[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Schalldämpfung eines Antriebsmotors
in einem Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, mittels einer diesen mit geringem
Abstand umschließenden Kapsel.
[0002] Um die Geräuschbelästigung von mit Verbrennungsmotoren angetriebenen Fahrzeugen nach
außen hin zu vermindern, ist man dazu übergegangen, die Verbrennungsmotoren einzukapseln.
Eine solche Vorrichtung zum schalldämpfenden Einbau eines Verbrennungsmotors wird
in der automobiltechnischen Zeitschrift ATZ, 1972, Seite 267, offenbart.
[0003] Bei der in dieser Druckschrift offenbarten Ausführung einer schalldämmenden Verkleidung
eines Verbrennungsmotors soll jedoch der Kühlstrom eines Kühlgebläses durch die Kapsel
geführt werden. Eine solche Durchführung von Kühlluft durch eine geschlossene Schalldämpfkapsel
hat den Zweck, die innerhalb der Schalldämpfkapsel angeordneten zusätzlichen Motoraggregate
zu kühlen, um die durch die Kapsel bedingte Temperaturerhöhung bzw. nicht abführbare
eigene Wärmeentwicklung des Motors in vertretbaren Grenzen zu halten. Ein Nachteil
der Durchführung der Kühlluft eines Kühlgebläses durch die Kapsel besteht darin, daß
insbesondere bei größeren Motoren die Kühlluft-Eintritts- und Austrittsöffnungen
verhältnismäßig groß ausgeführt sein müssen und dadurch nur sehr schwer gegen den
Austritt von Schall aus der Kapsel geschützt werden können.
[0004] Ein ganz erheblicher Nachteil der in der Druckschrift beschriebenen Kapsel besteht
weiterhin darin, daß die Nebenaggregate zu Wartungs- und Reparaturzwecken schwer zugänglich
sind, auch dann, wenn verschließbare Öffnungen vorgesehen sind.
[0005] Eine eingangs beschriebene Vorrichtung zur Schalldämpfung von Motoren ist auch aus
der DT-PS 3 06 982 bekannt. Diese Druckschrift beschäftigt sich jedoch nicht mit dem
Problem des Wärmehaushalts bei gekapselten Motoren und ergibt auch keinen Hinweis
darauf, wie Nebenaggregate der gekapselten Motoren vor Überhitzung geschützt werden
können.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Schalldämpfvorrichtung
zu schaffen, die einen hohen Dämpfungsgsrad aufweist, die raum- und gewichtssparend
gestaltet ist, eine gute Zugänglichkeit zum Antriebsmotor und den zugehörigen Aggregaten
für Wartungs- und Reparaturarbeiten ermöglicht und gleichzeitig gestattet, Betriebstemperaturen
des Antriebsmotors und der weiteren Antriebs- und Zusatzaggregate trotz der Schalldämpfvorrichtung
niedrig zu halten.
[0007] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Kapsel mehrteilig ausgebildet
ist und aus einem vorzugsweise kubischen, selbsttragenden Kapsel-Grundkörper, der
mit dem Grundmotor eine Montageeinheit bildet, und einem bzw. einer mit dem Kapsel-Grundkörper
nach dem Motortestlauf verbindbaren oberen Deckel und Ölwannenverkleidung besteht,
wobei der Kapsel-Grundkörper Durchbrüche zur Verbindung des Motors mit seinen nachträglich
anbaubaren Nebenaggregaten aufweist und für diese zumindestens teilweise und/oder
bereichsweise Anschlußkapseln oder andere an sich bekannte geräuschdämpfende Elemente
vorgesehen sind, die entweder direkt mit dem Grundmotor oder mit dem Kapsel-Grundkörper
verbunden sind. Indem die Kapsel durch Ausschluß der Nebenaggregate verhältnismäßig
eng zur Motorkontur angeordnet ist, beginnt die Schalldämpfung schon unmittelbar
dort, wo der Schall entsteht, so daß nur eine kleine Fläche von der Hauptgeräuschquelle
angestrahlt wird. Der Ausschluß der Nebenaggregate hat als weiteren erheblichen Vorteil
zur Folge, daß nur eine geringe Menge Luft, die nicht als Kühlluft sondern als Spülluft
definiert wird, gebraucht wird. Solcherart entfällt ein entsprechend großes Kühlgebläse,
