[0001] Die Erfindung betrifft einen Stößel für ein Gasflaschenventil gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Zum Schutz von Gasflaschenventilen gegen das Eindringen von Verunreinigungen hat
man gemäß DE-GM 17 42 627 eine Hülse vorgesehen, die den Kopf überdeckt. In der DE-PS
16 00 937 wurde eine Verbreiterung in Form eines Flansches vorgeschlagen. Noch besser
ist ein in der DE-PS 32 41 843 beschriebener Verschluß, der auch bei Flaschendruck
von oben in einen Einsatz einführbar ist und einen Stößel lagert, welcher auf ein
Regelventil wirkt. Die Funktion des eigentlichen Gasflaschenventils ist damit selbst
unter ungünstigen Verhältnissen gesichert; für den Gasentnahme-Vorgang bestehen daher
keinerlei Probleme. Das Füllen geht jedoch unter Umständen unwirtschaftlich langsam
vor sich, wenn nämlich durch den von außen (oben) kommenden Überdruck das Flaschenventil
geöffnet und dabei seine Belastungsfeder zusammengedrückt wird, so daß ein beträchtlicher
Strömungswiderstand für das zugeführte Gas entsteht.
[0003] Bei manchen bekannten Ventilen ist es ferner nachteilig, daß die unter dem vollen
Druck des Flaschengases stehende Ventildichtung radial bzw. seitlich nicht abgestützt
ist. Infolgedessen kann das Dichtungsmaterial ausweichen, wodurch jedenfalls nach
einiger Benutzungsdauer die Dichtungsfunktion in Frage gestellt wird.
[0004] Zwar hat man in genuteten Stößeln bereits elastische Dichtungsringe durch Aufschnappen
montiert, doch kann dabei eine Überdehnung mit ungenauem Einrasten und gegebenenfalls
eine Kanten-Beschädigung stattfinden. Eine andere Konstruktion teilt den Stößel in
ein Ober- und ein Unterteil, die miteinander verschraubbar sind und zwischen sich
den Dichtungsring haltern. Dieser Aufbau ist in der Herstellung aufwendig; ferner
kann auch hier der Preßsitz des Dichtungsringes zu wünschen übrig lassen.
[0005] Ziel der Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik mit einfachen, wirtschaftlichen
Mitteln zu überwinden und einen neuartigen Ventil-Dichtungsstößel für ein Gasflaschenventil
zu schaffen, mit dem sowohl eine schnelle Füllung als auch eine dauerhaft einwandfreie
Abdichtung bei vollem Druck möglich ist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die im kennzeichnenden Teil von Anspruch
1 und 9 angegebenen Merkmale vor. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche
2 bis 8 bzw. 10.
[0007] Erfindungsgemäß ist der Stößelschaft mit einem Korb verbunden, dessen Oberteil den
Dichtungsring mit Umfangsfassung haltert und dessen Unterteil breite Umfangsöffnungen
hat, durch welche der Strömungswiderstand in beiden Richtungen stark herabgesetzt
wird. Der Aufbau ist überaus einfach und erfordert daher sowohl in der Herstellung
als auch bei der Montage denkbar geringen Aufwand.
[0008] Gemäß den Ansprüchen 2, 3 und 9 können Stößelschaft und Korb durch eine Niet- oder
Bördelverbindung, wahlweise auch durch eine Rastverbindung zusammengehalten sein.
Im ersten Falle sind die Bestandteile zweckmäßig metallisch, um eine ausreichende
Festigkeit der Verbindung zu sichern. Für das Einrasten ist es vorteilhaft, wenn zumindest
Teile des Korbes nach Anspruch 8 aus hartelastischem oder elastisch-nachgiebigem Material
bestehen. Besonders hohe Dichtigkeit gewährleistet die in Anspruch 5 angegebene Konstruktion.
