(19)
(11) EP 0 252 343 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.01.1988  Patentblatt  1988/02

(21) Anmeldenummer: 87108703.7

(22) Anmeldetag:  16.06.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 49/00, H01H 50/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 23.06.1986 DE 3620941

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Lüneburger, Klaus, Dipl.-Ing.
    D-1000 Berlin 45 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Abgleichverfahren für ein elektromagnetisches Relais sowie ein mit diesem Verfahren abgleichbares Relais


    (57) Das Einstellen der Ansprech- und Rückfallspannung eines Relais erfolgt durch Parallelverschiebung zwischen einem Anker (8) einerseits und den Polblechen (6, 7) anderer­seits. Dabei werden die jeweils einander gegenüberstehen­den Polflächen in ihrer Größe variiert, während der Luft­spaltabstand unverändert bleibt. Dieses Abgleichverfahren ist besonders für ein Reed-Relais mit Brückenkontakt von Vorteil.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Abgleichverfahren zur Einstel­lung der Schaltkenngrößen eines elektromagnetischen Re­lais, bei dem in einem Gehäuse mindestens ein flaches Polblech und ein dem Polblech mit einem vorgegebenen Luftspalt mit überlappenden Polflächen gegenüberstehen­der, federnder oder federnd gelagerter Anker angeordnet werden. Außerdem bezieht sich die Erfindung auf ein ent­sprechend abgleichbares Relais.

    [0002] Bei Relais mit federgelagertem Anker ist es meist erfor­derlich, die auf den Anker einwirkende Federkraft durch Biegen an der Feder zu verändern, um die gewünschten Kennwerte des Relais, also in der Regel die Spannungswer­te, bei denen das Relais anspricht bzw. abfällt, in einen gewünschten Bereich zu bringen und dadurch alle möglichen Fertigungstoleranzen auszugleichen. Das Biegen an einer Ankerrückstellfeder ist aber nicht nur aufwendig, sondern verändert auch die Federeigenschaften, was sich bei­spielsweise auf die Lebensdauer auswirken kann.

    [0003] Ist der Anker aber gleichzeitig Kontaktelement, wie dies bei Reed-Kontakten der Fall ist, so ist eine Einstellung der Ansprechwerte durch Biegen am Anker nur begrenzt mög­lich, da durch das Biegen auch der Kontaktabstand mit entsprechend unerwünschten Folgen verändert würde. Befin­den sich zudem Anker und Polbleche in einem geschlossenen Kontaktraum, so ist die Möglichkeit einer Biegejusteriung ohnehin nur bei besonderer Konstruktion und mit besonde­ren Verfahren möglich. So ist beispielsweise bei einem Mehrfachkontakt, wie er in der DE-OS 20 59 390 darge­stellt ist, der Anker und seine Lagerfeder nach dem Schließen des Kontaktraums nicht mehr zugänglich. Erst nach der Fertigstellung des Kontaktes und seiner Einfü­gung in ein Relais können aber die Ansprech- bzw. Rück­fallwerte kontrolliert und für einen gezielten Abgleich zur Kompensation von Fertigungstoleranzen ausgewertet werden.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Abgleichverfahren der eingangs genannten Art anzugeben, welches auch bei Anker­kontakten und in geschlossenen Kontakträumen anwendbar ist und mit welchem ein Abgleich der Kennwerte eines Re­lais nach dem Zusammenbau und somit zur Berücksichtigung aller Fertigungstoleranzen ermöglicht. Genauer gesagt soll mit diesem Verfahren eine Einstellung der Relais­kennwerte, insbesondere der Ansprech- und der Rückfall­spannung des Relais, in einem engen Bereich ermöglicht werden. Außerdem soll mit der Erfindung ein für die An­wendung dieses Verfahrens geeignetes Relais angegeben werden.