dient die geringe Menge Spülluft doch nur dazu, z. B. einer Explosionsgefahr infolge
Ansammlung von Gasen wirksam zu begegnen. Ein wesentlicher Vorzug der erfindungsgemäßen
Vorrichtung besteht in der Wartungs-, Reparatur- und Montagefreundlichkeit; so berücksichtigt
die Kapselteilung in optimaler Weise die Bandfertigung, indem der kubische, selbsttragende
Kapsel-Grundkörper als Montageteil in die Bandfertigung integriert ist. Die Eingriffsmöglichkeiten
bleiben nahezu wie beim ungekapselten Motor erhalten. Durch Entfernen des oberen Deckels
können ausgewechselt werden: Ventilhaube, Zylinderköpfe, Einspritzdüsenhalter, Verschraubungen
der Einspritzleitungen, Abgaskrümmer sowie alle entsprechenden Dichtungen. Wird noch
die Ölwannenverkleidung abgebaut, so können zusätzlich ausgewechselt werden: Ölwanne,
Kolben, Pleuel, Zylinderbuchsen, Pleuellager, Kurbelwellenlager sowie alle entsprechenden
Dichtungen und ähnliches. Der Kapsel-Grundkörper ist dem Motor zugehörig und braucht
nur bei Defekt des Kurbelgehäuses, z. B. durch Frostschäden, abgebaut werden. Die
Kapsel ist ein selbsttragendes, mit Durchbrüchen für die Nebenaggregate versehenes
Gebilde und darf somit nicht als eine Aneinanderreihung von Vorsatzschalen verstanden
werden. Da die Schalldämpfung eines Verbrennungsmotors ein sehr komplexes Geschehen
ist, müssen die vorbeschriebenen Maßnahmen durch weitere, hauptsächlich Zusatzkapselungen
und primäre Schalldämpfungen, ergänzt werden.
[0008] Den Anspruch 1 ergänzend sind folgende Nebenaggregate außerhalb des Kapsel-Grundkörpers,
des oberen Deckels und der Ölwannen-Verkleidung angeordnet: Luftpresser, Lichtmaschine,
Hydromotor für Lenkhilfe, Abgasturbolader, Schaltgetriebe, Keilriemen und Keilriemenscheibe
von Wasserpumpe, Lichtmaschine und Lüfter, Torsionsdämpfer, Spannrollen, Wasserthermostat,
Wasserpumpe, Viskosekupplung für Lüfter, Wasserschläuche, Schlauchverbindungen, Treibstofförderpumpe,
Treibstoffilter und Motorlagerung. Diese vorbeschriebenen Aggregate können ohne Kapseldemontage
geprüft und gewartet werden.
[0009] Nach einem ergänzenden Merkmal der Erfindung ist die komplette Kapsel nur sehr gering
über Absorptionsstrecken belüftet, wobei die Wirkung durch abströmende Luft des Kühlerlüfters,
z. B. mittels Bypass und durch kapselinnere Luftbewegung infolge Thermik verstärkbar
ist. Solcherart wird die Kapsel mit einer geringen Menge Spülluft zum Vermeiden einer
Ansammlung von entzündlichen Gasen gelüftet. Kühlluft wird nicht benötigt, da sich
die wärmeerzeugenden Nebenaggregate außerhalb der Kapsel befinden und der Motor selbst
wassergekühlt ist.
[0010] In weiterer Ausbildung der Erfindung ist um den Abgaskrümmer ein abgeteilter Raum
mit entsprechenden Zu- und Abluftöffnungen vorgesehen, wobei der abgeteilte Raum durch
eine zu einer Hälfte dem Kapsel-Grundkörper und zur anderen Hälfte dem oberen Deckel
einstückig zugehörigen Zusatzkapsel und durch eine den Abgaskrümmereingang umgreifende
Trennwand gebildet ist. Auf diese Weise wird die am Abgaskrümmer erhitzte Luft gezielt
aufwärts geführt, so daß Kaltluft (ca. 330 K) aus der Kapsel nachgesogen werden kann
und die kapselinnere Luftbewegung unterstützt wird. Es wird ein quasi "geteilter Raum"
mit entsprechenden Zu- und Abluftöffnungen um den Abgaskrümmer gebildet. Die Kühlung
im genannten Bereich ist auch deshalb sinnvoll, weil partielle Überhitzungen vermieden
werden und damit der Einsatz besonders teurer Materialien (Dichtungen und hochwertige
Legierungen für Abgaskrümmer und Schrauben) entfällt. Auch wird ein Verkoken des Motoröls
auf der Innenseite der Ventilhauben und ein Aufheizen des Zylinderkopfes vermieden.
