[0001] Die Erfindung betrifft Distanzstückchen als Saitenschoner für Tennis-, Squash- und
Badminton-Schläger sowie ein Gerät zum Einbringen dieser Teile zwischen zwei sich
kreuzende Saiten einer Bespannung, wobei die quaderförmigen Distanzstückchen senkrecht
zueinander verlaufende dem Durchmesser der Saiten angepaßte Nuten haben. Der als Vorratsmagazin
für die Distanzstückchen ausgebildete Behälter ist mit einer gabelförmigen Spreizeinrichtung
für Saiten ausgestattet.
[0002] Derartige Distanzstückchen und entsprechende Geräte sind beispielsweise aus der DE-PS
25 21 855 bekannt. In dieser Patentschrift ist ein Gerät zum Einbringen von Zwischengliedern
zwischen zwei sich kreuzende Saiten einer Tennisschläger-Bespannung beschrieben,
wobei die Zwischenglieder als Führungskreuzstücke mit senkrecht zueinander verlaufenden
die Saiten teilweise umfassenden Paaren von Schenkeln ausgebildet sind mit einem ein
Vorratsmagazin für die Zwischenglieder aufnehmenden einen Handgriff aufweisenden Gerätekörper
und an dessen vorderem Ende angeordneten gabelförmigen Zinken zum Aufspreizen der
sich kreuzenden Saiten. Dieses Gerät soll sich dadurch auszeichnen, daß das Vorratsmagazin
über eine Lageordnungseinrichtung für die Zwischenglieder und einen Führungskanal
mit einer Stelle zwischen den Zinken in Verbindung steht und daß anschließend an die
Zinken ein Gliedgeber schwenkbar am Gerätekörper angelenkt ist, durch welchen der
an die Zinken angrenzende letzte Abschnitt des Führungskanals verläuft und welcher
von einem den letzten Abschnitt kreuzenden Schlitz durchsetzt wird, in den eine starr
mit dem Gerätekörper verbundene Sperrzunge so eingreift, daß sie je nach Schwenkstellung
des Gliedgebers den letzten Abschnitt des Führungskanals sperrt oder freigibt.
[0003] Nachteilig an diesem Gerät ist, daß die Führungskreuzstücke besonders ausgerichtet
werden müssen bevor sie in den Zuführungskanal hineingleiten können. Es dürfte keine
Seltenheit sein, daß einzelne Kreuzstücke sich so verklemmen, daß ein einfaches Hineinrutschen
in den Zuführkanal unmöglich wird. Außerdem ist die konstruktive Gestaltung des Gerätes
sehr aufwendig und somit auch sehr teuer.
[0004] Eine weitere die in der DE-PS 25 21 855 beschriebene Lösung verbessernde Gestaltung
ist aus der DE-OS 33 29 150 bekannt.
[0005] Bei dem in dieser Offenlegungsschrift beschriebenen Gerät werden aus einem Vorratsbehälter
vorzugsweise kreisringförmige Scheiben mittels eines in einem Zuführkanal gelagerten
Schiebers, dessen Betätigungsteil sich durch den Deckel erstreckt zwischen zwei durch
zinkenartige Vorsprünge des Gerätes auseinandergedrückte Saiten geschoben. Hierbei
ist stets darauf zu achten, daß sich nur eine Scheibe im Zuführkanal befindet, da
es sonst zu einer Blockade, d.h. zu einem Verkeilen der Scheiben kommen kann. Um einen
sicheren Transport der Scheiben durchführen zu können, ist es erforderlich, den Schieber
nach jedem Lösen der Hebelwirkung ganz zurückzuschieben, damit eine neue Scheibe
nachrutschen kann. Um das normale Schlagfeld eines Tennisschlägers mit Distanzstückchen
zu versehen müssen ca. 120 Scheiben zwischen die Saiten geschoben werden. Diese Manipulation
ist relativ aufwendig und das Gerät sowie seine Montage umständlich.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, Distanzstückchen als Saitenschoner
sowie ein Gerät der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, durch welches die in dem
Vorratsbereich des Gerätes befindlichen Distanzstückchen beim Auseinanderdrücken der
sich kreuzenden Saiten in einfachster Weise in die richtige Lage zwischen die sich
kreuzenden Saiten eingebracht werden, ohne daß ein Festhalten oder Zurechtrücken
von Hand erforderlich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Distanzstückchen zu einem
mit Sollbruchstellen versehenen Strang geformt sind.
