[0001] Die Erfindung betrifft eine Wippe für Spielplätze mit einem Träger und einem hieran
etwa mittig schwenkbar befestigten Balken.
[0002] Eines der am häufigsten auf Kinderspielplätzen anzutreffenden Geräte ist die Wippe.
Sie wird dadurch in Gebrauch genommen, daß sich im Endbereich des schwenkbar befestigten
Balkens jeweils ein oder mehrere der Benutzer, evtl. auf hierfür besonders angebrachten
Sitzen, aufsetzen und zwar derart, daß durch das Gewicht der Personen an beiden Enden
Drehmomente ausgeübt werden, die einander entgegengesetzt gerichtet, in ihrer Größe
jedoch etwa gleich sind. Die Bewegung der Wippe sowie der Ausgleich geringer Gewichtsunterschiede
erfolgt durch wechselndes Abstoßen der jeweils an einem Ende aufsitzenden Benutzer.
Erhebliche Schwierigkeiten, die grundsätzlich nicht behabbar sind, ergeben sich dann,
wenn sich das Gewicht der jeweils an beiden Enden des Balkens aufsitzenden Personen
wesentlich unterscheidet, so daß das erzeugte Drehmoment in seiner Größe sehr unterschiedlich
wird und dann nicht mehr ausgeglichen werden kann. Des weiteren bereitet das Besteigen
des Balkens insbesondere bei Benutzung durch Kinder dann Schwierigkeiten, daß, nachdem
das eine Ende des Balkens besetzt ist, das gegenüberliegende Ende mehr oder weniger
stark auf wärts gerichtet ist und nicht mehr zum leichten Besteigen hinreichend weit
abgesenkt werden kann.
[0003] Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung die Schaffung einer Wippe zur Aufgabe gemacht,
bei der größere Unterschiede in den ausgeübten Momenten leicht ausgeglichen und die
Wippe in Bewegung gesetzt werden kann.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß oberhalb des Balkens und
parallel hierzu verlaufend ein zweiter Balken am Träger schwenkbar befestigt ist und
daß im Endbereich von beiden Balken auf jeder Seite über einen etwa vertikal verlaufenden
Hebel miteinander verbunden sind, der nach oben überstehend und an beiden Balken
schwenkbar befestigt ist.
[0005] Für die erfindungsgemäße Lösung entscheidend ist, daß oberhalb des Balkens ein Balken
am Träger schwenkbar befestigt ist, an dem auf beiden Seiten jeweils ein im wesentlich
vertikal verlaufender Hebel, der gleichzeitig auch mit dem Balken in Verbindung
steht, schwenkbar angeordnet ist. In Seitenansicht ergibt sich somit die Form eines
aus beiden Balken und den beiden Hebeln gebildeten Parallelogramms. Bei Vornahme der
Wippbewegung bleibt die Ausrichtung der Hebel erhalten und es erfolgt nur eine auf-
und abführende parallele Verschiebung. Die Balken hingegen beschreiben um ihre Befestigungspunkte
am Träger eine Schwenkbewegung, die so erfolgt, daß die Balken während jeder Bewegungsphase
im wesentlichen parallel ausgerichtet bleiben. Dadurch ändert sich der Winkel zwischen
Hebel und Balken während der Wippbewegung. Durch an den Hebel ansetzende Kräfte in
bestimmter Richtung läßt sich erreichen, daß die Veränderung des Winkels, z. B. relativ
zum Balken unterstützt und verstärkt wird, wodurch gleichzeitig die Bewegung der Wippe
selbst in der einen oder anderen Richtung unterstützt, forciert oder ausgelöst wird.