[0011] Nach weiteren Merkmalen sind am Ölfilterkopf und an der Ladegruppe der Abgasturbine
diese umgreifende und abschirmende Vorsatzschalen angeordnet. Solcherart werden die
vorbeschriebenen Nebenaggregate, deren Luftschallabstrahlung am gesamten Geräuschpegel
meßbar beteiligt ist, durch absorbierende Vorsatzschalen abgeschirmt. Die Lagerung
der Vorsatzschalen erfolgt Körperschall-entkoppelt am Verbrennungsmotor oder am Nebenaggregat
selbst. Die absorbierenden Vorsatzschalen brauchen nicht dicht an der Kapsel anliegen,
vielmehr können sie im Abstand zur Kapsel und zum Aggregat angeordnet sein, so daß
Montage und Wartung nicht beeinträchtigt sind.
[0012] Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung ist an einem aus einem Primär-
und einem ein Gummiteil aufweisenden Sekundärteil bestehenden Torsionsdämpfer eine
Zusatzdämpfung gegen den aus axialähnlichen Schwingungen resultierenden Lärm angebracht,
wobei beiderseits der Stirnflächen des Torsionsdämpfers Vorsatzschalen vorgesehen
sind, deren eine direkt und deren andere über Verbindungsbleche, die innerhalb der
Keilriemenführung angeordnet sind, mit der Außenwand des Kapsel-Grundkörpers verbunden
sind. Manche rotierenden, aus der Kapsel herausgeführten Teile lassen sich aufgrund
ihrer Funktion nicht genügend vom Körperschall des Motors abkoppeln, so auch der
Torsionsdämpfer im vorderen Kurbelwellen-Ende. Dieser führt torsionale und axiale
Schwingungen aus. Die torsionalen Schwingungen werden durch die zwischen Primär- und
Sekundärteil angeordnete Gummischicht eliminiert. Da das Primärteil an der Kurbelwelle
fest angeschraubt ist, ist eine Dämpfung mittels Primärmaßnahmen nicht möglich, so
daß die erfindungsgemäßen Vorsatzschalen Anwendung finden. Diese könnnen auch mit-rotierend
direkt an den Stirnseiten des Torsionsdämpfers angebracht sein.
[0013] Vorteilhaft ist es auch, die verschiedenen Keilriemenscheiben, z. B. für Wasserpumpe
und Lichtmaschine, Körperschall zu entkoppeln, wobei die Keilriemenscheiben aus Primär-
und Sekundärteilen bestehen, die stirnseitig über mehrere Elastomerringe oder ähnlichem
miteinander verbunden sind und innenseitig einen kleinen mit Viskoseflüssigkeit gefüllten
Ringraum aufweisen. Gedrückte Keilriemenscheiben aus Blech, wie sie bei Dieselmotoren
häufig verwendet werden, sind ungeeignet für Motoren mit Kapsel. Keilriemenscheiben
müssen entweder viel mehr Masse aufweisen oder es muß, wie es die Erfindung zeigt,
eine Körperschallentkopplung vorhanden sein. Eine zusätzliche Dämpfung erreicht man
durch das Einbringen von Viskose-Flüssigkeit zwischen den Nabenteilen.
[0014] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind in die den Kapsel-Grundkörper mit
dem Grundmotor verbindenden Schwingmetalle außenseitig des Kapsel-Grundkörpers angeordnet.
Auf diese Weise sind sie sichtbar, meßbar und auswechselbar, ohne das die Kapsel demontiert
werden muß. Sie werden auch vorteilhafterweise nicht von der in der Kapsel herrschenden
Temperatur beeinflußt, was ihre Alterungsbeständigkeit erhöht.
