[0001] Die Erfindung betrifft ein Abgleichverfahren zur Einstellung der Schaltkenngrößen
eines elektromagnetischen Relais, bei dem in einem Gehäuse mindestens ein flaches
Polblech und ein dem Polblech mit einem vorgegebenen Luftspalt mit überlappenden Polflächen
gegenüberstehender, federnder oder federnd gelagerter Anker angeordnet werden. Außerdem
bezieht sich die Erfindung auf ein entsprechend abgleichbares Relais.
[0002] Bei Relais mit federgelagertem Anker ist es meist erforderlich, die auf den Anker
einwirkende Federkraft durch Biegen an der Feder zu verändern, um die gewünschten
Kennwerte des Relais, also in der Regel die Spannungswerte, bei denen das Relais
anspricht bzw. abfällt, in einen gewünschten Bereich zu bringen und dadurch alle möglichen
Fertigungstoleranzen auszugleichen. Das Biegen an einer Ankerrückstellfeder ist aber
nicht nur aufwendig, sondern verändert auch die Federeigenschaften, was sich beispielsweise
auf die Lebensdauer auswirken kann.
[0003] Ist der Anker aber gleichzeitig Kontaktelement, wie dies bei Reed-Kontakten der Fall
ist, so ist eine Einstellung der Ansprechwerte durch Biegen am Anker nur begrenzt
möglich, da durch das Biegen auch der Kontaktabstand mit entsprechend unerwünschten
Folgen verändert würde. Befinden sich zudem Anker und Polbleche in einem geschlossenen
Kontaktraum, so ist die Möglichkeit einer Biegejusteriung ohnehin nur bei besonderer
Konstruktion und mit besonderen Verfahren möglich. So ist beispielsweise bei einem
Mehrfachkontakt, wie er in der DE-OS 20 59 390 dargestellt ist, der Anker und seine
Lagerfeder nach dem Schließen des Kontaktraums nicht mehr zugänglich. Erst nach der
Fertigstellung des Kontaktes und seiner Einfügung in ein Relais können aber die Ansprech-
bzw. Rückfallwerte kontrolliert und für einen gezielten Abgleich zur Kompensation
von Fertigungstoleranzen ausgewertet werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Abgleichverfahren der eingangs genannten Art anzugeben,
welches auch bei Ankerkontakten und in geschlossenen Kontakträumen anwendbar ist
und mit welchem ein Abgleich der Kennwerte eines Relais nach dem Zusammenbau und
somit zur Berücksichtigung aller Fertigungstoleranzen ermöglicht. Genauer gesagt soll
mit diesem Verfahren eine Einstellung der Relaiskennwerte, insbesondere der Ansprech-
und der Rückfallspannung des Relais, in einem engen Bereich ermöglicht werden. Außerdem
soll mit der Erfindung ein für die Anwendung dieses Verfahrens geeignetes Relais
angegeben werden.
[0005] Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einem Abgleichverfahren der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß zunächst nur das Polblech oder der Anker im Gehäuse
fixiert wird, während das jeweils andere dieser Elemente in einem Führungsschlitz
des Gehäuses unter Einhaltung des vorgegebenen Luftspaltes, jedoch parallel zu den
Polflächen verschiebbar angeordnet wird, daß durch schrittweises Verschieben des verschiebbaren
Elementes der Überlappungsbereich der Polflächen verändert und dabei jeweils die
Kennwerte für das Ansprechen und/oder Abfallen des Relais gemessen werden und daß
das verschiebbare Element im Gehäuse fixiert wird, wenn die gemessenen Kennwerte
in einem vorgegebenen Bereich liegen.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also weder der Anker noch die zur Ankerlagerung
dienende Feder gebogen. Vielmehr wird die Polfläche variiert, ohne daß dabei der Luftspalt-Abstand
verändert wird. Da die bei der Erfindung vorgenommene Parallelverschiebung von Polblech
bzw. Polblechen und Anker gegeneinander in Führungsschlitzen, und zwar in Längsrichtung
der Polbleche bzw. des Ankers, vorgenommen wird, ist diese Art des Abgleichs auch
in einem geschlossenen, wenn auch noch nicht völlig abgedichteten, Kontaktraum möglich.
Solche Führungsschlitze können auch nachträglich in einfacher Weise abgedichtet werden.
[0007] In bevorzugter Weise ist die Erfindung auf ein Relais anwendbar, bei dem zwei Polbleche
in einer gemeinsamen Ebene aneinander mit ihren freien Enden mit Abstand gegenüberstehend
angeordnet werden und der Anker den freien Enden beider Polbleche unter Bildung je
eines Überlappungsbereiches annähernd parallel gegenüberstehend angeordnet wird.
In diesem Fall wird zweckmäßigerweise entweder eines oder beide Polbleche oder der
Anker zunächst verschiebbar im Gehäuse angeordnet, nach der Montage in der erwähnten
Weise verschoben und erst nach Erreichen der gewünschten Kennwerte des Relais fixiert.
[0008] In einer Ausgestaltung des erwähnten Brücken-Kontaktrelais wird der Anker über einen
federnden Träger gegenüber beiden Polblechen verschiebbar in dem Führungsschlitz des
Gehäuses gelagert und nach Erreichen der gewünschten Kennwerte fixiert. Dabei wird
der Anker bzw. der Träger vorzugsweise so im Gehäuse geführt, daß eine Verschiebung
nur in Richtung der Längsachse des Ankers und der Polbleche möglich ist. Das bedeutet,
daß jeweils die Überlappungsfläche zwischen dem Anker und einem ersten Polblech vergrößert
und gleichzeitig die Überlappungsfläche zwischen dem Anker und dem zweiten Polblech
verkleinert wird oder umgekehrt. Denkbar wäre aber auch, den Anker quer zu der Längsrichtung
der Polbleche verschiebbar zu machen, wobei dann eine gleichsinnige Veränderung der
Überlappungsflächen mit beiden Polblechen erreicht werden könnte.
[0009] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Relais wird
das Polblech bzw. werden die Polbleche in einem ersten Gehäuseteil eingebettet, danach
wird der federnde, den Anker tragende Träger in eine zwischen dem ersten Gehäuseteil
und einem zweiten Gehäuseteil gebildete Nut beim Zusammenfügen der beiden Gehäuseteile
eingelegt, dann wird über die zusammengefügten Gehäuseteile eine Spulenwicklung aufgebracht,
danach wird der Anker durch Verschieben des Trägers in der Nut gegenüber den Polblechen
verstellt, wobei jeweils die Ansprech- bzw. Rückfallspannung des Relais gemessen
werden, und schließlich wird nach Erreichen der gewünschten Ansprech-bzw. Abfallspannung
der Ankerträger durch Eingießen von flüssigem Kunststoff fixiert.
[0010] Ein Relais zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens besitzt vorzugsweise einen
zweiteiligen, als Gehäuse dienenden Spulenkörper, wobei im Inneren des Spulenkörpers
ein Kontaktraum durch muldenförmige Ausnehmungen in beiden Spulenkörperteilen gebildet
ist, außerdem zwei in einer Ebene in den einen Spulenkörperteil eingebettete, mit
ihren freien Enden im Kontaktraum einander gegenüberstehende Polbleche und einen
flachen, über einen federnden Träger im Kontaktraum gelagerten Anker, sowie eine über
beide Spulenkörperteile aufgebrachte Wicklung. Dabei sind beide Spulenkörperteile
aus Kunststoff geformt, im Trennungsbereich zwischen den beiden Spulenkörperteilen
ist zumindest an zwei gegenüberliegenden Seiten des Kontaktraums eine Nut ausgespart,
in welcher der Ankerträger in vorgegebenem Abstand parallel zu der Ebene der Polbleche,
jedoch innerhalb seiner Hauptebene mit Spiel, angeordnet ist, und der Ankerträger
ist in der Nut durch zusätzliche Mittel fixiert. In einer zweckmäßigen Ausführungsform
be sitzt der Ankerträger Rahmenform und ist in einer umlaufenden, zumindest in einer
Richtung die Länge des Ankerträgers übersteigenden Nut angeordnet und fixiert, wobei
der Anker an einer Zunge befestigt ist, welche sich von einer Seite des Rahmens nach
innen erstreckt. Der Anker kann aber in einer modifizierten Ausführungsform nur mit
einem Teil eines Rahmens oder nur einem Steg gehalten werden. Zusätzlich kann der
Ankerträger einen angeformten Justiersteg aufweisen, welcher sich vom Ankerträger
in Richtung zur Spulenkörperaußenseite erstreckt und zumindest vor der Fixierung
des Ankerträgers von außen zugänglich ist.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Abgleichverfahrens,
Fig. 3 ein elektromagnetisches Relais zur Anwendung des erfindungsgemäßen Abgleichverfahrens
in perspektivischer, teilweise geschnittener Darstellung,
Fig. 4 einen Ankerträger mit Anker und einen Gehäuseteil des Relais von Fig. 3,
Fig. 5 und 6 eine weitere Ausführungsform eines Ankerträgers mit Anker in Seitenansicht
und Draufsicht.
[0012] In den Fig. 1 und 2 ist schematisch der erfindungsgemäße Abgleich eines Relais gezeigt.
Bei einem derartigen Relais sind zwei Polbleche 6 und 7 in einer Ebene zueinander
in einem Gehäuse angeordnet, während ein Anker 8 parallel zu den beiden Polblechen
über einen federnden Träger 9 ebenfalls in dem Gehäuse gehalten ist. In Fig. 1 ist
der Brücken-Anker 8 so angeordnet, daß er sich mit den Enden beider Polbleche 6 und
7 um die gleiche Länge a überlappt, so daß - bei gleicher Breite der Teile - gleichgroße
Luftspaltflächen zwischen dem Anker 8 einerseits und jedem der Polbleche 6 und 7
andererseits gebildet sind. Selbst wenn aber die Luftspaltflächen genau festgelegt
sind, können die Ansprechwerte und die Rückfallwerte des Relais, d. h., die Spannungen,
aufgrund der sonstigen Fertigungstoleranzen unterschiedlich ausfallen. Um nun diese
Kennwerte in einen vorgegebenen engen Bereich zu bringen, wird der Anker 8 über seinen
Träger 9 im Gehäuse parallel verschoben, so daß zwar der Luftspaltabstand zu den
Polblechen nicht verändert wird, jedoch die Überlappungsbereiche gegenüber den Polblechen
vergrößert oder verkleinert werden. Die Verschiebungsrichtung ist in Fig. 2 mit dem
Doppelpfeil 15 angezeigt. Bei dem Beispiel von Fig. 2 ist der Anker 8 gegenüber Fig.
1 nach rechts verschoben, so daß die Überlappungslänge b zwischen dem Anker 8 und
dem Polblech 6 kleiner geworden ist als die Überlappungslänge a von Fig. 1, während
die Überlappungslänge c zwischen dem Anker 8 und dem Polblech 7 größer ist als die
vorher vorhandene Überlappungslänge a. Die Ansprechspannung bei der Anordnung gemäß
Fig. 2 ist somit größer geworden, während die Rückfallspannung niedriger geworden
ist. Anstelle des Ankers könnten aber auch die einzelnen Polbleche separat verschoben
werden, um jeweils unabhängig gewünschte Werte einzustellen.
[0013] Ein Relais, bei dem das geschilderte Abgleichverfahren anwendbar ist, ist in den
nachfolgend beschriebenen Fig. 3 und 4 dargestellt. Das in Fig. 3 dargestellte Relais
zeigt einen zweiteiligen Grundkörper, dessen unterer Teil 1 und dessen oberer Teil
2 annähernd halbschalenförmig ausgebildet und so zusammengefügt sind, daß sie einen
Spulenkörper ergeben, auf welchen eine Wicklung 3 aufgebracht ist. Der untere Grundkörperteil
1 weist eine muldenförmige Ausnehmung 4, der obere Grundkörperteil 2 eine entsprechende
muldenförmige Ausnehmung 5 auf, welche zu sammen den Kontaktraum bilden. In den oberen
Grundkörperteil 2 sind zwei Polbleche 6 und 7 eingebettet, und zwar derart, daß ihre
freien Enden in den Kontaktraum 4, 5 hineinreichen und einander in einem bestimmten
Abstand gegenüberstehen. Die Polbleche 6 und 7 können jeweils auch mit ihren Längskanten
in den Seitenwänden des Kontaktraums verankert sein. Auch eine Steckbefestigung anstelle
der Einbettung wäre möglich.
[0014] Das Polblech 6 besitzt im Flansch 2a des Grundkörperteils 2 ein quer zu seiner Längserstreckung
in der gleichen Ebene angeformtes Anschlußelemente 6a, das außerhalb des Grundkörpers
senkrecht nach unten zur Anschlußebene des Relais abgebogen ist. Dort kann es als
herkömmlicher Anschlußstift ausgebildet oder zu einem Flachkontakt 6b gemäß der
Darstellung in Fig. 3 geformt sein. Damit ist das Relais für Oberflächenmontage (SM-Technik)
geeignet. Ein entsprechender Anschluß 7a mit einem Flachkontakt 7b ist am Polblech
7 im Bereich des Flansches 2b angeformt. Zum Anschluß der Spulenwicklung 3 sind außerdem
im unteren Gehäuseteil 1 in den Flanschen 1a und 1b jeweils Spulenanschlußstifte
3a eingebettet, welche ebenso wie die Kontaktanschlußelemente 6a und 7a wahlweise
auf der einen oder der anderen Seite des Relais oder auch auf beiden Seiten vorgesehen
werden können.
[0015] In dem Kontaktraum 4, 5 ist ein Anker 8 angeordnet, der parallel zu den beiden Polblechen
6 und 7 in vorgegebenem Kontaktabstand gehalten ist und mit jedem dieser Polbleche
einen Überlappungsbereich bildet. Bei Erregung des Relais überbrückt der Anker 8 also
die beiden Polbleche magnetisch und elektrisch. Zu diesem Zweck ist er in den Überlappungsbereichen
jeweils mit einer Kontaktschicht 8a versehen. Entsprechende Kontaktschichten sind
auch auf den Polblechen aufgetragen. Der Anker 8 wird von einem rahmenförmigen Ankerträger
9 gehalten, der später anhand der Fig. 4 noch näher erläutert wird. Die Verbindung
zwi schen Anker 8 und dem Ankerträger 9 ist durch eine Punktschweißung 10 vorgenommen.
Auch andere Verbindungsmöglichkeiten kommen jedoch in Anbetracht.
[0016] Die Gestaltung und Anordnung des Ankerträgers 9 in Verbindung mit einem Teil des
Grundkörpers ist in Fig. 4 schematisch gezeigt. Der untere Grundkörperteil 1 besitzt
im Mittelbereich die muldenförmige Ausnehmung 4, die den unteren Teil des Kontaktraumes
bildet. Zur Aufnahme des rahmenförmigen Ankerträgers 9 ist im Grundkörperteil 1 ein
rahmenförmiger Absatz 11 vorgesehen, dessen Höhe etwa der halben Dicke des aus Federmaterial
bestehenden Ankerträgers 9 entspricht. Ein entsprechender Absatz ist auch in dem
in Fig. 4 nicht gezeigten oberen Gehäuseteil 2 vorgesehen, so daß beim Zusammenfügen
der beiden Gehäuseteile 1 und 2 zwischen ihnen eine rahmenförmige Nut entsteht,
in welcher der dazwischen eingelegte Ankerträger 9 gehalten wird. Von einem Quersteg
des Rahmens 9 ist nach innen eine Zunge 9a angeformt, welche den Anker 8 trägt.
[0017] Wie aus Fig. 4 zu entnehmen ist, ist die Längsausdehnung des Absatzes 11 in den Grundkörperteilen
1 und 2 länger gehalten als der Rahmen des Ankerträgers 9. So kann der Ankerträger
9 auch nach dem Zusammenfügen der Gehäuseteile noch innerhalb seiner Befestigungsebene
verschoben werden, so daß die jeweils den Polblechen 6 und 7 gegenüberstehenden Flächen
des Ankers entsprechend Fig. 1 und 2 verändert werden können, um die Ansprechempfindlichkeit
des Relais abzugleichen. Um den Ankerträger 9 verschieben zu können, besitzt er an
einer Seite einen nach außen vorstehenden Justiersteg 12, der in einer entsprechenden
Ausnehmung 13 des Grundkörpers 1 bzw. 2 von außen betätigt werden kann. Nach dem
Abgleich des Relais kann die Öffnung 13 beispielsweise durch das Einfüllen von Vergußmasse
oder Klebstoff verschlossen werden, womit zugleich der Ankerträger 9 fixiert wird.
[0018] Eine abgewandelte Ausführungsform des Ankerträgers ist in den Fig. 5 und 6 in Seitenansicht
und in Draufsicht dargestellt. Dabei ist ein Ankerträger 19 gezeigt, der lediglich
als einseitig eingespannte Blattfeder ausgebildet ist. Zur Verbesserung der Einspannung
ist das eingespannte Ende 19a T-förmig verbreitert. Es ist in einer entsprechenden,
nicht dargestellten Nut zwischen beiden Grundkörperteilen 1 und 2 gehalten. Auch in
dieser Darstellung ist die Verbindungsstelle zwischen Anker und Ankerträger in Form
eines Schweißpunktes angedeutet. In diesem Fall dient das Ende 19a des Ankerträgers
19 als Justiersteg, der nach dem Zusammenfügen der beiden Gehäuseteile noch von außen
zugänglich ist, um den Anker in der bereits beschriebenen Weise zu verschieben und
damit das Relais abzugleichen. Um eine definierte Stellung des Ankers und damit ein
definiertes Ansprechen für den Betrieb des Relais sicherzustellen, ist es bei dieser
Ausführungsform ebenso wie bei der vorhergehenden zweckmäßig, den Ankerträger 19
durch das Einbringen von Klebstoff oder Vergußmasse in die Justieröffnung zu fixieren.
[0019] Die Fertigung des Relais ist einfach, da alle Metallteile ebene Stanzteile sind,
die nicht gebogen werden müssen; das nachträgliche Biegen der Anschlußelemente 6a,
7a bzw. 3a an der Außenseite des Grundkörpers kann hierbei außer Betracht gelassen
werden. Die Polbleche 6 und 7 werden also als ebene Stanzteile in den oberen Gehäuseteil
2 eingespritzt, während die Spulenanschlußelemente 3a in den unteren Gehäuseteil 1
eingespritzt werden. Nach dem Reinigen der muldenförmigen Ausnehmungen 4 und 5 in
den beiden Gehäuseteilen werden diese zusammengefügt, wobei der Ankerträger 9 bzw.
19 mit dem aufgeschweißten Anker 8 zwischen beiden Gehäuseteilen angeordnet wird.
Auf diese Weise erhält er bereits den vorgegebenen Kontaktabstand bzw. Luftspaltabstand
zu den Polblechen. Nach dem Aufbringen der Spulenwicklung 3 wird der Ankerträger in
der beschriebenen Weise zum Abgleich verschoben. Diese geschieht zweckmäßigerweise
in kleinen Schritten, wobei jeweils über eine entsprechende Meßanordnung die Ansprech-
und Abfallspannung des Relais gemessen wird. Wenn die Werte im gewünschten Bereich
liegen, ist das Relais abgeglichen, und der Ankerträger kann durch Verkleben etwa
des Justiersteges fixiert werden.
[0020] Als Flußrückführung wird außerdem über den oberen Gehäuseteil eine ferromagnetische
Folie 14 aufgebracht. Ein abschließender Umspritz- oder Tauchvorgang könnte, falls
notwendig, für die Fixierung der Eisenfolie und der Spule sowie für eine sichere Abdichtung
des Innenraums sorgen.
[0021] In der dargestellten und beschriebenen Ausführungsform des Relais dient der Anker
als Brückenkontakt und benötigt somit keinen eigenen Anschluß. Da aber bei dieser
Art der Ankerhalterung auf jeden Fall sein Kontakt mit einem der Polbleche zuerst
schließt und in gleicher Weise ein Kontakt zuerst öffnet, kann das Relais auch mit
einem Vorlaufkontakt oder Folgekontakt versehen werden. Hierbei werden lediglich die
beiden Polbleche 6 und 7 elektrisch leitend verbunden, indem beispielsweise eine Kontaktschicht
aufgeschweißt wird. Außerdem benötigt in diesem Fall der Anker ein eigenes Anschlußelement,
während eines der Anschlußelemente der Polbleche entfallen kann. Dieses Anschlußelement
für den Anker kann beispielsweise im unteren Gehäuseteil 1 eingespritzt sein, wobei
ein an der Innenseite vorstehendes Ende beispielsweise durch Schweißen mit dem Ankerträger
verbunden wird. Für diese Folgekontaktanordnung werden dann in bekannter Weise zwischen
Anker und Polblechen Kontaktschichten unterschiedlicher Eigenschaften vorgesehen.
[0022] Abschließend sei noch erwähnt, daß anstelle des Ankers oder zusätzlich zu diesem
auch die Polbleche verschiebbar im Gehäuse angeordnet werden können. Beispielsweise
wäre es auch denkbar, den Anker mit seinem Ankerträger in dem einen Gehäuseteil einzubetten
und die Polbleche in einer in der Trennebene der beiden Gehäuseteile gebildeten Nut
verschiebbar zu lagern und erst nachträglich zu fixieren.
1. Abgleichverfahren zur Einstellung der Schaltkenngrößen eines elektromagnetischen
Relais, bei dem in einem Gehäuse mindestens ein flaches Polblech (6, 7) und ein dem
Polblech mit einem vorgegebenen Luftspalt mit überlappenden Polflächen gegenüberstehender,
federnder oder federnd gelagerter Anker (8) angeordnet werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst nur das Polblech (6, 7) oder der Anker (8) im Gehäuse fixiert wird, während
das jeweils andere dieser Elemente (7, 6) in einem Führungsschlitz (11) des Gehäuses
unter Einhaltung des vorgegebenen Luftspaltes, jedoch parallel zu den Polflächen
verschiebbar angeordnet wird,
daß durch schrittweises Verschieben des verschiebbaren Elementes (8) der Überlappungsbereich
der Polflächen (a, b, c) verändert und dabei jeweils die Kennwerte für das Ansprechen
und/oder Abfallen des Relais gemessen werden und
daß das verschiebbare Element (8) im Gehäuse fixiert wird, wenn die gemessenen Kennwerte
in einem vorgegebenen Bereich liegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zwei Polbleche (6, 7) in einer gemeinsamen Ebene
einander mit ihren freien Enden mit Abstand gegenüberstehend angeordnet werden und
der Anker (8) den freien Enden beider Polbleche (6, 7) unter Bildung je eines Überlappungsbereiches