Eine vorteilhafte Gestaltung des aus einzelnen Distanzstückchen zusammengesetzten
Stranges ergibt sich aus den Ansprüchen 2 - 4.
[0008] In unmittelbarem Zusammenhang mit den Distanzstückchen steht das Gerät zum Einbringen
dieser Stückchen als Saitenschoner zwischen zwei sich kreuzende Saiten, welches sich
dadurch auszeichnet, daß in der Zuführungsbahn eine Erhebung vorgesehen ist, über
die der Strang, der durch einen Durchbruch im Deckel hindurchragt, gleitet und in
die Einbringposition geschoben wird.
[0009] Dieses Gerät besticht durch seine Einfachheit in der Gestaltung, wobei besondere
Gestaltungsmerkmale aus den Unteransprüchen 6 - 11 entnommen werden können.
[0010] Bei Tennisturnieren ist immer wieder zu beobachten, daß die Spieler in den Pausen
während des Seitenwechsels die Saiten ihrer Schläger richten und die während des Spiels
verlorengegangenen Distanzstückchen versuchen, mit Hilfe eines Spezialwerkzeuges zu
ersetzen. Wie mühsam dieses Vorhaben ist, läßt sich daraus ersehen, daß es dem Spieler
nicht gelingt, in einer Pause mehr als 2 oder 3 Distanzstückchen einzusetzen. Bedingt
durch die hohe Spannung, unter der die Saiten aufeinander liegen, ist es unumgänglich
ein Hilfsgerät einzusetzen.
[0011] Hierfür bietet sich die erfinderische Lösung besonders an, da bei diesem handhabungsfreundlichen
Gerät mit einem Handgriff die Saiten voneinander getrennt, das Distanzstückchen dazwischen
geschoben und die Spreizung der Saiten wieder aufgelöst werden kann. Außerdem ist
es vorteilhaft, daß dieses Gerät auch als Verpackung für die Distanzstückchenstränge
eingesetzt werden kann.
[0012] Anhand der ein Ausführungsbeispiel zeigenden Figuren wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigt:
Figur 1 eine Ansicht des Gerätes in perspektivischer Darstellung
Figur 2 einen Schnitt entsprechend der Linie II-II
Figur 3 den Einsatz des Gerätes auf einer Besaitung in perspektivischer Darstellung
Figur 4 Distanzstückchen in Strangform in perspektivischer Darstellung
Figur 5 eine Teilansicht von der Rückseite des Gerätes.
[0013] Wie insbesondere aus der Fig. 4 zu ersehen ist, bestehen die Distanzstückchen (5,6,7,8)
aus einem strangförmigen Teil (1), welches mit einer in Längsrichtung des Stranges
verlaufenden Nut (2) versehen ist, die vorzugsweise einen halbkreisförmigen Querschnitt
aufweist. Auf der gegenüberliegenden Seite des Stranges sind rechtwinklig zur Nut
(2) Ausstanzungen (4,4ʹ,4ʺ,4‴) vorgesehen, die ebenfalls einen halbkreisförmigen Querschnitt
haben, wobei der Radius ungefähr gleich dem Radius der Saite ist. Damit die einzelnen
Distanzstückchen (5,6,7,8) leicht voneinander getrennt werden können, sind zwischen
den halbkreisförmigen Ausstanzungen Einschnitte (3,3ʹ,3ʺ,3‴) vorgesehen, die so tief
in das Strangmaterial einschneiden, daß eine dünne Bruchkante (9) stehen bleibt.
Die Form dieser Einschnitte ist vorzugsweise keilförmig, wobei selbstverständlich
auch eine Rechteckform möglich ist.
[0014] Die übrigen Figuren beziehen sich auf das Gerät zum Einbringen von Distanzstückchen.
So ist aus der perspektivischen Darstellung in Fig. 1 die Formgestaltung zu ersehen.