[0015] Nach anderen Merkmalen der Erfindung ist das Abgasrohr köperschallisoliert ausgebildet,
wobei zum inneren Abgasrohr ein Außenrohr im Abstand angeordnet ist und der Zwischenraum
mit einem elastischen Gewebe, z. B. Asbestersatz oder mit Luft ausgefüllt ist, oder
es ist das Abgasrohr in einem bestimmten, vom abgestrahlten Frequenzspektrum abhängigen
Abstand von einem Rohr-Schalldämpfer umgeben. In der Ansaugleitung sind starke Pulsationen,
die Schwingungen und Oberschwingungen hervorrufen, vorhanden. Die akustischen Schwachstellen
sind hierbei die inneren Kompensatoren, sowie armierte Schläuche, auch in schwerer
Ausführung.
[0016] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Hohlraum zwischen
Motor und Kapsel mit Absorptionsmaterial ausgefüllt. Der Raum zwischen Kapsel und
Motor beschreibt einen diffusen Hallraum. Um den Hallraumeffekt zu verringern und
damit die Kapselwirkung zu erhöhen, wird Absorptionsmaterial eingebaut. Dabei sind
die Stellen der Absorption nicht so erheblich. Wichtiger ist der prozentuale Anteil
der Absorptionsfläche an der Gesamtfläche. An stark schwingenden Kapselflächen wird
vorher Dämpfungsbelag angebracht.
[0017] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind den Ansprüchen der Beschreibung
und den Zeichnungen zu entnehmen.
[0018] Die Erfindung ist in einer Vielzahl von Ausführungsbeispielen dargestellt.
[0019] Es zeigen:
Fig. 1 eine Motorkapsel in der Seitenansicht,
Fig. 2 eine Motorkapsel in der Vorderansicht,
Fig. 3 die Lagerung der Motorgrundkapsel,
Fig. 4 die Einzelheit Kapselung des Abgaskrümmers,
Fig. 5 die Einzelheit Kapselung des Ölfilters,
Fig. 6 die Einzelheit Kapselung der Ladegruppe,
Fig. 7 die Einzelheit Abschirmung des Torsionsdämpfers,
Fig. 8 die Einzelheit Abschirmung des Torsionsdämpfers,
Fig. 9 die Einzelheit körperschallentkoppelte Keilriemenscheibe,
Fig. 10 die Einzelheit körperschallisoliertes Abgasrohr,
Fig. 11 die Einzelheit körperschallisoliertes Abgasrohr,
Fig. 12 die Einzelheit Ansaugleitung mit Oberflächenschalldämpfer
[0020] Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Verbrennungsmotor (3) mit einer kompletten Kapsel (1),
die aus einem Kapsel-Grundkörper (2), einem oberen Deckel (4) und einer Ölwannen-Verkleidung
(5) besteht. Die einzelnen Kapselkomponenten sind vorzugsweise über handelsübliche
Schnellverschlüsse miteinander verbunden. Gravierendes Merkmal dieser Kapselanordnung
ist, daß sich alle für einen Testlauf nicht unbedingt notwendigen Nebenaggregate außerhalb
der Kapsel befinden und für sie zusätzliche Maßnahmen zur Reduzierung ihres Geräuschanteils
am Gesamtgeräuschpegel getroffen sind. Solcherart entfällt die Kühlung der wärmeabstrahlenden
Nebenaggregate, die, wären sie in der Kapsel angeordnet, einen Kühlluftstrom und damit
einen zusätzlichen großvolumigen Kühler erforderlich machen würden. So aber genügt
es, eine ganz geringe Menge Spülluft, vom Kühlerlüfter abzuzweigen, damit sich keine
entzündlichen Gase innnerhalb der Kapsel bilden können.
[0021] Fig. 3 zeigt die Anbindung des Kapsel-Grundkörpers (2) am Motorgehäuse (8), und zwar
mittels Schwingmetallelementen (6, 7), die außenseitig der Kapsel angebracht sind,
so daß jedes einzelne austauschbar ist, ohne die Kapsel selbst zu demontieren.
