[0001] Die Erfindung betrifft eine Galvanisiereinrichtung, insbesondere zum galvanischen
Abscheiden von Aluminium aus aprotischen, sauerstoff- und wasserfreien aluminiumorganischen
Elektrolyten, mit
- einer luftdicht verschließbaren und oberhalb des Elektrolyten mit einem Inertgas
beaufschlagbaren Galvanisierwanne,
- mindestens einer Schleuse zum Ein- und/oder Ausbringen der zu galvanisierenden Waren
und
- mindestens einer mit einer inneren Schleusentür und einer äußeren Schleusentür ausgerüsteten
und mit einem Inertgas flutbaren Schleusenkammer der Schleuse.
[0002] Aus aprotischen, sauerstoff- und wasserfreien aluminiumorganischen Elektrolyten
abgeschiedenes Aluminium zeichnet sich durch seine Duktilität, Porenarmut, Korrosionsfestigkeit
und Eloxierfähigkeit aus. Da der Zutritt von Luft durch Reaktion mit Luftsauerstoff
und Luftfeuchtigkeit eine erhebliche Verringerung der Leitfähigkeit und der Lebensdauer
dieser Elektrolyte bewirkt, muß das Galvanisieren in einer unter Luftabschluß arbeitenden
Behandlungseinrichtung vorgenommen werden. Damit auch beim Einbringen und Ausbringen
der Waren der Zutritt von Luft verhindert werden kann, sind Chargier- und Dechargierschleusen
erforderlich, die als Gasschleusen, als Flüssigkeitsschleusen und als kombinierte
Gas-Flüssigkeitsschleusen ausgebildet und mit Fördermitteln zum Durchschleusen der
Waren ausgerüstet sind. Aus der DE-A- 2 719 680 ist eine Galvanisiereinrichtung zum
Galvanischen Abscheiden von Aluminium aus aprotischen, sauerstoff- und wasserfreien
aluminiumorganischen Elektrolyten bekannt, bei welcher zum Ein- und Ausbringen der
zu galvanisierenden Waren eine mit Inertgas flutbare Schleusenkammer und eine ebenfalls
mit Inertgas flutbare Vorkammer vorgesehen sind. Die als Gasschleuse ausgebildete
Schleuse ist dabei aufgrund der Aufteilung in die eigentliche Schleusenkammer und
eine Vorkammer mit insgesamt drei Schleusentüren ausgerüstet. Damit in die inerte
Atmosphäre von außerhalb keine störenden Gase oder Luftfeuchtigkeit eindringen können,
wird die eigentliche Schleusenkammer vorzugsweise mit Überdruck gefahren.
[0003] Die vorstehend geschilderte Schleusenkonzeption ist nicht dazu geeignet, Luft und
Feuchtigkeit in einem ausreichenden Maße vom Elektrolyten fern zu halten und somit
die langsame Zerstörung desselben auszuschließen.
[0004] Aus der EP-A- 0 013 874 ist eine Einrichtung zum galvanischen Abscheiden von Aluminium
bekanntgeworden, bei der zum Ein- und Ausbringen der zu galvanisierenden Waren ein
Schleusensystem mit einer Flüssigkeitsschleuse verwendet wird. Dieser Flüssigkeitsschleuse
ist eine mit einer äußeren Schleusentür versehene und mit Inertgas flutbare Vorkammer
vorgeschaltet. Mit einem solchen Schleusensystem kann gegenüber reinen Gasschleusen
ein Eindringen von Luftsauerstoff und Luftfeuchtigkeit erheblich verringert werden.
[0005] Bei der vorstehend geschilderten Galvanisiereinrichtung werden die zu galvanisierenden
Waren auf Warengestellen mit Hilfe eines endlosen Transportbandes von der mit Inertgas
flutbaren Vorkammer, durch die Flüssigkeitsschleuse in die Galvanisierwanne eingeführt
und nach dem Galvanisieren mit Hilfe desselben Transportbandes in umgekehrter Richtung
wieder herausgeschleust. Dabei er gibt sich jedoch eine erhebliche Verschleppung
des Elektroylten aus der Galvanisierwanne in die Flüssigkeitsschleuse. Durch die
fortlaufende Kontamination der Schleusenflüssigkeit mit dem Elektrolyten und der nicht
zu vermeidenden Reaktion mit Luft- und Feuchtigkeitsspuren in der mit Inertgas gefluteten
Vorkammer läßt sich nicht verhindern, daß sich beim Chargieren Reaktionsprodukte
auf den gereinigten Waren absetzen und die nachfolgende Abscheidung technisch brauchbarer
Aluminiumüberzüge verhindern.