Im Hinblick auf die Wirkung können durch die Betätigung des Hebels die durch die
an beiden Enden des Balkens einwirkenden Gewichtskräfte ausgelösten und einander
entgegengerichteten Drehmomente in ihrer Größe verändert und beeinflußt werden so
daß sich die Möglichkeit der Auslösung und auch Steuerung der Wippbewegung durch
periodische Krafteinwirkung auf den Hebel realisieren läßt. Des weiteren kann der
Benutzer durch entsprechende Betätigung der Hebel Stärke und Intensität der Wippbewegung
beeinflußen. Zum besseren Ergreifen überragt der Hebel den Balken nach oben, so daß
er bei stehender Haltung etwa in Brusthöhe erfaßt werden kann. Wie sich aus mechanischen
Überlegungen ergibt, sind die durch Betätigen des Hebels ausgelösten Kräfte und damit
die Beeinflußung der Bewegung der Wippe um so ausgeprägter, je geringer der Abstand
des oberen Balkens von unteren Balken ist. Die durch die Erfindung im wesentlichen
erreichbaren Vorteile sind darin zu sehen, daß die durch unterschiedliche Gewichte
auf die Wippe ausgeübten Kräfte und folglich auch die Drehmomente durch Betätigen
des Hebels beeinflußt, unterstützt und eventuell ausgelöst werden kann. Dies erlaubt
eine Schaukelbewegung der Wippe auch dann, wenn die an beiden Enden einwirkenden Kräfte
und folglich Drehmomente sehr stark voneinander abweichen, da durch gemeinsames Betätigen
der Benutzer über die Hebel ein Ausgleich leicht möglich wird.
[0006] In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgeschlagen einen Balken als Plattform
auszubilden. Durch diese Maßnahme wird sie begehbar, so daß dann durch Wechseln des
Standpunktes das jeweils durch das Körpergewicht entstehende Drehmoment beeinflußt
werden kann und zum anderen ergibt sich beim erstmaligen Besteigen der entscheidende
Vorteil, daß alle Benutzer an ein und derselben Stelle die Plattform betreten und
von dort zu den beiden Seiten der Wippe gelangen können. Die bei den aus dem Stande
der Technik bekannten Wippen auftretenden Schwierigkeiten beim Besteigen entfallen
somit. Gleichzeitig dienen die Balkene der seitlichen Begrenzung und der Vermeidung
von Abstürzen.
[0007] Die konstruktive Ausgestaltung des Hebels ist im Rahmen der Erfindung grundsätzlich
frei. Bevorzugt werden Hebel, die aus einem Rohr bestehen und/oder die U-förmig nach
unten offen gestaltet sind. Durch den Basisbereich des "U" wird eine Querverbindung
geschaffen, die sich besonders leicht ergreifen und handhaben läßt und ein bequemes
Steuern und Beeinflussen der Schaukelbewegungen erlaubt.
[0008] Weiter wird als bevorzugt angesehen, im Endbereich des Balkens, auch dann, wenn
dieser als Plattform augebildet ist, Sitze anzubringen, die sich vorzugsweise außerhalb
der Hebel befinden. Die Sitzfläche wird bei einem Balken unmittelbar an der Oberfläche
aufliegen, bei einer Plattform hingegen in bestimmten, etwa durch die Länge der Unterschenkel
definierten Abstand angeordnet werden, da die Plattform als Standfläche für die Benutzer
dient.
[0009] Um größere Kräfte auf den Hebel und folglich auch auf die Wippe übertragen zu können,
ist in einer Weiterbilding die Anbringung einer Fußstütze auf der Plattform im Bereich
der Hebel vorgesehen. Sie gibt dem Benutzer die Möglichkeit der Absicherung seines
Standes gegen tangentiales Abrutschen. Dabei ist die Form der Fußabstützung im Rahmen
der Erfindung grundsätzlich beliebig, insbesondere kann sie als Leiste mit halbkreisförmigen,
dreiecksförmigen oder ähnlichem Querschnitt realisiert sein.
[0010] In einer anderen Variante der erfindungsgemäßen Wippe ist vorgesehen, an einem Balken
verschieblich Gewichte anzubringen. Sie gestatten die neben den durch die Eigengewichte
der Benutzer sowie durch Betätigung der Hebel entstehenden Drehmomente zu beeinflußen
und zu verändern, beispielsweise dadurch, daß die Gewichte entlang dem Balken verschoben
werden und folglich die hierdurch erzeugten Drehmomente hinsichtlich ihres Betrages
als auch ihres Vorzeichens beeinflußbar sind. Der Ausgleich auch großer Gewichtsunterschiede
auf beiden Seiten der Wippe kann dann zumindest teilweise über diese Gewichte erfolgen
und braucht nicht allein durch Betätigung der Hebel vorgenommen werden. Sie sind
jedoch weder geeignet noch in der Lage die Schwenkbewegung der Wippe in Gang zu setzen
oder zu halten. Dies muß nach wie vor durch Betätigen der Hebel vorgenommen werden.