[0022] Fig. 4 zeigt die Kapselung des Abgaskrümmers (9) mittels Kapselteil (11), das zur
Hälfte einstückig dem Kapsel-Grundkörper (2) und zur anderen Hälfte einstückig dem
oberen Deckel (4) zugeordnet ist. Indem am Motor zugewandten Teil des Abgaskrümmers,
denselben umschließend, eine Trennwand (12) angeordnet ist, entsteht ein abgeteilter
Raum (10), wodurch die am Abgaskrümmer erhitzte Luft gezielt aufwärts geführt und
Kaltluft (ca. 330 K) aus dem unteren Kapselbereich nachgesogen wird. Die Trennscheibe
(12) besteht aus einem Blech mit Isolierschicht (14) und einem daran befestigten Stahlblech
(13), an dem ein weiteres Stahlblech (15) im Abstand angeordnet ist.
[0023] Fig. 5 zeigt einen Ölfilterkopf (16) mit einer dazu im Abstand angeordneten absorbierenden
Vorsatzschale (17). Diese Anordnung ermöglicht jederzeit einen problemlosen Zugang
zu dem Ölfilter, um an diesem Wartungs- oder Reinigungsaufgaben durchzuführen.
[0024] Fig. 6 zeigt die Ladegruppe (18), (Gasturbine + Verdichter) mit einer dazu im Abstand
angeordneten geräuschabsorbierenden Vorsatzschale (19).
[0025] Fig. 7 zeigt einen Torsionsdämpfer (23) und Fig. 8 die Anordnung dieses Torsionsdämpfers
in Vorderansicht. Das an der Kurbelwelle angebrachte Primärteil (20) des Torsionsdämpfers
(23) ist über ein Gummiteil (22) mit einem die Keilriemenrillen beinhaltenden Sekundärteil
(21) verbunden. Stirnseitig des Torsionsdämpfers (23) sind Vorsatzschalen (24, 25)
angeordnet, wobei die Vorsatzschale (24) direkt und die Vorsatzschale (25) über Verbindungsbleche
(26) an der Außenwand des Kapselgrundkörpers angebracht sind. Die Größe der Vorsatzschalen
entspricht dem Durchmesser des Torsionsdämpfers (23). Die Verbindungsbleche (26)
liegen innerhalb der Keilriemenführung (27) von Torsionsdämpfer (23), Lichtmaschinen-Keilriemenscheibe
(28) und Wasserpumpen-Keilriemenscheibe (29). Die Vorsatzschalen (24, 25) können
auch fest mit dem Torsionsdämpfer (23) verbunden sein. Die Keilriemenscheiben (28,
29) bestehen aus einem Primärteil (30) und einem Sekundärteil (31). Diese sind stirnseitig
über Elastomerringe (32, 33) miteinander verbunden. Innenseitig besteht zwischen den
Teilen (30) und (31) ein Ringraum (33), der mit Viskosematerial ausgefüllt ist.
[0026] Die Figuren 10 und 11 zeigen körperschallisolierte Abgasrohre (34). Die Abgasrohre
zwischen Krümmer und Schalldämpfer in herkömmlicher Bauart strahlen, durch Körperschall
verursacht, bereits erheblichen Luftschall ab. Diesen zu reduzieren, ist im Abstand
zum Abgasrohr (34) ein Außenrohr (35) angeordnet, wobei der Zwischenraum (36) mit
einer elastischen Zwischenschicht (36) (z. B. Asbestersatz) oder Luft ausgefüllt ist.
Nach einer Variante gemäß Fig. 11 ist das Abgasrohr (34) von einem Schalldämpfer (37)
umgeben, der aus einem im Abstand zu ihm angeordneten Lochblech (39), Absorptionsmaterial
(40) und einem Außenrohr (41) besteht.
[0027] Fig. 12 zeigt eine Ansaugleitung (42) mit Oberflächenschalldämpfer (46). Die Ansaugleitung
(42) setzt sich aus einem Teilabschnitt (43) und einem Teilabschnitt (44) zusammen,
die durch einen inneren Kompensator (45) verbunden sind. Bei einem ungekapselten Motor
ist der innere Kompensator völlig ausreichend, bei einem gekapselten jedoch nicht.
Es kommen hier die stirnseitig angeordneten Außenkompensatoren (47, 48), die mit
dem Schalldämpfer (46) verbunden sind, zum Einsatz. Die Ausführung Oberflächenschalldämpfer
(46) mit Außenkompensatoren (47, 48) wird vorzugsweise angewandt, wenn eine kurze
Baulänge gefordert wird und/oder sehr hohe Pulsationen und Schwingungen vorhanden
sind.