Der Grundkörper (18) nimmt die Zuführungsnut (16) auf, die an den zinkenartigen Vorsprüngen
(11,12) endet. In diese Zuführungsnut (16) ist der Hauptstrang (1) eingelegt, der
bedingt durch die buckelförmige Erhöhung (19) in der Zuführungsnut (16) durch den
im Deckel (13) befindlichen Durchbruch (20) hindurchragt. Dieser Deckel (20) ist mit
dem Grundkörper (18) durch Schrauben, Schweißen, Kleben oder ähnliches verbunden.
Vorzugsweise besteht er aus transparentem Kunststoff, um dem Benutzer anzuzeigen,
wieviele Distanzstückchen noch vorhanden sind.
[0015] Da für einen Tennisschläger ca. 100 - 120 Distanzstückchen benötigt werden, muß,
damit das Gerät nicht zu unhandlich wird, der Gesamtstrang in beispielsweise 4 oder
5 Einzelstränge zerlegt werden. Diese Ersatzstrang-Nuten sind in Figur 1 mit den Positions-Nummern
(14,15) bezeichnet. In dieser Figur ist außerdem der Verlauf des Schnittes zu erkennen,
der in Fig. 2 dargestellt ist.
[0016] Aus Fig. 2 ist deutlich zu ersehen, wie der Distanzstückchen-Strang verläuft. Die
zinkenartigen Vorsprünge (11,12) sind mit einer Anschlagkante versehen, gegen die
das Distanzstückchen (5) nach dem Spreizen der beiden sich kreuzenden Saiten geschoben
wird. Der Abstand zwischen Anschlagkante (10) und der Mitte des Distanzstückchens
ist so gewählt, daß beim Lösen der Spreizung die obenliegende Saite in die Nut (4)
und die untenliegende Saite in die Nut (2) gedrückt werden.
Das Gerät stützt sich - wie aus Fig. 3 zu ersehen - auf der Saite (24) ab. Damit die
Saite nicht durch eine scharfe Kante beschädigt wird, wurde die Abstützkante mit einem
Radius (21) versehen. Auf diesem Radius rollt das Gerät nach dem Unterstecken unter
eine kreuzende Saite (25) und dem anschließenden Herunterdrücken ab. Selbstverständlich
kann dieser Radius auch noch mit einer Hohlkehle versehen sein, um die Zentrierwirkung
zu verbessern.
Aus Fig. 3 ist außerdem die Handhabung des Gerätes zu erkennen. Es wurden die zinkenartigen
Vorsprünge (11,12) unter die Saite (25) geschoben, so daß diese Saite sich gegen
die Anschlagkante (23) legt. Drückt man jetzt das Gerät im hinteren Bereich herunter,
so stützt es sich mit dem Radius (21) auf der untenliegenden Saite (24) ab, und die
Saiten (24,25) werden voneinander abgehoben.
Nach dem Spreizen der Saiten wird mit dem Daumen der durch den Deckeldurchbruch (20)
hindurchragende Strang (1) soweit vorgeschoben, bis das Distanzstückchen (5) gegen
die Anschlagkante (10) stößt. Nach dem Anheben des Gerätes reißt dann das Distanzstückchen
(5) an der Sollbruchstelle (9) ab und wird zwischen die Saiten (24,25) geklemmt. Einzelne
Distanzstückchen können nicht aus dem Gerät herausfallen oder beim Einsetzen zwischen
zwei Saiten verlorengehen, da die Sollbruchstelle erste beim Lösen der Spannung reißt.
Der den Hauptstrang und die Vorratsstränge abdeckende Deckel (13) kann aufgeschraubt,geklebt,
geschweißt oder auf andere Weise befestigt sein.
[0017] In Fig. 5 ist die Rückansicht des Gerätes abgebildet. Diese Abbildung zeigt das
Unterteil (18) mit den Vorrats-Nuten (14,15) und die Zuführungs-Nut (16) mit dem Führungssteg
(17). Dieser Führungssteg (17) bewirkt, daß der Ersatzstrang nicht verkehrt herum
eingeschoben werden kann. Er hat den gleichen Radius wie eine Tennissaite bzw. wie
die Längs-Nut in dem Distanzstückchenstrang.