Schließlich ist vorgesehen, zum Abfangen und Dämpfen der beim Auftreffen auf den Boden
entstehenden Stöße, entweder im Endbereich des unteren Balkens einen Anschlagsdämpfer,
z. B. in Form eines Autoreifens anzubringen oder diagonal oder zwischen diesem und
dem Träger einen Stoßdämpfer zu befestigen.
[0011] Weiter Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden
Beschreibungsteil entnehmen, in dem an Hand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert wird. Sie zeigt in schematisch gehaltener Seitenansicht
eine erfindungsgemäße Wippe.
[0012] An einem im Erdreich befestigten und vertikal verlaufenden Träger 1 ist im Abstand
zur Erdoberfläche mittig ein Balken 2 schwenkbar angeordnet. Oberhalb und parallel
hierzu verlaufend ist der obere Balken 3 ebenfalls verschwenkbar und mittig angebracht.
Für die Erfindung entscheidend ist, daß am sowohl rechten 4 als auch linken Ende 5
des Balkens 3 ein rechter 6 als auch linker Hebel 7 in vertikaler Richtung verlaufend
befestigt ist, der sowohl nach oben als auch nach unten übersteht und dessen untere
Enden drehbar mit der Plattform 2 verbunden ist.
[0013] Während der Schaukelbewegung bleiben Plattform 2 und Balken 3 stets parallel zueinander
ausgerichtet. Gleiches gilt für die in vertikaler Richtung verlaufenden Hebel 6,
7. Lediglich der Winkel zwischen Plattform 2 bzw. Balken 3 und den Hebeln 6, 7 ver
ändert sich. Wird durch den auf der Plattform 2 stehenden Benutzer eine Krafteinwirkung
auf Hebel 6, 7 in dem Sinne ausgeübt, daß eine Schwenkbewegung relativ zur Plattform
2 bzw. Balken 3 ausgelöst und vorgenommen wird, wird hierdurch eine Auf- bzw. Abwärtsbewegung
der Plattform erzwungen. Der Benutzer hat es durch entsprechende Behandlung und Handhabung
der Hebel 6, 7 in der Hand, die Schaukelbewegung der Wippe in seinem Sinne und gegebenenfalls
in Zusammenwirken mit den am gegenüberliegenden Bereich der Plattform 2 stehenden
Personen zu beeinflußen und zu steuern, z.B. können unterschiedliche Gewichte und
Drehmomente ohne weiteres ausgeglichen werden. Zur Dämpfung des Anschlages auf dem
Boden ist Träger 1 und Plattform 2 ein Stoßdämpfer 10 befestigt.
[0014] Neben der Betätigung des Hebels aus stehender Position ist grundsätzlich denkbar,
diesen von auf der Plattform 2 angebrachten Sitzen 8 aus zu bedienen. Zusätzlich
können etwa im Bereich der Hebel 6, 7 zur Verhinderung des Abrutschens auf der Plattform
2 Fußabstützungen 9 befestigt sein.
[0015] Im Ergebnis wird durch die Erfindung eine in ihrem Aufbau neuartige Wippe widergegeben,
die durch den Benutzer und unter Zuhilfenahme der Hebel in ihrer Schwenkbewegung beeinflußbar
ist.
1. Wippe für Spielplätze mit einem Träger und einem hieran etwa mittig schwenkbar
befestigten Balken, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Balkens 2 und parallel hierzu verlaufend ein zweiter Balken 3 am
Träger 1 schwenkbar befestigt ist und daß im Endbereich die beiden Balken 2, 3 auf
jeder Seite über einen etwa vertikal verlaufenden Hebel 6, 7 miteinander verbunden
sind, der nach oben übersteht und an beiden Balken 2, 3 schwenkbar befestigt ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine parallelogrammförmige Anordnung der Balken 2, 3 und der Hebel 6, 7.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen als Plattform ausgebildeten Balken 2, 3.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein Rohr als Hebel 6, 7.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen nach unten offenen U-förmigen Hebel 6, 7.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch im Endbereich des Balkens vorzugsweise außerhalb der Hebel 6, 7 angebrachte Sitze
8.
7. Gerät nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine an der Plattform im Bereich der Hebel 6, 7 angeordnete Fußabstützung 9.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch an einem Balken 2, 3 verschieblich angebrachte Gewichte.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen im Endbereich des unteren Balkens 2 bodenseitig angebrachten Anschlagsdämpfer.
10 Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch zwischen unterem Balken 2 und Träger 1 angebrachten Stoßdämpfer.