Zur besseren Führung des Stößels im Ventilinneren ist es ferner günstig, wenn der
Korb laut Anspruch 4 außen Längsrippen aufweist. Er kann außerdem gemäß Anspruch
6 einen inneren Flansch haben, der mit dem Teller des Stößelschaftes kraft- und formschlüssig
verbunden ist, wodurch man eine hohe Festigkeit für die Halterung des Dichtungsringes
erzielt.
[0009] Gemäß Anspruch 7 können die Umfangsöffnungen am Korb-Unterteil als zwischen den Längsrippen
befindliche Schlitze ausgebildet sein, so daß der Korb sowohl große Durchlässigkeit
als auch hohe Gestaltfestigkeit besitzt.
[0010] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche
sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
Darin zeigen:
Fig. 1a eine Seitenansicht, teilweise im Längsschnitt, und
Fig. 1b eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Stößel,
Fig. 2a eine Seitenansicht, teilweise im Längsschnitt, und
Fig. 2b eine Draufsicht auf eine abgewandelte Ausführungsform eines Stößels,
Fig. 3a und Fig. 3b eine auseinandergezogene Schrägansicht eines erfindungsgemäßen
Stößels und
Fig. 4 eine Axialschnittansicht eines Gasflaschenventils mit einem Stößel nach der
Erfindung.
[0011] Den in Fig. 1a bis 3b dargestellten Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, daß sie
sich zur Verwendung in einem Gasflaschenventil 10 gemäß Fig. 4 eignen. Dieses hat
ein Ventilgehäuse 12 mit einem inneren Durchlaß, an dem sich eine Ventilfeder 14 für
ein Ventilstück 18 abstützt. Letzteres trägt einen Dichtungsring 16. Im oberen Teil
ist in das Ventilgehäuse 12 ein Einsatz 22 einschraubbar, der einen Verschluß 24
aufweist. Unter dem Einsatz 22 befindet sich ein Ventilsitz 20 für das Ventilstück
18. Im Kopf des Einsatzes 22 ist ein Hut 28 axialbeweglich geführt, den eine sich
an der Oberseite des Ventilsitzkörpers abstützende Druckfeder 26 nach oben belastet.
[0012] Der Hut 28 führt einen Stößel 30, dessen Schaft 32 mit einem Konus 34, einer an dessen
Bodenfläche anschließenden Nut 36 und einem Teller 38 versehen ist. Zwischen dem Boden
des Konus 34 und dem Teller 38 sitzt der Dichtungsring 16. Ein Korb 40 haltert an
seinem Oberteil 42 den Dichtungsring 16 mit Umfangsfassung 44.
[0013] Einzelheiten des Aufbaues sind aus den Fig. 1a bis 3b ersichtlich. Man erkennt,
daß der Korb 40 (Fig. 3b) durchgehende Längsrippen 52 hat, welche Oberteil 42 und
Unterteil 46 zusammenhalten. Dazwischen befinden sich als Schlitze ausgebildete Umfangsöffnungen
48, welche den gesamten Raum zwischen den Längsrippen 52 freilegen.
[0014] Der Stößelschaft 32 mit aufgesetztem Dichtungsring 16 wird mit dem Korb 40 erfindungsgemäß
so verbunden, daß der Teller 38 von einem inneren Flansch 50 des Korbes 40 unterfaßt
und stabil gehalten ist. Eine Ausführungsform (Fig. 1a) zeigt eine Bördelverbindung
des Schaftendes mit dem inneren Flansch 50, wobei der Korb 40 oder zumindest sein
Unterteil 46 samt Flansch 50 vorteilhaft aus Metall besteht, beispielsweise aus Messing.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2a ist demgegenüber eine Rastverbindung dargestellt,
wobei das untere Stößelende (nicht näher bezeichnete) Hinterschneidungen aufweist,
hinter denen der innere Flansch 50 einrastet. In diesem Falle besteht letzterer zweckmäßig
aus einem hartelastischen oder elastisch-nachgiebigen Material.
