[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Relais mit einer Spule, einem in der
Spule angeordneten Kern und einem mit dem Kern gekoppelten Joch, das sich zumindest
teilweise neben der Spule erstreckt und an seinem freien Ende eine im wesentlichen
mit einer Kernpolfläche fluchtende, rechtwinkelig zur Spulenachse geschnittene Stirnfläche
bildet, und mit einem flachen Anker, der mittels Federkraft auf der Stirnfläche des
Joches gelagert ist und mit der Kernpolfläche einen Arbeitsluftspalt bildet.
[0002] Bei einem bekannten Relais dieser Art, welches in dem DE-GM 82 35 283 beschrieben
ist, ist ein plattenförmiger Anker mittels einer Lagerfeder vor der Stirnfläche des
Joches gehalten, wobei die Lagerfeder selbst auf einem von der Stirnfläche verhältnismäßig
weit entfernten Jochabschnitt befestigt ist, die gesamte Lagerstelle bogenförmigen
umgreift und im weiteren Verlauf auch mit dem Anker selbst fest verbunden ist. Der
Anker steht mit seiner Abschlußkante über die Jochaußenseite vor und besitzt im Bereich
der Lagerfeder einen Ausschnitt. Durch diese Art der Halterung erhält der Anker keine
definierte Abrollstelle, wodurch der Flußübergang unterschiedlich sein kann. Außerdem
ist die Lagerkraft ungleichmäßig.
[0003] Um bei derartigen Relais eine definierte Lagerstelle zu erhalten, ist es bekannt,
den Anker winkelförmig zu biegen und auf einer Jochschneide abrollen zu lassen. Dies
bedeutet jedoch eine verhältnismäßig aufwendige Bearbeitung von Joch und Anker. Außerdem
ist der Einsatz eines Winkelankers nur dann möglich, wenn an der Jochaußenseite Platz
für den überstehenden Ankerteil vorhanden ist. Bei der Miniaturisierung von Relais
wird jedoch angestrebt, solche vorstehenden, beweglichen Teile im Sinn einer kompakten
Konstruktion zu vermeiden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Relais der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei dem eine definierte Lagerung des Ankers mit einem guten, möglichst gleichmäßigen
magnetischen Flußübergang sowie eine möglichst konstante Ankerlagerkraft während
der Betätigung erzielt wird, wobei aufwendige Bearbeitungsvorgänge der einzelnen,
an der Lagerung beteiligten Teile möglichst vermieden werden sollen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß auf der von der Spule abgewandten
Oberfläche des freien Jochendes eine Anker-Lagerplatte von wesentlich geringerer
Dicke als der des Joches befestigt ist, welche über das Jochende vorspringend zusammen
mit der Stirnfläche des Joches eine Lagerkerbe für den Anker bildet, deren Öffnungswinkel
größer ist als der Kantenwinkel der in ihr sitzenden Lagerkante des Ankers, und daß
eine Lagerfeder den Anker in diese Lagerkerbe drückt.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Relais wird also eine definierte Schneidenlagerung für
den Anker auf einfache Weise durch ein auf die Außenseite des Joches aufgesetztes
Lagerblech geschaffen, so daß also weder das Joch noch der Anker in bestimmter Weise
gebogen oder geprägt werden muß. Im angezogenen Zustand liegt der Anker voll auf der
Stirnfläche des rechtwinkelig geschnittenen Joches auf, während auch im abgefallenen
Zustand ein definierter Flußübergang über die Schneidenlagerung erzielt wird. Um den
Flußübergang zu verbessern, wird zweckmäßigerweise die Lagerplatte aus ferromagnetischem
Metall hergestellt. Im übrigen braucht diese Lagerplatte nur einen Bruchteil der Dicke
des Joches zu besitzen, beispielsweise in der Größenordnung von 5 bis 25 %, vorzugsweise
zwischen 10 und 15 %. Auf diese Weise wird die Außenabmessung des Magnetsystems durch
die zusätzlich aufgesetzte Lagerplatte nur unwesentlich vergrößert, wobei eine entsprechende
geringe Ausnehmung in einem das Joch und die Spule einschließenden Gehäuse vorgesehen
sein kann. Es muß lediglich sichergestellt werden, daß die Lagerplatte bis zur Abschlußkante
des Joches mit diesem verbunden ist bzw. auf diesem aufliegt, um die erwähnte Lagerkerbe
in definierter Form zu bilden. Die Befestigung kann durch Aufschweißen oder dergleichen
oder auch durch Einhängen seitlich angeformter Rastelemente erfolgen. Soweit etwa
ein Schweißpunkt in einem gewissen Abstand von der Endkante des Joches vorgesehen
ist, kann durch Steckbefestigung des gesamten Magnetsystems in einem Gehäuse zusätzlich
sichergestellt werden, daß die Lagerplatte nicht von der Endkante des Joches nach
außen gebogen wird.