(a; b, c) annähernd parallel gegenüberstehend angeordnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß entweder zumindest eines der Polbleche (6, 7) oder der Anker (8) zunächst verschiebbar
im Gehäuse (1, 2) angeordnet wird und daß zumindest eines der verschiebbaren Elemente
(8) verschoben und nach Erreichen der gewünschten Kennwerte des Relais fixiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (8) über einen federnden Träger (9; 19) gegenüber beiden Polblechen
(6, 7) verschiebbar in dem Führungsschlitz (11) des Gehäuses gelagert und nach Erreichen
der gewünschten Kennwerte fixiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (8) in Längsrichtung der beiden Polbleche (6, 7) verschoben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (8) quer zu den beiden Polblechen (6, 7) verschoben wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Polblech bzw. die Polbleche (6, 7) in einen ersten Gehäuseteil (2) eingebettet
werden, daß der den Anker tragende, federnde Träger (9; 19) in eine zwischen dem ersten
Gehäuseteil (2) und einem zweiten Gehäuseteil (1) gebildete Nut (11) beim Zusammenfügen
der beiden Gehäuseteile eingelegt wird, daß dann über die zusammengefügten Gehäuseteile
eine Spulenwicklung (3) aufgebracht wird, daß der Anker (8) durch Verschieben des
Trägers (9; 19) in der Nut (11) gegenüber den Polblechen (6, 7) verstellt wird, wobei
jeweils die Ansprech- bzw. Abfallspannung des Relais gemessen wird, und daß nach
Erreichen der gewünschten Ansprech- bzw. Abfallspannung der Ankerträger (9; 19) durch
Eingießen von flüssigem Kunststoff fixiert wird.
7. Nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 abgleichbares Relais,
mit einem zweiteiligen, als Gehäuse dienenden Spulenkörper (1, 2) wobei im Inneren
des Spulenkörpers ein Kontaktraum durch muldenförmige Ausnehmungen (4, 5) in beiden
Spulenkörperteilen (1, 2) gebildet ist,
mit zwei in einer Ebene in den einen Spulenkörperteil (2) eingebetteten, mit ihren
freien Enden im Kontaktraum (4, 5) einander gegenüberstehenden Polblechen (6, 7),
mit einem flachen, über einen federnden Träger (9; 19) im Kontaktraum gelagerten Anker
(8) sowie
mit einer über beide Spulenkörperteile (1, 2) aufgebrachten Wicklung (3), dadurch gekennzeichnet,
daß beide Spulenkörperteile (1, 2) aus Kunststoff geformt sind,
daß im Trennungsbereich zwischen den beiden Spulenkörperteilen (1, 2) zumindest an
zwei gegenüberliegenden Seiten des Kontaktraums eine Nut (11) ausgespart ist, in welcher
der Ankerträger (9; 19) in vorgegebenem Abstand parallel zu der Ebene der Polbleche
(6, 7), jedoch innerhalb seiner Hauptebene mit Spiel, angeordnet ist und
daß der Ankerträger (9; 19) in der Nut (11) durch zusätzliche Mittel fixiert ist.
8. Relais nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerträger (19) zungenförmig ausgebildet ist, mit einem Ende in einer seiner
Breite entsprechenden Nut fixiert ist und mit seinem anderen Ende im Kontaktraum
den Anker (8) trägt.
9. Relais nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerträger (9) Rahmenform besitzt, in einer umlaufenden, zumindest in einer
Richtung die Länge des Ankerträgers (9) übersteigenden Nut (11) angeordnet und fixiert
ist und daß der Anker (8) an einer Zunge (9a) befestigt ist, welche sich von einer
Seite des Rahmens nach innen erstreckt.
10. Relais nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerträger (9) einen angeformten Justiersteg (12) besitzt, welcher sich
vom Ankerträger (9) in Richtung zur Spulen körperaußenseite erstreckt und zumindest
vor der Fixierung des Ankerträgers (9) von außen zugänglich ist.