[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag für einen Ganzglasflügel einer Tür oder eines
Fensters, dessen oberer und/oder unterer Rand zwischen Klemmplatten gehalten ist,
die mit Spannschrauben gegeneinander verspannt sind, wobei zwischen den Klemmplatten
ein Quersteg angeordnet ist, der ein ein Drehlager bildendes Einsatzstück überfaßt,
welches mit horizontalen Befestigungsschrauben gehalten ist, und wobei die Klemmplatten
Ausnehmungen für die Montage des Einsatzstückes aufweisen.
[0002] Bei einem bekannten Beschlag dieser Gattung (DE-PS 25 4l 026) sind die Ausnehmungen
der Klemmplatten in einer Projektion auf die vom Flügel gebildete Ebene gegeneinander
versetzt, und das Einsatzstück ist an den sich in der Projektion bis über die Ausnehmung
der jeweils anderen Klemmplatte erstrekkenden Teilen der Klemmplatten befestigt. Dieser
Beschlag hat sich bewährt. Wenn allerdings der Ganzglasflügel bzw. seine Beschläge
korrosiven Wirkungen ausgesetzt werden, dann lassen sich Korrosionen an den Beschlagteilen
nicht vermeiden. Zwar hat man daran gedacht, die Beschlagteile aus Leichtmetall herzustellen,
dann müßten jedoch die Klemmplatten eine unverhältnismäßig große Wanddicke aufweisen,
damit sie die Klemmkräfte und die Haltekräfte für das Einsatzstück aufnehmen können.
Außerdem sind Gewindebohrungen, wie sie für die Befestigungsschrauben des Einsatzstückes
erforderlich sind, im Leichtmetall nicht sehr haltbar. Auch eine Herstellung des Beschlages
aus Messing oder einer vergleichbaren Metallegierung erfordert sehr große Materialstärken.
Damit würde ein Beschlag ebenso wie ein aus nichtrostendem Stahl hergestellter gattungsgemäßer
Beschlag unverhältnismäßig teuer.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Beschlag für einen Ganzglasflügel so zu gestalten,
daß er bei relativ geringem Materialaufwand weitgehend korrosionsbeständig ist.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Klemmplatten aus rostfreiem Stahlblech
bestehen sowie einen aufgebördelten Rand aufweisen und daß der Quersteg aus einem
korrosionsbeständigen Material besteht sowie Gewindebohrungen für die horizontalen
Befestigungsschrauben des Einsatzstückes aufweist. Bei diesem Beschlag sind lediglich
die Klemmplatten aus einem hochwertigen Material, nämlich rostfreiem Stahl, hergestellt.
Sie bestehen allerdings aus einem relativ dünnwandigen Blech, das zur Erhöhung der
Stabilität mit einem umlaufenden aufgebördelten Rand versehen ist. Derartige Klemmplatten
sind in der Lage, die auftretenden Klemmkräfte aufzunehmen. Der Quersteg, der zwischen
den Klemmplatten angeordnet und zwischen diesen eingespannt ist, kann demgegenüber
aus einem geringwertigen, jedoch korrosionsbeständigen Material bestehen. Insbesondere
kann er aus Aluminium bestehen. Da der Quersteg eine Materialstärke aufweist, die
im wesentlichen der Glasstärke entspricht, also in der Größenordnung von l cm liegt,
kann an ihm auch das Einsatzstück befestigt werden, weil es darüber hinaus regelmäßig
auch formschlüssig am Quersteg abgestützt ist. Anders ausgedrückt, übertragen die
in Gewindebohrungen des Querstegs eingedrehten Befestigungsschrauben lediglich Haltekräfte,
aber keine Stützkräfte.
[0005] Die Korrosionsbeständigkeit des Beschlages wird verbessert, wenn an die Klemmplatten
Gewindehülsen aus rostfreiem Stahl anschließen, welche sich durch den Quersteg hindurch
bis zur anderen Klemmplatte erstrecken. Damit sind auch die in die Gewindehülsen eingedrehten
Spannschrauben weitgehend gegen korrosive Beanspruchungen geschützt. Die Gewindehülsen
können sich durch zugeordnete Zugangsbohrungen der Klemmplatten erstrecken, so daß
die Gewindezapfen der Spannschrauben nahezu vollständig darin eingedreht werden können.
[0006] Vorteilhaft ist der Einsatz von Gewindehülsen, die einseitig einen Kragen aufweisen,
mit dem sie auf der dem Quersteg abgewandten Seite der Klemmplatte
abgestützt sind. Vorausgesetzt, die Kragen sind formschlüssig an der Gewindehülse
abgestützt, dann brauchen die Gewindehülsen nicht an ihren Klemmplatten befestigt
zu werden. Wenn man jedoch die Anzahl der Teile des Beschlages bei Lagerung, Transport
und Montage gering halten will, ist es zweckmäßig, die Gewindehülsen durch Hartlöten
oder Schweißen an ihrer Klemmplatte zu befestigen.