[0028] Öffnungen, hier nicht mit Bezugszeichen versehen, die für Wartungsarbeiten wichtig
sind, wie z. B. Öleinfüllstutzen, Stutzen für Ölstandskontrolle und Ölablaß werden
aus der Kapsel herausgeführt.
[0029] Der Raum zwischen Kapsel (1) und Motor (3) beschreibt einen diffusen Hallraum; um
den Hallraumeffekt zu verringern und damit die Kapselwirkung zu erhöhen, wird Absorptionsmaterial
eingebaut. Dabei sind die Stellen der Absorption nicht so erheblich, wichtiger ist
der prozentuale Anteil der Absorptionsfläche an der Gesamtfläche, wobei die Dicke
des Absorptionsmaterial durch den Bauraum zwischen Kapsel und Motor begrenzt ist.
[0030] Um die Möglichkeit zu haben, jederzeit ohne teueres Meßgerät die geometrische Lage
der Kapsel prüfen zu können, sind an bestimmten Stellen der Kapsel verschließbare
Bohrungen vorgesehen, mittels derer auf Bezugspunkte am Motor gemessen werden kann.
Die Bezugspunkte am Motor sind extra bearbeitete Flächen.
Bezugszeichenliste
[0031]
1 Kapsel
2 Kapsel-Grundkörper
3 Grundmotor
4 oberer Deckel von 1
5 Ölwannenverkleidung von 1
6 Schwingmetallelemente
7 Schwingmetallelemente
8 Motorgehäuse
9 Abgaskrümmer
10 abgeteilter Raum
11 Zusatzkapsel
12 Trennwand
13 Stahlblech
14 Blech mit Isolierschicht
15 Stahlblech
16 Ölfilterkopf
17 Vorsatzschale
18 Ladegruppe
19 Vorsatzschale
20 Primärteil von 23
21 Sekundärteil von 23
22 Gummiteil von 23
23 Torsionsdämpfer
24 Vorsatzschale
25 Vorsatzschale
26 Verbindungsbleche
27 Keilriemenführung
28 Lichtmaschinen-Keilriemenscheibe
29 Wasserpumpen-Keilriemenscheibe
30 Primärteil von 28, 29
31 Sekundärteil von 28, 29
32 Elastomerringe von 28, 29
33 Ringraum von 28, 29
34 Abgasrohr
35 Außenrohr
36 Zwischenraum von 34, 35
37 Schalldämpfer
38 Abstand
39 Lochblech
40 Absorptionsmaterial
41 Außenrohr
42 Ansaugleitung
43 Teilabschnitt von 42
44 Teilabschnitt von 42
45 innerer Kompensator
46 Oberflächenschalldämpfer
47 Außenkompensator
48 Außenkompensator
1. Vorrichtung zur Schalldämpfung eines Antriebsmotors in einem Kraftfahrzeug, insbesondere
Nutzfahrzeug, mittels einer diesen mit geringem Abstand umschließenden Kapsel, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kapsel (1) mehrteilig ausgebildet ist und aus einem vorzugsweise
kubischen, selbsttragenden Kapsel-Grundkörper (2), der mit dem Grundmotor (3) eine
Montageeinheit bildet, und einem bzw. einer mit dem Kapsel-Grundkörper (2) nach dem
Motortestlauf verbindbaren oberen Deckel (4) und Ölwannenverkleidung (5) besteht,
wobei der Kapsel-Grundkörper (2) Durchbrüche zur Verbindung des Motors (3) mit seinen
nachträglich anbaubaren oder auswechselbaren Nebenaggregaten aufweist und für diese
zumindestens teilweise und/oder bereichsweise Anschlußkapseln oder andere an sich
bekannte geräuschdämpfende Elemente vorgesehen sind, die entweder direkt mit dem Grundmotor
(3) oder mit dem Kapsel-Grundkörper (2) verbunden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kapsel-Grundkörper
(2) über Schwingmetallelemente (6, 7) an mindestens drei Punkten im oberen und mindestens
drei Punkten im unteren Bereich am Motorgehäuse (8) befestigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß folgende Nebenaggregate
außerhalb vom Kapsel-Grundkörper (2), oberen Deckel (4) und Ölwannen-Verkleidung (5)
angeordnet sind: Luftpresser, Lichtmaschine, Hydromotor für Lenkhilfe, Abgasturbolader,
Schaltgetriebe, Keilriemen und Keilriemenscheiben von Wasserpumpe, Lichtmaschine und
Lüfter, Torsionsdämpfer, Spannrollen, Wasserthermostat, Wasserpumpe, Viskose-Kupplung
für Lüfter, Wasserschläuche, Schlauchverbindungen, Treibstofförderpumpe, Treibstoffilter,
Motorlagerung.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die komplette
