(19)
(11) EP 0 252 010 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.01.1988  Patentblatt  1988/01

(21) Anmeldenummer: 87810363.9

(22) Anmeldetag:  25.06.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01C 5/08, E01C 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB LI NL

(30) Priorität: 25.06.1986 CH 2556/86

(71) Anmelder:
  • E. Fritz AG
    CH-8032 Zürich (CH)
  • Fahrni, Christoph
    CH-6003 Luzern (CH)

(72) Erfinder:
  • Fritz, Stefan
    CH-8006 Zürich (CH)
  • Fahrni, Christoph
    CH-6003 Luzern (CH)

(74) Vertreter: Münch, Otto et al
c/o Isler & Pedrazzini AG, Gotthardstrasse 53
8002 Zürich
8002 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bodenbelagsanordnung zur begeh- und befahrbaren Abdeckung von Baumscheiben


    (57) Die Anordnung umfasst vier radial um einen Baumstamm (1) angeordnete Fundamentbalken (2) und mindestens vier beid­seitig darauf abgestützte, armierte, im Grundriss gleich­schenklig trapezförmige Betonträgerelemente (4,5,6). Da­mit wird eine Verdichtung des Bodens im Wurzelbereich der Bäume vermieden, die Pflege des Baumes erleichtert, die Wirkung von Belüftungs- und Bewässerungssystemen erhöht, der Einfluss von Streusalzen reduziert, und die Benützungs­freundlichkeit bleibt in diesem Bereich uneingeschränkt erhalten.




    Beschreibung


    [0001] Bei Baumscheiben wird häufig nur ein kleiner Umkreis um den Baumstamm frei gehalten, während der Rest mit Belag bedeckt wird. Diese Bäume leiden unter Wasser- und Sauerstoffmangel, sowie unter starker Bodenverdichtung und oft unter starken Salzeinflüssen in den Wintermonaten. Es ist auch bekannt, die Baumscheibe mit Rasengittersteinen, geschlitzten Platten, Git­terrosten oder ähnlichem zu belegen. Diese Arten der Abdeckung vermeiden nicht alle der oben genannten Nachteile für den Baum und sind zudem mit Fahrrädern, Einkaufs- und Kinder­wagen, Schuhen mit hohen Absätzen, Rollschuhen und ähnlichem unangenehm zu benützen.

    [0002] Aus der FR-A-606 995 ist eine Bodenbelagsanordnung gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt, welche sich zum Ziele setzt, die Bodenverdichtung zu vermindern. Diese Schrift schlägt vor, die Baumscheibe mit acht quaderförmigen, hohlen, nach unten offenen Betonelementen abzudecken. Die Oberseite der Elemente wird durch ein die Seitenwände verbindendes armiertes Gitter gebildet. Unterhalb dieses Gitters soll das Erdreich nicht verdichtet werden und das Gitter soll für eine hinreichende Wasser- und Luftzufuhr sorgen. Es hat sich je­ doch gezeigt, dass die auf den unteren Rand der Seitenwände der Elemente konzentrierte Belastung der Elemente schon kurz unterhalb dieses Randes zur selben Bodenverdichtung führt, wie auf das Erdreich verlegte Rasengittersteine. Die Bodenver­dichtung wird bloss oberflächlich, nicht aber im Wurzelbereich vermindert. Ausserdem weist diese bekannte Bodenbelagsanord­nung auch alle übrigen oben aufgeführten Nachteile von Rasen­gittersteinen auf.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die erwähnten Nach­teile zu beseitigen. Diese Aufgabe wird durch die kennzeich­nenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

    [0004] Da die Trägerelemente beidseitig auf Fundamenten aufliegen, wird das dazwischenliegende Erdreich nicht belastet, so dass es nicht mehr verdichtet wird. Somit wird die Boden­struktur sowie die Bodenfauna positiv beeinflusst und auch durch eine intensive Benützung der Baumscheibe nicht be­einträchtigt. Durch die Verhinderung eines erhöhten Boden­drucks werden auch die üblichen Bewässerungs- und Belüftungs­methoden wirksamer. Wenn mehrere Betonelemente dicht neben­ einander angeordnet sind, können in diesem Bereich die Salzeinflüsse in den Wintermonaten sehr stark reduziert wer­den, bzw. je nach Situation kann mit entsprechendem Gefälle das Wasser zu- oder abgeleitet werden. Da die Elemente lediglich auf den Fundamenten aufliegen und somit mit geringem Aufwand zu entfernen sind, sind allfällige spätere Eingriffe im Wurzelbereich oder das Auswechseln eines Baumes problem­los möglich. Weil die Betonelemente nicht auf der Erdober­fläche abgestützt sind, spielen die üblichen Senkungen der Erde keine Rolle. Somit sind keine Unebenheiten im Belag zu befürchten und diesbezügliche nachträgliche Korrekturen wer­den überflüssig.