    [0005] Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einem Ab­gleichverfahren der eingangs genannten Art dadurch ge­löst, daß zunächst nur das Polblech oder der Anker im Ge­häuse fixiert wird, während das jeweils andere dieser Elemente in einem Führungsschlitz des Gehäuses unter Ein­haltung des vorgegebenen Luftspaltes, jedoch parallel zu den Polflächen verschiebbar angeordnet wird, daß durch schrittweises Verschieben des verschiebbaren Elementes der Überlappungsbereich der Polflächen verändert und da­bei jeweils die Kennwerte für das Ansprechen und/oder Ab­fallen des Relais gemessen werden und daß das verschieb­bare Element im Gehäuse fixiert wird, wenn die gemessenen Kennwerte in einem vorgegebenen Bereich liegen.

    [0006] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also weder der Anker noch die zur Ankerlagerung dienende Feder gebogen. Vielmehr wird die Polfläche variiert, ohne daß dabei der Luftspalt-Abstand verändert wird. Da die bei der Erfin­dung vorgenommene Parallelverschiebung von Polblech bzw. Polblechen und Anker gegeneinander in Führungsschlitzen, und zwar in Längsrichtung der Polbleche bzw. des Ankers, vorgenommen wird, ist diese Art des Abgleichs auch in ei­nem geschlossenen, wenn auch noch nicht völlig abgedich­teten, Kontaktraum möglich. Solche Führungsschlitze kön­nen auch nachträglich in einfacher Weise abgedichtet wer­den.

    [0007] In bevorzugter Weise ist die Erfindung auf ein Relais an­wendbar, bei dem zwei Polbleche in einer gemeinsamen Ebe­ne aneinander mit ihren freien Enden mit Abstand gegen­überstehend angeordnet werden und der Anker den freien Enden beider Polbleche unter Bildung je eines Überlap­pungsbereiches annähernd parallel gegenüberstehend ange­ordnet wird. In diesem Fall wird zweckmäßigerweise entwe­der eines oder beide Polbleche oder der Anker zunächst verschiebbar im Gehäuse angeordnet, nach der Montage in der erwähnten Weise verschoben und erst nach Erreichen der gewünschten Kennwerte des Relais fixiert.

    [0008] In einer Ausgestaltung des erwähnten Brücken-Kontaktre­lais wird der Anker über einen federnden Träger gegenüber beiden Polblechen verschiebbar in dem Führungsschlitz des Gehäuses gelagert und nach Erreichen der gewünschten Kennwerte fixiert. Dabei wird der Anker bzw. der Träger vorzugsweise so im Gehäuse geführt, daß eine Verschiebung nur in Richtung der Längsachse des Ankers und der Polble­che möglich ist. Das bedeutet, daß jeweils die Überlap­pungsfläche zwischen dem Anker und einem ersten Polblech vergrößert und gleichzeitig die Überlappungsfläche zwi­schen dem Anker und dem zweiten Polblech verkleinert wird oder umgekehrt. Denkbar wäre aber auch, den Anker quer zu der Längsrichtung der Polbleche verschiebbar zu machen, wobei dann eine gleichsinnige Veränderung der Überlap­pungsflächen mit beiden Polblechen erreicht werden könn­te.

    [0009] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform eines er­findungsgemäßen Relais wird das Polblech bzw. werden die Polbleche in einem ersten Gehäuseteil eingebettet, danach wird der federnde, den Anker tragende Träger in eine zwi­schen dem ersten Gehäuseteil und einem zweiten Gehäuse­teil gebildete Nut beim Zusammenfügen der beiden Gehäuse­teile eingelegt, dann wird über die zusammengefügten Ge­häuseteile eine Spulenwicklung aufgebracht, danach wird der Anker durch Verschieben des Trägers in der Nut gegen­über den Polblechen verstellt, wobei jeweils die An­sprech- bzw. Rückfallspannung des Relais gemessen werden, und schließlich wird nach Erreichen der gewünschten An­sprech-bzw. Abfallspannung der Ankerträger durch Eingie­ßen von flüssigem Kunststoff fixiert.

