der den Arbeitszylinder bzw. einen letzteren aufnehmenden Zylinderblock umgreift.
10. Ziehwerkzeug nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Blechhalter
(62) sich auf den Ringkolben (57,58) von zwei achsparallel im Abstand voneinander
angeordneten Arbeitszylindern (51, 52) abstützt, auf deren gegenläufig zu den Ringkolben
betätigbaren Arbeitskolben (55,56) je ein Ziehstempel (63,64) angeordnet ist.
11. Ziehwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Blechhalter (62)
auf einer an den Arbeitszylindern bzw. einem letztere aufnehmenden Zylinderblock (54)
geführten und sich auf den Ringkolben (57,58) abstützenden Druckverteilungsplatte
(60) aufgenommen ist, durch die sich achsrecht mit den Arbeitszylindern Durchführungen
für die Arbeitskolben (55, 56) hindurcherstrecken.