    [0005] Aus der US-A-2 174 035 ist eine Bodenbelagsanordnung für Gehsteige bekannt. Sie besteht aus vorfabrizierten, im Quer­schnitt U-förmigen Betonträgerelementen. Im Abstand der Länge der Elemente werden quer zur Fahrbahnachse eine Reihe von paarweise übereinandergeschichteten Elementen als Fundamente verlegt. Auf diese Fundamentelemente werden weitere Elemente jeweils mit ihren Längsenden seitlich nebeneinander und in der Gehsteigachse stirnseitig aneinanderstossend aufgelegt. Damit lässt sich ein Gehsteig mit vorfabrizierten Elementen erstellen. Diese Anordnung ist allerdings nicht für die Ab­deckung von Baumscheiben von Strassenbäumen gedacht. Sie hat sich für die Herstellung von Gehsteigen nicht durchgesetzt. Hier bevorzugt man normale Strassenbeläge.

    [0006] Weitere ähnliche Vorschläge zur Herstellung vorfabrizier­ter Bodenbelagsanordnungen für Strassen sind aus der DE-A 2 311 454, der DE-A l 409 848 sowie der FR-A 587 108 be­kannt.

    [0007] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an­hand der Zeichnung erläutert. Darin zeigt:

    Fig. 1 eine Ansicht von oben auf eine Bodenbelagsanord­nung,

    Fig. 2 einen Querschnitt längs der Linie II - II in Fig. 1, und

    Fig. 3 einen Querschnitt längs der Linie III - III in Fig. 1.



    [0008] Die dargestellte Anordnung ist im Grundriss quadratisch und umfasst vier radial um einen Baumstamm 1 längs der Quadratdiagonalen angeordnete Fundamentbalken 2 aus ar­miertem Beton. Die inneren Stirnseiten 3 der gegenüber­liegenden Fundamentbalken 2 sind voneinander beabstan­det. Die Fundamentbalken 2 sind auf je zwei Pfählen 7 abgestützt. Die Pfähle 7 werden z.B. hergestellt, indem ins Erdreich Löcher gebohrt und mit Beton aufgefüllt werden. Auf den Fundamentbalken 2 liegen pro Seite drei im Grund­riss gleichschenklig trapezförmige, armierte Betonträger­ elemente 4, 5, 6 mit ihren Schenkelenden auf. Je zwei be­nachbarte Trägerelemente 4, 5, 6 stossen mit ihren Schen­kelenden stirnseitig aneinander. Das innerste Trägerele­ment 4 ist schmaler als die beiden andern und hat einen rechteckigen Querschnitt, während die beiden andern Träger­elemente 5, 6 einen U-förmigen Querschnitt aufweisen. Die Trägerelemente 4, 5, 6 werden auf einen Glattstrich ver­legt, um allfällige Ungenauigkeiten in der Höhe auszuglei­chen. Zwischen dem Glattstrich und den Elementen 4, 5, 6 kommt noch eine Trennfolie zu liegen, die verhindert, dass sich die Elemente mit dem Glattstrich verbinden. So können sie später für allfällige Arbeiten problemlos entfernt werden. Wenn der Baum wächst und der Stamm 1 dicker wird, können die inneren Trägerelemente 4 entfernt werden.


    Ansprüche

    1. Bodenbelagsanordnung zur begeh- und befahrbaren Abdeckung von Baumscheiben, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung vier radial angeordnete Fundamentbalken (2) umfasst, von denen je zwei einander diametral gegenüberlie­gen und mit ihren inneren Stirnseiten (3) voneinander be­abstandet sind, und dass auf den Fundamentbalken (2) min­destens vier im Grundriss gleichschenklig trapezförmige Be­tonträgerelemente (4,5,6) mit ihren Schenkelenden aufliegen, wobei je zwei benachbarte Trägerelemente (4,5,6) mit ihren Schenkelenden stirnseitig aneinanderstossen.
     
    2. Bodenbelagsanordnung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die Fundamentbalken (2) auf Pfählen (7) abgestützt sind.
     
    3. Bodenbelagsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie im Grundriss quadratisch ist und pro Quadratseite drei Trägerelemente (4,5,6) um­fasst, von welchen das innerste (4) schmaler als die beiden andern (5,6) ist.
     
    4. Bodenbelagsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das innerste Trägerelement (4) einen rechteckigen und die beiden andern Trägerelemente (5,6) einen U-förmigen Querschnitt aufweisen.
     




    Zeichnung