[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Papiertransportwalze mit
einem Schaumstoffkörper, der unter Bildung einer zylindrischen Walzenoberfläche abgeschliffen
wird.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist Gegenstand der älteren deutschen Patentanmeldung mit
dem amtlichen Aktenzeichen P 36 12 631.4. Eine nach diesem Verfahren hergestellte
Papiertransportwalze weist nach dem Abschleifen des Schaumstoffkörpers eine poröse
Walzenoberfläche auf, deren Reibwert durch äußere Beanspruchungen und Verschmutzungen
verhältnismäßig unbeeinflußbar ist. Allerdings ist der Reibwert dieser Papiertransportwalze
verhältnismäßig hoch und läßt kaum einen Schlupf zwischen dem zu transportierenden
Papier und der Papiertransportwalze zu. Ein derartiger Schlupf kann jedoch bei bestimmten
Papiertransportarten und bei Unregelmäßigkeiten, wie z.B. Konizität der Papiertransportwalze
erforderlich sein.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs angegebene Verfahren zur
Herstellung einer Papiertransportwalze im Hinblick auf eine Verringerung des Reibwertes
weiterzubilden, der auch bei längerer Beanspruchung der Walze im wesentlichen unverändert
bleibt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nach dem Abschleifen ein aus
einem Papierfüllstoff bestehendes Pulver auf die Walzenoberfläche aufgebracht wird.
[0005] Unter Papierfüllstoff sind Zusatzstoffe zu verstehen, die üblicherweise bei der Papierherstellung
dem Faserbrei zugesetzt werden, um das Papier weich, geschmeidig und glatt zu machen.
Zu diesen Zusatzstoffen zählen u. a. Aluminiumsilikat (Kaolin), Titanoxid, Kalziumoxid,
Magnesiumoxid und Gipse. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird bevorzugt Pulver
aus Magnesiumsilikat aufgebracht. Magnesiumsilikat ist auch unter der Bezeichnung
"Talkum" bekannt.
[0006] Während in der Regel auf eine Vermeidung jeglicher Verschmutzungen einer Papiertransportwalze
geachtet wird und vorhandene Verschmutzungen Qualitätsminderungen der Papiertransportwalze
darstellen, wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren in überraschender Weise ausgerechnet
durch eine gezielte Verschmutzung der Walzenoberfläche deren Reibwert auf einen besonders
langzeitstabilen Wert verringert. Obwohl es zwar beispielsweise aus "Ullmann", Band
13, 1962, Seite 820, bekannt ist, insbesondere Talkum (Magnesiumsilikat) als Glättungs-
und Schlüpfmittel für klebende oder rauhe Oberflächen zu verwenden, war daher nicht
vorauszusehen, daß durch das Aufbringen des Pulvers auf die Walzenoberfläche die Qualität
der Papiertransportwalze hinsichtlich der Langzeitstabilität des Reibwertes erheblich
verbessert wird. Versuche zeigten jedoch, daß sich nach dem Aufbringen und Abstreifen
überschüssiger Mengen des Pulvers der Reibwert auf einen um etwa 50 Prozent niedrigeren
Wert verringert und diesen Wert auch noch nach langem Dauerbetrieb der Papiertransportwalze
aufweist. Da es sich bei dem das Pulver bildenden Papierfüllstoff um einen papierverträglichen
Stoff handelt, ist eine Beeinträchtigung der Eigenschaften des über die Papiertransportwalze
laufenden Papieres ausgeschlossen.
[0007] Schließlich ist ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens in dem Fehlen
jeglichen zusätzlichen konstruktiven Aufwandes und in dem extrem geringen verfahrenstechnischen
Aufwand zur Erzielung der langzeitstabilen Reibwertverringerung zu sehen.
[0008] Aufgrund der Verringerung des Reibwertes auf einen langzeitstabilen Wert ist im
Rahmen der Erfindung eine Verwendung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Papiertransportwalze in einer Druckvorrichtung vorgesehen, wobei die Papiertransportwalze
als Druckwalze zusammen mit einem Traktor zur Förderung von randgelochtem Endlospapier
in einer Druckvorrichtung angeordnet ist. Der verringerte Reibwert der Walzenoberfläche
ermöglicht dabei in vorteilhafter Weise einen Schlupf zwischen dem Endlospapier und
der Papiertransportwalze, so daß ein Ausreißen der Randlochung des Papiers aufgrund
unterschiedlicher Fördergeschwindigkeiten des Traktors und der Papiertransportwalze
verhindert wird.
[0009] Im folgenden wird die Herstellung einer Papiertransportwalze gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren und ihre Verwendung anhand eines Beispiels unter Bezugnahme auf die Figur
erläutert.
[0010] Zunächst wird auf einem zylinderförmigen Tragkörper 1, der an beiden Stirnseiten
Achsansätze 2 zum Einbau der Papiertransportwalze 3 in einen Drucker oder eine Schreibmaschine
aufweist, ein hohlzylindrischer Schaumstoffkörper 4 aufgebracht. Dieser besteht vorzugsweise
aus einem porösen Material mit geringer Restverformbarkeit und weist einen Außendurchmesser
auf, der größer als der Solldurchmesser der fertigen Papiertransportwalze 3 ist.
Nach dem Aufbringen des Schaumstoffkörpers 4 wird dieser unter Bildung einer zylindrischen
Walzenoberfläche 5 bis auf den Solldurchmesser abgeschliffen. In einem folgenden Verfahrensschritt
wird auf die geschliffene poröse Walzenoberfläche 5 ein Pulver, vorzugsweise aus
dem Papierfüllstoff Talkum bestehend aufgebracht und überschüssige Mengen des Pulvers
von der Walzenoberfläche 5 abgestreift.
[0011] Die Figur zeigt weiterhin eine bevorzugte Verwendung der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Papiertransportwalze 3 als Druckwalze, die zusammen mit einem
Traktor 6 zur Förderung von randgelochtem Endlospapier 7 in einer Druckvorrichtung
angeordnet ist. Das Endlospapier 7 ist von einem hier nicht dargestellten Papiervorrat
kommend über den Traktor 6 geführt, der einen eigenen Antrieb 8 aufweist. Endlosketten
9 des Traktors 6 greifen mittels Zähne 10 in die Randlochung des Papiers 7 und fördern
dieses mit vorgegebener Papiervorschubgeschwindigkeit zu der Druckwalze 3. Eine Andrückrolle
11 drückt das Papier 7 gegen die Walzenoberfläche 5, so daß es an dieser eng anliegend
mittels eines Druckkopfes 12 bedruckt werden kann. Die Druckwalze 3 weist ebenfalls
einen eigenen Antrieb 13 auf. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Druckwalze 3 ermöglicht einen Schlupf zwischen der Walzenoberfläche 5 und dem Endlospapier
7, so daß ein Ausreißen der Randlochung aufgrund unterschiedlicher Fördergeschwindigkeiten
des Traktors 6 und der Druckwalze 3 vermieden wird.
1. Verfahren zur Herstellung einer Papiertransportwalze mit einem Schaumstoffkörper,
der unter Bildung einer zylindrischen Walzenoberfläche abgeschliffen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Abschleifen ein aus einem Papierfüllstoff bestehendes Pulver auf die
Walzenoberfläche (5) aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Pulver aus Magnesiumsilikat aufgebracht wird.
3. Verwendung einer nach einem Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 oder 2 hergestellten
Papiertransportwalze in einer Druckvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Papiertransportwalze (3) als Druckwalze zusammen mit einem Traktor (6) zur
Förderung von randgelochtem Endlospapier (7) in der Druckvorrichtung angeordnet ist.