[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufhängung eines Schwenkteils an einem Rahmen oder dergleichen,
insbesondere einer Motorhaube eines Kraftfahrzeuges, der einenends frei in einer Richtung
geschwenkt werden kann.
[0002] Eine derartige Aufhängung (DE-OS 2 642 110) findet ihre Anwendung etwa bei einer
Motorhaube eines Ackerschleppers und ist derart ausgebildet, daß diese Motorhaube
an der Vorderseite des Ackerschleppers zu Wartungszwecken angehoben werden kann. An
ihrem rückseitigen Ende ist die Motorhaube mittels eines einfachen Scharniers schwenkbar
gehalten. In ihrem frontseitigen Endbereich wird die angehobene Motorhaube über eine
gewöhnliche Stange als Stützglied abgestützt.
[0003] Dieser Aufhängung haftet der Nachteil an, daß die Motorhaube für Wartungsarbeiten,
die eine bessere Zugänglichkeit zu beispielsweise dem Motor erfordern, nur über eine
Demontage des Scharniers entfernt werden kann. Dieser Vorgang ist jedoch zeitraubend
und erfordert zudem geeignete Werkzeuge.
[0004] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, die Aufhängung derart
zu verbessern, daß der Schwenkteil, und zwar insbesondere die Motorhaube, einfacher
und schneller entfernt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß der Schwenkteil anderenends
in einer Richtung bis zur Anlage an einem Anschlag beweglich auf einem Lager getragen
ist.
[0006] Auf diese Weise ist der Schwenkteil gegen ein unbeabsichtigtes Lösen mittels des
Anschlages gehalten, und er kann für Wartungszwecke von dem Lager genommen werden,
wenn er außer Eingriff mit dem Anschlag gebracht wird.
[0007] Ein beabsichtigtes Außer-Eingriff-Bringen des Schwenkteils mit dem Anschlag kann
entfallen, wenn die hervorragende Lehre nach Anspruch 2 angewendet wird, da dann der
Schwenkteil automatisch von dem Anschlag frei wird und von dem Lager genommen werden
kann, wenn er ein bestimmtes Maß bewegt worden ist.
[0008] Eine vorteilhafte Ausführung des Anschlages und des Lagers bzw. Weiterentwicklungen
davon werden durch die Verwirklichung der Merkmale der Patentansprüche 3 bis 6 erreicht.
[0009] Durch die Verwendung einer Gasdruckfeder als Stützglied wird ein automatisches Öffnen
des Schwenkteils erreicht, und sofern nach Patentanspruch 8 vorgegangen wird, findet
auch ein automatisches Schließen, zumindest aber ein Geschlossen-Halten des Schwenkteils
statt.
[0010] Zur Einsparung von Fertigungskosten kann nach einer weiteren Fortentwicklung der
Erfindung vorgesehen werden, daß der Führungsteil und die Lasche auf einem Bügel vorgesehen
sind, der vorgefertigt und anschließend an dem Schwenkteil befestigt werden kann.
Dieser Bügel kann außerdem so ausgebildet sein, daß er an verschieden großen Abdeckungen
angebracht werden kann. Selbstverständlich kann anstatt eines Bügels, der beispielweise
in eine Motorhaube eingesetzt wird, auch ein flacher Rahmen verwendet werden, der
an einer anderen Abdeckung durch Schweißen oder Schrauben befestigt wird.
[0011] Schließlich werden durch die Anbringung einer Strebe zwischen der Querstange und
einem Befestigungspunkt des Stützgliedes durch die Wirkung der Gasdruckfeder entstehende
Kräfte optimal aufgefangen.
[0012] In der Zeichnung ist ein nachfolgend näher beschriebenes Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt, wobei die einzige Figur einen Schwenkteil in mehreren Stellungen
in Seitenansicht zeigt.
[0013] Eine Aufhängung 10 eines Schwenkteils 12 weist ein Lager 14 und einen Anschlag 16
auf. Außerdem ist ein Stützglied 18 vorgesehen. In einer Seitenansicht zu der Zeichnung
würde man erkennen, daß die Aufhängung 10 und der Schwenkteil 12 symmetrisch zu einer
Längsmittenebene ausgebildet sind.
[0014] Der Schwenkteil 12, der in diesem Ausführungsbeispiel von einer Motorhaube eines
Ackerschleppers gebildet wird, weist einen U-förmigen Querschnitt in der
Blickrichtung auf und ist einenends, und zwar an dem vorderen und in der Zeichnung
rechts gelegenen Ende, geschlossen. In seinem vorderen Endbereich ist an seiner Innenseite
eine Lasche 20 mit einer Bohrung 22 angebracht, in die ein nicht gezeigter Haltebolzen
zur Befestigung eines Endes des Stützgliedes 18 eingesetzt werden kann. In seinem
rückwärtigen Endbereich ist an seiner Unterseite ein Bügel 24 eingeschweißt, der zum
einen zur Versteifung des Schwenkteils 12 dient und zum anderen Teile des Lagers 14
und des Anschlages 16 aufnimmt, wie dies später noch beschrieben wird. Schließlich
können an der Vorderseite des Schwenkteils 12 noch nicht gezeigte Verschlußelemente
vorgesehen sein, die den Schwenkteil 12 in seiner unteren Endstellung festhalten.