    [0010] Ein Relais zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens besitzt vorzugsweise einen zweiteiligen, als Gehäuse die­nenden Spulenkörper, wobei im Inneren des Spulenkörpers ein Kontaktraum durch muldenförmige Ausnehmungen in bei­den Spulenkörperteilen gebildet ist, außerdem zwei in ei­ner Ebene in den einen Spulenkörperteil eingebettete, mit ihren freien Enden im Kontaktraum einander gegenüberste­hende Polbleche und einen flachen, über einen federnden Träger im Kontaktraum gelagerten Anker, sowie eine über beide Spulenkörperteile aufgebrachte Wicklung. Dabei sind beide Spulenkörperteile aus Kunststoff geformt, im Tren­nungsbereich zwischen den beiden Spulenkörperteilen ist zumindest an zwei gegenüberliegenden Seiten des Kontakt­raums eine Nut ausgespart, in welcher der Ankerträger in vorgegebenem Abstand parallel zu der Ebene der Polbleche, jedoch innerhalb seiner Hauptebene mit Spiel, angeordnet ist, und der Ankerträger ist in der Nut durch zusätzliche Mittel fixiert. In einer zweckmäßigen Ausführungsform be­ sitzt der Ankerträger Rahmenform und ist in einer umlau­fenden, zumindest in einer Richtung die Länge des Anker­trägers übersteigenden Nut angeordnet und fixiert, wobei der Anker an einer Zunge befestigt ist, welche sich von einer Seite des Rahmens nach innen erstreckt. Der Anker kann aber in einer modifizierten Ausführungsform nur mit einem Teil eines Rahmens oder nur einem Steg gehalten werden. Zusätzlich kann der Ankerträger einen angeformten Justiersteg aufweisen, welcher sich vom Ankerträger in Richtung zur Spulenkörperaußenseite erstreckt und zumin­dest vor der Fixierung des Ankerträgers von außen zugäng­lich ist.

    [0011] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 und 2 eine schematische Darstellung des erfin­dungsgemäßen Abgleichverfahrens,

    Fig. 3 ein elektromagnetisches Relais zur Anwendung des erfindungsgemäßen Abgleichverfahrens in perspektivischer, teilweise geschnittener Darstellung,

    Fig. 4 einen Ankerträger mit Anker und einen Gehäuseteil des Relais von Fig. 3,

    Fig. 5 und 6 eine weitere Ausführungsform eines Ankerträ­gers mit Anker in Seitenansicht und Draufsicht.



    [0012] In den Fig. 1 und 2 ist schematisch der erfindungsgemäße Abgleich eines Relais gezeigt. Bei einem derartigen Re­lais sind zwei Polbleche 6 und 7 in einer Ebene zueinan­der in einem Gehäuse angeordnet, während ein Anker 8 par­allel zu den beiden Polblechen über einen federnden Trä­ger 9 ebenfalls in dem Gehäuse gehalten ist. In Fig. 1 ist der Brücken-Anker 8 so angeordnet, daß er sich mit den Enden beider Polbleche 6 und 7 um die gleiche Länge a überlappt, so daß - bei gleicher Breite der Teile - ­gleichgroße Luftspaltflächen zwischen dem Anker 8 einer­seits und jedem der Polbleche 6 und 7 andererseits gebil­det sind. Selbst wenn aber die Luftspaltflächen genau festgelegt sind, können die Ansprechwerte und die Rück­fallwerte des Relais, d. h., die Spannungen, aufgrund der sonstigen Fertigungstoleranzen unterschiedlich ausfallen. Um nun diese Kennwerte in einen vorgegebenen engen Be­reich zu bringen, wird der Anker 8 über seinen Träger 9 im Gehäuse parallel verschoben, so daß zwar der Luft­spaltabstand zu den Polblechen nicht verändert wird, je­doch die Überlappungsbereiche gegenüber den Polblechen vergrößert oder verkleinert werden. Die Verschiebungs­richtung ist in Fig. 2 mit dem Doppelpfeil 15 angezeigt. Bei dem Beispiel von Fig. 2 ist der Anker 8 gegenüber Fig. 1 nach rechts verschoben, so daß die Überlappungs­länge b zwischen dem Anker 8 und dem Polblech 6 kleiner geworden ist als die Überlappungslänge a von Fig. 1, wäh­rend die Überlappungslänge c zwischen dem Anker 8 und dem Polblech 7 größer ist als die vorher vorhandene Überlap­pungslänge a. Die Ansprechspannung bei der Anordnung ge­mäß Fig. 2 ist somit größer geworden, während die Rück­fallspannung niedriger geworden ist. Anstelle des Ankers könnten aber auch die einzelnen Polbleche separat ver­schoben werden, um jeweils unabhängig gewünschte Werte einzustellen.