[0006] Bei einer aus der EP-B- 0 053 676 bekannten Einrichtung zum galvanischen Abscheiden
von Aluminium wird eine Kontamination der vorbehandelten und zu galvanisierenden Waren
in der Flüssigkeitsschleuse dadurch verhindert, daß an der Galvanisierwanne eine aus
Vorkammer, Flüssigkeitsschleuse und Hauptkammer bestehende Chargierschleuse und
eine separate, ebenfalls aus Vorkammer, Flüssigkeitsschleuse und Hauptkammer bestehende
Dechargierschleuse angeordnet sind.
[0007] Es hat sich in der Praxis herausgestellt, daß selbst bei aus Vorkammer, Flüssigkeitsschleuse
und Hauptkammer bestehenden Schleusen gewisse Mengen an Luftsauerstoff und Luftfeuchtigkeit
insbesondere mit den Waren in den Elektrolyten eingeschleppt werden und zum Teil
auch durch das stetige Öffnen der Schleusentüren in die Galvanisierwanne gelangen.
Als Folge ergibt sich dann auch hier eine gewisse Verringerung der Leitfähigkeit und
der Lebensdauer des Elektrolyten.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Galvanisiereinrichtung zu schaffen,
die für das galvanische Abscheiden von Aluminium aus aprotischen, aluminiumorganischen
Elektrolyten geeignet ist und zur weiteren Steigerung der Lebensdauer des Elektrolyten
einen praktisch sauerstoff- und wasserfreien Betrieb gewährleistet.
[0009] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Galvanisiereinrichtung dadurch gelöst,
daß die Schleuse als Vakuumschleuse mit einer evakuierbaren Schleusenkammer ausgebildet
ist.
[0010] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß in der durch die innere Schleusentür
und die äußere Schleusentür geschlossenen Schleusenkammer kleine Gasdrücke erzeugt
werden können, die wesentlich geringer sind als der Atmosphärendruck und insbesondere
eine Trocknung und Entgasung der eingebrachten Waren bewirken. Wasser und Sauerstoff
werden also nicht wie bei den bisher verwendeten Schleusensystemen durch ein Inertgas
oder eine Inertflüssigkeit teilweise verdrängt, sondern durch die Erzeugung eines
Vakuums aktiv entfernt, wobei die Menge an Restwasser und Restsauerstoff durch die
Wahl eines entsprechend niedrigen Gasdruckes auf extrem niedrige Werte reduziert werden
kann. Neben einer beträchtlichen Erhöhung der Lebensdauer des verwendeten Elektrolyten
und der Wirtschaftlichkeit der galvanischen Metallabscheidung können durch den Einsatz
von Vakuumschleusen auch eine Reihe weiterer Vorteile erzielt werden. So können wesentliche
Schritte der Vorbehandlung oder auch der Nachbehandlung der Waren, wie beispielsweise
eine Entwässerung, Trocknung oder Spülung in die evakuierbare Schleusenkammer der
Vakuumschleuse verlegt werden. Eine einzige Vakuumschleuse kann dann auch als Chargier-
und Dechargierschleuse eingesetzt werden, da die Gefahr einer Kontamination der vorbehandelten
Waren beim Chargieren ausgeschlossen werden kann. Schließlich ist auch noch hervorzuheben,
daß durch den hermetischen Abschluß des Elektrolyten eine Abgabe schädlicher Lösungsmitteldämpfe,
wie z. B. Toluoldämpfe, an die Umwelt vollständig ausgeschlossen werden kann.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Vakuumschleuse ausschließlich
durch die evakuierbare Schleusenkammer gebildet. Durch die extrem hohe Dichtungswirkung
einer Vakuumschleuse kann also auf vor-oder nachgeschaltete Schleusenkammern verzichtet
werden.
[0012] Wie bereits erwähnt wurde, kann die Vakuumschleuse auch als Chargier- und Dechargierschleuse
dienen, wobei hier im Gegensatz zu den bekannten Flüssigkeitsschleusen die Gefahr
einer Kontamination der einzubringenden Waren nicht besteht.
[0013] Gegenüber anderen Verfahren der Vakuumerzeugung ist es besonders zweckmäßig, wenn
die Schleusenkammer mit Hilfe einer Vakuumpumpe evakuierbar ist. Zwischen der Vakuum-
pumpe und der Schleusenkammer ist dann vorzugsweise eine Kondensationseinrichtung
angeordnet. In dieser Kondensationseinrichtung können dann aus der Schleusenkammer
abgezogene Lösungsmitteldämpfe kondensiert, im flüssigen Zustand gesammelt und wieder
verwendet werden. Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn das in der Kondensationseinrichtung
anfallende Kondensat mit Hilfe einer Flüssigkeitspumpe in die Galvanisierwanne oder
einen anderen mit Inertgas beaufschlagbaren Badbehälter der Galvanisiereinrichtung
beförderbar ist.
[0014] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist in der
Schleusenkammer eine Sprüheinrichtung zum Versprühen einer Spülflüssigkeit angeordnet.
Hierdurch können sowohl vor als auch nach dem Galvanisieren innerhalb der Schleusenkammer
Reinigungsmaßnahmen durchgeführt werden. Wird dabei die Spülflüssigkeit vor dem
Evakuieren der Schleusenkammer versprüht, so wird durch die nachfolgende Erzeugung
des Vakuums auch gleichzeitig eine Trocknung der Waren bewirkt.
[0015] Schließlich ist es besonders vorteilhaft, wenn die Schleusenkammer auch mit Umgebungsluft
flutbar ist. In diesem Fall wird dann zur Reduzierung des Inertgasverbrauchs beim
Dechargieren die evakuierte Schleusenkammer vor dem Öffnen der äußeren Schleusentür
mit Umgebungsluft geflutet.
[0016] Die Erfindung gibt auch ein zweckmäßiges Verfahren zum Betrieb einer mit einer Vakuumschleuse
ausgerüsteten Galvanisiereinrichtung an. Dabei ist vorgesehen, daß zum Chargieren
die zu galvanisierenden Waren zunächst in die Schleusenkammer eingebracht werden,
daß dann die äußere Schleusentür geschlossen und in der Schleusenkammer ein Vakuum
erzeugt wird und daß nach dem Erzeugen des Vakuums die Schleusenkammer mit einem Inertgas
geflutet wird, worauf die innere Schleusentür geöffnet wird und die zu galvanisierenden
Waren in die Galvanisierwanne befördert werden. Durch die Erzeugung eines Vakuums
und die nachfolgende Flutung mit einem Inertgas kann ein Eindringen von Luftsauerstoff
und Luftfeuchtigkeit in die Galvanisierwanne auf extrem kleine und für den Elektrolyten
absolut unschädliche Mengen reduziert werden.
[0017] Nach dem Galvanisieren wird dann vorteilhafterweise so vorgegangen, daß zum Dechargieren
die fertig galvanisierten Waren zunächst in die Schleusenkammer eingebracht werden,
daß dann die innere Schleusentür geschlossen und in der Schleusenkammer ein Vakuum
erzeugt wird, und daß nach dem Erzeugen des Vakuums die Schleusenkammer mit Umgebungsluft
geflutet wird, worauf die äußere Schleusentür geöffnet wird und die Waren entnommen
werden. Bei einem derartigen Vorgehen kann eine Abgabe schädlicher Lösungsmitteldämpfe
an die Umwelt ausgeschlossen werden.
[0018] Werden die galvanisierten Waren vor dem Erzeugen des Vakuums mit einer Spülflüssigkeit
besprüht, so wird durch das nachfolgende Evakuieren eine Trocknung der gereinigten
Waren bewirkt. Auch hier kann dann eine Abgabe von Dämpfen der Spülflüssigkeit an
die Umwelt ausgeschlossen werden.