[0007] In der einfachsten Ausführungsform beträgt der Öffnungswinkel der Lagerkerbe 90°,
wobei die Lagerplatte als ebenes Blech über das Jochende vorspringt. In diesem Fall
ist der Anker an seiner gelagerten Stirnseite etwas schräg angeschnitten, so daß eine
Lagerschneide mit spitzem Winkel gebildet wird. Unter Umständen kann aber die Lagerplatte
auch an der Jochkante nach innen oder außen etwas gebogen sein. Bei einer Biegung
nach innen erhält die Lagerkerbe somit einen spitzen Öffnungswinkel, so daß der Anker
unter einem noch kleineren Winkel geschnitten sein muß. In diesem Fall wird der Anker
bei einer Federbelastung in seiner Hauptebene in die Lagerkerbe gedrückt, so daß
unter Umständen eine einfachere Gestaltung der Lagerfeder möglich ist. Unter Umständen
kann in diesem Fall auch eine Kontaktfeder die Funktion der Lagerfeder mit übernehmen.
[0008] Wird andererseits die Lagerplatte an der Jochkante leicht nach außen gebogen, so
daß die Lagerkerbe einen stumpfen Winkel bildet, so hat dies den Vorteil, daß der
Anker eine rechtwinkelige Lagerschneide aufweisen kann. Er wäre also in diesem Fall
leichter herzustellen. Zusätzlich kann die Lagerplatte in jedem Fall seitliche Führungslappen
für den Anker aufweisen.
[0009] Die Lagerfeder, die den Anker in die Lagerkerbe drückt und damit die gleichmäßige
Lagerkraft und einen genau definierten Flußübergang gewährleistet, kann verschieden
gestaltet sein. Zweckmäßigerweise wird sie so angeordnet, daß sie den Anker nicht
nur in Richtung der Lagerschneide in die Kerbe drückt, sondern zugleich ein Drehmoment
im Sinne einer Ankerrückstellung - in besonderen Fällen auch in der Anzugsrichtung
des Ankers - auf ihn ausübt. Sie kann in einer Ausführungsform als Zugfeder ausgebildet
sein, welche an der von der Polfläche abgewandten Seite des Ankers angreift und im
Bereich des freien Endes der Lagerplatte eingehängt ist. Die Lagerplatte kann in diesem
Fall selbst eine Einhängeöse bilden; es wäre aber auch möglich, zusätzliche Vorkehrungen
zur Befestigung der Zugfeder vorzusehen. Zweckmäßigerweise besitzt die Zugfeder in
ihrer Zugrichtung eine kleine Federrate, während sie in den Richtungen parallel zur
Lagerachse des Ankers eine hohe Federrate aufweist und die Einhängung der Feder lediglich
eine Schwenkbewegung um eine zur Lagerachse des Ankers parallele Achse gestattet.
Damit wird der Anker mit einer weichen Federcharakterstik in das Lager gedrückt und
zurückgestellt, während er andererseits gegen seitliches Wegwandern in Richtung seiner
Achse gesichert ist. Eine solche Zugfeder kann beispielsweise mäanderförmig aus
Draht gebogen sein.