[0007] An die konstruktive Gestaltung und die Materialeigenschaften des Querstegs können
geringere Anforderungen gestellt werden, da der Quersteg im wesentlichen nur durch
Druckkräfte beaufschlagt ist. Deswegen kann es auch genügen, die Gewindebohrungen
für die Befestigungsschrauben des Einsatzstückes direkt im Quersteg anzubringen. Wenn
jedoch zu erwarten ist, daß die Gewindebohrungen leicht beschädigt werden können,
dann besteht auch die Möglichkeit, die Gewindebohrungen des Querstegs als Gewindehülsen
oder Muttern auszubilden, die in zugeordnete Bohrungen des Querstegs eingesetzt und
einseitig am Quersteg abgestützt sind, wobei die Gewindehülsen oder Muttern aus einem
korrosionsbeständigen, jedoch festeren Material als dem Material des Querstegs bestehen.
[0008] Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert; die einzige Figur zeigt perspektivisch und in auseinandergezogener Darstellung
einen Beschlag für eine Ganzglastür.
[0009] Zu dem dargestellten Beschlag gehören zwei Klemmplatten l, 2, die aus rostfreiem
Stahlblech hergestellt sind und zur Verbesserung ihrer Stabilität einen aufgebördelten
Rand 3 aufweisen. Die Innenseiten der Klemmplatten l, 2 sind mit einem Reibbelag 4
belegt. Zwischen den Klemmplatten l, 2 wird der nicht dargestellte Ganzglastürflügel
sowie ein Quersteg 5 eingespannt, der in einer entsprechenden Ausnehmung des Ganzglastürflügels
angeordnet wird.
[0010] Die Klemmplatten l, 2 werden mit Spannschrauben 6, 7, 8 gegeneinander verspannt,
die in Gewindehülsen 9, l0, ll der jeweils anderen Klemmplatte eingedreht werden.
Die Gewindehülsen 9, l0, ll bestehen ebenfalls aus rostfreiem Stahl und besitzen einseitig
einen Kragen l2, mit dem sie auf der dem Quersteg 5 abgewandten Seite ihrer Klemmplatte
aufliegen. Im übrigen erstrecken sich die Gewindehülsen 9, l0, ll durch zugeordnete
Durchgangsbohrungen l3 der Klemmplatten l, 2 und Durchgangsbohrungen l4 des Querstegs
5. Die Gewindehülsen 9, l0, ll und/oder ihre Kragen l2 sind an ihren zugeordneten
Klemmplatten l bzw. 2 durch Hartlötung befestigt.
[0011] Der Quersteg 5 besteht aus einer Leichtmetallegierung, insbesondere Aluminiumlegierung.
Er bes-itzt neben den Durchgangsbohrungen l4 durchgehende Gewindebohrungen l5, in
die nicht dargestellte Stifte eingedreht sind. Der Werkzeugansatz dieser Stifte ist
über Bohrungen l6 der Klemmplatte l zugänglich. Auf der der anderen Klemmplatte 2
zugewandten Seite besitzt der Quersteg 5 Vorsprünge l7, mit denen er sich an dieser
Klemmplatte 2 abstützt. Die Stiftschrauben in den Gewindebohrungen l5 stützen sich
ebenfalls mit ihrem Fuß auf der Klemmplatte 2 ab. Durch Verstellen der Stiftschrauben
in den Gewindebohrungen l5 kann die Klemmplatte 2 um die Vorsprünge l7 verschwenkt
werden und in eine zur Klemmplatte l parallele Lage gebracht werden.
[0012] Der Quersteg 5 weist eine durchgehende Ausnehmung l8 für ein Einsatzstück l9 auf,
welches als Drehlager ausgebildet ist. Das Einsatzstück l9 ist im wesentlichen formschlüssig
in der Ausnehmung l8 abgestützt und mit Befestigungsschrauben 20 am Quersteg 5 gehalten,
welcher dazu Gewindebohrungen 2l aufweist. Die Gewindebohrungen 2l des Querstegs 5
sind durchgehend, so daß das Einsatzstück l9 an jeder Seite des Querstegs 5 befestigt
werden kann. Die Gewindebohrun gen 2l bzw. die Befestigungsschrauben 20 sind zugänglich
durch Ausnehmungen 22 bzw. 23 der Klemmplatten l bzw. 2. Wie dargestellt, sind diese
Ausnehmungen 22, 23 so groß, daß sie sowohl die Ausnehmung l8 als auch die Gewindebohrungen
2l am Quersteg 5 freilassen.