[0019] Beim Betrieb der Galvanisiereinrichtung hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen,
wenn in der Schleusenkammer ein Vakuum mit einem Gasdruck zwischen 1 und 10⁻² Torr
erzeugt wird. Bei dem genannten Bereich des Gasdruckes wird einerseits bereits ein
praktisch hermetischer Abschluß des Elektrolyten bewirkt, während andererseits der
bauliche Aufwand zur Versteifung der durch den Atmosphärendruck beanspruchten Schleusenkammer
noch relativ gering ist.
[0020] Die erfindungsgemäß mit mindestens einer Vakuumschleuse ausgestattete Galvanisiereinrichtung
wurde für den Einsatz beim galvanischen Abscheiden von Aluminium aus aprotischen,
sauerstoff- und wasserfreien aluminiumorganischen Elektrolyten entwickelt. Eine Anwendung
ist jedoch grundsätzlich in sämtlichen Fällen zu empfehlen, in denen eine galvanische
Abscheidung organophiler Metalle aus nichtwässrigen und vor dem Zutritt von Luft und
Feuchtigkeit zu schützenden Elektrolyten vorgenommen wird. Durch den hermetischen
Abschluß des Elektrolyten ergibt sich auch für die Auswahl der entsprechenden Lösungsmittel
eine größere Flexibilität als bisher. So können ohne Risiko auch toxische Lösungsmittel
wie z. B. Benzol eingesetzt werden.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben.
[0022] Es zeigen
Fig. 1 in stark vereinfachter schematischer Darstellung das Funktionsprinzip einer
mit einer Vakuumschleuse ausgerüsteten Galvanisiereinrichtung und
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vakuumschleuse der in Fig. 1 dargestellten Galvanisiereinrichtung.
[0023] Fig. 1 zeigt in stark vereinfachter schematischer Darstellung eine Galvanisierwanne
Gw, in welcher sich ein aprotischer, sauerstoff- und wasserfreier aluminiumorganischer
Elektrolyt E befindet. Die oben durch eine Haube H luftdicht verschlossene Galvanisierwanne
Gw ist oberhalb des Elektrolyten E mit einem Inertgas Ig, bei welchem es sich beispielsweise
um Stickstoff handelt, beaufschlagt. Zwischen dem Elektrolytspiegel und der Haube
H ist somit ein mit Ir bezeichneter Inertgasraum gebildet. Die Haube H und der Inertgasraum
Ir erstrecken sich auch über die Schleusenkammer Sk einer Vakuumschleuse Vs. Wie
auch aus Fig. 2 zu ersehen ist, besitzt die Schleusenkammer Sk eine horizontale, innerhalb
des Inertgasraums Ir angeordnete, innere Schleusentür Sti und eine vertikale, unterhalb
des Inertgasraumes Ir angeordnete, äußere Schleusentür Sta. Die geöffneten Stellungen
der Schleusentüren Sti und Sta sind in Fig. 1 bzw. Fig. 2 strichpunktiert dargestellt.
[0024] Unterhalb der Haube H erstrecken sich im Inertgasraum Ir horizontal ausgerichtete
Laufschienen Ls, auf welchen ein mit Laufrollen Lr versehener Transportwagen Tw in
den Richtungen des Doppelpfeiles Dpf1 verfahren werden kann. An dem Transportwagen
Tw befindet sich ein gemäß dem Doppelpfeil Dpf2 höhenverstellbarer Haken Hk, an welchem
ein Warengestell Wg mit den daran befestigten, zu aluminierenden Waren W aufgehängt
ist.
[0025] Die Schleusenkammer Sk kann mit Hilfe einer Vakuumpumpe Vp auf einen Gasdruck von
beispielsweise 10⁻¹ Torr evakuiert werden. Dabei befindet sich in der Saugleitung
zwischen der Vakuumpumpe Vp und der Schleusenkammer Sk ein Ventil V1, welches nach
dem Evakuieren der Schleusenkammmer Sk wieder geschlossen wird. Aus der Schleusenkammer
Sk abgezogene Lösungsmitteldämpfe, insbesondere Toluoldämpfe, werden in einer zwischen
dem Ventil V1 und der Vakuumpumpe Vp angeordneten Kondensationseinrichtung Ke kondensiert,
wobei das entsprechende Kühlsystem in der Zeichnung nicht näher dargestellt ist. Das
anfallende Kondensat Ko wird dann mit Hilfe einer Flüssigkeitspumpe Fp in die Galvanisierwanne
Gw befördert. Das von den Lösungsmitteldämpfen befreite und somit vollkommen unschädliche
Gas aus der Schleusenkammer Sk wird an die Umwelt abgegeben, wie es durch den druckseitigen
Pfeil Pf der Vakuumpumpe Vp angedeutet ist.