[0010] In einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform ist die Lagerfeder eine Blattfeder,
welche mit einem Ende im Verlängerungsbereich der Lagerplatte befestigt ist und mit
ihrem anderen Ende in eine Kerbe des Ankers eingreift. Sie kann mit der Lagerplatte
durch Aufschweißen oder ähn liche Befestigungsweisen verbunden sein. Besonders vorteilhaft
ist es jedoch, die Lagerplatte aus einem federnden Material zu formen und die Lagerfeder
einstückig an dieser Lagerplatte anzuformen. Dabei kann die Lagerfeder beispielsweise
haarnadelförmig gebogen sein. Um eine weiche Federcharakteristik in beiden Winkelrichtungen
der Lagerkerbe zu erzeugen und gleichzeitig in dem Bereich vor dem Anker möglichst
wenig Platz zu verbrauchen, kann die Lagerfeder einen ersten, in der Verlängerung
der Lagerplatte angeordneten und zur Lagerplatte parallelen Federabschnitt sowie
einen zweiten, im wesentlichen zum Anker parallelen Federabschnitt aufweisen, wobei
der zweite Federabschnitt in die erwähnte Kerbe des Ankers eingreift. Die beiden
Federabschnitte können jeweils wiederum haarnadelförmig gebogen sein. Die Lagerfeder
kann aber auch durch zwei nebeneinanderliegende Abschnitte der Blattfeder gebildet
sein, die an den vom Anker bzw. von der Lagerplatte entfernten Enden zusammenhängen
und gegeneinander in einem spitzen Winkel aufgebogen sind. In all diesen Fällen kommt
es also darauf an, durch die Gestaltung der Lagerfeder eine möglichst weiche Federcharakteristik
auf den Anker auszuüben, gleichzeitig aber im Sinne eines kompakten Relaisaufbaus
möglichst wenig Raum für die Lagerfeder zu verbrauchen, um den zur Verfügung stehenden
Platz vor dem Anker für die vom Anker zu betätigenden Kontaktelemente ausnutzen zu
können. Wenn die Lagerfeder in der zuletzt beschriebenen Weise an der Lagerplatte
angeformt oder sonstwie unabhängig vom Anker befestigt ist, wird die Masse des Ankers
nicht durch die aufgeschweißte Feder vergrößert. Dadurch ergeben sich zusätzliche
Möglichkeiten, das Prellverhalten des Ankers günstig zu gestalten, d. h. Prellungen
weitgehend zu vermeiden.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäß gestalteten Relais in einem
teilweise verdeckten Längsschnitt und in einer stirnseitigen Schnittansicht auf den
Anker;
Fig. 3 und 4 zwei Detailausschnitte der Ankerlagerung mit unterschiedlich gestalteten
Lagerplatten;
Fig. 5 und 6 zwei weitere Ausführungsformen in Teil-Schnittansichten der Ankerpartie
mit unterschiedlich gestalteten Lagerfedern,
Fig. 7 und 8 eine andere Ausgestaltung der Lagerfeder in zwei verschiedenen Ansichten.
[0012] Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Relais besitzt einen Spulenkörper 1 mit Wicklung
2, in welchem ein Kern 3 mit einer Polplatte 4 angeordnet ist. Das entgegengesetzte
Ende des Kerns ist verdeckt. Es ist in üblicher Weise an ein winkelförmiges Joch angekoppelt,
von dem ein Jochschenkel 5 parallel zur Spulenachse neben der Wicklung verläuft und
mit seinem freien Ende eine rechtwinkelig abgeschnittene Stirnfläche 5a bildet, welche
mit der Polfläche 4a der Polplatte 4 fluchtet. Auf die von der Spule abgewandte Außenseite
5b des Jochschenkels 5 ist eine Lagerplatte 6 aufgeschweißt, welche eine wesentlich
geringere Dicke als das Joch aufweist und als ebenes Blech über die Stirnfläche 5a
vorspringt, so daß zwischen der Stirnfläche 5a und der Lagerplatte 6 eine Lagerkerbe
mit einem Öffnungswinkel von 90° gebildet wird. In der Lagerkerbe 7 sitzt ein Anker
8, der an seinem gelagerten Ende eine Lagerschneide 8a mit einem Winkel von weniger
als 90° bildet, so daß er in der Lagerkerbe 7 zum Schalten schwenkbar ist. Der Anker
8 ist in Ruhelage und andeutungsweise auch in Arbeitslage dargestellt. Der Winkel
seiner Lagerschneide ist so gehalten, daß der Anker im angezogenen Zustand mit seiner
Seitenfläche auf der Stirnfläche 5a des Joches und in der Ruhelage mit seiner Stirnfläche
auf der Lagerplatte 6 aufliegt. Dadurch wird in jeder Lage ein guter Flußübergang
geschaffen, zumal die Lagerplatte zweckmäßigerweise aus ferromagnetischem Material
besteht.
