(19)
(11) EP 0 251 336 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.01.1988  Patentblatt  1988/01

(21) Anmeldenummer: 87109663.2

(22) Anmeldetag:  04.07.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63G 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES IT LI

(30) Priorität: 04.07.1986 DE 3622480
19.07.1986 DE 3624471

(71) Anmelder: Eichinger, Hartmut
D-97285 Röttingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Eichinger, Hartmut
    D-97285 Röttingen (DE)

(74) Vertreter: Pöhner, Wilfried Anton, Dr. 
Kaiserstrasse 27 Postfach 63 23
97013 Würzburg
97013 Würzburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wippe für Spielplätze


    (57) Die Erfindung betrifft eine Wippe für Spielplätze, die aus einem Träger 1 und einem hieran etwa mit­tig schwenkbar befestigten und beispielsweise als Plattform ausgebildeten Balken 2 besteht. Oberhalb des selben und etwa parallel hierzu verlaufend ist ein Balken 3 am Träger 1 schwenkbar befestigt und die Enden 3, 4 vom Balken bzw. Plattform 2 und Balken 3 sind auf jeder Seite über einen etwa verti­kal verlaufenden Hebel 6, 7 miteinander verbunden, der nach oben übersteht und an Balken bzw. Platt­form 2 und Balken 3 schwenkbar befestigt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Wippe für Spiel­plätze mit einem Träger und einem hieran etwa mittig schwenkbar befestigten Balken.

    [0002] Eines der am häufigsten auf Kinderspielplätzen an­zutreffenden Geräte ist die Wippe. Sie wird dadurch in Gebrauch genommen, daß sich im Endbereich des schwenkbar befestigten Balkens jeweils ein oder mehrere der Benutzer, evtl. auf hierfür besonders angebrachten Sitzen, aufsetzen und zwar derart, daß durch das Gewicht der Personen an beiden Enden Drehmomente ausgeübt werden, die einander entgegengesetzt gerichtet, in ihrer Größe jedoch etwa gleich sind. Die Bewegung der Wippe sowie der Ausgleich geringer Gewichtsunterschiede er­folgt durch wechselndes Abstoßen der jeweils an einem Ende aufsitzenden Benutzer. Erhebliche Schwierigkeiten, die grundsätzlich nicht behab­bar sind, ergeben sich dann, wenn sich das Ge­wicht der jeweils an beiden Enden des Balkens auf­sitzenden Personen wesentlich unterscheidet, so daß das erzeugte Drehmoment in seiner Größe sehr unterschiedlich wird und dann nicht mehr ausge­glichen werden kann. Des weiteren bereitet das Besteigen des Balkens insbesondere bei Benutzung durch Kinder dann Schwierigkeiten, daß, nachdem das eine Ende des Balkens besetzt ist, das gegen­überliegende Ende mehr oder weniger stark auf­ wärts gerichtet ist und nicht mehr zum leichten Besteigen hinreichend weit abgesenkt werden kann.

    [0003] Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung die Schaffung einer Wippe zur Aufgabe gemacht, bei der größere Unterschiede in den ausgeübten Momenten leicht ausgeglichen und die Wippe in Bewegung gesetzt werden kann.

    [0004] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß da­durch, daß oberhalb des Balkens und parallel hierzu verlaufend ein zweiter Balken am Träger schwenkbar befestigt ist und daß im Endbereich von beiden Balken auf jeder Seite über einen etwa vertikal verlaufenden Hebel miteinander verbunden sind, der nach oben überstehend und an beiden Bal­ken schwenkbar befestigt ist.

