(19)
(11) EP 0 251 997 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.01.1988  Patentblatt  1988/01

(21) Anmeldenummer: 87810312.6

(22) Anmeldetag:  25.05.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03C 5/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR IT

(30) Priorität: 04.07.1986 CH 2721/86

(71) Anmelder: GEBRÜDER SULZER AKTIENGESELLSCHAFT
CH-8401 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Peter, Hans
    CH-8404 Winterthur (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fachbildevorrichtung für Webmaschine


    (57) In einer Fachbildevorrichtung (l) für eine Webmaschine wird die Schwenkbewegung von Rollenhebeln (7), die von Kurvenscheiben (2,3) auf einer Welle (lla) angetrieben werden, über Schubstangen (8), Umlenkhebel (9) usw. auf die Schäfte (22) übertragen. Die Umlenkhebel (9) haben von einem zentralen Lager (lOa) aus je einen Schenkel (l2,l3) auf ihrer An- bzw. Abtriebsseite. Die Schenkel (l2,l3) sind gegenüber dem Hebelauge (lO) so abgekröpft, dass die Gelenkpunkte (l4a,l4b) an den Enden der Schenkel (l2,l3) und die Lagermittelpunkte (M₁) im wesentlichen auf einer Geraden (c,d) liegen, wodurch aufgrund der Uebertragungskräfte in der Fachbildevor­richtung in den Gelenkpunkten (l4a,l4b) Momente bezüglich des Lagermittelpunktes (M₁) entstehen, deren resultie­rende vektoriell dargestellt in der Lagerachse (llb) liegt. Auf diese Weise sind die Umlenkhebel auf der Achse (ll) verkantungsfrei abgestützt, so dass bei ge­ringem Bedarf an Schmiermittel ein verschleissfreier Betrieb gewährleistet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Fachbildevorrichtung für eine Webmaschine mit einer Anzahl auf einer Welle befestigter Kurvenscheiben, von welchen schwenkbar angeordnete Rollen­hebel, daran angeschlossene Schubstangen und mit ihnen verbundene schwenkbar gelagerte Umlenkhebel mit einem zentralen Lager und mit je einem Schenkel auf der An- ­bzw. Abtriebsseite eines Umlenkhebels antreibbar sind, wobei mindestens ein Schenkel jeweils vom Lager des Um­lenkhebels aus abgekröpft ist und an den Enden der Schen­kel Gelenkpunkte zur Bewegungsübertragung sitzen.

    [0002] Bei modernen Fachbildevorrichtungen werden für den Antrieb eines Rollenhebels in der Regel zwei Kurvenscheiben vorge­sehen, wodurch ein vollkommen formschlüssiger Antrieb der Organe für die Fachbildung in der Webmaschine gewähr­leistet ist. Der Platzbedarf für ein Paar von Kurven­scheiben und einen Rollenhebel in axialer Richtung der Antriebswelle für die Kurvenscheiben ist grösser als der Platzbedarf an den Gelenkpunkten am Abtrieb der Um­lenkhebel in Richtung der Gelenkachsen. In den Gelenk­punkten sind relativ schlanke Uebertragungsglieder für die Bewegung zu den Schäften der Webmaschine angeordnet. Die Schaftteilung, d.h. der Abstand von einer Mittelebene eines Schaftes zur Mittelebene des benachbarten Schaftes, ist normalerweise ebenso gross wie die Teilung der Gelenk­punkte am Abtrieb der Umlenkhebel. Da die Teilung zwischen den Rollenhebeln in der Fachbildevorrichtung grösser ist als jene der Umlenkhebel auf ihrer Abtriebsseite, werden die Umlenkhebel von Fachbildevorrichtungen nach dem Stand der Technik im Bereich ihres Schenkels zwischen dem Lager des Umlenkhebels und dem Gelenkpunkt am Abtrieb gekröpft ausgeführt. Die Abkröpfung ist umso stärker ausgeprägt, je weiter sich der Umlenkhebel ausserhalb der Mitte eines Verbandes von nebeneinanderliegenden Hebeln einer Fachbildevorrichtung befindet. Eine derartige Anord­nung ist beispielsweise aus der deutschen Patentschrift 24 4l 353 bekannt. Dort ergibt sich bei den aussen in einem Paket von Umlenkhebeln befindlichen Schenkeln zwischen Lagerstelle und Gelenkpunkt am Abtrieb ein be­trächtlicher axialer Versatz zwischen Lager und Gelenk­punkt, während in den gegenüberliegenden Schenkeln der Umlenkhebel auf ihrer Antriebsseite der axiale Versatz zwischen den Gelenkpunkten, an welchen die Schubstangen angelenkt sind, und den Lagern der Umlenkhebel vernach­lässigbar klein ist. Aufgrund der relativ starken Kröpfung der Schenkel der Umlenkhebel auf der Abtriebsseite ergeben sich infolge der Reaktionskräfte von den Uebertragungs­gliedern der Fachbildevorrichtung Biegemomente, die in den Lagern der Umlenkhebel zu einer Verkantung und damit zu Ueberbeanspruchung an der Umlenkhebelachse oder in den Lagern der Umlenkhebel führen können.