[0013] Das gesamte Magnetsystem ist in einem Gehäuse, bestehend aus einem Sockel 9 und einer
Gehäusekappe 10, angeordnet, wobei der Spulenkörper 1 mit dem Jochschenkel 5 die volle
Breite der Gehäusekappe ausfüllt. Lediglich die geringe Dicke der Lagerplatte 6 übersteigt
diese Breite des Magnetsystems geringfügig. Hierfür ist in der Gehäusekappe 10 eine
der Dicke der Lagerplatte entsprechende Ausnehmung 10a vorgesehen. Die Lagerplatte
wird durch die Gehäusekappe zusätzlich an den Jochschenkel 5 angedrückt, so daß die
Lagerplatte sich nicht von der Abschlußkante des Jochschenkels 5 wegbewegen kann,
also die Form der Lagerkerbe 7 nicht veränderbar ist. In dem Sockel 9 sind außerdem
zwei Gegenkontaktelemente 11 und 12 sowie ein Anschlußelement 13 für eine Kontaktfeder
14 verankert; diese Y-förmig gebogene Kontaktfeder 14 ist mit einem Fortsatz 14a am
Anker 8 eingehängt, so daß sie bei der Ankerbewegung betätigt wird.
[0014] Wesentlich für die Ankerlagerung ist jedoch eine zusätzliche Lager- und Rückstellfeder
15, welche mäanderförmig aus Draht gebogen ist und sowohl den Anker in die Lagerkerbe
zieht als auch ein Rückstell-Drehmoment auf ihn ausübt. Diese Lagerfeder 15 ist an
ihrem oberen Ende 15a mit dem Anker verschweißt und an ihrem unteren Ende 15b an einer
Einhängeöse 16 befestigt, welche an einer Verlängerung der Lagerplatte 6 angeformt
ist. Die Lagerfeder besitzt durch ihre Mäanderform in Seitenrichtung, d. h. in den
Richtungen parallel zur Lagerachse des Ankers eine hohe Federrate, in ihrer Längsrichtung,
d. h. in der Richtung zwischen ihren beiden Befestigungspunkten, jedoch eine weiche
Federcharakteristik, so daß der Anker mit geringer Kraft in die Lagerung gedrückt
wird; dadurch wird die Ansprechleistung des Relais möglichst gering gehalten. Auch
die Einhängung des Federendes 15b in der Öse 16 ist so gestaltet, daß die Feder sich
zwar um ihre Einhängeachse bewegen kann, jedoch in der Richtung dieser Achse keine
Verschiebung zuläßt. Der Anker wird also dabei gegen Bewegungen in seiner Achsrichtung
gesichert.
[0015] Fig. 3 zeigt einen Detailausschnitt aus einem Relais gemäß Fig. 1, bei dem die Lagerung
jedoch geringfügig abgewandelt ist. An dem Jochschenkel 5 ist eine Lagerplatte 17
angebracht, die mit ihrem freien Ende 17a an der Jochkante nach außen abgebogen ist,
so daß eine Lagerkerbe entsteht, deren Öffnungswinkel zwischen der Lagerplatte 17
bzw. deren Endabschnitt 17a einerseits und der Stirnfläche 5a des Joches einen Winkel
größer als 90° besitzt.
[0016] In diesem Fall kann der Anker 18 eine Lagerkante mit einem Winkel von 90° aufweisen.
Er kann also rechtwinkelig abgeschnitten werden, wodurch seine Herstellung vereinfacht
wird. Um den abgewinkelten Abschnitt 17a der Lagerplatte aufnehmen zu können, besitzt
die Gehäusekappe 10 eine entsprechende Vertiefung 10b.
[0017] Eine weitere Abwandlung ist in der Detaildarstellung der Ankerlagerung in Fig. 4
gezeigt. An dem Jochschenkel 5 ist in diesem Fall eine Lagerplatte 19 befestigt, deren
Endabschnitt 19a zum Anker hin abgebogen ist, so daß eine Lagerkerbe mit einem Öffnungswinkel
von weniger als 90° entsteht. Der Anker 20 muß also in diesem Fall eine Lagerschneide
20a besitzen, deren Winkel noch kleiner ist als der Öffnungswinkel der Lagerkerbe.
Dies hat den Vorteil, daß die Lagerfeder für den Anker einfacher gestaltet werden
kann. Denn bei einer Federkraft, die auf den Anker 20 in dessen Längsrichtung einwirkt,
wird er durch den spitzen Winkel der Lagerkerbe von selbst in diese hineingedrückt.
Als Lagerfeder kann in diesem Fall die Kontaktfeder 14 dienen, die mit ihrem vorgespannten
Fe derlappen 14a an einem Mitnehmerzahn 20b des Ankers eingehängt ist und dabei
auf einer Schulter 20c aufliegt. Um den Anker gegen seitliches Wegwandern in Achsrichtung
zu sichern, besitzt die Lagerplatte 19 außerdem seitlich angeformte Führungslappen.