Kapsel (1) nur sehr gering über Absorptionsstrecken belüftet ist, wobei die Wirkung
durch die abströmende Luft des Kühlerlüfters, z. B. mittels Bypass, und durch kapselinnere
Luftbewegung infolge Thermik verstärkbar ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß um den Abgaskrümmer (9) ein abgeteilter Raum (10) mit entsprechenden Zu- und Abluftöffnungen
vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der abgeteilte Raum (10)
durch eine zu einer Hälfte dem oberen Deckel (4) und zur anderen Hälfte dem Kapsel-Grundkörper
(2) einstückig zugehörigen Zusatzkapsel (11) und durch eine den Abgaskrümmereingang
umgreifende Trennwand (12) gebildet ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand
(12) aus einem einfachen Stahlblech (13), einem Blech mit Isolierschicht (14) und
zwei im Abstand zueinander angeordneten Stahlblechen (13, 15) besteht.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß am Ölfilterkopf (16) eine diesen halbschalenartig umgreifende schallabsorbierende
Vorsatzschale (17) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Ladegruppe (18) (Abgasturbine mit Verdichter) eine diese abschirmende Vorsatzschale
(19) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß an einem aus einem Primär- (20) und einem ein Gummiteil (22) aufweisenden Sekundärteil
(21) bestehenden Torsionsdämpfer (23) eine Zusatzdämpfung gegen den aus axialähnlichen
Schwingungen resultierenden Lärm angebracht ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits der Stirnflächen
des Torsionsdämpfers (23) Vorsatzschalen (24, 25) vorgesehen sind, deren eine (24)
direkt und deren andere (25) über Verbindungsbleche (26), die innerhalb der Keilriemenführung
(27) angeordnet sind, mit der Außenwand des Kapsel-Grundkörpers (2) verbunden sind.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die verschiedenen Keilriemenscheiben (28, 29) Körperschall entkoppelt sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilriemenscheiben
(28, 29) aus Primär- (30) und Sekundärteilen (31) bestehen, die stirnseitig über mehrere
Elastomerringe o. ä. miteinander verbunden sind und innenseitig einen kleinen, mit
Viskoseflüssigkeit gefüllten Ringraum (33) aufweisen.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Kapsel-Grundkörper (2) mit dem Grundmotor (3) verbindenden Schwingmetallelemente
(6, 7) außenseitig des Kapsel-Grundkörpers (2) angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Motorlagerung außerhalb der Kapsel (1) angeordnet sind, wobei die motorseitigen
Tragarme an Stellen geringster Körperschallintensität vorgesehen sind.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abgasrohr (34) körperschallisoliert ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß zum inneren Abgasrohr
(34) ein Außenrohr (35) im Abstand angeordnet ist und der Zwischenraum (36) mit einem
elastischen Gewebe, z. B. Asbestersatz, oder mit Luft ausgefüllt ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgasrohr (34) in
einem bestimmten, vom abgestrahlten Frequenzspektrum abhängigen Abstand (38) zum Rohr-Schalldämpfer
(37) umgeben ist.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansaugleitung (42) aus zwei mittels eines inneren Kompensators (45) verbundenen
Rohrabschnitten (43, 44) besteht, die von einem Oberflächen-Schalldämpfer (46) umhüllt
sind und die an ihren Stirnseiten Außenkompensatoren (47, 48) aufweisen.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kapsel (1) Öffnungen für Öleinfüllstutzen sowie Stutzen für Ölstandskontrolle
und Ölablaß aufweist.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum zwischen Motor (3) und Kapsel (1) mit Absorptionsmaterial und Dämpfungsmaterial
ausgefüllt ist, wobei beide Materialien noch einen Abstand zur Motoroberfläche aufweisen.