(19)
(11) EP 0 251 174 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.01.1988  Patentblatt  1988/01

(21) Anmeldenummer: 87109061.9

(22) Anmeldetag:  24.06.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05D 7/10, B62D 25/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 30.06.1986 DE 3621915

(71) Anmelder: DEERE & COMPANY
Moline, Illinois 61265 (US)

(72) Erfinder:
  • Benning, Friedrich
    D-6830 Schwetzingen (DE)
  • Grosse-Kohorst, Berthold
    D-2842 Lohne/Märschendorf (DE)

(74) Vertreter: Feldmann, Bernhard et al
DEERE & COMPANY European Office Patent Department
D-68140 Mannheim
D-68140 Mannheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aufhängung eines Schwenkteils


    (57) Eine Aufhängung (10) für einen Schwenkteil (12), wie etwa einer Motorhaube eines Ackerschleppers, weist ein Lager (14) und einen Anschlag (16) auf, wobei das Lager (14) den Schwenkteil (12) in der einen Richtung, beispielsweise vertikal, und der Anschlag (16) den Schwenkteil (12) während des Schwenkvorganges in der anderen Richtung, beispielsweise horizontal, zumindest auf einem Teilbereich des Schwenkweges führt. Außerdem ist ein Stützglied (18) vorgesehen, das den Schwenkteil (12) in einer angehobenen Stellung hält. Sobald der Teilbereich überschritten ist, gibt der Anschlag (16) den Schwenkteil (12) frei, und dieser kann von der Aufhängung (10) gelöst und entfernt werden.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Aufhängung eines Schwenkteils an einem Rahmen oder dergleichen, insbesondere einer Motorhaube eines Kraftfahrzeuges, der einenends frei in einer Richtung geschwenkt werden kann.

    [0002] Eine derartige Aufhängung (DE-OS 2 642 110) findet ihre Anwendung etwa bei einer Motorhaube eines Ackerschleppers und ist derart ausgebildet, daß diese Motorhaube an der Vorderseite des Ackerschleppers zu Wartungszwecken angehoben werden kann. An ihrem rückseitigen Ende ist die Motorhaube mittels eines einfachen Scharniers schwenkbar gehalten. In ihrem frontseitigen Endbereich wird die angehobene Motorhaube über eine gewöhnliche Stange als Stützglied abgestützt.

    [0003] Dieser Aufhängung haftet der Nachteil an, daß die Motorhaube für Wartungsarbeiten, die eine bessere Zugänglichkeit zu beispielsweise dem Motor erfordern, nur über eine Demontage des Scharniers entfernt werden kann. Dieser Vorgang ist jedoch zeitraubend und erfordert zudem geeignete Werkzeuge.

    [0004] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, die Aufhängung derart zu verbessern, daß der Schwenkteil, und zwar insbesondere die Motorhaube, einfacher und schneller entfernt werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß der Schwenkteil anderenends in einer Richtung bis zur Anlage an einem Anschlag beweglich auf einem Lager getragen ist.

    [0006] Auf diese Weise ist der Schwenkteil gegen ein unbeabsichtigtes Lösen mittels des Anschlages gehalten, und er kann für Wartungszwecke von dem Lager genommen werden, wenn er außer Eingriff mit dem Anschlag gebracht wird.

    [0007] Ein beabsichtigtes Außer-Eingriff-Bringen des Schwenkteils mit dem Anschlag kann entfallen, wenn die hervorragende Lehre nach Anspruch 2 angewendet wird, da dann der Schwenkteil automatisch von dem Anschlag frei wird und von dem Lager genommen werden kann, wenn er ein bestimmtes Maß bewegt worden ist.

    [0008] Eine vorteilhafte Ausführung des Anschlages und des Lagers bzw. Weiterentwicklungen davon werden durch die Verwirklichung der Merkmale der Patentansprüche 3 bis 6 erreicht.