[0018] Eine weitere Abwandlung der Ankerlagerung ist in Fig. 5 für ein Relais gemäß Fig.
1 gezeigt. Dabei ist eine haarnadelförmige Lagerfeder 25 einstückig mit einer Lagerplatte
26 ausgebildet und am Jochschenkel 5 befestigt. Der erste Schenkel 25a der Lagerfeder
erstreckt sich in Verlängerung der Lagerplatte 26, während der zweite Schenkel 25b
mit dem freien Ende in eine Kerbe 27 des Ankers 28 eingreift. Die Unterseite 27a
dieser Kerbe 27 ist gewölbt ausgebildet, so daß die Lagerfeder 25 den Anker in die
Lagerkerbe 7 hineindrückt und gleichzeitig ein Rückstellmoment auf ihn ausübt. Im
übrigen ist das Relais ähnlich aufgebaut wie das in Fig. 1 dargestellte.
[0019] Eine weitere Abwandlung des Relais von Fig. 1 zeigt Fig. 6. In diesem Fall ist eine
Lagerfeder 35 einstückig mit einer Lagerplatte 36 gestaltet. Diese Lagerfeder 35 weist
zwei im wesentlichen zueinander senkrechte Abschnitte, nämlich den Abschnitt 35a in
Verlängerung der Lagerplatte und den Abschnitt 35b parallel zum Anker auf. Das freie
Ende 35c der Lagerfeder 35 greift in eine Kerbe 37 des Ankers 38 ein und drückt diesen
in beiden Achsrichtungen in die Lagerkerbe. Der Federabschnitt 35a ist durch Faltung
und Abkröpfung gebildet, während der Abschnitt 35b haarnadelförmig gebogen ist. Durch
die besondere Formgebung und die dadurch erzielten großen Federlängen ergibt sich
eine kleine Federrate für die beiden Achsen, und man erhält eine fast konstante Ankerlagerkraft.
Der mit X bezeichnete Bereich des Federabschnitts 35b ergibt also eine weiche Federcharakteristik
für den Ankerweg in Achsrichtung der Spule, während der mit Y bezeichnete Bereich
des Federabschnitts 35a eine weiche Federcharakteristik für die dazu senkrechte Wegrichtung
des Ankers bewirkt. Je nach Größe der Lagerkraft bzw. des Platzbedarfs ist ein Verändern
der Federbreite sowohl im X-Bereich als auch im Y-Bereich möglich. Durch die spezielle
Formgebung der Lagerfeder 35 in Fig. 6 erhält man die angestrebte weiche Federcharakteristik
bei geringstem Raumbedarf, so daß praktisch der gesamte Bereich vor dem Anker für
die Gestaltung der Kontakteinheit, insbesondere zur Erzielung einer großen Federlänge
für die Kontaktfeder 14 zur Verfügung steht.
[0020] Die Fig. 7 und 8 zeigen in zwei Ansichten noch einmal das Relais von Fig. 1 mit einer
weiteren Abwandlung der Lagerfeder. Auch in diesem Fall ist die Lagerfeder 45 einstückig
mit der Lagerplatte 46 ausgebildet, die an dem Jochschenkel 5 befestigt ist. Dabei
ist die Lagerfeder 45 durch zwei nebeneinander liegende Federarme 45a und 45b gebildet,
die durch einen Schlitz 45c voneinander getrennt sind. Statt der zwei Federarme könnten
in einer nicht dargestellten Weiterbildung auch mehr mäanderförmig verbundene Federarme
vorgesehen sein. Das freie Ende 45d des Federarms 45b greift wie bei den vorhergehenden
Beispielen in eine Kerbe 47 des Ankers 48 ein, um diesen in die Lagerung zu drücken
und eine Rückstellkraft auf ihn auszuüben. Durch die Abrundung des Federendes 45d
einerseits und der Kerbe 47 in Querrichtung andererseits und durch eine entsprechende
Abrundung der Ankerkerbe 47 wird gleichzeitig eine Zentrierwirkung auf den Anker ausgeübt.
[0021] Bei dem Beispiel von Fig. 7 und 8 ist die Lagerplatte mittels seitlich angeformter
Rastlappen 49 an entsprechenden Vorsprüngen 50 des Jochschenkels 5 befestigt.