[0026] Die evakuierte Schleusenkammer Sk kann entweder durch Öffnen eines Ventils V2 mit
Inertgas Ig oder durch Öffnen eines Ventils V3 mit Umgebungsluft Ul geflutet werden.
Das Ventil V2 ist dabei an die Inertgas-Versorgungsleitung des Inertgasraumes Ir
angeschlossen, wobei durch die Verbindung mit dem Inertgasraum Ir nach dem Fluten
zu beiden Seiten der inneren Schleusentür Sti der gleiche Druck herrscht und die innere
Schleusentür Sti leicht geöffnet werden kann.
[0027] In der Schleusenkammer Sk ist eine in Fig. 2 nur rein schematisch angedeutete Sprüheinrichtung
Se angeordnet, über welche eine Spülflüssigkeit Sf versprüht werden kann. Die Zufuhr
der Spülflüssigkeit Sf und ihr Ablauf können durch Ventile V4 bzw. V5 abgesperrt werden.
[0028] Die Galvanisierwanne Gw enthält eine in der Zeichnung nicht näher dargestellte Ausstattung
zum Galvanisieren der Waren W. So ist beispielsweise entsprechend der EP-B- 0 056
844 eine ringförmige Ausbildung der Galvanisierwanne Gw mit einer drehbaren Kontaktier-
und Haltevorrichtung für die Warengestelle Wg möglich. Entsprechend der EP-B- 0
072 969 können unter der Haube H aber auch mehrere Einzelzellen und ggf. auch aprotische
Vor- und Nachbehandlungsbäder angeordnet sein. In diesem Fall kann anstelle von zwei
Vakuumschleusen auch nur eine Vakuumschleuse zum Chargieren und Dechargieren eingesetzt
werden. Anstelle der in den Warengestellen Wg angeordneten Waren W kann mit der erfindungsgemäßen
Galvanisiereinrichtung selbstverständlich auch Schüttgut aluminiert werden, welches
dann beispielsweise in perforierten Trommeln durch die Vakuumschleuse Vs in die Galvanisierwanne
Gw eingebracht und in umgekehrter Richtung wieder entnommen wird. Schwingförderer,
Wendelförderer, Förderbänder und dergl. können ebenfalls als Transportmittel für
schüttfähiges Aluminiergut eingesetzt werden.
[0029] Eine bevorzugte Betriebsweise der vorstehend anhand der Fig. 1 und 2 erläuterten
Galvanisiereinrichtung umfaßt folgende Schritte:
a. Öffnen der äußeren Schleusentür Sta.
b. Einbringen der an einem Warengestell Wg befestigten Waren W in die Schleusenkammer
Sk.
c. Öffnen des Ventils V1 und Einschalten der Vakuumpumpe Vp.
d. Nach dem Erreichen eines Vakuums von 10⁻¹ Torr Schließen des Ventils V1 und Ausschalten
der Vakuumpumpe Vp.
e. Öffnen des Ventils V2 und Fluten der Schleusenkammer Sk mit Inertgas Ig.
f. Öffnen der inneren Schleusentür Sti.
g. Warengestell Wg an Haken Hk anhängen und mit Transportwagen Tw in Galvanisierwanne
Gw einbringen.
h. Aluminieren der Waren W.
i. Warengestell Wg aus Galvanisierwanne Gw entnehmen und mit Transportwagen Tw in
Schleusenkammer Sk einbringen.
j. Schließen der inneren Schleusentür Sti und des Ventils V2.
k. Öffnen des Ventils V1 und Einschalten der Vakuumpumpe Vp.