    [0009] Durch die Verwendung einer Gasdruckfeder als Stützglied wird ein automatisches Öffnen des Schwenkteils erreicht, und sofern nach Patentanspruch 8 vorgegangen wird, findet auch ein automatisches Schließen, zumindest aber ein Geschlossen-Halten des Schwenkteils statt.

    [0010] Zur Einsparung von Fertigungskosten kann nach einer weiteren Fortentwicklung der Erfindung vorgesehen werden, daß der Führungsteil und die Lasche auf einem Bügel vorgesehen sind, der vorgefertigt und anschließend an dem Schwenkteil befestigt werden kann. Dieser Bügel kann außerdem so ausgebildet sein, daß er an verschieden großen Abdeckungen angebracht werden kann. Selbstverständlich kann anstatt eines Bügels, der beispielweise in eine Motorhaube eingesetzt wird, auch ein flacher Rahmen verwendet werden, der an einer anderen Abdeckung durch Schweißen oder Schrauben befestigt wird.

    [0011] Schließlich werden durch die Anbringung einer Strebe zwischen der Querstange und einem Befestigungspunkt des Stützgliedes durch die Wirkung der Gasdruckfeder entstehende Kräfte optimal aufgefangen.

    [0012] In der Zeichnung ist ein nachfolgend näher beschriebenes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, wobei die einzige Figur einen Schwenkteil in mehreren Stellungen in Seitenansicht zeigt.

    [0013] Eine Aufhängung 10 eines Schwenkteils 12 weist ein Lager 14 und einen Anschlag 16 auf. Außerdem ist ein Stützglied 18 vorgesehen. In einer Seitenansicht zu der Zeichnung würde man erkennen, daß die Aufhängung 10 und der Schwenkteil 12 symmetrisch zu einer Längsmittenebene ausgebildet sind.

    [0014] Der Schwenkteil 12, der in diesem Ausführungsbeispiel von einer Motorhaube eines Ackerschleppers gebildet wird, weist einen U-förmigen Querschnitt in der Blickrichtung auf und ist einenends, und zwar an dem vorderen und in der Zeichnung rechts gelegenen Ende, geschlossen. In seinem vorderen Endbereich ist an seiner Innenseite eine Lasche 20 mit einer Bohrung 22 angebracht, in die ein nicht gezeigter Haltebolzen zur Befestigung eines Endes des Stützgliedes 18 eingesetzt werden kann. In seinem rückwärtigen Endbereich ist an seiner Unterseite ein Bügel 24 eingeschweißt, der zum einen zur Versteifung des Schwenkteils 12 dient und zum anderen Teile des Lagers 14 und des Anschlages 16 aufnimmt, wie dies später noch beschrieben wird. Schließlich können an der Vorderseite des Schwenkteils 12 noch nicht gezeigte Verschlußelemente vorgesehen sein, die den Schwenkteil 12 in seiner unteren Endstellung festhalten.

    [0015] Das Lager 14 ist aus einer Querachse 26 und aus einer Lasche 28 zusammengesetzt, wobei die Lasche 28 an dem Bügel 24 und die Querachse 26 an einem nicht dargestellten Rahmen, der den Schwenkteil 12 insgesamt trägt, befestigt sind und wobei die Querachse 26 parallel zu der Schwenkachse des Schwenkteils 12 verläuft.

    [0016] Die Lasche 28 ist gabelförmig mit zwei Schenkeln 30 ausgebildet, die zwischen sich einen ausreichenden Zwischenraum zur Aufnahme der Querachse 26 belassen. Der von den Schenkeln 30 geschaffene Zwischenraum ist etwas tiefer als der Durchmesser der Querachse 26, d. h. sie stehen über die Querachse 26 vor. Auf der Breite des Schwenkteils 12 können je nach Bedarf eine oder mehrere miteinander fluchten de Laschen 28 vorgesehen sein, die alle die Querachse 26 übergreifen. Die Laschen 28 sind so mit Bezug auf das rückseitige Ende des Schwenkteils 12 angeordnet, daß sie einen gewissen Abstand dazu, z. B. ca. 10 cm, aufweisen.