1. Elektromagnetisches Relais mit einer Spule (1, 2), einem in der Spule angeordneten
Kern (3) und einem mit dem Kern gekoppelten Joch (5), das sich zumindest teilweise
neben der Spule erstreckt und an seinem freien Ende eine im wesentlichen mit einer
Kernpolfläche (4a) fluchtende, rechtwinkelig zur Spulenachse geschnittene Stirnfläche
(5a) bildet, und mit einem flachen Anker (8; 18; 20; 28; 38; 48), der mittels Federkraft
auf der Stirnfläche (5a) des Joches gelagert ist und mit der Kernpolfläche (4a) einen
Arbeitsluftspalt bildet, dadurch gekennzeichnet, daß auf der von der Spule (1, 2) abgewandten Oberfläche des freien Jochendes (5b)
eine Anker-Lagerplatte (6; 17; 19; 26; 36; 46) von wesentlich geringerer Dicke als
der des Joches (5) befestigt ist, welche über das Jochende vorspringend zusammen
mit der Stirnfläche (5a) des Joches eine Lagerkerbe (7) für den Anker (8; 18; 20;
28; 38; 48) bildet, deren Öffnungswinkel größer ist als der Kantenwinkel der in ihr
sitzenden Lagerkante (8a) des Ankers, und daß eine Lagerfeder (15, 25, 35, 45) den
Anker in diese Lagerkerbe (7) drückt.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerplatte (6; 17; 19; 26; 36; 46) aus ferromagnetischem Material besteht.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Öffnungswinkel der Lagerkerbe (7) 90° beträgt und die Lagerkante (8a) des
Ankers (8) einen spitzen Winkel aufweist.
4. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerkante des Ankers (18) einen Winkel von 90° bildet und die Lagerkerbe
einen stumpfen Öffnungswinkel aufweist.
5. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerkerbe einen spitzen Öffnungswinkel bildet und die Lagerkante des Ankers
(20) einen entsprechend kleineren Winkel aufweist.
6. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerplatte (19) beiderseits angeformte Führungslappen (19b) für den Anker
(20) aufweist.
7. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerplatte (46) mittels angeformter Rastelemente (49) am Joch (5) befestigt
ist.
8. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Spule (1, 2) und das Joch (5) seitlich umschließender Gehäuseteil (10)
eine der Dicke der Lagerplatte (6) entsprechende Ausnehmung (10a) aufweist.
9. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerfeder (15; 25; 35) auf den Anker zugleich ein Rückstelldrehmoment um
die Lagerachse ausübt.
10. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Lagerfeder eine Zugfeder (15) vorgesehen ist, welche an der von der Polfläche
abgewandten Seite des Ankers (8) angreift und im Bereich des freien Endes der Lagerplatte
(6) eingehängt ist.
11. Relais nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugfeder (15) in Zugrichtung eine kleine Federrate, in den Richtungen parallel
zur Lagerachse des Ankers (8) aber eine hohe Federra te aufweist und daß die Einhängung
(16) der Feder lediglich eine Schwenkbewegung um eine zur Lagerachse des Ankers
parallele Achse gestattet.
12. Relais nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugfeder (15) mäanderförmig ausgebildet ist.
13. Relais nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugfeder (15) in einer am freien Ende der Lagerplatte (6) angeformten Einhängeöse
(16) eingehängt ist.
14. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Lagerfeder eine Blattfeder (25, 35, 45) dient, die mit einem Ende vor dem
freien Ende der Lagerplatte (6) befestigt ist und mit ihrem anderen Ende in eine
Kerbe (27, 37, 47) des Ankers (28, 38, 48) eingreift.
15. Relais nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerfeder (25) haarnadelförmig gebogen ist.
16. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerfeder (35) einen ersten, im wesentlichen zur Lagerplatte (36) parallelen
Federabschnitt (35a) und einen zweiten, im wesentlichen zum Anker (38) parallelen
Federabschnitt (35b) aufweist.
17. Relais nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der beiden Federabschnitte (35a, 35b) haarnadelförmig gebogen
ist.
18. Relais nach Anspruch 14, dadurch ge kennzeichnet, daß die Lagerfeder (45) zwei oder mehr nebeneinanderliegende, aus einer Ebene einer
Blattfeder geschnittene Federabschnitte (45a, 45b) aufweist.
19. Relais nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Kerbe (47) des Ankers (48) in der Ebene der Federbreite muldenförmig ausgebildet
ist und daß das in die Kerbe eingreifende Federende (45d) eine Krümmung nach Art
eines Zentrierelementes aufweist.
20. Relais nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerplatte (26, 36, 46) aus Federmaterial besteht und mit der Lagerfeder
(25, 35, 45) einstückig ausgebildet ist.