    [0013] Ein Relais, bei dem das geschilderte Abgleichverfahren anwendbar ist, ist in den nachfolgend beschriebenen Fig. 3 und 4 dargestellt. Das in Fig. 3 dargestellte Relais zeigt einen zweiteiligen Grundkörper, dessen unterer Teil 1 und dessen oberer Teil 2 annähernd halbschalenförmig ausgebildet und so zusammengefügt sind, daß sie einen Spulenkörper ergeben, auf welchen eine Wicklung 3 aufge­bracht ist. Der untere Grundkörperteil 1 weist eine mul­denförmige Ausnehmung 4, der obere Grundkörperteil 2 eine entsprechende muldenförmige Ausnehmung 5 auf, welche zu­ sammen den Kontaktraum bilden. In den oberen Grundkörper­teil 2 sind zwei Polbleche 6 und 7 eingebettet, und zwar derart, daß ihre freien Enden in den Kontaktraum 4, 5 hineinreichen und einander in einem bestimmten Abstand gegenüberstehen. Die Polbleche 6 und 7 können jeweils auch mit ihren Längskanten in den Seitenwänden des Kon­taktraums verankert sein. Auch eine Steckbefestigung an­stelle der Einbettung wäre möglich.

    [0014] Das Polblech 6 besitzt im Flansch 2a des Grundkörperteils 2 ein quer zu seiner Längserstreckung in der gleichen Ebene angeformtes Anschlußelemente 6a, das außerhalb des Grundkörpers senkrecht nach unten zur Anschlußebene des Relais abgebogen ist. Dort kann es als herkömmlicher An­schlußstift ausgebildet oder zu einem Flachkontakt 6b ge­mäß der Darstellung in Fig. 3 geformt sein. Damit ist das Relais für Oberflächenmontage (SM-Technik) geeignet. Ein entsprechender Anschluß 7a mit einem Flachkontakt 7b ist am Polblech 7 im Bereich des Flansches 2b angeformt. Zum Anschluß der Spulenwicklung 3 sind außerdem im unteren Gehäuseteil 1 in den Flanschen 1a und 1b jeweils Spulen­anschlußstifte 3a eingebettet, welche ebenso wie die Kon­taktanschlußelemente 6a und 7a wahlweise auf der einen oder der anderen Seite des Relais oder auch auf beiden Seiten vorgesehen werden können.

    [0015] In dem Kontaktraum 4, 5 ist ein Anker 8 angeordnet, der parallel zu den beiden Polblechen 6 und 7 in vorgegebenem Kontaktabstand gehalten ist und mit jedem dieser Polble­che einen Überlappungsbereich bildet. Bei Erregung des Relais überbrückt der Anker 8 also die beiden Polbleche magnetisch und elektrisch. Zu diesem Zweck ist er in den Überlappungsbereichen jeweils mit einer Kontaktschicht 8a versehen. Entsprechende Kontaktschichten sind auch auf den Polblechen aufgetragen. Der Anker 8 wird von einem rahmenförmigen Ankerträger 9 gehalten, der später anhand der Fig. 4 noch näher erläutert wird. Die Verbindung zwi­ schen Anker 8 und dem Ankerträger 9 ist durch eine Punkt­schweißung 10 vorgenommen. Auch andere Verbindungsmög­lichkeiten kommen jedoch in Anbetracht.

    [0016] Die Gestaltung und Anordnung des Ankerträgers 9 in Ver­bindung mit einem Teil des Grundkörpers ist in Fig. 4 schematisch gezeigt. Der untere Grundkörperteil 1 besitzt im Mittelbereich die muldenförmige Ausnehmung 4, die den unteren Teil des Kontaktraumes bildet. Zur Aufnahme des rahmenförmigen Ankerträgers 9 ist im Grundkörperteil 1 ein rahmenförmiger Absatz 11 vorgesehen, dessen Höhe etwa der halben Dicke des aus Federmaterial bestehenden Anker­trägers 9 entspricht. Ein entsprechender Absatz ist auch in dem in Fig. 4 nicht gezeigten oberen Gehäuseteil 2 vorgesehen, so daß beim Zusammenfügen der beiden Gehäuse­teile 1 und 2 zwischen ihnen eine rahmenförmige Nut ent­steht, in welcher der dazwischen eingelegte Ankerträger 9 gehalten wird. Von einem Quersteg des Rahmens 9 ist nach innen eine Zunge 9a angeformt, welche den Anker 8 trägt.

    [0017] Wie aus Fig. 4 zu entnehmen ist, ist die Längsausdehnung des Absatzes 11 in den Grundkörperteilen 1 und 2 länger gehalten als der Rahmen des Ankerträgers 9. So kann der Ankerträger 9 auch nach dem Zusammenfügen der Gehäusetei­le noch innerhalb seiner Befestigungsebene verschoben werden, so daß die jeweils den Polblechen 6 und 7 gegen­überstehenden Flächen des Ankers entsprechend Fig. 1 und 2 verändert werden können, um die Ansprechempfindlichkeit des Relais abzugleichen. Um den Ankerträger 9 verschieben zu können, besitzt er an einer Seite einen nach außen vorstehenden Justiersteg 12, der in einer entsprechenden Ausnehmung 13 des Grundkörpers 1 bzw. 2 von außen betä­tigt werden kann. Nach dem Abgleich des Relais kann die Öffnung 13 beispielsweise durch das Einfüllen von Verguß­masse oder Klebstoff verschlossen werden, womit zugleich der Ankerträger 9 fixiert wird.

    [0018] Eine abgewandelte Ausführungsform des Ankerträgers ist in den Fig. 5 und 6 in Seitenansicht und in Draufsicht dar­gestellt. Dabei ist ein Ankerträger 19 gezeigt, der le­diglich als einseitig eingespannte Blattfeder ausgebildet ist. Zur Verbesserung der Einspannung ist das eingespann­te Ende 19a T-förmig verbreitert. Es ist in einer ent­sprechenden, nicht dargestellten Nut zwischen beiden Grundkörperteilen 1 und 2 gehalten. Auch in dieser Dar­stellung ist die Verbindungsstelle zwischen Anker und Ankerträger in Form eines Schweißpunktes angedeutet. In diesem Fall dient das Ende 19a des Ankerträgers 19 als Justiersteg, der nach dem Zusammenfügen der beiden Gehäu­seteile noch von außen zugänglich ist, um den Anker in der bereits beschriebenen Weise zu verschieben und damit das Relais abzugleichen. Um eine definierte Stellung des Ankers und damit ein definiertes Ansprechen für den Be­trieb des Relais sicherzustellen, ist es bei dieser Aus­führungsform ebenso wie bei der vorhergehenden zweckmä­ßig, den Ankerträger 19 durch das Einbringen von Kleb­stoff oder Vergußmasse in die Justieröffnung zu fixieren.

    [0019] Die Fertigung des Relais ist einfach, da alle Metallteile ebene Stanzteile sind, die nicht gebogen werden müssen; das nachträgliche Biegen der Anschlußelemente 6a, 7a bzw. 3a an der Außenseite des Grundkörpers kann hierbei außer Betracht gelassen werden. Die Polbleche 6 und 7 werden also als ebene Stanzteile in den oberen Gehäuseteil 2 eingespritzt, während die Spulenanschlußelemente 3a in den unteren Gehäuseteil 1 eingespritzt werden. Nach dem Reinigen der muldenförmigen Ausnehmungen 4 und 5 in den beiden Gehäuseteilen werden diese zusammengefügt, wobei der Ankerträger 9 bzw. 19 mit dem aufgeschweißten Anker 8 zwischen beiden Gehäuseteilen angeordnet wird. Auf die­se Weise erhält er bereits den vorgegebenen Kontaktab­stand bzw. Luftspaltabstand zu den Polblechen. Nach dem Aufbringen der Spulenwicklung 3 wird der Ankerträger in der beschriebenen Weise zum Abgleich verschoben. Diese geschieht zweckmäßigerweise in kleinen Schritten, wobei jeweils über eine entsprechende Meßanordnung die An­sprech- und Abfallspannung des Relais gemessen wird. Wenn die Werte im gewünschten Bereich liegen, ist das Relais abgeglichen, und der Ankerträger kann durch Verkleben et­wa des Justiersteges fixiert werden.

    [0020] Als Flußrückführung wird außerdem über den oberen Gehäu­seteil eine ferromagnetische Folie 14 aufgebracht. Ein abschließender Umspritz- oder Tauchvorgang könnte, falls notwendig, für die Fixierung der Eisenfolie und der Spule sowie für eine sichere Abdichtung des Innenraums sorgen.

    [0021] In der dargestellten und beschriebenen Ausführungsform des Relais dient der Anker als Brückenkontakt und benö­tigt somit keinen eigenen Anschluß. Da aber bei dieser Art der Ankerhalterung auf jeden Fall sein Kontakt mit einem der Polbleche zuerst schließt und in gleicher Weise ein Kontakt zuerst öffnet, kann das Relais auch mit einem Vorlaufkontakt oder Folgekontakt versehen werden. Hierbei werden lediglich die beiden Polbleche 6 und 7 elektrisch leitend verbunden, indem beispielsweise eine Kontakt­schicht aufgeschweißt wird. Außerdem benötigt in diesem Fall der Anker ein eigenes Anschlußelement, während eines der Anschlußelemente der Polbleche entfallen kann. Dieses Anschlußelement für den Anker kann beispielsweise im un­teren Gehäuseteil 1 eingespritzt sein, wobei ein an der Innenseite vorstehendes Ende beispielsweise durch Schwei­ßen mit dem Ankerträger verbunden wird. Für diese Folge­kontaktanordnung werden dann in bekannter Weise zwischen Anker und Polblechen Kontaktschichten unterschiedlicher Eigenschaften vorgesehen.

    [0022] Abschließend sei noch erwähnt, daß anstelle des Ankers oder zusätzlich zu diesem auch die Polbleche verschiebbar im Gehäuse angeordnet werden können. Beispielsweise wäre es auch denkbar, den Anker mit seinem Ankerträger in dem einen Gehäuseteil einzubetten und die Polbleche in einer in der Trennebene der beiden Gehäuseteile gebildeten Nut verschiebbar zu lagern und erst nachträglich zu fixieren.