[0013] Die Klemmplatten l, 2 des montierten Beschlages w erden mit Abdeckkappen 24,
25 verdeckt. Die Abdeckkappen bestehen ebenfalls aus einem korrosionsbeständigen Material,
z.B. aus dünnwandigem Aluminiumblech. Sie werden gehalten von Federanordnungen 26,
die außen an den Klemmplatten l, 2 angeordnet sind und jeweils einen auf der Feder
abgestützten Zapfen 27 besitzen, der eine zugeordnete Ausnehmung 28 im Rand 3 der
Klemmplatte l bzw. 2 durchdringt sowie in eine zugeordnete Öffnung 29 im Rand der
betreffenden Abdeckkappe 24 bzw. 25 einfaßt.
[0014] Durch einen Wechsel des Quersteges 5 ist z.B. bei der Wahl eines unterschiedlich
starkten Querschnittes - auch durch Beifügen oder Entfernen massiver Metallplatten
- die Montage bei 8 mm, l0 mm, l2 mm oder auch l4 mm starken Glasblättern möglich,
wobei die Isolierzwischenlagen in ihrer Stärke unverändert den konstanten Anpreßdruck
der Klemm- und Spannflächen übernehmen.
[0015] Ferner ist durch die Auswahl von verschiedenen Konturen des Quersteges 5 die Verwendung
für alle bekannten Glasausschnitte und Bearbeitungen möglich, weil der Quersteg schnell
und unkompliziert gewechselt und deshalb sowohl für eckige als auch elipsenförmige
Glasbearbeitungen vorgesehen werden kann.
[0016] Hierdurch wird für viele verschiedene Konstruktionen und Glasausschnitte eine kostensparende
Fertigung und Lagerung der unterschiedlichen Bauteile des neuen Beschlages erreicht.
[0017] Eine Bevorratung einer geringen Menge unterschiedlicher Querstege 5 in den Stärken
und Konturen ermöglicht dem Verarbeiter jederzeit eine universelle Verwendung des
Systems, da eine Umstellung oder Endmontage selbst an der Baustelle erfolgen kann.
1. Beschlag für einen Ganzglasflügel einer Tür oder eines Fensters, dessen oberer
und/oder unterer Rand zwischen Klemmplatten gehalten ist, die mit Spannschrauben gegeneinander
verspannt sind, wobei zwischen den Klemmplatten ein Quersteg angeordnet ist, der ein
ein Drehlager bildendes Einsatzstück überfaßt, welches mit horizontalen Befestigungsschrauben
gehalten ist, und wobei die Klemmplatten Ausnehmungen für die Montage des Einsatzstückes
aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmplatten (l, 2) aus rostfreiem Stahlblech bestehen sowie einen aufgebördelten
Rand (3) aufweisen und daß der Quersteg (5) aus einem korrosionsbeständigen Material
besteht sowie Gewindebohrungen (2l) für die horizontalen Befestigungsschrauben (20)
des Einsatzstückes (l9) aufweist.
2. Beschlag nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß an die Klemmplatten (l, 2) Gewindehülsen (9, l0, ll) aus rostfreiem Stahl anschließen,
welche sich durch den Quersteg (5) hindurch bis zur anderen Klemmplatte (2 bzw. l)
erstrecken.
3. Beschlag nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindehülsen (9, l0, ll) sich durch zugeordnete Durchgangsbohrungen (l3)
der Klemmplatten (l, 2) erstrecken.
4. Beschlag nach einem der Ansprüche l - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindehülsen (9, l0, ll) einseitig einen Kragen (l2) aufweisen, mit dem
sie auf der dem Quersteg (5) abgewandten Seite der Klemmplatte (l, 2) abgestützt sind.
5. Beschlag nach einem der Ansprüche l - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindehülsen (9, l0, ll) durch Hartlöten oder Schweißen an ihrer Klemmplatte
(l bzw. 2) befestigt sind.
6. Beschlag nach einem der Ansprüche l - 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Quersteg (5) aus Aluminium besteht.
7. Beschlag nach einem der Ansprüche l - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindebohrungen des Querstegs (5) von Gewindehülsen oder Muttern gebildet
sind, die in zugeordnete Bohrungen des Querstegs (5) eingesetzt und einseitig am Quersteg
(5) abgestützt sind, wobei die Gewindehülsen oder Muttern aus einem korrosionsbeständigen,
jedoch festeren Material als dem Material des Querstegs bestehen.