    [0005] Für die erfindungsgemäße Lösung entscheidend ist, daß oberhalb des Balkens ein Balken am Träger schwenkbar befestigt ist, an dem auf beiden Sei­ten jeweils ein im wesentlich vertikal verlau­fender Hebel, der gleichzeitig auch mit dem Bal­ken in Verbindung steht, schwenkbar angeordnet ist. In Seitenansicht ergibt sich somit die Form eines aus beiden Balken und den beiden Hebeln gebildeten Parallelogramms. Bei Vornahme der Wippbewegung bleibt die Ausrichtung der Hebel erhalten und es erfolgt nur eine auf- und ab­führende parallele Verschiebung. Die Balken hingegen beschreiben um ihre Befestigungs­punkte am Träger eine Schwenkbewegung, die so erfolgt, daß die Balken während jeder Bewe­gungsphase im wesentlichen parallel ausge­richtet bleiben. Dadurch ändert sich der Winkel zwischen Hebel und Balken während der Wipp­bewegung. Durch an den Hebel ansetzende Kräfte in bestimmter Richtung läßt sich errei­chen, daß die Veränderung des Winkels, z. B. relativ zum Balken unterstützt und verstärkt wird, wodurch gleichzeitig die Bewegung der Wippe selbst in der einen oder anderen Rich­tung unterstützt, forciert oder ausgelöst wird. Im Hinblick auf die Wirkung können durch die Be­tätigung des Hebels die durch die an beiden En­den des Balkens einwirkenden Gewichtskräfte aus­gelösten und einander entgegengerichteten Dreh­momente in ihrer Größe verändert und beeinflußt werden so daß sich die Möglichkeit der Auslö­sung und auch Steuerung der Wippbewegung durch periodische Krafteinwirkung auf den Hebel rea­lisieren läßt. Des weiteren kann der Benutzer durch entsprechende Betätigung der Hebel Stärke und Intensität der Wippbewegung beeinflußen. Zum besseren Ergreifen überragt der Hebel den Balken nach oben, so daß er bei stehender Haltung etwa in Brusthöhe erfaßt werden kann. Wie sich aus mechanischen Überlegungen ergibt, sind die durch Betätigen des Hebels ausgelösten Kräfte und damit die Beeinflußung der Bewegung der Wippe um so ausgeprägter, je geringer der Abstand des oberen Balkens von unteren Balken ist. Die durch die Erfindung im wesentlichen erreich­baren Vorteile sind darin zu sehen, daß die durch unterschiedliche Gewichte auf die Wippe ausgeübten Kräfte und folglich auch die Dreh­momente durch Betätigen des Hebels beeinflußt, unterstützt und eventuell ausgelöst werden kann. Dies erlaubt eine Schaukelbewegung der Wippe auch dann, wenn die an beiden Enden einwirkenden Kräfte und folglich Drehmomente sehr stark voneinander abweichen, da durch ge­meinsames Betätigen der Benutzer über die He­bel ein Ausgleich leicht möglich wird.

    [0006] In einer Weiterbildung der Erfindung ist vor­geschlagen einen Balken als Plattform auszubil­den. Durch diese Maßnahme wird sie begehbar, so daß dann durch Wechseln des Standpunktes das jeweils durch das Körpergewicht entste­hende Drehmoment beeinflußt werden kann und zum anderen ergibt sich beim erstmaligen Be­steigen der entscheidende Vorteil, daß alle Benutzer an ein und derselben Stelle die Plattform betreten und von dort zu den bei­den Seiten der Wippe gelangen können. Die bei den aus dem Stande der Technik bekannten Wippen auftretenden Schwierigkeiten beim Besteigen entfallen somit. Gleichzeitig die­nen die Balkene der seitlichen Begrenzung und der Vermeidung von Abstürzen.

    [0007] Die konstruktive Ausgestaltung des Hebels ist im Rahmen der Erfindung grundsätzlich frei. Bevorzugt werden Hebel, die aus einem Rohr bestehen und/oder die U-förmig nach unten offen gestaltet sind. Durch den Basisbereich des "U" wird eine Querverbindung geschaffen, die sich besonders leicht ergreifen und handhaben läßt und ein bequemes Steuern und Beeinflussen der Schaukelbewegungen erlaubt.

    [0008] Weiter wird als bevorzugt angesehen, im Endbe­reich des Balkens, auch dann, wenn dieser als Plattform augebildet ist, Sitze anzubringen, die sich vorzugsweise außerhalb der Hebel be­finden. Die Sitzfläche wird bei einem Balken unmittelbar an der Oberfläche aufliegen, bei einer Plattform hingegen in bestimmten, etwa durch die Länge der Unterschenkel definierten Abstand angeordnet werden, da die Plattform als Standfläche für die Benutzer dient.

    [0009] Um größere Kräfte auf den Hebel und folglich auch auf die Wippe übertragen zu können, ist in einer Weiterbilding die Anbringung einer Fußstütze auf der Plattform im Bereich der Hebel vorgesehen. Sie gibt dem Benutzer die Möglichkeit der Absicherung seines Standes gegen tangentiales Abrutschen. Dabei ist die Form der Fußabstützung im Rahmen der Erfin­dung grundsätzlich beliebig, insbesondere kann sie als Leiste mit halbkreisförmigen, drei­ecksförmigen oder ähnlichem Querschnitt reali­siert sein.

    [0010] In einer anderen Variante der erfindungsgemäßen Wippe ist vorgesehen, an einem Balken verschieb­lich Gewichte anzubringen. Sie gestatten die ne­ben den durch die Eigengewichte der Benutzer so­wie durch Betätigung der Hebel entstehenden Dreh­momente zu beeinflußen und zu verändern, bei­spielsweise dadurch, daß die Gewichte entlang dem Balken verschoben werden und folglich die hierdurch erzeugten Drehmomente hinsichtlich ihres Betrages als auch ihres Vorzeichens beeinflußbar sind. Der Ausgleich auch großer Gewichtsunterschiede auf beiden Seiten der Wippe kann dann zumindest teil­weise über diese Gewichte erfolgen und braucht nicht allein durch Betätigung der Hebel vorgenom­men werden. Sie sind jedoch weder geeignet noch in der Lage die Schwenkbewegung der Wippe in Gang zu setzen oder zu halten. Dies muß nach wie vor durch Betätigen der Hebel vorgenommen werden. Schließlich ist vorgesehen, zum Abfangen und Dämpfen der beim Auftreffen auf den Boden ent­stehenden Stöße, entweder im Endbereich des un­teren Balkens einen Anschlagsdämpfer, z. B. in Form eines Autoreifens anzubringen oder diagonal oder zwischen diesem und dem Träger einen Stoß­dämpfer zu befestigen.