[0015] Man erkennt, daß der Korb 40 im Oberteil 42 den Dichtungsring 16 sicher umschließt,
so daß ein Ausweichen des Dichtungsmaterials in radialer Richtung bzw. zur Seite nicht
stattfinden kann. Außerdem sorgen die breiten Umfangsöffnungen 48 dafür, daß der
Strömungswiderstand für das Flaschengas auch dann gering ist, wenn beim Einfüllen
unter beträchtlichem Überdruck die Ventilfeder 14 Windung an Windung dicht sitzt.
[0016] Der erfindungsgemäße Stößel 30 kann auch in Verbindung mit anderen Gasflaschenventilen
verwendet werden, als im Oberbegriff von Anspruch 1 angegeben. Daher wird ausdrücklich
auch selbständiger Schutz für die Stößelgestaltung an sich beansprucht, wie im kennzeichnenden
Teil von Anspruch 1 angegeben.
[0017] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale
und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und räumlicher Anordnungen,
können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich
sein.
Legende PA 500 EP
[0018]
10 Gasflaschenventil
12 Ventilgehäuse
14 Ventilfeder
16 Dichtungsring
18 Ventilstück
20 Ventilsitz
22 Einsatz
24 Verschluß
26 Druckfeder
28 Hut
30 Stößel
32 Stößelschaft
34 Konus
36 Nut
38 Teller
40 Korb
42 Oberteil
44 Fassung
46 Unterteil
48 (Umfangs-)Öffnungen/Schlitze
50 (innerer) Flansch
52 Längsrippen
1. Stößel (30) für ein Gasflaschenventil (10) mit einem Ventilgehäuse (12), das im
Inneren eine Ventilfeder (14) für ein mit dem Stößel fest verbundenes, einen Dichtungsring
(16) tragendes Ventilstück (18) abstützt, mit einem Ventilsitz (20) und einem in das
Ventilgehäuse einschraubbaren Einsatz (22) mit einem federbelasteten Verschluß (24),
der den Stößel zentrisch führt, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößelschaft (32) mit einem Korb (40) verbunden ist, welcher an seinem Oberteil
(42) den Dichtungsring (16) mit Umfangsfassung (44) haltert und im Unterteil (46)
breite Umfangsöffnungen (48) hat.
2. Stößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Stößelschaft (32) und Korb (40) durch eine Niet- oder Bördelverbindung (Fig.
1a) zusammengehalten sind.
3. Stößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Stößelschaft (32) und Korb (40) durch eine Rastverbindung (Fig. 2a) zusammengehalten
sind.
4. Stößel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Korb (40) außen Längsrippen (52) aufweist.
5. Stößel nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößelschaft (32) in an sich bekannter Weise einstückig mit einem Konus
(34) und mit einem dessen Bodenfläche gegenüberstehenden Teller (38) ist und daß der
Dichtungsring (16) am Stößelschaft(32) zwischen dem Teller und der Bodenfläche des
Konus sitzt.
6. Stößel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Korb (40) einen inneren Flansch (50) aufweist, der mit den Teller (38) des
Stößelschaftes (32) kraft- und form-schlüssig verbunden ist.
7. Stößel nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsöffnungen am Korb-Unterteil (46) als zwischen den Längsrippen (52)
befindliche Schlitze (48) ausgebildet sind.
8. Stößel nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Korb (40) zumindest mit seinem den Teller (38) halternden Unterteil (46)
aus hartelastischem oder elastischnachgiebigem Material besteht, insbesondere aus
Kunststoff.
9. Stößel (30) für ein Gasflaschenventil (10) mit einer Ventilfeder (14) für ein
mit dem Stößel fest verbundenes, einen Dichtungsring (16) tragendes Ventilstück (18),
das einem Ventilsitz (20) gegenübersteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößelschaft (32) mit Korb (40) verbunden ist, welcher an seinem Oberteil
(42) den Dichtungsring (16) mit Umfangsfassung (44) haltert und im Unterteil (46)
breite Umfangsöffnungen (48) hat.
10. Stößel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Stößelschaft (32) und Korb (40) durch eine Niet- oder Bördelverbindung (Fig.
1a) oder durch eine Rastverbindung (Fig. 2a) zusammengehalten sind.