1. Nach dem Erreichen eines Vakuums von 10⁻¹ Torr Schließen des Ventils V1 und Ausschalten
der Vakuumpumpe Vp.
m. Öffnen des Ventils V3 und Fluten der Schleusenkammer Sk mit Umgebungsluft Ul.
n. Öffnen der äußeren Schleusentür Sta.
o. Entnehmen des Warengestells Wg mit den aluminierten Waren W.
[0030] Bei der vorstehend geschilderten Verfahrensweise kann je nach Bedarf zur Vorbehandlung
oder Nachbehandlung auch die Sprüheinrichtung Se eingesetzt werden. Als Spülflüs-sigkeit
Sf wird hierbei vorzugsweise das ohnehin im Elektrolyten E enthaltene Toluol verwendet.
1. Galvanisiereinrichtung, insbesondere zum galvanischen Abscheiden von Aluminium
aus aprotischen, sauerstoff- und wasserfreien aluminiumorganischen Elektrolyten (E),
mit
- einer luftdicht verschließbaren und oberhalb des Elektrolyten (E) mit einem Inertgas
(Ig) beaufschlagbaren Galvanisierwanne (Gw),
- mindestens einer Schleuse zum Ein- und/oder Ausbringen der zu galvanisierenden
Waren (W) und
- mindestens einer mit einer inneren Schleusentür (Sti) und einer äußeren Schleusentür
(Sta) ausgerüsteten und mit einem Inertgas (Ig) flutbaren Schleusenkammer (Sk) der
Schleuse,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schleuse als Vakuumschleuse (Vs) mit einer evakuierbaren Schleusenkammer
(Sk) ausgebildet ist.
2. Galvanisiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuumschleuse (Vs) ausschließlich durch die evakuierbare Schleusenkammer
(Sk) gebildet ist.
3. Galvanisiereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuumschleuse (Vs) als Chargier- und Dechargierschleuse dient.
4. Galvanisiereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleusenkammer (Sk) mit Hilfe einer Vakuumpumpe (Vp) evakuierbar ist.
5. Galvanisiereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Vakuumpumpe (Vp) und der Schleusenkammer (Sk) eine Kondensationseinrichtung
(Ke) angeordnet ist.
6. Galvanisiereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Kondensationseinrichtung (Ke) anfallende Kondensat (Ko) mit Hilfe
einer Flüssigkeitspumpe (Fp) in die Galvanisierwanne (Gw) oder einen anderen mit Inertgas
(Ig) beaufschlagbaren Badbehälter der Galvanisiereinrichtung beförderbar ist.
7. Galvanisiereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schleusenkammer (Sk) eine Sprüheinrichtung (Se) zum Versprühen einer
Spülflüssigkeit (Sf) angeordnet ist.
8. Galvanisiereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleusenkammer (Sk) auch mit Umgebungsluft (Ul) flutbar ist.
9. Verfahren zum Betrieb einer Galvanisiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß zum Chargieren die zu galvanisierenden Waren (W) zunächst in die Schleusenkammer
(Sk) eingebracht werden, daß dann die äußere Schleusentür (Sta) geschlossen und in
der Schleusenkammer (Sk) ein Vakuum erzeugt wird und daß nach dem Erzeugen des Vakuums
die Schleusenkammer (Sk) mit einem Inertgas (Ig) geflutet wird, worauf die innere
Schleusentür (Sti) geöffnet wird und die zu galvanisierenden Waren (W) in die Galvanisierwanne
(Gw) befördert werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn zeichnet, daß zum Dechargieren die fertig galvanisierten Waren (W) zunächst in die Schleusenkammer
(Sk) eingebracht werden, daß dann die innere Schleusentür (Sti) geschlossen und in
der Schleusenkammer (Sk) ein Vakuum erzeugt wird und daß nach dem Erzeugen des Vakuums
die Schleusenkammer (Sk) mit Umgebungsluft (Ul) geflutet wird, worauf die äußere
Schleusentür (Sta) geöffnet wird und die Waren (W) entnommen werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die galvanisierten Waren (W) in der Schleusenkammer (Sk) vor dem Erzeugen des
Vakuums mit einer Spülflüssigkeit (Sf) besprüht werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schleusenkammer (Sk) ein Vakuum mit einem Gasdruck zwischen 1 und 10⁻²
Torr erzeugt wird.