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EP 0 251 097 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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07.01.1988 Patentblatt 1988/01 |
(22) |
Anmeldetag: 22.06.1987 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: G08G 1/097 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE FR GB GR IT LI NL |
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Priorität: |
25.06.1986 DE 3621305
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Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT |
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80333 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Grimm, Dieter, Ing. (grad.)
D-8000 München 71 (DE)
- Drebinger, Peter, Dipl.-Ing. (FH)
D-8000 München 60 (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Überwachungseinrichtung für Signallampen einer Strassenverkehrssignalanlage |
(57) Bei der erfindungsgemäßen Überwachungseinrichtung für Signallampen (RT-, GE-, GN-LA)
einer Straßenverkehrssignalanlage mit einer Steuereinrichtung (STE) zum Schalten
(RT-, GE-, GN-LS) der Signallampen und mit einer Signalsicherungseinrichtung (SSE)
wird der Lampenstrom (I) der Rotsignale (RT-LA) und die Lampenspannungen (U) der Grün-
und Gelbsinale (GN-, GE-LA) auf konfliktfreie Signalisierung überwacht und die Schaltkreise
auf Fehlerfreiheit überprüft. Dazu werden in regelmäßigen Zeitabständen für eine
kurze Zeitdauer die bestehenden Signal-Schaltzustände gewechselt. Die Signalsicherungseinrichtung
(SSE) wertet diese erwarteten Wechsel als Kontrollsignale aus, wobei das Ausbleiben
eines Kontrollsignals einen Funktionsfehler der Signalsicherungseinrichtung signalisiert.
Dabei ist die kurze Zeitdauer so bemessen, daß keine sichtbare Beeinflussung der Signale
entsteht, z.B. eine Millisekunde. Mit einem Kontroll-Befehl (KB) der Steuereinrichtung
(STE) werden eingeschaltete Signallampen kurzzeitig ausgeschaltet und ausgeschaltete
Signallampen kurzzeitig eingeschaltet.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Überwachungseinrichtung für Signallampen einer
Straßenverkehrssignalanlage mit einer Steuereinrichtung zum Schalten der Signallampen
und mit einer Signalsicherungseinrichtung, die den Lampenstrom der Rotsignale und
die Lampenspannungen der Grün- und Gelbsignale überwacht und auf konfliktfreie Schaltung
überprüft.
[0002] Die falsche Steuerung eines Signals kann bei Straßenverkehrssignalanlagen schwere
Unfälle zur Folge haben. Dabei genügt es nicht, nur die Haltelampe auf ordnungsgemäßes
Funktionieren zu überwachen, sondern die Überwachungseinrichtung selbst muß vollkommen
sicher arbeiten und deshalb überwacht werden. Es ist bekannt, den Lampenstrom der
Rotsignallampen (Sperrsignal) bzw. die Lampenspannung der Grünlampen (Freigabesignal)
oder Gelblampen zu überwachen, um den Ausfall bzw. unerlaubtes Leuchten einer Signallampe,
beispielsweise der Rotsignallampe, zu erkennen. Ferner ist bekannt, mit einer Signalsicherungseinrichtung
die Straßenverkehrssignalanlage auf seine Funktion zu überwachen, beispielsweise daraufhin,
daß zu einer freigegebenen Verkehrsrichtung die dazu feindliche Verkehrsrichtung kein
Freigabesignal erhält. Der Signalsicherungseinrichtung fällt somit die Aufgabe zu,
verkehrsgefährdende Abweichungen zu erkennen und bei einer Fehlfunktion der Lichtsignalanlage
die erforderlichen Maßnahmen zu veranlassen. Dies setzt voraus, daß die Signalsicherungseinrichtung
voll funktionsfähig ist. Sie wird daher im allgemeinen in einer fehlersicheren Technik
ausgeführt. Dies ist jedoch technisch sehr aufwendig und kostenintensiv.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, bei einer Straßenverkehrssignalanlage die Signalsicherungseinrichtung
ständig auf ihre Funktionsfähigkeit zu überwachen, ohne daß dabei ein hoher schaltungstechnischer
Aufwand erforderlich ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in regelmäßigen Zeitabständen
für eine kurze Zeitdauer die bestehenden Signal-Schaltzustände gewechselt werden,
und daß die Signalsicherungseinrichtung diese erwarteten Wechsel als Kontrollsignale
auswertet, wobei das Ausbleiben eines Kontrollsignals einen Funktionsfehler der Signalsicherungseinrichtung
signalisiert.
[0005] Zur Funktionskontrolle der Signalsicherungseinrichtung werden beim laufenden Betrieb
in bestimmter zeitlicher Folge für sehr kurze Zeit "Fehler" eingefügt und dabei wird
auf eine vorschriftsmäßige Reaktion auf diese Fehler kontrolliert. Die erwarteten
Fehler führen hierbei in der Signalsicherungsmatrix der Signalsicherungseinrichtung
zu keiner Störung, vielmehr signalisiert das Ausbleiben des "Fehlers" eine Fehlfunktion.
[0006] Zweckmäßigerweise ist die kurze Zeitdauer so bemessen, daß keine sichtbare Beeinflussung
der Signale entsteht, beispielsweise kann die Zeitdauer der Unterbrechung eine Millisekunde
betragen.