[0015] Das Lager 14 ist aus einer Querachse 26 und aus einer Lasche 28 zusammengesetzt,
wobei die Lasche 28 an dem Bügel 24 und die Querachse 26 an einem nicht dargestellten
Rahmen, der den Schwenkteil 12 insgesamt trägt, befestigt sind und wobei die Querachse
26 parallel zu der Schwenkachse des Schwenkteils 12 verläuft.
[0016] Die Lasche 28 ist gabelförmig mit zwei Schenkeln 30 ausgebildet, die zwischen sich
einen ausreichenden Zwischenraum zur Aufnahme der Querachse 26 belassen. Der von den
Schenkeln 30 geschaffene Zwischenraum ist etwas tiefer als der Durchmesser der Querachse
26, d. h. sie stehen über die Querachse 26 vor. Auf der Breite des Schwenkteils 12
können je nach Bedarf eine oder mehrere miteinander fluchten de Laschen 28 vorgesehen
sein, die alle die Querachse 26 übergreifen. Die Laschen 28 sind so mit Bezug auf
das rückseitige Ende des Schwenkteils 12 angeordnet, daß sie einen gewissen Abstand
dazu, z. B. ca. 10 cm, aufweisen.
[0017] Die Querachse 26 ist ein einfacher Rundstahl, der in diesem Ausführungsbeispiel horizontal
und quer zur Fahrtrichtung des den Schwenkteil 12, also die Motorhaube, tragenden
Fahrzeuges angeordnet ist.
[0018] Der Anschlag 16 ist aus einer Führung 32 und einem in dieser geführten Führungsteil
34 gebildet. Hiervon ist der Führungsteil 34 wiederum an dem Bügel 24 und die Führung
32 an dem Rahmen angebracht.
[0019] Die Führung 32 enthält eine in eine Platte 36 eingearbeitete Führungsbahn 38, die
zunächst horizontal und anschließend leicht ansteigend verläuft. Der Verlauf der Führungsbahn
38 entspricht im wesentlichen einem Abschnitt eines Kreises um die Querachse 26 und
somit um das Lager 14. In diesem Ausführungsbeispiel ist auf jeder Seite des Schwenkteils
12 eine Führung 32 vorgesehen.
[0020] Der Führungsteil 34 hat die Form eines Bolzens mit einem Schaftteil 40 und einem
Bund 42, wobei der Durchmesser des Schaftteils 40 etwas geringer ist als die Weite
der Führungsbahn 38 und der Führungsteil 34 so in der Führungsbahn 38 gleiten kann.
Der Bund 42 sorgt dafür, daß der Schwenkteil einen seitlichen Halt erfährt. Die Länge
der Führungsbahn 38 ist so bemessen, daß der Schaftteil 40 die Führungsbahn 38 verläßt,
wenn die Abdeckung um ca. 30° angehoben worden ist.
[0021] Das Stützglied 18 erstreckt sich von einem Lagerpunkt 44 auf dem Rahmen einerseits
zu der an der Unterseite des Schwenkteils 12 vorgesehenen Lasche 20 andererseits und
nimmt bei einer Gasdruckfeder seine kürzeste Länge, in der sie zugleich die größte
Vorspannung hat, entweder kurz vor Erreichen seiner unteren Endstellung oder in dieser
ein. Erreicht die als Stützglied 18 ausgebildete Gasdruckfeder ihre kürzeste Länge
bereits vor der unteren Endstellung des Schwenkteils 12 und verlängert es sich wieder
bis zu dieser Endstellung, so passiert es eine Totpunktstellung, in der es an sich
wirkungslos ist. Nach der Überwindung dieser Totpunktstellung ist das Stützglied 18
bestrebt, sich wieder zu verlängern, was zur Folge hat, daß es den Schwenkteil 12
nach unten zieht. Das Stützglied 18 kann anstatt als Gasdruckspeicher natürlich auch
als eine einfache Stützstange ausgebildet sein, wobei dann aber die vorteilhaften
Wirkungen durch den Gebrauch der Gasdruckfeder wegfallen.
[0022] Obwohl es in der Zeic hnung nicht dargestellt ist, kann
zwischen dem Lagerpunkt 44 und der Querachse 26 eine Strebe vorgesehen sein, die die
durch den Gebrauch der Gasdruckfeder entstehenden Kräfte aufnimmt.
[0023] Aus der vorangegangenen Beschreibung wie auch aus der Zeichnung geht die Funktion
der erfindungsgemäßen Aufhängung wie folgt hervor.
[0024] Es wird davon ausgegangen, daß sich der Schwenkteil 12 in seiner unteren Endstellung
befindet, wie sie in der Zeichnung in ausgezogenen Linien dargestellt ist, und daß
als Stützglied 18 eine Gasdruckfeder verwendet wird.
[0025] Der Schwenkteil 12 wird an seinem frontseitigen Endbereich ergriffen und angehoben,
gegebenenfalls nachdem die Verschlußelemente geöffnet worden sind. Wenn der Schwenkteil
12 so weit angehoben worden ist, daß das Stützglied 18 seine Totpunktstellung überwunden
hat, dann verlängert sich die Gasdruckfeder und schwenkt den Schwenkteil 12 nach oben.
Während der Schwenkteil 12 nach oben schwenkt, bewegt sich der Schaftteil 40 des Führungsteils
34 in der Führungsbahn 38, bis er an deren offenem Ende angelangt ist. Die Lasche
28 des Lagers 14 hebt sich leicht von der Querachse 26 ab, verhindert aber, daß der
Schwenkteil 12 durch die Gasdruckfeder nach vorne, d. h. in der Zeichnung nach rechts,
gezogen werden kann. Hat der Schwenkteil 12 nun seine obere Endstellung erreicht,
die für normale Wartungsarbeiten völlig ausreichend ist, dann hält er in dieser inne,
weil die Gasdruckfeder ihr maximale Länge erreicht hat.
[0026] Soll der Schwenkteil 12 vollkommen demontiert werden, dann ist der das Stützglied
18 (Gasdruckspeicher) mit dem Schwenkteil 12 verbindende Haltebolzen aus der Lasche
20 zu entnehmen. Anschließend kann der Schwenkteil 12 weiter nach oben geschwenkt
werden, wobei der Schaftteil 40 aus der Führungsbahn 38 austritt, so daß der Schwenkteil
12 anschließend nach oben weggenommen werden kann. Der Schwenkteil 12 ist dann vollkommen
von dem Rahmen losgelöst, wenn die Lasche 28 die Querachse 26 nicht mehr übergreift.
Um den Schwenkteil 12 wieder auf den Rahmen aufzusetzen, ist lediglich in umgekehrter
Reihenfolge vorzugehen. Dadurch, daß die Lasche 28 einen Abstand zu dem rückwärtigen
Ende des Schwenkteils 12 einnimmt, führt die rückwärtige Kante des Schwenkteils 12
während des Schwenkvorgangs eine Bewegung auf einem Kreisbogen durch, aufgrund welcher
sich der Schwenkteil 12 von einem evtl. an ihn angrenzenden Aufbau, wie etwa eine
Kabine, wegbewegt.
1. Aufhängung eines Schwenkteils an einem Rahmen oder dergleichen, insbesondere einer
Motorhaube eines Kraftfahrzeuges, der einenends frei in einer Richtung geschwenkt
werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkteil (12) anderenends in einer
Richtung bis zur Anlage an einem Anschlag (16) beweglich auf einem Lager (14) getragen
ist.
2. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anschlag (16) nur auf einem Teilbereich des Schwenkweges wirksam ist.
3. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anschlag (16) eine Führung (32) und einen mit dem Schwenkteil (12) zusammenwirkenden
Führungsteil (34) enthält.
4. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führung (32) eine Führungsbahn (38) enthält, die im wesentlichen auf einem Kreisbogen
um das Lager (14) gelegen ist.
5. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Lager (14) eine Bewegung des Schwenkteils (12) in vertikaler und der Anschlag (16)
eine Bewegung in horizontaler Richtung zuläßt.
6. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lager (14) eine Querachse (26) und eine gabelförmige, nach unten offene Lasche
(28) enthält, die die Querachse (26) übergreift.
7. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 1 mit einem Stützglied, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stützglied (18) von einer Gasdruck feder
gebildet wird.
8. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 7, wobei der montierte Schwenkteil
zwischen zwei Endstellungen bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen beiden
Endstellungen eine Totpunktstellung vorhanden ist und das Stützglied (18) den Schwenkteil
(12) nach Überwindung der Totpunktstellung in jede seiner Endstellungen drängt.
9. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Führungsteil (34) und die Lasche (28) auf einem den Schwenkteil (12) versteifenden
Bügel (24) oder dergleichen auf der Unter- oder Innenseite des Schwenkteils (12) angeordnet
sind.
10. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Querachse (26) und das Stützglied (18) einenends über eine Strebe miteinander
verbunden sind.
11. Aufhängung eines Schwenkteils nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Lager (14) eine Bewegung des Schwenkteils (12) radial zu der Schwenkachse und der
Anschlag (16) eine Schwenkbewegung des Schwenkteils (12) um die Schwenkachse zuläßt.