[0018] Selbstverständlich ist es auch denkbar, daß die Längs-Nut (2) und die Quer-Nuten
(4,4ʹ,4ʺ,4‴) eine polygonale Form haben. Eine solche Form kann die Durchmesser-Unterschiede
bei verschiedenen Saiten ausgleichen.
[0019] Im rückwärtigen Bereich des Gerätes können im Deckel ein oder mehrere Durchbrüche
vorgesehen sein, die den Zugriff zu den Vorratssträngen aus der Nut (14,15) erleichtern.
1 - Distanzstückchenstrang
2 - Längs-Nut
3 - Einschnitt
4 - Quer- oder Kreuz-Nut
5 - Einzeldistanzstückchen
6 - Einzeldistanzstückchen
7 - Einzeldistanzstückchen
8 - Einzeldistanzstückchen
9 - Sollbruchkante
10 - Anschlagkante
11 - zinkenartiger Vorsprung
12 - zinkenartiger Vorsprung
13 - Deckel
14 - Vorrats-Nut
15 - Vorrats-Nut
16 - Zuführungs-Nut
17 - Führungssteg
18 - Unterteil
19 - buckelförmige Erhöhung
20 - Durchbruch im Deckel
21 - Radius
22
23 - Anschlagkante
24 - Saite
25 - Saite
1. Distanzstückchen als Saitenschoner für Tennis-, Squash- und Badminton-Schläger,
sowie Gerät zum Einsetzen dieser Teile, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzstückchen
(5,6,7,8) zu einem mit Sollbruchstellen (3,3ʹ,3ʺ,3‴) versehenen Strang (1) geformt
sind.
2. Distanzstückchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Strang (1)
quer zur Nut (2) halbkreisförmige Ausstanzungen (4,4ʹ,4ʺ,4‴) vorgesehen und sollbruchstellenbildende
Einschnitte (3,3ʹ,3ʺ,3‴) eingeformt sind.
3. Distanzstückchen nach Anspruch 1 und/oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einschnitte (3,3ʹ,3ʺ,3‴) einen keilförmigen Querschnitt aufweisen.
4. Distanzstückchen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einschnitte (3.3ʹ,3ʺ,3‴) einen rechteckförmigen Querschnitt
aufweisen.
5. Gerät zum Einbringen von Distanzstückchen als Saitenschoner für Tennis-, Squash-
und Badminton-Schläger, wobei die Distanzstückchen als Führungskreuzstücke mit senkrecht
zueinander verlaufenden die Saiten teilweise umfassenden Paaren von Schenkeln ausgebildet
sind mit im Handhabungsteil vorgesehener Aufnahme für die Distanzstückchen, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Zuführungs-Nut (16) eine Erhebung (19) vorgesehen ist,
über die der Strang (1), der durch einen Durchbruch (20) im Deckel (13) hindurchragt,
gleitet und in die Einbringposition schiebbar ist.
6. Gerät zum Einbringen von Distanzstückchen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Zuführungs-Nut (16) ein Führungssteg (17) zur lagerichtigen Orientierung
des Stranges (1) vorgesehen ist.
7. Gerät zum Einbringen von Distanzstückchen nach Anspruch 5 und/oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß im Gerät zwei Vorratsvertiefungen (14,15) zu einer Aufnahme von mindestens je
einem Ersatzstrang vorgesehen sind.
8. Gerät zum Einbringen von Distanzstückchen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführungs-Nut (16) im Bereich der zinkenartigen Vorsprünge (11,12) endet.
9. Gerät zum Einbringen von Distanzstückchen nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der vorzugsweise transparente Deckel (13)
so weit vor den zinkenartigen Vorsprüngen (11,12) endet, daß ein Distanzstückchen
(5) frei entnommen werden kann.
10. Gerät zum Einbringen von Distanzstückchen nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen Vorrats-Nutgrund und
Deckelunterseite nur geringfügig größer ist als die Stranghöhe.
11. Gerät zum Einbringen von Distanzstückchen nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführungs-Nut (16) für den Strang (1)
so gestaltet ist, daß bei gespreizten Saiten (24,25) ein Distanzstückchen (5) lagerichtig
die beiden Saiten teilweise übergreift.