[0007] In vorteilhafter Weise kann bei einer eingangs beschriebenen Straßenverkehrssignalanlage
die Funktionskontrolle der Signalsicherungseinrichtung dadurch erreicht werden, daß
die bestehenden Signal-Schaltzustände gewechselt werden, indem mittels eines Kontrollbefehls
seitens der Steuereinrichtung eingeschaltete Signallampen kurzzeitig ausgeschaltet
und ausgeschaltete Signallampen kurzzeitig eingeschaltet werden. Dabei ist es zweckmäßig,
daß bei dem Rotsignal der leitende Lampenschalter für kurze Dauer gesperrt bzw. bei
Relaislampenschalter mit Hilfe eines elektronischen Zusatzes geöffnet wird, und daß
bei einem Grün- bzw. Gelbsignal der nichtleitende Lampenschalter für kurze Dauer
leitend gesteuert bzw. bei einer Relaislampenschaltung mit Hilfe eines elektronischen
Zusatzes geschlossen wird. Die dabei auftretende Strompause für die Rotlampe sowie
die Spannungsimpulse an der Grün- bzw. Gelblampe dienen zur Kontrolle der sicheren
Arbeitsweise der Signalsicherungseinrichtung. Diese Strompausen und Spannungsimpulse
werden von der Auswerteeinrichtung in Übereinstimmung mit der Signalsicherungsmatrix
in zeitlich festgelegter Folge für die Gutaussage erwartet.
[0008] In der einzigen Figur ist die Erfindung an einem Blockschaltbild veranschaulicht.
Das Blockschaltbild zeigt eine mögliche Funktionskontroll-Schaltungsanordnung für
die Signalsicherung. Über eine Versorgungsspannung, gekennzeichnet mit UV und NULL,
werden die einzelnen Signallampen RT-LA, GE-LA, GN-LA versorgt. Dabei ist in jedem
Lampenstromkreis ein Lampenschalter RT-LS, GE-LS und GN-LS angeordnet. Jeder Lampenschalter
wird von der Steuereinrichtung STE mit einem Steuerbefehl RT-SB, GE-SB, GN-SB ein-
bzw. ausgeschaltet. Zur Lampenüberwachung wird bei der Rotlampe RT-LA der Lampenstrom
I überwacht, so daß über den Stromsensor IS an die Signalsicherungseinrichtung SSE
ein Signal RT-SI gelangt. Die Grün- und Gelbsignale werden mittels Spannungssensoren
US auf ihre jeweilige Lampenspannung U überwacht, so daß ein GN-SI-Signal und ein
GE-SI-Signal an die Signalsicherungseinrichtung SSE gelangt. Erfindungsgemäß wird
nun im laufenden Betrieb, also bei einem bestimmten bestehenden Signalschaltzustand,
Kontrollbefehle KB von der Steuereinrichtung STE an die Lampenschalter LS gegeben.
Mit dem RT-KB-Kontrollbefehl wird für die kurze Dauer von z.B. einer Millisekunde
das bestehende Rotsignal unterbrochen. Das Gelb- und Grünsignal GE-LA und GN-LA wird
für eine kurze Zeitdauer mit dem Kontrollbefehl GE-KB und GN-KB angeschaltet. Bei
diesem Funktionskontrollvorgang wird in der Signalsicherungseinrichtung dieser kurzzeitige,
eingefügte "Fehler" erwartet und als Kontrollsignal ausgewertet. Bleibt jedoch dieses
Kontrollsignal aus, so wird eine Fehlfunktion der Signalsicherungseinrichtung erkannt
und die Straßenverkehrssignalanlage wird je nach dem Auftreten der Fehlfunktion entweder
teilweise oder ganz abgeschaltet oder auf Gelbblinken umgeschaltet.
1. Überwachungseinrichtung für Signallampen (RT-, GE-, GN-LA) einer Straßenverkehrssignalanlage
mit einer Steuereinrichtung (STE) zum Schalten (RT-, GE-, GN-LS) der Signallampen
und mit einer Signalsicherungseinrichtung (SSE), die den Lampenstrom (I) der Rotsignale
(RT-LA) und die Lampenspannungen (U) der Grün- und Gelbsignale (GN-, GE-LA) auf konfliktfreie
Signalisierung überwacht und die Schaltkreise auf Fehlerfreiheit überprüft,
dadurch gekennzeichnet, daß in regelmäßigen Zeitabständen für eine kurze Zeitdauer die bestehenden Signal-Schaltzustände
gewechselt werden, und daß die Signalsicherungseinrichtung (SSE) diese erwarteten
Wechsel als Kontrollsignale auswertet, wobei das Ausbleiben eines Kontrollsignals
einen Funktionsfehler der Signalsicherungseinrichtung signalisiert.
2. Überwachungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die kurze Zeitdauer so bemessen ist, daß keine sichtbare Beeinflussung der Signale
entsteht, z.B. eine Millisekunde.
3. Überwachungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die bestehenden Signal-Schaltzustände gewechselt bzw. unterbrochen werden,
indem mittels eines Kontroll-Befehls (KB) der Steuereinrichtung (STE) eingeschaltete
Signallampen kurzzeitig ausgeschaltet und ausgeschaltete Signallampen kurzzeitig eingeschaltet
werden.
4. Überwachungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Rotsignalen (RT-LA) der leitende Lampenschalter (RT-LS) kurzzeitig gesperrt
bzw. geöffnet und bei Grün- bzw. Gelb-Signalen (GN-LA bzw. GE-LA) der nichtleitende
Lampenschalter (GN-LS bzw. GE-LS) kurzzeitig leitend gesteuert bzw. geschlossen wird.