    [0011] Weiter Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er­findung lassen sich dem nachfolgenden Beschreibungs­teil entnehmen, in dem an Hand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert wird. Sie zeigt in schematisch gehaltener Seiten­ansicht eine erfindungsgemäße Wippe.

    [0012] An einem im Erdreich befestigten und vertikal ver­laufenden Träger 1 ist im Abstand zur Erdoberfläche mittig ein Balken 2 schwenkbar angeordnet. Ober­halb und parallel hierzu verlaufend ist der obere Balken 3 ebenfalls verschwenkbar und mittig ange­bracht. Für die Erfindung entscheidend ist, daß am sowohl rechten 4 als auch linken Ende 5 des Bal­kens 3 ein rechter 6 als auch linker Hebel 7 in vertikaler Richtung verlaufend befestigt ist, der sowohl nach oben als auch nach unten übersteht und dessen untere Enden drehbar mit der Plattform 2 verbunden ist.

    [0013] Während der Schaukelbewegung bleiben Plattform 2 und Balken 3 stets parallel zueinander ausgerichtet. Gleiches gilt für die in vertikaler Richtung ver­laufenden Hebel 6, 7. Lediglich der Winkel zwischen Plattform 2 bzw. Balken 3 und den Hebeln 6, 7 ver­ ändert sich. Wird durch den auf der Plattform 2 stehenden Benutzer eine Krafteinwirkung auf He­bel 6, 7 in dem Sinne ausgeübt, daß eine Schwenk­bewegung relativ zur Plattform 2 bzw. Balken 3 aus­gelöst und vorgenommen wird, wird hierdurch eine Auf- bzw. Abwärtsbewegung der Plattform erzwungen. Der Benutzer hat es durch entsprechende Behandlung und Handhabung der Hebel 6, 7 in der Hand, die Schaukelbewegung der Wippe in seinem Sinne und gegebenenfalls in Zusammenwirken mit den am gegen­überliegenden Bereich der Plattform 2 stehenden Personen zu beeinflußen und zu steuern, z.B. kön­nen unterschiedliche Gewichte und Drehmomente ohne weiteres ausgeglichen werden. Zur Dämpfung des An­schlages auf dem Boden ist Träger 1 und Plattform 2 ein Stoßdämpfer 10 befestigt.

    [0014] Neben der Betätigung des Hebels aus stehender Po­sition ist grundsätzlich denkbar, diesen von auf der Plattform 2 angebrachten Sitzen 8 aus zu be­dienen. Zusätzlich können etwa im Bereich der Hebel 6, 7 zur Verhinderung des Abrutschens auf der Plattform 2 Fußabstützungen 9 befestigt sein.

    [0015] Im Ergebnis wird durch die Erfindung eine in ihrem Aufbau neuartige Wippe widergegeben, die durch den Benutzer und unter Zuhilfenahme der Hebel in ihrer Schwenkbewegung beeinflußbar ist.


    Ansprüche

    1. Wippe für Spielplätze mit einem Träger und einem hieran etwa mittig schwenkbar befestig­ten Balken, dadurch gekenn­zeichnet, daß oberhalb des Balkens 2 und parallel hierzu verlaufend ein zweiter Bal­ken 3 am Träger 1 schwenkbar befestigt ist und daß im Endbereich die beiden Balken 2, 3 auf jeder Seite über einen etwa vertikal ver­laufenden Hebel 6, 7 miteinander verbunden sind, der nach oben übersteht und an beiden Balken 2, 3 schwenkbar befestigt ist.
     
    2. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeich­net durch eine parallelogrammförmige Anordnung der Balken 2, 3 und der Hebel 6, 7.
     
    3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, gekenn­zeichnet durch einen als Platt­form ausgebildeten Balken 2, 3.
     
    4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, ge­kennzeichnet durch ein Rohr als Hebel 6, 7.
     
    5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen nach unten offenen U-förmigen Hebel 6, 7.
     
    6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch im Endbereich des Balkens vorzugsweise außer­halb der Hebel 6, 7 angebrachte Sitze 8.
     
    7. Gerät nach Anspruch 2, gekenn­zeichnet durch eine an der Plattform im Bereich der Hebel 6, 7 ange­ordnete Fußabstützung 9.
     
    8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch an einem Balken 2, 3 verschieblich ange­brachte Gewichte.
     
    9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen im Endbereich des unteren Balkens 2 bodenseitig angebrachten Anschlagsdämpfer.
     
    10 Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch zwischen unterem Balken 2 und Träger 1 ange­brachten Stoßdämpfer.
     




    Zeichnung