    Ansprüche

    1. Abgleichverfahren zur Einstellung der Schaltkenngrößen eines elektromagnetischen Relais, bei dem in einem Gehäu­se mindestens ein flaches Polblech (6, 7) und ein dem Polblech mit einem vorgegebenen Luftspalt mit überlappen­den Polflächen gegenüberstehender, federnder oder federnd gelagerter Anker (8) angeordnet werden,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zunächst nur das Polblech (6, 7) oder der Anker (8) im Gehäuse fixiert wird, während das jeweils andere die­ser Elemente (7, 6) in einem Führungsschlitz (11) des Ge­häuses unter Einhaltung des vorgegebenen Luftspaltes, je­doch parallel zu den Polflächen verschiebbar angeordnet wird,
    daß durch schrittweises Verschieben des verschiebbaren Elementes (8) der Überlappungsbereich der Polflächen (a, b, c) verändert und dabei jeweils die Kennwerte für das Ansprechen und/oder Abfallen des Relais gemessen werden und
    daß das verschiebbare Element (8) im Gehäuse fixiert wird, wenn die gemessenen Kennwerte in einem vorgegebenen Bereich liegen.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zwei Polbleche (6, 7) in einer gemeinsamen Ebene einander mit ihren freien En­den mit Abstand gegenüberstehend angeordnet werden und der Anker (8) den freien Enden beider Polbleche (6, 7) unter Bildung je eines Überlappungsbereiches (a; b, c) annähernd parallel gegenüberstehend angeordnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß ent­weder zumindest eines der Polbleche (6, 7) oder der Anker (8) zunächst verschiebbar im Gehäuse (1, 2) angeordnet wird und daß zumindest eines der verschiebbaren Elemente (8) verschoben und nach Erreichen der gewünschten Kenn­werte des Relais fixiert wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Anker (8) über einen federnden Träger (9; 19) gegenüber beiden Polblechen (6, 7) verschiebbar in dem Führungsschlitz (11) des Gehäuses gelagert und nach Erreichen der gewünschten Kennwerte fi­xiert wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Anker (8) in Längs­richtung der beiden Polbleche (6, 7) verschoben wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (8) quer zu den beiden Polblechen (6, 7) verschoben wird.
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­durch gekennzeichnet, daß das Pol­blech bzw. die Polbleche (6, 7) in einen ersten Gehäuse­teil (2) eingebettet werden, daß der den Anker tragende, federnde Träger (9; 19) in eine zwischen dem ersten Ge­häuseteil (2) und einem zweiten Gehäuseteil (1) gebildete Nut (11) beim Zusammenfügen der beiden Gehäuseteile ein­gelegt wird, daß dann über die zusammengefügten Gehäuse­teile eine Spulenwicklung (3) aufgebracht wird, daß der Anker (8) durch Verschieben des Trägers (9; 19) in der Nut (11) gegenüber den Polblechen (6, 7) verstellt wird, wobei jeweils die Ansprech- bzw. Abfallspannung des Re­lais gemessen wird, und daß nach Erreichen der gewünsch­ten Ansprech- bzw. Abfallspannung der Ankerträger (9; 19) durch Eingießen von flüssigem Kunststoff fixiert wird.
     
    7. Nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 abgleichbares Relais,
    mit einem zweiteiligen, als Gehäuse dienenden Spulenkör­per (1, 2) wobei im Inneren des Spulenkörpers ein Kon­taktraum durch muldenförmige Ausnehmungen (4, 5) in bei­den Spulenkörperteilen (1, 2) gebildet ist,
    mit zwei in einer Ebene in den einen Spulenkörperteil (2) eingebetteten, mit ihren freien Enden im Kontaktraum (4, 5) einander gegenüberstehenden Polblechen (6, 7), mit einem flachen, über einen federnden Träger (9; 19) im Kontaktraum gelagerten Anker (8) sowie
    mit einer über beide Spulenkörperteile (1, 2) aufgebrach­ten Wicklung (3), dadurch gekenn­zeichnet,
    daß beide Spulenkörperteile (1, 2) aus Kunststoff geformt sind,
    daß im Trennungsbereich zwischen den beiden Spulenkörper­teilen (1, 2) zumindest an zwei gegenüberliegenden Seiten des Kontaktraums eine Nut (11) ausgespart ist, in welcher der Ankerträger (9; 19) in vorgegebenem Abstand parallel zu der Ebene der Polbleche (6, 7), jedoch innerhalb sei­ner Hauptebene mit Spiel, angeordnet ist und
    daß der Ankerträger (9; 19) in der Nut (11) durch zusätz­liche Mittel fixiert ist.
     
    8. Relais nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Ankerträger (19) zungenförmig ausgebildet ist, mit einem Ende in einer seiner Breite entsprechenden Nut fixiert ist und mit seinem anderen En­de im Kontaktraum den Anker (8) trägt.
     
    9. Relais nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Ankerträger (9) Rahmenform besitzt, in einer umlaufenden, zumindest in einer Rich­tung die Länge des Ankerträgers (9) übersteigenden Nut (11) angeordnet und fixiert ist und daß der Anker (8) an einer Zunge (9a) befestigt ist, welche sich von einer Seite des Rahmens nach innen erstreckt.
     
    10. Relais nach einem der Ansprüche 7 bis 9, da­durch gekennzeichnet, daß der An­kerträger (9) einen angeformten Justiersteg (12) besitzt, welcher sich vom Ankerträger (9) in Richtung zur Spulen­ körperaußenseite erstreckt und zumindest vor der Fixie­rung des Ankerträgers (9) von außen zugänglich ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht