[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine im Oberbegriff des Anspruches 1 beschriebene
und durch die EP-PS 0 059 927 bekannt gewordene Anordnung. Diese bekannte Anordnung
zeigt einen Speisehohlleiter mit kreisförmigem Querschnitt, der am erregerfernen Ende
rechtwinklig auf einer Massefläche eines eine Umsetzerschaltung tragenden Mikrostreifenleitersubstrats
steht und mit dieser kontaktiert ist Dabei ragen vier Koppelstifte durch das Mikrostreifenleitersubstrat
in den Speisehohlleiter hinein, wobei die Fußpunkte der Koppelstifte mit Mikrostreifenleitern
auf der der Massefläche gegenüberliegenden Seite des Substrats verbunden sind. Die
vier Koppelstifte sind so positioniert und ausgebildet, daß sie die Signale beider
linearer Polarisationsrichtungen ankoppeln. Durch symmetrische Auskopplung der Hohlleitergrundwelle
mit zwei Koaxialleitungen je Polarisationsrichtung wird dabei eine Verkoppelung unterdrückt.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anordnung der eingangs genannten Art
bei geringer Durchgangsdämpfung und geringer Polarisationsverkopplung zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Die
seitliche Anordnung der Koppelstifte, die die Hohlleiter wandungen isoliert durchdringen,
ermöglicht eine einfache, raumsparende und zuverlässige Bauart. Je Polarisationsrichtung
ist nur ein Koppelstift und damit jeweils nur eine Koaxialleitung zur Fortleitung
der Signale erforderlich. Die rechtwinklig zueinander angeordneten Koppelstife, die
als Auskoppelantennen für die beiden Polarisationsrichtungen dienen, ermöglichen eine
zuverlässige Auskopplung beider orthogonal linear polarisierten Wellen aus dem Hohlleiter.
Das Kurzschlußelement dient dazu, die Wellen mit möglichst voller Leistung auszukoppeln.
Zur Erzielung einer geringen Reflexionsdämpfung besteht ein bestimmter Abstand zwischen
dem Kurzschlußelement und einer Querebene, die den nächstliegenden Koppelstift enthält.
Dieser Abstand beträgt vorzugsweise ca. 1/4 der Wellenlänge λ
g der im Hohlleiter geführten Welle oder weniger. Dabei bedeutet λ
g die Wellenlänge der bei Mittenfrequenz von dem Hohlleiter geführten Welle.
[0003] In einer Ausgestaltung der Erfindung sind beide Koppelstifte in einer gemeinsamen
Querebene vorgesehen, wobei ein Kurzschlußelement vorgesehen ist, dessen Abstand
zur Querebene etwa 1/4 der Wellenlänge λ
g der im Hohlleiter geführten Welle ist. Damit liegen beide Koppelstifte, das heißt
beide Ankoppelantennen, im ersten Maximum des elektrischen Feldes. Es ergibt sich
eine minimale Durchgangsdämpfung und eine maximale Auskopplung. Die Anordnung beider
Koppelstifte in einer Ebene bewirkt jedoch eine verhältnismäßig große Verkopplung.
Daher wird in einer weiteren Ausgestaltung vorgeschlagen, daß jeder Koppelstift in
einer gesonderten Querebene liegt, daß beide Querebenen einen gegenseitigen Abstand
aufweisen, der der halben Wellenlänge entspricht und daß ein Kurzschlußelement vorgesehen
ist, dessen Abstand zur benachbarten Querebene mit dem nächstliegenden Koppelstift
etwa 1/4 der Wellenlänge der im Hohlleiter geführten Welle beträgt. Bei einer derartigen
Bauart liegt die eine Antenne, gemessen vom Kurzschlußelement aus, im ersten Maximum,
d. h. bei λ
g /4, und die zweite Antenne im zweiten Maximum, das heißt bei 3/4 λ
g. Diese Bauart ermöglicht zwar eine erhebliche Verringerung der Verkopplung gegenüber
der vorgenannten Bauart, jedoch ergibt sich bei der Antenne, die im zweiten Feldmaximum
liegt (3/4 λ
g- Abstand vom Kurzschlußelement), eine Schmalbandigkeit im Bereich dieser Antenne.
Dies liegt daran, daß, in Abhängigkeit von der Frequenz, die Lage des zweiten Maximums
stärker variiert als die des ersten Maximums. Somit können die Frequenzen, die beiderseits
der Mittenfrequenz liegen, von dem im zweiten Maximum des elektrischen Feldes liegenden
Koppelstift (Koppelantenne) mehr oder weniger gut ausgekoppelt werden.
[0004] Zur optimalen Auskopplung wird daher gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel vorgeschlagen,
daß jeder Koppelstift in einer gesonderten Querebene des Hohlleiters liegt, daß jedem
Koppelstift ein eigenes Kurzschlußelement zugeordnet ist und daß der Abstand zwischen
den die beiden Koppelstifte enthaltenden Querebenen und dem zugehörigen Kurzschlußelement
jeweils gleich 1/4 der Wellenlänge der im Hohlleiter geführten Welle beträgt. Dadurch,
daß nunmehr jedem Koppelstift ein eigenes Kurzschlußelement zugeordnet ist, entfällt
der obengennante Nachteil der Schmalbandigkeit im Bereich des einen Koppelstiftes.
Beide Koppelstifte besitzen gleiche und gleich gute Bandbreiten. Der Abstand eines
jeden Koppelstiftes zu dem ihm zugeordneten Kurzschlußelement beträgt ca. λ
g/4 oder weniger. Ferner ist nicht mehr erforderlich, daß beide Koppelstifte einen
festen Abstand von 1/2 λ
g besitzen, so daß die Baulänge des Hohlleiters verringert werden kann. Es ist lediglich
ein bestimmter Mindestabstand zwischen dem in Einfallsrichtung der Wellen ersten Kurzschlußelement
und dem zweiten Koppelstift vorgesehen, der sich aus dem Wunsch nach einer geringen
Reflexionsdämpfung ergibt. Dieser Abstand ist variabel und wurde experimentel zu mindestens
λ
g/8 Polarisationsentkopplung.
[0005] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] In der Zeichnung sind in den Figuren 1 bis 7 Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
gemäß der Erfindung schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Hohlleiters mit zwei Koppelstiften in einer
Querebene und mit einem Kurzschlußelement,
Fig. 2 zeigt einen Schnitt I-I gemäß Fig. 1
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht eines Hohlleiters mit zwei Koppelstiften in zwei
Querebenen und mit einem Kurzschlußelement,
Fig. 4 zeigt einen Schnitt III-III gemäß Fig. 3,
Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht eines Hohlleiters mit zwei Koppelstiften in zwei Ebenen
und mit zwei Kurzschlußelementen.
Fig. 6 zeigt einen Schnitt V-V gemäß Fig. 5 und
Fig. 7 zeigt eine Einzelheit.
[0007] Der einen quadratischen Querschnitt aufweisende Hohlleiter ist mit 10 bezeichnet
und besitzt an zwei Seitenwandungen 11 und 12 zwei rechtwinklig zueinander angeordnete
und rechtwinklig zu den Seitenwandungen 11 und 12 in den Hohlleiter eintauchende Koppelstifte
13, 14. Die Einfallsrichtung für zwei orthogonal linear polarisierte Welle ist mit
15 bezeichnet. Der Hohlleiter 10 ist am erregerfernen Ende mit einer Kurzschlußplatte
16 abgeschlossen. Gemäß Fig. 1 und 2 liegen beide Koppelstifte, die als Ankoppelantennen
dienen, in einer einzigen Querebene 17. Der Abstand 18 zwischen Querebene 17 und Kurzschlußelement
16 ist etwa gleich λ
g/4 oder kleiner, wobei λ
g die Wellenlänge der bei Mittenfrequenz vom Hohlleiter 10 geführten Welle ist. Beide
Antennen bzw. Koppelstifte 13, 14 liegen im ersten Maximum des elektrischen Feldes.
Diese Bauart zeigt eine relativ große Verkopplung zwischen den Wellen der beiden Polarisationsrichtungen,
die bei den meisten Anwendungen unerwünscht ist.
[0008] Gemäß Fig. 2 ist der Koppelstift 14 in einer gesonderten Querebene 19 angeordnet,
deren Abstand 20 zur Querebene 17 etwa λ
g/2 beträgt. Bei dieser Bauart liegt der erste Koppelstift 13 wiederum im ersten Feldmaximum,
und zwar im Abstand 18 vom Kurzschlußelement 16, während der zweite Koppelstift 14
nunmehr im zweiten Maximum des elektrischen Feldes liegt, und zwar in einem Abstand
21 vom Kurzschlußelement 16.
[0009] Dieser Abstand 21 ist etwa kleiner gleich 3/4 λ
g. In Abhängkeit von der Frequenz variiert die Lage des zweiten Maximums im Bereich
des Koppelstiftes 14 stärker als die des ersten Masimums im Bereich des Koppelstiftes
13. Dies ergibt ungünstige Ankoppelwerte im Bereich des Koppelstiftes 14 an den Kanten
des Frequenzbandes.
[0010] Erheblich bessere Werte ergibt das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 und 6, wonach
nunmehr auch dem Koppelstift 14 ein eigenes Kurzschlußelement 22 zugeordnet ist, wie
insbesondere der Querschnitt gemäß Fig. 6 zeigt. Der Abstand 23 zwischen den beiden
Koppelstiften 13, 14 braucht jetzt nicht mehr λ
g/2 zu betragen, wie gemäß Fig. 3, sondern kann variabel sein.
[0011] Erforderlich ist lediglich ein Mindestabstand 24 zwischen dem Kurzschlußelement 22
und dem Koppelstift 13, der sich aus der Forderung nach geringer Reflexionsdämpfung
ergibt und etwa λ
g/8 beträgt. Das Kurzschlußelement 22 muß durchlässig, zum Beispiel stabförmig sein,
während das Kurzschlußelement 16 am Ende des Hohlleiters als Platte oder stabförmig
ausgebildet sein kann. Bei stabförmiger Ausbildung des letzten Kurzschlußelementes
16 wird die Gefahr vermindert, daß sich eine Resonanzkammer bildet. Mit 25 und 26
sind die beiden Polarisationsrichtungen bezeichnet.
[0012] Fig. 7 zeigt ein einteiliges Kurzschlußelement 22 mit Stäben 22 a, die einteilig
mit einem Joch 22 b verbunden sind. Zur einfachen Montage kann dieses kammartige Gebilde
mit den Stäben 22 a in vorgeformte Öffnungen des Hohlleiters 10 eingeführt und danach
an einer Biegelinie 22 c abgebogen werden. Somit ergibt sich eine einfache Montage.
Die Öffnungen für die Koppelstifte 13,14 sind mit 27 und die Öffnungen für das Kurzschlußelement
22 mit 28 bezeichnet.
1. Anordnung zur Auskopplung von zwei orthogonal linear polarisierten Wellen aus
einem Hohlleiter mittels in den Hohlleiter eintauchender, isoliert gegenüber der Hohlleiterwandung
geführter Koppelstifte, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Polarisationsrichtung
(25,26) ein von einer Seitenwand (11,12) aus in den Hohlleiter (10) ragender Koppelstift
(13,14) vorgesehen ist, daß beide Koppelstifte (13,14) rechtwinklig zueinander angeordnet
sind und daß mindestens ein Kurzschlußelement (16) vorgesehen ist, daß von der dem
nächstliegenden Koppelstift (13) enthaltenden Querebene (17) einen Abstand (18) von
etwa λ g/4 aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Koppelstifte (13,14)
in einer gemeinsamen Querebene (17) liegen und daß ein Kurzschlußelement (16) vorgesehen
ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Koppelstift (13,14)
in einer gesonderten Querebene (17,19) liegt, daß die beiden, je einen Koppelstift
(13,14) enthaltenden Querebenen (17/19) einen Abstand (20) von etwa λ g/2 aufweisen und daß ein Kurzschlußelement (16) vorgesehen ist, das einen Abstand
(18) von etwa λ g/4 zur benachbarten Querebene (17) aufweist.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Koppelstift (13,14)
in einer gesonderten Querebene (17,19) liegt, daß jedem Koppelstift (13,14) ein eigenes
Kurzschlußelement (16,22) zugeordnet ist und daß der Abstand (18) zwischen jeder
einen Koppelstift (13,14) enthaltenden Quereben (17,19) und dem zugehörigen Kurschlußelement
(16,22) jeweils etwa λ g/4 beträgt.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß, in Einfallsrichtung (15)
der Wellen gesehen, zwischen dem Kurzschlußelement (22) des ersten Koppelstiftes
(14) und dem zweiten Koppelstift (13) ein Mindestabstand (24) vorgesehen ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mindestsicherheitsabstand
einen Wert von etwa λ g/2 aufweist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das in
Einfallsrichtung (15) erste Kurzschlußelement (22) stabförmig und das zweite Kurzschlußelement
(16) als Platte ausgebildet ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß beide
Kurzschlußelemente (22,16) stabförmig gestaltet sind.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kurzschlußelement
(22) kammartig ausgebildet ist mit einem außerhalb des Hohlleiters(10) liegenden gemeinsamen
Joch (22 b) und mit in den Hohlleiter 10 ragenden, als Zinken ausgebildeten Stäben
(22 a).
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlleiter
(10) mit vorgeformten Öffnungen (27,28) in den Seitenwandungen (11,12) zur Aufnahme
der Koppelstifte (13,14) und des Kurzschlußelementes (22) versehen ist.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kurzschlußelement (22) in den Öffnungen (28) des Hohlleiters (10) selbsthaltend angeordnet
ist.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß als
Koppelstifte (13,14) Leiterenden von Koaxialleitungen vorgesehen sind, deren Außenanschlüsse
am Hohlleitergehäuse leitend befestigt sind.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hohlleiter (10) einen quadratischen Querschnitt hat.