    [0017] Die Querachse 26 ist ein einfacher Rundstahl, der in diesem Ausführungsbeispiel horizontal und quer zur Fahrtrichtung des den Schwenkteil 12, also die Motorhaube, tragenden Fahrzeuges angeordnet ist.

    [0018] Der Anschlag 16 ist aus einer Führung 32 und einem in dieser geführten Führungsteil 34 gebildet. Hiervon ist der Führungsteil 34 wiederum an dem Bügel 24 und die Führung 32 an dem Rahmen angebracht.

    [0019] Die Führung 32 enthält eine in eine Platte 36 eingearbeitete Führungsbahn 38, die zunächst horizontal und anschließend leicht ansteigend verläuft. Der Verlauf der Führungsbahn 38 entspricht im wesentlichen einem Abschnitt eines Kreises um die Querachse 26 und somit um das Lager 14. In diesem Ausführungsbeispiel ist auf jeder Seite des Schwenkteils 12 eine Führung 32 vorgesehen.

    [0020] Der Führungsteil 34 hat die Form eines Bolzens mit einem Schaftteil 40 und einem Bund 42, wobei der Durchmesser des Schaftteils 40 etwas geringer ist als die Weite der Führungsbahn 38 und der Führungsteil 34 so in der Führungsbahn 38 gleiten kann. Der Bund 42 sorgt dafür, daß der Schwenkteil einen seitlichen Halt erfährt. Die Länge der Führungsbahn 38 ist so bemessen, daß der Schaftteil 40 die Führungsbahn 38 verläßt, wenn die Abdeckung um ca. 30° angehoben worden ist.

    [0021] Das Stützglied 18 erstreckt sich von einem Lagerpunkt 44 auf dem Rahmen einerseits zu der an der Unterseite des Schwenkteils 12 vorgesehenen Lasche 20 andererseits und nimmt bei einer Gasdruckfeder seine kürzeste Länge, in der sie zugleich die größte Vorspannung hat, entweder kurz vor Erreichen seiner unteren Endstellung oder in dieser ein. Erreicht die als Stützglied 18 ausgebildete Gasdruckfeder ihre kürzeste Länge bereits vor der unteren Endstellung des Schwenkteils 12 und verlängert es sich wieder bis zu dieser Endstellung, so passiert es eine Totpunktstellung, in der es an sich wirkungslos ist. Nach der Überwindung dieser Totpunktstellung ist das Stützglied 18 bestrebt, sich wieder zu verlängern, was zur Folge hat, daß es den Schwenkteil 12 nach unten zieht. Das Stützglied 18 kann anstatt als Gasdruckspeicher natürlich auch als eine einfache Stützstange ausgebildet sein, wobei dann aber die vorteilhaften Wirkungen durch den Gebrauch der Gasdruckfeder wegfallen.

    [0022] Obwohl es in der Zeic hnung nicht dargestellt ist, kann zwischen dem Lagerpunkt 44 und der Querachse 26 eine Strebe vorgesehen sein, die die durch den Gebrauch der Gasdruckfeder entstehenden Kräfte aufnimmt.

    [0023] Aus der vorangegangenen Beschreibung wie auch aus der Zeichnung geht die Funktion der erfindungsgemäßen Aufhängung wie folgt hervor.

    [0024] Es wird davon ausgegangen, daß sich der Schwenkteil 12 in seiner unteren Endstellung befindet, wie sie in der Zeichnung in ausgezogenen Linien dargestellt ist, und daß als Stützglied 18 eine Gasdruckfeder verwendet wird.

    [0025] Der Schwenkteil 12 wird an seinem frontseitigen Endbereich ergriffen und angehoben, gegebenenfalls nachdem die Verschlußelemente geöffnet worden sind. Wenn der Schwenkteil 12 so weit angehoben worden ist, daß das Stützglied 18 seine Totpunktstellung überwunden hat, dann verlängert sich die Gasdruckfeder und schwenkt den Schwenkteil 12 nach oben. Während der Schwenkteil 12 nach oben schwenkt, bewegt sich der Schaftteil 40 des Führungsteils 34 in der Führungsbahn 38, bis er an deren offenem Ende angelangt ist. Die Lasche 28 des Lagers 14 hebt sich leicht von der Querachse 26 ab, verhindert aber, daß der Schwenkteil 12 durch die Gasdruckfeder nach vorne, d. h. in der Zeichnung nach rechts, gezogen werden kann. Hat der Schwenkteil 12 nun seine obere Endstellung erreicht, die für normale Wartungsarbeiten völlig ausreichend ist, dann hält er in dieser inne, weil die Gasdruckfeder ihr maximale Länge erreicht hat.

    [0026] Soll der Schwenkteil 12 vollkommen demontiert werden, dann ist der das Stützglied 18 (Gasdruckspeicher) mit dem Schwenkteil 12 verbindende Haltebolzen aus der Lasche 20 zu entnehmen. Anschließend kann der Schwenkteil 12 weiter nach oben geschwenkt werden, wobei der Schaftteil 40 aus der Führungsbahn 38 austritt, so daß der Schwenkteil 12 anschließend nach oben weggenommen werden kann. Der Schwenkteil 12 ist dann vollkommen von dem Rahmen losgelöst, wenn die Lasche 28 die Querachse 26 nicht mehr übergreift. Um den Schwenkteil 12 wieder auf den Rahmen aufzusetzen, ist lediglich in umgekehrter Reihenfolge vorzugehen. Dadurch, daß die Lasche 28 einen Abstand zu dem rückwärtigen Ende des Schwenkteils 12 einnimmt, führt die rückwärtige Kante des Schwenkteils 12 während des Schwenkvorgangs eine Bewegung auf einem Kreisbogen durch, aufgrund welcher sich der Schwenkteil 12 von einem evtl. an ihn angrenzenden Aufbau, wie etwa eine Kabine, wegbewegt.


    Ansprüche

    1. Aufhängung eines Schwenkteils an einem Rahmen oder dergleichen, insbesondere einer Motorhaube eines Kraftfahrzeuges, der einenends frei in einer Richtung geschwenkt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkteil (12) anderenends in einer Richtung bis zur Anlage an einem Anschlag (16) beweglich auf einem Lager (14) getragen ist.
     
    2. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (16) nur auf einem Teilbereich des Schwenkweges wirksam ist.
     
    3. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (16) eine Führung (32) und einen mit dem Schwenkteil (12) zusammenwirkenden Führungsteil (34) enthält.
     
    4. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (32) eine Führungsbahn (38) enthält, die im wesentlichen auf einem Kreisbogen um das Lager (14) gelegen ist.
     
    5. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (14) eine Bewegung des Schwenkteils (12) in vertikaler und der Anschlag (16) eine Bewegung in horizontaler Richtung zuläßt.
     
    6. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (14) eine Querachse (26) und eine gabelförmige, nach unten offene Lasche (28) enthält, die die Querachse (26) übergreift.
     
    7. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 1 mit einem Stützglied, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützglied (18) von einer Gasdruck feder gebildet wird.
     
    8. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 7, wobei der montierte Schwenkteil zwischen zwei Endstellungen bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen beiden Endstellungen eine Totpunktstellung vorhanden ist und das Stützglied (18) den Schwenkteil (12) nach Überwindung der Totpunktstellung in jede seiner Endstellungen drängt.
     
    9. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsteil (34) und die Lasche (28) auf einem den Schwenkteil (12) versteifenden Bügel (24) oder dergleichen auf der Unter- oder Innenseite des Schwenkteils (12) angeordnet sind.
     
    10. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Querachse (26) und das Stützglied (18) einenends über eine Strebe miteinander verbunden sind.
     
    11. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (14) eine Bewegung des Schwenkteils (12) radial zu der Schwenkachse und der Anschlag (16) eine Schwenkbewegung des Schwenkteils (12) um die Schwenkachse zuläßt.
     




    Zeichnung