    [0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Fachbildevorrichtung zu schaffen, in der eine Verkantung in den Lagern der Umlenkhebel vermieden wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Abkröpfung der Schenkel so ausgeführt ist, dass die Umlenkhebel im Paket in ihrer Ansicht senkrecht zu ihrer Achse einen Fächer darstellen, in dem die Teilung der Gelenkpunkte auf der Abtriebsseite kleiner ist als der Abstand von einem Lagermittelpunkt zum anderen und in dem der Abstand kleiner als die Teilung der Gelenkpunkte auf der Antriebsseite ist, derart, dass die Verbindungs­linien zwischen den Zentren der Gelenkpunkte eines Hebels und dem Mittelpunkt des Hebellagers mit der Lagerachse Winkel einschliessen, die um maximal 8° differieren. Im Idealfall bilden diese Verbindungslinien eine Gerade. In diesem Fall ergeben sich jeweils gleiche Teilungen zwischen benachbarten Gelenkpunkten auf der Antriebssei­te der Umlenkhebel, zwischen ihren Lagern und zwischen benachbarten Gelenkpunkten auf der Abtriebsseite. Die Verbindungslinien bilden mit der Achse der Umlenkhebel einen Winkel von ≦ 9O°. Von der Mitte eines Paketes von Umlenkhebeln nach aussen nehmen diese jeweils um einen kleinen Winkelbetrag zwischen l° und 5° ab.

    [0005] Die Gestaltung der Umlenkhebel gemäss der Erfindung erlaubt einen verschleissfreien Betrieb besonders dieser Teile der Fachbildevorrichtung bei geringem Bedarf an Schmier­mittel.

    [0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren näher beschrieben.

    Fig. l zeigt einen Strang der Fachbildevorrichtung mit den Uebertragungsgliedern zum Schaft einer Webmaschine,

    Fig. 2 zeigt einen Schnitt nach Linie II - II durch die Umlenkhebel der Fachbildevorrichtung.



    [0007] In Gehäuse la der Fachbildevorrichtung l sind die Welle lla, die Achse 6 der Rollenhebel 7 sowie die Achse ll der Umlenkhebel 9 gelagert. Die Welle lla, auf der eine Anzahl Kurvenscheiben 2,3 für die Umlenkhebel 9 sitzen, wird vom nicht dargestellten Hauptantrieb der Webmaschine 3O aus angetrieben. Die Rollen 4 und 5 eines einzelnen Umlenkhe­bels 9 laufen auf der Kurvenscheibe 2 bzw. der komplemen­tären Kurvenscheibe 3. Durch die Drehung der Antriebs­welle lla werden die in einer Reihe nebeneinanderliegenden Umlenkhebel 7 in eine Schwenkbewegung um die Achse 6 ge­mäss Pfeil bei 6 versetzt. Die Bewegung wird durch Schub­stangen 8 auf die Umlenkhebel 9 übertragen, an welchen von einem Hebelauge lO aus jeweils ein Schenkel l2 bzw. l3 zu den Gelenkpunkten l4a auf der Antriebsseite des Umlenkhebels 9 und l4b auf der Abtriebsseite verlaufen. Im Gelenkpunkt l4b ist eine Schubstange l5 angelenkt, welche über eine Kupplung l6 starr mit einer Schwinge l7 verbunden ist. Deren Schwingbewegung wird über einen Um­lenkhebel 2O mittels der Schenkel l9a und l9b auf die Hubstange 24 in der Platine 2l übertragen. Die Umlenkhe­bel 2O sind auf einer Achse l8 innerhalb der Webmaschine gelagert. Mit den Hubplatinen 2l sind die Schäfte 22 starr gekoppelt, in welchen Litzen 23 zur Fachbildung der Kettfäden der Webmaschine l7 hängen.

    [0008] Im Querschnitt durch die Fachbildevorrichtung l in Fig. 2 ist die Achse ll für die Umlenkhebel 9 in ihrer ganzen Länge dargestellt. Sie wird im Gehäuse la abgestützt. Zwischen Gehäuse la und den Umlenkhebeln 9a,9b....9k sind Anlaufscheiben 26 bzw. 27 montiert. Die Achse ll wird durch das Zwischenlager 25 im Gehäuse la abgestützt. Durch die Lage des Schnittes II - II sind die Schenkel l2,l3 der Umlenkhebel so um die Achse llb geschwenkt dargestellt, dass die Achsen der Gelenkpunkte l4a,l4b zusammen mit der Lagerachse llb der Umlenkhebel 9 in der Zeichenebene liegen. Die Verbindungslinien zwischen den Zentren M₂ und M₃ der Gelenkpunkte l4a,l4b mit dem Mittel­punkt M₁ eines Hebelauges lO des Umlenkhebels 9b bilden hier eine Gerade. Die Winkel der Verbindungslinien c,d zwischen den Zentren M₂,M₃ der Gelenkpunkte l4a,l4b und den Mittelpunkten M₁ der Hebelaugen weichen durch die gewählte Geometrie nur wenig von 9O° ab, weshalb die Schenkel der Umlenkhebel relativ schlank ausgeführt wer­den können. Wegen des geringen Abstandes zwischen den Schenkeln der Umlenkhebel ist es zweckmässg, dass ihre Begrenzungsflächen in Achsrichtung Teile von Kegelmänteln bilden, deren Erzeugende jeweils als Begrenzungslinien im Schnitt eines Hebelschenkels l2 bzw. l3 im Schnitt in Fig. 2 sichtbar sind.

    l Fachbildevorrichtung

    la Gehäuse

    2 Kurvenscheibe

    3 Kurvenscheibe (komplementär)

    4 Rolle

    5 Rolle

    6 Achse

    7 Rollenhebel

    8 Schubstange

    9 Umlenkhebel

    lO Hebelauge

    lOa Lager des Umlenkhebels

    ll Achse

    lla Welle llb Lagerachse

    l2 Schenkel

    l3 Schenkel

    l4a Gelenkpunkt (Antriebsseite)

    l4b Gelenkpunkt (Abtriebsseite)

    l5 Schubstange

    l6 Kupplung

    l7 Schwinge

    l8 Achse

    l9a Schenkel

    l9b Schenkel

    2O Umlenkhebel

    2l Hubplatine

    22 Schaft

    23 Litzen

    24 Hubstange

    25 Zwischenlager

    26 Anlaufscheibe

    27 Anlaufscheibe

    3O Webmaschine

    M₁ Mittelpunkt

    M₂ Mittelpunkt

    M₃ Mittelpunkt

    a Teilung

    b Teilung

    c Verbindungslinie

    d Verbindungslinie

    4 Dicke




    Ansprüche

    1. Fachbildevorrichtung für eine Webmaschine mit einer Anzahl auf einer Welle (lla) befestigter Kurvenscheiben (2,3), von welchen schwenkbar angeordnete Rollenhebel (7), daran angeschlossene Schubstangen (8) und mit ihnen verbundene schwenkbar gelagerte Umlenkhebel (9) mit einem zentralen Lager (lOa) und mit je einem Schenkel (l2) bzw. (l3) auf der An- bzw. Abtriebsseite eines Umlenkhebels antreibbar sind, wobei mindestens ein Schenkel (l2) je­weils vom Lager (lOa) des Umlenkhebels (9) aus abge­kröpft ist und an den Enden der Schenkel (l2,l3) Gelenk­punkte (l4a,l4b) zur Bewegungsübertragung sitzen, dadurch gekennzeichnet, dass die Abkröpfung der Schenkel (l2,l3) so ausgeführt ist, dass die Umlenkhebel (9a,b...k) im Paket in ihrer Ansicht senkrecht zu ihrer Achse (llb) einen Fächer darstellen, in dem die Teilung (b) der Gelenkpunkte (l4b) auf der Abtriebsseite kleiner ist als der Abstand von einem Lagermittelpunkt (M₁) zum anderen und in dem der Abstand kleiner als die Teilung (a) der Gelenkpunkte (M₂) auf der Antriebsseite ist, derart, dass die Verbindungslinien (c,d) zwischen den Zentren (M₂,M₃) der Gelenkpunkte (l4a,l4b) eines Hebels und dem Mittelpunkt (Ml) des Hebellagers (lOa) mit der Lagerachse (llb) Winkel einschliessen, die um maximal 8° differieren.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilungen (a,b) zwischen den Gelenkpunkten (l4a, l4b) der Umlenkhebel sowie die Breiten (e) der Lager (lOa) der Umlenkhebel (9) jeweils gleich gross sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass von der Mitte eines Paketes von Umlenkhebeln (9) nach aussen die Winkel zwischen den Verbindungslinien (c,d) und der Achse (ll) von einem Hebel zum anderen um jeweils einen kleinen Winkelbetrag zwischen l° und 5° abnehmen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht